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Dresdner Nachrichten : 11.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189911113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-11
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.11.1899
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V.Vokme 8 notnvp 6»ptvn8ckIauek.I Ulf. LöLLvrt, § krsgerstrasse 7 Kustav Laluro, Loln'üoto?rLpd ?rLßv73trs88s 7 > .Vntiurstmell voll Visit- dis I-aliaasxrösso. l 8perialrt!lt: Vverzrüssei-nakcaa, Kusletl« unä-VguLreU«. ^«L^«E^^4M«^rWM«rrr«r«*r»j»NS««rL«^srv»rM«4«W»rMt Xöllicsl tüeop-r-l'IalL X» 8v»?r. Ilos-Iinvolier I, xe^e. 1858 1»»». eurpüskst sein Iinesr van ^»v», l«-ri. <»«l«I- unü !>»>»»»-> ^vr»a^n. X«»- n»1«»l 1Ix»»p;«-i» un,> tivprir-utae«-,, i» ZVsrlc^tÄtt ?Z.Hsk-, UvrliLÜ^- u. 7udilL^m§-2e§Llis^s. !1 i «I.iril'gi'l' Das Samoa-Abkommen. Hosnachrichten, Landtag, Stadtverordnetenschung, „Maria i Mutbmaßl.'Winenrng: ! L»^»^1,«,,,?» 11 H ^plrlitl. Stuart", Königl. Kö»serpatori»m, Männemeiangverein „Tannliärrser". Lotterie. j Niederschläge. ^,1'ttNUVbIItI, I I» Das Lamoa-Abkommen. Tie Lösung der Samvnsrage ist ein nationaler Erfolg, der auch von Denen nicht bestritten wird, die der Ansicht sind, das; der Preis, der für den Erwerb der Sanwainseln von Deutschland an England bezahlt werden soll, unter de» obwaltenden Ver hältnissen ein hoher ist. Der Hauptgesichtspunkt für die Beurtbeil- ung des Samoa-Abkommcns ist der nationale: gegenüber dem ideellen Verth, den der definitive Besitz des größten und für uns wichtigsten Dhcils der Inselgruppe insofern hat, als er die Wahr ung unserer nationalen Ehre und die Sicherung unserer über seeischen Machtstellung bedeutet, muß die Erwägung, ob Deutsch land bei dem Taiffch mit England auch in materieller Hinsicht ein gutes Geschäst*gcmacht hat, zunächst znrücktrcten. Die Behaupt ung unserer Anrechte an Samoa war eine nationale Ehrensache geworden; sie preisgeben und fremdem Besitz überantworten, hieß unser internationales Ansehen in Frage stellen und insbesondere unsere» Einfluß und unser Prestige in der Südscc wieder zu nichte machen. Wenn fortan daS deutsche Banner auf den Inseln wehen wird, die den Ausgangspunkt unserer Kolonialbcstreb- nngen gebildet haben, auf denen sich deutsche Unternehmer seit beinahe zwei Jahrzehnten im Vertrauen aus den Schirm und Schutz ihres Heimathlandes mit nicht unbeträchtlichen wirthschaftlichcn Interessen cugngirt haben, wo deutsches Blut geflossen und zwei Kriegsschiffe mit ihrer Mannschaft in treuen; Dienst für das Vaterland geopfert worden sind, dann wird das ein Wahrzeichen sein, daß das Deutsche Reich die Kraft besitzt, seine wohlerworbenen Rechte auf kolonialem Gebiete mit Nachdruck zu vertreten und eine überseeische Politik mit Erfolg zu betreiben. Unser Kaiser hat einmal gesagt: „Ein Land, in das der deutsche Aar seine Fänge geschlagen hat, ist deutsch und muß deutsch bleiben!" Dieses Kaiserwort ist in Bezug aus Samoa zur Wahrheit geworden. Auch der praktische Werth, den das neue Kolonialablommcn mit England dadurch besitzt, daß cs uns zum alleinigen .Herrn der Hauptinscln der Samoagruppe macht, kann nicht unterschätzt werden. Die bisherige Dretberrschaft mit dem damit verbundenen ver wickelten Regierungsapparat hat eine ruhige und stetige Entwickel ung