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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.02.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010202021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901020202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901020202
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-02
- Tag 1901-02-02
-
Monat
1901-02
-
Jahr
1901
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Dresdner N a ch v > ch t e»» « zu dem sich eine volle Corona estiLemnden hotte. Der Saal zeigte lvnont ") ei» durcham> lestlilbrs Gewand. Der Hintergrund des Podminü war bis zur Decke deS Saales mit sarvige» Draperien und Zahnen in den Reicbssartvn bekleidet worden, ans dessen Mitte ein gold brokateneS Velarium mit dem Reichsadler herabivallte. das nach oben i» der Kaiserkrone seine Abschluß fand. Die Rampe des PodinuiS war mit einer Gruppe urinier Blattpflanzen und Palmen deietzt, aus deren Mitte sich, überragt von der Berdandssahne, die Büste Kaller Wilbelms II. erhob. Die Brüstungen der Tribünen, die von .alureichen Zuschauern, besonders Damen, reich beseht waren, schmückten die Jahnen und Wappen der dem Berbaude an- geliörigen Berbindungrn. Bo» der Hohe der Tribünen bot sich dem Rüge ein reizender Blick aus das bewegte und farbenreiche Bild im Saale. An sechs langen Tafeln nahmen die Sohne der Dresdner Vlma water, welche zum grasten T heile malerischen WichS angelegt hatten, Blas;, wahrend eine siebente Tatel für die Ehrengäste und das Präsidium relerviri war In der Eigenschaft aer Ersteren beehrten den Kommers mit ihrer Tbeilnalune die Herren Reet. magn. Brok. Dr. Rohn. Prorektor Geh. Hofrath Brok Dr. v. Mener, Geh klsegierungSraih Pro». Lewicki. Gel» -.'akräthe Pros. Dr. Krame Dr. Drude. Engels und Dr. Treu. Prvsefforen Pattenbauien. Mollier. Tr. Geh. Helm. Schefiler. Max Jö'.srer und Baurarh Finkling. sowie eine 'Anzahl Privat- dozeutci! und Assistenten. Den iiiuickalischen Theil deS Abends und die Begleiiniig der Ge»a»ge sührken in bekannter exakter Weise Nitglieder der PionierHkapelle aus. Das Präsidium lag in den Hände» deS Herrn Oeslerwitz-Poliiiwniniae. Der Koniioers wurde eröffnet mit dem Liede .Kommt, Brüder, trinket srob mit mir!" Der Bvrlrag einer' EmicertslückeS leitete iibcr zur Kaiserliche, die der Heir Braside übernommen hatte. Indem er einleitend nillerer in E»i»a weilenden deutschen Truppen gedachte, erinnerte ec an den Krieg in Südafiila und gal» der Hossiinug Ausdruck, dasz e-S dem tapfere» Burenvolke doch noch vergönnt »ein möge, einen Tbeil «einer Selhilsiandigfeit zu erhalten. (Die Corona gab üirer Zustimmung ;u diesen Worten dnrck> das übliche Drampeln limd. Weiter verlieb Redner den Gefühlen der Theiliiahme an dem herben Verlust Worte, den dar- deutsche Kaiserhaus durch das .Hinscheiden der Königin von England erlitten, und gab der Freude Ausdruck. das er- Kaffer Wilhelm vergönnt gewesen, seinen Ge- hurlolag in voller Rüstigkeit zu begehen. Das Wort .Was Dir ererbt van Deinen Patern hast" w. sei von der erstell Stunde »eine» Regierung sein Loiungc-woii gewesen, und es bestelle lein .rwebet darüber, daß denk,che Macht. Einheit und Grosze ohne Kaiser unmöglich leien. Die höchsten Ziele zum Woble des Vater- lande.- liabe .Kaiier Wilhelm in'S Auge gesagt und redlich bade er damn gearbeitet, sie zur Verivirklickning'zu bringen, rie Ziele ii»ie;ea Kaffer-.