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Dresdner Nachrichten : 10.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820110
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-10
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.01.1882
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r I» SAt« » - VIvLitAss, ckou L0. ckaauar 1882 resden leer steken. sehr empfindlich ist. Nachdem Abg. Philipp Segentheil eü dankbar anerkenne» zu müsse» glaubt, daß die ,«eglerun>, eine Anzahl kleiner Wohnungen geschahen, auch Mba. Muster die von dem Antragsteller geäußerten Bedenken nicht allen«» halben zutreffend nennen konnte und Herr StaatSminister v. Kinne- ritz ebenfalls sich gegen die geltend gemachten Gründe aussprach, zog Abg. Vr. Schmidt seinen Antrag zurtick, ivoraufdie Kammer der Vorlage entsprechend, das Postulat mit 276,902 M bewilligte, desgleichen einstimmig und debattelo« für dle Kaliwerke d2,(X0 M., die Weinberge und Kellerei M. und die Hvfavotheke 14P20 M. Sehr lebbatt gestaltetete sich die Debatte über den MinontätSantrag der Deputation wegen Versckmelzmig der ..Leipziger Heilung" und de« „Dresdner Journals". Abg. Georgi-Mylau haltdie Einziehung der ..Leipziger Zeitung" zu Gunsten de« „Dr. Journals" für keine empselilenswerlhe Nianipulation. Schon finanziell in Rücksicht auf die wirthschastliche Prosperität der elftere» hält er eine solche Maßregel durchaus richtig. Er erkennt die Beschwerden gegen die selbe zwar als berechtigte an. cS stehe aber in dieser Hinsicht der Regierung zu, Einhalt zu gebieten. Abg. Starke bricht eine starke Lanze für die Liberalen: er bedauert, daß das Organ der sächsischen Regierung es unternimmt, gegen die liberale Partei vorzugehen. Hat dieselbe nicht die Regierung in den menten nallen unterstützt? Abg. Ackermann findet es nicht räthlich, die „Leipz. Ztg." nach Dresden zu ziehen. Was die Erhaltung de» ..Dresdner Jonr nals" betrifft. >o bade es stets die größte Obsektivitäl bewahrt, Hütte man gehört, daß man beim Lesen des Journals jemals in Aufregung gesetzt worden wäre? (Heiterkeit.) Die Leipz. Ztg. habe stets mit Keickick die Tagesfragen besprochen. Bei schroffen Gegensätzen ist es oft sehr schwer, die Ruhe und Objektivität zu bewahren. Dann», weil sie harte Worte gebracht hak, ihr bas Lebenslicht auszublasen, finde er nicht in der Ordnung. Er stimmt gegen das Votum der Mino rität und erwartet von seiner Partei dasselbe. Abgeord neter Grabl ist für daS Bestehen der „Leipziger Zeitung". Eber könnte noch das „Journal" in derselben aufgehen. Aba. Güntbcr- ,ein Ab unter Gotte» Beistand und vandwerk» der fernere Au« Vollendung entgegen gehen. — Unser« Dammwelt wich daß der auf den letzten Iahrmäi hannoversche Pu in pernicke iledrusterstra^ a die der Hilfe treu« «bau de« ueuen freunde de» ehrbaren sesellenhauseS sein« ein zu erfahren, liebt -ewochen, en Lagen am der Laden »u haben ist. eingerichtet we ... i'geh Saalkauscn schließt sich betreffs der „Leipz. Ztg." dem Ackcr- Der Herr Minister schließt bewilligen. Abgeordneter mann a». wendet sich an die Liberalen in scharfen Worten und warnt davor, den Frieden durch Schürung des Parteihaffcs zu stören. Dein „Journal" zeigt er sich dagegen weniger hold, nennt dasselbe ans journalistisch-politischem Gebiete nur als ei» sehr bescheidenes Biümcken