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Dresdner Nachrichten : 03.12.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 10 [i.e. S. 7]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-12
- Tag 1881-12-03
-
Monat
1881-12
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.12.1881
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— Pr«»«tl»vo » .—«7——^ - - »'' . ' k. > .. u»d Aelau. ge,; erw«rb<MMger ch solche , !ü (21, Strchla, Grimma. rünham, Se»dau, Oderknnners solche von den Brzirksverbänden von der en >d lege Zlnd >t ove-r die orden. ch noch Pr Ver- Armer, bez. q in Dipvol- i» ÄMbousen), Anuadera und Glauchau. Weiterhin l der BerM Üver die Leistungen der Bezirksverbände Kl maßregeln auS von 12,000 Mk. p» ve» . ^ . ... in Sachen der öffentlichen Armenpflege, des Kominunikationswege baue», der Bezirkssttaße». der örtllchen Nothstände, sowie über die me der Mittelstädte an der Lösung der Bezirtöausgaben Benutzung der BeztrkSanflalten. auf welchen Gebieten en sehr erfreuliche Ergebnisse zu Tage gefördert worben find. Betreffs der VennögenSvcrhältnifse der einzelnen Bezirke lies! sich eine spezielle rechnungSmäßlac Ueberlicht auf Grund der an- gestellten Erörterungen nicht geben. Eine Verminderung des «iamnwennögens ist indeß nirgends eingetreten. Nur zu germgeiu Theile für Bezirkszwecke verwendet sind die Vermögens Nutzungen in den Bezirisverbündcn Zwickau, Ebemnitz, Glauchau, Elvira. Großenhain-, zu einem beträchtlichen Theile, namentlich für Straßen baute», Erlraüung der Bezirksanstalten und für NothstandSzwecke in den Bezirksverbäuden Maricnberg, Oelünitz, Schivarzenberg, Anvaberg, Plauen, L schätz, Pirna, Areiberg. Bautzen rmd Zittau . anz oder zum grössten Theile in den Bezirksverbänden Leipzig, amcnz, Löbau und Dippoldiswalde. Letzterer hat zu Straßenbäu- ziveckcn eine Darlehusschuld von 175,000 Mk., Annaberg zu gleichen! Zwecke eine solche von M.000 Alk. und Löbau zu Nothstands- Aulasi der Wafferkalamität von 1880 ein Darlelm ausgenommen, Stach all den gcinachten Erörter ungen nimmt das Ministerium des Innern auch jetzt noch Anstand, den Ständen eine Abänderung des Gesetzes über die Bezirks Organisation im Sinne der von den Städten Zittau. Zwickau, Plauen i. V„ Frciberg, Bautzen und Glauchau eingereichten, an die Negierung abgegebenen Petitionen uni Zulassung ihres Aus scheidens aus den Bezirksverbnnden vorzuschlngcn, und zwar um so mehr, als einerseits sich nicht übersehen läßt, ob nicht den Bezirks- verbändcn im Wege der Gesetzgebung Verpflichtungen zuzuweisen sein werden, zu deren Erfüllung die Betheiliguug der größeren Städte unentbehrlich ist. und andererseits ein Vorschlag zur Be stimmung einer gleichmäpig anwendbaren Grenze für die Befugnis! zum Austreten sich auch gegenwärtig nicht machen läßt. — Im August nächsten Jahres wird die Brüdergemeinde in H c r r n h u t das Gedächtnis! des anderthalbhundertsährigen Be stehens ihrer Heikenmisflon begeben. Es wird eine Sammlung unter den Brüdergemeinde» veranstaltet, um auf Set. Thomas (westindische Insel», dem Sitz des Herrnhuter Unternehmens, au Stelle des alten, unscheinbar und unzureichend gewordenen Kirchen Males einen neuen zu errichten. Tie vor 150 Jahren zu den Neger sklaven