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Dresdner Nachrichten : 06.11.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187411065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-11
- Tag 1874-11-06
-
Monat
1874-11
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.11.1874
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«r. »Lv - t»r«»auve Vvuo - L'rsttktr, ckon a. Hovsiuu^ 1814. Ü, , — In dem Neustädter Gymnasium ist vorgestern frith -wischen 8 und 9 Uhr dadurch, daß da« WassevheiznngSrohr geplatzt und der ' damit in Verbindung stehende Ofen beschädigt worden war, ein Brand entstanden, der jedoch durch die Hautbrwahner wieder ge löscht werden konnte. — Ein löjahriger Kellncrbursche in einer Restauration in Zwickau hat am 3, dies. M> einem dort conditionirenden Mädchen die aus feinem Schrote, sogen. Vogeldunst, bestehend« Ladung eines Teschins m s Gesicht geschossen. Er wühl« nicht, daß di» Waste ge laden war und drücklo nur scherzweise auf das Mädchen ab, welchem mehrere Schrote über dem einen Auge eindrangrn, wodurch dirSeh- kraft dieses Auges gefährdet worden sein soll. — In Neulöbtau ist vorgestern Abend rin einem dasigenFuhr werksbesitzer gehöriger, mit zwei Pferden, einer Auchsstute und einer braunen Stute, bespannter leerer Brotwagen, welchen der Führer desselben vor einer Kneipe, in die er cingetretcn war, stehen gelassen hatte, bis jetzt spurlos verschwunden. — Alis dem vorgestrigen Vieh- und Roßmarkte in Neustadt Dresden sind im Ganren 448 Pferde, 302 Fcrlel und 34 Läufer schweine als rum Verkauf vorhanden angemeldet worden. — Oe ticnt liebe Sitzung der Stadtverordne ten den 4. dS. unter Vosttz dcö Vicevorstedero Jordan. Die Sitzung dehnte sich zwar, besonders in Folge einer längeren Debatte über de» Modus der Wahlen tür die noch zu besetzende» drei unbesoldete» RathSsiclie» bis '/,I0 Ubr auS, bot aber wenig allgemein Interessantes. In die drei Stellen wurden gewählt: Stadlrath HandclSkammerpräsident Nulle mit 31 von M Slimmc», mit 33 von 5>.» Stimmen Stadtv. Adv. 1)r. Minck- w > v und mit >0 von 50 Stimmen Stadtv. Adv. Gottschalk. Somit sind nnn die mit Ende dieses Jabreö zur Erledigung kommenden sämmtlichcn 5, unbesoldeten Nalböstellen wieder besetzt. Für die Dauer des Reiä'Staia ward Sctniltsüdrer Adv. Opis rinn drilte» »Vieevo» sicher des Cottegö erwählt. Die küwtigbi» gemäß der rcvid. Stätteordnung vom Raths- und Stadlvcrordncten-Eollegium gemeinsam adzuhallcndcnSitzungen solle» bis rur Erlangung einer neuen geeigneten Lokalität im Stadtverordnete»''.»»? stattfinre». Die Verbretterung dcrPrieß- »itzbrücke ward stir ei» bringendes OttSbedüniiiß erklärt und eincErpropnalioii in diesem Sinne gcucbmtgk, ebenso dein Hunde- lteucr-Negulatib »nt einigen kleine» »Abänderungen beigestimmt. Dem stadträtl'lül'cn Verschlage einer provisorischen Erweiterung der Arbestsanstalt tritt das Eolleginm nicht bei: cs findet den Kostcnpiiutt zu hoch und hält die Errichtung eines JnlcrimS- baucS iür genügend. Der »Ansteilung eines tl.AussehelS a» der Ardcilsanstalt wird nicht zugcstimmt. — Der Artikel der „Dresdner Nachrichten" vom verflossene» Frühlahr. die Erbaltnng tcS Lüdicke'schen Wintergar tens betreuend, iit nicht fruchtlos verhallt. -Herr Coniul Denzo, irühcr i» Indien stationirt, hat kaS ganze schöne Etadiiisemcnt crrachtet n»d soll dasselbe