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FretkW. 14. 1«t Eopyrigb» by Verlag Bechlhc'ld. Br.ninschwklg 12«. ,?nrvenuna.> Rita würde ihn gern sreigeben, das weih er. Ls svstet ihn nur eine kurze Uinerrednng. dann Hai die jahrelange Qual ein Ende. Den Mnt, vfsen mit Rita zu reden, brachte er nun einmal nicht aus. La aualte er sich van Lag zu Tag weiter, litt an der Sehnsucht nach Adele, die ihm dvcl, »nerreichtmr blieb, hasste ans irgendein Ereignis. das eine Lösung des u» Hali bare» Zu standes herbeisuhreu könnte. Direklar Gödering trat ein. Er kraute seinen weihen Barl und meiuie unter vielem Raspern: „Der tz-vrsttzende dee> Betriebsrats ist bei mir und bringt im ist'ainen der Belegschail allerhand Beschwerden vvr —" „Die teilte ivallen natürlich wieder mehr Lohn haben!" unterbrach ihn Qua. „Auch das, Herr Lvhnsen! Aber es wäre nicht daS Schlimmste. Wir hatten ja sv ivie ia schau eine Erhöhung der Sähe ine Auge gesaht. In dieser Beziehung werden wir ja vv» Qevenhag and ganz genau insarmiert, und Ihr Herr 'Bruder sargt dafür, daß ca nicht zu lästige» Käinpsen kämmt. Abec> die Leute beklagen sich über allerhand Dinge, die dach wahdernsthask mit ihnen erörtert werden mühten! Sie haben da ein ganzes Verzeichnis van Beschwerden znsaiiiinengeslelll und dringe» daraus, dah Blenderungen ein- ireten. Verzeihen Sie mir ein vssenes Wart, Herr Vahnie»! Es -^>ir vielleicht nicht klug gehandelt, dah Sie immer wieder de»' Berhaudlnnge» mit dem Betriebsrat answichen. Das hat viel Ziindstvss erzeugt, die Hetzer nuhen das aus, und jeht ivird es sehr schwer sein, z» einer Einigung zu gelangen. Das Verna,>e»sver!>älknia zivi'chen Arbeiierichast und Wcrlleitnng ist nun einmal ciiipfiudlich gestört. Ich trage daran keine schuld." „Ich etwa?" rief Qtta erregt. Gödering sah ihn scharf au und erwiderte: „Ich habe Ihne» meine Meinung nicht vareuthalten. Herr Nahmen, nnd ich wuhte, dah ich auch im Sinne Ihres Herrn Binders ha»de!ne. wen» ich mich muhte, Frieden mit unserer Arbeiterschaft zu Hallen." Qita Lvtcnson nagte ärgerlich an der Ilnterlivpc. Dah Gödeiing nicht sv ganz unrecht hatte, iah er wvhl ein. Wenn der Vater erführe, was er hier angerichtet halte! Der würde nicht wenig schelten! Vielleicht käme es so weit, dah er ihn seiner leitenden Stellung in Maricanneiihiitte. die ihm wahrhaftig wenig Freude macht, kurzerhand enthebt! Er kehrte zurück nach Qevenhag! Wäre das nicht herrrlich? Dann wäre er Adele wieder nahe und brauchte nicht ans de» Zufall zu ivarle». der das Verhältnis z» Vita endlich löst. Denn das fühlt er selbst: sv kann es nicht weitergehen. Torheit! Das durste nicht sein, dah er seine vcrsönlicben Angelegenheiten mit den höheren Interessen des Werkes ver. gnickke. Wenn ibin auch sehr viel von dein Pflichtgefühl seines Brudcrs ieblte. d«is hatte er doch mit ihm gemeinsam, dah er stolz aus das WorS war, das in zwei Mcnschenaltcrn zu seiner jetzigen Blute sich entwickelt hatte. Zögernd nnrn'dte er sich an den Direktor: „Ich kann über die Beschwerde» der Leute nicht selbständig entscheiden. Sage» Sie das dem Vorsitzenden des Betriebsrats. Lasten Sie sich die Beschwerden scirrftllich überreichen. Ich muh ohnedies nach Qevenhag fahren und werde noch heute mit meinem Bruder alles erörtern. Morgen erhalten die Leute Bescheid." „Hoffentlich ist e» dann nicht schvn »u spät!" Aergerlich meinte Otto Lvhnsen: »Sie sind nun mal ein arger Schwarzseher, lieber Herr Gödertng! Lo schlimm wird das schon nicht werden!" „Hoffentlich!" Damit verlief» der Direktor da» Zimmer. Otto aber bestellte sein Auto und wollte sich für die Fahrt nach Oevenhag umkleiden. Da kam Achim an. Als er hört«, warum sein Freund es so eilig hatte, schlug er die Hände über dem Kvpfe zusammen und meint«: „Es geschehen Zeichen und Wun der! Otto kriegt es mit der Angst z» tun! Lah die