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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 02.06.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010602023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901060202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901060202
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-06
- Tag 1901-06-02
-
Monat
1901-06
-
Jahr
1901
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Dich» Blatt wkd «d Umgebuug verugrgedithl: «OMW»«» , «. »«s ««DE>mr«ra»r<i»t«- «tt»«d,m S-Ich »««Br dt« ««jtkdrr in Drrdd« und der «LLften Umoebim,. wo dt« Lutraaun, dur» ttaene Voten oder «lnmntlNonLrk cttolgt. «rbaltm d«» vlatt L» Wv»e««««. dt« otcht a»t <«>». oder F«i«M,e toi,«, t, «»et r»eUau«,»d«n «de»»« und «o»»»»« «aett«llt. UULke »Nne «ttvmvluBdkll. Fer»l»r«ch«»t»>,d: «MI «r. U unt>«r.W»^. »«learamm »drette: «»chrtch«»» Lr»»d,» HsgvünS-t 18S« Nrvtao von Kiepsrli L- Relchardt zngestellt. während er die Post.Wmmenten am Morgen in einer Gesammtaukgabe erhalten. Fsnrelgen-canf. K>e Annobme von Ankündigung«,, rttolgt in derLauptaelchüttLlteük und den '»etx-nanuLbmesiellen in Dresden bi« Nackmitto,» ZUbr Kann- und g«,«r,Lg« nur Marienitrakt M von n d>Li,l Udr Die lIvaltiaeBrund- «eile ,cg s Süden! 20 Vka. Ais NiMgungln aul der Privat!«»« 8eüe 2« M , die sivatNae Zeile al« .»>ua>iandt oder aut Lertiettc « Pia. An Nummen, nach Sonn - und ideier laaen I de«, rivaliiae Grund»«»«» so. «o d««. so und «c> Pi«, nach deiondereni Larii. AutwärNa« AuirrLae nur »egen Lorauobceadlung. Bciegdlallcr werden mit lS Piz. beicchuct. VHHllHHS L» D>F» Lu»8t liLoklsr ?6rMLll6lll6^U88tl;Um»^V0I4>Vtt!mN»ff8-^iNl ililluu^u. TD UURRTR» JUADRUvR W»D 0i"68ll6N, Vlvioi'iL8ii'. 20. ^M»M» 8pe2lLlitrlt- >. LrstS ItnIinvaOÜSr l »» Ki »L»po Llitlva-RLportdtvr-Lraovrst, Lulmduev i. Ua/vru. I (Iliiuekavr tdrt) >. I Halo» - L»f«l - Hlvr. 8t. L'etrl-Vrilu (äunttl^n d»7r. kektdvkbter). V^IILalv I-LS8ÄVIIch I.t»e»vt»!»tpN!«r»« lVn. I. lerlept»»» IO«. M rinitirm »«eriiklltjcd, <Ii«i aaser« liier« in f«äor keri«lnwx «treox oLkk <Iea zerelrllchev i'orsclirillka im liöaltrreieli Ilszew xelirrat ttml vnä rii ihrer üerl,telllii>2 »mikliiic»,licli Idlalr, IIu«»s» i>, Ilclc ucu! H a««,«» »ervevliet ift- Nr. 1S1. Kpiellel: Neueste Drahtberichte. Hosnachrichten. Alineeveränderunae». Geh. ilkath Prof. Tr. Fiedler, Bern» dciilscher Eheniiker. GerichISveibandlungen. Earnegie-Stistung. Ihr Kind. otttttag. 2 Neueste Drahtmeldungen vom i. Juni Potsdam. Heute Vormittag fand vor dem Stadtschloß die Parade der Potsdamer Garnison statt. Die kaiserlichen Prinzen waren beim 1. Garde-Regiment z. F. eingetreten. Ter Kaiser, begleitet vom Prinzen Heinrich der Niederlande nnd dem Groß- herzog von Mecklenburg-Schwerin, mit grober Suite, in der sich unter den fremdherrlichcn Offizieren General Bonnal und Oberst leutnant Galtet befanden, ritt die Fronten ab und befahl sodann: „Präsentsten!" Unter dreimaligem Hurrah der Truppen mchiene» in diesem Augenblick auf der Schwßramvc die Kaiserin nnd die Königin von Holland. Es folgte sodann ein zweimaliger Vorbei marich, wobei der Kaiser das 1 Garde Regiment F und das