und ist nicht abgeneigt, allenfalls eine transitorische Einstellung des Zu schusses einzustelle». Staats minister von Nostitz gedenkt der Lage eines Redakteurs : schreibt er ruhig, objektiv, so setzt er sich des Vorwurfes der Langweiligkeit aus, schreibt er lebhaft, dann setzt er sich Verstößen aus : er möchte wirklich dann wissen, wie ein offiziöses Regierungsblatt noch geleitet werden müsse. Wie die Frage jetzt zugespitzt. muß man sich am irgend einen Standpunkt stellen. Daß aber das RegierungSorgan den konservativen Gedanken mehr in Vordergrund stellt und auf ihn mehr Gewicht legt, das liegt im Zutercffe ffer Regierung. Er zieht an der Hand von Beweisen Ver gleiche mit de» Allsdnicksivcisen liberaler Blätter. z.B. der „Dresdner Zeitung" :e. Da dürfe man sich nicht wundern, wenn die „Leipz. Ztg." auch einmal die Geduld verliert, ml! der Vitte, den Etat zu Philipp octrouirt den beiden Blättern sogar schon Luinp- toine der Auszebrnng auf. Dieses Verfahren von einer Zeitung, welche aus Staatsmitteln »nterbalten werde, sei eine große Vermessenheit. Abg. Liebknecht beffeuadet sich mit der Redaktion der „Leipziger Zeitung" etwas mehr. Abgeordneten Oelffschlägel machen die Vorschläge der Liberalen mehr den Eindruck, daß mau sich aus Be'orgmß hinter finanzielle Motive versteckt, um die Zeitung politisch todt zu machen. Abgeordneter Streit ergeht sich in heftiger Rede gegen daS Organ, verliest einige besonders markante Stellen aus demselben und wünscht, daß end lich Klarheit in die Verhältnisse komme. Hieraus wurde der Schluß der Debatte beantragt und angenommen, woran» die Kammer den Minori- tätsanlrag auf Verschluckung mitüOgegen LL Stimmen ablcbnte und im Sinne der Vorlage 15,47!« M. bewilligie. desgleichen auch die Portulake über die Landes-Lotterie und 'Re Einnahmen der all gemeinen Kassenverwaltung. — Die F ü r st > n Pauline M etter» i cu bängt von der Zeit ab, da ihr Gatte in Dresden österreichischer Gesandter war, an unterer Stadt »nt besonderer 'Anhänglichkett. Wiederholt hat sie ihrem zahlreichen Freundeskreise, der sie hier in trencin Andenken hält, Besuche al'geUallet. Gestern traf die durch ihren -Humor und ihre munteren Eiwälle hekannte Dame zu mehrlagigem Aufenthalt hier ein, wurde aut dein Valmhose vom K. K. österreichischen Lega- tionsratli v. Wodczizki empfangen und nach dem Pnlais des -Herrn Obcrho'meister v. Lüttichau auf der Langestraße geleitet, wo sic ab- stieg. Bereits gestern Abend gedachte die Fülffm die Soiree hei dem Herrn Kriegomiuister v. Fabriee zu besuchen, auch wird sie übermorgen dein Hoiballe beiwohnen. — Zn Bezugnahme auf den in Nr. 6 dieses Blattes, Seite 3 erzählten Unfall , welcher Herrn Amtswachtmeistcr Krack er in Tharandt betroffen, schreibt uns genannter Herr heute ausführlich, daß es sich bei der betr. Zahlt nicht um eine Spazierfahrt, sondern um eine amtliche Handlung in einer dringlichen Untersuchungssache gehandelt habe, daß er nicht durch einen Anprall ans dein Wagen geschleudert, sondern heim freiwilligen Aussteigen, mit dem Mantel hängen bleibend. Zum Fall gekommen, und daß das ganz ruhige Pferd fast sofort cum Stehe» gebracht worden sei, sowie daß ferner in Tliarandt sofort zur Wiedercinricktung seines ausgefallenen Armes vcrschntten worden ist, daß dieselbe aber nach etwa einer halben Stunde