Leute doch schreien! Die laufen »ns schon nicht fort." „Ich sabre je-ensalls nach Oevenhag und will Fritz die Sache vortragen." „Und schauen, was die schöne Adele macht!" unterbrach ihn Achim spöttisch. Otto wurde rot wie ein Schuljunge. Eifrig widersprach er. Doch Achim sagte lachend: „Stell' dich doch nicht an. al» wärest Du vom edelsten Biereifer erfüllt! Mir »nächst du doch nichts weih, alter Junge! Und für» erste richtest du in Oevenhag ja doch nichts ans. Fritz ist »ach Essen gefahren und kommt vor Abend nicht zurück. Das weis» ich durch Rita." „Dann allerdings hat cs freilich keinen Zweck, dah ich die Fahrt »ach Qevenhag so Hals über Kopf antrete." „Das meine ich auch. Wollen lieber mal nach Dortmund gondeln und uns etwas gemütlichere Luft um die respektive» Rase» wehen lasten. Du versimpelst wir sonst in der öden Mariannenhütte ganz und gar." Aber Otto verspürte zu der vorgeschlagenen VergnügnngS reise nicht die mindeste Lust, und alle UcberredungSkiinste AchimS versagten gänzlich. Knurrend ergab er sich schliehlirh drein: „Lah zunächst etwas gegen den Durst aufsahren. Dann segle ich allein ab." Sie becherten geraume Zeit ziemlich scharf. Längst war e» Abend geworden. alS Achim ibn verlieh. Da wurde er von seinem Bruder angerusen. Fritz hatte gehört, das» die Arbeiter ans Mariannenhütte nnzufrieden wäre», und verlangte von Qtto Bericht. Der aber hatte sich inzwischen vv» AchimS Opti mismus ansteckcn lassen und stellte die Dinge als ganz harm los dar. Fritz meinte- „Ich glaul>e. du beurteilst die Sachlage doch z» rosig. Vielleicht wäre es bester, du kämst noch beute abend nach Qevenhag, »vir könnten dann alles eingehend beraten." Qtto ging diesmal ausnahmsweise gern ans den Wunsch seines Bruders ein. Sogleich bestellte er sein Auto. Es war ziemlich unsichtiges Wetter: als er ins Freie trat, merkte er erst, dah ihm die Geister des reichlich genossenen Weines durch den Kops wirbelten. War es nicht, als sänge der Motor init ticken Tönen immer nur den einen Namen: Adele? Tanzte nicht zwischen den Lichtkegel» der grobe» Scheinwerfer Adeles liebreizendes Bild'? Brauste nicht sei» Blut in stürmischen Akkorden durch seinen Körper? Immer und immer nur Adele! Und holde Zu- kunftsträume »ingankelten ihn. Was immer sein Reichtum vermag, das will er ihr z» Füßen legen. Ein Fest der Liebe soll ihr gemeinsames Leben werden, nnd beglückt wird er sei», wenn sie srenndlich lächelnd zu ihm spricht: Es ist doch schön an deiner Leite! Mit all seinen Sinnen weilt er in diesem schönen ZnknnstS- lande, das er sich doch erobern muh, will er endlich seine Ruhe erlangen. Der Weg nach Oevenhag senkt sich ei» wenig. Nur not dürftig hat man die Schäden aiisgebcstei't. die von den schwere» Lastwagen angerichtet wurden. Rauh und holprig ist daS Pflaster. Der rieselnde Nebel hat cs an einigen Stellen unlieb sam geglättet. Otto lenkt sein Auto und läht die schönsten Gasmischnngen verpussen. Die rasende Geschwindigkeit, mit der er dahinsaust, cmpsindct er kaum. Jeder Gedanke an ei» Unglück liegt ihm weltfern. Wie käme er auch dazu! Seit Jahren lenkt er seinen Wagen mit einer Sicherheit, um die ihn mancher Knnstsahrcr beneiden könnte. Niemals ist ihm etwas Ernsthaftes zugestoße». Fast automatisch arbeitet er an Hebel nnd Steuerrad. Plötzlich, als wäre er aus nnbckannten Tiefen auf- gesttegen, reckt sich zwischen den Lichtkegeln ein dunkler Schatten aus. Riesengroß. Ein schriller Schrei, Todesnot labt ibn so furchtbar ausaellen. Otto Lvhnsen bremst »nit aller Ge. walt. Der Wage» hebt sich förmlich auf. schleudert zur Sette, streift einen Bau»,», das» die Karosserie sich biegt und splittert. Otto wird rltckwärtü geschleudert, sinkt i» de» welchen Ledersiy zurück. Doch schvn springt er aus den» Wagen. Sein Herz pocht. .Dah er ei», Unglück angertchtet bat. darüber ist er