- aber nach Kräften zu fördern, »ei Pstllht >edeS deuricben Mannes. Zur Bekräftigung des Gelübdes: .'Allezeit voran kür '.aber und Reich!" lieh Redner lchlieszsich einen nrlräk- ngeii Salamander aus das Wob! des Kallers reibe». Jin 'An- »thlnä liierazi wng die Corona siebenden J»s;eS und eitlblohken Hauptes ..Deutschland. Deutkchland über Alles". Der zweite Redner Herr :Neuh äußer Thuringiae feierte Sachsens geliebten Laiide-lherrii und ermahnte die Kommilitonen, dessen erhabenem Porbilde ttcrs nachzusirebc» und in treuer PsÜcksicrsüllung imd nie ermattender Anstrengung ihre Ideale zu verfolgen. Die Rede klang auS in einem donnernden Salamander ans eine noch recht lange dauernde glückliche und gesegnete Regierung deS Königs Albert, woraus die Versammlung die Sachienhmnue anstimmic. Herr Dcbiele Finkemchaf: hielt, von dem Annckiivmige der rech nöcben Wissinischakken ansgeb nd. eine begeisterte stiedc ans daS T-io'elloreii!oIlcgiiim der Konigl. Dcchiiiiclien Hochttnile, das diese ihrer gegenwärtigen hoben Blnthe zngesükrthabe. Tie Studenren- .cha'i s r stolz am ihre Priffeffpren, s.häize sich in ihrem Besilzc glücklich und wi die'« Männern für ihre Treue dankbar. Die Coiouo. gab diesen Gefühlen, der Attk'ordemng des R'ednerS kol- aei'd. in einein kräfligen Salamander Ansdnick. Hierrnis erwiderte Herr Recr. mag». Prof. Dr. R l> n. indem er dem Vorredner kur dw dem Prvwssoreukollegium gcividmelen Wort danltc und der .'c"r„l!»g und dem Wunsche Attsdinck gab, daß die technischen Wliwittchasren sich immer mehr entwickeln und ihren Siegeszng roer die Welt iortiene» mögen, genützt von der niachtvollen Per '.'nlichkeil des deutsche» Kai'crs. Hiermit verband Redner Wünsche '^r das weitere Warkuen. Blühen und t'öedeihen der Dresdner Cum mar-r die er m einem begeisterte Zustimmnug sindenden >'och aut diew zuiammenlnsiw. Endlich dankte Herr Lenpold llch,-Ing.-Vercin) den Carengäflen >ar ihren de:» Verband der Medizinische» Gesellschaft zu Leipzig hielt dieser '«schritt" Tage, wie die .Deutsche Medizinische Wochenschrift" berichtet, der Augenarzt Herr Prof. Dr. Wilhelm Schön ein« 'TGrtrog über Kopfschmerzen. Der Redner führte Folgende auS: Kopf schmerz komnie zu Stande in den sensidlm Nerv« der Haut, der Geiäsze, deSPeriosiS des Kopses, der Gehirnhäute, endlich vielleicht auch im Gehirn selbst. Wie so der Sitz verschieden sein könne, so sei auch der auslöicnde Reiz sehr mannigfaltig. I» einer Reihe von Fällen sei er bestimmt lokaler Natur, in anderen dagegen werde der Reiz von einer ander« Stelle dc-s Körpers aus übertragen. Die Wege, aus denen er übertragen werde, sei« verschied«; einer derselben sei das Gesäßstistem. welches demnach am Kopfschmerz in zweierlei Welse betbeiiigl sein könne, entweder direkt als lokale Ursache, wie ;. B. bei arterieller Illusion, ln Folge von Insolation oder indirekt als übertragendes Mittel, z. B. bei venöier Stauung in Folge von Erkrankung der Brustorgane. Ein anderer Weg der liebertragung von Reuen sei das Nervenshstem. Besonders hebt , der Vortragende hier die Ansicht von Head hervor, welcher glaubt, das; bei Akiektioneu. die einen sensiblen Nerven reizen. -H»ver äsihesieu u dcrgl. in anderen sensiblen Nerv« entstünden, die dem gleiche» sensiblen Segment nngehören. svdaß man beispielsweise bei Erkrankung der Lungenspitze Hnvercisthesie der darüberliegenden Haut finde. Ebenso sei