allmälig den Aniocdernlsscn eines Fl wa-GartenS, wie er einer Großstadt würdig ist, angepaßt irerden. ES liegt in der Hand des Publikums, dem dankens- wertbcn Untcrnebmcn jede Förderung zu erweisen. WaS der rooiegi'che Garten iür die rhicrwelt ist, kann kann mit der Zeit der Lütleke'sche Garten iür die Pflanzenwelt werden. Die Horti- rnllnr des Instituts hat bekanntlich Herr van Tll übernommen, und ist diese somit in de» Veiten Händen. DaS herrliche Paimen- bans ist nicht nur erhalten, sondern verschönt; den riesigen Fächerpalmen, Mineen und Zuckerrohren ist durch Tieserlegung 'eine schwierige »Arbeit» neuer Wachöraum gewonnen. Auch in den Langiälcii werden rie Prachteametticn, Azaleen, Rhododendren in unvermindtrterZahl dieBcschauer erireucn und manches neue Eremplar holländischer Zwicbelblumen dazwischen erblühen. Für künftig wird dann der Garte» continuirlich geöffnet sein. An- stoßend an die Palmen wird borläufig aui'ö Einiachste ein gutes Restaurant «Buffets errichtet. Dann wird später von der Winter- aartenstraße und schon setzt von der Eliienstraße, dicht vor der Piertebabnikation. ein neuer Eingang in das Etablissement geöffnet, das hierdurch viel beaucmer erreichbar Ist. Die Eintritts preise sollen im Abonnement billigst steh stelle». Gedeiht das solide und iür Dresden so erwünschte Unternehmen auch in dieser Form, so ist die Residenz um ein schönes, nützliches und unterhaltendes Institut reicher, in welchem la auch später die Klänge der Mustk ihren erfreuenden Einzug halten könnten. Die vorläufige Eröffnung findet Mltte November statt. — lieber die Iiibciftier teS »Reichstags- unk Landtagsavg. Oebmichcii - Eboreu geben uns noch folgende Einzelheiten zu. Am »Abend NS Festtages versammelten sich in dem de» Gefeierten gehörigen Gaslhoi zu Obertopiichädel die Mitglieder der Lehrer- eonicrenz zu Rüßcina. mehrere Lehrer der Umgegend, die Mit glieder teS MliitärverelnS zuNüßelna und die teöGesangvereins daselbst, um von ta aus dem hochverehrten Jubilar einen solennen Fackeln,g zu bringen. Derselbe fand in gU seiner Pracht und Herrlichkeit statt, angestaunt von einem zahlreichen Publikum, denen so etwas noch nicht vorgekommcn war. Am Schlosse an- »eiangt. brachten zuerst die Herren Lehrer dem Jubilar ihre Ge sänge dar. deren Terte der Fcstieicr angedaßt worden waren. Eantor Krömcc hielt daraus eine treffliche »Ansprache, ein har- moniichcs Hoch iolgte unk Herrn Abg. Oebmichen wurde ein gelungenes Gruppenbild der obgedachtcn Lebrerconftrenz über reicht. Der alio Geleierte tankte sichtlich gerührt und schloss mit einem Hoch ani die Lehrerschaft Deutschlands unk besonders Sachsens: auch dem Militärvcrein dankte er Verzlichst. Der Gesangverein, weicher sich cbeniaiis durch Gesänge prod iang aui »Wunsch deS Jubilars das so hochgeicierte Lied: Die Wacht am Rhein. Im Schlöffe zu Choren, wo Lehrer und Ge sangverein gastfreundlichste Aufnahme fanden, und auch im Gast- Hause zu Dbertopiichädel war noch bis in die späte Nacht daS regste ircukigste Leben. Toaste, Lieder u. s. w. wechselten mit cinandcr ab. Ietcinallö zciate auch dieser Theil der Festlichkeit, welchen hoben Grad von Liebe und Achtung Oehmlchen im Volke besitzt. - Die hiesige freireligiöse Gemeinde hielt am Vorabende deS Restwinationoicstes eine »Versammlung ab. Herr C. B. Heyn sprach über Ne Re:or»'aiien in