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Dielt» VM wird de« Leser» von Dresden »»d Umgebung am Tag« vorher bereit» al« Mena-Mrgabe peilt, während «» di« Poft-Sdommüe» «, gen in ein« Sesambulegab« erhalt» 87. Jahrgang. LS7. vezu,s-«tbühr fLr De»»- de» tei «L^Ich ,w,t. maliger Zutraaung tan Gann.^md Monlaae» nur einmal» r,»o M., durch au»wörlig» Nom. mMtonör, di»3,»0 M. »el einmaliger Lu. Ilellung durch die Post 3 M. <ohn« BesleUgeldj. »ualand: Oeller- reich-Ungarn ö,«b Ar., Schweiz d.SL grk».. Jiolien 7,>7 Lire. - «achdruck nur mit deutlicher Ouellen- .ngab« Dresdner riachr.">zuliillig. - Un< »erlang!» ivianuikripl« «erd. ntchlausdewahri. Sonnabend, L7. September 1913. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Sammelnummer für sämtliche Hauptgeschäftsstelle: rNarienstraste 38M. ^^MchtÄschuIb- Sujeigen-Tarts. »»nahm« »an Nnkün- dimrngen di» nachm. » Uhr Sonntag» nur Marie,arrod» 38 non H bis >/,, Uhr. Die rinlpailige Zeile (etwa 8 Silben» 3U PI-, die zwelipallige Zeile aus Tlltseile 7» Pf., die zweifpaii. Rekln,»ei^ie i.b» M., Familien. Nachrichlen aus Dres den die einfpait. Zeile LS Pf. — In Rum. mern nach Sonn und Feiertagen erhöhter Taril. — Äuswörligc Allströge nur gegen Vorausbezahlung. Jedes Belegbial! iOPl. Milisslüei' klir ör3iitaii88t3t1iiii8ell empkielilt in c-rösstec ^usvvalil unck jeaer Preislage n. »«»rlv. pssgei' Strsss« 17 Könie>. k-ioflisfsrarit Iliiiiziplll'röil-lli. llssiciitigung otilie ssLukr«Llig erdeten Ar'rr? ortrgo Lesei?. P r t n z I o h a n n Georg wohnte auch heute den Ver handlungen der zweiten gemeinsamen Tagung sür Denk malpflege und Hei ma tschu tz bei: die nächste ge meinsame Tagung findet IN 15, in Köln statt. Die 26. Generalversammlung des Evangelischen Bundes wurde gestern in Görlitz eröffnet. Die Einführung der Schlafwagen 6. Klasse in Deutschland wurde nunmehr endgültig a b g e l c h n t. Die Mitglieder des deutsch-französischen Ver st ä n ü t g u n g s k o ui i l c c S traten in Gent zu einer Sitzung zusammen. Die Lage an der serbisch-albanischen Grenze ist infolge der Angriffe der Albaner sehr ernst: die albanische Negierung in Walona er klärt, das, sic mit dem Aufstande nichts zu tun habe. In Portugal wurden fünf Personen verhaftet, die ein Attentat ans den Ministerpräsidenten ge plant hatten. Neueste IrMruelLmgen vom 26. September. Erfolsireick e Flüge deutscher Flieger. Leipzig. Der Aviatik-Flieger I n g o l d, der heute morgen um 6 Uhr in Mülhausen nusgestiegen war, ist kurz vor 12 Uhr mittags auf dem Flugplätze Mockau glatt gelandet. Er gedenkt um 6 Uhr seinen Flug sortzufctzen. Das Ziel ist noch unbekannt. Danzig. Die Militärflugzeuge ,B. 52" mit Leutnant v. S ch e e l c als Führer und Leutnant Ncinecke als Be obachter, sowie „V. 08" mit Oberleutnant v. A s ch c b e r g als Führer und Oberleutnant Fcllingcr als Beobachter, die aus dem Kaiscrmanöver hierher gekommen waren sind heute srüh um 5, Uhr 30 Min. bzw. 5» Uhr 10 Min. auf dem Holm anfgesticacn. Sie beabsichtigen, über Gotha nach MeV zu fliegen. Johannisthal. Der Flieger Leutnant v. Scheele ist um 8 Uhr 55 Min., von Danzig kommend, hier gelandet und um 10 Uhr 25 Min. weiter nach Frankfurt a. M. geflogen. — Um II Uhr 7 Min. landete hier der Flieger S