häufig der Kopfschmerz bei GeliirnleiVcn zu erklären. Auf einein dritten Wege, dem der chemische» Alleration der Körprrslüssigleiten. werde der Kopfschmerz bei Jntorikativn« Vergütungen» übertragen. Zu diesen letzteren will der Vortragende auch den Kopsickuncrz bei Krankheiten der Leber, des Magens »nd der 'Vieren gerechnet wisse». Endlich streift er noch die Fmgc der BrüdiSposiiiou znm Kopfschmerz und bebt hierbei die Formen der Unterernährung, sowie die der gesteigerten nervösen Reizbarkeit hervor. Eine besondere Behandlung widmet Herr Schön »och diesen allgemeinen Betrachtungen noch den Ursachen deS Kvps- »chmerzeS, die ans seinem speziellen Arbeitsgebiete, dem der Augen leiden. liegen. Er macht folgende namhaft: ttnkorrigirte Ueber- sichtigkeit. Arbeit in schlechter Haltung und bei inaiigelhaftcr Beleuchtung. Astigmatismus. Fehler in der Eouvergenz der Augen, ungleiche Stellung der Angen, ungleiche Refraktion beider Augen und endlich besondere Anstrengungen der Augen in ungewöhnlicher Blickrichtung, wie sie in bestimmten Gewerben. B dem Berg bau. bei beständigem Blick »ach aufwärts gefordert werden. In alle» diesen Fällen ei klärt er das Zustandekommen der Kopf schmerzen ; Die Ueberwindiing des unausgegücheiiell Fehlers oder der ungünstigen äuszeren Umstände bewirkt bei fortgesetzter An- stianniing des beweisende» Muskels «EiliarinuskelS. rcst». Augen muskels oder auch des Lidhcbers» Ermüdung und Kramus. mithin Schmerz. Dieier Schmerz encn.gl nun den Kopfschmerz durch Ueberiragnng im Sinne Head's aus andere sensible Nerven deS gleichen Segmentes. Herr Schön dcmviistrirt einige Kranke ans der beivrocheneil Gruppe und weist ans hänsige somatische Begleit erscheinungen bin. wie Zwinkern. Benetzung de? Lidrandes und in Folge dessen Blepharitis und EonjunttivitiS. Derartige Erkrank ringen schwänden von selbst bei Korrigirung deS optischen Fehlers, während sie rein örtlichen Maßnahmen zu trotzen pflegen. —" De» Verein eh c ma l ig c r S ch n le r deS Frei maurer Instituts beging gestern Abend im ..Hotel znm Schwan" an der Marstraße sein 5. Stiftungsfest. Das »ehr ge lungen verlaufene Fest hakte aus die BereinSmitglicder und deren Freunde eine grobe Anziehungskraft alisgendt. und die Erwart ungen Aller wurden auch nicht getäuscht. Das Festprogramm braclste zunächst ein wohlgcluugencS Eoncert. dazwochen führten m,g. die vielleicht recht kostspielig waren, sind versendet «oG« der Untenirhmer kann dadurch in die schwierigste» Lagen kom»e DeSbalb ist das Verbot der Theatercrnlur für den Untern««^ ei» zweischneidige- Schwert. Unseres Erachtens liegt dieTbeaL eensur mehr im wirthfchaftlichen Interesse der Schautzich untcniehmer als Ihre Aushebung. Nun führt man dagegen a». dab die Aussicht auf ein etwaiges späteres Bcrbvt des Stückes die Unternehmer recht vvrsichtig machen werde, dah sie also, wenn die Cenlur aufgehoben würde, sich um so peinlicher büten wiltden, irgendwie der Polizei Anlab rum Einschreiten zu geben. Das ist möglich, aber nicht recht wahrscheinlich. Wir glauben vielmehr, datz die Aufhebung der Eensur die entgeaenaesetzte Wirkung haben werde, und müssen uns unter diesem Gesichtspunkte gegen den freisinnigen Antrag erklären. Dab auf dem Gebiete dis Eenmr- wesenS Mitzstüude dvrhanden sind, habe» wir oft zugegeben. Wir müssen aber auch zuardcn. dab. was das Königreich Preußen anlangt. der Minister veS Innen» sich