Regiment der Gardes dn Corps. Prinz Heinrich der Niederlande daS Garde-Jäger Bataillon vorfnhrtcn. Nach der Parade fand im Stadtschloß Tafel statt. Wildpark. Der Grobherzog von M e ck lr n b u r g S ch w e r i n hat beute Mittag die Rückreise nach Schwerin an- getreten. Zu derselben Zeit sind die Prinzen Eitel Friedrich, August und Oskar nach Pion abgereist. Berlin. Tie deutsche Panzerdivision ist heute von Wittling nach Singaporc adgegnngen Berlin. Die ^Strafkammer des Landgerichts kl vernrtheilte den Iustizrath Sellv wegen Hcraussvrderung des Staats anwalts Braut zum Zweikamps mit tödllichcn Waste» zu 1 Monat, den Kartellträger Malvr o. T. Wagen« zu I Tagen Festnngshnsk. Berlin. Ter frühere Bescher undTireklor derKviiigsberger Kornioiritus . Preschese- und Margarinesabrrl von H. A. Kahile bat sich in Folge verunglückter Terrainspekulativnen erschossen. Die Gesellschaft wurde, wie verlautet, durch bedeutende Wcchscl- ichiebungen in Mitleidenschaft gezogen. Das Aktienkapital beträgt l Million Mark. Sie hat in den viel Jahren >cit ihrer Gründung regelmäßig 10 Prozent Dividende verlheilt. Kiel. Die zweite internationale Wettfahrt des ka > scr lichen Jachtklubs der Nachten der Klassen d>a—Ob G Segel längen und darunter), sowie der KriegÄchisssboole fand heule Mittag im Kieler Hafen statt. Aiigemeidct waren 20 Boote, darunter die frühere Nacht des Kaisers „Samoa". Frankfurt a. M. Die ,,Frkf. Ztg." meldet au? New-Nork, die Bundesregierung könne sich nicht an der Garantie der chine sischen Anleihe bethciligen, da die Verfassung dem ent- gcgcnstünde. München. Die 8. Internationale Kunstausstellung wurde im Glaspalast heute Vormittag durch den Prinzregenten in Gegenwart aller Prinzen und Prinzessinnen, des diplomatischen Korps, der Staatsminister, der Generalität rc. feierlich eröffnet. Prof. Freiherr v. Habeimann betonte in seiner Eröffnungsrede, daß die Münchner Künstlerjchast dem Prinzregcnten besonders viel verdanke, da unter seiner Regierung die Münchner Kunst stets volle Freiheit genossen habe. Nachdem der Prinzregent mit einer kurzen Ansprache eröffnet hatte, brachte Professor Lenbach ein Hoch aus den Regenten aus. Hieraus wurde ein längerer Rundgang durch die Ausstellung unternommen. Wien. Zum Gesandten in Mexiko ist Gras Gilbert Hohen wart, ein Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Hohenwart, ansersehen. Gras Gilbert Hohenwart war bisher aubnoidentiichcr Gesandter und bevollmächtigter Minister in Tanger. Wien. Nach Verlesung der Einlaufs wird die Jn- v e sl i t lonsvorlage in 0. Lesung angenommen, ebenso die Wasscrstrabenborlaae, und zwar diese aus Antrag Lemich's in namentlicher Abstimmung mit IW gegen 46 Stimmen. Tie Annahme wurde mit Irbhnflem und anhaltendem Beifall be grub!. Sodann ging das Hans zum st. Punkt der Tagesordnung, der 2. Lesung des Budgctproviionuins Isis Ende lOOl, über. Nach drin Referenten Kathrein spricht als erster Redner gegen die Vor lage Wolf. ,R o m. Die Königin ist heute Vormittag 0 Uhr von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Die Königin und die Prinzessin befinden sich wohl. Rom. Die neugeborene Prinzessin Jolanda Margberria