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2wrabenS-Dlaü 84. Jahrgang. 18. Sonnrag. 18. Dannar 1928. DraXanschrqi: grrnlprrchrr - Sainmelnunm,^ »» »«. Nur Pr «<>chI,-IprSch»-. »0<N1. Gegründet ISS« oteN»lt»drIlch In »r««d«i und N-rvrirn b»i «o»>m«lig»r Iutragun» >v«i» dri rsn- Wtzkllli)l maliger Zustellung durch di» Post (ohne Bestellgeld« n,85 M.. memallich 2 4» w. Di» I lpa«tige27men breileLeile 1.20M.,hierzu «O^^Austchlan. AusBn^elqenunter Anzeigen-Preise. ^ und ^ rO/NN. Den» u. ««lag vm Lieplch » «»ich«»« In De«»»«. Postlche«d. «VrnI» ,»»»» 0»«^l» «aeddrnch nur mii deuNiche» vu»st»n«ngad« (»Dr»«d»»r Rachr.E) guldstig. — Anverilingie Schriftstllche «erde« nicht »ulbrwava. ^nnakma vorrlnsllestor Saralnlagon. /kn- unck Vorkaut von Vikortpaploron. ülnlüounck von 2In>-, Svvcinnantollocftolnan uno auogoloston Alortpaploran. Krackitvorlroür gogon Wortpaploro unrt Waran, /kn- unck Vvricaul tramckor Salcksortan. Scstvestvoricokr. llresilner tlslillelsbslik /kictiangssalioetzaft 0>1r>-k>1i« s. im üsi»e i!ei' IlülllmsiiiMiiN, SvdlsvMoki'lns 7, ViUlniHttsSs A, NsmililiiMiiiis. Lllirplstr s. Ilslssnlnli n. klnriokung unck /^nstaut von Vtzaeftoaln. Vorveaitung von AiaNpapjoran, »ovstt« ckut bswatnung gaocftioooanor WortpakatL. Varmlatung von lauar- unck «indruekoiakaran StakItSekorn unter VaroekiuS ck», dSiatoee unck stilttvorsekluv ckor Sanft. Lolland UN- die Auslieferung des Kaisers. Die überraschende Wendung in Frankreich Ein Schritt -er Königin von Holland? Basel, 17. Jan. „Pres, - Information" meldet aus Amsterdam: In sonst gutuntcrrichtcten politischen Kreisen verlautet: Die Ä ö n i g i n von Holland werde die Initiative ergreifen und der Welt in einer Erklärung aartun, dast das Begehren der Alliierien, den Deutschen Kaiser ausznlicsern, ungerechtfertigt sei. Man dürfe Holland nicht zwingen, das Asylrccht zu verletze». Wie die „Information" ans Amsterdam weiter meldet, tit die offizielle Note der alliierten Mächte, in der Holland ersucht wird, den deutschen Exkaiser auszuliefern bis jetzt im Haag nicht eingcgangen. Die Negierung beschloss, uw mittelbar nach Eintiesfcn dieser Note ibre Stellung in dieser Frage in einer besonderen Sitzung in der Kammer zur Sprache zu bringen, um sich nnd ihren Standpunkt zu rechtfertigen. Gens, 17. Jan. Der Pariser „Temps" meldet aus Amsterdam: Oftiziell wird versichert, das, noch keine ab lehnende Stellungnahme -er niederländi schen Negierung in der Anslicscvungsfrage Wil helms ll. erfolgt ist. Das niederländische Kabinett habe in der Auslie ft ipr-gs frage überhaupt »och keine Entichlie- tzung gefacht. Der Kaiser bereite ein persönliches Memo randum an die Alliierten vor. Er werde sich nicht frei willig zur Verantwortung stellen. Paris. 16. Jan. In diplomätischen Kreisen bespricht man jetzt öffentlich den Hergang der Kaiser-Auslieievuirgs-- irage, wie Elemenccau und L l o n d Georg e den Ver laus der Angelegenheit bsurrcilen. Von der Weigerung Hollands, dem Gesuche der Auslieferung Folge zu leisten, ist -er Oberste Nat überzeugt, und man erwartet, dach dar aus alle weiteren Schritte eingestellt werden, da voraus sichtlich die holländische Antwortnote so entschieden gehauen ist. Lach weitere Versuche aussichtslos bleiben. Me