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Nr. 47g Seile « — «Dresdner Nachrkkren* — Vlensta,. 11. VNober 1927 vie khe äes treuenschweräl St« vete>!chaf,«r,»a» «,» »tlrkifche« Sand. Nachdruck verbalen. Bon Fred Reltu». Eo»,rl,tz« », «erlag Allrr» vechihold. »«schwelg. vraanl til. 9o»N»»ona.i Der Glockenton des Telephons zerriß das Grübeln. durch,chnitt die Schnur, aus der sich weiter dt« Gedanke» reihen wollten. Geheimnisvoll und ob der späten Stund« seltsam, gleich wie gestern, als man Treuenschwerdt verhaftet hatte ... so wie damals, an dem Abend nach dem Unglück . . . Talhouöt Er meinte es zu spüren bis in sed« Nervenspitze. Er wußte es. „Bitte!" „Berlin . , ." Wieder war -er feine Summrrton Im Apparat. Sekun- den. Dann: „Herr Major von Treuenschwerdt?" „Selbst." „Doktor Schwendler. Detektei . . ." Etwas löste sich in Treuenschwerdt — erfüllte es. Er stieb enttäuscht den Atem aus. Die Spannung wich. Dann Worte drangen nur Min Ohre, noch nickt znm Bewubtsein. Treuenschwerdt lab reglos . . . außerstande, irgend etwas M begreifen. „Achtung! — Sensation in Ihrer Sache: Talhouöt. Talhouöt mit seinem Spießgesellen Ltebekind hat heule mittag Einbruch groben Stils im Bristol inszeniert. Liebekind ist von der Polizei verhaftet." Treuenschwerdt war totenblaß. Wer war Liebekind? Irgend etwas in der Seele summte: Alter Zuchthauosträf- ling . . . früher TalhonötS Chauffeur . . . Schwedtcr Straße. „Talhouöt ist flüchtig." „Was . . .?" Was war? Die Augen TreucnschwerdtS begannen sonderbar zu funkeln Aber sein Unterkiefer klappte schlaff herunter. Das Gesicht verfiel. Drüben — durch das Hörrohr — sagte jemand: „Bahn frei . . . gute F-ahrtl" * Nacht. . . Wie die Hölle, die mit tausend Fegefeuern brennt, war diese Nackt. Erlösung schien der Morgen, der die grauen Nebelschleier durch das Fenster wehte. Treuenschwerdt sah ihm entgegen wie ein Mensch, der an geschmiedet ivar und dessen Fesleln fallen. Und dann war er endlich dq: der Tag ... der Morgen. Ferne Uhren schlugen aus . . . verhallten. Sieben Uhr früh. TagcShelle fiel ins Zimmer. Treuenschwerdt stand im Pnjama fröstelnd, übernächtig, vor dem Toilettenspiegel. Er legte die Gillette ins Etui zu rück. Er nahm die Flasche Kölnisch Wasser und rieb sich das Gesicht, auf dem die Spuren einer überwachten Nacht zu merken waren. Diese? Telcphonqefpräch von gestern . . .! Was machte man damit? Man sah nicht klar. Wie man cs auch drehen und wenden wollte. Vielleicht war es Finte. Eine Irre führung Talhouöts zu einem undurchsichtigen Zweck. Diese Nachricht der Verhaftung Liebckinds. Talhouöt war frei. Lauerte wahrscheinlich . ES klopfte. Kunz trat ein. „Tressow ruft, wann der Herr Major dort M erwarten seien?" Richtig: Arnim — Tressow. später Potsdam — Ferdl. —. Abends dann den Nachtzug nach Paris. Man würde heute nicht zum Denken kommen. Gott sei Dank! „Zwischen elf und zwölf. Die Mamsell soll nicht mit Ellen aus mich warten." sagte Treuenschwerdt. ^Jch bin in einer halben Stunde unten. Um halb nöilishkti Wagift." Eur, vor ach» Uhr ließ e, sich mit der Berliner Detektei verbinde». Dr. Schwendler wurde an de» Apparat geholt. „Ich möchte unser