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Dresdner Nachrichten : 30.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188701303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-01
- Tag 1887-01-30
-
Monat
1887-01
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.01.1887
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r:2 ' s « K »I »2- » l § o Z H ^ . P§ kds Stiefbruder Kühne die jetzt al« einck der ersten Ge schäfte ihrer Braucht bekaimte Pivduklm-Grvsto-Handlnna Hultzsch u Kühne. In juiigen Jahre» trat er al- Mitglied m die Kcnff- niaiinschalt ein nnd war mit unter den Begründer« d«< Handels wissenndaitliche» Brrrin«. der unter dem Namen de- .Kauimänni- ichrn BereinS" bekanntlich eine sehr gemeinnützige Thätigkeit ent wickelt. La« Bertr,men seiner Berursgenossen berief ihn vor 18 Jahren in die Dresdner Handels- und Geirrrbekammre: m dersel ben leistete er bald so Borzüglichck, daß er »um Bicepräsidenlrr, und 1882 zum 1. Borsitzenden (Präsidentm) derselben gewühlt wurde In der Abfassung der als musterhaft bekannten Jahresbe richte der Kannner bat Hultzsch stet« hervorragenden Aulheil gehabt: die Interessen de- Handel», und Geiverbrstandes. der Grokiiidustrie >v,e desKleinarwe»bck sandcn an ihm stet« einen tüchtigen vorderer. Den hohen 3,'ang. den Dresden als Handelsstand elnniinmt. vcr- dankt es mit seiner umsichtige» und zielbewubte» Thätigteit. Pie Bürgerschaft wühlte ihn im vorigen Jahrzehnt in das Stadtver- ordiieien-Kollegni»,. in welchen, er sofort als Vorsitzender des F,»c»>za»s>ch»>ses thätig war. Das SladtverordnelenKollegiui» ivählte lh» lodaiui mm undeioldeten Stadtrath, als tvelcher er seit 12 Jahren »nt regstem Eifer und günstigem Erfolge seine Kräste der Fiiianzvenvattnug seiner Vaterstadt widmet. Hultzich wirkt auch irit einer Reche von Jahren alS Vorsitzender de« AussichtS- rath« der Eachsücheu Bank und hat stets daraus ge'ehen. daß dieses groge, lovhlthütige vaterländische Institut, daS sich bekanniuch nie an emer Gründung belbeiligt, seine reiche» Mittel zur Unterstützung der Dresdner Induittie nnd Geiverbtrelbenden i» evulaniester Weile verwendet. Biederkeit. Bescheidenheit nnd Uneigr'nuützigkeit sind hervorragende Eigenützaflen seines EliargtlrrS. Leine grobe Be fähigung und leine ebenso g»I->ächsi>che wie national-deutsche Vateilaiidsiiebe lassen ihn zur Ausübung dcS ihm von dein Ver trauen seiner Mitbürger angrlrageneu Ehrenamtes besonder- ge eignet erscheine». — Die für vorgestern Abend von dem bisherigen RcichstagS- abgrordnelcn ihr Dresden-Altstadt. Herr» Bauineister Hart- w i g. nach Meinhold's Sälen eliibcrusene Versanimlnng war recht zahlreich besucht, meist von Mitgliedern der Reiormpartei. H r. Hartwig hatte 'einen Vortrag dahin diSpoiiirt.dab er zunächst über die Gesainmt- Ihäiigkeit de« letzten Reichstages, dann ülicr die geschäftliche» Ge- Vllvaenheiten desselben und schließlich über seine eigene Thüligkrit berichlen wi'llie. Da er jedoch die ersle» beiden Dheile zu weil a»lS- gesvoimc» hakte, nachte er nach ziemlich zweistündigem Vorträge ub- brechen. wobei ec die Forlsetznug desselben »ir einen späteren Tag in Aussicht stellte Au' die Einzelheiten deS Vortrages emzugehen. verbietet sieh schon deshalb, weil der He,r Vortlage,ide die kctero- genstk» Materien in das Bereich seiner Erörterungen zog und dabei bemüht war. sowohl durch Fixiiung der allgemeine» Gesichtspunkte, als durch eingehende Details zu wirke», flüchtig streute der Herr Vortragende die Krankenkassen- und Arbctterlchntzge'etzgebnng. das Branntweinmonopol, die Enlichädignng unschuldig Verurlheiiler und Sie Brlusnng m Strafsache», dagegen verweilte er längere Zeit bei ..an den Schutzzöllen, der Koloiiialpolitik. den Poslsparkassen, der m >> vei r Bürsen- 'iciier und der Handwerkerirgge. Von speziellerem Interesse waren die A»s>n!