Westindiens vonHerrnlntt ausgegangenen drei Männer waren die Gebrüder Döber und David Nitzschmann. — Der diesjährige Christmarkt beginnt Sonntag den IN d. M. Vormittags II Ubr und endigt Sonnabend den 24.d. M. Abends 10 Uhr. — Tie kaum zur Nutze gegangene Auslegung, welche mit den Neichstagswablen verbunden war, läßt unseren nähe bevorstehende» Stadtverordnetenwahlen bis jetzt nur geringere Tbeilnalnne zu sammen. Und dock) sind gerade die diesmaligen Wahlen von anßer- vrdeurlichcr Bedeutung. Die Steuerreform und sorgsame Prüfling der bisherigen io sehr angesochteuen Manier, städtische Bauten zu vergeben, sind dre beiden wichtigen Aufgaben, um welche es sich in erster Linie bandelt. Ter A11ge m. H a u s b esitz c r V e r ein, der schon im vorigen Ialire lebhaft in die Walilbewegung eingriss und dadurch, daß er die aufzustellenden Kandidaten sich vorher be stimmt dazu erklären ließ, daß sie 1. für Abschaffung der Mietb groschcn cintretcn wollten, 2. so lange sie Stadtverordnete seien, keine Arbeiten und Lieferungen im Dienste deS Stndtratbs an- nehmeu wollten, 0. aus nröglichste Sparsamkeit bedacht sein wollten und I. die Sitzungen regelmäßig besuchen würden bei allen varteilo'en Wählern lebhafte Unleistützung fand, betritt diesmal den selben Weg. Er hielt am vergangenen Dienstag eine Vereins-Ver sammlung in Meinhold's Sälen, in welcher der Nefercnt die Hobe Wichtigkeit des Stadtverordneteukoilegiums, gestützt auf die revidiere Städteordnuug, auseinandersetzte und zeigte, wie es lediglich von der Beschaffenheit dieies Kollegiums abhäuge. ob sich die Bürger schaft wohl oder übel befände, da derselbe dazu da sei, in den aller Ttadtrath zu überwachen. Sonntag, Vormittags 11 Ubr, in Meinhold's Sälen abermals eine Wahl b c s p r e ch u n g für Mitglieder und Gäste ab, deren Besuch allen wahlfähigen Bürgern dringend zu empfehlen ist. — lieber den Eiscnbahuz u sammen st o ß am Mittwoch früh bei Station Dahl e u auf der Linie Dresden-Leipzig hört man noch, daß der Schaffner Arner aus Leipzig nicht nur einen Bein bruch erlitten hat. sondern daß ihm das rechte Bein bereits abge uommen werden mußte. Tic Maschine des Personenzuges ENr iil ltz i ist stark beschädigt, der Eulinder sogar zertrümmert- von dem Güter zuge (Nr. 1315) sind mehrere Wagen defekt-, die Maschine des erst genannten Zuges hatte sich guer über beide Geleise gelegt, so daß die Linie kurze Zeit^ gesperrt ble.ibeu mußte. Es ist bei dem Un glück bezüglich besten jedenfalls die strengsten Untersuchungen im Gange sind noch ein Glück zu nennen, daß nickst noch mehr Menschen verletzt worben sind. — P o l i z c i b e r i cht. Während der letzten Tage bat ein Unbekannter in der Pirnaische» Vorstadt milde Beiträge für die Zwecke deS Vereins zu Konfirmanden Aussteuerungen erbeten und wohl auch erhalten. Dieser Unbekannte ist ein B etrügcr, da genannter Verein Niemand i zur Einsammlung von Geldern aus- gcsendet hat und dies auch später nicht zu thuu beabsichtigt. In einer hiesigen Fabrik erlitt am 28. v. Ai. ein Arbeiter bei dem Transport von sogenannten Brennkapseln durch das Zerbrechen einer solchen eine starre Fleiscknvnnde am Arm. — In einem Geschättslokal der Pirnaische» Vorstadt wurde am 29. v. Ai. eine Frau