längerer zündender Rebe und hob namentlich bcrpor, kaff seit icnem Tage, an weichem einst dr. MartinnS Luther die '.»5 Thesen an die Wittenberger Schloß kirche angeichiage», ein rriormirender Geist durch die ganze europäische Menschheit gegangen iei, sowie bah die »Neuzeit leibst im eigentlich«,^, Sinne eine Reformation repräsentirc. Er vcr ncm nur n zweckmäßig werte wie der nächftsäbrtge Fahrplan so reich und er I8?4er: IttweIda. «ngereat durch den hier mit anerkennenö- dauer arbeitenden Fortschritt-Verein, hat sich hlcr- weia verein ver Gesell schalt zur lver- g von «pik-vilbuug gegründet, welcher' ln rin von soeialdemokratlschtii «lcinrntkn uberNuthttenOrte ein es Feld der Thätigftlt vor sich hat; seine nächste «lusgabe !«'" ' ^ " " ' tmä^ü weither Aus leidst ein Z vreltuog und »Ab- ^ «tlschen-lementen Überfluß« reiches Feld der Tbätlgftlt vor sich hat; seine näc wird derselbe in der Errichtung einer VolkSbibUotLck Haltung geeigneter lehrreicher Vorträge erblicken und später hieran eine Fortbildungsschule sür Erwachsene schließe». Die letzt circa üo Nummer» zählende Mitgliederliste rccrutlrt sich last aus nahmslos aus dem mit wenige» Attönahme» bcigetrrtenen Bcaintensiante. den Geistlichen, Lehrern, sowie der mittleren »Bürgerschaft, während unsere sogenannten Gcltarislokratcn und ihre Trabanten wie gewöhnlich sich scriigehaltcn und dadurch wieder einmal den Beweis geliefert haden, welche» Verständnis ihnen von den groben Fragen unserer Zelt innewohnt. — Der Schiffsherr Füssel aus Schöna verunglückte am Mitt woch dadurch, daß er beim Umlegen des »Plastes, welcher plötzlich aus der unten befindlichen Führung glitt und so rasch herabschlug, be deutend am Kopse verletzt wurde. Der lebensgefährlich Verwun dete wurde nach dem Pirnarr Stadttrankrnhause überführt. In OelSnih herrscht eine peinliche Wassernoth, die chon so hoch gestiegen ist, daß Tag und Nacht eine »Anzahl von über 30 Arbeitern an der Elster plumpen muß, um nur das sür die Lo- comotiven nöthige Wasser herbeizuschasfen. Der Zustand wird nach neueren Meldungen immer bedenklicher. — Oetfe»tliche Gerichtssitzung am 3. November. Der Wahn ist kurz, die Neu ist lang - dieses Eitat auö den Merken unseres große» Schiller findet ans de» 23 Jahr alte» noch unbestraften Angeklagte», den Handlungscoinmlo Ernst Gott- lwld Starke auö Bucha volle Auweuduug. Seit längerer Zeit steht der Angeklagte bei dem Kausmanii Hcinze, Ioscphincnstrasic Nr. 5, in Erudition de! 150 Thlr. Gehalt und voller Kost und scheint auch das volle Zutrauen seines Princlpaiö genossen zu baden. Am 28. September bekam Starke de» Anstrag, 02 Thlr. an eine hiesige Adresse zu briörbern; nach der Rückkehr machte er seinem Eber die schlimme Mitthcilung, daß ihm der gelammte Geldbetrag verloren gegangen sei. »Vorläufig glaubte cö ihm auch Herr Heinze, iedoch als Starke kurz darauf aut Nimmerwieder sehen verschwunden war. erstattete der Ebel Anzeige und sehr dald war der »Ausreißer entdeckt und verhaltet. »An» stellte sich auch sofort heraus, daß der Angeklagte keinen Heller von dem ihn» aiivcrtrautc» Geld verloren, sondern allein 70 Thlr. davon seiner Geliebten, um deren Schulden bezahlen zu können, geschenkt habe. Herr Staatsanwalt Rciche-Eiscnstuck hielt die Anklage »ach dem reuigen Geständnisse Starke S ausrccht und der von Herrn GcrichtSrathIungnickci präsidlrte