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Nacht-rekegr»«». Hagtökatt für Politik, »«»,«»» t» drill»,«« L°» j NUu«,, MU»i>ä Mr »«^>M»»t»> W>ran»»Ix>i>, >»>« »Itck »»»»tiü«» Ü«l«L»L- d»tt»-Uo«:k«>d»» t» Nr»»<«, I«n»- tt». l^sckor «tu. «t». I'rLk- «d« UtkUoIia U«>>iu r»-LN>Ii<>I. 8vrt>n>»nl >Ior »vllvit»n I ii»L «s«». NoniUmanco- »n-i Itorovo-Kclimuc!»,»»!,«». '1'»^- Uod»- LiiNr«kf«!n äur nvuoston fp. paotilmann, 8vl»I««»ntr.»»»,. 6ar1 Pr. kvlvlrvlt, 1 , S HVvIollaptztri»»»« 2, 8 ävm Oipp«rIäi»VkLlä»or Plul/), I besorgt uvä vsrvvrtkst Latent« aller A s ILväsr bekanntlich prompt unü billigst, zj N bestes vnglisckes LrLparat, äis Haut nickt reirsnä, ergiebig M kstiig rmä angsacbm, kl. 75 Lkg. unä I'/r Äk. « L8n!x1iekv Rotapotktzktz Vrv8ilvn, Z » »m «varxsntl»»». - kieli. LickM« z 2 lasobendsea 2 > I « ^ von K.'rt-v-Etm nn<1 ^ ^ 'Ion IrootifvinoUtti >5- H « rikoln. NnrltLäolmikonokkonro ^ iroikokttrtro, por 8t.4—3V Kl. stz. kr«k. Mzer'8 MwAMrik- u. k<M-vtzckM, 80XV16 »rLinint^ioiw M<drnr«R Nr. 258. 31. r«hm«,. Lvsl>,e: 42,000 e»pl.! Aö^oife S«t1er»»»»-»»»stcht«» «itr »«» «!>. Sr»tem»er. e»»wrst»ind »im «Ittkerrr Sciirke. -eitrr «n» trocken. vrrhSItnitziniftln warm. -ItzSL LMALS U'Lvdk., IVeu8tü«It«r «»tili»»»«. Dre«d-„. >88«. Mittwoch, 15. Septbr. öos Aüvfterr Ak<!««rrröov «rrrs Sofit». Mit innigster Lhril- „ahme hat Europa das romantische Schicksal des Fürsten Alexander von Bulgarien verfolgt. Vas nächtliche Bubenstück ge> gen ihn, seine weg- schleppung und Auslie ferung an Rußland, seine Freigabe und unerwar- tete Heimkehr, sein stür- Mischer Empfang, sein verblüffender Brief wechsel mit dem Zaren, seine Thronentsagung, endlich seine Abreise aus dem Lande find in bun tem Wechsel an den Augen der Welt mit blitzartiger Schnelligkeit vorübergezogen. Indem der «dl«, rit terlich« Fürst, der Retter Bulgariens au» der schwersten Kriegsgefahr, sein Land verließ, hat die letzte Stund» seiner Unabhängigkeit geschla gen — in dieser Ueber- zeugung ist das sonst so gespaltene Europa einig. Durch gütige Vermittel ung eines Freundes unseres Blattes in Sofia find wir in den Besitz einer Zeichnung gelangt, die den ergreifenden Augenblick darstcllt, da der unglückliche Fürst Alexander in seinem Palaste zu Sofia Abschied von der Stätte seiner rnhmvollenwirksamkeit, seinen Freunden, seinem Vffizierscorps, seinem ^ tiefbewegten Volke A nimmt. Die portraits sind wahrheitsgetreu und ähnlich, selbst das des Lieblingskutschers des Fürsten. Die unter den Gestalten befindlichen Namen «rläutem die- selben. " wir beabsichtigen ^ auch in Zukunft, von o «r> S» o Zeit zu Zeit, mit mSg- A, li-H lichster Schnelligkeit II- ^ lustrationen der wichtig, sten politischen und lokalen Ereignisse unfern Lesern zu bieten. Verantwortlicher Redakteur kür PvlikisthtS vr. Emll Biere» in Dresden. Beschlußfähigkeit ist das Erste, was man dem Reichstatze wünschen soll, der morgen in Berlin Zusammentritt. Es mutz e i n Abgeordneter niehr als die Hälfte anwesend sein, sonst kann der Reichstag überhaupt nicht seine Arbeit beginnen. Beim Namens aufruf müssen also mindestens IM Abgeordnete mit Hier! antworten. Man hat überall starke Zweifel, ob diese Ziffer erreicht wird. Die plötzliche Einberufung der erst im Juni