ergriffen, als sie in einem anscheinend unbeachteten Augen blicke aus einem auf der Ladenlasel stehenden Sacke 2'Pfund Kaffee st a h l. Bei dem Torfe Gruben in der Meißner Gegend und zwar in der Nähe des Scharsenberger Bergwerles, hat uian zufällig beim Brunuengraben einen — wie cs ganz den Anschein hat — sehr ergiebigen und aushaltendcn Metallquell entdeckt, der an Eisengehalt die stärksten eisenhaltigen Mincralgucllcn Tenischlands üvcrtrifft. Ties ist wenigstens das erfreuliche Reinltal der in der hiesigen chemischen Eenlralstellc vorgenommcncn Prüfling der Duelle. — Das Vermögen, welches der bereits ermähnte Tominic Grassi, welcher vor Kurzem in Leipzig verstarb, dieser Stadl vermacht hat, beträgt nach nunmehr beendeter Berechnung aller ab stehenden Legale, Zmsen w die großartige Summe von 2,327,-123 Mark. Ter Natt, hat beschlossen, davon 600,000 Mark dem Orchester- peusioussond zur Gründung von 20 neuen vensionsberechtigten Stelle» beim Staotorcbester zu überweisen, ferner stoo.OOOMnrk der Direktion dcr Gcwandhauseoiirerle als unverzinsliches Darlehn zur sofortigen Erbauung eines neuen Eoneerlhauses zn gewähren, sowie endlich ein „Museum Grain" durch Verschmelzung des Museums der Völkerkunde und des Kunstgewerbemuseums zu gründen. — Tie Kunst- und Hnndelsgärlncrei van I. C. 2 chmidt in Erfurt versendet einen allerliebsicn WcihnachtSkatalog, der aus dein Umschlag zwei rei ciioc Sträußchen getrockneter, natürlicher Blumen ini frischen Iarbcnschninck trägt. Der Inhalt des KatalogcS ist sehr reich und zugleich ist er gut illuslrirt. - Mit 1. Dezember ist in unserer Stadt eine alte, vielen be kannte Firma ivieocr ausgetauchl. Herr G. A. Gregor, Sohn des verstorbenen Bäckermeister Gregor in der Breitestraßc, hat an diesem Tage in der Gruiiaerstraßc 5, zunächst am Piruaischeuplatz, eine Weiß , Butter- und Brodbäctcrei eröffnet und mit allein Kom fort dcr Neuzeit ausgcstattct. — Fremdes Brov i» den Kindern L-eiiimel und uns Allen ein an und für soll nicht »iigewölmliches Gericht, in der Zeit, ,zu welcher cS selten erlangt werden kann — eine Delikatesse. Eme solche können sich jetzt alle Feinschmecker mit der von der renommirten meisten Punkten seiner Thä'tigkeil den Ter genannte Verein hält am nächsten So M rn. , den au ilert beibekalten »indPteb ^ . .. M,kuppe. Pilzgechuf«^ ov,. , .den Genuß. Eine weite« durch obige Konservenkiandlung im vortirte Neurmna ist der al» kräftigende Zuttzat für Suppen. Braten-Sauren, icherliaizpt allen Fleochschspeisen und Gemilsen vorttefflich zu verwerthende Pilz-Extrakt, welcher aus besten banrischen Steinpilzen gewonnen ist und dem zu gleichem Zwecke viel angewendeten Mischertrakt sowohl im Aussehen alü m der Wirkung sevr gleich kommt. - Der Verein Aeginttza i» Dresden hat sich gleich dein Münche ner Verein für Geflügelzucht, mit einer Petition um Erlaß eines Vogel schützg «setze« und um Erlaß internationaler Ver einbarungen wegen Regelung der Massenvertilgung nützlicher Vögel ^ . ^ welche di nächsten Freitag in pleno besuchen wollen, um Lehrern und Schü lenr das Interesse zu tzethätigen. ivelcheS die Gesellschaft an ihrer Fachanstalt nimmt. Ostern soll ahermals elne Fr-lllijalirsaiisstellung atzgelialten werden, für welche, wie in