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Lek» Bl<M wird den Lesern von Dresden »d Umgebung am Lage vorher bereit» als Abend-Arrrgabe -«gestellt, wahrend e» die Post. Abonnenten am Morgen >u einer GriamtauSzabe erhalten. SerugrgedS) ««»««»!»» N»»I Kneknaliger Antra. V»,W <«»»»»« uich «c Loun- «nd Monia^n , , »VN. »oB>. dur« «utivriij, «tM«n»r» , Mt. t«. , «ei «iumaiiser SuftkUun kua»> dt« «oft»VN ««tzneveVell-ev. tmruch land mit «ntivrechentzemZaichiaae. « achdrnckall«»rMl I ONainal- Mitteilungen nur «ft euilicker Ou«I>«nanaabei.Dr»d.§ra»r."> »iläMa. >!aLirügUS>ed«n«rar» »n'vrüch« bleiben «ndciicklichttgt: Unverlangt« Ranutkriw werben «übt autdrivabt. r»k»aramm-«d«lie: M»ch»Ich«»» »'«»»««. HeszvLrrröet L8SV Druck und Vxrlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Anreizen-canf. »nnakim« von «nkünbigungen bis naftnniliagb s Mlr. Laim- und ijküilna« nur Marieniimtze « von U did V,i Uiir Di« I wattige lLrnnb- wile <ca. « Silben! SV Pf-.. kündigungen aut der Vrwattette Zeile » Big.: die ripgiiige Zeile aut Teri- teil« so Mg. alt Lingeiandi Zeile Sv Pt» In Ru««en> »ach und Keiei tagen rlvalnge Brundzeile so Mo . aut Vrivatlette « Pf,., rtvallio« Zeile aut lertleüe und als Eingciaiidl so Big. AurwLrttge 8ut- trao« nur oeaen Lomusbezaklung. Belegblätier kolim ro Pfennige. Fernsprecher: Nr. U und rv»«. Hauptgeschäftsstelle: Marienilr. »8. Ulirsn I»IMzr«t« I»rol«v — nar «oltolv r^adrlltal« 1 Solist. Ireppeolinnvi', Qolöwai'sn «ooim« «paiter ^euvette» 6«l>8. Vreppenlinuvr, Lcllv zitn»i»rl>t. iAI» Ln»«»«!» Neueste Dralitberichte. Hofnachilchteii, LandtagSverhaiidlunaen GerichlSoerhandlunge». Königsthe «»»»» . Musikschule. Berliner Leben. Die Spremberger Eiieiibaliiikattffttophe vor Gericht. Lonna! env, 1<». Tczemlrer Neueste Dmhtmel-unzen vom 15. Dezbr. Die Heimkehr Trothas. Hamburg. Heute vormittag fand auf dem Kai der Wörmann-Htnie der Empfang-des aus Südwestasrika an Bord de» Dampfers .Prinzregent" zurückgekehrten General- leutnants v. Trotha statt. Anwesend waren der kom mandierende Gewral des 9. Armeekorps v. Bock und Polach an der Spitze der Generalität und viele andere Offiziere. Die Stadt Hamburg war durch den Bürgermeister Dr. Burchard und Senator Di. Lappenberg vertreten. Auf Befehl des Kaisers begrüßte General v. Bock und Polach den General leutnant v. Trotha. Der Kommandeur der Schutzlruppcn Oberst Ohnesorg überreichte Trotha den ihm vom Kaiser ver- liehenen Orden paar !s nrerits und schloß seine Ansprache mit einem dreifachen Hoch auf Trotha, die mit ihm zurückgekehrten Herren unld die noch im Felde stehenden Kameraden. Die Kapelle des 31. Jnfanterie-Rcgimcnts intonierte die National. Hymne. Generilleutnant v. Trotha erwiderte mit kurzen Worten und schlcß mit einem dreifachen Hurra aus den Kaiser. Zur Lage in Russland. . Petersbrrg. Der radikale „Nascha Schisn" erfährt, in leitenden Kreisen bestehe eine Abneigung gegen Repression, sowohl gegen bei verhafteten Vorsitzenden des Ärbeiter-Devu- tierten-Rat- wie gegen den Arbeiter-Deputierte n- R a t selbst. Der Zustizminister hat nachgewiesen, daß das Gesetz keine Haiidhabe gegen den einen wie den anderen biete. Die ausführlich begründete Erklärung des Zustizministers hat auf das Kabinett einen tiefen Eindruck aemacht. Nur Durnowo dränge aus energische Maßnahmen und berufe sich auf die vor- bereitete Anklageakte, die einen ganz anderen Standpunkt vertrete. Pet« rs b >,r g. Riga ist vom Reiche gänzlich abge. Schnitten. Cs