erhalten. Ptadrid. Hier sind zwei A n o r ch i st en. von denen einer Italiener ist. verhaftet worden. — JnEvruniia ist der Belager ungszustand proklamirt worden Loiido n. Eine Sbanghaier Devnche des „Standard" be sagt: AuS der Provinz Nganchwei wird berichtet, daß in der ganzen Provinz eine starke Erregung bemerkbar iei, weniger ans volitiichen Gründen als in Folge des Auftretens von Heuschreckenschwärmen. die die Ernte rasch vernichten. K o n sta n t in o p e l In Beirut, ist ein großes stark de wobnteS Gebäude einacstürzt. Dabei sind viele Menschen nni's Leben gekommen und zwei Familien vollständig zu Grunde gegangen. Kapstadt. Inden mittleren Bezirken der Kapkolonie wird eine Petition in Umlauf geiekl. in der »in A in t s entbeb n n g der gcgenwärtia mntirenden Regierung gebeten wird, damit die Ordnung der Tinge in Siidairika der Rcichsregiernng überlasten sei. Eine beträchtliche Anzahl Holländer Unterzeichnete die Petition. Ehicago. Der Dampfer ,. North town" von der Flotte der Getreideschiffe, welche iür den direkten Dienst zwischen Ehicago nnd den europäischen Häsen gebaut sind, ist nach Ant- wcrpen nnd Hamburg abgegangen. Nvkphamn. Der Kaiser Verses nach einer Besprechung mit dem Mnrguis Jto vcn Vicomte Katsura aui's Nene. Es wird angenommen, doß dieier nunmehr die Ko b i n et h i I d n n g in Angriff nehme. — Nack eingegangenen Nachrichten bestätigt sich die Meldung von christenseindjirben Unruben aus der Insel Oneloort. nichr aber von der Ermordung sranzösischer Priester. Die koreanische Regierung entsandte Truppen noch dem Srlc der Ruhestörungen. Oertlichcs und Sächsisches. Dresden, l. Juni. —* Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August tras gestern Mittag in Zittau ein, begleitet Non den Herren Major Leuthold vom Generalstabe und Adpitant Rittmeister Bobsien, um das Manöveraclände einer Besichtigung zu unterziehe» Ter Prinz nahm im ..Reickishos" Quartier. Tie Rückkehr nach Wnch- wig erivlgt heute Nachmittag. —* Se. Majestät der König hat solgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: Im aktiven.Heere: Die O b e r l t n t s. : v. Plato i», Jäger- Rat. Nr. 13, vom I Juni ab unter Sntveb. non dem Äomniando als Er heber bei dem Kad.-Lorpo und Stell. L Is «uilo des Rats am I Jobr be urlaubt, bebusS Perwend, als Militär. Begleiter des Herzogs Paul Fried rich zu Mecklenburg-Schwerin, Holieit, Exner im Inf.-Reg. Nr. IN6. vom 1. Juni ds. I. ab als Erheber »um gad.-LorpS kommandiri. Schmidt, r'lnt. im Ins-Reg. Nr 181, zum Oberltnt. beiördert. — Beanrlc der Militärverwaltung. Schmetter. ProviantiimtS-MsiÜ.. uiücrm I. Juni ds. I. zum Proviontamts-Konlr. beim Proviant«»» Dresden er nannt. Zcuricr, Militämnivärter, Zahlnritr -Asp. vom Dion.