der Inseln nicht nur nicht herbeizuführen vermocht, sondern war in Folge der vcrichiedcnartigen. zum Theil kollidiretzdeu Interessen der Vcrtragsmächte, der beständigen deutschfeindlichen Jntrignen und Umtriebe der Angelsachsen und der sich hieraus ergebenden Fortdauer der Streitigkeiten der Parteien der ein geborenen Bevölkerung eine Quelle beständiger Reibungen und Unruhen geworden, die den Wohlstand der Inselgruppe und das Bcsitzthum der deutschen Ansiedler gefährdeten. Durch ihre Lage und kulturelle Beschaffenheit reprüsentiren die Samoainseln, die nunmehr in unseren alleinigen Besitz übergehen, eine keineswegs gering zu bemessende Bedeutung. Zwischen Amerika und Australien gelegen, eignen sic sich als Sammelplatz kommerzieller Unternehm ungen und erscheinen als Hafen- und Kohlenslation dazu geschaffen, einen wichtigen Stützpunkt für die Marine zu bilden. Diese Eigenschaften dürsten in noch höherem Maße zur Geltung komincn, wi»n nach Vollendung des centralamcrikanischsn Kanals der Schiffsverkehr in der Südsee einen wesentlichen Aufschwung nehmen wird. Erst jetzt, indem die größten Inseln der Gruppe das un bestrittene Eigenthunr Deutschlands geworden sind, wird es mög lich sein. dem. was seither dort durch deutschen Fleiß und deutsche Arbeit geschaffen Warden ist. eine feste Grundlage zu geben, auf der eine ersprießliche Weitcrentwickelung der geschäftlichen Unter nehmungen und der Handclsintercsseu gepflegt werden kann. Nach dem unseren Landsleuten auf Samoa fürd ic ihnen von den rivalisirendcn angelsächsischen Vettern augethane Unbill durch die in ihrem Sinne erfolgte Lösung der Eamoasrage Gcnugthnuug gewährt worden und ihnen nunmehr die Zuversicht auf die dauernde Erhaltung des Friedens und der Ordnung auf den Inseln gegeben ist. werden sie sich fortan mit verdoppeltem Eifer ihren kulturellen und wirthschaftlichcn Aufgaben widmen können. Tie Gegenleistungen, die Deutschland an Gebiet und Anrechten für den Besitz von Upolu und Sawai England gewährt, werden zwar verschieden beurtheilt; in keinem Falle aber wiegen sie so schwer, daß dadurch die Freude an dem zweifellos er zielten nationalen Erfolge wesentlich beeinträchtigt werden könnte. Kaum in's Gewicht fällt der Verzicht auf unsere Anrechte auf die bisher unabhängigen Tonga-Inseln, wo bereits die Handels- Interessen Englands bczw. seiner australischen Kolonien vorwiegen. D ie Gesammtcinfuhr und -Ausfuhr deutscher Häuser betrug hier 1697 rund 760,MO Mk., die der Engländer war fast um daS Zweiuud- einhalbsache größer. Auf den Tonga-Inseln hatten wir das Recht ans eine Kohlenstation; dieses Recht ist aber nie ausgeübt worden und wird zudem mit den; Besitz Upolus überflüssig. Zu dem Bereich der Tongainscln gehört die gleichfalls England zugelprochcne Savage-Inicl (auch Niuö genannt), eine bergige, von etwa 5M0 Protestantischen Poltwesiern bewohnte Koralleninsel. die bisher von keiner Macht reklamirt wurde. Bcachtcnswcrthcr als die Ausgabe der Besitz-Ansprüche an diele Inseln erscheint schon die Abtretung der großen Salomonsinseln Choiseul und Isabel, die nahe bei Dcutlch-Neu-Guinca liegen und an Flächeninhalt die erlangten Samoalnseln mchrsach übertrefsen. Indes; wird der thatsächtiche Werth dieser Inseln nicht allzu hoch geschätzt; sie hatten besonders deshalb einige praktische Bedeutung