diesem Jahre, 3 goldene, 6 große nno 12 kleine silberne Medaillen als Preise auogesetzt wer den. Alan sieht einer noch zahlreicheren Bettieillgung als bei der letzten, sehr gelungenen Ausstellung entgegen und hofft, abermals die Genehmigung zn erhalten, eine Pflanzenverloosung damit zu verbinden. Zu weiterer Besprechung gebe» die Klagen über die Schäden, welche die Reblauskvnvention dem Pflanzenliaiidcl ge bracht hat, Veranlassung. Tie Idee eines allgemeinen LandeS- gartenbauvereinS taucht wieder aus und wird ausführlich besprochen, olme jedoch bis jetzt zu einem Beschlüsse zu führen. — Nickst weniger als IliOo Flaschen angeblich alten CognacS, die ein hiesiges Psaudlcihgeschast geltem Nachinittag zur Auktion zu bring.--, gedachte, verfielen kurz vorher noch der gesundlicltsxolizei- lichen Eousiskatio», da sich der gedachte Inhalt als ein gefälschtes Fabrikat envicü. Wie vielen Leuten mögen dadurch die sonst un vermeidlichen Kopfschmerzen erspart bleiben? - Ein in der Seevorstadt wohnender Schneider, der sich sur Rechnuiig eines Auswärtigen mit dem Vertrieb von Kanarienvögel» besaßt, zog sich gestern wegen festgcstellter Feilbietung eines unver steuerten Wanderlagcrs g cw cr b ep o l iz ei l i ch e S Einschreiten zu. — Die Bereinigung angrenzender Jagdreviere erweist sich als ein vorzügliches Mittel zur Erhaltung eines augemcsseneu Wildstandc-S und zur »vaiomännischeu Betreibung der Jagden. Deshalb sind auch stromaufwärts von Dresden, auf beiden Elb- usern, die aneiiianderstoßeudeu Jagdreviere allmählich für die Hos- jagden gepachtet und dafür sehr ansehnliche Summen den Gemein den bezahlt worden. Ebenso bat vor einiger Zeit dcr Besitzer von Altsranken mit großen Geldopscrn die auf dem linken Elbuscr bei Gorbitz, Pennrich u. s. iv. gelegenen Jagdreviere in weitem Um fange gepachtet, um zusammenhängende Reviere für die großen Jagden zu erhallen, die er diese» Winter für seine Freunde vcran statten will. Gras Luckner selbst war bisher kein passiouirter Waidiuaiui. — In der Postbrauerei in Obcrlungivitz verunglückte am Montag der 35 Ialire alte Bierschrvler Heinig, Vater von 3 Kin dern, däduick tödtlicki, daß er vom Malzbodeu, wo er mit Aufziehen oon Hopsemäckcn bcichättigt war, herab in die Brauereiräuiiie slürtte »nid sich dabei den Kops zerschmetterte. Ein Einwohner von >E a r l e» st e i u wachte in der Mon tags Nacht von dein Lärm, den einige Einhrecher Heini Tluchfeile» eiferner Fcnsteilädenbnnder mackten, ans und ries die Burschen an. Daraus nsten dieselben durchans nicht ans, sondern antworteten ganz niivenroren, bis ihnen endlich ein abgcseuerter Schuß den längeren Amenllialt so bedenklich erscheinen lieh, daß sie verschwan den. Die Tinnen der Nachbarhäuser batten die Einbrecher vorsich liger uns frecher Weife zugel'unde». — Ein junger Gulsbesitzer in einem Torfe bei Laueuslei» hatte sich kürzlich bei der Dreschmaschine einige Fingerspitzen nbge- auctscht und anstatt eincu Arzt zu Hilfe zu holen, sich selbst durch Ouacksalbereien zu heilen versucht. Leider bat er dicic Leichtfertig keit mit dem Leben büßen müssen, da ihm Blutvergiftung de» Tod brachte. - Im Gailhof zum Weißen Hirsch hält morgen Herr Pietzsch aus allgemeines Verlangen eine Nachkinncs, d. h. aber