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Icttoxo^oc tEXe 0M!kt!It6 fivms gsgn. 1833.. Schrtstlritung und Nauplgelchilflsstell»! M«rtr»IIeak» Druiil u. Verlag von vlrplch » Melcher»! tn Dresden Poftlchech-Konlo >0S>- Dreedr» E^omirsnollsilir l? .»l4 31 Dezemder >820 l v llglich »w« mallger Zustellung >r»> Dl» Anzeigen werden nach tSoldmark drrechnel: dl» «lnlpallig» 30 mm dreil» Zeile 30 Vsa„ 2? HNt>> vrgUAsIkllUlll 73au» l.10 Mark. Polldezugsprel» iür Monal Dezember 3 Mark ahn» Äkl^OlZbklPkLtsL. Kamillenanzelgen und Slellengeluch« ohne Äadatl 10 Plg.. aulierkalv 70 Psg, dt« 80 mm dreu« Neklamezell» ISO Ptg.. PostzuNellung.gedlldr SI»,»>»,««»» >1 Pl»»»l,. auberdalo 200 Plg. Vsterlrngebllkr 10 Psg Auswärtige Auliräge gegen vllrousdezalilung. Nachdruch nur mii »eullicher Vuellenangad» .Dresdner Nachr "> zulässig. Unvertanal» Schrislstllch» werden nicht nuldewakrl I^Isi-imba-Sanc! bl» 2. Jnnunr pi-olongisr^ I euirok»^«oi- vienslsgs uri6 Lonnsbsncls 6s8sIIsc^afl5--2ibsn6 /ler.ng.ur ^.i.ati-V.lls» ^eösn Usoiimillsg Isnr-Iss I Polen mißachtet den Völkerbund. Schulstrafen Kr Deutsche gegen die Entscheidung Calonders.—Vor neuen Deulschenausweisungen. gusplhung -es Konflikts in Millelamerika. — Schwere Erdbeben in Sli-amerika Polnisches Gerichlsurleil in -erMin-erheils- schulsrage. köninShütte, !>n. Dez. Nachdem die Schulabteiluna der Woiwodschaft seinerzeit säst »N Prozent von etwa IN NON An trägen für die deutsche Mindcrl>citöschule abgelehnt hatte, weigerten sich trohdcm viele deutsche Ellern, ihre Kinder der polnischen Schule znzuführcn. In einzelnen Ortschaften kam cS zn regelrechten SchulstretkS, so besonders in Oohcnlinde. Vor der Strafkammer wurde heute im Verusunasoersahren wegen eines derartigen Falles verhandelt. Obwohl die Bcr- ««i»ig««g ««1 die jüngste Entscheidung deö Präsidenten der emischten Sommlssson Calondcr in der MinderheitSschule inwieS. bestätigte daS Gericht das erstinstanzliche Urteil aus Geld st rasen bis »8 Zloty bzw. 16 Tagen Ge- ängniS mit der Begründung, dag zwar nach der Bcr- itgung der Woiwodschaft vom Jahre 1684 erst weitere Ent scheidungen abgcwartct werden müsttcn, jedoch immerhin die Pflicht »um Schnlbesnch bestanden habe. . Kattowitz. 30. Dez. Der stellvertretende Leiter der Mol- wvbschaftSpolizct. Obcrlommissar Banzyk, ist auf Anord nung des Warschauer ObcrkommandvS plötzlich ans dem Dienste entlassen worden. lW.T.B.j Bor neuen Deulschenausweisungen? Kattowitz, 30. Dez. Auf Anordnung der Kattvivitzcr Staatsanwaltschaft wurden die Prllzciorgane mit der Prüfung der polnischen Staatsangehörigkeit einer Reihe von Personen, die der deutschen Minderheit angchörcn und im Vordergründe des Deutschtums stehen, beauftragt. Es wird vermutet, das, diese Mahnahme im Zusammenhänge mit d u in der polnischen Presse wiederholt gebrachten Meldungen stehen, nach denen in der nächsten Zeit gröbere Ausweisungen ,n erwarten seien. sW.T B.) Kein Rüeklr'« Dr vuk^fcheks. Bcnthen. 30. Dez. Auf die wiederholten Nachrichten von der Demission des deutschen Mitgliedes der gemischten Kom mission für Obersthlesicn. Landrat Dr. Lnkaschek, haben wlr auf Befragen von ihm persönlich die Auskunft er- halten, dah diese Meldungen unrichtig sind. sW.T.Bi Die neue Presseverorbnung Pllsu-skis. Allgemeiner Sturm der Entrüstung. Warschau. 