t ö f s l e r ans einem Aviatikdoppeldcckcr. Er warum 7 Uhr früh in Warschau aufgcsliegcn. Ein Eiscnbahnrat für Dentsch-Ostasrika. Berlin. Aus Daressalam wird telegraphisch be richtet: Die im letzten GouvcrncmentSrate erörterte Ein richtung eines E i s e n b a li n r a t c S ist durch Bcrsngnng des Gouverneurs cingcsührt worden. Der Eiienbahnrat besteht aus zehn Personen, und zwar dem Eiscnbahn- referentcn, je zwei vom GouvernementSrate ans drei Jahre gewühlten Vertretern der Landwirtschaft, des Han dels und der Industrie, einem Vertreter der Schntztrnppe, sowie den Betriebsleitern der Usambarabahn und der Tanganjikabahn. Gefährliche Verfolgung eines Diebes. Parchim. Bei der Verfolgung des diebischen Ofsiziers- burschen Lübcke, der ans der Wohnung des Majors von Puttkamcr Wertgegenstände entwendet hatte, wurden drei Dragoner durch die Schüsse des Flüchtlings getötet bczw. tödlich verwundet. Der Täter beging Selbstmord. Schweres Grubenunglück. Mülhausen i. Elf. In Balweiler sind gestern nachmittag im Schacht Nudolf, der von der Rheinisch-West fälischen Schachtbau-Gcscllschaft hergcstcllt wird, vier Arbeiter durch einen hcrabstürzcndcn Fördcrlorb ge tütet worden. Das 'Befinden dcö Oberstleutnants v. Winterfeldt. Grisollcs. 'Nach dem heute auogcgcbcnen Krank- heitsbericht trat heule vormittag eine leichte Besserung in dem Befinden des Oberstleutnants v. Winterfeldt ein, die anhält. Der Kranke hat einen ruhigen Tag ver bracht. Oesterreichs und Italiens Stellung zu Serbien. Nom. iPriv.-Tcl.s Serbien hat von der italie- n i s ch e n wie von der v st crreichischc n Negierung den dringenden Nat erhalten, die militärische 'Aktion gegen die albanischen Bunden aus die Verteidigung der G re» z c zy beschränken, da sonst Verwicklungen unaus bleiblich mären. Die Lage an der albanisch-serbischen Grenze. Belgrad. Die Lage in den Gebieten an der alba- n i s ch c n G rcnzc ist wegen der Angriffe, welche die Albaner in sehr grossen Massen auf serbischem Gebiete unternehmen, sehr ernst. Die Albaner setzen ihre Einfälle an verschiedenen Orten fort. Fortgesetzt werden militärische Verstärkungen cntlanöt. Sobald die serbische Armee in de» nngegrisscncn Gebieten nngckommcn ist, wird die Ordnung wiederhcrgeslcllt sei». Die Meldung, daß die Albaner A i t- s ch c i" v besetzt hätten, ist nicht richtig. Ni awro w o ist von den Albanern eingenommen morden. Was Galitschnik betrifft, so liegHN noch keine amtlichen Nachrichten darüber vor. aber es isi wahrscheinlich, dass cs in die Hände der Albaner gefallen ist. Das WirtschastSprogramm der Iungtürkc«. Konstantinopcl. Der j n ng t i> bk i s ch e Kongress beriet das Programm der Partei für Einheit und Fort schritt und nahm darin einen Artikel aus. wonach die Wirtschaftspolitik der Partei die Aufhebung der ans den Kapitulationen entstehenden Beschränkungen finanzieller Natur verlangt. Der Artikel wurde an eine Kommission verwiesen, damit auch der Wunsch nach Aus siebung der Kapitulationen gerichtlicher Natur in den Artikel ausgenommen wird. Berlin. In der vergangenen Nacht wurde der in der Groszen Frankfurter Strasse wohnende Vergolder Ncu- m a» n mit tödlichen Verletzungen auf dem Bürgersteige ansgcfuiidcn. Er starb auf den» Wege zur Rettungswache. Man