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schnell «Mt Patt, schreibt «im« Brief und ersucht den Wirth, da er Eourant b«i sich führ«, u« 1» »Haler t« Kaffeuan« Weisung»«, dt« «r in dt« Brief l«g«« will. Der Wirth kommt srinr« Wunsche nach, händigt ihm 12 Thalrr in Pa« Pier au< und der kühne Fremdling eilt anscheinend mit de« Briefe nach der Pest, srinr gefüllte Reisetasche al« Bürgschaft zurücklaffeud, zugleich mit der hinterlaffenen Aeuserung. er wolle dir Schlüssel zur Tasche holen. Wer aber nicht wieder, kam. war der Fremdling. Da guckt der Wirth in dir ge- wichtig« Reisetasche, welche nicht» al» Lumpen und zwei große schwere Bleigewicht« enthält. — Obgleich Jedermann überzeugt zu sein glaubt, daß beim Gebrauche der «maillirten gußeisernen Kochgeschirre keine Gefahr vorhanden sei, müssen wir doch über «inen Fall be- richten, welcher un» mitgetheilt wird und beweisen soll, daß unter gewissen Umstanden da» Grgenthril «intreten kann. Lin« Familie in hiesiger Stadt, bestehend au» vier «rwachstnrn Per« sonen und einem Kind«, aßen am Dienstag Mittag Krautsalat, der in einem solchen Geschirr bereitet und au« Versehen etwa» angebrannt war.. Sr war eben de» Anbrennen» wegen nicht recht schmackhaft und wurde delwegen in nur geringem Maße genossen, allein trotzdem stellte sich später heftige Kolik «in, erst beim Kinde und dann in der Nacht bei allen Erwachsenen. Am Morgen waren Alle wieder bi» auf Leibschmerzen und Singenommensein de« Kopfe« gesund. Da nur wenig gegessen worden war und solch« Symptome eintraten, kann man die wissen^ sie machte« in der Oberstimme «ine« -alt und «st Irat «ach dieser freien Fagr, oder vielmehr Unfug«, «in« Ge« nrralpause «in, di« von der Nachbarschaft, der da» Ganz« «in Räthselkanon war, dringend gewünscht wurde. — Nach drückender Lage»hitze, schretbt man au» vippoldi». Walde, zog am vergangenen Sonnabend in der 7. Abendstunde ein Gewitter auf, da» jedoch unser« Stadt nicht berührte auch den lechzenden Fluren nur wenig Regen brachte. E< zog dasselbe viel» «ehr über den Kohlberg nach Luchau, und auf den hier nah« g«. legenen Feldern de« Herrn Pachter« Kuntzsch war r», wo et» nie« vergehender Blitzstrahl große« Unglück hätte anrichten können. Sin mit zwei Pferden bespannter, von zwei Knechten und zwet Tage« löhnern begleiteter, mit Erbsen beladener Wagen fährt nach Hau», «ährend da- Gewitter gerade über dem Felde steht, auf dem sich di« Leut« befinden. Da fährt «in starker Blitz in den Wagen («in Knecht erzählte, ein Veuerklumpen in der Größe eine« Zucker« Hut«»); di« Pferd« bäumen in die Höhe und stürzen dann be« täubt nieder, ebenso sämmtliche vier Leute. Der dem Wagen vor« au-gegangene Besitzer findet bei seinem Hinzukommen drei drrsel« den wieder zu sich gekommen, während der viert« ohne Besinnung nach Hause geschafft werden mußt«. Jedoch noch «he der au» Gla»hütte gerufene Arzt erschien, hatte auch er sich — bi» auf eine Lähmung de» linken Arme» — wieder erholt, vir Pferd« waren bald wieder aufgestanden und ohne Schaden davon gekom men, der Wagen aber und Geschirr gänzlich zersprengt und zer splittert. Der Blitz war in den Hinterwazen gefahren, in welchem, wie stet» gebräuchlich, di« Heugabeln zun« Srbsenaufladen gesteckt diese waren zersplittert. (Gezündet hat also der Folgen nicht bestimmen, wenn der Genuß «in häufigerer war In dem Topf« selbst ist schon mehrere Jahr« gekocht worden ^ waren; auch und man hat noch nie etwa« dergleichen bemerkt, jedeufall» ist Blitz nicht.) der Prozeß erst durch den Essig und da« Anbrennen vor sich gegangen. E» ist gut, daß e« kein« nachhaltigen Folgen nach sich gezogen, und Jeder nehme sich da« Erzählte zur War. nung, lieber «in derartige» Gericht wrgzeschüttet, al« sich in Gefahr begeben. — Nicht erfüllte Versprechungen hinsichtlich powphast an- gesagter Festlichkeiten erregten vorgestern Abend auf Reisewitz i August d. I Garten bei einem Theile de» Publikum» große Indignation, worden find. Wüthend verlangte man da» angekündlgt« groß« Feuerwerk, j — Zu Schirgi»waldr fiel am — Laut Etbschifffahrt-bericht der „Eächs. Elb-Ztg.