wegen großer Schmerzen unterbrochen werden mußte, und daß er dann aus den wohlgemeinten Rath seines TI:arandter Arztes bin mit diesem Zusammen nach dem Dresdner Krankenbauw gefahren sei. von wo er 'cbon am nächsten Tage glücklich geheilt wieder nach Tharandt zuruck'elireu konnte. - Das jetzige Wetter, wenn auch sehr milder Natur, kann sick doch jedenfalls nicht mit dein vom Zaine 1537 messen. Es berichtet nämlich die alte Znuckauer Chronik in dieser Beziehung wörtlich ZalgcndeS: „Das Ende dieses Jahres ist die Ehriffnacbt und die Zwvh Nächte hernach so warm gewesen, daß die Zungirauen aus das Neue Fahr und Eeilgen drei Königen-Tage von Violen, Kornblumen und Sticsmütterlein haben Kränze getragen," Duffer ganz abnormen milden Witterung folgte dann aber im Sommer eine greee Dürre und Tbeucrung. — Proi. I'r. plffl. Bernhard Dinter beging am 5. d. das 25jährige Zul iiäum seiner Lehrthätigkc't an. der Fürstenschule zu G r i in m a. Er genoß an diesem Tage reiche Ehren, auch ward er Ritter l. Liane des AlbrechtsordcnS. — Bei dcn von Herrn Oberstlieutenant ^v. Wurmb in einem Zeitraum von 25 Zähren zmaimnengcstcllten Sächsischen Uni formen ist jeder Knopff, jede Schnalle genau nach den früheren militärischen Vorschriften gezeichnet ..nd gemalt. Tie Bilder ans dem 12. und 13. ,'ahrlmirdert sind in der Kunstakademie ins 1862 vom ehemaligen Feldwebel Zolin gemalt. Die Uniformen neuerer Zeit, welche erst später zur Ansicht ausgestellt werden sollen, hat der Schlachtenmaler Heine ausgeführt auf Anordnung des König!. KriegSminiueriums. Sämintliche Bilder sind in der Insanterie- Knscrne stör bemiem zur Anschauung auf Stellagen ausgestellt und ist der Saal mit Gemälden und Photographien der Kaiser und Könige, sowie der ältesten und neuesten Heerführer der Deutschen Armee geziert. Der Gemeinde Nickern ist ein sehr ansehnliches Ver mächtnis! von dem am 5. November v. I. verstorbenen dortigen Gutsbesitzer Herrn Lebcrecht Büttig zugeflosien, nämlich die Summe von 21.« «00 Mark. Näheres vermeldet der heute in unserem Blatte inserirtc „Tank" des Gcmeindcralhcs. - Mit heute beginnt in der Kgl. Intendantur ein neuer Kur sus für diejenigen Unteroffiziere, welche die Absicht und Ounliffoa- tion besitzen, die Z a l, l m e i st e r - C a rr i ffr e einzuschlagen. Die ser Kursus währt 6 Monate, die einzelnen Unterrichtsfächer, ertei len Intendantur Räthe, also im HauptmannSrangc stehende Offiziere der Administration. — Am Sonntag Abend wurde im neuerbauten kath Gcscllcnbause aus hiesiger Käufferstraßc zum ersten Male im neuen Gescllens'aal die übliche C h r ist b e > ch e r u n g abgel,alten. Die Betbeiligung war sehr groß. Eine Anzahl geistlicher Herren, «Schulvorstande, Lehrer und Ehrenmitglieder waren zugegen. Herr Hofprcdiger Wahl, als Präses des Vereins, hielt die Festrede, worin derselbe besonders Hervorbob, daß Gott auch für die Zukunft das Hans segnen wolle. Der schöne Ehristbaum, mit Lichtern und reichen Geschenken geziert, war von der fröhlichen Gesellenschaar umringt, welche die Gaben später vcrauklionirtcn. Gesang. Musik und Heiterkeit verschönten die Festfreude sämmtlich« Anwesenden. Möge soll 6i — DaS Neueste, war» Pari« für die Ballsaison bringt, führt uns wieder die König!. Hosmodistin Fr. Li« beth Weigandt und Eo. «Schloßstraß« 11 vor, und zwar