mil frisch gebackene!» Kirmeskuchen. --Ter Brand in A m m e l s d o r f ist durch ein Kind ver wahrlost worden, weiches mit brennender Lampe in die Oherslube gegangen war, in weicher sich Flachsvorrälbe befände». Das Kind war vnvorsichligerweise mit bei» Lichte einem Flacbszopse »abe ge koinineii, dcr Fencr sing und binnen wenig Sekunden die hölzerne Stlidendecke, sowie das Strohdach in bellen Brand setzte. Der Be sitzer der Wirthschasl, welcher trotz seiner Krankheit in den Statt eilte, um seinen Viehbestand au 4 Kühen, 1 Ochsen, 1 Schivcine und l Ziege zu retten, ist leider nicht unerheblich mit Brandwunden bedeckt worden. — Am 29. November verunglückte in dem Kolileniverke von Julius u. Halm in G re ch w itz bei Grimma der Kohlenarbeiter Gültner daselbst dadurch, daß er im Werte an einer Stelle, wo der Stempel weggcschlage» und die nöttugen Vorsichtsmaßregeln »och nicht getroffen, sich untergestellt und gearbeitet hatte, wobei die Koble zusammenbrach und ihn erdrückte. — Selbstmorde. Am Montag erschoß sich in Terpitz bei Osckiab dcr Schnittivciarenhnndlcr Törsel, wie gesagt wird, wegen zerrütteten Vernivgeiisvcrhältiüsseii. Ter erst ganz kürzlich zum zweiten Male verehel. Handarbeiter Mauer in Miltelsrolma hat sich auf offener Straße, wo er mit Steincklopsen beschäftigt war, erhängt. — In den ersten Morgenstunden des I. d. Mts. brannten m Netzschkau das Ncstamations- und Gasthaus von Theodor Pomsel, sowie das Wohnhaus des Tischlermeisters Robert Hascher rind das Wohnhaus der Frau Karoliuc verw. Beier zum großen Theil nieder. Diese drei Häuser biloelen den Feuerherd, aus welchem dcr rasch um sich greifenden Flammen wegen io gut wie nichts der allerseits versicherten Habe gerettet werden tonnte. Im Pomscl'schen Hanse ist ein Hund mit verbrannt. — Am 1. d. Nachmittags ist aus der Elster oberhalb Zöbisch's Fabrik in P laue n i. V. der Leichnam des Maurers Bauer aus Thiergarten gezogen worden. B. stand in den 40cr Jahren. Er warverhcirathct, lebte aber seil längerer Zeit von seincrFainilie gctrcnnt. — In Röhrsdorf bei Lockivitz war am Montag das 5 jährige Kind des Zi»iineri»eislerü Schubert in den Dorsteich ge fallen. Mit inuthlger Entschlossenheit lies Frau Schmiedemeister Kühncl (die von Weitem die Kleider des Kindes auf dem Wasser schwimmen sah) ties in den Teich hinein und cs gelang ihr, das Kind, wenn auch steif und leblos, aus dem Wasser zu ziclicn. Das Kind wurde wieder zu sich gebracht und befindet sich jetzt außer Gefahr. - Ein Fleischcrgesclle aus Plauen i. V- ivard dieser Tage auf der Straße von Leubnitz nach Plauen von einem Ochsen, den er an einem Stricke hinter sich her führte, mit den Hörnern in die Luft geschlendert. Dabei ist dem Gesellen das eine Horn so tief in das Gesäß gedrungen, daß cs den Knochen berührt hat. Trotz des Blutverlustes trieb dcr Verwundete das Thier doch noch bis nach Hause, dort brach er aber im Hose erschöpft zusammen. Er befindet sich in ärztlicher Behandlung. - - In dem ziemlich hochgelegenen Lberbütten bei König- ficin stehen in der Baumschule viele OhstNüime in Folge dcr milden Noveuiberwitterung in voller Blüllie. — Der Sachs. Militärverein „König Albert" in Ernstthal besaß bereits seit Juni d. I. eine Fahne, unter