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Dresdner Nachrichten : 21.10.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191310219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19131021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19131021
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-21
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.10.1913
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il-isctien unä ameri- k a ii i 8 c Ii e ii Zystems Ze>v2In te k-'g br skate wümk» IsM-W ^vrctinsnck WivLnsr 12, 12. Die Jahrhundertfeier. Die P s a d f i n d e r a b t e i l u n g e n der Dresdner Evangelis ch e » I ü » g l t n g S v e ve i n e veranstalte- len am Sonnabend abend am Moreau-Denkmal nnd a» der Biöinnrck-Läule in btäcknitz eine erhebende Jahr hundertfeier. Unter Trommeln und Pfeifen be wegte sich der nach Hunderten zählende Zu,, unter Füh rung des Kreiöseldmeislerö Wagner nnd des Krcisvor- sitzenden Pastors Dr. Luc che si vom Hauvtbahnhvfe a»S »ach der Räcknitzer Höhe, wo Divisionspfarrer Tr. Specht eine die Bedeutung des Tages würdigende kräftige und ge dankenreiche Ansprache hielt, die in einem begeistert a»f- genoinmenen Hurra auf Kaiser und König ausklang. Nach Niederlegung eines „rohen Lvrbecrkranzes zu Ehre» der bei Leipzig Gefallene» an der Wöinarck-Säule stimmte die Versammlung unter Pvsaunenbegleitung daö Lied „Deutschland, Deutschland über alles" an und srolchewegt trat die jngendlichc Schar ihre» Heimmarsch an. Die S ch ii l e r i n n e n a b t c i l n n g der Stüdti - sch e » Ge w erbe s chnle hielt die Feier in der Turnhalle der 1. Bürgerschule am Sonnabend abend 6 Uhr ab. Fräu lein Kardel sprach liber: „Die weltgeschichtliche Bedeutung der Bvlkerschlacht bei Leipzig". Hieraus wurde das Test spiel „>8l:>, das Bolk steht auf" von Ncnalc Psannschmidt- Älrutner von den Schülerinnen der Handelsoberklassen ans- gesührt. Frl. Bvgel und Frl. Meyer hatten die Klavier begleitung übernommen. Die Jahrhundertfeier i» Klotzsche ist in den Abend stunde» des 18. Oktober in erhebender Weise begangen wor den. Die Feier begann mit einem Zapfenstreich, dem sich in der 7. Stunde ein Hacke lzng unter reger Beteili gung der Vereine und der Einivohnerschast anschlost. Ans einem hochgelegenen, als Fcstplatz auserkorenen Heide wurde darauf ein H e ldaktuS bei einem weit in das Land hinauS- lohenüen Hreudenfcuer abgchalten, der mit dem Ge läute der Glocken beider Kirchen feierlich eingeleitct wurde. Nach dem von der Kageschen Ninsikkapelle vorgetragencu Choral: „Nun danket alle thvtt" und einem von der ganzen Masse der Hcstteilnehmcr kraftvoll gesungenen Scharlied hielt Herr Georg Zimmer, Direktor des Invalidendanks in Dresden, eine von edler Begeisterung getragene, schwung volle Ansprache. Ein Hestgesang, vorgetragen vom Gesang verein Liederhcim, schloss diese erhebende Hcier. Später sand in dem von den Vereinen mit Hahnen geschmückten Saale der Albcrthöhe ei» Heslkommerö unter zahlreicher Beteiligung der Einwohnerschaft statt, wobei Herr Oberlehrer Heinisch die Festrede übernommen hatte. Eingcleitet wurde der Kommers durch eine BcgriisningSansprache des Herrn GemeindevorstandS Angcrmann, die mit einem Hoch aus Kaiser