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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261231010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926123101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926123101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-31
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1926
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OerMches und Sächsisches. Dt» Deutsche Voiksparlei zur süchstschen Aegierungsbilduno. Naehdem die Deutschnationalr VolkSpartei mit der Sr klärung, da- sie aus ihre Teilnahme an der Regierung nicht verzichten werde. vorangegangen ist und auch bereits ihren Kandidaten für die Regierung nominiert hat, ist sich auch die Fraktion der Deutschen VolkSpartei nach eingehender AuS spraäte über ihre Haltung schlüssig geworden. Die Fraktion stellte sich einstimmig aus den Standpunkt, dass das Wünschen-, und SrstrcbenSwerte eine Koalition von den Deutsch, nationalen biS zur A S P wäre. Die Deutsche Volk«. Partei wird sich, soviel au ihr liegt, dastir einsetzen. daß eine Regierung aus dieser Grundlage zustande kommt. SS ist sehr erfreulich, dah die Deutsche VolkSpartri in so bestimmter Weise sich für die nach Lage der Verhältnisse einzig ersprießliche Lösung der NegierungSsrage cinsevt. Die letzte Entscheidung hängt nun von den Altsvzialistcn ab. die hossent» sich ihre Ablehnung drS Zusammenarbeiten« mit den Deutsch, nationalen einer Revision unterziehen werden. Die „Dresdner VolkSzeitung" will von angeblich zu. »erläissiger Seite erfahren haben, daß die Deutichnationalcn mir dem bisherigen Ministerpräsidenten Heldt Fühlung ge nommen und sich bereit erklärt hätten, seiner Bildung und Fübrustg des neuen Kabinetts zu stimmen. Da« Dresdner linkSsozialistilchc Organ benutzt diele Mitteilung, um seiner Abneigung gegen Herrn H.ldi persönlich und gegen die Alt. sozialsten Ubcrltaupt freien Lauf zu lassen. Da die .zu verlässige" Quelle nicht näher bezeichnet ist, so ist eine nähere Prüfung nicht möglich und die Nachrichr kann nur registriert werden. * Während von anderer Seite gesagt wird, dah die Wirt- schaftSpartei aegen die denlschnationale Kandidatur Dr. King v. Ntdda Schmierigkeiten mache, erklärt der „Sächsische Zeitungöd.", dah. wie von unterrichteter Seite verlaute, sowohl die Fraktionen der Deutschen VolkSpartei a!« auch die der W t r t s ch a s t S v a r t e i halten erkennen tasten dah sie gegen den Vorschlag der Dciitschnationalen keinerlei Einwendungen zu machen gedächten. Sehr unklar lei dir Einstellung der Demokraten. Bei ihnen sträube man sich besonder« gegen den Gedanken, dah den Deutschnationaleii das Innenministe rium zuiallen könnte. Die Demokraten, deren Fraktion bc- kanntltch nur fünf Man» stark sei. machten nicht nur für sich weitestgehende Ansprüche, sie möchten auch über die Besetzung der übrigen Ministerien durch die anderen Fraktionen dik- tatorisch bestimmen eine Nolle, die natürlich von den gröhcrcn Fraktionen nicht anerkannt werden könne. Wie sich die noch kleineren Fraktionen der AnswertungSpartei und der Nationalsozialisten zu dem dentschnationalen Vorschläge stellten, sei