Volltext Seite (XML)
Allerlei für die Frauenwelt. Es war Ende der Regen an eines gröberen ldeimkehr. Motto: ttedr' ich mr Heimat wieder Sn s «w'ge Patrrdau» — Da<>n breue drin« Arm«. O ttedn», Jelu«, au»! — Und wie «inst dein« Lieb« Den Sünder »ui» verließ. So N»mm auch nuch in Gnaaen Lu dir. in « Pnradie« I — Aull« Mit»«». März. Monoton schlug Zensier des PsarrhauscS iclS in L . . . . Im aus Gartjn blühten die ersten Beuchen; ein Kranz roku- reckte zöaencd seine bunten Kelche der braunen Erde. Schwere Tropfen .cn an de» knospenden Syringen des Ge- näuchs. Kreischend flog eine Anisel vorüber, cheu aus dein Gesims des niedrigen Neben- >auseS ihr Nest anfsuchend, das von der chwarzen Hauskatze bedroht schien. Am Hanne de» Gartens entlang kam eine ländlich aekle" ' ' fliesen. dle am Rande de» KieSweaS über den Hos zu dem Eingänge des Pfarrhauses führten. Behutsam zog sie die Glocke. Bald öffnete sich die Tür; in ihrem Nahmen er schien eine bejahrte Dienerin. Es war die Wirtschafterin des Herrn Obernfarrers, eine erprobte treue Person, in der Gemeinde „die Mamsell" genannt. Mit musterndem Blick erwiderte ^ ^ den. Die ihrer ie den Gruß der Einlabbegehren- e, den Blia aufsanaend und an durchnäßten Kleidung aus die Schuhe Hinabsehend, sagte zaghaft: „Mamsell ent schuldigen wohl! Ich bitte, ich möchte - konnte ich auf ein paar Worte den Herrn Obcrpfarrer sprechen?" „Treten Sie näher!" sagte di« Mamsell. Sie trippelte voran und öfsnete ein Zimmer. „So. setzen Sie sich! Ich werde sogleich anmelden!" Nach einem kleinen Viertefflündchen trat ein hochbetngter Greis über die Schwelle. „Grüß Gott, Frau Jost! Es ist wohl wieder einmal recht schwer zu Hause? fragte er teilnehmend. Die in schluchzend begann sic: „Die Herzcnsnot tr mich hierher; der Jost — ist krank. H Prediger, Sie wissen, wie er s mit unse err .... ... erm „errgott hielt, — ach, wie schwer wird er heimgejucht! Wie muß er leiden! Furcht bare Schmerzen durchwühlen seinen Leib; tobend wälzt er sich aus seinem Lager, — unter, schrecklichen Reden ruft er den Tod herbei. Ich kann das nicht mehr mit mi schen! Kommen Sie, Herr Prediger! Helfen Sie!" „Und was sagt der Arzt?" unter- brach sie der Geistliche. „Er zuckt die Achseln." lautete die traurige Antwort. Ter Geistliche ergriff ihre Hause, liebe Wenns Zeit ist!" Sie wandte sich ob und ging. — Mit bewegtem Herzen sah er dem armen Weibe nach. Er war ein treuer Hirte. Hand. „Gehen Sie jetzt nach Frau Jost! Gott wird helfen, Manches Le«d hatte seine Land gemildert, manche Träne getrocknet. Gott hatte ihm viel gegeben — und viel genommen. Ein sam stand er da. Er hätte der Nahe pflegen können, jedoch die Liebe, mit welcher ihn seine Gemeinde umgab, hielt ihn im Amte zurück. Schon längst war er über die Altersstufe der Pensionsberechtigung hinaus, doch er wollte ein Leben im Dienste der Seinen beschließen, o eS Gott gefiel. Und doch gab eS auch olch« unter ihnen, di« sein Amt erschwerten, an denen Gottes Wort im Winde verhallte. Der schlimmsten einer war Jost. Diesem muskulösen, gewalttätigen Menschen war nichts heilig. Die umstürzlerischen Elemente des Vaterlandes hatten seinen Sinn vergiftet. Trotzdem er nicht unbemittelt war, sich auch Geld zu erwerben verstand, ließ er dennoch feine Familie darben und behandelte sie lieb los. Für seine brave, arbeitsfrohe, uner- »löbliche Frau, die die Kinder in Gottesfurcht und guter Sitte