streiken dort alle Fabriken. Nur die Wasser leitung und die ffektrische Station sind im Betriebe. Bewaffnete Arbeiter verhindern selbst den Wagenverkchr aus den Straßen. Die Zufuhr voy Waren erfolgt nur noch auf dem Wasserwege. Ter llvländstche Gouverneur telegraphiert an der Minister des Ztmern: Riga, den 10. Dezember: Tie Kommandos aller Fluß- dampser sind ai,ssiü„dia. Es ist notwendia. einen Kreuzer und zwei Torpedoboote hierher zu senden. Schleunige Sendung be- deutender Truppenmasscn ist notwendig. — Die Blätter be richten. die Regier,ingsgebäude ständen in Flammen. Bahnhol und Telegraph befänden sich in den Händen der Ausständigen. Aus Libau seien Kriegsschiffe nach Riga abgegangcn. Petersburg. Der Kommandant der Festung Kuschka meldet, daß die Oase Mero sich seit dem 12. Dezember im Kriegszustand befindet. De« Eisenbahn- und Telegraphen verkehr zwischen Mero und Aschabao ist unterbrochen. Zn Kuschka herrscht Ruhe. Petersburg. In den Blättern liegen Meldungen über Unordnungen unter den Sappeuren in Warschau vor. Zn Lublin veranstalteten Mannschaften des Infanterie- R.eaimentz „Kjaesan" eine Kundgebung mit roten Flaggen. Die Blätter beichten, daß die P e t e r s b u r g e r Offiziere einen Verband zu bilden beabsicbtiycn und 1906 ein fortichrill- lich-militänsch>s Blatt gründen wolle». An der österreichischen Grenze traten 600 Mann der Grenzwache in den A u s - stand. . Znsclgedesse» wurden etwa 300 Kilogramm Gewehre nach Polen eingeschmuggelt. Lodz, tzorgesteri, und gestern verübte dos „schwarze Hun dert" hier mekrsache Ausschreitungen, besonders gegen die Juden. Hiehrere Häuser »»d Laden wurden zerstört. Kosaken feuerte» auf die Ruhestörer und verwundeten cme Anzahl von ihnen. ...„Colombo. Bo» derBesatzung deS russischen Kriegs schiffes »Hejsarewitsch" meuterten hier 100 Mann. Nachdem von Bord militärische Hilfe erdete» war. wurden 50 Mann von Bord gebracht. Ter „Aessarcwitscd" hat seine Reise fortgesetzt. Die Meuterer sind in dem Heim für Matrosen und Soldaten untergebracht worden, ivo sie voraussichtlich bis zur Anknnst anderer russischer Kriegsschiffe verbleiben werden. Der brilstche Krenrer „Hyacinth" wurde telegraphisch herbeigernfe», die Abfahrt des Kienzers „Enryalns" verschoben. Die Menlcrer ver hallen sich ruhig. Sie beklagten sich über zu harte Anstrengungen, da das Schiff nicht volle Besatzung gehabt habe. Der Kreuzer „Hyncinth" ist inzwischen eiiigclrvssen, hat den Hafen aber wieder verlassen. K ö l n. sPriv.-Tel.) Ter Petersburger Korresvoiidcnt der „Köln. Zig." bestätigt, daß die Reaktion tatsächlich wieder einsetze. Das zu erwartende Vereinsgesctz verbiete Bereinigungen wie oen Verband der Verbände und den Arbeiterdepulicrtcnral völlig. Dadurch sei indessen an eine Erdrückung der revolutio nären Bewegung nicht mehr zu denken: die ganze Bevölkerung sei revolutionär, alle Rechtsbegriffe seien aus den Kops gestellt. Ein entscheidender Kamps zwischen Negierung und Revolution sei unvermeidlich. Berlin. IPriv.-Tel.I Zur zweiten Beratung des Nach - trags-Etats für die südwestafrikanischip-E i s e n b a h n L ü d e r i tz b n ch t - K u b u b, beantragt die Budgetkommission, Referent Prinz Ärenberg, unveränderte Gcnchinigung. sowie die Annahme zweier bereis gestern mitgeleilter Resolutionen — Abg. Müller-sagan lsreis. Volksp.s erklärt, seine Partei werde, nachdem sie zu der ileberzeugung gelangt sei, daß der Bahnbon militärisch unerläßlich erscheine, der Vorlage zustimmen, aber unter Wahrung ibres Standpunktes zu den Kolonialsragen über haupt und unter der Voraussetzung, daß eine Weiterführung der Bahn über Kubub hinaus nicht erfolge. sBeifall.s Nachdem dann noch Abgg. v. Richthofen lkonstl, Schweickhardt lsiidd. Volksp.l, Lattmann swirtsch. Ver.s, Graf Arnim lReichsp.I und Dr. Basjcrmann lnat.