hochelegante Fächer von künstlichen Blumen, zur übrigen Garnitur passend. Einen solchen Fächer u, Veilchen an einem crffmesarbiaen Moirffband vom Gürtel ans gehalten, dazu passende« Bouquet für Taille und Haar nimmt sich reizend au». Lieblicher noch erscheint der Fächer auch in Mai blümchen, mattblauer oder rosaer Hyaeinthe, Schneeglöckchen »c. Das -Schaufenster zeigt auch für die Saison die auserlesensten, prachtvollsten Ballbiumen in den geschmackvollsten Zusammen stellungen, genau der Natur adgelauscht. Man sieht daselbst Rosen, die künstlerisch so schön gearbeitet sind, daß man dieselben unwill kürlich als natürliche Geruchsblumen zur Nase führt. — Die Gemeinde Tolkewitz giebt sich bezüglich der Kirch- hofsfragc noch nicht zur Ruhe und will nunmehr gegen die drei Dresdner Kirchenvorstände Entlchädigungsklage e»nreichen. weil dieselben den landschaftlich schönsten Thetl der dortigen Gemarkung durch die llmivandlung in einen Begräbnißplatz total entwertliet und die Weiterentivickclung der Gemeinde vernichtet haben. Die Gemeinde stützt sich u. A. auch aus den Ausspruch, den der vor malige AmtShauptmann Berndt im Landtage gethan, daß durch den Begräbnißplatz die Adjacenten lies geschädigt und das kommu nale JHchsthum offenbar vernichtet sei, anderntheilS weist sic auf einen Spruch deS Ober-ReichögerichtS Hin, wonach eine Eisenbahn- gesellichast zur wurde, weil mersitz diesem gewohnte Ruhe geraubt babe. — Jenes Subiect, dessen wir vor circa 8 Wochen gedachten, Schreiber von Vclvert ans Posen, weiches in dcn hiesigen Ka- c». sowie bei hüchstgestelltcn Persönlichkeiten unter Bezugnahme , czugnahme chwindelereil auS- dcr aus seinen Adel und den Tod de »Vaters , übte, wurde gestern nach Verbüßung einer mehrwöchigen Gefängniß strafe mittelst SchubeS aus Dresden gewiesen. — In liebenswürdigster Stimmung beging am Sonnabend auf dem Kgl. Belvedere die liöunion frun'.unso ihr lOjcihrigcS Stiftungsfest mit Souper und Ball. Bei Tafel toastete Professor Hessvle, der um die Rffunion, die er gegründet, hochverdiente Vorstand, auf die Gesellschaft selbst, deren Entstehung und Entwickelung er brillant schilderte. Herr Gerichts-Direktor Müller toastete dagegen aus Professor HessNe, Herr Rüble aus die Damen: auch der Presse ivard ehrend gedacht und die Toaste, denen sich noch humoristische Taselliever nnschlossen, tliciiS französisch, tbeilS deutsch gesprochen und gesungen. Durch treffliche Gesangsleistungen erfreuten Herr Tomascheck und Frl. Bielitz. Ter animirle und hochelegant arrangirtc Ball fesselte die Theilnelnncndcn bis zum nahenden Morgen. — Poiizeibericht. Vergangene Nacht bat eine in der Pirnaische» Vorstadt wohnhafte Frauensperson aus Eifersucht ihren früheren Geliebten mit einem Messer zu erstechen versucht und ihm mehrere nicht ungefährliche Verwundungen an der rechten Hand beigebracht. — Die P o l i e r g a s s e wird Mittwoch ven 11. d. wegen Reparatur des Gasbauplrohreü aus der Strecke von der Zoiephinen- bis zur Anncnslraße sür den Wagenverkehr gesperrt sein. — Durch das Engagement des Herrn Tbeisan Kuösing bat Herr Direktor Herzog seinem Circus wieder eine in hohem Grade fesselnde Erscheinung zugesührt, die vom Publikum mit außerordent lichem Erstaunen »»'genommen und mit Beifallsstürmen belohnt ward. Wenn dem Gast der Name „Schlangenmensch" bcigelegt