und Neich nnd ans König und Vaterland endete. Herr Hoflieferant Scydel rezitierte einige der Feier des TageS entsprechende Gedichte. Ter Gesangverein Liederheim er freute die Hcstversammlnng mit dem Vortrag patriotischer Gesänge und der Turnverein Gut Heil durch turnerische Vor führungen nnd eine schon gelungene Apotheose ans den Frieden. Die Kagcslhe Ninsikkapelle löste die einzelnen Vor träge und Vorführungen durch den Vortrag festlicher Musik stücke ab nnd zwei Scharlieder bewirkten, die alle Teilnehmer am HcstkvmmerS beherrschende Begeisterung wachznhalten. Die Ortsgruppe N i c d c r p v n r i tz und Um gegend der Dresdner Nationalen A u S s ch üssc veranstaltete am 18. Oktober im „Erbgericht" zu Nieder- venritz eine Jahrhundertfeier, die einen glänzenden Ver lauf nahm. Der Vorsitzende Herr Dr. Kerkliof, Wach witz, begrüstte die ans Pillnitz, Heisenberg, Wachwitz, Papp ritz, Hvsterivitz und Söbrigen in stattlicher Anzahl hcrbei- gceilten Mitglieder und deren Angehörige. In seiner Fest rede über das Thema: „Wie sollen wir das Andenken der Kämpfer gegen die Fremdherrschaft ehren'?" entwarf Herr Professor Oberwinder, Dresden, ein Bild der tiefsten Demütigung DeittschlandS durch Napoleon bis zur Ver wirklichung des Eiuheitsgcdankeus. Der gegenwärtigen Generation legte er auS Herz, da» sie erkennen und werten möge, was sie den Freiheitskämpfern schulde. Herr Lehrer Eurt Kampfe, Hvsterwitz. sang unter virtuoser Begleitung des Herrn Lehrers Wolf einige Lieder. Der unter der Leitung deS Herrn Rvüat stehende Ehorgesangverein der Ehemischen Fabrik Helfenberg trug durch seine patriotischen nnd volkstümlichen Weisen wesentlich zur Erhöhung der Feststimmnng bei. Ungemein stimmungsvoll wirkte das von diesem Verein vvrgetragene nnd von Herr» Dr. Earl Dieterich, Heisenberg, auf dem Harmonium begleitete „Ge bet" von Theodor Körner. Herr Oberleutnant v. Brause, Dresden, vom Gesamtvorstand brachte unter Hinweis ans die 'Bedeutung deS TageS mit markigen Worten ei» Hoch auf Kaiser nnd König an-S, worauf die Versammlung be geistert die Sachscnhmune anstimmte. Zn Ehren des Tages waren auch hier H öhcnfencr abgebrannt worden. In Gegenwart des AmtShanptmannö Dr. Streit sand am Sonnabend abend am Bismarck-Denkmal ans der Herren kuppe bei Evsscbaude eine erhebende Jahrhundertfeier statt. Schuldirektor Zimmermauu hielt eine begeisternde Festrede. Prokurist Brestler legte einen Lor- beerkranz am Feueraitar nieder. Vom Bismarck-Denkmal der LöhniE glühten die Freudenflammen herüber, vom Mvb- schatzer Berge erdröhnte Salut und wiederholt erstrahlten ringsum die Berge im magischen Lichte. In G r tt n b e r g , Bezirk Dresden, beging man unter der Teilnahme der gesamten Einwohuerschast die Erinne rungsfeier an die grohe Zeit von >8l:t. Am frühen Morgen schon erklangen die munteren Weisen der Nevcille. Dann ging cs in langem Zuge in das Gotteshaus. Nach dem Gottesdienste wurde eine Erinnernngscichc gepflanzt, an deren Fus; ein mächtiger Granttblock mit der Inschrist „18. Oktober 1813, 18. Oktober U1I3" ruht. Pfarrer Dr. Flemming weihte Stein und Eiche in markiger und ein drucksvoller Rede, nachdem Frau Gemeindevorstaiid Hühlig einen sckbstversahten Prolog wirkungsvoll gesprochen. Als