Trlrphongesorüch betreffend Talbvuöt und Lieb,lind bestätigen. Sprach ich in der Ta« mit Ihnen?" „Natürlich. In der Tat mit mir. Mit Doktor Schwendler." „Und?" „Ich wüßte nicht». Hinter Talhouöt laust Steckbrief. Der UeberwachungSdiensl in allen Städten ist lett gestern alar. miert. Die Grenzen sind gesperrt. Immerhin . . . vielleicht treffen Sie sich in Paris." Treuenschwerdt fuhr auf. „Deubel . . Dieser Dr. Schwendler machte schlechte Witze. „Ah man wird ihn fangen." „Hoffen wir ». Alle» möglich. Dann erhalten St« De- pesche nach Paris." Sachen klang durch die Membran. „Danke." sagte Treuen- schwerdt. Sr lachte selbst. Da» fehlte noch! Rendezvous der Ehemänner auf dem Boulevard des CapuctneS. Immer hin .. . etwas lüste sich. Die Dinge wurden weniger kom- pliziert. Entweder . . . oder. Die Gegenseite hatte einen falsche» Zug getan. Man hatte Luft. Man bot jetzt Schach. « Wenig Stunden später hielten seine beiden Jucker vor dem Schloßportal in Tressow. Bulle Arnim kam ihm bis zur Tür entgegen. „WaS um Gottes willen ist geschehen? Du schauder hafte Dinge klatscht man hier. Baron von Paar . . . ver- haftet?" „Ja. der Ferdl." sagte Treuenschwerdt. „Bällchen, sorg dich nicht! Man spielt von Potsdam ans mit'Hohen-Nendeck Katz und Maus. Vorgestern hat man mich gefangen . . . gestern Ferdl. Das heißt, Bnllchen — »ein! In dem Ferdl schlägt die Ader eines Edelmanns der alten Schule. Er hat sich selbst bezichtigt. Er sitzt illr mich. Warum? Bnllchen staune: Du damit ich mein« Suse suchen könne!" Sie sah ihn ratlos an. „Suse . . ,?" Die schüttelte den Kops „Du willst den Vater sprechen. Komm!" Sie gina vor. An der Treppe blieb sie stehen. „Bvilchcn," sagte er. „Ich will nachher nach Potsdam. Soll ich Ferdl etwas von dir tagen?" „Grüße ihn von mir. Und " Säe nahm ein Veilchen sträußchen. das an ihrem Giirtcl steckte. „Gib ihm das. Als Frühlingsgruß " Dann saß Treuenschwerdt mit Traugott Arnim in dem Allerheiligsten" zusammen. Auch der Trangott Arnim fragte: .LSas ist los? Man klatscht. Der Ferdl . . .?" Er hat sich selbst beschuldigt, daß er meine Frau getötet habe. Nachdem ich Dienstag abend wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft genommen worden ivar." „Treuenschwerdt . . .!" „Wundert Sie das etwa? Do ein großer Sünder bin ich, Arnim! Lachen Sie! Wahrhaft ernst ist nur der Scher,. Um das Unalück meines Hauses hat man längst ein Possenspicl gedichtet. Alle Tragik wirkt bekanntlich komisch. Bis vor kurzem war ich selbst der Pulcinell. Jetzt mimt Ferdl Paar den Arlcauino." Arnim iah ihn an. „Armer Kerl . . Und dann: .LSollv» >e nickt dennoch ernstimft reden. Treuenschwerdt?" ,F>ch rede ernsthaft," sagte der. „Eicrade darum, weil ich scheinbar scherzhaft spreche." Treuenschwerdt sah vor sich nieder. Man hörte, wie aus weiter Ferne Bnlles Schäfer- rüden jaulten. Volles Helle Stimme rief dazwischen. Man fühlte diese Töne mehr. Die Gobelins und Teppiche ver schluckten sie. ,F>» der ganzen Sache ist jetzt eine Wendung eingetretcn," jagte Treuenschwerdt. ./Line sonderbare Wen dung . . Sekunden stockte er. Durfte er von dem Geheimnis seiner süßen, sündigen Heiligen sprechen? Arnim gegenüber. ? „ Wunderbares hat sich zugetragcn, Arnim. Die alte Krögel und ei» Petzenstcincr Instmann haben Suse am Vor mittag nach dem Unglück noch gesehen SchiMbar ist sie mH ^ l.inck»»nr>upt»H ck. 1.. a. biauptbki. ^ erteilt Kleiner Kreis l nur kür eigenen kecknrk im I iäisiünSNsn uns SeNnsirlsrn 8prr. IS—12 u. v>. u. Da. 0—8. 