-Bat. Nr. 22, unterm I. Juni ds. I. als Kasiensekretär beim Kadettenkorps in Dresden angcsteNl. —* Gestern iand. wie bereits kurz mitgetheilt wurde, die Ver abschiedung des Herrn Geh. Raths Prof. Tr. Fiedler statt. Bcini Betreten des Krankenhauses wurde er von den Schwestern — Albcrtinerinnen und Diakonissinnen — sowie Von einer Anzahl Kranker mit Gelang empfangen. Ein Mädchen von der Kinder obiheilung sprach ein von den Schwestern verfaßtes Gedicht nnd überreichte eine vrackstolle Blumenspende Daraus wurde Herr Dr. Fiedler in sein Dienitzimmer. welches von den Beamten des Hauics in herrlicher Weise mit Blumen geschmückt worden war. geleitet und von einer Deputation der Anstaltsbeamten empfangen. Herr Oberinspektor Bapinann begrüßte den Scheidenden in einer berz- lichen Ansprache und die Schwestern überreichten ihm ein Album, welches aus dem ersten Blatte die Photographie Ihrer Majestät der Königin mit eigenhändiger Unterschritt enthielt, und die photo graphischen Bilder länimtlicucr Albertinerinnen nnd Diakonissinnen, die ans der Abtkeilnng des Herrn Dr Fiedler lhäkig waren. Daraus begab sich derielbe in's Konsercnzzunmer des Kanlenbaine? . dort vielt Herr Oberbürgermeister Gel>. Finanzrath Beutler in Gegenwart mehrerer Raths- und Stadtverordneten-Mitglieder eine tieiempsnndene Ansprache und schilderte mit warmen Worte» die wird die Namen i großen Verdienste des Scheidenden um das Stadtkrankenhaus. i Zum Schluß erwähnte er. daß Dr. Fiedler in dankbarer Erinnerung an alles Gute, was er vom Ratbe rmpsangcn und im Kraulen- Paule genossen habe, eine Freistelle für unbemittelte Kraule ge- stlsiet babc. Hieraus napni Herr Hosratb Dr. Martini, der älteste Oberarzt am Stadtkrankenhause, in herzlicher Weise Abschied non Tr. Fiedler, mit dein er lange Jahre hindurch in tollegiaisttr Weile lhälig gewesen nnd manche schwere Stunde am Kranlendanie durchlebt batte. Ais Gelchenk überreichte er ün Namen der Ober ärzte zwei prachtvolle Lorbeerbäume Daraus sprach der Anstasts Geistliche. Herr Pastor Mcizolb herzliche Aisichicdsworte »nd Herr Medizinolrath Dr. Schmalz, der an der Stutze einer großen An zahl früherer und der jetzigen Assistenten Fiedlcr's erschienen war. theille unter warmen DankeSwortcn im Namen der Assistenz ärzte mit. daß von diesen beschlossen worden >ei. die Büste ibres Lehrers und väterlichen Freundes im Kankenhause aniziislellen. Herr Hosrath Dr. Unruh, der Vorsitzende der Gesellschaft, iür Natur und Heilkunde zu Dresden und ehemaliger Affistenrarzl von Dr. Fiedler, erössncte ihm mit Hinweis aus die großen Bcr dicnste, die er sich um die Gcicllschast erworden Hobe, daß er von den Mitgliedern derselben einstimmig zum E h renv o ri itze n den erwählt worden sei. Dieselbe Ehre sei noch keinen' Dresdner Arzt zu Theil geworden. Herr Hoirath Gelbke. der Vorsitzende deS ärttlichen Bczirksvercins. begrüßte Tr. Fiedler im Namen der Dresdner Aerzte und gedachte der Verdienste, die sich Dr. Fiedler nur den Verein erworben habe. Herr Tr. Fiedler dankte in längerer, tier zu Herzen gehender Rede iür all' die Ehrungen und Auszeichnungen, die ihm am heutigen Fuge zu Theil ^geworden seien, und >äcrr Obcrbügcrmeister Beutler schloß die Feier mit einem dreimaligen Hoch ans den Scheidenden, in welches die anwesenden Stadträthe, Stadtverordneten. Aerzle. Anstaltsbeamten nnd Schweiler» gerührten Herzens einstiminten. — In dem gestrigen Bericht muß es statt Generalarzt Dr. Pietsch Generalarzt Dr. Ticrich heißen. — * Hauptversammlung des Nereins deutscher (sbe »iiker. Die in, Laufe des vorgestrigen Nachmittags noch abgehaltene geschäftliche