nach siebenmonatlicher an gestrengter Arbeit auseinandergegangenen Volksvertretung ist Allen überraschend, Niemandem angenehm gekommen. Es wird wenige Abgeordnete geben, die dm mehrtägigen Aufenthalt in Berlin nicht als eine lästige Störung und Durchkreuzung ihrer geschäftlichen oder familiären Verhältnisse empfänden. Trotzdem ist es Pflicht Aller, die sich inn ein Mandat beworben haben, nunmehr dem Ruse des Kaisers Folge zu leisten. Sogut wie der Kaiser sich den Pflichten eines obersten Kriegsherrn trotz Alter. Hitze und An strengungen unterzieht, sogut haben auch die Volksvertreter ihren freiwillig übernommenen Obliegenheiten nachznkommm. Der Namensaufruf wird die Scheidung zwischen dm pflichteifrigen und den lässigen Abgeordneten öffentlich vollziehen und darthun, wie viele der letzteren verschulden, datz die erstercn länger als nöthig in Berlin zuzubringcn haben. Wird nichts weiter durchberathen, als die Ver längerung des Handelsvertrages mit Spanien,', so ist die Geschichte in drei Tagen abgemacht. Der spanische Handelsvertrag aber muh schleunigst unter Dach und Jach gebracht werden, obwohl der jetzige noch bis Ende Juni nächsten JahrcS läuft, da die inneren Ver hältnisse Spaniens so sehr unsicher sind. Wenn auch die letzten Gerüchte über die angebliche Schwindsucht der Königin von Spanien um ihres Söhnchms als schäbige Börsenmanöver entlarvt wurden, so kann doch Niemand seine Hand dafür in'S Feuer legen, datz noch lange eine ordnungsmätzigc Regiemng in Spanien herrscht mit der das Land über Dinge, wie einen Handelsvertrag, in Ruhe berathen kann. Möge jeder Abgeordnete, dem eS blutsauer an- kommt, den Berliner Zug zu besteigen, sich vergegenwärtigen, daß sein Wcgblcibm vom Reichstage einen für den Handel und die Industrie Deutschlands recht sehr wichtigen Vertrag gesährdm kann. Anher dem spanischen Handelsvertrag dürste kein Gegenstand den Reichstag beschäftigen. Die Vermuthnng, daß die Thronrede oder eine im Reichstage selbst aufspringende Debatte das Gebiet der hohen Politik betreten und Aufklärung über die Haltung Deutsch lands zu den bulgarische,: Vorgängen verschaffen solle, hat an Wahrscheinlichkeit verloren. Weise vorgehmd könnte der deutsche Reichstag allerdings dem europäischen Frieden cinm wcrthvollen Dienst leisten. ES müßte dem Fürsten Bismarck am Ende selbst daran liegen, sich aus die Unterstützung der Volksvertretung berufen zu können. Er hat gewih seine guten Gründe für daS seltsame Schauspiel, daß er. der Friedens stifter. eS hält mit dein Friedensstörer in Europa. Der Uebermuth der Russen kennt sich schm, gm nicht «chr «nch. Der mit dvn Wladimirordcn geschmückte Panslavist Katkow weist den Gedanken, datz dem Willen Rußlands in Bulgarien noch irgend eine Schranke gezogen werden könne, als geradezu verächtlich zurück. Der Berliner Vertrag ist für ihn aar nicht mehr vorhanden. Rußland wird seine Wünsche bei der Neirordnung der bulgarischen Dinge berück sichtigt sehen, aber das Recht der anderm Mächte, hierbei mitzuwirken, bleibt unantastbar. Um der bulgarischen Interessen willen soll Deutschland keinen Wcltbrand anzünden, aber die von de» ver- , jenen Uebermuth in's Maßlose steigern. Wenn eine Kundgebrnig des deutschen Reichstags in diesem Sinne das