sür uns, als dort zahlreiche Arbeiter für Kaiser Wilhelms-Land und den Bismarckarchipel ge worben zu werden pflegten. Dieses Werbungsrecht ist aber für Deutschland in dem Abkomme» ausdrücklich und ungeschmälert gewährleistet: überdies behalten wir noch die größte der Salomons- inieln. Vugainvillc. die an unsere dortigen Kolonralbesitzungen unmittelbar anschließt. Ter Schwerpunkt der Kompensationen ist wohl in dem Togo-Abkommen zu tuchen, bei dem England der Löwenantheil zusällt. Es erhält etwa drei Viertel des bisher neutralen Gebietes des Hinterlandes von Togo. Zu unseren Gunsten kann mir geltend gemacht werden, daß durch die Abgrenzung der Interessensphären im Nordwesten unserer Togokolonie ein klarer, unanfechtbarer Nechtszuffand geschaffen wird. Völlig ungetrübt könnte die Genugthuung über den Besitz von Samoa mir dann bleiben, wenn nicht die Gefahr eintritt, daß durch das Samoa-Abkommen unsere auswärtige Politik in eng lisches Fahrwasser geleitet wird. An Bestrebungen englischerieits, dem Abkommen eine über seinen Rahmen hinausgehende politische Tragweite zu geben, wird es sicherlich nicht fehlen: die Engländer werden die Aufgabe ihrer Anrechte an Samoa als ein Entgegenkommen hiustellen. daS die deutsche Politik zu Gegen diensten verpflichte, die naturgemäß zunächst nur aus dem Gebiet der südafrikanischen Fragen geleistet werden könnten. Zwar wird von verschiedenen Seiten betheucrt, daß sich die deutsche Politik durch das Abkommen nicht für englische Interessen verpflichtet habe: insbesondere sei bei den Unterbandlnngen von Staat zu Staat die beabsichtigte Reise Kaiser Wilhelms nach England nicht in Betracht gekommen und habe nicht in Betracht kommen können, weil sie lediglich einen privaten Charakter tragen würde. Einen solchen Charakter wird die Reffe aber unter allen Umständen nicht habe» können. Die Engländer denken gar nicht daran, unteren Kaffer lediglich als En-el der Königin Victoria zu begrüßen, sondern sie heißen ihn willkommen als den Träger der dentschcn Voliiik, um diese in ihrem Interesse auszubeiilen. Ein fliegendes Geschwader soll Kaffer Wilhelm empfangen und überdies wird setzt sogar gemeldet, daß der Kaffer von dem Staatssekretär Graten Bülow begleitet sein wird. Sollte sich wider alles Erwarten diese sensationelle Meldung bestätigen, dann hätte die Kafferreise einen deutlich ausgcsvrochciieu volitiicheu Charakter: dann würde sie die Aufgabe der neutralen Stellung Deutschlands in dem siidnfrikani scheu Kriege zu Gunsten Englands bedeuten und nachträglich einen Kommentar zu dem Samoa-Abkommen aeben, der dieses noch unter das Niveau des unseligen Sansibar-Helgolaud-Abkommens stellen würde. Hcrufchreiü- nnd Fcrnsprell,-Berichte vom 10. November. * Loudo u. Das Kriegsminffierrrim veröffentlicht folgende Depesche des Generals Butler aus Kapstadt vom 10. November: Nach einer vom 3. November datirten Meldung aus Bulawapo ist am 2. November eine zu den Truppen des Generals Plumer ge bärende kleine Wagenkolonne nebst Begleitmannschaften von den Buren angegriffen worden. »Mann werden vermisst: die Wagen kolonne ist verloren gegangen. Berlin. Der Kaffer trifft dem Vcrnehincu nach am 18. d. 9N. zur Vereidigung der Marine-Rekruten in Kiel ein und tritt dann von Brunsbüttel aus aui der „Hohenzollern" die Reffe nach England