>r>ingen dck Redners über die Poslsparkassenvorlnnc. Er zog hierbei Parallelen zworheil nnsercr flküjigeu sächsischen Benölke- '.nng mit il rem geneckten Spaisinn und der ostpreußischen Bcvöl- teiung. Die scichsi'chen Atgeoidnetcn seien tiei be'tiirzk gewesen über die Beilage, nach welcher dle Post alle Ersparnisse der Ratio» an sich Ziehen und dieselben m Berlin konzenlriren wollte. Hierdurch würden itinere hochentwickelte» sächsischen Sparkasse» den Todesslob erliuen haben. Beinerkenswerih ivar hierbei, daß der Rediiri die gliicklich enolglc Ablehnung der Vorlage nun Tbeit gerade de», per sönlichen Enigreneii des SlaaiSietrelärS Tr. Stephan znichrteb. der de» Eeiilrumsitthrer Tr. Wlndldorsl m der Debatte durch per>ö»l>chr Angriffe »Er >sl der Vater aller Hindernisse!) vor den Kopf gesto ben habe. Für den Umstand, daß alle ,» die HandwerkeMagc ein schlagenden Anträge den Rainen Ackermann an der Suche ttiigen, wußie Hc>r Hanwig befremdlicher Wecie leine andere Mvtivnung. als die. ..doch dicier Rame gerade mit A annriige'. Im zivelte» Theile seines Vo»!rages gab Redner eine cingebendc Schilderung der ge'chä'ilichei^ ö epslogenheile» des ReichslagS, über tue rllrl und Wege der Sioiibehandlnng. d,e Slellnrig der Fraktionen zu einander:c. Der Vortrag, welcher mit einem Hoch ans Kauer Wilhelm schloj;, wurde durch anhaltenden Bestall ausgezeichnet. — Zur W ahIbeweg n » g in der Provinz. Am Tvnnerstag stellte sich der »» 7 WahlkieiS »Großenl> a > nt zum Kandidaten auigritellie Kaininerbeci Frhr. v. Friese» aut R'vlha den Wählern von Gr-cheiihani und llnigegeiid durch eme von dem dortigen kvn- scrvaliven Verein einbeinsenc Verianuninng nn groszc» Saale des ^Gesell'cha'islianscs" vor. En. Mi Wühler, em Viertel ans der Stadl, drc, Va'ucl aus den nrnliegenden, zum Wahlkreis gehörigen Doriern und Stäl le» Halle» sieh eingeinnde». In last zweiüiindi- ger 'Rede entwickelte Herr v Kursen lein politisches Programni l» populärer, allgemein cmiprccheiider Weile. Ans dem fesselnde» Vorträge sei nur erwähnt, daß bezüglich der Monopolprojekle Herr v. Furien lelonte, daß. falls dergleichen dem Reichstage vor curem möglichen Kriege wieder portzegen sollte», was er nach derncriesirn beslumiiicn Eckläciing des Flirsien Reichskanzler iln preußischen Ab- gc0ldi>eie»hauie bezweitelc. er gegen die>eiben als '.'lbgeocdncter stim men werde. Rach Schlug des Vortrages wurde Fclir. v. Friesen von der Versanimlnng als Kandidat iilr den 7. Wahlkreis prvkla- mirt Die von iozialdemokratocher Seite veiinchtc Ausrufung eines anderen Kandidalci' wurde uumvglich gemacht — Am2ü. Halle sich in Sclinceberg »l9 Wahlkreis» eine grobe Anzahl Wähler, Konservative und Liberale, zu einer Veivrechung über die dcvor- ilehenic ReichstagSieahI vereinigt. Tic Versammelten erklärten sich emmnlhig gegen d,e Kandidatur des dcnt'ch'rclsinnigcn llkechtsan- waltS Dr. Hempel i» Ziockan, früher in Echneeberg. Von Libe ralen und Koiurrvaliven wurde hierbei in entschiedener Weile be tont. daß im Wahlkreise und insbeivndcre m Schnerberg für die deurichslkisiniilge Partei, die im Reichstage mit llltramontanen und Sozmldemelinlen der Reicköregierrnig die ihr