Vertreter der Grttnberger Jugend sprach Herr Saitmacher. Die einfache, aber ergreifende Feier wurde durch die An wesenheit der Leiden Prinzen Hermann nnd Ulrich von Trhönbnrg ausgezeichnet. Die Prinzen waren auch bei dem sich anschlies,enden Frühschoppen zugegen, bei dem manches kernige, herzliche Wort gesprochen wurde. Der Abend ver einigte dir Fcsttcilnehmer in einem Familicnabend, der dank der Mitwirkung des EhorgesangvercinS. des Schul chors unter Herrn Lehrer Fischer und des Herrn Pfarrers Dr. Flemming als Festredner einen grostartigen Verlauf nahm. In dem am Horstsec gelegenen Lindigt, einem kleinen Wäldchen, fand aus dem sogenannten F r a n z v s e n g r a b c, in dem Tausende von während der Leipziger Schlacht ver wundeten und im Lazarett zu Hubertusbnrg verstorbenen Krieger begraben liegen, eine imposante Jahrhundertfeier statt. Anher dem Amtshauvtmaun Tr. Wach l Osch atzt und einem Vertreter des Amishauptmanns zu Grimma hatten sich Ossiziersdeputationen der Garnisonen Grimma. Oschatz und Wurzen, zahlreiche Reserveoffiziere, sowie sämtliche Ver eine der Orte WermSdorf und Mutzschen eingesunden. An sprachen hielten I'. Voigt, AnstaltSgeistlichcr zu Hubertus burg, über „1813—1!»13" und tt. Seyfert über „Hubertusbnrg nnd die Leipziger Schlacht". B- Löbcr (Fremdiswaldc) sprach das Schlnhwort. Verschiedene allgemeine Gesänge und ge meinsame Bortrüge der Gesangvereine gaben der Feier einen würdigen Nahmen. In Bischofswerda veranstaltete das König!. Seminar am 18. Oktober im „rosten Saale des Schützen- hanseS eine vatcrländis ch c Feier, an der die Bür gerschaft lebhaften Anteil nahm. Ein Fcstprvlog und Ernst Moritz ArndtS volkstümliches „Lied vom Gueisenau" er öffneten die Feier. Schüler der Oberklanen führten Paul HeyseS ergreifendes sünfaktiges vaterländisches Schauspiel Kolberg" auf. Damen der'Stadt stellten die Fraucnrvlleu dar. Die Ausführung nahm einen erhebenden Verlaus. Die Einstudierung hatte Professor Dr. Schwager über nommen. Ein Ball schlost sich an. * Feier in der deutschen Gesandtschaft in Sofia. Die deutsche Gesandtschaft in Sofia hat den IM. Jahres tag der Schlacht bei Leipzig durch ein Abendscst begangen, wozu die ganze deutsche Kolonie geladen war. Jahrhundertfeier der Völkerschlacht in Amerika. Der Deutsche Handeksvcrband und der Deutsche Bank- bcamtcnvcrband in Ncwuork begingen die Jahrhundert feier der Schlacht bei Leipzig. Auch in Cincinnati wurde der Tag mit einer Feier begangen, an der die städti schen Behörden tcilnahmen. Seitliches und sächsisches. - Das .',0jährige Bestehen des Tnrnocreiuä zu Loschwifz wurde am Sonnabend und Sonntag in überaus festlicher Weise begangen. Die Erinnerung au die glorreichen Tage der Befreiungskriege, von der alle Veranstaltungen durch weht waren, gab der Feier ihre besondere Weihe. Nachdem am Nachmittag des Sonnabends die Gräber der verstorbenen Mitglieder mit einem schlichten Eichenkranze pietätvoll ge schmückt worden waren, vereinigten sich um 8 Uhr die Ver- cinsaiigehörigcn mit zahlreichen Ehrengästen und auswärti gen Tnrnbrüdcrn im Kurhaus Weister Adler zu einem Fcst - abend, der all die Erschienenen bis zur frühen Morgen stunde in fcstcsfrendiger Stimmung zusammciihiclt. Von der