noch nicht bekannt. E« sei aber auch nicht an- z>,nehmen, dah von dieser Seile Einwendungen kommen könnten. Sin Vandlagsankraz zur Verminderung -er Llrbeil^lofigkeil. Der Nbg. Voigt und 11 Mitglieder der Deutschen VolkSpartei haben im Landtag folgende» Antrag cin- gebracht: ,.D<r Landiag wolle beschließen, die Regierung zu er suchen. für den Fall, dah die Vorlegung de« Staat«. Haushalte« für das Jahr 1927 in kürzester Zeit nicht möglich ist diejenigen Teile, durch deren Verabschiedung staatliche Anträge zur Hebung de« Arbeitsmarktes erteilt werben können, >> o r a b schnellsten« dem Landtag zur Beratung und Verabschiedung zu unterbreiten. Dt» «rb»tt»lttri»r,» für Sch»»rv«schLtztg1» ln Sachs»« 1»». lieber dt« Tät takelt »er Adtetluua«» für Sttz»«r» beschädtgtenfürsora, bet »,n tü«s Kretohauptmann. schäften in Sachsen gibt «in soeben erschienener Bericht de« Arbeit», und WvhlsabrtSmtnisteriumS als Hauptsürsorgeftelle »ür öie Zeit von Januar bi« Oktober ISS« Au»kuntt. Bei den gegenwärtigen ungünstigen wirtschaftlichen Ver hältnissen ist die ArbeitSfürsorae für Schwerbeschä>dtgt«. da» sind Schwerkriegsbeschädigte. Krieg», nnd Frieden-blinde. Unsallbeschädigte und SchwererwerbSbeschäd-igt«. nötiger denn Ir. da bei VrirtebScinschränkuiigen naturgemäß die schwachen Arbeitskräfte ihren Arbeitsplatz am ersten einbühen. Aus. nabe der Schwerbe"'äbigtensürsorgc ist e», schon im Brr» bandluna-wege dem Schwerbeschädigten den Arbeit-Platz zn er» halten und allgemein aufklärend dabin zu wirken, daß bet einem verständnisvolle» Hand-in-Hand-Arbeiten zwischen Arbeitgeber und Schwerbeschädigteiisürlorge bas Schwer- beschädigtrngrlctz überhaupt keine sühlbare Belastung sür den elfteren bedeutet. Obwohl die Zahl der anher Arbeit gekommenen Schwer- beschädigten in der Zelt von Januar bl» Oktober lftSü immer mehr gestiegen ist ivo» MN aus NM», konnte bei sonst ziemlich glcichbleibcnder Zahl brr betreuten Schwerbeschädigte» li»S. aesamt ziemlich 42NM» die Zahl derjenigen Schwerbeschädigte» denen Arbeit vermittelt wurde tn der VrrichtSzeit mrbr al« verdoppelt werden lr-o» 18« auf 304). Daß dieser Srfolg vor allem dem vorbeugenden Eliarakter der Arbeitsfürsorge zu. ziischrcibe» ist. also ohne allzu strikte Anwendung de- Schwer» bcschädigtengksevcS. geht bei näherem Sinbliek in da- Tabellen» »! 8ek>liÜ lisr /liirsigeiiannslims fsic ciiS Abermalige Warnung vor Siloesler-- Ausfchreilunnen. Da« Presseamt de« Polizeipräsidium« teilt mit: „Wenn auch die Pvlizcibegntten'chgst Anweisung erhalten hat, harmlosen Aenheriiugen der Lebensfreude und eines fröhlichen Ucbermnte« in der Silvesternacht nicht ent- gegenzutreter:. so können doch A u S s ch r c l t u n g e n nicht geduldet werden. Jue-belondere wird wie bereit« mit^eteilt worben ist. gegen den Un>ug des Abbrennen« von Feuer- werkskörpern aus den Scranen unnachsichtlich cingcschriiten werden. Auch werden etwaige Ansammlungen, insbesondere politischer Organisationen, die die Gefahr von Zusammen- stöhcn und Schläacreicn zwichen verschiedenen politische» Richtungen angehörigcn Leute» in sich bergen, unter allen Umständen verhindert werden ebcnio nicht acnchmigte