Wiener Derzweislung und -er Anschluß. Wien, 16. Jan. Tie Notlage Wiens bildete heute den Gegenstand eingehender Eröncrunge» zivischeu der öster reichischen Negierung und de» Vertretern der Ententc- missioucn, die am Montag zu einem definitiven Abschluß ae- 'an-gen sollen. I» politischen Kreisen wird bestätigt, das? die furchtbare Lage, in welche Oesterreich geraten ist. die Mög lichkeit einer N e v i s i v » des F r i e d c n s v e r t r ag e s von St. G e r in a i n naherückt, und dast in diesem Zu- ammenbange eine W > e d e r>a u s r o l i u n g der An° schlus, frage staitsineen soll, wird als unvermeidlich er achtet. Das Personal der geschlossenen Wiener Theater, etwa i20M Personen, beabsichtigen morgen eine grostc St rasten- dcmonstralion. Die Wiener Börse bleibt in der nächsten Woche Dienstag. Donnerstag und Sonnabend geschlossen. Wien. 16 Jan. Die Beschränkung des gesam ten Wirtschaftsverkehrs infolge der Kohlennot, die Einstellung der elektrischen Bahn, die Schließung der Ge schäfte um 4 Uhr nachmittags mangels jeglicher Bclcnch tung. Sie Stillegung der Industriebetriebe haben hier eine Stimmung verzweifelter Resignation hcrvorgerusen. die sich in der Presse widerspiegclt. Beson ders stark ist die Enttäuschung über das Versagen der Entente. Infolge dieser Stimmung tritt in den Mäk lern der A n sch l u st ge d a n k c wieder hervor. Der Wiener Mittagszeitung" wird aus politischen Kreisen be stätigt. dast die verzweifelte Lage Oesterreichs die Eventuali- iar einer Nev sivn des Friedcnsvertrages von St. Gennain lun-orrnst. Hvovers bemerkenswerte Arusterung von dem Anschlüsse an Süddcuischland eröffnet die Möglichkeit ftotzer anstenpolitischer Ncberraschungen. lW. T. B.» 2,3 Lenlimes! Saut „Berk. Lokolanz." war gestern Freitag in Wien die Akarmnachricht vcxstreitcr, dast der Kurs der öster reichische« Krone auf 1^ Eentimes gesunken sei. Rach der offiziellen Rciiernng steht die Krone aus r,S lkcntimes, ein Tiefstand, wie er bislur auf einer ansländilche« Börse noch nie verzeichnet war. Derkehrselnstellurrg in Oesterreich. Wie«, 16. Jan. (Meldung des Wie,rer Korr.-Bureaus.» Da durch den Eisenbahner- nnd Kvhlenarüeiterstreil im obrrschlesischen und Ostrauer Revier nunmehr eine voll kommene Behinderung im Kohleneinlauf etn- gclre.en ist und die Ergebnisse der Prager Verhandlungen erst in einigen Tagen sühllmr werden können, erfolgt eine Einstellung des gesamten Personen- und P a k e t v e r k c h r s aus den österreichischen Bahnen für Sie Zeit vom l». bis ctnschlieblich 28. Januar unter den selben Bedingungen, wie in der WeihnachtSwvchc des Vor jahres. Der Bergarbeiiersireik in Währlsch-Ostrau im Adstaueu. Wien, 1V. Jan. Die Korresp. Herzog meldet aus Mährisch-Ostrau. datz der -Ausftand im Oftrau- Karroiner Revier im « bs»auen üesrtiseo ift. Die Abstimmung in Schleswig-Holstein. iEigner Drstztbericht der „DreLbn. Nachrichtc n".i Flensburg. 