redliche Mühe gegeben hat. so wett es ibm möglich war, diese Mtbstände zu beseitigen. Vielleicht entschliebt man sich, die Cenlur einer Kommisston zu übertragen, die nicht »nr aus Pvlizeibeamten, sondern auch aus verständigen Schriftstellern und mlt dem Tbeaierwesen ver trauten Herren besteht. Dadurch würde die Sache ja etwa» komplizirter, aber die Möglichkeit von Mißgriffen würde beseitigt werden. Dann aber könnten wir nicht umhin, einem Rathschlaae ganz besonderen Ansdruck zu verleih«. Wer die Censurverhältnisse nnd die theatralischen Dinge einigermaben kennt und etwas au - merksam verfolgt hat. der mub den Eindruck gewinn«, dab vir k Eensnrbehörden politischen Ansviegelungen genüder. die oft recht harmlos sind, auberordeiillich rigoros verfahren, während sie bei versteckten Zweideutigkeiten geschechtlicher Art ungemein weitherzig oder, wenn inan will, auch dickfellig zu sein pflegen. Es sind in den letzten Jahren politische Anspielungen von der Eenstir gestrichen worden. l»et denen wir uns fragen mussten, ob denn eine solche Streichung nvthwendisi gewesen sei oder nicht vielmehr de» Eindruck lächerlicher Kleinlichkeit machen müsse. Andererseits haben wir Aussühnlilgcn in Berlin und anderwärts «eichen, bei denen nicht nur »vir, sondern auch sozialdemokratische Blätter sich ernstlich die Frage Vvrlegten, wie denn derartige Dinge unter den Augen und mit Geirehmigung der hohen Polizei daraestelll werden könnten. Wenn in dieser Richtung die Eeiöur- behördcn ihre Entscheidungen unter etwas anderem Gesichtspmiklc treffen, so werde» manche Klagen über Mißgriffe verstumme». DK vollkommene Beseitigung der Eensur würde aber zu den Radikal mitteln gehöre», die man »ach dem weltberühmten Arzte Dr. Eisenbart ;» nennen Pflegt." x Oesterreich. Die erste Sitzung des Abgeordnete»- hauscS war, wie bereits kur; gemeldet, sehr stürmisch. Der Hergang im Einzelnen war folgender: Ministerpräsident Dr. v. Koerver: Ich ersuche nun den Herrn Alterspräsidenten, den Vorsitz zu übernehmen und die Konstituirung des Hauses ein zulciten. Die Abgeordneten Klosac, Sehnal. Reichstätter und Hrnbi, rufen in czechischcr Sprache gegen die Ministerbank: „Wehe Euch, wenn in der Thronrede ein Wort gegen die ezechiiche Nation enthalten ist! Piui, Koerber! Man stichst «ns bei der Volkszählung Hniidertlciusende Seelen! Wir werden noch mit Euch abrechnen! Wartet, bis die Thronrede vorüber ist! Hütet Euch!" Dem 'Alterspräsidenten Dr. Weigel, der den Pra- sidentcnstuhl einnimmt. rnsen die genannten Abgeordneten zu: Sprechen Cie Slavoch!" «Lärm. Lebhafte Rufe: Ruhe! Ruhe!) ie niiS. geehrte Herren, bei dem leuchtenden Vorbildc, Lassen ei» wohlgclu. ^ Veceinsmitglieder den Schwank „Künsllerlehen" von W. Lange das uns der allerdurchlaiichtigste Träger der Krone in der an au'. 'Bei letzterem wurde daS humorvolle und lebenswahre Spiel > gcstrenglcstcn Erfüllung seiner Regentenpflicht und der unauS mit enüvlcchendcm Beiiali belohnt. Ein gcmükhücher Ball hielt j geletzten erhabenen Fürsorge um das Wohl seiner Völker giebt. die Festkheilnehnicr '' ' Sonntag, den lO. anstallei. nnd zwar narb der Grollen Wirtlnchatt im Grollen wir irnS. meine Herren, in dem Ruse: Se. Apouolllrhe Garten. P o I i z ei l> eri ch t. 1. Februar. Von dem Führer einer ckiehrenden Beinch des Kommerses nnd Sättigung dessen einen Salamanöce. rieb ans diese zur Be ste Primen zwischen den