Rückgrat Bismarck s Rußland gegenüber etwas kräftigt und steift, so wäre dies ein ver dienstliches Werk. Die Engländer sollten sich ihre täglichen Ermahnungen an Oesterreich: dieses solle seine Interessen im Orient mit dcni Schwerte wahren, füglich waren. Alle Welt kennt zur Genüge den berühmten praktischen Sinn der Engländer, auf den, Fcztlande niemals selbst Krieg zu führen, sondern Verbündete zu werben, die dies besorgen. Vielleicht wäre auch jetzt England zu einem Bündnitz mit Deutschland und Oesterreich bereit. Diese brauchte» blos den Engländern ihre asiati schen Besitzungen zu aarantiren. Sobald sie sich verpflichteten, bei all' den wechselnden Beziehungen zwischen England und Rußland im weiten Asien mit dem Schwerte drrinzuschlagen, würde sich England wohl auch dazu verstehen, die lunchenden Verträge auf dem Balkan schützen zu helfen. Daran ist aber nicht zu denken. So läßt es England geschehen, daß Rußland seinen Machtarm immer fester um den Südosten Europas herumlcgt. Es bleibt sonach Deutsch land nur übrig, ohne Rücksicht auf England einen kindlichen Zu sammenstoß zwischen Rußland und Oesterreich zu verhindern. Wenn nur Oesterreich nicht in seiner Aktionsfähigkeit durch den Wider streit feiner dielen Völkerschaften gelähmt würde! Deutschland hat in Oesterreich eineil getreuen Verbündeten, aber keinen solchen, der ein so geschlossenes Staatsaanze darstellte, wie es selbst ist. Das erleicbert den Russen ihre Rubelarbeit und Maulwurfsthätigkeit! Tie Hauptstütze für das russische Umsichgreifen ist und bleibt dv Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich. Um diesen AiMl Punkt dreht sich das ganze Elend Europas. Wird nun die Sen düng Herbctte's, des neuen französischen Botschafters, nach Berlin darin eine Wendung herbciführen? Man zieht aus dieser Wahl die gegentheiligstrn Schlüsse. Die Emen finden darin kein beson ders bcnlhigeildes Zeichen, daß der Minister Ireycinct, der bisher vergeblich an einem französisch-russischen Bündniß gegen Deutsch land gearbeitet, nunmehr seinen vertrautesten Rathgcbcr auf den Berliner Posten schickt. Die Anderen erblicken umgekehrt in der Wahl Herbette'S einen Beweis, datz Ireycinct ernstlich gute Be- ' ' ^ Denn er habe sich , vereinsamt dastehe; von zurückgewiesen, habe cs nirgends Unterslützimg mehr: Frankreich fange an. zu begreifen, welche Ge fahren auch ihm die Festsetzung Rußlands am Mittelmeer bringe, und da Frankreich genau wisse, datz Deutschland nur aus Sorge wegen Frankreich die Ausdehnung des russischen Kolosses scnszcnd zugebe, so halte Frehcinet es für das Richtigste, eine der bisherigen entgegengesetzte Politik einzuschlagcn^ d h. das Verweilen Dcutsch- -kenefte Telegramme »er ..Dresdner Rackr." vom 14. Sept. >lgte Abreise des Kanzlers nach che in Berlin. Die gestern erfolg Barzin war schon für vorige Woche in Aussicht genommen, mußte aber wegen der Krankheit des Kanzlers unterbleiben. Derselbe hat sonach nicht beabsichtigt, sich im Reichstag über die auswärtige Po litik auszusprechen. Auch scheinen die Dinge nicht so zu liegen, datz es in kurzer Zeit möglich sein wird, die im Gange befindlichen in- ' iMnhmidl« - - - - - ternationälen lungen in irgend einer Form an die Ocffent- ..... _ nge ... lichkeit