an. Darüber, daß Staatssekretär Grat Bülow den Kaffer nach England begleiten wird, ist, wie heute verlautet, noch keine Bestimmung getroffen. -- Zur Kafferreise nach England wird aus London gemeldet: Nach dem von den heutigen Morgen - blättern veröffentlichten Programm sieht setzt fest, daß der Kaiser und die Kaiserin nach fimflägigem Verweilen in Windsor zu zwei tägigem Besuche nach Sandringhcnn zum Prinzen von Wales gehen: auch dem Herzog von Devonihire wird das Kafferpaar mög licher Weise auf dessen Schloß Ehalswortb einen Besuch abstatteu. Zum Schlüsse ist ein kurzer Jcigdausflug nach Nvrdcrgrand zu Lord Lonsdale geplant. Sir Äinndell Manie, der bekannte Grog- indnffrielle, dessen Tochter mit einem Mitglied der deutschen Botschaft verheiratbet ist, richtete gestern in einer Rede in Hove an alle englischen Bürger einen wannen Appell, den Kafferbesnch nicht als einen privaten zu betrachten. Sr. Majestät vielmehr den glänzenden und herzlichen Empfang zu bereiten, den er als Hcrrlcher der einzigen Großmacht, die jetzt, wo England sich in schwieriger Lage befindet, rbm freundliche Gesinnung-'» bethätige. beanspruchen könne. -- In der heutigen Sitzung des Kolonialraihs mach'e der Vorsitzende Tr. v. Buckka Mittheilung von dem .zwischen der kaiserlich-deutschen Regierung und der Affican TrauscontinentalTclegraphEomvanv unter den; 1.P März/ 28. Oktbr. 1899 abgeschlossenen Vertrage, durch welchen der Kompagnie die Erlaubnis; ertheili wird, den afrikanischen Nord-Süd-Telegraphen, der Kapstadt mit Kairo verbinden soll, durch daS Gebiet von Deulsch-Qstafnkci zu legen. Die in dem Vertrage vorgesehene Genehmigung durch den Kanzler des Deutschen Reiches ist erst erfolgt nach Zeichnung eines bciörrderen Abkommens zwischen der Regierung und der britischen Südafrika-Gesellschaft, gemäß welchem die Letztere sich verpflichtet, von den Gebieten Rhodesien oder Betichummland nach der Westküste Afrikas iüdlich des 14. Grades südlicher Breite eine Eisenbahn nur über einen durch besonderes Uebereinkommen mit der deutschen Regierung zu be stimmenden Punkt an der deutsch-englischen Grenze weiterzuführen und auch nördlich des 14. Grades eine Eisenbahn von den ge darbten Gebieten nach der westafrikanffchcn Küste erst zu bauen, nachdem südlich eine Eisenbahnverbindung durch das deutsche Gebiet hergestellt ist. sodaß also eine Umgehung der dentschcn Gebiete bei dem Ausbau größerer internationaler Effcnbabnnetze im südlichen Afrika nach der Westküste unmöglich wird. — In der gestrigen Nacbiriittagssitziing verhandelte der Kölonialrath über den Erlas; gesetzlicher Maßnahme», betr. die Verminderung der Ein wanderung mittelloser Personen in die deutschen Kolonien. Es wurde beschlossen, das; eine Verfügung zu erlassen sei. durch welche Gesellschaften, Finnen oder Personen, welche in Europa Leute sur die Kolonien anwcrben. verpflichtet sein sollen, diclo Angestellten auf eigene Kosten nach der Heimath zurück zu befördern, wenn entweder ihr Kontrakt crloichc» tst oder sie während der Kontrakt datier durch Krankheit zur Aufgabe ihrer Stellung gezwungen sind.' Ferner sollen Bestimmungen getroffen werden, durch welche die Einwanderung mittelloser Ansländer beschränkt oder vechinderr wird. Der Kolvirialrath hat es zrvar abgclehnt, die Schiffs sapitäne haftbar zu macken, wenn durch die