Gerichtshof erkannte aus IJabr Geiängniß und 1 Jahr EhrenrechtSverlust. — »Vor den Schranken deS Gerichtshofes kenntet sich der Schlossergesclft Julia» Sta- niölauS KN>Szczi»Skv aus Schmirgel inPose»; die Anklagt lau tet aus Diebstahl einer 100-Thaler Banknote. Der Angeklagte ist im Jahre 1852 geboren, erlernte in seiner Vaterstadt die Schlosserei lind ging von da nach »Breslau, Lubuik und zuletzt nach Dresden. Wegen verübten Erceffes wurde Krvözezinokv von hier nach seiner Bcstrakung ausgewicsen und ging am Anfang März d. I. dei dem Meister Pctcrmann Pillnitz ln »Arbeit. St ui eine trübere Vorbcstralung wegen Diebstahls beim KreiSge- richt in Kosten will sich K. nicht besinnen. Von Petcrmann er hielt er nun eines TageS den Auftrag, im Hause des Eonsul Fink in Hosterwitz Reparaturen an den Thürbcschiägcn und Fen- siern auözuführc». Bei dieser Gelegenheit kam er in rie 2. Etage des Hauses und entnahm aus einem im Boudoir der Frau Fink befindlichen unverschlossenen Schubkästchen einen darin befindli chen Hundert-Thalerschein. Frau Fink vermißte zunächst den Schein, als derselbe gewest sclt werden sollte, — der nächste Ver dacht stet au! den Schlosscrgeielle» und so wurde denn »Anzeige gemacht. Im Untenutter enicö den Angeklagten gehörigen Rockes ward denn dald daraus bcl der Haussuchung die Banknote vor- geiunden und der Dieb verhaltet. KrvSzczinSkv gab an, er hätte den Schein bloö ausheben wollen, es habe ihm aber später die Gelegenheit gesebl», wieder in das Zimmer zu gelangen und da habe er ihn einstweilen im »locke versteckt. Die durch Herrn Rich ter vertretene Staatsanwaltschalt hielt die Anklage aus einfache» Diebstahl aufrecht und eö erfolgte die Verkündigung des auf > Jahr Gefängnlß und 2 Jahre Ehrenveriust lautenden Urthcilö. — Slngekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute den 6. »November Vormittags 0 Uhr Hauptvcrhantlung wider die Fabrikarbeitersehesrau Ehrisllane Caroline Hänsel ged. Sieber zu Niedergorbitz wegen Diebstahls. -Witterungs-Beobachtung am 5.November,Abendö5U. Barometerstand nach Otto <L Vösoldt hier: 28 Paris. Zoll 4 L. «seit gestern unverändert). - Thermometer nach Reaumur: 5 Grad über Null. — Die Schloßtburmfahne zeigte Ost- Wind. Himmel hell. — ElbhAhe in Dresden, 5.Novbr.,Mltt.: 158 Cent, unter 0 machte: „Ich bat Kullmann, den ich, meiner Ansicht nach, aus elfte lange Fcciveitösttase ammerksam «nachte, I» sich zu gehen und nach gefälltem Urihell rcumklthig zu bekennen, daß ihm seine Tbat leid sei. In diese»« Sinne solle er sich durch mich um Linderung seiner Strale an die Gnate Sr. Mal. des König- von vayern ivendc». ln diesem Sinne durch mich vor Allen« aber erst die Verzeihung Sr.Durchlaucht des Fürste» v.BiSmarck erflehe». Meine gut gemeinte» »Vorschläge lchnle derselbe ab, iure»« er ungesähr wie folgt aulwonctc: Gnade, das kan» ich schon, — mich a» »BiSmarck wenten, nie. ick, denke über Bismarck noch heute so. wie Irühcr." Er verweigerte also, den Gnadenweg de hulü Milderung seiner Etrasc nnzutreteu." »Bekanntlich bat Kullinann, alS er im Gelängnisse von Schwcl»iuri die Geschichte dcö deutsch-französischen Krieges und el»e LcbcnSgcschichte Bis marcks gelesen hatte, auf die Frage, ob er jetzt eine andere »An sicht von »BiSmarck hätte, halb lück-clnd gcantwortet: „»Nee, bis letzt noch nlchci" Der Bia»» ist sich also