i einzelne»! Reden wurden durch mustkalische Darbietungen nnd eine I Reihe froliticher Kommerslieder ausgesülli. die zur Hebung der l ohnehiii ichon berrichendei! aUgemeineu ieucht-iröhliche» Stiiiiiiiniig I das Ibre beitrugen. Nachdem der offizielle Theil des Kommerses sein Ende erreicht batte, trat die Jidelitas in ihre Rechte. — ° Einige fröhliche Stunden bot gestern Abend der Deut» ch - snati o uate H a nd l n n gs g e h i!»c n v e rb a n d seinen Mit- ! gliedern und deren Angehörigen durch das iin srenndlirh ge ' schmückten 2ivolffaale abgehaltene Wintervergnügen. Das Coneerk sühne die .Kapelle des st. Grenadier-stieginients ans. Recht heiter - oanüiirle» nck» die von Herrn Betterlein mit dem Leitsätze: „Einig .und statt! Dcuuch bis in'S Mark!" u»o einem trästigen „Heil!" begrü'zccii Dbeilnelimer bei der siott dnrchgesühtten Pope mit »veiang ..Verkannte Künstler" von Dctlcs v. Wintcrseld, die in -stier kleine". Svmmcrrrische spielt, bereit Einwohner den Geist der Feit noch nicht enasst hatten. Im zweiten Tbeil deS Programms mg der mit gleichem Geichick dargcstelltc Einaklec „'A'nr kein Leutnant" von Maier nnd Trotha in Scene unter Troichlc zweiter Klaffe ist gestern ein Goldstück al'geliewrt nnd angezeigt worden, doll er es von einem nnl'ekannlcn Fahrgaste frühmorgens inkhümlich in Zahlung erhalten habe. — Durch die anhaltende Erkrankung einiger Hantstbethciligtcn ist die ans morgen Nachmittag 5 Uhr angesetztc inusikaloch- deklamaroröche 'Anstnhrnng im Ire i nr a u rer-I n st il u t Dresven-Zttie»« bis am Weiteres verschoben ivordm. —* Dem bei der Firma Tb. Bienen in Plauen bei Dresden bc»chästig!en Fenerm.'.nn Friedrich Wilhelm Pätzig in Plinicn i'st de., Eiirenzeichcn i>ir Treue in der Arbeit verlieben worden. — Mir heute ist eine eigene Pvilaiistali in der Eheniffchcn Fabrik Heisenberg errichtet worden. Es laniet die Adresse nichl. wie bisher, »effenberg. Post Nicdcrpohritz, sondern nur „Heisenberg in Sachsen". —' WernrI»reich! der Hainburqee Leewarte vom l. Februar. -Wcibrmd über Korsenropa bi-r »urLee von Biscana sich ein niedriger, gleich- mähig vcribciltec enswruck auogebrenet bai. bejinocl sich der höchste Luftdruck über Lüdosieucvva >»no »»cftlici» von Irland. In Deut'Mand ist cs meist lrube uirv envaci warmer: »ieUeniveiie sind ^'icder»chi,ige zu verzeichnen. — WrihkicheinUch ist trüber, Wetter, theilweiie Atederschläge. im Lüden dürfte Temverirturznnahme erfolgen. TarzeSqesäiiilzte. x Tcutsches :Neick,. Der Neichsiag hat sich »üngist ans Grund eines 'Antrages der freisinnigen VvllSvartci init der Frage der Tlve ater eensur besaßt. Hierzu schreibt die „Deutsche Tagesztg.W „WaS würde durch das Verbot der Theatcreensilr Leitung des j erreicht ' aerrn Menzel von der Neuslädter Gruppe, »vabrend die Regie Posse Herr Dame von der Gruppe Altstadt übernommen hatte ,>m Weiteren ersreule Herr Kopsch mit dem lcmperamentovll I sich vor den Aufführungen weder um daS aufzusührendc Stück gespielten Klaviervortrag des Potpourri aus der Cpcr..'Nürnberger! noch um die Art der Darstellung irgendwie zu kümmern. Selbst- Puppe" von Adam; hierauf fang die erst vor weniczen Wochen ^ verständlich bleibt ihr aber daS Recht und kann ihr niemals und gegründete Sängerabtdciiung der Ortsgruppe Dresden-Cst, dirigirt, Lurch kein Gesetz genommen werden, sobald irgend welche Ausfuhr von Herrn Lredermeister E "" " - - - ' " ' . . — Riedciländischc