dringend erforderlich ickemendrn Mute! zunr Schi tze dcs Reiches vciweigcrt hak. kein Boden zu sinden sei. Tie Anislellnng einer Kandidatur der natio nalen Palleten soll heute erfolge». — Im Leipziger Land kreis hat nunmehr Herr Tr. w.cd. G>'tz definitiv nngenommen. Es lomdc beschlossen, in den einzelnen Laten des Wahlkreises, so weit dies Nicht schon ge'chehe», besondere Lokalkonntees zu bilden, nelche da'iir agiliren rollen, die Wählerich-ckt snr den reichst,cnen 'iandidaten der Lrdnnngsparleleii zu gewinnen. Bei der allgemei nen Achtung und Beliebtheit, welche sich Herr Tr. Götz zu curenen hac, drirske bcrcchiigte Anssich! ans eine» Sieg vorhanden sein. — ES sind weiter ans dem Nachlass des Ehrenbürgers Johann Me her 5Mr Mk. dem bsair'lahans, 2tt>» B,k. der Tiakomisen- anstatt. Pik. dem Frauei-erweibsverei», 2«Mk. der Wohl- gcn'.ciiiten Sliilniig, liitXr Mk. der Kiirderheilttätte zu Ren- nnd Aittonsiadt. l'XX, Mk. der Kinde,hcilanstatt zu Allstadt. IE» Mk. der deiitlchen Heilstätte in Lo'chwitz zugeflosseir. — Zur Erlangung von Planrkizzen im Mahstabc von 1:200 der natürlichen Erobc für de» Neubau eines DunstgebändLs für daS Kgl. Sachs. F > n a n z m , n > st c r i u m und die Zoll- und S t e» c r - T i r c k I, o » in Dresden wird jetzt vom Kgl. Jinanz- ni'nislcrmm eine PreiSbewechung ausgAchriebcn. Tic Eiiilicsernng an die Kanzlei des genannten Minislerinins ttvie üblickr mit ver- ücgcltcm Name» uns Motto) hat b s ltt. Mai d. I. Mittags 12 Ulrr zu erfolgen. Für die vom Preisgericht als den Bedingungen d«.S Programms am meisten entsprechend bezcickmcten Entwürfe sind drei Pieve ansgeietzl von ME 5M1 und 3000 Mk. Autzerdem l'seibt Vorbehalten. 3 durch da? P>c>Sgcnck>t bestimmte Entwnne für ie 1000 Alk anzukarisc». Das Preisgericht besteht aus 4 Mitglie dern des Kgl. Fiiuinzminisiermms und den Herren Architekten: Lbcibandirektor Sieben in München, (sieh. Banrath Endcll in Berlar und den Banrälhen Pros. LipsinS. Oherlandbaumcister Ecmzlcr und O- Wanckcl, letztere drei in Dresden. Bauprogramm nebst einem Lagevlnn und Bedingungen sind unentgeltlich durch die Kanzlei des Finanzminitteriums zu beziehen. — Dem PrciSrichlcrkollegmm der Leipziger internationalen ichkunsiaussleltung gehören von Dresden die Herren -.rektor Feiste! vom Hotel Bellevue, Hotelier Weber und Konditor Liniberg (Lisisig's Nachfolger) nn. Prämiirt wurde von Dresdner dast »tche. Würmr «RtGiDeMaesttzt« -Witt . derselben erzeugt «nd ,u-efiihawerde«. Die Nichtigkeit Regeln wird cm der Behandlung und Heilung äuberer und imre« Entzündung«, nach dem versah«, der Natnrtzeitweife nachgewte» sen besonder- bei Gehimentzündung. die i» oft i> geistiger Ueberanftwnaung bet dispouirten Ki»dem . letztaenannrer Krankheit lei ck dnichan- sallcd. Eisben Umschläge öiilrch ««zuwende». wo schon Blutüberttillungswtlftube; Ableitungen sein, «n «tdsamste«. M»r uud verständlich wa««rn auch des Sprecher« «MiLnmgen über -nMchu», tze, BluUoitmir. Messungen derselben, höchste und niedrigste Temperatur«, nn Vlu»,. der damit verknüpfte» Krankdeiten und deren möqlich« oder nicht inögliche Hebung re. Herr Hindors erntete für seinen lehrreichen Vortrag den reichsten Bestall leiten- de- zahlreiche, Publikum-. 