worden ist, so erscheint dies nach seinen Produktionen wahrlich nickt zu viel gesagt, denn die Art, wie Herr Knösing seinen Körper ;u biegen, seine Glieder dlirckeiiiander und ineinander zu verschlinge» vermag und die dabei hervortrelcndcn Bewegungen baden m der Tbat ausfallende Aehnliebkcit mit den Windungen der Schlange; jedenfalls aber stellt der Genannte alle bisher in Dresden gesehenen logenannten Kautschuk Männer und Damen in den Schatten. Die zahllosen, geradezu verblüffenden Verdrehungen kann man hier ja nickt beschreiben, aber man folgt ihnen, wenn man sie siebt, mit athemloicr Spannung und (was nickt immer bei solchen Produk tionen der Fall sein kann) mit Wohlbehagen, da Herr Knösing eine angenehme, keineswegs hagere Perlon ist (er zählt erst 22 Zalire) und da er leine Bewegungen mit vollendeter Ruhe lind Leichtig keit nlissührt. Die Produktion geschieht unter elektrischer Beleuch tung , die es dem Fernstehenden möglich macht, auch die leiseste G -,cdcr- und MuSkclbcwegung genau zu beobachten. Wer den - aeren Ban des menschlichen Körpers aber cinigcrmaßen in dcn gereich seiner Betrachtungen gezogen hat, für den wird die Produk tion noch weit mehr als eine blcffe, wenn auch übei'rascheiide Unter haltung sein. Im klebrigen bietet der in jeder Hinsicht vorzügliche und trefflich geleitete Eireus allabendlich eine Fülle von bereits mehr und minder anerkannten Leistumum aus allen einschlageuden Gebieten und Vas flotte, nie stockende Vorwärtsgehen der Vorstel lungen, die ans das heiterste durch Elownspäße diirchwürzl werden, deren amüsantester Träger, der an guten Einsällen leiche urdrottige Kerr Pool ist, lästt keinen Augenblick Ermüdung eiittrele». Hin sichtlich der AllSstatknngs-Pantoininen wird jetzt tüchln, vorbereitet und >o!l eine recht wirksame „Der Rattenfänger von Hameln" werden. - Tic Bewohiierschä't des Plauciischcir Grundes beschäftigt ein m us! criöser Fal l. Am Snlvesterabcnd in der st. Stunde ver ließ Herr Giasiairikbesitzcr Viertens in Firma Strobel n. Eo. zu Dcliben seine Fabrik, um zum Auszahlen seiner Arbeilsleute kleines Geld im Tone cinzuwechseln. Er begab sich zuerst ins Ge meindeamt, konnte dort jedoch blos 300 Mark bekommen. Mil dem anderen übrigen Gelse (ein Fünshundcrtiiwrl'chein) Png er, wie man gesehen haben will, nach der Post, vor deren Lchalter der Zudrang von Pubhium aber um jene Stunde io groß war, daß fick Herr Mertens unverrichteter Seche wieder sortbegeöen baden soll. Von liier ist er nun nicht wieder nach Hauje zurückgc- kebrt, er ist seit dieser Zeit aber auch anderswo nicht wieder gesehen worden. Die öffentliche Meinung, die Herrn Viertens als einen höchst achtungswerlhen Meirichen leunt, glaubt an einen Ungliicks- fall. Tie junge Gattin des Verschollenen ist außer sich. — Leipzig, 8. Jan. Wie der Gehalt des neuen Polizci- direktvrs erhöht werden mußte (Einige sagen, um IHM, 'Andere »in 1,500 Mk.ff so bat auch bei der jetzigen WiedcrbcsctziiiiZ die Psarr- stellc zu St. Nicolai höher dotirt werden müsse». Erst nachdem auch die Stadtverordneten den Beschlüssen des RathcS bezüglich dieses Punites heigctretcn, ist dem Superintendenten Panck in Berlin Eröffnung gemacht und derselbe dein evangelischen Landco- Eonsistonum präwntirt worden. Ter Rus eines bedeutenden Kanzcl- redners und aus positiven