17. Jan. Die Blätter bringe» heute das W a h l r c g l e m e n t *ür die Abstimmung in Schleswig-Holstein. Zur Neüerloachung der Ab stimmung morden besondere Behörden gebildet. Tiitt Aus stellung der Listen hat bis zum 36. Januar seriig zu sein. Am 66. Januar läuft die Einspruchsfrist ab. Die Abstim mung am 10. Februar dauert von früh 0 Uhr bis abends 8 Mir. Das Ergebnis wll sofort den Blättern mitgereili werden. Vergehen gegen das Wahlreglemenr werden mit hoher Gold- und Gefängnisstrafe geahndet. Slimmborcchrigr ist jeaer Mann und jode Frau, -tte am 20. Februar 20 Jahre alt sind und entweder in der ersten oder zweiten .'fone ge boren sind, oder am 1. Januar 10M dort gemoynr haben oder von dort ansgewiesen sind. Das Stimmrecht wird aus- gcstbt in den Gemeinden, wo -er betreffende Stimmberech tigte am 1. Januar 1019 gewohnt hat. Die deulsch-amerikanifchen Beziehungen. Haag. kV. Jan. Wie „Nienive Eourant" aus Washington, meldet, teilt das amerikanische Stamsdepariement mit, das; die diplomatischen Beziehungen nicht wieder ausgenommen werden, bevor der Fr-e-ensverrrag zwischen den Bereinigten Staaten u«d Deutschland unlerzeichmet ist. sW. T. BI o. Lucius — -eulfcher Botschafter in Rom. Berlin. 16. Jan. Wie die „Deutsche Allg. Ztg." erfährt, ist zum Botschafter in Nom der bisherige Gesandte in Stock holm v. Luci!> s ernannt worden. sW. T. BI Deutsche Nalionawersammlmig. Berlin, 17. Januar. Auf der Tagesordnung stohr zu nächst der von asten Parteien beantragte Gesetzentwurf, wonach aus den neuen Steuern ö<!0 Millionen Mark zur Erhöhung der Teuerungszulagen der Be^ amten um 150 Prozent zur Verfügung gestellt werden sollen. Abg. Alekottc sZI bedauert, das; nicht auch die Kinderzulagcn erhöht werden konnten. — Abg. Heinzc sD. Vp.I: Wir stimmen aus vollem Herzen zu. Wäre man unseren Anträgen gefolgt, dann wäre diese Erhöhung schon vor Wochen in Kraft getreten. Man nimmt aber bei poli tischen Aktionen aus die wirklichen Bedürfnisse des Volkes nicht genügend Rücksicht. Man lehnt grundsätzlich alles ab. was von der Opposition komm». Es zeigt sich auch hier wieder, dast berechtigte Interessen nur berechtigt werden, wenn ein gewaltiger Druck dahintersteht. Das ist rin ve denkliches Verfahren. Diese G e s e tz e s m ach e r c i ist vom Uebcl. iBcisall rechts.j — Abg. Düringer sD.-N.s erinnert daran, dast die Rechtsparteien bereits im Haupt- auösckust alelchc Anträge gestellt lmbcn. Man ist aber dar über htnmcggegangen. Die Notlage der Beamten ist !o groh, dast es fraglich ist, ob diese Hilfe noch ausreichr. Weite Kreise sind gezwungen. Schulden zu machen, so dast die Integrität der Beamtenschaft gefährdet wird. Wenn die Not einzieht, dann zieht die Tugend aus. Einstweilen ist di« deutsche Beamtenschaft noch intakt. Wir müssen dafür sorgen, dast sie cs bleibt. (Beif. rechts.» —Abg. Luppe iDem.i: Wenn lvcitergehende Wünsche nicht hätten berücksichtigt wer den können, so liege das an der Finanzlage des Reiches. Die Rechte sollte schweigen, denn sie liabe ja die Steuern abgclehnt. Wenn es nach ihr gehe, könnten die Beamten überhaupt nichts erhalten. — Äbg. Eteinkops lSoz.1 pole misiert gleichfalls gegen die Rechte, ebenso Reichssinanz- minister Srzberger: Die Länder sollieu Vorschüsse erhalten, mn die Erhöhung gewähren zu können. Dann solle bis zum 1. April dieses Jahres aber Ruhe lierrscli««. falls nicht ganz unvorhergesehene Verhältnisse cintrct.'n. Schon jetzt stehe fest, dast di« Zahl der Beamten vermindert werden müsse, wenn sie ordentlich» bezahlt werden sollte». Der Achtstundentag müsse auch für die Beamten gelten. Der Kampf mit der Korruption müsse mit aller Kraft geführt wcrd«n. lBeisall.i — Mg. Seeger iUnabh.j: Mit Summen, wie sic hier in Frag« stehen, könne der Teuerung übe»Haupt nicht gesteuert werden. Die Lebens- miktelpreise müftten abgcbaut werden. — Abg. Brnhn iD.