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Dresdner Nachrichten : 28.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190307282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030728
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-28
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1903
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verttich*» und GSchpscheS — Auf den diesige" Badnhvfen entsaltrke sich am Sonn kva dem ein benltche« Wetter zu statten kam. em riesiger Aus fl» a - oerkedr- Die größren Ansprüche «dob dir Bubendacher 1'tnt«. sirr die der Hanplvahnhos zunächst eine Anzahl Züge, die Ions» nu, bis Pirna dezw. Schandau zu lausen pflegen. drs Bobe»- l>»ch wetierlühren lieb, sodann wurden noch Sonderzüge zu Hiffe genommen. Äon dieser Makregel wurden mSgriamt 25 Züge be- rrofse«. Auch für die Kreide,ger Linie trug man in gleicher Weile Sorge dulch 19 Soaderzlige. nicht minder wurden die Leipziger, Mcitzner und Lvssrbaudrr Linie in gleicher Weise bedacht. Ern nach Mitternacht nach Heimkehr der Eonderzuge von ArnSdors, Leipzig und Zittau trat Ruhe ein. — Die Arbeiten an der Umgestaltung der Johannes Allee, zwischen der Marien- und Seestraße, nehmen einen rasct)en Fortgang. Seit gestern ist nun auch der letzte Teil der alten, längs des Hesseschen Gartens liegenden Straßenbahngteise enisernt wor den. Der Verkehr wird aus dem neuverlegten Gleise der abge> pflasterten und mit Gangbahn versehenen südlichen Seile der Strafte aufrecht erhalten. Infolge des beschränkten Raumes haben die über die Carola brücke noch dem Neustädter Bahnhose verkehren den sogenannten O-Wagcn ihren bisherigen Standort an der Marieristvahe seit gestern aufgebcn müssen und fahren nur bis an die Reformierte Kirche. Die vom Theaterplatz kommenden Wagen nehmen die Passanten zur Erleichterung des Verkehrs bis zu dieser Haltestelle mit. Dieser Zustand soll bis zur Neuherslellung dieser Gleisstrecke, die sich auf dem späteren Inselteile der Ringstraße befindet, beibehalten werden. Bis hinter das Äismarck-Dcnkmal ist die Ausführung in der endgültig feststehenden Weise erfolgt, die restliche Strecke wird nach Einbeziehung des Hcsseschen Gartens in das Straßenterrain zur Herstellung gelangen. — Die Be grenz ung des Bismarck-Denkmals, dessen Sockel zum größten Teile bereits verlegt ist, tritt über die Jnselbreite erheblich heraus. Die Umgebung des Denkmals, das bis Ende August fertig, aestellt werden soll, erhält Asphaltbelaa. Da die Gangbahn- oefestiguna um das Monument und die sonstige» Straßenarbeiten von dem Fortschreiten der Aufstellung abhängig sind, bleibt bei der Kürze der Zeit an diesem verkehrsreicl-en Punkte noch viel zu tun übrig. und Abhandl Tempel im „Klcischbeschaüer"." Das durch die Fleischbeschau beanstandete und bedingt tauglich befundene Fleisch soll nach dem Reichssleischschaugesetz gekocht, gedämpft oder gepökelt werden. Bon vorstehend erwähnten Arten der Brauchbarmachung ist, wenn irgend möglich, diejenige zu wählen welche neben sicherer Abtötnng der Ansteckungsstoffe die beste ökonomische Verwertung zuläßt — die Pökelung. Während durch das Kochen oder Dämpfen des Schweinefleisches Gewichtsverluste von 30 und 40 Prozent ent- stehen, erleidet dasselbe durch Pökelung keinen Gewichtsverlust oder höchstens einen solchen von 1 bis 2 Prozent. Das Rotlaus- Fteisch und -Fett wird weiterhin durch das Kochen und Dänipscn unansehnlich, oftmals ganz