Volltext Seite (XML)
s Xr. LTV SeN- 4 »L-TTBVIITT ^Ta^rNMUW EE AreNag. 11. Zm»1 1«« Lady Rosalind. Noma» voa Alexandra v. Bosse. , «IS. Aorliehung. . Ob wohl der lange Engländer tm gelben «utomantel, mtt dem langen Lalbsbratengesicht und den langen sommer sprossigen Händen, dem er dann sein Auto in «sang gebracht nn- der ihm dafür ein Trinkgeld hatte geben wollen, ob der wohl der besagte Vetter war? DiktuS machte eine Grimasse, al» er sich seine schöne, stolze, junge Lady Rosalind' al» Krau dieses langen LabanS vorzustellen suchte. Nein, den kounte sl« »rcht liebe»! Aber sie war in Vrigihvu mit ihm zusammen ge wesen und dann bei Aarniouth, suhr in seinem Auto. Er hatte ja gesagt, das, er das Auto in Deutschland gekauft hatte. Also sehr abgeneigt konnte sie ihm nicht sein, wenn wirklich er,drr Vetter war, der langbeinige, steife Herr mtt nicht liebenS- würdigem Charakter. DiktuS sah da» rötliche, sommersprossige Gesicht des Eng. känderS deutlich vor sich und die blaßblauen, vorstehenden Augen, die ausdruckslos, wie die Augen eines Karpfen, waren, er hörte sein« unangenehm hohe Stimme, die krächzend wurde, als er den Chauffeur anfuhr. Er stellte sich daneben Lady Rosalind vor, mit ihrem etwas bleichen, stolzen, jungen Gesicht, er sah ihre klaren, Hellen Augen, die dunkel wurden, al» sie ihn ansah. Augen wie Sterne. Er wollte nicht, daß sie den Vetter heiratete. Aber was sollte er tun. sie daran zu hindern? Nicht» konnte er tun. Er wälzte sich im Bett herum, heiß war ihm. ungeduldig schob er di« Decken zurück. Und sein Herz pochte hart und schnell, nur deshalb konnte er nicht schlasen und beschäftigte sich mit Dingen, die ihn nichts angingen. Die Schlaflosigkeit, sagt« er sich, kam gewiß von dem anhaltenden ungewohnten Radeln, da» letzte Stück vor OrmSby war er sehr schnell gefahren, und dann der starke WhiSkygrog. Er war an so etwas nicht mehr gewöhnt. Topsy, der zu seinen Kühen lag, war nun auch un- ruhig geworben, wechselte wiederholt den Platz, fing an. sich zu lecken und zu putzen, da wars DiktuS ihn vom Bett herunter: Topsy war an allem schuld. Als er endlich doch einschlies, schlief er tief und traumlo» bi» weit in den Tag hinein. E» war zehn Uhr, al» er in der Gaststube sein Krühstück verzehrte, ein echt englische» .„beeal«- k«»t mit Hammelkotelettchen und Bratkartoffeln, Honig und Eingemachtem zu warmen Semmeln, frischer Butter und sehr gutem starken Kaffee. Er dachte jetzt mit voller Ruh« an Ladtz Rosalind', belächelt« seinen Wunsch, ihr zu helfen. Mochte sie ihren Better heiraten oder sonitwen, waS ging ihn das an? Um Trenthall wollte er jedenfalls einen weiten Bogen machen, um dem Dämon deS Zusammenhanges aller Dinge jede Ge- legenheit zu nehmen, wieder eine Begegnung herbeizuführen. Besser ist besser. Er wollte sich den Weg nach Trenthall ganz genau beschreiben lassen, um einen entgegengesetzten ein zuschlagen. Aus keinen Fall ging er nach Trenthall. Er benutzte den Morgen, an dem es in Strömen regnet«, um an sein geliebte» Mutje zu schreiben und ihr über seine bisherige Wandersahrt zu berichten. So wenig er dabei erlebt, für sie ivar jedes Wort, daS er schrieb, interessant. Er konnte sehr ausführlich schreiben, jede Kleinigkeit erwähnen, wie er daS in seinen Briefen auS dem Felde gewöhnt war: für sie war alle» wichtig, uichtS waS er schrieb langweilt« st«. Aber er konnte sich dann nicht enthalten, seine alte Dame ein