'Nächsten Freitag, den 4. Februar, sinket bei Heldig'S die diesjährige weneralversanimlnna dck Verein- statt. — Trotz der Warnung der an der Elb« beschäftigten Arbeiter wagten sich vorgestern Nachmittag vier junge Leute. Schüler einer höbe«,, Lehianstalt. in der Nahe von »Anton«- auf das Ei« der Elve. Ziemlich in der Mitte brach einer dnlelben ein. Glück licher Weise gelang eS ihm. sich so lnrige über Wasser zu halten, bi- einer der i» der Näd« veschäitigtr» Arbeiter mit ernem Eis- hake» ihm »u Hille kam und ihn aus seiner gröblichen Lage be freite. Der Eingebrochene niag ein guter Schwimmer gewesen lein und hatte sich im Wafier semes Uekerztehert entledigt. Seine Genossen sollen den, Unfall« zngesehrn haben, ohne helfend ein- zugreiten. — Ohne polizeiliche Anzeige wurde gestern in einem der renom- muttesten Restanrant- der Pillniherstraße eine öffentliche Versamm lung abgehalten, bei der es gleichwohl sehr geheimnisvoll zugiiig. Das kam so. Eine grotzr Anzadl der ersten Tapezirer hatte am Morgen Korrespondenzkarten erhalten, aus welchen ihnen — angeb lich — der jetzige Pachter des Etablissements inittheilte. da« er dasselbe ganz neu zu tapezire» und einzurrchten gedenke; er ersucht de» Adressaten, sich Mittag- zur nädrren Besprechung einzusinden. Natürlich erschien jeder Brreseniptänger pünktlich, bestellte sein Bier und darrte der weiteren Entwickeln«,» der Dinge. Bon den Herren Tapezierern war ein Jeder erstaunt, io viele vom Geschält dort an- zutrefsen. zu einer Zeit, wo man tonst zu Hause ißt. Der Wilth begrüszte jeden seiner Gäste mit der gewohnten Höflichkeit, aber — von »e»e» Tapeten und Vorhängen sprach er nicht. Endlich brachte einer der Gäste die Sache offen zur Sprache und man kam bald dabinter, das? hier die Fopverei eine- Spaßvogels Vortag, der de» Namen des Wirtbcs geiuißdraucht hatte. Hätte man nur de» Böle- wicht erwischt! Wahrscheinlich beobachtete er höhnisch die Wirkung seines diirnmen Witzes De» Geprellten blieb nichts übrig, als ihren Ingrimm mit delikatem Münchener Holbräu hinunterzuspülen. — Die beiden dentigen Vorstellungen im Viktoria-Salon ^Nachmittags kleine Preise) sind die letzten DonntagSunfführiinaen. in denen das jetzige Künstlerversoiial zusammen wirkt. Ai» Mon tag steten sie samnil und wnderS — mit Ausnahme des Herrn Maxsladt — zum letzten Male auf. — Der in Rom verstorbene deutsche Gelehrte ist nicht der in Dresden geborene und erzogene Pros. Woligang Helbig. sonder» Pros. Wilhelm H e n z e n : derselbe ist erster Lekretär des archäolo gischen Instituts. Das Telegramm batte ihn als Vorstand dessel ben bezeichnet -. dieser ist aber Pros. Helbig. — Ter Export-Verein für das Königreich Sachsen bat soeben ein i» 6 Sprachen Deutsch, englisch, französisch, spanisch, iralieniich und holländisch) verfaßtes Etrkular ausgeacben. welch,'s den Kaialog seines Export-MustcrlagerS erläutert. Dasselbe dürste namentlich zur Erweiterung der ohnehin schon sehr umrangreichen Verbindungen des Verein- mit einer großen Anzahl üdrrieestcher Handelsplätze beitragen. — BeleitS vor einigen Tagen wurde Gelegenheit genommen, dem verbreiteten Gerüchte von dem plötzlichen Tode eines der an gesehensten Kansleute am hiesigen Altmarkt entaegeiuustctcn; eitern trat dasselbe erneut hervor. Wie wir unS selbst überzeugt ade», bietet sich für die Begründung dieses nichtswürdigen Ge rüchtes auch nicht der mindeste Anhalt. — Die heutige Auslage enthält für Dresden mit Umgebung eine Extrabeilage der Re > S - S tä r ke - F a b r i k von E. Hostinann und Eö. bei Salzuflen (Jürstenthuin Lippe-Detmold). — Gestern hat hier ein würdiges altes Ehepaar dieser Stadt, Schuhmachermeister 0) ut »ia n n und seine Frau, sein bOjährigcS Ehejubiläum begangen und ist in der Frauenkirche durch Hern, Arcdidiakonus Lotictuus feierlich