Königl. Amtshauptmaiinschast Dresden-Neustadt war Herr Regicrnngöasseii'or Tr. Bartl, anwesend. Ferner bemerkte Kunst und Wissenschaft. P Dresdner Theatcrspielplan für heute: Königl. Opernhaus: „Falstaff" (8): Königl. Schauspiel haus: „Der Kammersänger", „Wetterleuchten" 048): A I b c r t - Tl> c a t c r : „Heiligcnwnld" (8>4): Rcsidcnz- theatcr: „Pnppchcn" 18). f Neinhold-Bccker-Matinee im Musiksalvn Zu- leger. AIS Bvknlkompvnist hat der Name R c i » h v l d Becker in der Kunstmclt gute» Klang. Der hochbetagte Meister, der seit Jahrzehnten hier in Dresden eine zweite Heimat sand, bereicherte die Männcrchorlttcratiir um wert volle Gaben. Mindestens ebenso hoch einznschätzcn sind seine Lieder. Sie enthüllen de» vollen Zauber einer rein »nd zart empfindenden Seele. Was Becker sagt, trügt das Gepräge der Echtheit. In „Eliland" hat seine Phantasie ungemein kiangschöne Stimmungen geschaffen, die es dem Hörer leicht machen, sich unmittelbar in Wort und Ton ein- znsühlen. Pianvfvrtc und Harmonium schaffen gewähltes Kolorit. Die melodische Linie zeigt Schwung und Adel, Merkmale, die allen Liedcrschöpfungcn des trefflichen Lyrikers zu eigen sind, von denen am Sonntag alte nnd neue ldnbet noch ungcdruckte) zum Vortrag kamen. Victor Porth brachte die zahlreichen Schönheiten im „Sang vom Elsicmscc" wirkungsvoll zum Ausdruck. In Emilie Stamm schulte lernte man eine Mezzosopranistin lcnnen mit vollstrahlendcn, gut geschulten Mitteln, die bei etwas dunklerer Tönung an Klangrctz noch gewinnen könne». Tic Süngcrtn zeichnete sich weiterhin ans durch temperamentvolles Erfassen ihrer Aufgaben und lebens volle Gestaltung, wobei die Mnsikkrast des Wortes in bei spielgebender Art zur Geltung kam. Iuanita Brock- in n n n wartete in beisallswe'tcr Meise mit einigen Viv- linsoli auf, dabei Legende und Scherzo ans dem zweiten Koiucrt. In gröberen Formen mutet das schöpferische Talent Beckerö weniger überzeugend an. namentlich dort, wo die Schwingen sich weiten zum Fluge in das Gebiet des Leidenschaftlichen »nd dramatisch Bewegten. .Karl Prctz s ch bewährte sich als ausgezeichneter Begleiter. Am Harmonium fast Paul Z u l c g e r. Das Stehen vieler Gäste in überfülltem Raume machte den Aufenthalt nicht sonderlich angenehm. L. 1'. -f Der Mannergesangverein „Liederhallc" ist unter Kapellmeister Reinhvld VendcrS Leitung nach Kopfzahl und musikalischer Tüchtigkeit dcrmasten erstarkt, das, er wohl als eine beachtliche Dresdner Sängervereinigilna gelten kann. Ein am Sonntag im austergcwvhnlich stark besuchten Vereinshaussaalc veranstaltetes Konzert gab davon .Kunde. Auf Veredlung des Tvnklangcs werden die wackeren Sänger, zumal die zum Forcieren neigenden ersten Tcnüre, noch ernstlich bedacht sein müssen: was sie aber schon heute in bezug auf verständnisvolle Deklama tion und Phrasierung, auf tonliche Sauberkeit nnd ans wohlerwogene Vortrags-Nüancierung leisten, verdient Anerkennung. Die für das Programm auscrsehcnen Chöre ldrei Madrigale von Hastlcr-Humpcrdinck, mehrere Volkslieder nnd Franz Schuberts „Geist der Liebe") waren den zurzeit erreichte» Fähigkeiten der Sänger gut an gepasst: nur mit einer »cnen, im Hcgar-Ttile komponier ten Ehorballade von W. Göstlcr: „Schiebung", hatte man