erzog, hatte er nur Hohn und Svott. Sie litt schwer unter solchen Ver hältnissen, und hatte cs nach heißem Bemühen aufgegeben, auf seine Gesinnung einzuwirken, denn was sie durch Güte, Klugheit und Ge duld bei ihm zu erringen hoffte, das vernich tete daS Laster und ebenso sein Umgang mit Gleichgesinnten. Die Kinder waren froh, wenn der Vater außer dem Hause war; scheu krochen sie in die Ecken, wenn sie seinen Schritt vernahmen. Betrunken und lärmend kam er meist des Nachts nach Hause: es kam vor, daß sich die Seinen, um Roheiten zu entgehen, halbbekleidet ins Freie flüchten mußten. Dann schlief er bis in den Hellen Tag hinein. Das überdachte der Greis. Er hatte Frau Jost aufwachsen sehen, es tat ihm weh, daß die schönen Hoffnungen, die sich einst an ihre Ehe geknüpft hatten, durch den Dämon der Leidenschaft erstickt wurden. Und doch hätte es anders sein können, denn beide entstammten braven Eltern. Inzwischen war draußen das Wetter in Sturm umge- schlagen. Heulend fuhr der Wind um das Pfarrhaus. Von dem nahen Ackerfeldc flog krächzend ein Schwarm Krähen auf. Ein Hagelwetter, dem Schneegestöber folgte, brei tete eine weihe Decke über die erwachende Natur. Es klopfte leise. Kaum war das Wort „Herein!" gefallen, os stand auch schon die Mamsell im Zimmer. lschlub folgt.) Ser Sonnenschein wird wieder wach ... Der Sonnenschein wird wieder wach. Dem Feld und Wald enchegenflog, Die Welle plaudert froh cm Bach, — Das ist der Lenzprolog! Der Blümelein im Wiesental Taublanke Oehrchen lauschen fein — Der Grillenchor un grünen Saal, Der fiedelt lustig drein. Und jeder winterliche Schmerz Schmilzt sacht dahin im Sonnenglanz, Sogar mein liebckrankes Herz Wird wieder heil und ganz! — Ä. Koppcrinann. Erscheint V-Sründ-t 1856 W täglich t*». r» Dienstag» den 31. März. IVOS Unser Landsmann. Erzählung aoS dem russisch - tückischen Kriege von I. A reuberg. <JnS Deutfche übertragen von Johannes Bernhard.) tF°rl>«tzung I fllachdruil ) ^So ging es ohne Aufenthalt , unter dem Wehklagen der Verwundeten, dem Röcheln der Sterbenden und dem Stöhnen der Lazaretigehilsen, wenn sie den einen oder anderen hielten, der sich gewaltsam unter dem Messer wand. „Ich glaube, das ganze Regiment Arüdener passiert unicr Messer," murmelte ein alter Arzt. Aus einen Tisch, der eben lec Händen hielt. Karl Alexander suhlte eine große Erleichterung, als die Stiefel sich vom Fuße lösten. „Haltet das Lickn," kommandierte der Arzt kurz. Zwei Krankenträger griffen mit der Kraft eines Schraubstockes um sein Bein. In diesem Auaenblicke sirlstte cc einen unlci Er horte S Älexandrowitich los auf den Dich zurück. Karl Alexander wurde fortaeschafft. Da, erwachte er und hörte die Worte: „Ter Nächste, der Nächste, aber schnell!" Man brachte ihn in eine Baracke, wo barmherzige Schwestern ihn im Empfang nahmen. Die Verwundeten lagen überall, aus Betten, auf dem Fußboden, in den Gängen. „Dies ist aber der Letzte," sagte die Oberin. „Wir haben keinen Platz mehr." Karl Alexander wurde am Eingang zur Baracke auf den Fußboden gelegt. Seit vierundzwanzig Stunden hatte er keine Nahrung zu sich genommen. Man gab ihm ein Glas Portwein und einen Biskuit, und aus die Kälte, den Hunger und die seelischen und körperlichen Leiden, die er durchgemacht hatte, erschien es ihm wie eine Art von Wohlbefinden, das ihn hier trotz Karbolgeruch und der Fieberphantasicn der Un- aliickslllmcradcn an seiner Seite