Tankgebet deS gelammten Orchesters. Einige ttüßungstelegramme wurden mit freudigen Heiirusen erwidert. Der Fortsetzung der Aufführung als auch jede Wiederholung zu ver- non der Kapelle ye'pielte Verbandsmarsch leitete zu dem das Fest bc- -chließenden krohbelebten Balle über, denen Stimmung die von einem Briefträger in alkerthümlicher Tracht bestellte Saalpost nnd eine reich mit Gaben ausgestattere Vcrloosung erhöhten. und nochmals hoch I «Das Haus ha! sich erhoben und bringt ein dreimaliges begeistertes Hoch a»S.) Hohes Haus! Ich habe noch eine traurige Pflicht zu erfüllen, indein ich eines schmerzlichen Ereignisses.gedenke, welches fast gleichzeitig mit der Etnberusmig des Reichsraihcs zuiammcntms. ES ist das Ableben Ihrer Ma- Mcvcr mil den Mordbrennern! Schande! l'Anhaltcnder Lärm.) Abg. Klosac und Genosse» ritten: Llavn liurum! (Hoch die Buren! „Heil nnicren Brüdern!" schallt cs im Chor. „Pfui! Hosenband-Lrden! Taktlosigkeit!" schallt'S durcheinander. Die Teuisch-Nadikalen ichiventen die vor ihnen liegenden Druckichlifteii und schreien immer wieder: „Heil den Buren! Nieder mit Eng land!" Alterspräsident: ... der ruhmvollem weisen Fürstin, die nach satt ttstiähriger Regierung daS Zeitliche gesegnet hat, dic hohen Tugenden, welche die verblichene Regentur zierten: die all gemeine Verehrung, welche man um ihrer echt konstitutionellen Gesinnung wegen der Verewigten allenthalben zollte, die seltenen Eigenschaften des Herzens lind des Geistes, welche ihr eigen waren, lassen uns den großen Verlust ermesse», welcher eine uns allzeit I»enc»ndete große Nation und mit ihr die Königliche Familie in liefe Trauer versetzte. Unser erhabener Monarch, Allerhöchst welchem die greise Souveränin dis zu ihrem Ableben die^treueste Freundschaft bewahrte, hat dem ihn erfüllenden tiefen Schmerze bereits ergreifende» Ausdruck gegeben. Wir thun es hiermit wie alle derzeit tagenden parlamentarischenLvrpcr. indein dic hoch geehrten Herren durch Erheben von den Sitzen ihrem tiefen Beileid richtiges Beileid an den Sprecher des englische» Unterbautes ge langen zu lasse». «Anhalicndcr Lärm.) Der Altersvräsidcni konstatirt sodann dic Beichlutzsähigkeit des Hauses und erklärt dic Sitzung für eröffnet. Er hatte cs nicht gewagt, den Schluß des laut zu sprechen. Er griff zu dem Mittel, den Steno- den 'Nachruf leise in'S Obr zu diktiren. ES war ein der lebhaft an vergangene Obstruktioustagc ermuerte. England. Dem Vernehmen nach, eröffnet der König bieten. Gegen das Verbot könnte nun zwar der Unternehmer die in eigener Person das Parlament. Vorgesetzte Polizeibehörde, den Minister deS Innern und das! x Der Herzog von Cornwall und Aork verbrachte Obciverwaltungsgericht aiirufen, aber bis zur letzten Entscheidung den gestrigen Tag sehr unruhig, hatte jedoch während der letzten bleibt daS Verbot bestehe», die Vorbereitungen zu der Aufführ- Nacht guten Schlaf. Die Besserung schreitet sott. »ch überwinden, sich behemchem keinen Augenblick die Fassung > erlicrcu, ihre versagenden Kräfte amvmmeii, leibst ihr Gesicht inE Icmm halten und die Natur überwältigen! DaS Volk verlangt alle Augenblicke, daß sie sich von ibreml Taburctt erhebe, nm sic besser sehen zu tonnen. „Wird das Volk bald meiner Anstrengungen müde sein?" murmelte sie erschöpft. Tie Zeugen wurden vernommen. Höben brachte die Scheußlich keiten vor. die er im Verein mit