Musik- aufsührungen auf ösfenilichen Straße» und Plätzen. Um diese Mahnahmen durch-usühren. wird der polizeiliche Ttrgßen- üienst in der Silvesternacht weicntlich verstärkt nnd insbeson- dere auch von Kraftwagen- und Raüsalirstreisen ausgiebig Gebrauch gemacht werden. Lchltehlich wird auch noch vor An sammlungen in der Nähe der diesigen Gefangenanstalten tn der Silvesternacht und Demonstrationen vor diesen aus drücklich gewarnt." k4eujskrs - blummer Keule nsekmlllass L Ukr, für- fsmilisnemrsigsu 4 VsrlLg ttsr vrssttnsr AsebrleNI««. »V!I!!M !!!» werk daraus hervor, dah mit der Anerkennung der Schwer, belchädiaiencigcnschaft nach 88 8 und 20 de« Sck)wcrl»esck»ädigten. gesctzeS sehr vorsichtig verfahren wurde. In besonderem Umfange wurde» die Abteilungen für Scbwcrbrschädlgtcnfün'orve in Sachsen durch die Anträge auf Zustimmung zur Kündigung wegen nicht nur vorübergehender Vctriebsciiischränkiina oder Stillegung in Anspruch genommen, doch wurde diesen Anträgen nur teilweise zugestimmt. Nach einein rapiden Ansteigen i» de» Wiiitermonatcn Januar bi« Avril 1026. in denen die Zahl der gestellten Anträge von 140 an' 2-ö2 "»stiegen war. sollte ei„ allmählicher Rückgang bis auf 78 Anlräae Im Monat Oktober. Daran» dt« icdem nah«, liegende Folgerung aus eine Besserung der Arbett-marktlag« zu ziehen, dürfte sicher nicht ganz richtig sein, der Rückgang der Anträge ist vielmehr wobl nur daraus zn erklären, bah die Melduna von Betriebsstillegungen nach einem plötzlichen An. stieg sich naturgemäß von Monat zn Monat verringert, da die Zahl der Betriebe, die überhaupt noch slillegcn können, immer geringer wird. Man muß hierbei die Zahl der erwerbslosen Schwer beschädigte» zum Vergleich beranziehen. die sich vom Januar bi« zum Oktober >026 ziemlich ver^ovvelt hat. von 840 aus 1631. Vom Hundert aller Schwerbeschädigten betrug die Zahl der erwerbslosen Schwerbeschädigten im Janimr 2 Prozent, im Oktober 3.» Prozent. — Neuerneunnng der sächsischen Dikziplinarrichtcr. Ta , die NmtSdaucr der Mehrzahl der sächsischen Disziplinarrichter abgelaufeu ist. hat die Regierung eine Neubesetzung der Stellen ! vorgcnommeu. Zum Vorsitzenden der Kammer crster Instanz ^ ist an Stelle des OberregierungSrats Wacker Ministerialrat Tr. Uhllch vom Justizministerium ernannt worden. Vor- sitzender der Kammer zweiter Instanz bleibt Oberlan-c«. gerichtörat Tr. M a n S s e l d. — Todesfall. Wie aus den Familiennachrickten dieser Nummer hervorgcht. verschied hier am 20. Dezember im Alter von 64 Jahren der Generalmajor a. D. Georg Frühling. — Die Lqnodalwahlen. Für die Bezirke LetSnig, Roch, litz, Mcihen, Großenhain sind in die Landessnnvdc gewählt worden: Pfarrer Langer tKnvbelSdors), AmtögcrichtSrat von Hopsgarte u tTöbeln). Pfarrer Kircher tCoSwig). Dr. v. Heynitz IHrynltzt nnd Landa,richtSdirekt», Dr. Iauck (Dresdens. Für de« Bezirk Lripzig-Rochlitz «eicht sich ein« Nachwahl für de» »wetten Laten notwendig. — Gttatzenbatznverketzr In her Ottvefteruachl. Da t» brr Gtivefternacht die Poltzeistuntz« bi» früh ä Uhr »arllnaert worden ist. »«rkehren die Nachiwagen der Straßenday« ays säst allen Linien tn kürzeren