-lid.s die Zustimmung ihrer Freunde zu den Anträgen der Kommission erklärt haben, werden der Nachtrags-Etat gegen die Stimmen der Polen und Sozialdemokraten und die Re>olutionen angenommen. Frankfurt a. M. Wie der „Franks. Ztg." ans Tientsin gemeldet wird, ist in der i» Tokio ziisniiimcngctretenen japa nisch - ch i n e s i s ch e n K o n fe r e n z in de» .Hauptpunkten eine Einig» ii g erzielt worden. Japan erhält die früheren russiichcn Zügestäiidniste ans die Liautmig-Halbinscl und einige Eisenbahii- ko»zessio»eil in der Mandschurei. Aachen. lPriv.-Tel.I Zwischen einem Offizier des -10. Regiments und einem Studierenden der technischen Hochschule hat ein Säbelduell stattgesunden. Es war von dem Studen- ten in mutwilliger Weise dadurch herbeigesührt worden, daß er den Offizier ohne Grund in einem Restaurant brüskierte. Der Student wurde beim Duell so zuaerichtet, daß er nach dem Spital gebracht werden mußte. Der Offizier, ein wegen seiner Ruhe und Noblesse angesehener Herr, blieb unverletzt. Wien. lPrrv.-Tel.s Erzherzog Otto ist seit einigen Zähren krank und sucht jeden Sommer das Zodbad Hall aus. schon vor Jahresfrist war eine Operation nötig, von der man sich vollständige Heilung versprach. Diese trat ,edoch nicht ein. vielmehr verschlimmerte sich der Zustand derart durch starke Schwellungen am Halse, daß am Sonnabend die Uebersührung des Erzherzogs aus Schloß Schönau nach Wien in sein Pal-.ns notivendig wurde, wo sich die Aerzte für eine sofortige Opera- tron und die Einffihrnna einer Kanüle entschieden, die die Atmung erleichtern soll. Wohl ist die Ernährung schwierig und der Erzherzog darf nicht sprechen, doch brachte der Luströhrcn- schnitt momentane Erleichterung. Die Aerzte hoffen, die große Körperkrast des Erzherzogs werde auch diesen Ansall überwinden. Der Kaffer läßt sich täglich über den Zustand des Erzherzogs berichten. Wien. Die Südbahn machte den Ausständigen neue Konzessionen, so daß wabrscheinlich bereits heute eine Einigung erfolgt. Die Koiizcssioiien erfordern einen Mehraufwand von 1>/, Millionen Kronen. Paris. Wie aus Tanger gemeldet wird, erscheint daselbst heute zum ersten Male ein täglich erscheinendes franzö sisches Blatt: „l.u Obiic-c-fto mnroc:c.-aiue-", welches die französischen Interessen wahrnehmcn soll. London. „Daily Telegraph" meldet ans Konstantinopel, daß die Pforte mit de» Botschaftern zu cinem völligen Eliiverständnis gelangt sei. London. „Daily Chronicle" schreibt: „Wir sind im ganzen der Ansicht, daß die inarokkanische Krisis nicht völlig geschickt von Delcassö behandelt woi'oen ist, aber die deutsche Diplomatie entfaltete nicht in jeder Beziehung so viel Offenheit und Konsequenz, als einer Macht a»sieht, die den europäischen Frieden zu fördern wünscht. Indessen Ende gut, alles gut: Fürst Bülow hielt gestern eine durch und durch friedliche Rede; die gegenwärtige Regierung wird daraus be dacht sein, jede neue Freundschaft zu erwerben, bei der sie nicht alte Freunvschaslen zu opfern braucht." — „Daily Telegraph" sagt, es sei jetzt sicher, daß die Marokko-Frage verhandelt wer- den wird, ohne daß der Friede Europas gestört wird, oder die Rechte Frankreichs