überfiel. „Das ist also der Krieg," jagle er und fiel in riesen Schlaf. Am Laranssolgendcn Tage war, als Karl Alexander oufwachtc, die Baracke in Ord nung gebracht. Die cn der Nacht Gestorbenen waren sortgeschafst, und ihrer mußten viele gewesen sein, denn Karl Alexander halte ein Bett bekommen. Jetzt erfuhr er, daß er eine schwere Verwundung am Becn und Fuße habe, daß eine Amputation wohl notwendig werde, -nd daß er auch am Arme verwundet sec. Zur Mittagszeit entstand eine große Bewegung im Lazarett. Der Kaiser war ein- oetretcn. In seinem Gefolge befand sich u. a. der Berliner Professor von Bergmann. Ter Monarch schritt von Bett zu Bett, unterhielt sich mit den Verwundeten, tröstete sie und teilte Belohnungen aus. „Karl Alexander Segerberg," sagte eine barmherzige Schwester flüsternd. „Wachen Sie auf, öffnen Sie die Augen, der Kaiser ist da, der Kaiser will mit Ihnen sprechen." Karl Alexander wachte auf, der Kaiser saß neben chm. Er sah sehr bewegt aus, feine milden, guten Äuacn waren mit Tränen gefüllt. „Dank, tapferer Finländer, vielen Tank für Deine Tapferkeit. Wir kennen uns. Du hast mich ja über die Donau gebracht. Kann ich etwas für Dich, Deine Ellern, Deine Geschwister, Deine Braut tun?" Karl Alexander antwortete mit zitternder Stimme. „Ich stehe einsam auf der Welt da. Tic Einzige, die sich vielleicht um mich kümmert, ist eine alte Tante." Seine Stimme verriet, wie verlassen er sich fühlte. „Armer Junge," entgegnete der Kaiser. „Fürst Dschingis- Khan," sagte er. „telegraphieren Sie in meinem Namen an die alte Dame, melden Sic ihr, daß ihr Neife sich ' ' ' mit Gottes Hilf Ew. Majestät danadsche noch am Leben? Ihm möchte" ich Nachricht geben." Der Kaiser sah sich fragend nach leiner Bealeckuna um. Ein junger Offizier mit einem Arm in der Binde trat vor. „Der Fürst Sasvanadsche fiel bei dem letzten Angriff an Skobelews Seite." Ta wurde Karl Alexander von einer so tiefen Trauer ergriffen, das; er seinen Kopf in den K.ssen verbarg und laut schluchzend cmsrief: „Er war mein einziger Freund, für alle anderen war ich ein Fremdling, Ich habe unrecht gegen ihn gehandelt." Automaten zum Verkauf von OI«:«pn,»n un«I «-e««n, on«l Lvtlanzxei», ««»», für Straßenbahn-, Eisenbahn- und Schiffsverkehr, t«»» für Bade- :c. Anstalten vi«». et*. fabriziren in bekannter dauerhafter und geschmackvoller Ausführung die kstnnlc 8m« Mi«skW»st, 8m« io?ck». Miibvl OdvI«»VVN8»8MV I, I. K>. n. in solider AnSfükrnng, von bestem Material, zu maffigem Preise empfiehlt ä. v. Mulislcii. Posten billi§6i- 8s! c! sn stotts für Xleicisk unc! Slussn offeriert als nicdt msckorßekrenäs OelsAsndsit LsicisnliÄUs klamlr, Llofliekorant, Drsxor Strasse 14. kusvorkLuk VV8VL Loukur8v8 LS. Die zur August Pfefferkorns«-«» Konkursmasse gehörigen bedeutenden Vorräte an Herren- nnä LnL'bsn-AIovksIrüoL, 2srrsnL1giLör- nnL?nttsrstoSsn ste. ete. werden zu dvasut«»«! deiavgonvl/ten ausvcrkauft. »«Ankara ri.nnlei-, KonknrSvenvalter. Mmlrauf wegen ffonlrmtt. Fabrikgebäude Chemnitzer Strasze 28. Die zur der 8äov«. lAletaItt«i,>aslrle-4.-V., vorm klmll Oilriat, gehörigen Bestände, alß: »«»>»«««, Flnlte^n, Itntinin,>Ioptt»i>iU,si c-», Olxletttl»«, Ltgarrouad- «»«. ««er. lollen zu bedeutend herabgesetzte« Preisen verkauft werden. Oamlyr, Konkursverwalter. ü. lienrel, ÜSnixl. Hoflieferant, AvrsüäoMrasss 51. AMSte «Ixvoor r^adrlk, xarnlvrt — »oxarnlvrt. skSlieiMl!. HiiMe. llmklieHeMe.