wenig zu necken. Er schrieb, wie sic sehe, habe er aus der ganzen Fahrt keine Abenteuer erlebt, bis aus eins, kurz vor ?1armouth. und dieses Abenteuer heitze wieder — Lady Rosalind'! Er lächelte, als er den Brief schloß. Da mochte sich sein ge liebte» Muts« einmal den Kops darüber zerbrechen, wer doch diese Lady Rosalind' sein könnte, die er schon wieder erwähnte. Er ging am Nachmittag, in seine Regenhaut gehüllt, selbst nach OrmSbn, den Brief dort in den Postkasten zu werfen, da er ihn. wegen der nach Deutschland gerichteten Anschrist, Teddy nicht anvertraüen wollte. Der folgende Tag war ein Sonntag, und obgleich das Wetter sich gebessert, blieb er noch tm .Roten Löwen*. Er ging sogar nach OrmSbn in die Kirche, ersten», damit „die rote Löwin* eine recht gute Meinung über ihn bekam, und dann, um die Ormsbyer zu sehen. Er lieh sich dazu et» Hymuebook von Mtldred, der »letchsüchttge«. «ud wurde dafür vo» ihr »«« erstell mal ingelächelt. Erst al» er l» der Kirche war. kam th» der Gedanke. daß. wenn der gewisse Dämon e» wollte, er sicherlich gerade heute Rosaltnb' veranlasse» würde, dt« Kirche von Ormdby zu be> sucheiu I» Auto war ja die Strecke vo» sechzehn Kilo- meter vo« Trenthall au« ohne Bedeutung, und ganz besorgt schaute er sich nach einem violetten Schleier um. Einen hell» violetten Schleier erblickt« er allerdtng« bald und erschrak, aber davon umgeben war nicht da» süße, stolz« Gesicht, da» zu sehe» er fürchtet« (und doch heimlich zu sehen gehofft hatte), sonder« da» einer mageren, älteren Dam« mtt Kalten um Augen und Mund. Da» Barometer war gestiegen. Diktu» beabsichtigte am folgenden Morgen seine Wanderfahrt nordwärt» fortzusetzen. Seine Sache» waren getrocknet, seine Wäsche sauber go< waschen und geplättet. Am Abend lieh er sich von Misst» Dalton de« Weg nach Trenthall genau beschreiben, damit er ihn nicht au- Versehen «tnschlug. Teddt wurde zur Hilf« geholt, aber die Beschreibung. d«e er gab. war so verwirrend, daß Diktu» gewiß ganz and er» wo hingelangt wäre, wenn er wirklich «ach Trenthall gewollt hätte. Die rote Löwin und der junge rote Löwe gerieten an einer Stelle, wo fünf Straße« sich kreuzten, in Meinungsverschiedenheit: Teddt sagte, er müßte da die große Straße, die nach Norwich führe, einschlagen, Misst» Dalton versicherte aber, er müßte da nach recht» «tnbiegeu. Auf der kleinen Karte, die ihnen zur Ber- süguna stand, war Trenthall nicht angegeben. Bon OrmSby an» führte aber «nr ein« Straße weiter, LI« sich erst später verzweigte. Misst» Dalton sagte, er sollte nur nnterweg» frage», jeder würde ihm gern dt« Richtung weisen, wen» er einmal tm Zweifel sein sollt«. Am folgenden Morgen war da» schönste Wetter, da» man sich wünschen kann, srisch, windstill und sonnig. Diktu» nahm bewegte» Abschied vo» Misst» Dalton und ihren Kindern, versprach, wieder tm «Rote» Löwen* «inzukehren, wen» er auf der Rückfahrt nach Orm»by komme« sollte, erhielt den Brief mit dem Gruß für To« tn Trenthall, den er nicht ab. »»liefern gedachte, und dann radSlte er. gefolgt voa Topsy, gute» Mute» davon. Er kam durch Ormöby. vo« wo au» die Straße sich mehr westwärts und vo» -er Küste abwendet« und die, wie ein Wegweiser angab. nach Norwtch führte. Sie war von hohen Hecken eingefaßt, au» der Bäum« «mporwuchsen. die Schatte» gaben. Schwarzdorn und Weißdorn blühten und verbreiteten starke» Duft, die Aecker hinter den Hecken waren nach dem Rege» beinah« unnatürlich grün, die Wiesen mit roten, gelben und weißen Blumen übersät. Vögel zwitscherten, Bienen summten in den Hecke», und irgendwo hoch in der Luft trtl- lert« eine Lerche. Bei de« Farme», a» denen er vorüberkam. weideten bunte Kühe. Diktu» radelte laugsam. »enießeud. 