Sitzung war der Erledigung verschiedener interner Angelegenheiten gewidmet. Davon sei hervorgedoben die Absendung sc eines Hnldigungs-Tciegramms an Kaiser Wilhelm und König Albert, ferner die Wahl des Herrn Geheimraths Polhnrd zum Ehremnstglied, verschiedene reierrrendeVorträge über Aräometer. Abwcisieriräge und die ergänzende Wahl des Vorstands Ais ziveiker Vorsitzender wurde Direktor Tr. Tuisberg-Elberseld »nd als dessen Stellvertreter Direktor Kretz gewählt. Der übrige Vorstand Vorsitzender Medizinalroth Tr. Merck-Darmitadt) bleidk unveränderk — Gestern Vormittag 0 IIhr waren zahlreiche Zuhörer erschienen, um den zum Theil in der Aula, zum Theil im Horsaa! des chemischen Instituts angeliindigtcn Borträgen — zum größeren Tbest mit Experimenten und Demonstrationen verbunden — bei zuwohnen. Zuerst sprach Geheimratb Prvi. Dr. Hcmpel- Dresden über „Ealorimetric der Gase". Der Redner, einer der ersten Autoritäten ans den, Gebiete der Gaschemie, führte an der Hand zahlreicher Experimente neue Aparaie zur Bestimmung des Heizwerthes von Gasen Var »nd nahm Bezug auf seine kürzlich ver öffentlichte neue spektroskopische Methode zur Messung hoher Temperaturen. Anhaltender Beifall lohnte die hochinteressanten Anssühinngen. Daraus hielt Pros. Dr. Hans Wisliccnus Tbarandr einen Vortrag über das Thema: „Zur Bcurtheilung »nd Abwehr von Ranch'chaden". Wiederum an der Hand von reichem Material. Taseln. Photographien :c. Icate der aus diesem Gebiet als hervorragender Spezialist bekannte Redner seine werthvollcn. langjährigen Ersahrnngen nieder und fesselte die Zubörer durch eine Fülle neuer Gesichtspunkte, welche er in diesen Fragen cn> rollte. Im Auditorium deS chemischen Laboratoriums sprach Pros. Dr. Focrster Dresden über den Einffnß der Anodcnkohlen ans den Verlaus der Alkalichlorideleetrolpse. Der inhaltreichc und schars präzisirte Vortrag des Redners, welcher mit zahlreichen Experimenten erläutert wurde, wurde mit anhaltendem Beifall an? gezeichnet. Endlich machte Pros. Dr K n n z -Krause» Dresden Millbeiliing von einer ebenso wichtigen wie allerdings snr die Menschheit betrübenden Entdeckung, näinüch der, daß das Leuch! gaS sreieS Ena» enthält neben — bekanntlich — vielen andere» giftigen Stoffen. Auch vier erläuterten zahlreiche Eiwcrimenic den interessanten Vortraa Nährend bei de» 'Vorträgen in der Ania Medizinalratb Dr. Merck den 'Vorsitz sichrte. batte bei den Vor trägen im chemischen Hörinal Oberbergratp Dr Hcintzc da: Kunst und Wissenschaft. tz* Wochen spie lpla ii der König!. Hoftheate,. Opernhaus. Sonntag: „Lohcngriii". Montag: Geschlossen. Dienstag: „Mnnrn". Mittwoch. „Don Juan". Donnerstag „Manru . Freitag: „Hansel und Gretcl". „Sicilianische Bauern ehre". Sonnabend: „Tamson und Dalila".' Sonntag . „Das Rheingold". — Schauspielhaus. Sonntag: ..Wallensteiii's Tod". Montag: „Das vierte Gebot". Frl. Schönchen a. G- Dienstag : „Glück bei Frauen". Mittwoch : „Der Meineidbaucr". Frl. Schönchen a. G. Donnerstag: „Ter Herrgottl'chnitzer von Ammergau", Frl. Schönchen a. G. Freitag: „Hans Frei": „Der Bär". Sonnabend: „Glück bei Frauen". Sonntag: „Tragische Konflikte": „Der Hochzeitstag", Herr Heising a. G tz* Im KöniaI. Opernhaus? geht in der Zeit vom ». bis zum 15. Juni Rrchard Wagner s „Ring der Nibelungen" in Scene. Sonntag den 0. wird „Rhcingold". Montag den 10. „Walküre". Mittwoch den 12. .Siegsried" und Sonnabend den 15. „Götterdämmerung" zur Aufführung gelangen. Billets für den ganzen Ehklus können von Sonnabend de» 8. Juni ab an der Tageskasse des König!. Opernhauses zu den üblichen Kassenstiinden entnommen werden. 