Boden siebenden Theologen geht ihm voraus. Ter Berliner „Reichsboke" bedauert es daher sehr, daß ihn Berlin an Leipzig abgcben soll. Nor Ostern wird er das hiesige Amt nicht anlretcn können. Dasselbe ist von jetzt an mit 12,000 Mk. dotirt. — Friedlicher als es 'Anfangs dcn Anschein hatte, gestaltet sich jetzt die Kirchenbaufrage in Reudnitz. Bei dem ersten Anschläge des mit dem Ban betrauten Baumeister Möctcl in Dresden — 1-50,000 Mk. — war eS nicht verblieben, sondern, die gcsammte innere 'Ausstattung, die Ballführung re. eingerechnet, der Kostcn- actrag auf 260,000 Mk. gestiegen, so daß, weil nur 110,000 Mk. haare Mittel vorhanden sind, eine Anleihe von 1-50,000 Mk. aus genommen werden muß. 'Aber der Gcmemdcrath hat sich doch, wenn auch „schweren Herzens", dazu verstanden, die Anleihe in solcher Höhe zu genehmigen. Durch verschiedene Geschenke, welche zngesichert oder deponirt sind, wird sich an derselben auch noch etwas kürzen. — Diese Woche beginnen schon die Volksmaskenbälle. Die Earnevalgesellschait scheint aber — zu Grabe gegangen zu sein. — Auf Balmhof Schwarzenberg verunglückte am 7. Januar der Weichenwärter Ebert dadurch, daß er. wa« schon so oft ver boten und doch immer wieder gethan wird, aufrecht zwischen dm Puffern zweier Wagen hindurch ging und dabei gequetscht wurde. Er erlitt dabei so schwer« Verletzungen, daß er schon auf dem Transporte nach seiner Wohnung verschied. — Ein beklagcnSwcrther linsall ereignete sich am vonzestrigcn Abende auf der Edemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn in der Nähe von Durch dcn Zug, welcher nach 8 Uhr an der betreffenden hänel in Lößnitz auf dem BafMbergang« der nach Aue überfahren, wobei die Frau de« tödtet und der Wagen zertrümmert wurde, betreffenden Bahnwärters schMt die vors Boniü« «an der zu diesem Zwecke au«t und deckurch da» schm«»» Unglück, dein st« sei heedetgeUhrt ««den zu sein, Hausse« voi» Lößnitz zum leum getränkt, in der Näh« fand «non «ine Flasche mit und in seiner Weslentascke «ine Partie Streichhölzer — ist da« Verbrennen nur Vorsa Mann todt — Am ^Ko'hnhau? ein Aiaüb der Mammm, Ssn der Brandstiftung ver dächtiger Knecht soll bereits verhaftet sein. — Ei» Mitglied der gegenwärtig tnPotfchappel anwesen den KunstreiteraZeUschaft soll am Donnerstag Abend mit d«M neck, schulpflichtigen Mädchen Sch. auS Dohlen unsittlichen Umgang ge pflogen haben. Doch soll da» Mädchen, wie «ine Schulkameravin ausgesagt hat, die etn Gespräch belauschte, dem Manne absici ' salsche Angaben über ihr Alter gemacht und sich sür 17 Jahre zä lend auSgegeben haben. Der Kunstreiter ist verhaftet. ^ — Di« in Nr. 3 diese« BlatteL enthaltene kurze MittheUung über da« Feuer in Hänichen ist dahin ,u ergänzen, daß Herr Kühn, der Kalamitose» am 30. Teerniber, dem Tage deS Brandes, nicht erst um 10 Uhr, sondern schon um 7 Uhr Abends nach Hause zurückgekehrt ist und bereit« gegen 8 Uhr seine« Wagen sn die Remije geschoben hat und sich gegen 8 Uhr mit seiner Famtlik zur Ruhe begab. Erst ' ,11 Uhr sind Kükm'S von dm Nachbarn ge weckt worden; es brannte da schon Alle«. Wo und wie das Feuer ausgekommm, ist, wie die „Wciß.