sich ein wenig übernommen. Hier fehlte auch die sonst immer löbliche Intvnationsrcinheit, — bei den zum Teil recht schwierigen Harmvnicfolgcn übrigens kein Wunder. Zur Mitwirkung waren zwei in Dresden wohlbekannte und hochgeachtete Künstlerinnen gewonnen worden: Kammer sängerin Julia R a h m - N e n n e b a n m und die Geigerin Gertrud Mattbacs. Beide erfreuten mit Gaben von wirklichem Knnstwert: diese lin Gemeinschaft mit R. Ben der am Klavier) mit der Bcethovcnschcn „Frühlingssonatc" (Op. 21, F-D»r) und mit aparten Klciniglciten von Tschai- kvwsky, Dvorak und Schubert, jene (ebenfalls vom Ver- cinsdirigcnten vortrefflich begleitet) mit Liedern von Beethoven, Schubert, H. Wolf und N. Straust. Der leb hafte Beifall der Zuhörer entlockte den Künstlerinnen, die beide besonders gut in Stimmung waren, je eine Zu gabe, die von jedermann — in diesem Falle auch von der Kritik — gern gehört wurde. —<st. 1' Dresdner Literarhistorischer Abend. In der Scp- tembcrsitzung erstattete znnächsl Herr Dr. Hosstacttcr Bericht über das erste Iabr der Abende. Er konnte scstsicllen, das, die Zahl der Teilnehmer regelmässig zngcnvmmcn hat und die Kassenvcrhältnisse gut sind. Das innere Leben war sehr rege. An nenn Abenden fanden Vorträge statt, an denen die Herren Geheimrat Walzel, Professor Reiischel, Dr. Neuburger, Studienrat Dr. Denccke, Dr. Hvfstactter, Wolf gang Schumann, sowie Frl. Engelsmann beteiligt waren und die zu lebhaften Aussprachen führten. Bei dieser Ge legenheit wurde »och einmal hcrvorgelwben. das, die Literar historischen Abende nicht de» bestehenden literarischen Ver einen Konkurrenz machen, sondern den wissenschaftlich Ge bildeten und Interessierten Gelegenheit zur Aussprache über ältere und »euere deutsche Literatur »nd verwandte Gebiete geben will nnd ans diese Aussprache den Nachdruck man im Saale Vertreter des Gemeinderals zu Loschwitz uns zu Wachwiv. der Kirchen- unü Schulbehörden de- Ocus. weiter Herr» Geh. Sludienrat Prosejsor Dr. Sttiinnh-iig als Vertreter des Landesansschnsses für Ingendpsl.'ge, die >.n.rren Ehrenganvcrlreler Richter, Gauttnnioarle Wuhmann nno Glathe, Bezirksvcrtrcier Iuhrü und Bezirlslin n.oan Hilde- brand. Als Herr Schuldirektor G r » n c w a l d de» Adens mit einem von ihm verfassten sinnigen Fesisprnch cingettnel halte, entbot der Vorsitzende Herr Lehrer Neuer der Vc> snminlung einen herzlichen Willkvmmensgrns, nnd zeichne.e alsdann ein Bild von der Entwisttnngsgeschichle des Vec eins, wie sie in der von ihm, Herrn F. Leiber» und H ern A. Lehmann bearbeiteten Festschrift n>eder«ele,,l ist. /Tie Festrede hielt Herr Seminar-Oberlehrer P. Heilet tZstho- pan), der selbst vor Jahren Mitglied des Insciveecins ge wesen ist. In grostzügigen, gedankenreichen ttuttnuge» lcnnzeichnclc der Redner als die Ziele der öenisä.u Turner die Pflege der Gesundheit, die Hingabe an Volk, Heimat uns Vaterland und die Erziehung zur schvnhcilslrnnienen Dc. scinssrende. Daraus feierte der Vorsitzende die Verdienste der langjährigen, Irenbewührten Mitglieder nnd iid treicläe den Herren Pvrtcseuiller Louis Schumann, Lehrer Her mann Gocht und Prokurist Otto Kramer die Urkunde der Ehrcnmitgliedschast. Tic Liebe nnd WerUchätenug, deren sich der Iubclvcrein