9dm gefieleu be- sonder» die Karmhäuser, dt« Immer vo» einem blumenreichen Garten umgebe» waren und sich unter brettkronige Bäume duckte«. Die hatten so etwa» Heimliche» und Friedliche» mtt ihren breiten, von Schlinggewächsen umrankteu Fenstern und oft bemooste» Dächer«. Gegeu Mittag gelangte er an die Kreuzung der fünf Straßen und stieg ab, den Wegweiser zu studiere». Die breiteste Straße, die nach Norwtch wetter führte» wollte er nicht nehme», die führte, nach Teddt« Met- nun«, an Trenthall vorüber. Nach recht» wollte er auch nicht etnbtege«, deun da» war Ler von Misst» Dalton bezeichnete richtig« Weg. Urbrigeu» bogen zwei Straßen nach recht» ein. Er stand noch überlegend, wie tm Mittelpunkt eines Spinnennetze», von dem die Fäden, hier die Wegh. «ach allen Richtungen auseinanderliefen. Zwei davon waren nur Feld- we-r»dte entweder auf die «ecker hinan» oder zu abgelegenen Kämpen führte«, steinig und tief gefurcht. Auf einem dieser Wege kam jetzt langsam etu Ackerwagen mit einem großen Pferd davor Hera«. Diktu» zündete sich eine Zigarette an und wartete. Als da» Fuhrwerk auf dem Platz der Kreuzung angelangt war k^I-S isws l-1s 8s.c>s- w ä s o lvS vsäe- Oapo au» voer0gi. bunt, krottiernto». roicdlick, groV 12« krottierstolte kür vnckomllotol, vncko» vnpv» uvck vackolüedor. ^8in »vorm« poeton in pracktv. HuaUttiien, r«i». ?d»nt»,jemu,t«r ooä ga» ncdmacstvoil« llaiv» Ivo cm dr«it K?5 140 cm breit ^ rrottierkauätückiee »u. rrottlerstaocklückwr vei», vor-agst. iirSu,e>»ioit, in d 2S mit iattilper lkanta nart.,bunt.park.,50x100 * SOxlOo « fragte er de« jungen Knecht, ber tm Wage» And. wrlch« Richtung er «tnschlag»« müsse, «« »ach Trenthall zu «. langen. Der zog die Nase krau», kratzte sich unter der Mütze und rieb sich dann da» Kinn. Die Frage zu beantworten, schien sehr schwierig zu sein. Plötzlich schien er mit sich in« Reine gekommen zu sein und wie» mtt dem Peitschenstiel ans die Straße nach Norwich. . — »Glaube, wenn Sie da weiterfahren, werben Sie schon htnkommen* »Danke* sagte Diktu». und der Knecht bog in di« Straß, nach OrmSby ein. und als er sich etu Stück entfernt, ries er zurück: »Die müssen dann den nächsten Weg. der »ach recht» ein- btegs. nehmen, das ist der kürzeste Weg* Diktus pumpte seinen vorn etwa- weich gewordenen Reisen auf und radelte dann entschlossen auf der Straße wetter. welche die Straße »ach Norwtch kreuzt« und die dt», her von niemandem al» nach Trenthall führend bezeichnet war. den war. Nach seinem Gefühl mußte er von OrmSby au» etwa zehn Kilometer »urückgelegt haben: er fing an hungrig zu werden und vor allem verspürte er Durst. Dt« Straße führte »wischen Hecken hügrlauf, hllgelab, lange kam er an keinem Haus vorbei, und kein Fuhrwerk begegnete ihm. cnd. ltch erreichte er ein kleines Dorf, eigentlich nur eine Gruppe malerischer, aber sehr ärmlicher Hütten, mtt windschiefen, tu der Erde versinkenden Lehmmauern und bemoosten Stroh, dächern. DaS einzige steinern« Gebäude mit Ziegeldach war die Schenk« „Zum fröhlichen Landmann*. Außer dem Name» war nichts fröhlich daran, denn sie sah verwahrlost und schmutzig aus. Eine verdrossen und