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- ioeo - b«nn der dort sitzend« Mann machte eifrig Notizen. Der ganze Raum schien der Sitzungssaal der Direktion irgendeines großen industriellen oder kaufmännischen Unter, nehmens zu sein und Kurt üöartenbero glaubte auch nichts anderes, als sich im Lller- heiligsten der Earollna-Eisenbahngejellschast zu besinden. Die Herren hatten inzwischen sämtlich Play getrommen und die Diener zogen sich zurück Es war einen Augenblick still im Zimmer, dann strich O'Flanaaan mit den Fingern der rechten Hand über eine klein« vor ihm stehende Harfe mit silbernen Saiten, die als Tischglocke diente. „sollen Sie nicht einen Sessel nehmen, werter Freund," sagte er in lieben»- würdigem Tone. Er gab dem an dem kleinen Tisch sitzenden Schreiber einen Wink. Dieser erhob sich und brach.« einen mächtigen Sessel mit reichem Schnitzwerk herbei. nun Wartenberg blickte einen Slugendleck in das Antlitz des Schreibers und war überrascht Er mußte dieses Gesicht bejlimml schon einmal irgendwo gesehen haben. Auch der andere stutzte beim Anblick Kurts uird begab sich kopsschüttelnd aus seinen Platz zurück. O'Flanagan nahm die Unterhaltung wieder auf. ..Sie sind erst seit gestern in Newyork, nicht wahr?" ..Jawohl, Hnr! Ich kam mit der „Zeeland" von Antwerpen." ..man; recht, O'Eonnor hat uns davon bereits berichtet!" Kurt horchte auf. O Eonnoc, das war der Name seines Tischgenossen. Doch welches Interesse konnte dieser Alan» an ihm haben ' „Also, Mister O'Eonnor hat Ihnen meine Adresse mitgeteilt?" fragte er. „Ganz recht, und mit großer Freude sehen wir alle, daß Sie meiner brieflichen Aufforderung so prompt Folge geleistet haben." „O. das ist doch wohl selbstverständlich, ich bin hier ganz fremd und wenn sich mir eine so wertvolle Verbindung bietet, dars ich sie doch nicht versäumen. O'Flanagan blickte einen Augenblick stutzend aus Kurt und suhr sort: „Nun. es ist doch wohl natürlich, daß wir Sie möglichst schnell in unseren Kreis entführen wollten, nachdem Ihr letzter Brief aus Paris uns die Nachricht brachte, daß Sie an unserem Kampfe als Führer teilnehmen wollten und unsere Führer sind die O'Neals stets gewesen. Man merkt übrigens an Ihrer Aussprache, daß Sie lange m der Verbannung gelebt!" Kurt sah erstaunt auf den Sprecher. Die Worte O'Flanagans waren ihm völlig unverständlich. Er blickte ratlos um sich und begann dann stockend: „Gentlemen, ich glaube —. ich weiß nicht —" O Flanagan schien seine Einwendung zu überhören, nicht aber der Schreiber am Nebcntisch. der Kurt aufmerksam deobachtere. Der Eisenbahnkönig begann von neuem: „Je mehr ich Sie betrachte, desto vertrauter erscheinen mir Ihre Züge! Es sind dieselben gütigen Augen, dieselbe hohe, mutige Stirn, dasselbe lockige Haar, wie es 'nein teurer Freund Patrick O'Neal besaß. Und die Narbe des Hiebes, den Ihnen der englische Dragonersäbe! einst Uber die linke Wange zog, tut Ihrer frischen Jugend leine» Abbruch, im Gegenteil, sie läßt Sie mutiger und männlicher erscheinen! Zu einem solchen Führer werden die Brüder mit Verehrung ausblicken können." Je länger der Irländer sprach, desto eigenartiger wurde Kurt zumute. Es ward ihm ollmühli'ch klar, daß hier zweifellos eine Verwechslung oorlag, die er schleunigst aufklären mußte, bevor etwa unangenehme Folgen daraus entstehen konnten. Schon wollte er den Mund öffnen und eine Erklärung abgeben, da unterbrach