ticu geblieben. Der durch die Enommuntcatlon dcö Propstes Kubeczak be kannte Dccan RzcznIewSki in Iarociu Ist, «veil er die Herausgabe der Kirchenbücher vo» WloseiejewSki verweigerte, verhaltet «nid in das Pvlizeigeiänguitz zu Plcichc» ahgciübrt Worten. Oesterreich. Ei» entsetzliches »Verbreche» Ist ans der Strecke vo» Ncza-Miölitz nach Ehropi» iSRährlsch-schlcsischc »Nordbahn» auSgcführk wortc». I» einem Eonpö der zweite» Elaste dcö zeitlich Früh t» Prerau angciangtc» PmoncnzngcS iand man einen Man», teste» Kleidung g»i »Wohli'abclihcik schließe» ließ, mit durchschnittenem Halse und im »Blulc schwimmend iott. Eiligst wurde der Llationsporstaiit, sowie das Gerietst in Prerau ver ständigt. Der «nlt einer Eonimlssien möglichst schnell cliigetrvfsene »Arzt stellte leider vergebliche Versuche a», den Unbekannten zur »Besinnung zu bringen, trotzdem der Körper »och warm war. Der Zugstihrer konnte sich erinnern, daß ein Ma»», der bis Ehropin eine Fahrkarte gelöst halte, zu tciii bczcichnctcn »Passagier, der ganz allein die Waggonabtheilung iniiegehadt, eiiigcstiegcn sei und nachte«» der Zug in Ehropi» aulauglc, im Eoupü nicht mehr anwciciid «rar. Dieser Umstand strickst hauptsächlich daiür, taß hier ein »Verbrechen ausgcsi hrt wortc» sei, ta sonst lei» Grund gesunde» wcrdc» konnte, kurst, dem das plötzliche Verschwinde» des spater ciiigcsticgcne» Passagiers zu erklären wäre. Die Pa viere und Schraten, weiche siel, i» de» Kleidern der Leiche be tanke», erwiesen, daß tcrErnwrtete derKauiman» ErnstKalschcc auö Brauck, bei Walachisch-Mesc«stich, gewesen sei. »Nach den ivcnigcn vorliegenden Daten zu schließen, muß der »Verbrecher den Rciseuten i» dem »Augenblicke überlaste» habe», glö dicicr cinge- schlgsen «rar uut ter Schnitt muß da»«« ebenso rasch, als krallig geführt wordc» sein. Die Höbe ter geraubte» Summe konnte bis in de» ersten Voemitlagostundc» nicht ermittelt ircerc». Kät scher, ei» Mann in de» sechziger Jahre», iit ein reicher Vieh händler . ter auch en.c Occvnvmic und Brainstwciubremierci be saß. Kätscher soll »ach Lcipnik zun« Virhmarlt gciahreu sein und eine größere Baarschast lultgenoinmen habe». Die umsasscuten Maßnahmen, welche zur Havhaitwerdung dcö MörterS cingcici- tct wurden, waren vo» cincin raschen Eriolge begleitet. »Nach Kojclei» lenkten sich ganz uuzwelselbait die Spuren. Der Mör der «rar estrig bemüht, tic »N'achsorscknmgcn möglichst zu erschwe ren. Er cisticrnte sich nicht durch de» gewöhnlichen »Bahnauö- gang, sondern ging längst tcS Geleises eine Strecke iort, um un- beinerkt »ael, Koictcin zu gelangen. Erst gegen 4 Uhr Morgens kehrte er im Gastyeie „Zum goldene» Kreuz" ei» und ließ sich ein Zimmer anwciic». Er wusch sich «mV verließ gegen Uhr Morgens den Gaschest wieder, in seinem Zimmer einen blutbefleck ten Wliiterrock und Anweisungen mehrerer »Bankhäuser, die an Kätscher adressirt «raren, zurücklaffend. Um die Gendar merie Iriezuiührcn, begab er sich tan» nach »NcsainiSlitz wicker zurück. Noch »richtigere »Anhaltopuuktc ergaben sich dadurch, daß die Wächters» teö neben Koictcl» eilichietc» Wäch- tcrhauscö aus der nahegelcgcncn Hmwcite eine cbeniallS blut befleckte leere Geldtasche au» der Erde.zerstreut sank. Dies ge nügte. um die Spur deS Mörders zu verfolgen, ter sich nach „Zu den drei Königen" cin- Proßnitz begab, wo er im Gasthcstc kehrte, in welchem auch die Verba»! Lage-ßeschtchte. Deutsches St«ich. Grai Arnim selbst hat an einen seiner Verwandte», Herrn von Arnim-Eriwen ci» Schreiben gerichtet, welches die „Kreuz-Zeitung" veröffentlicht. Berlin. 