in den weitesten .Kreise» ersreui, tam zum beredte» Ausdruck in der schier endlosen Reihe oon Ge schenken und Beglückwünschungen, mil denen er geradezu überschüttet wurde. Tie Gemeinde, das Lehrerivtleginm, der Ganlnrnrat, die verschiedenen Orlsvercine, aueminnge Rrndervcrcinc, darunter die zu Pulsnitz »nd Nirdorf m Böhmen, wetteiferten mit den Bereincangchvrigen, den Turnerinnen, der Iüngmannschast und der Kuabenaöieilung, dem Gebnrtstagskindc Angebinde zu überbringen. Mu be sonderer Freude wurde die Mitteilung des Herrn Gemeinde Vorstands Näther begrünt, nach der der Gemeinde!al dem Turnverein eine Inbiläumsstiftung im Betrage von mm Nil. überweist, die den Iiigendwanderltiigeii zugute kommen ivlt. Den Bvrsitzcnde», den 1. Tnniwarl und den I. Kasienwari ehrte man mit einem goldenen VereinSzeichen. Herr Musik direktor Hclbig, der mil der Tchntzenkapcllc ein erlriencs, vaterländische Empfindungen weckendes Programm spielte, hatte dem Turnverein einen flotten Marsch zu seinem I»bi lä»m gewidmet, der so stürmischen Beifall sand, das, er wiederholt werde» musste. Das Programm wies weiter Vorträge des Mannergesangvereins zu Loschivitz nnier der Leitung des Herrn Tonkünstlers Leysferl und Vastiott des Herrn Lehrers P. Knanthc lDresdeuj, sowie aus gezeichnete turnerische Darbietungen ans, die mehr ai. alles andere zeigten, wie ernst es der Verein mit seiner Ausgabe nimmt und welch schöne Erfolge ihm erblüh! sind, milde Oktobersonne am wolkenlosen Him.net vergoldete den zweiten Festest«». Er begann mit Wettspielen »nd Einzel- kämpfcn des Mittclelbcganes, gemeinsamem Kirchgang, und fand in der zweiten Nachmitiagssttindc seine Fortsetzung in einem Festzng, der sich durch mehrere in reichem Tchmnct - prangende Strastc» des Ortes bis zu dem herrlich an bw ^ Elbe gelegenen Turnplätze bcwcgie. Ter Zug, dem sich auch yA die verschiedenen Ortsvcreine und die auswärtigen Turn »» genossen angcschlvsscn hatten, bot ein überaus stattliches, Tnrnerlust und Iugcndsrendc atmendes Bild. Ans dem ^ Festplatze, den eine zahlreiche Zilschanerinengc nmsänutte. .... richteten Herr Gcmcindcvvrstand Näther und Herr Dirck Z H lor Fickenwirth als Krctsverlreter markige Worte an A Z den Verein. Nach dem Ausmarsche setzte niiicr Leitung de » A Herrn Turnwarts Lehmann nnd der Turnlehrern» Frän— lein Harter ein lebhafter turnerischer Betrieb ein. Ten zL!2 Freiübungen von etwa 150 Turnern folgten Srabnbnngen der Turnerinnen- und Francnal'teilnng, allgemeines Riegen- tnrnen und verschiedene Tondcrvorführnngen. Der Sonntag schlost mit einem glänzenden F c st k o m m e r s im Hotel Z, Demnitz, der wiederum durch die Anwesenheit von vielen Z, Ehrengästen ausgezeichnet mar. Auch diesmal zcigten dictt" ^ Loschwitzcr Turner ihre hohe Leistnngssälngkeit. U. a. hatte s sich auch Herr Schriftsteller Georg Zi mm ermann in de» ^ Dienst des Festes gestellt. Herr Schuldirektor Mülile-, lVricsitttz) begrüsste die Loschwitzcr Turner im Namen des Mittelelbcgaucs und dankte für ihre ireuc und unermüdlich" G Arbeit. Nach der Siegervcrkündignng durch Herrn Gau spielmart F lohr hielt Herr Oberlehrer H crtcl einen Vor- Ak trag über bas Leipziger Turnfest. Leine fesselnden Ans führnngen, die von guten