Pacht-, Ehaumette nnd David anSgc'vnnen Halle. Die Königin ließ die F-iuth von Schmutzereien aber sich ergehen. Hebert trug seine Schniühlichlcilen mit hmeicksterischer Stimme, mit sorgsamen Modulationen nnd in ge- Ahltcn 'Ausdrücken vor. Tic Königin stand aufrecht, mit starren 'Angen nnd erhobenem Kops: keine Muskel in ihrem Gesicht zuckte. „Ich wollte", »agt Mm-Uc, Mitglied VeS Gemciiiderakhs. einer V'r Zeugen, .versuchen, durch eine nnssiihrlichc Schilderung des ->n Tempel eiiigeführten Regimes und der darin angewendetcn Ucberwachnngslnaßregclii dic Falschheit der von Hubert vorgebrachten infamen Anklage zu beweisen, als Fougnier-Tinville, der meine 'Absicht vorberläh. mich schnell unterbrach nnd mich anssorderte. mit .Ja" oder „Nein" zu rmtworten. Jougnier hielt seine Anklage- »ede. ... . . Nicht zufrieden damit, gemeinschaftlich mit den Brüdern Louis Eapets und dem ruchlosen, fluchwürdigen Eolonuc. damals Iinanzminister. rii haarsträubender Welle die Einkünfte Frankreichs, die Frucht des Schweißes des Volkes, vergeudet zu haben, um ihren ausschweifenden Vergnügungen zu stöhnen und die Helfer bei ibrcn verbrecherischen Umtrieben zu bezahlen ..." .... Zu derselben Zeit, wo sie die Schweizer ermunterte, diese Patronen zu ver fertigen. um sie inimer mehr onzustacheln. hat sie Patronen ge nommen und Kugeln abgebissen — dic Worte fehlen einem, um eine solche Verruchtheit anszudrücken ..." .... Endlich, unmoralisch in scder Hinsicht und eine neue Agrippina. ist sie so verderbt und so vertrant mit allen Verbrechen, daß die Wittwe Eapet sich nicht gescheut hat" rc. Es ist unmöglich, die hier folgenden Gemeinheiten wiederzngebm. Noch immer ließ die Königsti die schmutzigen Worte über sich ergehen: endlich, als einer der Geschworen«, aufgebracht durch so viel Würde, sich direkt an sie wandte, erwiderte sie: „Wenn ich nicht geantwortet habe, so ist das geschehen, weil die Natur sich sträubt, auf eine derartige, gegen «me Mutter erhobene An- tcvuldigmig zu antworten: ich berufe mich <mf alle Mutter, welche sich hier befinden." Die Stimme zitterte, und zum eisten Male in j de» TodcSgual der Verhandlung stoffen die Thränen über ihre Wangen. „Bei dieiem erhabenen Aufschrei", sagen die Brüder Gvncvurt, dic der Verhandlung beiwohnten, „ging ein magnetischer Strom durch die Zuhörerschaft. Dic „Tricoteusen" fühlen sich ge rührt wider ihre» eigenen Willen, wenig fehlte, so hätten sic Bei fall geklatscht." Man hört durchdringende Schreie, Frauen fallen in Ohnmacht, man muß sie sorlbringen. Um zwölf Ubr 'Nachts sagt der Präsident zu den 'Advokaten: „Binnen einer Viertelstunde werden die Debatten zu Ende sein: bereiten Sie sich zu Ihren VertheldigungSreden vor!" WaS ver mochte die Berthcldiguiig unter solchen Umständen ? Dic beiden Advokaten nberbotcn sich. Sic sprachen mit Gefühl und Muth. Wirklich wurden sie, kaum daß sie geendigt hatten, alle Beide auf Befehl der bei der Verhandlung anwesenden Mitglieder des Wohi- snhrtsaiisschnsscs verhaftet. Seit drin 8. Oktober befand sich der Verthcidlgcr des Königs. Malesberbes» im Untersuchnngsgefüngniß. Es wurde verboten, die Vcrtheidigungsrcden zu peroffentlichen, und ini „Moniteur" erschien ein gefälschter Bericht. Beim Verlassen des Genchtssaaies gal» die Königin ilzreni Vcrtbeidiger Tronyvn-Ducondrav eine Haarlocke »nd Ohrringe mit der Bitte, sic Hem« de Iariaues als Andenken zu Überbringern