dcr er lebte und wirkte, indessen — das war eine preußische FahneI Herr Amts- linuptiiiaim v. Hauie» bemerkte dies zuerst bei der Weiheseicrlichkcit und die Fahne ward daraus nach Dresden befohlen. Auf eingc- leitetc Erörterung ergab sich, daß ein Crnstthaler Bürger die Fahne in Leipzig i>» Trödel alü Geschenk für den Militärvercin seines Ortes erkauft und sie Niemand genauer geprüft hatte. Die Fahne durfte natürlich dcr Verein nicht weiter führe», vielmehr ward die selbe an das Kaiserliche Militär-Commando in Berlin abgcliefcrt und der fahncnlos gewordene Verein wäre in übler Lage gewesen, wenn ihm nicht Se. Maj. der König dieser Tage eine neue Fahne geschenkt hätte, die in l 4 Tagen übergeben und geweiht werden wird. — Wie dringend nöthig es ist, den Kinder» das Werfen mit Steinen zu verbieten, sieht man wiederum aus dem in Mülsen St. NiclaS dieser Tage dadurch entsprungenem Unglück. Knaben warfen nach d«- Laders ü edrich gefällt m wärt»» a' wiGrmt^ Dresden und Bezirksgericht Dresden weg« u 4 Monaten Gesängnttz in«, StikrtW» nd»a au«g-«»rf» »< raskammer I, Hinter, ober 1 gte flgurirte la» ' der Etnkommfl erdig geborene, dem er db otat und ^ vom vormaligen Kgl. _ ... . . dar Atz V0II "iickom- kü lgurtrte, » »nge Zeit al« ' hwren Jahren LabühreiM., «tbrilt» sowie im Zusammenhänge Uemter für verlustig erklärt. Als Geizhals ersten Ranges übcrallvekannt, glaubte der alte Mann mit außerordentlicher Schlauheit zu handeln, al« er gelegentlich der au, 1. Dezember 1879 ersqlgte» Aufforderung der hiesigen Behörde, sein Einkommen zu deklariert», anstatt der Deklaration resp. Aus füllung des Formulare-eiutach schriftlich und zwar um „womüalichst tbuplich aüllgste" Vluvgletchung bat, um roegm „Rückgehen de« Ge schäftes »nid vcr Renten" mck i in die fünfzehnte, sondern in die zehnte Steuerklasse vro 1880 eingestellt zu werden. Letzteres gesct>a>, auch und so zahlte der erwiesenermaßen sehr reiche Mann incl. des Zuschlags von üO Prozent pro Jab» nur einen Steuers» 25 Mk. 50 Pf., der un günstigsten Falle dem bescheidenen Ei men eines nickst mit irdischen GlückSgtttcrn aesegireten und auf seiner Hände Arbeit angewiesenen fleißigen Manne« entspricht. Nichtsdesto weniger besaß der ebemalige Vertreter des Rechts noch so viel Ver möge,» ün Sommer deSJabres 1880dasRittergutJbodorf briStcinau n. d. Oder silr 330,000 Mark anzutaufen, vez. eine sofortige An zahlung von 150,000 Mark an den Verkäufer zu entrichte», sowie nach mals sämmtlickie, auf dem Rittergute haftende Schulde» im Gesamml- betrage von 18,000 Mark abzustoßen. nachdem die Hvpothekengläu- bigcr nlck,t auf sein Angebot, nur 4"/u Klüsen zu gelvähren, eu»ge- gaugen waren und er iiisolgc dessen die Kapitalien gekündigt batte. Auf den entsprechenden 'Vorhalt des Vorsitzenden, Herrn Landgerichtc- direltor Truminlcr. erklärt 7>r. Kerstcn, daß er mehr wie 20,000 Tbaler nicht in, Vermögen habe und daß die Gelder zum Ankäufe des Rittergutes von geliehenen Kapitalien herrührten. Zu einer Auskunft über die angeblichen Dahrleiher ist jedoch dcr Angeklagte trotz aller Bemllhnngen des Herrn Präsidenten nicht zu bewegen und die Grunde zu diesc-m passiven Verhalten, welche Vr. K. durch allcrband lächerliche Ausflüchte zu motiviren