meist »och nicht, ob ein Selbstmord oder Sturz ans dem Fenster vorliegt. Köln. Bei der Untersuchung der Eiscnbahnstrccke zwi schen den Stationen Gent und Löwen entdeckte de: Llrcckcnmürtcr fünf aus die Schienen gelegte Eisenbahn schwellen, die offenbar den Schnellzug Ostende -Köln zur Entgleisung bringen sollten. Es gelang dem Wärter nn- lnittclbar vor der Ankunft des Zuges, das Hindernis zu be seitigen. Poltawa. Im hiesigen GonvcrncincntSkrgnkenhansc befinden sich fünf E h o l c r a k r a n k c in Behandlung. zweite Gemeinsame Tagung sür Jenkmalftslege und Heimatschutz. Heute vormittag ^10 Uhr nahmen die Beratungen des zweiten Tages im großen Saale des Vcrcinöhauscs ihren Anfang. Um 0 Uhr schon erschien Sc. König!. Hoheit Prinz Johann Georg und nahm als Ehrenvorsitzen der neben dem Leiter der Tagung. Beigeordneten R ehvr sl, aus dem pflanzen- und blumcngeschmücktcn Podium Platz. Die Beteiligung an dieser Sitzung war wieder sehr stark. Als ersten Gegenstand hatte der Ausschuß einen 'Vortrag über den Wasserbau in seinen Beziehungen zur Denkmalpflege und zum Heimatschuss aus die Tagesordnung gesetzt. Hierzu sprach Stadtbau rat Schaumann aus Frankfurt a. M. Er ging davon aus, daß der Wasserbau früherer Zeiten uns zum Teil erst die Heimat geschaffen hat, die wir lieben, daß die neu zeitliche Entwicklung des Wasserbaues aber ganz anders geartet ist wie die frühere, und daß wir sehr großen Vcr- ündcrnngen entgegcnschcn, hauptsächlich infolge des ge planten Gesetzes über die S ct> i f s a h r t s a b g a b c n und wegen der stetig zunehmenden 'Ausnutzung der W a s s c r k r ü s t c. Dem dürfen wir nicht mit verschränkten Armen zuschen. Mil der Denkmalpflege gerät der Wasser bau am leichteste» in Widerstreit: I. durch seine Hochbauten: 2. durch seine Brnckcnbautcn: 3. durch die Ausbildung der User: 1. durch die Beründernng der Höhe und Breite des Wasserspiegels. Für die Hochbauten betonte der Vor- tragende nachdrücklich, daß sie nicht dem Ingenieur, sondern dem Architekten anvertraut werden sollten. Für die Brücken stellte er den Grundsatz aus, daß Eisen und Stahl die ge fährlichsten Feinde des Stadtbildes sind. Wir können unsere alten Stadtbilder erhalten, wenn nicht der Techniker mit seinen „Errungenschaften", sondern zuerst der Künst ler das Wort hat. Erst wenn er gesprochen hat, darf die Technik ihre Forderungen stellen. In dieser Beziehung wieü der Vortragende auf den Vau der neuen Friedrich- Augnst-Brücke in Dresden und der alten Main brücke in Frankfurt a. M. hin. Viele andere alte Brücken aber haben einen schweren Stand gegenüber der modernen Technik, weil sie nicht so im Lichte der Oesscntlichkcit stehen wie jene. Keine alte Brücke dürfte zerstört werden, bevor nicht olle Möglichkeiten ihrer Erhaltung erschöpfend unter- sucht sind. Noch viel gefährlicher für Stadtbilder und ein zelne Bauwerke sind Veränderungen der Höhenlage des Wasserspiegels, Flußkanalisierungen und Veränderun gen der Ufer. Der Wasserbautechnikcr bcrust sich aus die Forderungen bei höchstem Hochwasser, aber eine andere Frage ist es, ob man dem Fluß wegen der Erhaltung eines Baudenkmals nicht ab und zu etwas vorschrifts widriges Verhalten gestatten kann. Es kann schlechterdings nicht zugegeben werden, daß