4* Frl. Amalie Schönchen vom Kaiser!. König!. Hosburg- theater in LMn. die im vorigen Jahre aushilfsweise die Rolle der „Lohner-Tmudl" im „Herrgottschnitzer von Ammergau" spielte, ist von der König!. Generaldirektivn zu einem Ehrenaastspiel ein geladen worden und wird in folgenden Rollen austreten: am st. Juni in Anzengruder's „Viertem Gebot", als Herwig, am 5. Juni in Anzengruder's .Meineidbauer" als Bürgerliese und am 6. Juni im „Herrgottschnitzer von Ammergau" von Ganghvfer und Steuert als Lohner-Traudl. 7* Die von der Goethe Gesellschaft, der Shakespeare-Gesell schaft und der Schiller-Stiftung gemeinsam veranstaltete Ge» dächtnißfeicr sür de» verstorbenen Großherzog Karl Alexander hat im Hofthcater zu LSeimar gestern Mittag in erhebender und ergreifender Weise stattgefunden. In der Hofloge wohnten der Großherzog Wilhelm Ernst, die Großherzogin von Baden und die Erbgroßherzvain der Feier bei. Den Thcctteriaal füllte eine auserlesene Gesellschaft hervorragender Persönlichkeiten. Eröffnet wurde die Feier durch den Tranermattch aus der Eroica Sinfonie von Beethoven, den Eduard Lassen dirigirte. Die Ge- dächtnißrede dielt Kuno Fischer von Heidelberg, der als langjährige, Professor in Jena und als 'Vorstand der Goeihe-Gesellichast vor Allen dazu beritten war. Ein warmer Zug persönlicher Elgrissen- heit beseelte seine Worte nnd verlieh dem gedankenreichen Inhalt eine» besonderen Glanz Der Eindruck auf die Zuhörer war lies »nd mächtig. Der Tranermattch aus der „Götterdämmerung von Richard Wagner beschloß die Feier stimmungsvoll. — Zugleich ist die Ausstellung der Bilder, die dem verstorbenen Großherzog Earl Alexander an seinem 80. Geburtstag (24. Juni 18Wi von deniichen Künstlern, die einstmals engere Beziehungen zur hiesigen Kunst schule unterhielten bezw. »och als Lehrer an ihr wirken, als Zeichen ihrer Dankbarkeit überreicht worden, in Gegenwart einer Anzahl geladener Gäste von dem Direktor der Kunstschule, Graf Gortz, der OeffenUichkcit übergeben worden. tz* Aus London wird geschrieben: Die von dem schottisch amerikanischen 'Millionär Andrew Carnegie angekündigte Stis tnna von zwei Millionen Psund Sterling (über 40 Mill. Mk.) zu Gunsten der vier schottischen Hochschulen in Edinburo. Glasgow, St. Andrews nnd Aberdeen ist keine Aul wort aus den lüngst^bon diesen Universitäten erlassenen Aittrus um »icbr Geld zur Stiftung von Lehrstühlen für neue Fächer. Carnegie hat ohne Zweifel Kenntniß gehabt von diesem Ausruf: seine Gemeinnützigkeit hat ledoch eine andere Richtung cin- geschlagcn, denn der Ertrag des von ikm geschenkten Kavitals soll nur die Kollegienaeldcr der auf schottischen Universitäten studircn- den jungen Leute schottischer Nationalität bezahlen. Diele