sucht, sind nur zu ein leuchtend, weil eben der alte Man» durchaus daraus verzichtet, als Rentier angesehen zu werden. Das Bedenken des -oerrn Vorsitzenden, warum er, dcr Angeklagte, bei dem gänzlichen Mangel aller inndivi rthichnstl ickie»Ke»ntnisse i»>A l ter v on74Iahrcn noch ein Rittergut für 330,000 M. kaust, flicht >>>-. Kerflen mit dem Hinweis zu entkräften, er habe für seinen, als Aiatroscn nach 'Amerika gegangenen Lohn sorgen wollen. Dcr frühere Besitzer deS Rittergutes Ibsdorf versichert als Zeuge, daß llr. Kerstc», als er die baare Anzahlung von 150,OM M. leistete, überdies noch »lindeflens 50,000 M. in Werthpapicrcn bei sich geführt und durch S. erhielt auch das Gericht Kunde, daß dcr Angeklagte gelegentlich seines Aufenthaltes in Steina gesprächsweise und unter einem verschmitzten Lächeln geäußert habe, er zahle in Sachsen blos8Tblr. Einkommensteuer, ivolme aber dafür auch in der vierten Etage sehr eiusach und kleide sich nebenbei ärmlich. Ja, !)>-. Kerflen soll sogar damals auf de» befremdenden Vorhalt des Zeuge» über den geringen Steuersatz gegenüber den preußische» Ver hältnissen erklärt haben, er habe seiner Zeit für einen, mit bei der Einsckätzimgskoniniisfion tlintig gewesene Bäckermeister Prozesse geführt und diesen dann gebeten, ihn nicht zu hoch abzu schätzen. Präsident: „Haben Sie bem Zeugen Schröder bei Gelegen st * .. ge _ heit der Anzahlung gesagt, daß das Geld nicht Ihnen allein ge hört?" Angetl. -. „Tas werde ich doch nicht sagen, ohne mich zu deeorwriren!" Dcr kaufmännische Sachverständige, Herr Kaufmann Lölmis, konstatirt, daß llr. Kcrsten in den betreffenden 2 Jahren bei der Filiale der Leipziger Bank hier und zwar nach der Ansicht des Herrn Diretlor Meißner auf eigene Rechnung für 37,875 Mt. 95 Pf. Effekten angekaust und für 13,024 Mk. verkauft habe :c. Das stcncrpflichtigc renteninäßige Einkommen des Ange klagten beziffert sich nach den gewonnenen Ergebnissen dcr Beweis aufnahme überhaupt ans mindestens 12,049 Mk. Herr Staats anwalt Vicariatsralh Lutst erachtete die Schuld des Angeklagten trotz dessen Leugnen für vollständig erwicseiiHund hob in Verzug aus daS Strafmaß hervor, daß eine möglichst harte Bestrafung eintreten möge, weil dcr Angeschuldigtc als reicher Mann durch sein Gebahren den gewissenhaften Steuerzahlern das Geld sorinlich aus der Tasche gestohlen habe. Dcr Verthcidigcr, Herr Resereiidar !>> . Häbler. bekämpfte zunächst in formeller Hinsicht die Annahme, daß sein Tesendend straffällig sei, während er sich gndererseils als Strasniilderungsgründe ans die muthmaßlichc Meinung i»r. KN bezog, wonach dieser eine richtige Deklaration nur um deswillen unterlasse» habe» könne, um nicht etwa das Opfer e i»er verbrecherischei! Haiidlung in In Piisinelli) zu werden. Der Gerichts hof gelangte zur Ueberzeugung, daß daS Einkommen des An geklagten »lindestens in die 26. Stcuerllassc mit dein Steuersatz von Iff> Mk. inkl. 50 Prozent Zuschlag gehöre, so daß nach Abzug der gezahlten 25 Alk. 50 Ps. 514 Mk. 50 Pf. als hinkerzogcn zu er achten seien. Unter Bezugnahme auf den maßlosen Geiz und die Habsucht des Angeklagten fand die Strafkammer einen so erheb lichen Grad von Böswilligkeit für erwiesen, daß sie denselben mit dem zehnfachen Satze, dem höchsten Strasniaß, also 5145 Mark Silase belegte. — Landgericht, den n Tc>cmbcr. Strafkammer IV. UNS Nln Hauplveiband- INN» gegen den Handardeilcr Lcderecht Tolchcndcrgcr au» Cosscdaüdc wegen RutUalN- knedNadl. II', gegen den Hand»,beiter Albert Pani INrtch wegen ichwcren Tied- N„I>!» --. 