Lichtbildern begleitet waren, fanden grosteS Interesse und lösten lebhaftesten Vcisatl ans. Zum V Schlüsse richtete Herr Frickc an alle, die zum schonen Ge lingen des Festes beigctragcn hatten, warme Worte des Dankes, und als die erhebenden Klänge deS deutschen Turnersanges „O Deutschland, hoch in Ehren" durch den Saal gebraust waren, kam die tanzlustige Jugend zu ihrem Rechte. S i c g e r l i st e. E i n z e l w c t t k a in p s: al tt.MMetci- Lans 12N Teilnehmer!: I. Metzler tKlotzschci tt-lzi Tel., 2. .grenzet lDrcSden-Lvbta») und Lchmotz (T.-P. Dippoldiswatdci Gill Lei.. legt. Für den kommenden Winter ist zunächst ein Vortrag über die „Sievcrs-Riitzschc Methode" vorgesehen und dann eine Folge von Vortrügen, die in „rosten NeberbUctcn oder ausgehend von einer einzelnen Dichtung die Techntt des Dramas behandeln werden: daran werden sich zunächst be teiligen die Herren Hofrat Professor Dr. Ereizenach, Dr. Kleinstadt, Prof. Dr. Rcuschcl, Gchcimrat Prof. Dr. Wal ze!, Dr. Wiencckc und Direktor der städtischen Sammlungen Prof. Dr. Mindc-Pouet. Nach diesem Bericht folgte die Vor standswahl, sic ergab: Gchcimrat Pros. Dr. Walzet als ersten, Dr. Rcnschel als zweiten Vorsitzenden, Dr. W. Hos- staettcr als Schriftführer und Herrn M. Pvllatz als .nassen wart. Den wissenschaftlichen Teil des Abends erössnele ein Referat des Pros. Tr. Walzel über: „Tragische Fv> men". Der Redner zeigte, das, mg» immer wieder versucht hak, der Form der Tragödie näherzukommcn und betonte, gerade heute sei es wichtig, durch die Frage nach der Form zur Erkenntnis deS Wesens der Tragödie zu streben, weil man jetzt fast nur nach der Lcbensrvahrhcit frage nnd darüber die innere Form vergesse. Er suchte ngchzinvciscn. die Tragödie müsse anf Harmoniegefühle, glsb Elementar gcsühle musikalischer Art, nnd Gestattgesühle, also E'iemen targefühle architektonischer Art aiisaelien. Durch die Er fvrschung dieser Gefühle müsse man dem Wese» der Tra gödic nähcrkommcn. Voranssctznng dabei war. das; das Tragische am meisten von der Bühne herab wolle und der Tragiker mit dieser Art der Wirkung rechnen mühe. Gerade um diese Voraussetzung erhebt sich ein lebhafter Streit, und dann um die Frage, ob es wirklich eine innere Form gibt, die allen Tragödien gemeinsam sei, oder ob wir nur zu einem gefithlSrichtigen Begriff des Tragischen kommen können. — Nächster Abend: -Heute, Dienstag, abends Uhr, Palmengartc», kleiner Saal: „Die Sie- vers-Rutzsche' Methode in ihrer Anwendung ans die Lite raturgeschichte". Einleitung: Dr. Ehrentrant. Tanzabend. Anfangs war man acneigt, an eine nette IahrmarktSunterhaltung für bessere Leute zu glau ben. ES wurde zwar Ehopin getanzt, aber Musik und Tanzgebilde zeigten so wenig innere Beziehungen, das ewig gleiche Lächeln und viele Bewegungen erinnerten so sehr an das alte Ballett, cs war so wenig taktfester Rlmth m»S, so wenig Temperament und Rasse zu spüren, das; man beim besten Willen nichts Höheres darin erblicken konnte. Später folgte Besseres. „An den Frühling" von Grieg war ein hübscher, wenn auch in der Entwicklung stecken gebliebener Versuch, durch wehende Gewänder zu charakterisieren. „Eapricctetto" von Moszkvwski und
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