eingcsranct worden. Beide Ehe leute sind »och körperlich und geistig susch und rüstig. Neben drei Kindern, die von 16 noch an, Lebe» sind, »mgiclit sie eine große Schaar von Enkelkindern, darunter auch ein Urenkel. — Heute begeht unter entsprechenden Feierlichkeiten Herr Karl Krimpe, der verdienstvolle Direktor der Brauerei zum Fel>cnkcller bei Dresden, sein 25jährige-Jubiläum als Leiter des Unternehmens. — Die geistige Nummer der Leipz. »Jllustrirten Zeitung" bringt als Beilage zwei Prächtig getroffene Porträts dcS Ge- neralteldmarichalls 0)rasen Moltkc nno des Reichskanzlers Fürsten BiSniarck. wie dieselbe» i» der Rcichstagssitzuna vom ll. Januar ihre epochemachenden Reden hielten. Ei» drittes Bild zeigt die glänzende kaiserliche Tawl. bei welcher Sr. Majestät der Kaiser mit erhebenden Worten aus das Wohl der deutschen Armee toastete. — Au> Anregung der Finna Krohne u. Hirsche!, Allmarkt 3, habe» sich Inhaber von Gc'chättslokalitäten deS HäuserkarrecS: Alt- markt, W'lSdrnsserstiaßk, Schesfelstraße und Quergasse Petition nm Eriichtung von Eenstalstellen zur Erzen., elektrischen Lichte-, behnis Abnahme desselben, an Rath der Stadt gewandt. Es ist sicher zu erwarten, daß diesem Geinch seitens de- StadstatheS da- größte Wohlwollen entgegen- gcbrackii wird, sodaß Dresden ierncrkin auch in dieser Beziehung mit anderen großen Städten gleichen Schritt halten kann. Aortsetzvng de- lokale« rvetles Sette v. in einer zur Erzeugung des " bcn, an den Nb. Direktor Feistel vom Hc (Lässig's Nach, ttrmen u. a. die Firma Lobeck u. Co. »nd die Dresdner Molkerei Gebr. Piund mit dem EbrenviciS der Sladt Leipzig. Die Firma Grüner und Comp, in Siegmar rrlpelk aus deutschen Cognac den höchsten EhreiiprciS. Gebrüder Edelstein >n Dresden erhielten die golbne Medaille. — Ter Besuch der K o ch k u n st a u Sst ell u n g im Krystall- valast in Leipzig war am Freitag ein ganz enorm starker. Der Mensckcnandrang in den Nackmiita.'ssluiidcii gestattete sich der artig, vaß zur Uiiteistützimg der Ai»sirhlsvrgo»e für Anlrechterhal- tnng der Ordnung 20 Schutzleule dahn, kommandirt werden muhten. — In der 3. diesjährigen Sitzung des Verein- lürvolkS« per st än bliche Gesundheiks pflege, vergangenen Freitag bei Hclbig'S. sprach Herr Qindors-Radebe»! über ,Wänne und Kühle als Heilmittel". Redner führte ln der Hauptsacke Folgende» auS: raak-neschtchre. Deutsche« Nrich. In Potsdam ist am Sonnabend früh l Uhr d,e Prinzessin Viktoria. Gemahlin dcS Punzen Wilhelm, von ciiicm Knaben entbunden worden. Es ist der 4. Prinz dieser seit 1881 bestehenden Ehe. Die Hoden Eltern haben sich gewiß ein Töchtecchen gewünscht. Indessen! Prinz Heinrich wird in diesem Frühjahr wieder eine längere Seercike antrelen nnd. wie eS heißt, rum ersten Male selbstständig das Kommando eine- Kriegsschiffe- übernehmen. Eine sehr ungrmülhttche Korrespondenz über die KriegSaus- sichieu befindet sich in dem ,.Bester Llovd". Darin heißt eS: Man muffe sich erinnern, daß der eherne Reichskanzler wiederholt schon einem Kucge vorgebrugt. indem er den Gegner rechtzeitig angern'eii und ihm dadurch gezeigt, daß er ihn durchschaue und auf der Hut sei. Im p-tzige» Augenblicke brauche ein russiich-iranzösilrdes Bündniß nicht besorgt zu werdrn, ober man besitze in Berlin voll gültige Beweise dafür, daß General Boulanger die Ueberzcugung habe, „eizderrit" zu sem und längstens in einem Jahre auch ganz allein de» großen Enticheidungskamps unternehmen zu könne», wenn im Orient Ruhe bleibt, daß er aber schon