Avständen. Dl« städtische» Kraftomnltuältnten und v verkehren bis gegen 2 Uhr nacht». Auskünfte erteilen die Standschassner a» den HauptkrenzungSpunkten sowie da» Aufsichtspersonal. —* HanbwerkS^Sesestenpestsnnn. Dt« tungen Handwerk«,, dt« Ostern ihr« Lehrzeit beenden, müssen sich zur Ablegung der Gesellenprüfung rüsten. Da» Besuch um Zulassung zur Prüfung ist. wenn der vehrherr einer Innung angebürt, bei dieser, sonst bei der Bewerbekammrr ein,»reichen. Zu dem Besuche an die Bewerbekammrr (Dresden.». 1, Brunaer Btrah« SV) ist «in von dieser herauSgegebrner Vordruck zu benutzen. Bet- zusügen sind: ein selbstversakter und eigenhändig geschriebener Lebenslauf, eine vehrbeschelntgung. die BerufSschalzeugntsse, die PrüsungSgebühr (im allgemeinen 10 Reichsmark. sür Prüfling« au» nicht »ur Bewrrbekammer vettraaSpsltchttgen Betrieben 1b Reichsmark). Vorschläge sür da» Gesellenstück mit der Zustimmungserklärung de- Lehrherrn. Besuch. Unter, lagen müssen bei der Bewerbekammrr spätesten» dt» 10. Januar 1V27 etnaehen. Bet der Bedeutung de» Be» sellenprüsunaSzeugniffeS sür bi« Zukunft de« jungen Hand. werkerS wird den Eltern and Erziehungsberechtigten bringend empfohlen, die Lehrlinge zur Anmeldung zur Prüfung an. »»halten. Die Lcbrhcrrrn sind hierzu gesetzlich verpflichtet. — Bcrurteitnug eine« Heiratsschwindler». Der Diplom» Ingenieur und Ehemikrr Paul Schmidt ln Bad Schandau batte im Sommer 1022 durch Heiratsinserat «ine gewiss« Müller aus Brüx. 88 Jahre alt. kenncnaelernt. Diese Ver. biwdung führte zunächst dazu, dah die Müller ihm tn »er. schlrdrnen Posten nach und nach gegen SOÜM tschechisch, Krone» ausbändigte. Di« Betrüge sollten angeblich zur Be. triebScrweiterung dienen. Schmidt besah ein Laboratorium; er nahm später auch den Vertrieb von Nundfunkmatertal aus und will verschiedentlich grösser« Verluste erlitten haben. Aus der anderen Seite rechnete dt« Müller aus baldige Heirat, an die der Liebhaber selbst nie gedacht Hachen will. Auf erstattete Anzeige wurde Schmidt wegen Betrugt zur Rechenschaft gezogen und vom Amtsgericht Bad Schandau zu sechs Monaten Gesängni» verurteilt. Die vierte Strafkammer des Landgerichts Dresden befaßte sich in mehreren Terminen mit der Berufung de» Verurteilten, der auch inzwischen den OsfcnbarungSeid geleistet hat und tn vreölau anderweit zu drei Monaten Gefängnis nerurleilt worden ist. Da» Be- rufungögerichr vermochte bezüglich der Schuld des Angeklagten zu keiner anderen Auffassung wie die Vorinstanz zu kommen. DaS ergangene Urteil wurde bestätigt und mit der VreSkauer Strafe eine Gesamtstrafe von acht Monate» Gefängnis gebildet. - Weihnachten t« Laad«»«nsr»« s», «ächsss«« «»Nska,». Dre-ben-R.. Asierstrobe 1- NeuIabrStan vormittag» U Utzr: Fräulein Hrdr Müller, Terzett: nachmittng« k Uhr: Herr Köhler-Haussen »nt jzräuletn Kalpurga Ltober. Sonntim, den >. Januar, vormittag« N Uhr: Quartett der veretntgung „Lhrllch": nachmittag» ö Uhr: Schlussfeter: Dre»dner Fraurnchor. Vom ü. bl« mtt a. Januar dletdt da» Museum mrgen Reinigung und Reuansstrllung geschlossen. Erwerbslose und Schneebefeltigun-. »ein« .Pskichtarbeit«. Da? Arbeit», und Mo''>s>ck,rtSmintster1um bat letzt