« pasfirten in der Zeit vom 7. bi» 13. August außer 18, 10 zu Berg und 8 zu Thal steuernden, mit verschiedenen andern Natur«, Roh- und Jndustrieproducten, Droguen. Lolonialwaaren rc. befrachteten KLH« neu, noch 112 nur mit Kohlen, Holz rc. beladene Fahrzeug« da» Hauptzollamt Schandau, bei welchem seit dem 1. Januar bi» IS. überhaupt 3378 beladen« Fahrzeug« abgefertigt 18. August der 2 Jahr alt« Knabe de» Hausbesitzer» und Weber» E. G. Röthig in Weisa in einen unweit de« väterlichen Hause» auf einer Wiese gelegenen Brunnen und ertrank. Derselbe war wenige Augenblicke ohne Aussicht allein geblieben, wurde alsbald gefunden und herau»gezo« gen. di« sofort angestellten Rettungsversuche seine« Leben« blieben aber ohne Erfolg. — Am Freitag Abend stürzt« in der Nähe der Ziegelei bei die am Ehampagnersalon von der Bogelwiesr her bekannten, Meerane «in au« Böhmen gebürtiger Maurergeselle von einem un« von Pavpe geformten Riesen-Lhawpagnerslaschen nach dem Ufer beladenen Wagen, ward vom Hinterrad überfahren und fand Ka der Weißeritz geschleppt und daselbst feierlichst verbrannt wur- durch seinen Tod. Sr hinterläßt ein« Fra« und mehrere den. Der Skandal wirft «in trübe» Licht auf da« ganze Ar- Kinder. rangement, zumal die vorhrrgegangeuen Feste auf de« Felsen-! — Für di« Turnhalle zu Leipzig wurde auf Antra- de» krller, dem Waldschlößchen und andern Orten sich von allem Rathe» die Bausumm« von 20,000 auf SO,000 Thaler erhöht. denn mit den 3 Raketen und 2 bengalischen Feuerchen wollte sich die Menge nicht begnügen. Statt der angekündigten 15,000 Ballon» war der Garten finster und e» machten sich viele un- zufrieden« Stimmen bemerkbar. Di« vielfach« Nachfrage nach dem Unternehmer de» Feste» war vergeblich, derselbe war nir- gend» zu sehen. Später wurde da» Tableau Mo»kau mit Sturm genommen und auf dem Boden zerstampft, während! Zwist und «rheblichrr Ruhestörung frei gehalten hatten. — vorgestern in später Abendstunde wurde vor einem j Hause in der Vstra-Alle« rin großer Menschenauflanf dadurch' verursacht, daß in der oberen Stage durch da« geöffnet« Fen-! ster »in« Disharmonie zu bemerken war, dir man hier am wenigsten suchte. Der Spektakel wurde immer ärger, «an hörte drei Ganztön« und einen großen Halbton, was in der Mufik «ine reine Quinte ausmacht, und gar bald temrrkirn unten die Zuschauer, daß oben Vater und Sohn sich etwa» in die Haare gefahren waren, zu welchem Zweck fich solche sehr gün stig erwiesen. — Wa« schreit so spät durch Nacht und Wind? E» ist der Later mit seinem Kind! Ja. der Vater, der jetzt nach einigen Intervallen sein Fleisch und Blut zum Fenster hinausdält, worein sich wider allen Tact «in Presto von „Mord sakeriren" und ähnlichen Reden «arten mischt«. Aber ri ch. aber neue Loncurrenz beantragt. hinaushalten, e» fehlten blo» die Worte: In diesem Augenblick kam eine tig zum Fenster .Kopf weg!» — trouillr, und da oben noch keine Fermate oder Ruhezrichen «in treten wollt«, trat jetzt, wie in einer Oper, der Thor ein, da heißt di« Patrouille, wa« auch dt« höchst« Zeit war. Bon au»weichen« den Modulationen wollten natürlich die Söhne de» Rar» nicht» Tagesgeschichte. Berlin, IS. August. Am Freitag Abend setzt« sich «in Mann, «rmütet von einem Spaziergang«, auf «In« der unter den Linden befindlichen Bänke und schlief ein. Bei seinem Erwachen vermißte er zu seinem nicht geringen Schrecken da» Portemonnaie mit einem Inhalt von circa 11j Thlrn. Der Dieb hatte mit großer Geschicklichkeit di« Hosennaht ausgeschnitten und sodann dir ganze Tasche sammt Inhalt abgetrennt. Der Schneider, an den er fich andern Tag» der Reparatur seiner Hose «egen wendete, rielh dem Bestohlenen, noch einmal auf derselben Bank «inzuschla« fen und auf diese Weise den Dieb vielleicht zu ermitteln. Gesagt, geihan; der Bestohlen« setzte sich auf dieselbe Bank und fimulirt« «inen tiefen Schlaf; bald, nachdem er die unschuldigen Neckereien der Straßenjungen ertragen, setzt« fich «in junger Mensch zu ihm. Milttairpa- der, nachdem er sich vorsichtig umgesehen, «in Messer au« der Tasche holt« und di« Beinkleider de» Schlafenden auftrennte. Kau« mit diesem Geschäft fertig, sprang der Bestohlen« auf und hielt ihn fest. Sofort kam ihm der Schneider, welcher mit eini gen Gchutzleuten dem Vorgänge au» der Fern» zugesehen, zu Htlf(