Maßnahme», die geeignet sind. Baudenkmäler ans das schwerste z» schädigen, ganz cinsciti g vom Standpunkte der Technit ohne Berücksichtigung der Interessen der Denkmalpflege scst- gclcgt werden. Daß mit gesundem Menschenverstand, mit natürlichem Gefühl und vor allein mit einem warmen Herzen für unsere Dcntmälcr da schon viel erreicht werden kann erläuterte der Vortragende weiterhin ausführlich an dem Beispiel von Frankfurt a. M.. wo es nach langen Verhandlungen mit den Technikern dnrch Kompromiß ge lungen ist, die Uscrstrccke mit der Erkcrmühlc zu retten und sür den Ersatzhan der alten Mainbrückc eine steinerne Brücke durchznsctzen und dem Entwurf eine Gestalt zu acbcn, die mit der Umgebung in künstlerischem Einklang Kunst und Wissenschaft. D* Mitteilung aus dem Rurca» der Königlichen Hos- thcatcr. Im Königlichen Lpernhausc findet Sonnlag, den 28. September, die dritte Wiederholung der Oper „Der Schmuck der Madonna" von Wolf-Ferrari statt. Tic Hanptpartten werden gesungen von den Damen Plaschke- von der Osten und Weber, sowie von den Herren Lovt (zum erstenmal) und Plaschke. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr. -f* König!. Opernhaus. Der Vcriömnö der jnngitalie- nischcn Schule, der erst am Mittwoch dnrch Wvlf-Ferrariä „Der Schmuck der Madonna" zu »cncn Ehren gekommen war, feierte im König!. Opcrnhanic anch am Donnerstag Triumphe. PucciniS „Madame Vnttcrsln", die starl lyrisch angehauchte Geisha-Geschichte aus Nagasaki, errang sich, wie seit 1001 schon so oft, die Anerkennung eines gut besuchten HauscS. Die Besetzung der größeren Rollen mit Elise v. Catopol lButtcrfly), Irma Tervani iLiizuM. Fritz Soot fLtnkcrton) und Hans Rüdiger (Gorot ist ja bereits bekannt und bewährte sich aufs neue, zumal Frl. Tervani trotz einer empfindlichen Indisposition in Spiel und Ge sang tapfer bis zum Ende auöhiclt. Neu war nur Herr Zador als Konsul Sharpleß. Er fügte sich dem Ensemble gesanglich wie darstellerisch nnanffällig ein nnd spielte von Anfang bis zu Ende mit großer Sicherheit. Namentlich im zweiten Akte brachte er durch die anfäng liche Ruhe, dann aber immer mehr wachsende Verlegenheit die Briefszcnc mit Butterfly zu eindringlicher Wirkung, Im dritten Akte hätten seine Mahnungen nnd sein Ein greifen in die Verhandlungen ganz gut ein paar stärkere Akzente vertragen. Vielleicht hätte auch die im ersten Akte durch daS Orchester angcdcutcte Behäbigkeit und Schwer fälligkeit des Konsuls etwas deutlicher zum Ausdruck kom men können, im allgemeinen aber war der »cnc Konsul eine sehr anerkennenswerte Leistung. DaS Publikum, unter dem sich zahlreiche Teilnehmer -er Tagung für Denk malspflege und Heimatschntz befanden, zollte der von den Herren Kapellmeister Stricglcr und Regisseur Toller ge leiteten Ausführung lebhaften Beifall. I)r. I?. X. f* Kainmersänger Adolf Liiltgcn gastierte gestern als Tann- Häuser im Stadtthcatcr zu Aachen mit groszci» Erfolge. -j» Caruso begann gestern mit gewohntem Erfolg sein Münchner Gastspiel als Baiazzo in der gleichnamigen Oper von Lcvncavalio. Das Haus war aber nicht ausvcr- t auft. -fs Professor v. NathnsiuS -f. In Halle verstarb gestern der ordentliche Professur der Landwirtschaft an der Univer sität Dr. Simon v. NathnsiuS im 10. Lcbensiahrc. > Er war ein Sohn des bekannten Landrnts Heinrich von ! NathnsiilS-AlthaldcnSlcbcn. In Halle hatte er Gelegen heit. sich unter dem Altmeister seines Faches, Professor Julius Kühn, auf alten Gebieten der landwirtschaftlichen Bctricbökiinde aufs gründlichste auözilbildc». 