über die Frage, ob die Heranziehung Erwerbsloser zur Schnee- besc!.i»»ng Im Wege der Pfllchtarbeit durchgcsührt werden kann, eine wichtige Entscheidung gefällt. Danach kvnn«n al» Pflichtarbetten nur solch« Arbeiten angesprvchen werden, die unter normale» Verhältnissen überhaupt nicht ober zu an» * ecr Zeit oder nickt in demselben Umfang« auSgeführt werben. Die Schnrebcseitignng ist sedoch ein« seit altrrSher a»S polizet. sichen Gründen notwendige, von den Gemeinden Net» zu der Zeit und in dem Umfange, in dem eS da» Allgemeininteresse erfordert, durcbzuslllirende Arbeit. Da demnach die charakte. risiischen Merkmale der Psllchtarbctt tm Sinne der ErwerbS- lolenlsirlorge fehlen ist die Schnecbeseitigung ausdrücklich ans dem Kreis der Pslichtarbritcn gestrichen worden. Für die Erwerbslosen ist diese Euischciduna insofern von Bedeutung, al« die Schnecbekettignng damit z» einer freien Arbeit S- ge legen heit wird, die tarifmäßig zu bezahlen ist. Für den einzelnen Erwerbslosen wird sie meist nur Ge. lcgenheitsarbelt bedcrUen. so dah die entsprechenden vor- strikten über töe Ai"--cknung dcS Verdienstes auf die Unter stützung zu beachten sind. en-vecken - vett-wäsckie 0ual>t»t«n ru dllllgiten prete«, l_sir>snsi»u» «r. ttsvsti SpariLlkaa» tllc gut, V»m ein« Scliaukemctec dOngen Oderreugens» 8«>»pc«Ie Erslbrucke von Orcheslerwerken Richard Wagners. Soeben erscheint bei Brcitkops L Härtel in Leipzig der 20. Band der kritisch revidierte» Gesamtausgabe von Richard WagncrS Werke», -koch von dem im vorigen Jahre dalun- gegangenen Darmstädtcr Generalmusikdirektor Michael Bal- ling betreut, enthält er meist bisher unvcrüssentlichte Orchesterwerkc des DovdlcktcrS. Da sindct man zum erste» Male zwei Konzertouvertüreii au« seiner Jugendzeit: die in D-Moll vom Jahre >831 und die E-T»r von 1832. Man weiß von diesen Arbeiten schon ans den Wagner-Biographien und der Sclbstbiogratckie „Mein Leben". Hier schreibt der Tondichter selbst darüber: „Nachdem meine T-Moll- Ouvertüre, welche noch stark aus der Vccthovenschcn Eoriolan- Ouvcrtürc suhle lim Leipziger Gewandbause unter Pohlenzl, glücklich vonstattc» gegangen, vom Publikum sreundlich aus genommen war und mir das erste Hossnungslücheln meiner Mutter cingebracht hatte, trat Ich mit einer zweiten Ouvertüre in C-Dur hervor, welche wirklich intt einem „Fugato" schloß, wie ich e« meinem neuen Vorbildc lMozarti zu Ehren um jene Zeit nicht glaubte besser zustande bringen zu könne». Auch diese Ouvertüre ward bald daraus in einem Gastkonzert der beliebten Sängerin Palazzcsi (von der Dresdner italieni schen Overs ausgcsiihrt. Vorher schon hatte ich sie in einem Konzert der Privatmusikgcicllschait Euterpe zu Gehör gebracht und selbst dirigiert. Ich entsinne mich des sonderbaren Ein drücke«. den ich bei dieser Gelegenheit durch eine Bemerkung meiner Mutter erhielt: diese Arbeit, tm kontrapunktischen Stile gehalten, ohne eigentliche Bewegtheit, hatte aus sie einen befremdenden Eindruck aemacht: sic gab mir ihre Verwunde rung hierüber durch besonders lebhafte Anerkennung der in dem gleichen Konzerte zuvor ausaesührten Egmout.Ouvertüre kund, von der sie behauptete, „daß diese Art Musik doch mehr «rgrtsse als so eine dumme Fuge!"