30. Dez. Die neue Presseverordnung der polntfche» Negierung ist jetzt fertlggestellt und soll bereits am l. Januar in Kraft gesetzt werden. Hohe Ge- fängnisftrafen stehen auf „daS Ansehen des Staates herab setzende Veröffentlichungen". Hier wird sogar daS Redak- tionSgchcimnis aufgehoben, denn der Redakteur, dem bis zu drei Jahren GesängniS für fahrlässige Veröffent lichung einer 'nkriminicrten Mitteilung drohen, kann straffrei ansgchen, wenn er den Autor nennt und dieser vor ein pol nisches Gericht gestellt werden kan». Wer einmal wegen Pressevcrgehens verurteilt wurde, darf nach dem neuen Dekret für die Dauer von drei Jahren nicht ver antwortlicher Redakteur sein. S>.'i allen polnische« Blättern von rechts biö links hat diese Bervidnung eine« Sturm der Entrüstunq hcrvorgcrufen. Die BerusSverbändc haben bereits Versammlungen einberuf n, um Proteste gegen die Verordnung zu erlassen. * Diese haarsträubend» Kiirbclungsvervrbnung bedeutet vor allen Dinge» ein? fast völlige M u n ü t o t m a ch u n g der deutschen Presse in Polen, da schließlich gerade im Kamps der Nationalitäten jede Kritik eines deutschen Blattes an polnischen Maßnahmen als „daS An'ehen des Staates her absetzende Veröffentlichung" auffrtsieri werden kann und von den in Posen maßgebenden Chauvinisten sicher auch cuisfrisicrt wird Das, der Protest der natürlich auch stark betroffenen polnischen Presse etwas auSrtchten wird, ist nicht wahrschein lich. Sollten aber tn der nächsten Zeit ossenknndtge Kncbe- lungSmaßnahmen gegen die deutschen Blätter bekannt wer den. so wird man deutscherseits zu erwägen haben, ob sich nicht in dem linder Obhut des Völkerbundes stehenden Minder heiten chntzvcrtragc Handhaben bieten, um die Meinungs freiheit der deutschen Minderheit z» gewährleisten. Das Zögern -er Manischen Regierung. Berlin. 30. Dez. An amtlicher Berliner Stelle wird crtlä.t, daß bisher eine Erklärung der litauischen Regierung über die Memelcr Ausweisungen noch nicht vor- liegt. Bekanntlich läuft die Frist für die Aufenthaltsdauer der Ansgcwicscncn bereits am 81. dS. Mts. ab. Offenbar stößt die litauische Regierung ans sehr erhebliche Schwierig keiten bei den Militärs, aus die die Ausweisungen zurttck- zustthren sind. Vor der Konferenz der baltischen AutzcnminMer. Reval, 30. Dez. Der sinnländischc Außenminister trifft morgen in Begleitung des ChcsS der politischen Abteilung des finnischen Außenamtes in Reval ein. Für den 2. Ja nuar wird die Ankunft des lettischen Außenministers er wartet. Die Beratungen der Minister, die am 3. Januar bereits wieder Reval verlaßen, gelten besonders den schwc- bcnden Garanttepaktvcrhan dlungcn mit Ruß land. Der Zusammenkunft wird in Reval große politische Bedeutung beigcmesscn. Ein Nokrus -er Rheinlan-e. Die Regierungskrise im Reiche. Die lange Panse, die durch die Weihnachtsferien in der Erledigung der NegicruligSkrisc im Reiche eingetrcten ist, er weist sich als verhängnisvoll, weil dadurch der Linken Ge legenheit gegeben wird, mit allen Mitteln der ihr so aus giebig zur Verfügung stehenden Rcunruhignngökunst die öffentliche Meinung gegen jede noch so vernünftige und ge mäßigte Rcchtsmenduiig ansznrcizen. In der Linkspresse wir- auf der ganzen Linie wie ans Kommando mit dem Schlag- worte operiert, das, „gefährliche Pläne" in den führende» Köpfen der Rechten gewälzt würden. Zuerst soll die Absicht bestanden haben, auch Dr. Strcscinann dafür, zu gewinnen, und zwar sei zu diesem Zwecke bei dem Besuche des ReichS- anbcnministcrS in Friedrichsruhe ein „Uebersall" durch dvutisch- nativnale Führer, die