für die nächsten Monate nn einen Feldzug gegen Deutschland denkt, wenn Rußland bald in Aktion tritt, oder wen» aus der Balkanhalbinscl irgend eme günstig, in wenigen Monaten könnte sich diese« Verhälstiiß ander- gestalten. Deutschland wünsch« zu wissen, woran es lei. und wenn leine dicSsälligrn Klarstellungsversuche kein befriedigende- Resultat ergeben würden, so könnte eS sich allerdings veranlaßt leben, dem alten und bewährten Grundiatz nach zu leben, daß dir beste Defen siv« in der Lsiensivr bestehe. Das ist die Essenz der au« Berlin unS zugegangrne» Mittheilunaen und man wird gestehen, daß die selben im höchste» Maße beawtenSwerlh sind. Wie sehr die drutich,re,sinnigen Parteiführer die Fühlung mit ihren Parteigenossen auch ,n Preußen verloren haben, zeigen die Boraäiige in Danzig und Königsberg. Nock drastischer macht sich dre Mißstimmung gegen Herrn Richter in Brombera geltend. Don haben die Tcutscstsreisinnigrn beschossen, von der Ausstellung r>ne- eigenrn Kandidaten adznlrben und Im Interesse der Einigung aller deutschen Wähler gegenüber Polen und llltramontanen dem lreikon- lervativen Regierungspräsidenten von Tirdemann ihre Stimme zu acben, salls dieser von konservativer Sri« ausgestellt werde. Drullchfrcisinnige wollen einen Frrikonservativen wählen und noch dazu einen Regierungspräsidenten. Unzweideutiger kann doch wohl kaum die Absage an dir Partrilettung ansgednickt werden. Herr von Tirdemann soll ober mit Rücklicht aut das Wadlkartrll der drei Septriinatsparteien es abaelehnt haben, statt des bisiierigcn vativen Ober-BerwaliungSgerichtsrath Innigen von den Llrttkalen sofort im ersten Gange unterstützt oder ob auch tm ersten Gange Aädlkandidaten ausgestellt werden sollen. Eine konservative Kandidatur bei dieser Wahl zu unterstütze, lehnten die Elericalen ab. Nun lveiß man doch, wem die Deutsch- freisinnigen ihre Mandat« verdanken. Das deutsche Reich war bckder in Serbien nur durch eine Gesandtschaft vertreten, deren jeweiliger Ehe, gleich,ritt« di« Funk tionen eine« Generalkonsuls verlad und die HandelSinteressen de« deutschen Reiche- vertrat. Das answarriae Amt in Berlin e»t- "ch nun. mit 1. Mai d. I. die Gesandtschaft dck deutschen in Belgrad von de» Konsulats-Funktionen zu entlasten und in der serbischen Hauptstadt ein Genrralkon'lilat. ln Noch aber iisulats-Bertrctniia zu krelren. Zu gleicher Zeit wird auch in Nesküb (in Altierbien) ein Vizckvnlulat fette»« des deutschen Reiches cnstallirt werden. In dem Etat des auswärtigen Amtes für t867—88. welcher dem Reichstage vorgelegt iH findet sich keinerlei Andeutung über solche Pläne. Das schließt nicht auS, dab sie bestehen und verwirklicht werden sollen. Loch klingt da« Lied vom braven Mann." Am Sonntag orvmittag waren mehrere Kinder au» Bistum in Holstein in die itten bman-grgaiigen. um auf den treibenden Eisschollen den üblichen Svort dck log. .Schippern-" zu betreiben Bei dieser Gelegenheit hattte sich eine Eisscholle von etwa 14 Fuß im Quadrat losgelöst uud trieb mit drei auf dcrirlben befindlichen Kindern mit dem reißenden Miellttom leewärts. DaS Geschrei der Kinder, die in dem Alter von 10 bi- 14 Jahren befanden, drang bis in n Ort hinein, und bald zählte der Strand Hunderte von weh klagenden Menschen, darunter auch die Eltern der Kinder. zi,e Kinder waren in kurzer Zeit den Augen der am Strande Stehen den entschwunden, und man konnte nur mich mit dem Fernrohr dieselben al- kleine Punkte zwischen dem Treibeis wahrnehi al» ein seebesadrener. beherzter