Der Wohlfahrtsausschuß bemächtigte sich sofort dieser Gegenstände und ließ JarjahcS verhaften. Marie Antoinette wurde einstimmig zinn Tode verurtheilt. Die Geschworen« gaben ihre Stimme öffentlich ab, und jeder von ihnen wußte, daß er selbst auillvtinirt werden würde, wenn er sich erdceisten wollte, sich für Nichffchuldig auszusprechen. Unbeweg lich hörte die Königin daS Urkhcil an. Sie trat mit erhobener Stirn von der Bank herunter und öffnete leibst die Balustrade. Um 4", Uhr Morgens kehrte sie in die Conciergerie zurück. Als der Tag hell leuchtete, um. 8 Uhr. schickte sich Marie Antoinette an. sich für den Gang zum Schafott anzukleiden. Sie schlüpfte in d« kleinen Gang, der sich zwischen ihrem Äurtbett nnd der Wand befand, breitete selbst ihr Hemd aus, bückte sich, zog ihr Kleid herab, um zum letzten Mal dir Wäsche zu wechseln — plötzlich hält sie imie. Der vicuslthuende Gendarm hatte sich gmähctt und betrachtete sie. dic Ellbogen auf dem Kopfkissen, den Kopf auf die Hände gestützt, mit großem Interesse. „Ihr, Ma jestät", berichtet Rosalic Lamorlivrc. die sie bediente, „zog ihr Fickw wieder über ihre Schuttern und sagte mit großer Sanftheit zu dem inngen Menschen: „Im Namen der Sittsamkeit. mein Herr, erlauben Sie. daß ich ohne Zeugen die Wäsche wechsle." „Das kan» ich nicht zugeben." erwiderte barsch der Gendarm: „meine Befehle lauten dal,in. daß ich auf alle Ihre Bewegungen Acht z» geben habe." Welches Bild! Dieser Gendarm, der Länge nach mil dem Bauch aus dem Bett liegend und mit seinem un sauberen, neugierigen Blick dic Königsti verfolgend, die die Wäsche wechselt, cbe sic in den Tod geht. Vergeblich bat die Königin, das; man ihr die Hände ans dem Karren nicht binden möge, man fesselte sie ihr mit solcher Kraft, daß der Pfarrer Girard. nm ihr Erleichterung zu verschaffe», wahrend der Fahrt ihr die Hand mit seinem linken Arm stützen mußte. Ter Karre» dewcgre sich langsam vorwärts. Mark Antoinette trug einen weißen Schlafrock, der über ihren schwarzen Rock fiel, eine 'Art von rveißcn, Nachtaewcmd, ein schmales -zeidenband um das Handaelenk, eine Hauvc von lveißem Linon, wie die Frauen aus dem Volke, mit einem Stückchen schwarzen Band. Sic hatte vergeblich gebeten, daß man sie mit bloßem Kopfe zum Schafott gehen lasse. Ihre wem« Haare waren rings um die Haube herum kurz abgeschnitten. Sie war bleich, aber dir Wangen waren cm den Backenknochen stark oeröthet, vre Augen entzündet, die Wimpern starr und nubeweglrch. AIS der Karren zu der Rue Saint Honvrö einen Augenblick anhielt, warf ibr «in Kind, das die Mutter aus ihren Armen emporhielt, eine Kußhand zu und klatschte vergnügt in die Hände. Die Königin antwortelc mit einem Lächeln nnd weinte. Dies waren die einzigen Thränen. die sie während der Fahrt vergoß. Sic „stieg voll Trotz hinaus", wie dic Zeitung« am nächste,) Tage sagten, mit einer „unverschämten" Ruhe und Gelassenheit. Sie machte sich selbst für dic Hinrichtung zurecht. Und an dem selben Tage wurde in Ausführung des auf Baröre'« Antrag vom Konvent erlassenen Beschlusses st, Salnt-DeniS die sterbliche Hülle des ältesten Sohnes der Königin, de« ersten Dauphins, aus dem Gmbc gerissen und vrofantrt. Nichts war versäumt worden, wie mau sieht. DaS Fest des 16. Oktober war vollkomm« — „in jeder Hinsicht gelungen , wurden unsere Berichterstatter sagen.
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