ihn O'Flanagan von neuem. ..Ich persönlich sehe an Ihrem mir wohlbekannten Gesicht, daß ich den Sohn des O'Neals. des Grafen von Tnrone. vor mir habe, allein die anderen Stammesväler des Bundes der Fenier werden weitere Erkennungszeichen fordern, bevor sie Ihnen Vertrauen schenken und Sie in unsere Pläne einaewerht werden. Sie sind in der Verbannung zum Mann gereifk. Terentius O'Neal. aber eins werden Sie auch im fremden Lande nicht vergehen haben, die alte heilige Sprache unserer Väter, wie sie Ihr Vater einst den Knaben gelebrt. Darum beantworten Sie mir, was ich Sie fragen werde in der Sprache Altirlands." lind O Flanagan begann in einem altleltischen Dialekt auf Kurt einzureden. Diesem war inzwischen klar geworden, wo er sich befand. Der Name der Fenier hatte ihn mit großer Besorgnis erfüllt. Er wußte, daß dies eine weitverzweigte und mächtige irische Geheimgesellschaft war. die den Engländern den Kamps bis aufs Messer erklärt hatte und hierbei vor keinem Mittel, selbst vor dem Morde, nicht zurllckschreckle. Lr mußte daher auf jeden Fall dem Irrtum des Eisenbahnkönigs ein Ende »rachen, ehe ihn dieser zum Mitwisser irgendwelcher verderbenbringenden Geheimnisse des Bundes machte. El erhob sich darum und sagte mit fester Stimme: - 1«N - „Eentlemen, Sie irren! Ich bin nicht Terenz O'Neal. für den Sie mich halten und bin auch überhaupt noch nie in Irland gewesen. Ich empfing einen Brief des Bankier» O'Flanagon, mich heute nachmittag hier einzufinden, und leistete dieser Aus forderung Folge, weil ich annahm, daß es sich um eine geschäftlich« Unterredung han dele. da ich beabsichtige, eine Stellung zu suchen. Es waltet hier ein Mißverständnis ob. das nicht länger bestehen darf. Ich bitte mich darum entfernen zu dürfen." Die Männer am Tische blickten erstaunt auf Kurt. Dieser machte eine Ver> beuaung und wollte schnell die Tür gewinnen. Doch der Schreiber an dem kleinen Tische hatte schon bei den ersten Worten Kurts auf einen Knopf gedrückt und mehrere Diener waren eingetrrten. Der Schreiber trat vor und rief: „Väter des Bundes, laßt dielen Mann nicht fort, denn er ist unser Feind." Kurt zuckte beim Klang dieser Stimme zusammen und wollt« zur Tür stürzen „Halt!" donnerte da die Stimme O'Flanagans hinter ihm, „noch eine Bewegung und Sie sind des Todes." Kurt wandte sich um und erblickte einen Revolver in der Faust des Eisenbahn königs. Der Schreiber hatte inzwischen die Tür von innen verschlossen, Kurt saß in der Falle „Weshalb ist dieser Mann unser Feind?" rief O'Flanagan dem Schreiber zu „Ihr erhebt eine furchtbare Anklage gegen ihn und sein Verhalten läßt ihn fast schuldig erscheinen. Habt Ihr ihn je zuvor gesehen?" „Jawohl!" rief der Schreiber. „So berichtet." „Wie Ihr wißt, Meister, hat der Bund gestern die deutsche Sängerin im Metro politan-Operohouse gezüchtigt, weil sie unsere Schwester O'Fare schmählich beschimpfte Schwester O'Fare hat mich und noch einige andere Brüder beauftragt, der Frechen einen Denkzettel zu geben, an dem sie zeitlebens zu tragen haben sollte. Wir legten uns darum auf die Lauer, um das Gebot der Schwester O'Fare zu vollziehen. Und fast wäre es geglückt, wenn nicht im Augenblick, als wir uns dem Weibe nähern wollten, ein Mann als Retter dazwischen gesprungen wäre, der uns «it der rohe» Kraft seiner Fäuste an unserem Vorhaben gehindert Hütte. Und dieser Mann, der in unseren rächenden Arm fiel, der