-RI: Sr vaste im Ausfchust selbst darauf hinqewiesen, dast das. was man bewillig«, ungenügend sei. Es sei un berechtigt. die Rechte verantwortlich machen zu wollen. - Abg. Dr. Wtrih i^j: Erft hätten die Vertreter der Snstersten Rechten überhaupt gegen die BcschafsungSbcihilse gestimmt und hier genügten ihnen nicht einmal 180 Prozent. Das sei bezeichnend. >Uei Schlich, der Ncbakiion dauert die Sitzung noch an.1 e- Gegen »te Obstruktion -er AuabtzSagtgea. «Eigner Drahtbericht der „DrcSdn. Nachrichten".» Berlin, >7. Jan. In gestern abend ftat.gesunde- nen Fraktivnssitzungen der MehrheitKparteien wurde die Obstruktion der Unabhängigen in der National versammlung eingehend besprochen. Wie die Kraktions- redner sich äußerten, wird man bei Fortdauer der Ob struktionen vor einer Aenderung der GejchäftS- o r d n u n s nicht zvrüclschreckHo, . Nur ganz Eingeweihte, die tn der hohen Politik im stände sind, das Gras wachsen zu hören, weil sie intimr Verbindungen mit den .Kontors der -Hochfinanz und dev Kanzleien der Minister und Diplomaten haken, konnten ahnen, was sich über Nacht in Frankreich tn der Frage der Präsidentenwahl ereignen würde. Selbst die ein gekieisciikesten Neuigkeiksblärter der Neichshauptitadt rech neten noch in ihren Abendausgaben vom 16. d. M. mit der Wahl Elemenceaus att- fester Larsactie. nnd kein Zweifel schien möglich, dast Elemencean glarc durchs Ziel gehen würde. So liest sich das ,.B. T." melden: „Die Pariser Zeitungen versichern täglich, dast am Sonnabend Elemcw ceau gewählt wird, und es ist raum ein Zweite möglich, dast sie recht behalten werden." Die Möglich keil einer Knndida'.ur Deschanels wurde in dem Berich, zwar gestreift, aber mit den Worten abgetan: „Sie wäre gegen die klebermacht der Elemcneisten völlig autzsichts los, und es ist unwahrscheinlich, dast der kluge Mann sich zu einem solchen Manöver hei gibt, .durch er seine ganze Povularität cinbüsten würde." In diese Lage platzte die Nachricht von der durch den Senat vollzogenen Wahl Deschanels zum Pr ä s i d e n r s ch a s t s k a n d i d a r e n wie ein? Bombe hinein Elemenceau ist bei der Wahl mit 10 Stimmen hinter Des chcmcl zurückgeblieben und har alsbald die Konsequenz aus der Abstimmung durch den Vcrzich: aut seine Kan didatur gezogen. Er überlästt also seinem Gegner kampf los das Feld und beweist dadurch, dast er den Glauben an. die Möglichkeit feines Sieges in Versailles verloren hat/ Das Ergebnis -er Abstimmung im Lcncn lägt er kennen, wie sehr es blost die einigende, alles bciwin-gends Idee des siegreichen Kriegsende-'- gewesen rst- die einen Mann wie Elemenceau so lange alle politische Macht in der dritten Republik überlassen konnte. Nnn, da der Friede in Kraft geiretcn und Sie Stellung Frankreichs als 01 ros,mach, neu oes, stigi ist. lassen sich die inucrooliti- schcn Widerstünde gegen das Elemenceausck'.e Suiten: nicht mehr zügeln und zusammenhalten. Der eiserne Ring, der sie fesselte, ist