kränklich auSsehenbe Fra» kam aus der Tür und fragte, Diktus au» trübe» Auge» stumpsfinnig anblickend. ob er wa» wollte; zu essen sei nicht» da. Er sah. daß ein Stall hinter dem Hause war und hört« da» Muhen ctner Kuh; da fragte er, ob er ein Glas Milch für sich haben könnte und eine Schüssel Milch fllr den Huich Sie nickte, ging ins HauS, und er setzte sich auf die wacklige Bank an einen wackligen Tisch neben der Hau-tür. Die Frau brachte die Milch tn einem sehr schön geschlissene» Glase, das sie wahrscheinlich extra dem Glaöschrank tu der guten Stube entnommen, und ein irdene» Schllsselcheu voll Milch für Topsy, der sie gierig aufschleckt«. Die Milch war kalt und gut. DiktuS zahlte mit einem Schilling, den die Fra» ängstlich wog und dann erklärte, sie habe kein Wechselgeld. DiktuS winkte ab. sagte, die Milch sei gut und ersrtschenß darum mit einem Schilling nicht zu teuer bezahlt, und etwa» wie unverhoffte Freude leuchtete iu den trüben Augen der Frau aus. Dann fragte er, ob er, wenn er durch da» Dorf weiter radle, nach Trenthall gelangen würde. »Trenthall?* wiederholte sie, al» habe sie den Namen nie gehört, und schüttelte dazu den Kops. »Will mal Samuel fragen, der wird eS wissen.* Sie ging wieder ins HauS, blieb einige Zeit weg. er hört» sie grell rufen, eine grobe Männerstimme antvorten, dann ka» sie zurück und sagte: „Nä, er sagt, wenn Se wciterfahr'n, iS daS S großer Um weg, hat'r gesagt. Wieder zurück misten S«, nn daun bet Ler nächsten Straße nach recht» herein, hat 'r gesagt.* Dabet machte sie mtt ber linken Haod bezetchaend« Vs- wegungen nach links. Diktus dankte, schwang sich aufs Rad und fuhr zum E»> staunen der Frau geradeaus durch daS Dorf weiter: köpf» schüttelnd sah sie ihm nach, cS siel ihr aber gar nicht ein, ihn »urückzurufen. Was ging eS sie au. wenn der Fremd« falsch fuhr? „So viel Mühe, um nicht nach Trenthall zu gelangen!* sagte sich Diktus. sich über sich selbst lustig machend. Aber nun brauchte er keinen mehr zu fragen, nun war er seiner Sach« sicher: Trenthall lag bereits hinter ihm. Er hoffte, bald eine größere Ortschaft zu erreichen, wo eS ein anständige» Gasthan» gab, wo er zu Mittag esten und auSruhen konnte. Topsy war entschieden sehr müde, galoppierte gleichmütig neben ihm her, ohne sich um Mäuse und Karnickel zu kümmern. ES war auch wieder heiß geworden. (Fortsetzung folgt.) . »«».MM lulrmllliililiiires tz«i A»i. vimnttiunu l«d». tzi«»-. II«,,-. IiluAI« llariilnr,). triarl»,- mtzzltzaz. stützenieiö,, Na» date»»» <»n «»»»»rat. keI>IN»«ti ln N>n»e»I»»»»ie>i»»e- Ian,,n.»pa»N«>>,n,ve,,,eI„ u»» vraaoanaaNrUIan li-reU r»ai>I»a»e - ranteawlle», »»eil» «. M, »„„»«mite. « kcr« Spsriülqus^ ^ 76-7V 01« «ler Lckrsidmarckine „Lmilti Premier" lür äi« Araiakauptmannncdalt vraackon Kaden lldsruommou km» «Unk ULekl. NLvursIsr L Lsekse *ÄL7' vrsrttsn^. 1 '1" LsekgsmSlZs Hufbeivskfunx unci pflsxs von 0r»»kl«n--ß. psI^WLI'Sll garsntlstt L. S. Klette Ir. ^arnru» 20392 Sniarlantr. 7 0»e»re,k,l»tr 13 IliitpiiiW. S.''» ^ onnctm-lt dkl»«» w«r-Mu.Mw, Spezialgeschäft skr Kost« liiiü LetnMen Sb. bs«»^ » Vo. Sporee,. 1. Ei, Werk« aekeaucl», «.Damen». IleeeenverUautikiIiijjv kiidttttllm ?reibender pl»tr I Enci ^reider^er ?1r«ke M. s MlMfk plssüs ßn» »u o«r».. paffen» Ille Uandwiet, »ei Lehmann, »re^m, «Uftneiei, l«. D«raniw.>.».e»i>ai»ioneil»» I«»: «e. «UII, »>,,«. Dekaden; die 4ln,»>a,ni Da» deulla» «denddlaff «niatü » Sa«»»