zu bringen. Da dem Reichstage außer dem spanischen Ver trag eine andere Vorlage nicht uigebt. so kann derselbe bereits Frei tag, spätestens Sonnabend geschlossen werden, nur so mehr, als Meinungsverschiedenheiten über den Vertrag nicht bestehen. — Lud wig Löwc^ wurde heute Vormittag unter großen, Pomp begraben. isir e Hlin Mnr ... . . ... ..... Träger Hermes. — Gegenüber der Behauptung der „Norddeutschen Allge meinen", daß Fürst Alexander seiner Erziehung nach nicht Deutsch land sondern Rußland angehöre, wird in hiesigen Blättern darauf hingcwirscn, daß der Fürst mit seinem Bruder Heinrich im Kgl. sächs. Kadettenhause zu Dresden erzogen wurde und dort bis zu seinem Eintritt in die Armee verweilte. — Der Reichskanzler hat zu dem Kolonialkongreß den Wirkt. Geh. Legationsrath Raschdau dclcgirt. In der heutigen Versammlung des Kongresses wurde die Auswan derungsfrogc verhandelt. MissionSdircltor Fabri besürwortet die Einrichtung einer Stelle zur unparteiischen Nathertheilnng an Aus Wanderer, vie Leitung eines Thciles der Auswanderung nach Süd amerika, die Bildung von Kolonisationsvereinen und die Befesti gung deS Bandes, das uns mit den Landsleuten im Auslände ver bindet. Koloniedirektor Sellin-Leipzig plaidirte für die Aufhebung des v. d. Hetsdt'schcnReskriptes, welches die Auswanderung nach Süd- Brasilien erschwert. Dr. E. Jung-Lcipzig sprach über die Regelung der Auswanderung, die er sozigl-pvlitnch für noll,wendig hält. Viceadmiral z. D. Livonins hielt Ostnfrika für geeignet für solche Elemente, die in Deutschland eine ihrer Bildung und ihren Fähig keiten entsprechende Beschäftigung nicht finden können. Karl o. Kosend aus Porto Allegre, der seit 37 Jahren in Süd Brasilien lebt, berichtete unter großem Beifall über die Lage der Deutschen daselbst, die sich mit dem Mutterlaiide eins fühlen und für dasselbe als Abnehmer deutscher Produkte von wirthschaftlichcr Bedeutung sind. Dr. Jannasch weilte mit, daß der Centralverein sür Handels- acograpbie die Kolonisation des Gebietes der Jesilitenniiisionen siir die Hand zu nehmen beschlossen habe. Straßbnrg. Heute Mittag fand bei den Majestäten ein Empfang der höheren Beamten, des Bischofs, der Vertrctungs- .. n, d h. . lands wwdcr zn erlverbm. Wäre Dem^doch^so! ES ist dies aber zu vernünftig, nm glaubhaft zu sei». Das Wahrscheinlichste dünkt unS zur Zeit, daß Ireycinct seinen langiührigcn Freund und Direktor Departements durch Vc ' belohnen will. durch Verleihung des BotschasterpostenS per- cmeinderathcs und den schönen Empfang ans. Er werde die durch die Stadterwciternng Sttaßburgs auserlegte Finanzlast thun- lichst zu erleichtern suchen. Von Landleuten wurden dem Kaver paare eine Huldigung durch einen Festzug dargebracht. Morgen bcgiebt sich der Kaiser mit den übrigen Fürstlichkeiten zu den Korps,nnnövem nach Dettweiler. Die Kaiserin reist nach Baden- Baden zurück. ^ , . Berliner Börse. Das Geichäst entwickelte sich schwer fällig. Die Spekulation verhielt sich dauernd reservirt. Kredit und Diskonto-Kommandit eröffiieten zu den gestrigen Schlußkursen, an dere Banken schwächer. Von deutschen Bahnen Mecklenburger be lebt und anziehend, Franzosen, gefragt, Bahnen überhaupt meist fest, mve Renten gut l mrr Galizier matt. lontanwerth