Schisser. Namens Hans Neil binjiikam und mit noch drei Gehilfen »nt seinem Boot die gefähr liche Fahrt zur Rettung der Kinder anlrat 'Nach mehrstündiger schwerer Anstlenanng. bald das Boot über die Eisstücke tragend, bald dasselbe schleppend, erreichten die Schisser endlich eiSlirieS Fahrwasser, wo eS gelang, de» schon halb erstarrten Kindern nabe u kommen. Der Schüler Reiher svrang in'« Wasser, erreichte chwimiiicnd die Eisscholle und brachte die drei Kinder »i's Boot. Der Jubel wollte kein Ende nehmeitz als die Scdiffer mit den Kindern, die kaum mehr zu geben im Stande waren, au! den Nacken. Eisschollen hinweg daS Fest- welcher i» dürftigen Verhält- ,, inan ihn, überreichen wollte, vo» der Hand und erwiederte nur, daß er nicht» weiter als seine Pflicht gcthan. AlS ein große- Glück ist eS a»,»sehen, daß der nid völlig ruhig war. da die Kinder sonst unrettdar verloren ge wesen wären. Oesterreich. Die Niederlage des UnterrichtSminislers Gaullch im Thrvler Landtage ist eine vollständige und »»abänderliche. Die Schulkomniiision hat die Vorlagen über da- Volksschulgesetz gar nicht zu Ende beralhen, sondern dem Landtage vorgeichsagr», den RcgieniiigSenlwnrf avzulelinen. weil er der Kirche den ihr ge bührenden Einfluß nicht ziierkeiint. dagegen eine Resolution zu faste», in welcher daS Ministerium aufgefvrdert wird, da- ReichS- volksschulgcsetz im konsefsionkUen Sinne zu ändern. De» unmittel baren Anlaß zum Krach gab der Abänderung-antrag. daß den Geistlichen m allen Schulräthen der Vorsitz gesetzlich zurrkaiint werde, waS die Regierung nicht zugestehcn konnte. In dem soeben geschlossenen steirischen Landtage stellten die Clerikalcn den Antrag, die Ehcsrechcit einzuschlänken. Es ist sonderbar, daß säst immer ein Pfarrer mit der Emjchränknng der Ebesreiheit hervorlritk. Baron Zschock leuchtete dem Antragsteller Pfarrer Pscheiden jedoch grausam heim und sprach sich für die Ab lehnung aus Gründen der Humanität, Freiheit und Moral auS; ar sonderbar so es aber, daß ein katholischer Priester die Ehe ein- ränken wolle, welche von der Religion als Gnadenmittcl be trachtet werde. Der Antrag Picheide»'« wurde auch sofort abar- lehnt. Ganz daS »mgckehrte sollte angestrrbt werden, man müßte die Leute in den Alpenländcrn zur Ehe geradezu zwinge», anstatt .... , .. , . urg. Im Landtage wurde über die Herrinbringu»« der Alime»tat>onskosten verhandelt und bei dieser Gelegenheit kamen gar sonderbare Dinge mr Sprache. In den sünt Bezirksgerichten Salzburgs schwankt die iahl der uncbelicken Geburten zwischen 40—60 Prozent! Es wnive konstatirt, daß die meisten erwachsenen Mädchen 3—8 un eheliche Kinder haben und zwar jedes von einein anderen Manne, und daß sie ihre Existenz von den Erziehungsbr trägen dieser vielen Väter ganz grschä'tsmäßig bestreiten. Diese Bezirke sind alleiammt vo» klerikale» Abgeordneten im Landtage und im Adgcordneten- ' aus vertreten, konfessionell sollen die Schulen sein, aber moralisch rauchen dir Leute nicht zu werden. Frankreich. DaS ministerielle Blatt „TempS" bat bekannt lich jetzt zuargeben, daß Baracken an der Grenze gebaut werden ur Beherbergung der Reservisten und Landwchrmänner". Das lat» hat aber bestritten, daß Trnvpcnkonzeiltratione» stattgelunden hal>e»; denirlbe» würde deutscherseits die einzig mögliche Gegen- antwort bereit« gegeben worden sein; eS handelt sich nur erst um die 'Vorbereitungen zu Truppcnkonzentrationen. WaS in Frank- reich eben geschieht, ist kür den Ernst zu wenig, für daS Spiel z» viel I Wir