beschränkt werden. Was unsere Beziehun gen zu Deutschland betrifft, so werden die gestrigen Erklärungen des Fürsten Bülow mit demselben freundschaftlichen Geiste aus genommen werden, mit dem sie abgegeben wurden. Wenn uns Fürst Bülow feierlich als Reickskanzler versickert, daß Deutsch land keine Absicht hat, einen" Streit mit England zu pro vozieren, so können wir aufrichtig und mit gleicher Offenheit er widern, daß der Gedanke eines Angriffes ans Deulickland auch nicht einem einzigen vernünftigen Engländer jemals in den Sinn gekommen ilt. London. Nach einer „Standard"-Mcldiing hat die Admiralität die mit der Einrichtung von Nosyth als Flottenbastü im Zusammenhänge stehende Arbeit wieder ausgenommen. Während des letzten Monats herrschte eine besondere Tätigkeit, nachdem die Arbeiten 14 Monate lang eingestellt waren. Lan-tagsverhittldlilllgen. Zweite Kammer. Die Kammer beriet in ihrer heutigen Sitzung zunächst über die Petition Walter Schmidts in Wilsdruff umAendc - rung des 6. städtischen Wahlkreises, Namens der Beschwerde- und Pctiüonskouimijsion erstattete Abg. Bahner- Hcrmsdorf lkons.j Bericht. Petent wünsche die Abtrennung von Wilsdruff und Tbarandt vom 6. städtiichen Wahlkreise, weil die genannten beiden Städte keine Intercssenverbindung mit Jreiocrg hätten. Der Wunsch sei an sich nicht unberechtigt, gehe aber von einer Einzelperson aus. Wenn wirklich gewichtige Gründe zur Erfüllung dieses Wunsches vorlägen, dann hätte» die beiden Stadlgcmeiuden selbst bei der Regierung vorstellig werden müssen. Endlich empfehle es sich nicht, einen einzelnen Wahlkreis herauszuareiten und hier Aenderungen zu schaffen, wo doch ähnliche Verhältnisse auch in anderen Wahlkreisen obwalteten. Vielleicht werde man bei Aenderung des Wahl gesetzes auch aus eine Neueinteilung der Wahlkreise zukommcn können. Die Deputation empfehle deshalb, die Petition am sich beruhen zu lassen. — Abg. Ä r a u n - Freiberg snall.s: Der Stadtgemeinderat zu Wilsdruff habe beschlossen, die vorliegende Petition nicht zu unterstützen, dagegen in Gemeinschaft mit dem Stadtgemcinderate zu Tharandt bei der Regierung im Sinne der Petition vorstellig zu werden. Bei einer etwaigen Neueinteiluna der Wahlkreise bitte er, den veränderten Ver- kehrsverhäitnissen in einzelnen Wahlkreisen tunlichst Rechnung zu tragen. — Abg. W i l t i g - Rabenau ikons.s meint, die Ver hältnisse lägen in sehr vielen anderen Wahlkreisen auch nickt günstiger als im sechsten. — Abg. Andrä - Braunsdors skons.s hält die Zugehörigkeit Wilsdruffs zum Frciberg-Tharandder Wahlkreise für richtig. — Die Kammer beschließt einstimmig, die Petition aus sich beruhen zu lassen. Ueber die Petition des Bauunternehmers Moritz Schimpfermann in Zwickau um Abänderung von Kirnst und Wissenschaft. f* Wo-«n-Spielplan der König!. Hoflheater Operndazs. Sonntag: „Freischütz". Mrmtag: „Die Wal küre". Die,-tag: „Hansel und Gretel „«Zu kieincn Prellen). Mittwoch: .Siegfried . Donnerstag; „Nigoletto". Freitag: „Götterdämriernna". Sonnabend: „Hänsel und Gretel" «Zu kleinen Pret,n). Sonntag: Geschlossen. — Schauspielhaus, tzoonntaa: „Der Hüttenbesitzer". Montag: Der Revisor". Diens tag: „Die versunkene Glocke". Mittwoch: „Zar Peter". Don- nerstatz: F»r dr!e Montags-Aboniieiiten des 25. Dezember: «Klein Dornt Lestaft: „Ter Raub der Sabineriniieii". Sonnabend: „Ein GlErgasser". Sonntag: Geschlossen. I* Mtkerlung aus dem Bureau der Königlichen Hof- theater. »rau Salbach ist von ihrer Erkrankung