Kollegien kosten jährlich laut amtlicher Angabe 49000 Pfd. Sterl. so daß das von Carnegie gestisete Kapital mit einem Zins von 2>, v. H etwas über die nöthige Summe abwirst Die Angelegenheit ist letzten Sonnabend leitenden Staatsmännern beider Parteien. A. I. Balfour. Sir H. Canipbell-Banncrniän, Pros. Hrvce. John Motten und Lord Balsour »ur Begutachtung unterbreitet worden: cS ist noch nicht sestgstellt, in welcher Weise die Auszahlung statt finden wird, ob den Universitäten ein gewisser Betrag für ireie Vorlesungen auSgrzahlt oder ob auf jeder Hochschule eine Kavttal- summe Treuhändern ansgrbändigt wird, die den Studenten die nüthiaeii Betrüge verabfolgen Eines nur ist sicher: In Schott land sind Kollgiengelder abgeschafft. Das Sprichwort sagt: Einem geichenkten Gaul schaut man nicht in's Maul. Tie Schotte» haben jedoch an dein ihnen gemachten Gesehen! bereits Manches ausziifftzen gesunden In erster Linie wird von schottischen Blättern bervorgcboben. daß die Kollegicngclder nur den ge ringercn Theil der Ausgaben eines schottischen Studenten dar stellen, der sür persönliche Ausgaben im Jahr inindcstens drei Mai soviel anslegen innß wie sür Vorlesungen. Das ist allerdings richtig. Schottische Studenten sind aber sehr mäßige Leute. Viele unter ihnen vermiethen sich, wie wir ans Erocketts „Stickst Minister" wissen, in den sangen Ferien als Hauslehrer oder als Landarbeiter oder als Aiiswärter. kurz in irgend welcher Eigen- schast, »in in, Winter mit den Ersparnisse» die Univcrsstäl beziehe» zu können, in der sic ost niit einem iür die acht Monate aus reichenden Vorrat!» von Haserinebl ankoniinen Wen» Earnegie's Lustiing den Universitälsnnterricht unentgeltlich macht, io folgt daraus noch nicht, daß er. oder ein anderer Wohlthater. verpflichlci ist, auch noch unentgeltliche Koiihäilier süc die nmd 5000 schottischen Studenten zu errichten. Aber der CannyScot ist einmal so. wenn man ihm einen Löffel voll in den Mnnd steckt, greift er gleich gierig nach der Schüssel. Etwas von dff'er echt schottischen Habgier entdeckt man auch in einem anderen von Fachleuten nnd Zeitungsichieibern erhobenen Einwurj. daß es mwillig sei. die Universitäten unentgeltlich z» machen, io lange man in den Mittel em doppelt io grvßcs Kapital sür Schulzwecke stiften müßte, wollte er diese Unzufriedenen berücksichtigen. Tie Schotten sind aber nicht nur ein lernbegieriges und einfaches Völkchen, sic sind auch verständig nnd werden sich mit dem ihnen Gebotenen zufrieden geben. Die Schotten sind de» Engländern an allgemeiner Bildung, an Ge nügiamkeit und praktischem Sin» io sehr überlegen, daß die von Adrew Carnegie gestiftete Unentgelllichkeit des höchsten.Unterrichts das Uebergewicht befestigen wird, das der genügsame Schotte über den anspruchsvollen Engländer hat. Das Geld für die gewünschten Lehrstühle wird sich auch noch finden. Bemerkt sei noch, daß die genannten vier schottische» Hochschulen bereits bedeutende Kapitalien, für Stipendien u dergl. besitzen: in Edinbura z. B wird lährlich die Summe von 17 800 Psd. Sterl., in Aberdeen 7806 Psd- zu solchen Zwecken ansgegeben.
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