1. No vember 1874. Lieber Freund! Ich lebe, taß Dich daSZeitungs. aewäsch beunruhigt, weiches mich nun auch »och — angeblich aui ^rund Untcri»»chungsaktc» der »Börieiisobberci beschuldigt.! Auch in»« sind diele Redensarten »ich» erireulick». Aber »ras ist! dagegen zu machend Leit lä»gercr Zeit schleicht diese uilumma aus nnstecen, ader privilegirten »Wegen ei»»her, und doch ist cs mir bisher nicht gelungen, eine Person zu entdecke», welche ich zur Rechenschaft ziehen konnte. Ueberdies ist die Prozedur in diesem Falle schwer, da die verleumderische Absicht zwar evident Ist, das Böricnspiel aber nicht zu de» straigesetzlick, verbotenen Handlungen gehört. Wer von meinen Bör!en-unte»n<b»iungen spricht, kann iinmer noch behaupten, daß er mir »ichtS Uebles habe nachsagen, sondern etwas srdr LodenSwerthes habe nach- «iihme» wollen. Soll ich mm mit starken »Ausdrücken in der Presse eine „beherzte Abiertig'.mg" der Lüge versuchend Damit wurde nichto bewiesen werde». Ich könnte auch Jedem, der mir Vöriengkwinnst nachweist, sür icdc» »achacwicscne» Thalcr einen Reichst or anbieien. Dabei würde ich nichto risklrcn, denn daS Fleisch, was sch mir stir meinen Bönenverdlenst kaiisen könnte, würde ich ain Ebarsrcstag esse» bürie», ohne die gasten zu brechen im Erziesningistebcn. meinend, daß vor Allem iür diese eine bal dige Reform am Platze sein würde. 0. — »Vr »gestern »Nachmittag hatte einer iener heruinlungrrnden Strolche durch dad Schamenster eines Geivöibes aui der Ma- rienstraße bemerkt, daß der »Principal seinem Gehlsten eine große Summe Geldes wahrscheinlich zur Besorgung - vorzahltc. <'»r »nachte so-ort den Vernick», lick» dein Gelte zu Näbern, tritt ins Gewölbe mit der Frage: ob ein Arbeiter gebraucht werde, wird aber abgcwicien. Draußen lauert er weiter und tbeilt sich cincin lstnn.ifomincp.den zweiten Burschen mit. der nun hineln- geben und die »Anstnerksamteit von dem daliegenden Geld ab lenken soll, damit jener es unbemerkt stehlen könne. Der »Bursche bei alledem überaus »iederirächtig, und ohne unhöslich zu sein, kannst Du Jedem versichern, daß der erste Verbreiter dieses ,,J»- sinuatlönchenS" mehr an den Effekt seiner Aeußerungen, als an ihre Wahrheit gedacht hat. Ich bin dein Börsensplel so »remd, daß ich zwar Studien über die »Bedeutung der Worte report, dc- port, Hereinnchmen, Flren. gemacht, aber stets wieder vergessen habe, was sie bedeuten. Wer sich iür meineVerinögenslage kntcr- estlrt, bra««cht nur bei Hanseman» Erkundigungen elnznzlehen. Derselbe kennt meine.,,Situation" seit 25 Icibren, und in diesem »Augenblicke wahrscheinlich besser aiS ich, wenn er meine verschie denen Kontos Nachsicht. ES lst mir nur durch die nie fehlende Histe der DiSkonto-Geseiischait möglich gewesen, stnanzlelle Sck'wste- ist aber elnücher. vcrrätb den vertrauensvollen Spitzbuben und! rlgkeitkn zu überwinden, mit denen ich — zum Tbcll in Folge der mit dem diplomatischen Dienst verbundenen großen Opfer — bäusig zu kämpie» gehabt habe. Wen» sich mein Vermögen in Folge von Börscnovcrationcn sprungweise »ach oben oder untcn entwickelt hätte, müßte ticö aut die Rechnungen der