sie, klar. Wie. grob es ist, das muh er jetzt seststeUen. Vorsichtig leuchtet er den schlüpfrigen Boden ab. Erscinm- dernL erblickt er die reglose Frauengestalt, die ihm in, un- gewisfen Scheine der Laterne so riesig grob erscheint. Seine Knie zittern. Die zuckende» Lippe» formen immer und Immer «vieder rin Wvrt: tot! Wie Blitze züngeln die Gedanke» durch sein Hirn: Du trägst die Schuld! Deine Gedanken ivarcn weltenfern, und so konnte es geschehe», das» du die Frau nictp erblicktest, die plötzlich deine Strahe kreuzte. Aber es war jetzt nicht Zeit, sich mit Vorwürfe» ans- zuhalten. Vielleicht war »och Hilfe, Rettung möglich. Vor- sichtig beugt er sich über die Regime und tastet ihre» Körper ab. Gottlob, sie lebt noch! Stöhnt i» furchtbaren Schmerze». Aber sie lebt! Ist vielleicht zu rette»! Alles will er tmi, was i» seinen .Kräfte» steht, »in» diese Schuld vv» sich zu wälzen. Wenn doch jemand käme und ihm Hilfe brächte. Er scheut sich, die Verletzte allein aufzuhebe», in de» Wagen zu bringe». Nach allen Seiten späht er aus. rennt zur» Wagen, lässt die Hupe schrille». Doch niemand kommt. Da muh er sich doch entschliche», die saure Arbeit allein zu verrichten. Doch wie er seine Hände unter den Körper des Ver unglückten schiebt, schreit sie sv gellend auf, dah es ihn» durch Mark und Bein geht. Er fühlt, »vic eine warme, zähe Flüssig- keil über sein« Hand rieselt. Blut! Aber er beißt die Zähne zusammen, beugt sich tiefer über die Frau — oder ist cs ei» Mädchen? Das bleiche Gesicht ist im wütenden Schmerz krampshaft verzerrt. Nun komuit sic sogar zum Bcivuhtfeiu, schaut ihn aus große», blauen Augen fragend, erschrocken an. Begütigend redet er auf sie ein. Doch schvn senken sich die bleischweren Lider über die Augen. Erleichtert atmet er aus. als sie endlich in den weichen Lederpvlstern ruht. Mit aller Vorsicht fährt er an. Der Motor knattert und faucht und orgelt in »nrcgelmähigen Stößen, setzt aus. Heiß über- lüust cs Otto: schwere Panne! Und er liegt mit der Schwer- verletzten auf der einsamen Landstraße! Wie gehetzt snringt er aus dem Wagen, arbeitet an dem Motor, am Tank, untersucht hier nnd dort, um den Schaden zu entdecken, der ihn am Wcitersahrc» hindert. Immer »vieder läßt er den Motor an. Endlich! Ter Wagen setzt sich in Bewegung. Vorsichtig fährt er nach Oevenhag. Das Krankenhaus erscheint ihm wie der rettende Hasen nach schwerer Seenot. Krankenschwestern eilen herbei, betten die Verletzte auf eine Bahre, rufen den Arzt, der schon in kurzer Zeit zur Stelle ist. Scheu drückt sich Otto ln eine Ecke des Wartezimmer?. Der Arzt hat ihn erkannt, staunt nicht wenig beim Anblick des junge» Industrielle», rennt aber mit flüchtigem Grus! an ihm vorüber. Und nun hebt ei» qualvolles Warten an. Otto mich wissen, ob das Opfer seiner wilden Fahrt schwer verletzt ist. Wie entsetzlich langsam durch die Zeit schleicht! Bei jed.-m hastenden Schritt fährt Otto zusammen. Jetzt kvmmt der Arzt, verkündet ihm das Urteil. tForiftvung folgt.! . . . un- Ihren Kaffee kaufen Sie -och bel Ehrig L Kürbitz» Webergasse. Fis praktische Vtzeibnaclitsgescbenlce ln grösster Fusrvstil bei billigsten Preisen -zelledle« 8ovri»l8«scbLN am vtulrs § stlitiMMiMlÜIK«»:!««« flli- ctis iDsnIS, cisn s^Sk-pn, clas Xmc! Pullover, l.umberdlusen, Strirkkleläer, Strümpfe ttanltsckuke.Srkürren ksmelkssräerken vnlerzvLsike Krawatten Sebrürlss 1.eupolc1 Wollwaron-Spvrislksus ODSscjSN-^., lVsÄk-ispistk-LlZs 1 Oi-sscisn-I^., i-sipSigSk- SO — Si^mnlsg von 11—s Utzr govflnoll — s dunkelblau.Skicord . . . 88„- -« SKIal!«!«!, zwcegenäbi SS.— Sennavavnal»«, c<, Eich;, ran cm komiä. SS.- äablunaserleichcerung - — Ski - Aevaratur SMlllM «Kl'. 8LWÜMI' 8>l'. 15. Waffelbruch tSalich Mich wiedrr »u baden Wastelkabrtk «atk«r «trab« »2. H. Möllmann W. Hromadta» Eidam. 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