gesprcngr, und die Republikaner beginnen, sich darauf zu besinnen, das, Elemeueeau eine Diktator-- naiur ist, ein Verächter des Parlamentarismus und der Demokratie, der seine radikal-dewotlatische Vergangenheit völlig verleugnet. Die Republikaner wollen wieder ir» Innern Freiheit haben, sic wollen wieder ausatmen könne«, wollen frei sein von der eisernen Faust Lines Mannes, der sie erbarmungslos mit Nuten und Skorpionen ge züchtigt hat. Deshalb hat der Senat Elemenceau dea Lauspast gegeben. Ein unrühmliches Ende nach solcher Höhe des Triumphes! Alles verstand Eiemenceau, nur das eine nicht, den rechtet« Augenblick für seinen Abgang zu küren. So must er sich nun gefallen lassen, „gegangen zu werden". Es mag sinn, dast auch die Rücksicht ans die äußere Po lilik hei Clemcneeaus Kaltstellung milgesprochen hat. Dir Pariser Hochfinanz dürste sich wohl gesagt haben, das: Elemenceau als Präsident der Republik gleichbedeutend wäre mit der Verewigung einer unerträglichen Hoch spannung der politischen Atmosphäre in ganz Europa, die jede Aussicht auf Wiederherstellung normaler wirtschaftliche» Beziehungen ans das düsterste erschwert und ge he mm: hätte. Auch in Londoner Evtvkreisin ha> man wohl zu einer Prüft dentfchaft Clemenceaus scheel gesehen, aus den gleicheg Gründen. Tie allzu beflissene französische RcvanchefruV wird in London als realpvlitisch widersinnig und unbequem em,-suirden, und diese Stimmung ist sicher in den leitenden Pariser Finanzkreisen nicht ohne Eindruck geblieben. Bo» da hat sich dann der Druck auf den Senat sortgepflonzt und das Ergebnis ist die große llcbcrraschung: die Wahl Des^ ckmnel-s znm Präsidentschaftskandidaten. Paul Dedchanel, der „schöne Paul", wie er in Parte» wegen seiner eleganten und einnehmenden Erscheinung ge nannt wird, steht kurz vor der Vollendnna des 64. Lebens- sahres. In der Politik zählte er sich ursprünglich zu den gemästia-icn Rrpuvlikancrn, machte aber später aus seinen klerikal-nationalistischen Neigungen kein Hehl. Sein kleri kaler Einschlag und ein starker Mangel an persönlicher Initiative waren seinem Vorwärtskommen in der Poliiis hinderlich, so Sah er aus die ministerielle Karriere vcr. ztchtcu mu-te. Dagegen machten seine Beredsamkeit uuh sein elegantes Auftreten ihn zu dem ReprükcntationSposten eines Kammcrpräsidcnie» sehr geeignet, den er dann auch lange Jahre hindurch, unberührt von dem Wechsel der Regierungen und der Mehrheiten, innehattr. Merkwürdiger weise tst hellte DeSchanek trotz seiner Hinneigung zur Rechten der Mann des Vertrauens für die Radikalen und Sozia-- lislen, weil diese in ihm den einzigen zurzeit in Betracht kvmincnden Gegner LlrmcnceauS erblicken. Wenn ihm nunmehr am Ende seiner Laufbahn eine Laune des Glücks zu der Höhe der Prästdcntenwürde emporhebt, fo wird er auch auf diesem Posten nur eine rcpräicnlaüve Figur dar- stellen und die Leitung der Politik ganz seinem Minister-. Präsidenten überlassen. Die weitere Entwicklung der fraiv. züstschen Politik sowohl im Innern wie ans dem auSwärtt. gen Gebiet hängt daher von der Pcrsdnltchkcit ab. die Elemenceau als Kabinettschef ersehen wird und der«» Eigenart bestimmend fein wird sowohl dafür, ob der inner», poitliichc Kurs weiter »ach rechtendwieder ««bL^KSG