180l schloß er seine Studien mit der Promotion ab: seine schon von hervorragender Kennerschaft auf seinem späteren Spezial gebiete zeugende Dissertation handelt über die Unterschiede zwischen den morgenländischen und abendländischen Pfcrde- rasscn. Im Jahre 1807 habilitierte er sich in BrcSlan, wurde 1002 außerordentlicher Professor in Jena und folgte ^ im Frühjahr 1010 einem Rufe als Ordinarius nach Halle, wo er seitdem mit Fcrd. Wvhltmann und K. Stcinbrück den alten Ruf der Universität als einer hervorragenden Bildungsstätte für zukünftige Landwirte und Agrar- tcchiiilcr zu wahren gewußt hat. ! Der Pariser „Parsisal". Direktor cvabricl A st r u c . der im kommenden Januar tin TkMtrc des Champs Elysücs den „Parsisal" zur Ausführung bringt, hat auf An fragen mitgcteilt, daß bei der Pariser Ausführung in allen Einzelheiten genau die Bnyreuthcr Ausführung des „Parsisal" als Vorbild befolgt werden wird, und daß dem „Parsisal" im Februar eine Aufführung von „Tristan und Isolde", ebenfalls nach Bayrcuther Muster, folgen werde. Die Regie wird Ernst van Dyck übernehmen, die musi kalische Leitung Camille Ehcvillard. Die Rollen werden ausschließlich von deutschen Künstlern dargcstcllt nnd zwar von den Sängern und Sängerinnen, die auch bei der Vayrcnthcr Ausführung mitgewirkt haben. Zu die sem Zweck hat Astrnc mit folgenden Künstlern bereits Ver träge geschlossen: Frau Lcsslcr-Vnrckhard, Bertha Morcna, Marie Wittich, Frau Kraus-Osborue, Paul Bender. Mar Tawison, Fritz Feinhals, Alois Hadwigcr, Felix v. Kraus, Karl Perron, Fritz Vogclstrvm. SistcrmanS und Vilmos-Bcck. — Für die 21 Sinfonie- konzcrlc, die im kommenden Winter in Paris veranstaltet werden, hat Astrnc als Dirigenten neben Dcbnssy und Dnkas gewonnen: Weingartner, Otto Lohsc, Bruno Walter, HaiiScggcr, Mar Schillings, Busoui, Mcngelbcrg. Rinskvps und Jnghclbrccht. Berliner Leben. si. Berlin, 25. September. Berlin als AnsstcllungSstadt verzettelt seine Kräfte. Gegenwärtig gibt ca hier ein halbes Dutzend Ausstellungen, die natürlich von büchst verschiedenartigem Werte sind. Tie interessanteste und zugleich für den »euzcitlichcn Handclsgcist Berlins kennzcichnendste ist wohl die eigen artige Modenschau in der NiisstcllniigShallc am Zoo. Halb Reklame für Modcgeschäste und -Zeitungen, halb geschichi- lich-kultiircllc Gegenüberstellung der Made von einst und jetzt, halb höchst lebendiges Theater, halb stummes, aber sür weibliche Augen sehr beredtes Wachssigurenkabinctl. Auf den kleinen netten Bühnen, die man errichtet hat, wird zwar auch nicht gesprochen, cs sind „Lieder ohne Worte", wortlose Hymnen aus die Wunder der Mode veraangcner Zeiten und der Gegenwart. Aber die Trägerinnen dieser Pantomimen sind lebende Geschöpfe, allerliebste Manne quins, Blut und Fleisch gewordene Typen ans vergilbten Journalen, Modckupscrn, Stichen und ähnlichen Doku menten vergangencr Zeiten, die zum Teil erst wenige Jahre hinter »nS liegen und »ns dennoch schon fremd-