... Zwei weitere Stücke werden auch für die meisten ge- naueren Kenner von Wagners Lebcnswcrkc Neberraschungen bedeuten: DaS erste davon ist die Bearbeitung de« Wesendonk- Gesanges „Träume" für kleine« Orchester und Solo- Violine: diese vertritt also die Gesangsmclodic. Wagner bat daS Stück in dieser Fassung 1«S7 zum Geburtstage seiner Freundin und Dichterin In der Frühe von achtzehn Zürcher Mustkern vor ihrem Tchlasgcmach vortragen lassen. Das andere ist ein Adagio für Klarinette mit Streichguintett- beglcltung. dessen Echtheit zwar nicht ganz verbürat. aber wahrscheinlich ist. Wie der Herausgeber Balling bemerkt, fand er e» seinerzeit aus dem Zettel eines SchülerkonzerteS «er Königlichen Musikschule zu WUrzburg unter Richard Wagners Namen und schrieb daraus sogleich an den Direktor Mcyer-OlberSlcbcn. Die wetteren Nachforschungen, bi« sich daran knüpften, ergaben, daß der Meister da« Adagio wahr» schcinlich für einen Klarinettist''" Rummel tn Bad Äissingen geschrieben hat: da« Notizbuch RummelS. worein rS Wagner geschrieben habe» soll, hat sich freilich nicht wieder sinken lassen. Nach Balling« Vermutung könnte das Stück während de« AnsenthaltcS des Tandichters in Würzburg (1833 34) ent standen sein: auch zeigt er Verbind""'-dden auf zwischen dem sehr schöne» Wcrkcke» und den „Feen", die Waancr da mals unter der Feder hatte. „Vielleicht wird", so schlicht der Herausgeber die Ausführungen über da« Adagio ab, „durch dicke Vcrössc»tlich»ng dcr Partitur der Besitzer iencS „Notiz buches", oder besser, der Besitzer des OriginalmanuskripteS, veranlaßt, Kunde von seinem Besitz »nd dessen Gel-dichte zu geben..., bis dieser Fall eintritt, wollen wir dc>S Stück als von Wagner herrührcnd betrachten und ihm den Platz unter seinen Jugcndwcrkcn. den c« hier einnimmt, gerne ein» räumen — denn der Platz gereicht dem Stück »nd seinem Autor gewiß zur Ehre." Mit dem Erstdruck der „Draiiersinsonic". die Wagner zur feierliche» Beisetzung dcr Asche Earl Maria v. Webers lam 14. Dezember 1844) »ach Melodie» dcr Eurnanthe bearbeitet bat, schließt der tn der großen Reiße der Wagner-Au-gabe besonders wichtige Band ab. ES ist längst in die Musik» eingegangcn, welche großen Verdienste Wagner um die Ucbersührung der sterblichen Reste de- „Freischütz". Komponisten batte. Ucber die Trancrmusik schrieb er nach träglich i» seiner Sclbstbiographie: „Ich stellte oiese a»S zwei Motiven der „Eurnanthe" zusammen: durch die Musik, welche die Geistcrntsiv» in dcr Ouvertüre bezeichnet, leitete ich die ebenfalls ganz unveränderte, nur nach B-Dur transponierte Kavatine der Eurnanthe — „Hier dicht am Quell" — ein, um Hiera» die verklärte Wiederaufnahme des ersten MottveS, wie sie sich am Ende der Oper wieder vorslndet, alS Schluss au- zurelhen. Dieses somit sehr gilt sich fügende sompbonischc Stück hatte ich für 80 ausgcwäliltc Blasinstrumente besonders orchestriert und bei aller Fülle hierbei namentlich auch di« Benützung der weichsten Lagen derselben studiert; daS schaurige Tremolo dcr Bratschen in dem dcr Ouvertüre ent» lehnten Teile lieh sich durch zwanzig