an der Tafel teilnahmen, in Szene ge setzt worden, um den Außenminister ,„zu übcrritnrpeln". Dr. Strcscmann habe aber abgcwinkt und aus diesem Anlaß ans eine Erholiingöreise verzichtet, um Dr. Scholz, zu dem sein Verhältnis „wie daS zwischen Hund und Katze" sei, .chesser überwachen zu können". Nach diesem Fehlschlage soll dann Graf Westarp, so geht daS Geranne weiter, beschlossen haben, offen z>nm Angriff überzugehcn, und er habe Herrn von Löbell, den Präsidenten dcS Ncichsbürgerrats, der bei der Linken der Popanz schlechtweg ist. in die Feucrlinie beordert, um die öffentliche Meinung im Sinne der .gefährliche» Pläne" zn bearbeiten und sie ihr schmackhaft zu machen. Die dunklen Machenschaften bestehen angeblich darin, daß Hin-denburg ver anlaßt werden soll, ein Kabinett zu bilden, in dem eine staats bürgerliche Mehrheit vertreten ist. die sich ans der .„Kleinen Rechten", d. h. aus der Dcntschnationalen, -er Deutschen und der Bäurischen Volkspartei, zusammensetzt,' wenn der Reichs tag einer solchen Regierung das Vertrauen versage, sei die Diktatur in Aussicht genommen. Diese kühne Folgerung wird ans einer Wendung In einem Artikel Herrn v. LöbellS gezogen, die besagt, daß einem Kabinett der Kleinen Rechten selbstverständlich die Ermächtigung zur Auflösung dcS Reichs tages mitgcgcbcn werden müsse. Darin soll die Drohung ent halten sein, sofort nach dem Schlüße der Parlamcntspforten auf Grund des viclbcrusencn Artikels 48 der Weimarer Ver fassung die Diktatur zu verkünden und eine Zcitlang ohne den Reichstag zu regieren. Die Diktatur ist ebenso, wie das Friedrichsrnher Drum und Dran, ausgekochter Unsinn, der nur dadurch einen bös artigen Charakter annimmt, daß die ehrwürdige Person Hindenburgs mit in den Partcistreit hi»eingezogen wird. Sogar vor der Pcrsidle schreckt die Linkspresse nicht zurück, daß sie auf Artikel l>0 der Verfassung HInivcist. der den Reichstag bcrcchiigt, den Reichspräsidenten vor dem Staats- gerichtöhof anzuklagcn, -aß er schnldhaftcrweise die ReichS- vcrfassung oder ein RcichSgcsctz verletzt habe. Schon der bloße Zweifel an -er unbedingten Verfassungstreue Hinden burgs ist eine unverantwortliche Beleidigung seiner uner schütterlichen Gewissenhaftigkeit und seines gegen alle An fechtungen gestählten PslichtbcwnßtscinS. WaS für etn Kabinett schließlich auch znstandckowmt. ob Ser sogenannte BUrgcrblock mit Einschluß der Demokraten oder die Klein« Rechte oder die Große Koalition oder die Weimarer Koalition, oder ob die Auslösung des Reichstages sich als unvermeidlich erweist, der Reichspräsident wird nicht einen Augenblick in der strikte» Erfüllung seiner öffentlichen Pflichten schwankend werden. Keinesfalls aber darf ihm, wie die Linke es will, zu- gemutet werden, daß er als willenloser Pagode dasteht und »»tätig dem parteipolitischen Intrigenspiel znsieht. Sr ist viel mehr auf Grund seines hohen Amtes gehalten, aktiv zur Entwirrung verschlungener Fäden beizntragrn, nm die Ent» Wicklung in die Richtung »n drängen, die nach seiner Ueber- zengttng für daS Allgemeinwohl die ersprießlichste Ist: das geht auch formell daraus hervor, daß er die Ernennung der ihm vom Reichskanzler vvrgcschlagcncn Minister zn vollziehen bat. Hai denn etwa Herr Ebcrt anders gehandelt? Dessen per sönlicher Sinslnß war ja sprichwörtlich geworden, und damals hatte die Linke nichiS dagegen cinziiivenden. Alle» natürlich streng innerhalb der von der Verfassung gezogenen Schranken. DaS und nichts anderes bedeutet auch die von der Linken tendenziös .rusgcbeutete Wendung. ..der Reichspräsident soll« ein Kabinett bilden usiv." ES handelt sich hier nur mn einen vereinfachten Ausdruck, mit Rücksicht darauf, Hatz der ne« Reichskanzler noch im ungewissen Schoße -er Ankunft ruht. Der Dawes-Alpdrua im kommenden Zaire. Berlin. 