erkenne», dir Franzosen aus dem Jahre 1870 wieder an der Durchritt),uiig einer Maßregel, an' deren Heimlichkeit man »ach der ganzen Haltung der sranzösischrn Presse gerechnet hatte »nd zu der man die Bordrreitungrn aut deutschem Boden trifft I Während man die Bretter ohne Aussehen statt aus dem Elsaß aus Ungarn über die Arlbergbahn hätte kommen lassen können. Das ändert aber an der eigentlichen Sachlage nicht-. Wie verlautet, wird die deutsche Heeresverwaltung glkirbtalls zur Ausführung von Baracken jetzt schreiten. Wir wollen die Lage nicht anSmalen, wenn beider seits diese Baracken belegt iverden tollten und zwei KricgSheere sich an der Grenze gegenüberstünden, die ihr« Vorposten wie in, Kriege stelle». Die französische Presse, die eben ungemein friedliche Töne aiischläqt. möge ihre Mahnungen an die französische Krieg-Verwal tung richten, aus einem Wege rlnzuhalten. de« dem jeder weitere Schritt vorwärts vechängnißvoll werden kann. Und schon kündigt die dem '.Krirgsmtnister Boulanger nahestehende chauvinistische ^France" eine» weiteren Einfall diese« Mannes an. dessen Reali- Nluila jedrnsalls auch deulschr Gegcnmaßrrgeln Hervorrufen würde. Das Blatt schreibt: .Wir baden angekündigt, daß der Krieasministo die Absicht hege, ein Armeekorps zu bezeichnen, da- im Augenblick der Herbstinanover einen allgemeinen Mobilinachnngt-Bettnch durch- rühren sollte. Die Sache ist richtig; das Armeekorps aber, das dreien Versuch machen soll, wird erst in zwei oder drei Monaten bezeichnet werden. Wir können nun schon heute versichern, daß der Kriegsminister weder daS g. Eorp- (TourS), noch da- 16. (Mont pellier) nehmen wird, welche Armeekorps-Bewegungen vornehmen sollen. Aul der anderen Seite können dle LorpS die Ost- und Nordgrenze, das 1. (Lille), daS 2. »Amiens), da- 6. (LhalonS), daS 7. (Bcsancon) nur im KriegSlalle mobilisict werden. Da- Gleiche ist bei dem 14. (Lyon-Grenoble) und dem 15. (Marseille) der FaV Da« 3 (Rouen). 4. (Le Mans). 5. (Orleans) nicht in Betracht, weil sie du und 18 (Elennont- Ferrand) kommen nicht in Betracht, weil sie durch ihre Rekrutirung den speziellen Regionen von Paris und Lvon angehöre». ES er übrigen demnach das 8. Corps (Bourges). das 10. (Rennck) und ' ' '12. (Limoges). ^ ieien 6 Co gen demnach das 8. Eows (Bourges). da» 10. (Rennck) > das il. (Nantes), da- 12. (Limoges), das 17. (Toulouse) und 18. (Bordeaux). Unter dielen 6 Corps wird dasjenige gewählt werden, welches im Auanst-September einen allgemeinen Mobil- machungs-Versuch durchführen wird." General Boulanger verfügte anläßlich dck Falles Letellier. dck in Kattsruhe verhafteten Spions, daß Offiziers-Urlgub« nach Deutschland künftighin nur von ihm »elbst bewilligt werden können. — Die Bambettistcn berufen einen Rationalkongrrß ihrer Anhän ger nach Pari- ein. Gegenstand desselben soll die Errichtung von Wahlausschüssen im ganzen Land« sein. — Oberst Noirtin. der an Erlanger'lchen Papieren Geld verloren zu haben scheint, beging argen Erlanger thittltch« Beleidigungen und forderte ihn überdies. Der Bankier lrhnle die Herau-s ordern na ab. Ein Theil brr Ruinen dck Bcrgichiosick Saint-Emilion in der Gironde ist in die anstoßenden Ttenibrmhe gestürzt. Auch mehrere Häuschen armer Leute wurden mit hinabgerlsten, doch warm dic- clven leer, weil man schon seit «imari, Tagen Sprünge in den sen bemerkt batte. Nur ein alter - -- Häuschen verschüttet, aber er Tagelöhner wurde mttsainmt unversehrt befreit. Die Be
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