durch sie geführten Schiffe mittellose Ausländer in einem Hasen der Kolonie landen dagegen soll die Schiffsgesellichast verpflichtet werden, etwaige bc: der Landung vom Gouvernement zurückgewicsene Ausländer un entgeltlich wieder mitznnchmen. In Bezug auf Erlaß gleicher Bestimmungen bezüglich der Reichsangehörigen wurde zunächst noch weiteres Material zur Plüiung der Bedürinißfrage gewünscht. Berlin. Dem Buirdesrath ist der Entwurf einer Postcheck Ordnung zirgegangen. Es handelt sich zunächst um einen Versuch, bei den; der Poslverwaltiing sür die erste Zeit möglichst volle Be wcgungssrciheit gewährt werden muß. und dessen Ergebnisse erst vorliegeii müssen, um die Grundlage für eine in etwa 3 bis 4 Jabren zu erwartende gesetzliche Regelung abgeben zu können. Es wird angenommen, daß. wenn im ReichSvoitgebrel der Posi Check-Verkehr eingerichtet wird, dasselbe Verfahren gleichzeitig auch in Bauern und Würtremberg zur Einführung gelangt. Für den Wechselverkehr mit Bauern nnd Württemberg müßten dann be sondere Bestimmungen getroffen werden; solche sind auch bereit» vnracseben. In den, neuen Postetat ist sür die Einführung des Post-Check-Verkehrs ein Zuschuß von etwa 99.999 Mk. einaestellt. Der Postetat enthält als erste Raten zu Postbautcn n A. für Dresden 109,099 Mk. lErweiteningsba» an der Annen- und Marienstraße) und 127.009 Mk. sür Meerane, in Sachsen. Der Etat sür das Kiautschou-Gcbtet erfordert einen Reichszuschuß von 9.780,990 Mk. Durch die neue Fassung der Eivstprozeßordnung sind Aenderunacu in der Anweisung über das Verfahren betr. die postamtliche Bestellung von Schreiben mit Zustellnnasurkunde. >öwie bezüglich der Formulare zu Postzustellrrugsurkunoen notb- weudig geworden. Tie neuen Bestimmungen, die vom l. Januar ab irr Kraft treten, werden letzt vom „Reicusanz." veröffentlicht.— Ter Kaiser läßt aus einer Hamburger Nachrwersr eine kleine Renn pacht erbauen, die in der Kieler Woche 1999 starten wird — Sämmtliche Kreuzer und Kanonenboote der Marine sind laut Ver fügung des Staatssekretärs mit je einem Wursgewehr ausgerüstet.^ — Der Reichsgerichtsrath Beer zu Leipzig, erliiel: den Rvlhen Adlewrden 2. Klasse mit Eichenlaub. — Die Einbringung der er weiterten Kanalvorlage im Abgeordnetenhaus soll im Februar er folgen. Für den Ausbau des Hafens von Emden, der erforderlich ist, um den Verkehr des Dortmund Ems-Kanals der deutschen Hafenstadt zu sichern, wird im Ewt ein Betrag von etwa 7 Will. Ml. gefordert werden. — In einer heute zwischen dem Vorsitzen de» des Eentralkomitces der deutschen Vereine vom Rothen .Kren; »nd den in dcmieibc» befindlichen Vertretern der einzelnen deutschen Landesvereine statlgehabken Besprechung wurde beschlossen, alle deutschen Lnirdesvercine zu der Veranstaltung von Sammstrngcn sür die deutsche Hiffsthätigkeit unter dem Roihen Kreuz im Trans- vcralkncg arrstnsordern. Der betreffende Ausruf wird in diesen Tagen erscheinen. — Bei der Probefahrt des neuen Kreuzers „Vlneta" ersolgtc, wie nnS Kiel gemeldet wird, eine Rohrexplosivn. durch welckw das Schiff bctriebsunfähig wurde, iodaß es in der; Kmscrr zurückkchrcir mußte. — Tie hiesigen Denkmäler Lrrthcr's und Scbiller's waren am heutigen Geburtstag beider Männer reich mit Kränzen geschmückt. . Leipzig- Die 24läbrige Trenstmagd Dermcher in Delitzsch tödtcte ihre» Sohn, indem