-Ztg." schreibt, „och unaufgeklärt. — Ranimenau bei Bischofswerda. In unserer Gemrinde feierte am 29. Deren,der der beliebte, tüchtige Gemcindevorstand Herr Karl Traugott Fichte sein 25jäbrigcs AmtSlubiläuin al» Ge« ineindevorstand, wobei selbigem vom Gemeinderath, Kirckmvorstand und Schulvorstand finnige Geschenke und viel« herzliche Glück wünsche (von auswärts durch Telegramme) dargebracht wurden. — Behausung durch Glückwünsche und Geschenke vom hiesigen Heren Pastor Hiecke. — Am 5. d. wurde in der großen Pura, kurz vor ihrer Ein- alte Wittwe Won. Mündung in die Mulde die 73 Jahre >g Zeit mit ihrer Famili<daS sogi Uttwe di« zur Me.. unweit de- erster» Gewässer« stehende gm. Köhlerhaus bei Rautenkranz i. V. bewohnt, entseelt amgcfunden. Da cs an jenem Morgen sehr glatt war, ist «S anzu- nchnien, daß hier ein Unglückssall vorliegt. — Dieser Tage ist es in Z > choplau wieder gelungen, vier zu der sogenannte» Tückelbande, die längst der süchsstch-böhnnschrn Grenze seit Jahren ihr Unwesen treibt, gehörige Personen bei Laden« diebercien zu verhaften. Von diesen Leuten gehen immer mehrere, aut gekleidet, zusammen in Manusakturgeschäjle, lassen sich theur« Rücker vorirgen und während deS AuüsuchcnS lassen einer oder zwei von den Spitzimben Tücher unter ihren Sachen verschwinden- I»» Besitze dieser Geseilichaft wurden verschiedene Tücher im Werth« von etwa 300 Merk gefunden. - Am 6. d. wurde aus der Mulde bei Püchau der Leichnam eines unbekannten Mannes gezogen, der Monate lang im Wasser gelegen haben kann. Tie Kleidung bestand auü dunkler Stoffhose mit Gnrtträgern, brauner Plüschweste, schwarzem Halstuch, rind- ledernen Sticieln mit Adsatzeiscn, leinenem Hemd« ohne Zeichen. Schwarzes Geldtäschchen mit 4 Ps. Inhalt. - Noch imincr treibt sich der am 19. Dcccmber v. I. aus Val-.ihof 'Neumark entlaufene Stier, ein seltenes Stück Hoch wild , in den Wäldern um Rcichmbach i. V. umher. Die Schrot« Ichüsse, welche bei der am 30. Deeember stattgesundmm Jagd auf Vas verwilderte Thier abgegeben wurden, Hanen den Stier derart mit, thcilü ohne Waffen, an« dcn umliegenden Ortschaften au«, um das zwischen 'Neumark und Oberhainüdors sich erstreckende Revier abzu'uchen. Indes, der Stier war nicht zu treffen, und so zog die wackere Schaar nach vergeblichem Bemühen unverrichteter Dinge wieder heim. — In dem in der Sonnabend Nummer ersichtlichen Artikel ans Cunncrodors bei Königstern war auch von einem verbauten Waldweg die Rede. Wir erfalnen jetzt, daß die Peunachung dieses Waidwirlhschastsivegcs durch die Kgl. Reviervcrwalkung in voll kommen legaler Werse aus dienstlichen Gründen erfolgte. — Landgericht. Vor der ll. Strafkammer ging gestern wiederum ei» Monstrepro-.ß, bei weichem sich die Zahl der Angc- tiaaien aus 30 bezifferte, unter Ausschluß der Leffentlichkeit in Szene. Ter Anklage lagen lediglich Vorgänge zu Grunde, welche aus die Wahlagitation der sozialdemokratischen Partei bei Gelegen heit der letzlverganacnen Rcichstagswahl im VII. sächsischen Wahl kreise Meißen-Großenhain re.) zurück'usühien sind und die Haupt rolle im Prozeß spielt dabei der schon längst in Haft befindlich« Eandidat dcrSozialoemokraten, Eiaarrenarbeilcr Karl August Friedrich Gc»cr aus Großenhain. Denn dieser gilt als Verfasser cmes in 10,OM Eremplaren erschienenen, von de» Mitangeklagten Buchdrucker August König in Striesen «nd Maschinendrcher Ferdinand Krügel in Llrieicn gedruckten Wahlslugblattes an die Wähler des VU. Wahl kreises. das am 20. September v. Z. von