wieder hergcstellt M wird in der morgen, Sonnabend, den 16. Dezem ber, stattsiidkirden 11. Aufführung des Dramas „Zar Peter" von Otto (srler wieder die Rolle der Katharina spielen. f* Die Köniasche Musikschule sMaternislraßel, die nach dem Tode ihres Begründers in die Hände des Herrn Z. Fr. F o r st e r übergegangen ist, trat gestern abend im gnlgefülltcn Musenhauüsaale mit einem Schüler » Prüsungs- Konzer» vor die Oefsentlichkeit und gab damit recht erfreu- Irche Bewtise ihrer Erfftenzbcrcchtiguna. Das auf 32 Köpfe verstärkte Schülerorchester, in dem auch Pauken, Trommeln und Tromt.'ter« nicht fehlten, eröfsnete den Vortragsreigen mit «iner recht cut 'gelungenen Wiedergabe der „A>halia".Ouvertiire von Mend.Ssahn und ließ später in nicht minder trefflicher Aus- suhrUi g »och eine Fantasie aus Bizets „Carmen und die Luveriurs »u „Mignon" von Thomas folgen. Neben diesen von Herrn Fckrster umsichtig geleiteten Orchesterstücken bekundeten sonders fortgeschrittene Klavier- und Violinschüler des --jni atisiefters in Solovorträgcn ihre bisher erlangte Fertigkeit. Sauberkeit, die sicheren Grundlagen jeder ernsten Mu,stpslege, zeichneten alle diese Dorlncliingcn auS: einige unter Men., wse der empsindiingsvolle Vortrag der si-ck»i--Ronionze tur VtvUn, von Beethoven und die überraschend gut bewältigte Wiedergcbar der Sarasateschen „Fanst".Fantasic zeugten oben- von aeläntertcni Vortragsvermögen. Eine beachtliche TaWftvr,bt fltlerte icrner eine kleine, kan», 12jährige Mn'iraiilii, wst^«-Uwmidten Ausführung zweier Sätze ans einer Mozan- »iersonate lb'-clin-s und einer Romanze für Vielffic von Freundlicher Beifall ermunterte die sleißigeu Musik studenten -u eifrigem Weilerstrcben. -zl.l, si* Wilhelm v. Scholz, der Autor des in der Matinee der „Literarischen Gesellschaft" am Sonntag mittag im Königlichen Schauspielhause zur Aufführung kommenden Dramas „Der Jude von Constanz" wird der Dresdner Premiere leines Werkes beiwohnen. ff* Zn der Dresdner Gesellschaft für neuere Philologie sprach Montag abend Herr Professor Martin- Paris über die Frage: „Wie und wo soll man Französisch ler nen?" Gerecht die Grunde wägend, die viele unserer Lands leute in die sranzösische Schweiz oder eine Mittelstadt, namentlich Südsrankreichs, sichre», trat der Herr Redner doch mit voller Entschiedenheit und überzeugender Kraft für Paris ein. das. nicht teurer als Dresden, gesellschaftlich wie besonders durch seine reichen Hilfsmittel unvergleichlich viel für ein vertieftes Studium biete. Die Frage nach dem „Wie" beantwortete der Herr Vortragende zunächst mit dem Hinweis einer stärkeren Pflege des Schreibens und Lesens, vornehmlich der Journale svon denen die von ihm empsohlenen ausgelcgt ivarcns, dann empfahl er den Besuch der Theater linsbesondere Gymnasc, Vaudeville, Renaissance), der Vorlesungen sin technischen und anderen Vereine» unentgeltlich), der Gerichtsverhandlungen und Predigten lbesondcrs katholischer Geistlicher), endlich den Verkehr in der Familie^ mit allen und jedem. Mit einer ver tieften Kenntnis der Lvrache vereine sich alsdann richtige Schätzung von Land und Volk, und dainit werde mehr und mehr angebabnt eine Annäherung zweier Völker, die so viele Interessen gemeinsam haben. Die anschließende Debatte ergab tür den Herrn Redner erfreuende Zustimmung zu seinen Ausführungen. — Noch charakterisierte Herr Professor Martin kurz seine Landsmännin Madame Rechne als interessante Schauspielerin, berühmt auch durch ihre Toilette. „Zaza" ist eigens für sie ge schrieben. Ihr liegen die unglücklichen Frauen; so natürlich ver- steht sie zu weinen, daß sie dem Hörer Tränen entlockt. Ihr Gastspiel läßt Interessantes erwarten. 