12 gegen den Handarbeiter Karl Beniamin Schmidt wegenKSr»er»erIe»«n>. 12> . „egen den Agenten Lout» AUHnr Winllcr, juicr» in Ricsu, wegen Unter ichlagnna:c. Meteorologische «eobachrungen der dcutiche» Seewarle in Hamburg am I. Tcccmlcr um 8 Ubr »large»». cn. tkopenhagen. . Stocklwlm . . Haparanda . . 4t. Pelccrdnrg Motta» . . . San.bnrg , . Memel . . . -Paria .... München. Lclpji, . . . Berlin . . . Wien .... Brei lau . . . 1i Nebel. Uebcriichl dcr Witterung. .... druike» mit einem Maxiinnm über der minieren Otisre crsieciki sich von Rardilandi- navien siidiviirid über daa ganze Osiieegcbict. Wesnnßiand. über Ociiencich-Ungarn dtnane, während über den blilischen Inseln und Nordha,»reich eine »lache Deyrenw« IN» schwacher Lusibcwcgnng lagen. Daher sind über Nordceiitraleurop» östliche meist schwache Winde vorherrschend geworden. Uedcr ikeniraieuropa ist da« Wetter »ar- wiegend trübe, vielsach nebelig, im Westen stellenweise regnerisch, ohne weseniliche Acnbernng der Temheratur. - StZafserstand der EIde ««d M»lda» am S. L«ebr Budwcis — 8, Prag -s- 15. Pardubitz -t- 16, Melnik, -ff 4, Leitmcritz -ff 6, Dresden — 90. TaqeSgkschichte. TeutscheS Skeich. Dem Bnndcsrath ist ein über Erhebung einer Berufs st atistik, außerdem über Vornahme einer Viehzählung im Jahre 1882 >h «in». Wetter. «0 milsltzt dedesti * 5 . . 770 »o leicht woitcnlo» — 3 . . . 772 Ls still wolkig — 4 . . 772 UVV leiser gu« wolkenlos 2 - 86 >V ieiicr Lug 'Nebel . . 706 8(» leicht !>>cge»>) j 4 !. L . . j 77« S'« l icücr Lug i hcdccki 4 . I 7,;."» 880 lcichl bedecst > 3 . . 706 «in Dünn 4- a . . 768 860 leicht - bedeck, ^ ü L . . 708 6 3 60 leiier Zu, bedeckt 4- ii . . 709 ' ^ still Regen 42 . . 709 o ichmnch bedeckt 4- V » Ein sehr um! Gebiet hohen Lusi- 5 Paragraphen umfaßt. ^ ^ic Äu^tahmcn erfolgen burchdie« . jtaatcn, den Termin der Aufnahmen n»d Näheres über die Aus- sühniiia bestimmt dcr Bundesrath. Wahrheitswidrige Angaben oder sonstige Pflichtwidrigkcit gegen das Gesetz wirb mit 100 Mk. Geldbuße oder Haft gestraft. Der Reichskanzler wird ermächtigt, die Kosten sür Ausführung auf Höhe von 300,000 Mk. im laufendgn Etntsjahre »u verwenden, welche, soweit sic auS ReichSrinnahmen nicht z,. decken sind, die Einzelstaatcn nach Maßgabe der Bevölke rung auszubringen haben. Tie Kaiserin A n g u st a ist aus Koblenz, wohin sie sich nach den aufregenden und anstrengenden Tagen von Baden-Baden auS eine kurze . .. .. de« Mili« tnrctats fort und gelangte dabei zu den Forderungen für Kaserne»« bauten. Tie erste Rate für eine Jnsantcrlekasernc in Rudol' im Betrage von 55,000 Akk. wurde gestrige». Desgleichen die Rate, 50,000 Akk. sür eine Dragoncrkascrne in Stendal. der injel-- Großc Heiterkeit erregte iin Reickistiwc folgende Nachricht: Am llllcontag hatte dcr Abg. Windthorst die Bemerkung fall« lassen, t« Hamburg bekomme nian Nicht« aeickmtt und d«m« »olle « tzM.
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