der Kgl. Krcishauptmann- schast Dresden als Landespolizeibelmrdc verboten und trotzdem von den übrigen Mitangeklagten verbreitet worben sein soll. Das Flug blatt soll Schmähiingcii von Staatscinrichtungen und obrigkeitlichen Anordnungen enthalten haben und war auf einem zweiten, von G- verfaßten Flugblatt« auch, den Bestimmungen des Neichs-Prcß- gesetzcS zuwider, Namen und Wohnort des Truckers und Verlegers nickt angegeben. Zweien der Angeklagten,dein Schulunchr. Ernst Sckiatz Z' Großenhain und dein Eigal'renarhcitcr Rodert Schwarze in Meißen, mar bereits vor dem 1-5. September v. I. die Befugniß zur Ver breitung von Druckschriften verboten. Im Allgemeinen erstreckt sich die Anklage auf die 88 »"d 47 des R.-Str.-G.-B., 8 19 re. des Reichsgel'etzcs vom 21. Oktober 1878, die gemeingefährlichen Bestre bungen der Sozialtcmolratie betreffend» und die 88 19 und 6 des Rcichspreßgesetzes, während außer dcn bereits erwähnte» Angc- schuldigten noch folgende Personen in Frage kommen: Fabrik arbeiter Julius Zichlesche genannt Gerhard »Istm Enger, die Tuch macher Heinrich Klonte, Adolph Wagner, Louis Hermann, Julius Schulze, Hermann Feder, Wilhelm Günther »nd .vennann Backofen, die Fabrikarbeiter Moritz Rösiel, 'Adolph Rohmann» Wilhelm Stephan, Gustav Riemer und Camillo Richter, die Weber verkehrt, wurde da« Geschirr de» sitzerS "Jung- der Fabrikarbeiter -Hermann Ehristing und Zeugschlosser Paul Schubert ans Meißen, die Cigarrenarbcitcr Wilhelm Frenzel, August Krause, Robert Lindner, August Hcyde, David Dietrich, der Handarbeiter Ferdinand Altrrmann »nd der Cigarren- sortirer Friedrich Schirmer, sämmtlich aus Lommatzsch, der thal, Cigarrenarbcitcr Robert Grille und schließlich Pantoffclmachcr Friedrich Bellmann, beide auS Bergwerk bei Meißen. Außer Ger,er befinden sich auch noch die beiden Letztgenannten, sowie der Kol porteur Kühircl aus Meißen in UntcrsnchungSbaft. Die Staats anwaltschaft war von Herrn Iustizratl, Rcichc-Eiscnstuck, die Ver- tbeidigung von den Herren Rechtsanwälten Frei,tag II. aus Leipzig sür 3 Angeklagte und Ensold sür Ge»cr vertreten. Dis geladene» 19 Zeugen, darunter die Obergendarmen Mehner aus Meißen und Schulze, sowie der Stadtwachtmeister Große cm» Großenhain, gehören meist dem Srekutivpersonal an. Die Verhandlung war be reit« Abends gegen 7 Uhr beendet und lautete da« llrthetl für Geyer aus 8 Monate Gefängnis, und 14 Tage Haft, sür König und Krügel auf je 4 Monate, für Äöhnel, Nitzschke, Zschiesche, und Fränzel arff je 2 Monate, sür den bereits am 8. Octob von der IV. Strafkammer wegen Verbreitung verböte«« schriften zu 3 Monaten Gefängniß verurtbemen Schwarze Monate Gefängniß, sowie gegen Schatz auf 4 Wochen, gegen dem Amt, St.gts > »«» S r»a »ti G «I, »krw- Hnim, »t, LZL »> Sitz««»». noffrlß Lk»ukorbt, Schwipp«, Lenostcld. »»r! e SkohLLbaa» Stockholm Va-aranda Pt»« . , rasch tlkrt da» Boro wattl». i den; dt« «drr «« wal,rsch«i> L« kommer 4L2 G> reich 2/ Oesterv der Er bat einer Z dieser ( wird, mittelst widerst kann u ist ma 30-410 D Kam müdlic Sckisf Politr teujal jsreudi einer i sind. , fortgci führen daß d hestre Krei^ der 8 Jnnei Gehö ist n von 1 heits- Seuck Gesai auf k Gel marl Men Post N Haiti iedcc Üeli ein däch Best und -e-' sa 1s Nt« gest und tun tön wui ßrc
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