Dlökontoge- seistchalt ein«, lebrm geübten Auge leicht erkennbare Rückwirkung gehabt haben. Ob, wie Du lürchtest, Riguiä tmvrvbit von diesen« VerleumdungSgeflüster, kann Ich nicht wissen. Eö wird dies Iür .... seren Einzelnen wohl von der Zeitung avhängen, bei der er sei- A«ff die! ne» Anthcil an „öffentlicher Meinung" bezieht. - Letztere lst geworden,«einstweilen hier zu Lande einem Grneralpächicr zur Ausbeute io gelingt cS, desselben habhaft zu werden — Von einer Droschkcnstation hatte ein Bummler einen Mantel entwendet und denselben zurVerkaufSvermIttelung einem »einer Freunde überaeben. Sonderbarer Weise acht dieser aber nach ter Poistei und zeigt den Diebstahl an. Ein SicherbestS- beamter gebt nun mit zu dem Manteldieb, der nicht wenig staunt, seinen Freund in der Begleitung wieterzniebe». Er leugnet nnd will den Mantel gesunden, Ihn auch selbst aus die »Polizei geschickt haben, um den Eigenthümer zu ermitteln. Aeußerung reo Geiiscarmen, er sei ja recht ehrlich »Person dcö vagircnden jütischen Keliucrö Fremid gegen 4 Uhr »Nachmittags erfolgte. Der Verbrecher gestand »eine ruch lose That soiort ganz und vollständig ein. Der Mörder überfiel Kätscher in» Schlafe. Dieser erwachte und setzte sich ver zweifelt zur »Wehre - vergebens. Das enstack c Taschenmesser, mlt welchem der Mörder sein Attentat verübt halte, wuide auf dem »Boden deS Waggons geiundc««. Die geraubte Summe fand sich bei dem Verbrecher noch last vollzählig vor. Dieselbe besteht in einer großen Anzahl von Wcrthpapiercn. Herr Kätscher, der be kanntlich der Inhaber einer großen Ockoiiomic lst, reiste dieser Tage vo» seinem HelinatbSortc nach »Brünn, «in» Geschälte zu be sorge» nnd eine do»t wohnbaile Tochter z» bcinche». Vorgestern Abend schickte er sich wieder zur Heimreise a». I» dcin Salon des »Brünner Babnl'vieS wurde er vo» einem Individuum in dem »Augenblicke beobachtet, als er seine reich geiülltc »Brieftasche öffnete. ES «rar dies der Kellner Freund, der von diesen» Momente a» den Entschluß gefaßt hatte, den reichen »Passagier seines Geldes zu berauben. Freund konnte indessen vorläufig nicht in dasselbe Coups steigen, welches Herr Kätscher occupirt halte, da er ein Billet dritter Elasse, Letzterer ei» solches zweiter Elasse genom men batte. Freund stieg daher gegen Mitternacht bei der Station RauSnitz ans, um ebcufavs ein »Billet -weiter Elasse bis zur vicrtnächsttn Station Nczamitlitz zu köien. Mit diesem »Billet begab er sich sodau» in das Coupö Katscher'ö, de» er aber noch nicht schlafend sank. »Nach ungefähr einer Stunde »rare» sie in NezamiSsttz angelangt. Freund, der seinen tcuilischcn Entschluß noch nicht hatte auSnihren können, verließ nochmals den Zug, um sich nunmehr noch eine, diesmal die dritte Karte zur Wclter- lahrt sür die nächste» zwei kurze» Stationen bis Ebropin bei Prerau zu lösen, lind au» dieser kurzen, kaum haibstüudigcn Strecke crmordete der »Verbrecher den unglücklichen Kätscher, der mittlerweile cingeschluminert war. Svanie». Die Earlistc» haben mit dem »Bombardcmcnt vo» Irun begönne». I» Fucnterrabia sind gestern 1000 Viani» RegicrungStruppcn gelandet worden. Skiniläni«,,. I» Bucharest war ter EircuS Suhr jüngst der Schauplatz eines interessanten RingkampicS. Der »Athlet der fahrende» Gesellschaft, ein Monsieur Riga!, hatte de» stärkste» Mann Rumäniens hcrauögeiortert, «nid wie cö