80. Dez. DaS neue Jahr wird Deutschland »lS DaweS.Jahr erhebliche neue Lasten bringen. Deutschland steht tm dritten DawcS-Jahr mit einer Gciamtlast von Milliarden die eine ongchcnrc Mehrbelastung sehr Wesentlicher WirtschastSzwcig« mit sich bringen und deshalb in starkem Grade lcbenöv-rteu- rnd wirken müssen. Beispiels weise steigen die B c r k e h r S st e u e r n von 2S0 auf 2V0 Mil lionen, rin Mehr von 40 Millionen, das ans dem Güter- und Personenverkehr gezogen werde» muß. Di« Leistungen au» dem ReichShanShalt wachsen von 250 auf 440 Mil lionen: wieder >00 Millionen mehr, die aus dem Massen verbrauch a» Tabak. Zucker, Bier »nd Branntwein in erster Llnle gedeckt werden sollen. Die Sck,nld'.ahlu»gSverpflichtun- gen der Industrie verdoppeln sich von l2b auf 250 Mil lionen. Die damit belasteten 850 000 deutschen Unternchmun- gen werden selbstverständlich kein anderes Mittel für die Beschaffung vieler Mehrsumme nehmen können, als die Be lastung des Verbrauchs. Diese Lasten steigern sich aber im Verlaus de» neuen Jahres wiederum um noch ein« viertel Milliarde zum Teil aus dem Rcichs-hauöhalt und zum Teil aus der Mehrbelastung der Industrie auf insgesamt 1.7S Milliarde. Diese wuchtige Mehrbelastung erfolgt nun noch unter der Vor- ftrllung. daß erst tm.übernächsten Jahre durch einen Niesen- svrung von neuem ^ Milliarde bis auf 2H Milliarden daS Dawrö-Normal>ahr erreicht werden soll. Da» sind Zissern, die nicht nur in D->-tschlanb z« denke« gegeben haben, sondern die die Wirtschaft de» Auslandes beunruhige«. Unternehmer und Arbeiter des Auslandes haben in der abgclausenen Frist bei pünktlicher Vertragserfüllung durch De»t'''and bereits erkannt, daß ihnen zum Arbeiten und Verdienen nichts «Orig bleibt, wenn Deutschland in solch ge waltigem Umfange für die Bedürfnisse der Weltwirtschaft arbeitet. Massenhaft sind ia Zollgesetze gegen die deutsche Konkurrenz entstanden, die in Wirklichkeit Wälle gegen den DawcS-Bcrtrag sind. Das -euksche Eigentum in Frankreich. Paris, 30. Dez. Der „Matin" veröffentlicht heute einige Einzelheiten über den Inhalt dcS d e u t s ch. s r a >, z öst s ch e n LtquidationSabkommcnS, daS am 28. Dezember vor dem deutsch-französischen AuSgleichSami geschlossen wurde und daS die Scaiiestersrage neu regelt. DaS wichtigste ist, daß das unter Seguester gestellte deutsche Eigentum, dessen Liquidation bis zum 30. Oktober noch nicht eingelcitct war, srcigegcben und von der sranzösischen Regierung auf ihr LiquidatwnSrecht an demjenigen deutschen Eigentum, daS bis zum gleichen Tage nicht unter Sequester gestellt wurde, endgültig verzichtet wird. Besonderes Interesse hat daS Abkommen für Elsaß-Lothringen, und dort wiederum vor allem für die Banken und BeritcherungSgeiellschasten. Der UmrechnungS- iatz zwischen Mark und Frank für die Liquidierung der Se quester ist neu festgesetzt worden. Nach dem Wassenstiststand betrug der K»r» 81Z4 Franken für 100 Mk. Dann war er vom gemischten Schiedsgericht aus 15 Centime für 1 Mk. fest- gesetzt und ist letzt tm neuen Vertrag ans SO Centime für t Mk. »ufgewertet worden.