sic ihn lebend im Sande verscharrte. Tie Mörderin wurde verhaftet. DaS Motiv der grausigen Thai, ist unbekannt. Kiel. Tie Kaiserin ist heute Nachmittag zum Besuche der Kaiser!. Prinzen nach Plön abgererst. München. Tic Kammer der Abgeordneten führte auch beute die Debatte über die bäuerliche Politik »och nicht zu Ende. Sraatsministcr Freiherr v. Crailsheim wies die scharfen Ausfälle einiger Redner, di« gegen England, wegen der Transvaal- Angelegenheit vorgcbrachr wurde», zurück, da diese gegen eine» befreundeten Staat parlamentarisch unzulässig seien. Was die Handclsoerträge beircssc, so wirke die baverffche Regierung stets auf eine Erhöhung der Getreidczölle hin. TieVvrbcreilimgen für den Abschluß der neuen Handelsverträge seien derart, daß daS Deutsche Reich wohlvorbereitet in die Verhandlungen eintretc» könne. Baden-Bade u. Der deutsche Botschafter in Wien, Gras zu Enlenburg, ist heute Nachmittag nach München abgererst. Wien. Abgeordnetenhaus. Irr der fortgesetzten Debatte über die Beantwortung der Interpellation bezüglich der Exceise m Mähren kam es zu Tnmnsten. Tic Rede des Ministers des Jiincrn wurde von Protestrilfen und wiederholten Zwischenrufe» seitens der Jnngczechcn unterbrochen. Der Vicepmsrdenl Lupu! hatte langanhaltcud die. Glocke geschwungen und ersiichle wieder holt dringend um Ruhe. Der Lärm hielt an: ieitenS der Jung- czechen wurde» heftige Zwischenrufe gegen den Minister geschleudert: vor dem Ministcrtisch entstand ein starkes Gedränge. Die Jung- czechcn brachen in stürmische Abzugsrufe ans. Ter Vicepräsident versuchte vergeblich, die Ruhe wieder herzustellcn. Der Minister mußte in «einer Rede innehalten. Ter Vorsitzende im Minister rath, bims Elar», sprach daraus ewige Worte mit dem Minister des Innern, worauf die Junaczecheu auch tu Abzugsrufe gegen Elar» aus-brachen. Der Ovmauu des Junczccheuklubs. Abg-j Engel, versuchte vergeblich, die Jungczecheu zu beschwichtigen. Ta' der Lärm unvermindert anbielt. erklärte der Vicepräsident in Folge des aiihalteudeu Tumults die Sitzung für unterbrochen. Auch während der Unterbrechung der Schling dauerte die Erregung! fort. Nach zehn Minute» wurde die Litzung wieder ausgenommen^ Der Minister setzte seine Rede fort, drc er unter lebhaftem Bestall der Linken und stürmischen Abzugsrufeu seitens der Jungczechcu' schloß, Wien. Der Präudeut des Lembcrgcr Qbcrlaudesaerichrs zeigte dem Justizniinistcr das Urthei! des Prozesses in Sachen der Galizifchen Sparkasse durch folgendes Telegramm au: „Zur Ent rüstung aller ehrlichen Leute sind sämmUiche Angeklagten srei- gesprpchcn worden". i Wie u. Die rmgarffche Onotendeputation beschloß, sofort in mündliche Konferenzen mit der österreichischen Deputation e!n- zutrcten, zu welchem Zweck ein Suokomitec gewählt wurde. Eine gemeinsame Konferenz der Qnotcndcputationen findet Nachmittag! ü Uhr statt. Paris. kStaatsgcrichtshos). Beim Ausruf der Zeugen kam! es zu lärmende» Auftritten. Der Vorsitzende forderte die An geklagten mehrmals zur Ruhe auf. Der Zeuge Pauliu Merr, erhob lebhaften Einspruch dagegen, daß gestern die Zeugen nicht derVerlesung der Aiikkcigcaktc beiwohnten. Em Gerichksdieuer führte in Folge besseu Pauli» Mm> aus dem Saale. Bei dem Namensaufruf' 'S.» x " s » 28-1!» ^-6* III «2»
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