hicß, war Jemand daraus eingrgangc» unter der Bedingung, daß er incoguito blei ben »nit OmnIbnSwagen be'ahren, giebt's an vielen Fahrten demnächst aanz einstellcn wird antwortet er gem thlich: „Na, man kann sich o ch ' m a l > graebe». welcher mit lo starkem Kapital arbeitet, daß dagegen ä >idern!" nicht- zu machen ist. Vale. Harr y. - Seit Mittwoch haben unsere zierlichen Elbdampffchiffc DerEorrckpondent der ...Krzzkg." schreibt: „DerVertbeidkger den Dienst tiiaiwärta nach Meißen »mV stromauf zwischen Pirna Zstnstinann», der Rechtsanwalt Ferd. Gerhard in Mürzburg. sprach, nnd Schandau wegen re» abnorm niedrigen Wasserstandes etn- während der Gertchtsbo« daselbst sich zur Beratbung de« Unheil» steilen müssen. In der That kann man i ic Elbe last eben so an» zurückgezvgen hatth wiederholt minutenlang mltKullnmnn. DaS « be'ahren. alo mit Sä'i'ftii; denn Waffer bei diesem Gespräche mehrmals zur Schau getragene »nbciaiigciie teilen gar kein« mehr. Wenn die Direktion rie! Lä^eln KullmannS bei un« ani, und wir suäste» nach beendeter bei «ritzaang kann i Verhandlung km VeNbeibiger a»f. der «ms folgende Mittheilung und zu dlesciv Zweck eine Larve vor dein Gesicht tragen dürft. Wer konnte dieser maökirte Jemand anders sein, als der mit Riesenkraft auögesiattcte Fürst Stnrdzad »Am angekündlgtcn Tage »var das Haus ausvcrkaiist. »Alle Welt wollte sehen, wie der Fremdling vom Sohne dcö Vaterlandes würde gcworftn werben. Und er wurde geworfen unter dem crtcrschüttcriitcn Jubel deS patriotischen PnollkumS. Der Dlrcctor Suhr kündigte darauf an, daß sein Athlet ain nächsten Tage sich erlauben werde, Revanche zu nehmen. »Abermals übcrsüllteS Haus, abermals »Niederlage dcö srcmtcn Riesen. Am dritten, vierte», fünfte», sechste» Tage derselbe glorreiche Sieg dcö Verlarvtcn, der für die Ebre des Vaterlandc» cinstand. Riga! war unrettbar blamlrt. »Am siebenten Tage aber ereignete cs sich, das, dem Sieger im Kample die Larve vom Gesichte fiel. Da stand er min vor dein gesammicn hohen Atel unk werthgeschätztcn Publikum nicht als Fürst Sturdza. sonder» als »August, der lustige Clown der Suhr- schcn Truppe. Ein ungeheurer Sturm, aber nicht tcS Beifalls, sondern leidenschaftlicher Wuth, durchtobte daö Hauö. Die In ihrem Hcimathöstoiz ticigekränkten Rumänen stürzten brüllend in die »Arena, »in de» »Athleten und seine» Sieger i» Stücke zu bauen; Neiden aber gelang es, zn entkommen. Nun wandte sich der Rachedurst gegen den Elrcus selbst, der sicherlich eine »Beute der Flammen geworden wäre. wenn die Dobranze» nicht das »Publikum auseinander getrieben und mit Brandspritzen die Bude gerettet hätten. Herr Suhr aber hatte sieben Tage hindurch eine volle Easft gemacht. Gnglaub. Die »Besitzer der Kol'lenwcrkc I» Dean Forest sLancasftos habe» eine Herabsetzung der Löhne um 10 pCt. be schlossen. Amerika, lieber daö Resultat der Wahlen in den Eongreß liege» folgende weitere Meldungen vor: Die Maiorltät ver demokratischen Partei bei den ln New-Bork stattgehabten Wah len beläuft lick» aus 40,000 Stimme». Bei den Wablcn sür den Staat New-sOork wurde z»«n Gouverneur Filde», z»m Mahor Wlckbai» gewählt: die übrige» Ltaatvämtcr erhielte» lanniirllch Demokraten. In Massachusetts wurde» zum Eviigreß v Republi kaner und 5 Demokraten gewählt. Der Demokrat Gaston trug
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