die Brüder des Bundes mißhandelt — dort steht er!" Die Diener wollten sich aus Kurt stürzen, doch O'Flanagan gebot ihnen Einhalt „Er hat recht getan!'' ries er mii lauter Stimme. „Ich befahl, die deutsche Sängerin aus Newyork zu vertreiben, nicht aber sie zu mißhandeln! Wenn Ihr Euch zu weiteren Taten verleiten ließet, sv habt Ihr die Züchtigung verdient!" „Der Verräter muh sofort sterben!" brüllte der rachsüchtige Schreiber. „Schwelgt!" schrie ihn O'Flanagan an, „hier bestimme ich und niemand anderes Führt diesen Mann ins Nebenzimmer und bewacht ihn wohl, wir werden über sein Schicksal beraten." Die Diener führten Kurt in einen abgelegenen Nebenraum und blieben dort zu feiner Bewachung zurück. ,Fori,evu»g Ivlgi.) bine Schretkcnsfalirt.*) Mit dem „Quirinus" im Sturm. Am 22 Januar 1890 meldete die deutsche Ceewarte über die Wetterlage folgen des: Gin Minimum unter 730 Millimeter liegt über Schottland: aus seiner Südseite stürmische westliche Winde hervorrufend, während ein neues Minimum westlich von Irland Herannaht Ich war damals Premierleutnant der Lustschisserabtcilung, eine Ballonsahrl war am betreffenden Tage festgesetzt, und mir war der Auftrag geworden, mit einem Unteroffizier M. und einem Luftschiffeitsoldate» Sch. diese Fahrt zu unternehmen, um diese beiden Neulinge in die Kunst des Lusischifsens einzumeihen. Es war 12 Uhr mittags: heftig blies der Wind in Böen aus Slldost: in dem Gespärre der großen, eisernen Ballonhülle zitterten die Wände, wobei sie ununterbrochen laut klirrten. Die Manlelzipsel schlugen einem um die Beine, und die a» sich schon seslsitzende Militär mütze mußte man noch halten, um nicht plötzlich barbäutig das lockige Haar dem un heimlichen Winde aussetzen zu müssen: aber in der Ballonhalle stand stolz und majestä tisch in voller Ruhe der gefüllte Freiballon „Quirinus" und um ihn beschäftigt die Luftschissrrsoldaten, um alles sür die Absahrt vorzubereiten Das Ballonmaterial war damals noch nicht so vollkommen wie heute. Die Reißleine war noch nicht *> In dem demnächst erscheinenden Buch von Artbnr Kirchhofs „Tie Erschließung des Lliftmcered" Hot im zweiten Teil von den berühmteste» Lustschissern Deutschlands jeder seine inlercsjantcsie Fahrt geschildert. Durch das Eiiigcgenrommeii der Verlags buchhandlung Otto Spanier in Leipzig sind wir schon heute in der Lage, einige der interessantesten dieser Schilderungen unseren Lesern milzutcilen. Willst Du mir eine wirkliche Wcibnachtssreude bereiten ? n> kau'e nur eine n,tt ee-Nt^i» Ilnar, an denen Kinder nach Herzenslust inneren, oder laste meiner von dazugegebenem Haare eine solche Frisur mache». Klippen v. 30—80 Ztm. 0—50 M, gell. ii. ungckl. lkisi iLiunk«» I*upp«;n. lkicvaratur aller Puvvcu. ?Uppöl!-kLI'll8l'0d8N. ttüte, 8e!lllliS. !iVL8Lll8. Nlax Lirekel. »eilte rrrrkkkrr Blumen-Zwiebel«, laut Preisliste und Kultnranwelsung. Samen-Handlung. Tresde»-N„ Am Markts. ^.rtkur ZsrkkLrä, kisiüll«. III!» IIII» b Jul. Feurjch. kaii. kal. Hof vianoiabr. sei: schon. Inttruni.. wundervoll. Ton. eieg. Svnstart. satt »en. mit. Gaiantie ie!» bill. Selten aümt. «lelegenlicit E. Homnann. Amalienilr 9. Vaelwlrlersatt Marke »Kluger Vogel". bat sich als das beste und zu verlässigste Mittel bewährt, den Körper von den darin auaesammelieu Krankheits- iionen zu befreien und gegen gesundbe iswidrige Eintlüne z» kräftigen. 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