746 n. V. 7.M. LldeN Klülimsmi msek. fsk- u. vottietifsdnl« MvwlIgal-IAIvIels« —— --- kernsprectier 348 Sattieb». kiieagr itlr Aeinkmnllunge« Srennarmen. k»«igf»drtk,a, Slaieligreien Serdere»«, ekem. uaä Papierfabrik,« ltaparaturliölrar. VaeiellolerHks oaronkierk! WW «MI Ln. c »T. o «.c 5 o e dt Osler» 1S28 — KZ. Schuljahr Liausm. Fvribttdungsschule fUr Schüler und Schülerinnen TagesvvUschule 1. ttabr: 80 Stunden 2. Jahr, »2 de». 10 Stunden in der Woche Lehrttngsschule 3-Nabre»kur»i 10 Stnnden in der Woche - Der Besuch befreit von de« der StSdt. Bernseschule Ausnahmen für Michaelis 1927 und Ostern 1928 Klemtch'sche Kandels-Schule - Dresden » >, Morttiftrahe 3. s/c-r N/c/rk von unser er Le/skunA«/ä/rk§ke/k? Lknmak unsere /iuswakrk urrck Bre/se ariASse/ien, unck «kuck «kn krener sknnck« cksr /'a/'/ümer/e Oossee L »§e7<7e/ ts'a/se/tsrausskrkr-öe 2.?, §«Ao„ador ckem kZ/a-Ba/aak d/Iielsn Sie (in b -sonsten Iln Lißentum) pnoiiikincvs Oaskocksr Oaskercke Leben Sie »leb in meinem ».arten cken Koffer liei rukuntt meinen tianctzeßianNicofte' an Sie ßauken bestimmt. Kotter- Qsnge Llrnalackier kttntr, e«A« jokannatr. >2. ^«U68lv I^oäelle Üre8llsn-^. tirechelt L Lo., l.inäenauztialle 18 Llir. üarms, Qr. ^ivinxecstralle IZ üedr. Oöliler, Orunaer Strslle 16 li>e0Ilng S8ck,lelner.>VaIIstt,lle 8 Oreilcksnüedr. üiesre, dteustäckter -saelci 7 »<^n«ffAtrnL U ^l.^.c^Ziptnsn Lcvl-mkod-i». LcvIoQst«. b iiiilßis«;»"'"" »,^,«tr.»a,, ^küllg« Stsmp»,^ .»,»,L Ldiiili,« p«u! Xnsiisl8 Nssilinklus. »in LwiedelorSunrat, Kat k» seil über«» Jahr« »ur Hanrviieoe »lä«»«nd vewabrl. AerNl. empiobl. In 3 Gröhen b. bet Ilk». Iioli. tu,»!» f Verantw.I.b.rcdalitlonell, lett: »r. L. Iwlntfcher. Dreeden! t. di» Anirta»»! Hrt» B»rh, Dr»«d«n. — Fall» da»TrIlk«inen der Zcttuna mtolae böberei Gewatt. Bktrtcdrftiiruna. LNeik. Auiivernina oder au» einem ionstia. Grunde unmöaliiti wird dal der Bcnencr kein. Amvnich a. N-ndlteierunli oder Aijik» zadluna b. Beniasvreile». Eine Gewädr für dar tkricheinen der Ameiaen an den voraeichNebe»«» Tagen iowi« aus bestimmt. Seilen wird nicht aeleiftet. Da» dentiae Abendblatt umfaßt« Seite» iS bedeutet, das, wir .illcS . daß wir größer werden . daß mir klein und voller groß und voll Verständnis dem Mtlchgeschlrr aus Mwtna nach dem vahuhos Methan mit genommen worden. Dann von dort nach Sol« und später »ach Berlin gefahren." Arnim batte sich betroffen aufgerichtkt. Er sah zu Treue», schwerdt hinüber. „Und . . .?" „Ich habe Grund »u glaube«, daß sich Suse fetz« in Frank, reich aushält. Also — dab sie lebt. In Paris vielleicht. Ich nehme heut' den Nachtzug Uber Köln? Arnim stand. Er machte ein paar Schritte hin und her. Plötzlich blieb er stehen. „Dad alles ist so unbegreiflich und so seltsam ich möchte sagen — so sehr Märchenland, daß ich vorderhand noch keine Brücke dazu finden kann. Sie werden