4 „Für dieNngen de Kinder weit". Unter dielem Titel bat E » a « n Htl « ach tn Hc>»tichvl»>se»s Mrlag IMaadcbora) »ine Sammlung von l« Lieder» nach Texten von Rlntbaen, Troian, Dicffen- bacli u. a. k.mvanicrt, von denen eins immer lnidseber ift als das andere, ei» tedeS ad,r iresslicd gecignel. au« Mndermimbe zur sZieude der Kleine» »«d Kr- tzen aehörl zu werden. Stiel Worte der Smpsebln»« bedarf die San»» »,'g nicht, denn wie die acnniinlc» Icxldikblcr mit ihren Name» im uorbinel» ftir die poeiisw« Unkrlage borgen, gibt ancb vugen HitdachS Ruf genttaende Sarnnlie ftir den Wert der Komposition. NtteS ist sang- ^ und dankbar g Il ttte», reizend im meioeiicben Kehalle, natürlich im Nlwld- muS, slietzenv t» der Deklamaii,'». Man wird n» der S.rnunlmig, nicht zuletzt auch an der v«m Inhalte entsprechenden hübschen üutzeriichen Aul-1 siaituiia leine Freude baden und die liebenswürdigen, von Humor und Frübliwkcii durchschossenen Lieder den Kindern gern unter den Wcibnachis- dauin legen. Berliner Leben. L. Berlin, 14. Dezember. Ta hätten wir es nun schwarz auf weiß und hochamtlich, was uns privatim ja allerdings schon seit reichlich einem halben Jahre bekannt war, daß die Äaijerslcidt au der Spree mehr als zwei Millionen Einwohner besitzt. Am 1. Dezember waren es nach der Volkszählung bereits 2033 900, und da die Berliner Bcvölkerungszahl durchschnittlich täglich um70zu- nimmt, so sind cs jetzt nach 14 Tagen schon wieder etliche Hundert mebr. Das ist selbst für ein junges Gemeinwesen, wie es die deutsche Reichshaupfftadt doch ist, ein sehr ansehn liches Wachstum. Vor 28 Jahren wurde die erste Million überschritten, jetzt die zweite. Alle Achtung! Freilich, mit der Millionenzunabme hat es nun, soweit das eigentliche Ber liner Weichbild in Betracht kommt, sür alle Zeiten „geschnappt". Immer mehr verlangsamt sich dieser Vormarsch, immer kleine» wird der Zunahme-Prozentsatz, und in abjcbvarer Zeit wird wonl ein Stillstand eintreten müssen, der dann mit dein Anfang des Rückganges unvermeidlich wäre. Tenn innerhalb des Ber liner Stadtgebietes gibt es nur noch verschwindend wenige un bebaute Flächen. Nahezu jedes Fleckchen ist mil Gebäuden be setzt. und im Herzen der Stadt vollzieht «ich der schon wieder holt erwähnte Prozeß der Umwandlung i» eine reine Geschäfts city unanshaltiam weiter. Zn immer zahlreicheren Vierteln verschwinden die Wohnhäuser gänzlich »nd machen Geschäfts- Häusern Platz, die nur an den Wochentagen bevölkert sind, sonst aber still und verlassen daliege». Jbre Besitzer, Mieter und sonstige Insassen während der "Arbeitszeit wohnen draußen weitab in irgend einem der vielen Vororte, die denn auch, was BevölkeriingszunalMe anlangt, dem Prozentsatz nach Berlin längst weit überflügelt haben. Während Berlin selbst seit der vorigen Volkszählung von 1900 „nur" um 115 000 Einwohner ziiacnoinmen hat, ist „Groß-Berlin", das heißt Berlin mit Ein- schliiß der nächstgelegenen, teilweise mit Berlin äußerlich ganz ziisauiincnacwachscne» Vororten bim 4L5M0 Einwohner ge stiegen und hat bereits die dritte Million überschritten. „Groß- Berlin", das freilich auf lange hinaus nur aus dem Papiere besteht, wenn cs auch außerhalb der amtlichen Welt längst tat sächlich vorhanden ist, befindet sich auf dem Wege zur vierten