grdämpste Trommeln tm leisesten Piano ersehen »nd erreichte durch da» Ganze, schon als wir es tm Theater probierten, eine so überaus erareifend« und namentlich gerade unser Andenken an Weber innig be rührende Wiedergabe, dah. wie die hierbei geaenwärtige Frau Schröder-Devrien«, welche allerdings »och Weber persönlich befreundet gewesen war. zu der erhabensten Rührung hin- aerissen wurde, auch ich mir sagen konnte, noch nie etwa» zu seinem Zwecke so vollkommen Entsprechende» auSgeführt »« haben." Zu diesen Ausführungen de» Tondichter- selbst sei nur bemcrckt, daß in seiner Partitur nicht 26, sondern nur lech- Nührtrommcln gefordert sind. Ucbrtgrnv enthält die Ueberschrist dcS Erstdrucke- dieser Trauersinsonte einen un angenehmen Druckfehler; «S muh statt: „auSgeführt ... am 14. Dezember 1848" naiürlich „1844" heißen. Den Erstdrucken der angezeiaten Werke lagen zum Dell die Urschriften de» Tondichter« selbst zugrunde: Dt« der beiden Ouvertüre» werde» in Villa Wahrilried in Banrruth aufbewahrt. Für das Adagio diente eine Abschrift un bekannter Hand: sür die Trauersinsonte ein« von Felix Mottl« Hand. —n— KunU uni» Wissenschaft. ck Dresdner Theaterspiclplan sür heute. OpernhauSr „Die Fledermaus" (7). Schauspielhaus: „Dover» SalalS" lü». Albert-Theater: „Prinz Schweinehirt" tX4»; „Der Rand der Sabinerinnen" Residenz» Theater: „Schneeweißchen un-d Rosenrot" lS>; „Die Ztr» busprinzcksin" 0-L8). Die Komödie: „DaS neugierige Sternlein" l^4>; „Stöpsel" CK8). Lentral»Theater: ..Der LebenSkünstler" t^kst. ck «plelplan dr» Aldert-Tbealer» vom r. VS 10. Januar. Goan» tag «3.». ».'4 Uhr. „Prinz Lchn>rlnr-ir»". abrnd» Uhr. „Doppel, sclbstmord". Montag, „Toppelsclbstmord". «cschl-uen« Vorstellung für den Verein Dresdner Volk»bühne. kein »sfcntllcher Kartenver« kaus. V.»v. Nr. «Mt bl» HTM». DlrnSlag. 7)4 Uhr. „Löonle". vtttt. woch, >>'4 Ubr. „Prinz Schweinehirt", abend» 7)4 Uhr. „Doppelseldst- word". Donner-tag. „Seltrnsprltnge". Freitag, „Dopprlleldstmord". iGclchloiirnr Vorstellung sür den Verein Dresdner Äoltedahnr» krtn vslentllchrr Kartrnvrrkaul, B.-V. Nr. »76t bis 4166). Eon»- abrnd »)4 Uhr. „Prinz Echwrinehiri". abend» 7)4 Ubr. .LS«n4«". Lonntag <».), »)4 Uhr. „Prinz Schweinehirt", abend» „«eiten» tprtlnge . Montag tlü.I, „Löonte . ck Albert-Theatee. DI« Direktion macht nachbrllckltch daraus aus» merksam daß die Lilvestcroorftcllung von „Raub der Labtnertnuen". tn der die Dresdner ei» einzige» Mal Gelegenbelt haben. Hann- Fischer al» Strlesr wlederzusehen, um )48 Uhr beginnt» wie neuerdings sämtliche Abendvorstellungen be« Theater». ck «estdeazttzeatee. Dt« Direktion mach» ganz »esonber» darauf ausmertsam, dass brtde Vorstellungen heut« eine halb« Stunde früher beginnen. Nachmittag» 8 Uhr wirb da» «rsolarelch« WetvnachtSmärchen „Lchneewetbchen und Rosenrot" ge» geben und abend»? Ubr dt« Lchlogeroperettc .Dl« Ztrtu »« Prinzessin" in bekannter veschung. Ab l. Fannar »egtnnen die Vorstellungen wieder regelmtlstlg )44 Uhr und X8 Uhr. ck «attzolll», Hotktrche. Heute. Freitag uachmltta, 4 U»r! Lttanrt »on Kretschmer; )4ä Uh» T«»«n« von Hasse.
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