dies verstehen. Treuenschwerdt. Wollen Die mir nicht erklären ?" „Ich kann nur sagen, was Ich glaube — nicht was Ist. Nur das erklären, was sich a»S der inneren Struktur des Falles als Wahrscheinlichkeit ergibt. Auch in diei«r Hinsicht bin ich kann, imstande anzudcuken. Unter unö gesprochen. Arnim — ich glaube, daß ein schweres seelisches Erlebnis Suse aus der Bahn geworfen hat. Sie mag den Kopf derart ver- loren haben, daß sie keinen anderen AuSwea sah. als aus- zulöschcn. Ich — weiß nicht. Arnim weicher Art dies seelische Erleben war." Arnim machte eine Sieste mit der flachen Hand. Durch den Nachsatz strich die. „DaS geht niemand etwas an. Nur Sie und Ihre Frau." Traurig nickte Treuenschwerdt. „Arnim, wissen Sie, ivaS cS bedeutet, wenn man semand liebt?" .Hch glaube." Treucnschiver-t stand auf. . Kleinliche und Irdische vergessen alö der AlltagSmcnsch in »ns . . Demut werden wie die Kinder . . für die Fehler anderer wie die Weisen . . .. daß wir Fähig- ketten in uns fühlen, wie sie Gott nur den von seiner cknade reich beschenkten Menschen geben konnte . . . Ah, Sic lache». Arnim..." . „Im Gegenteil. Ich bin sehr ernst." „Eine überirdische und selige Ruhe liegt In solcher Lieb« . . . das Gefühl drr Sicherheit und Klarheit. Tas Ge fühl der Gottesnähe möchte ich es nennen. Und dann . . Arnim, eines Tages bricht die ganze Herrlichkeit zniammen. Mit einem Schlag ist das alles vorbei . . . wird der LcbcnSvdem in die Brust zurückgestoßen. Und warum? Großer Gott, warum? Nicht weil seue, die man lieb hat. über unser Herz hinwegschritt . . . nicht weil irgend welche Fundamente für das seelische und körperliche Jncinanderanfgchen fehlen oder der Zusammcnklang nicht stimmt- Nein — das Glück von jungen.und gesunden Menschen geht in Trümmer, weil der eine von den beiden nach der blöden und verlogenen Schein- moral der Masse eine Kleinigkeit versehen habe» könnte . . . weil der Hundsfott Schicksal ihm so niederträchtig Angeln vor die Füße legte, bis er einen Schritt vom Wege machte. DaS ist Mittelalter, Arnim: Inguisition und Folter. Mehr noch, das ist Hölle. Tas ist pcu." IForNetzong «olgk.1 eil« ckurcki kckunci- ur>6 Kackienliüliie ln cien Körper elnckringan, vercken ckurck» Lanstavln Laitlllen in lkrem iVachztum gestemmt unck unickidclllch gemacht. Die ?anllovln-?a»ttllen »lnck ckoker ein vtrluames Zchutrmlttel gegen Lrlkdltung un«1 -n- »teckrung. Sie »lnck ongenestm von 6e»chmack unä greisen <1en -tagen nicht an. Von ersten bscst- gelekrten varm emptoklen. Lrkklltltch ln ollen Xpotkeken unck Orogetten. (2u»ainmen,et«rvO: SH vlzmlao- IS ^ketkvk-XcrlSlLluwiklorll Tos» mtt Krckso uvä skr kir»iM«asir«e.Z Die gutdargerlI6»e Isnrslunile . . . Ssck-kksmsnn 2iske> «ür Sesmie. kceuNeut«, 81u<1ler»n<i«. 8<1>aier. ^nmelNun^en Ntgllct, dl, 7 vnr, 8onni»g, dl, l lldr Schumannatr. 28 (privstvvoknuvg). lei. 35040. „Zum Pfau" Robert GaidecKa Dresden, Zrauenstraße 2 Pelzhaus ersten Ranges Londer-Abt.: Zeine Herren-Zilshüte °° Billigste Preise Reisemuster bedeutend billlgerl oie »t/wT fpisc« vbio wioklr§i-k»<v§fLfflcr MIN«»N«i>1>»«I»« N»,I«»»>»»,u»«I>»r» MM IlMlllllek. IklMm-I. I «jlLXSti'Sa« rr. lelepkon 298S5.