schwarz, während durch den Pvkclprozeß Fleisch und Fett fast das Aussehen normalen Pökelfleisches ge Winnen und somit leichter Absatz finden und besser verwertet wer den können. Außerdem hält sich bekanntlich gekochtes Fleisch, zn> mal in den Sommermonaten, weniger lange, kann bereits in 1 bis 2 Tagen verdorben sein. Pökelfleisch dagegen kann Wochen lang aufbewahrt und je nach Bedarf und Nachfrage unter Tekln ration, beziehungsweise auf der Freibank abgegeben werden. Zieht man in Betracht, daß im Königreich Sachsen allein im Jahre 1902 rund 1300 s1295) rotlaufkranke Schweine für bcdiiigt taug lich bezw. nichtbankwürdig erklärt wurden, so würden bei Pökelung derselben gegenüber der Kochung sdas Schwein zu 75 Kilogramm Durchschnittsschlachtgewicht und 30 Prozent Gewichtsverlust, durchs Kochen entstanden, gerechnets an Gewicht erhalten worden sein: etwa 29250 Kilogramm Fleisch, ganz abgesehen noch von der bei Pökelung erzielten besseren Verwertung auch des wirklich verkauf ten gekochten Fleisches. Kann demnach schon im Königreiche Sachsen durch Anwendung der Pökelung statt der Kochung oder Dämpfung bei dem für bedingt tauglich erkannten Fleische rot laufkranker Schweine ein Gewichtsverlust von etwa 29250 Kilo gramm Fleisch sbezw. ein Verlust von etiva 29250 Mk.s pro Jahr vermieden werden, so wird man im ganzen Deutschen Reiche erst recht große Verluste vermeiden durch Vornahme der Pökelung statt Kochung und Dämpfung. — Heute vormittag 8 Uhr findet die Beerdigung des Urhebers der Mordaffäre auf der Ehrlichstraße, des Dienstmanns Claus, auf dem Annenfriedhof in Löbtau statt. Entgegen vielfach aus getauchten Gerüchten, die dem Verstorbenen die alleinige Schuld an dem traurigen Falle beimcssen und ihn eines unsteten, vaga- bondierendcn Lebenswandels zeihen, wird, wie auch von uns schon teilweise berichtigt, dem Claus von denen, die ihn näher kannten, und speziell von seinen Vorgesetzten in der hiesigen I. Roten Dicnstmanns-Genosscnschast „Expreß" das günstigste Zeugnis aus gestellt. Er ivird als ein stets prompter, arbeitsamer und nüchterner Mann geschildert, der sich sogar nach seinen Dienststunden noch mit Klavierspielen etwas zu verdienen gejucht und sich redlich und ehrlich durchs Leben geschlagen habe. Der Schwerpunkt der Verhältnisse mag darin gelegen haben, daß er sich mit seinem Schwiegervater nicht vertrug, und daß die Frau zu schwach war, dem Zwitterzustand des Schwankens zwischen ihrer Familie und ihrem Manne ein Ende zu machen und zu dem Manne zu ziehen. Die Beiden haben noch bis in die letzte Zeit auswärts miteinander verkehrt, das Haus tvar Claus von seinem Schwiegervater ver boten. Was Claus seiner Familie zukommen ließ, — und er hat ihr tatsächlich nach Ausweis von Amerika mehrere Hundert Mark gesandt —, mußte er der Iran heimlich zustecken. Hin sichtlich der nicht bezahlten Miete stand Claus auf dem Stand punkte. für solctze unter keinen Umständen aufzukommcn, solange seine Frau nicht zu ihm ziehe. — Wie dem auch sein möge, beide sind die Opfer unglücklicher Familienvcrhältnisse geworden. Da mit möge das traurige Kapitel geschlossen sein, — Der Verein für Handluugs-CommiS von 1358 lKaufmännischer Vereins in Harnburg versendet seinen 44. Jahres Etwaige Wahrnehmungen, welche auf Mord oder Selbstmord schließen lassen, wolle man an Frau Marie verw. Heinze, Dresden- Neustadt. Moritzburger Straße 1, gelangen lassen. — Gestern nachmittag gegen 3 Uhr in das Ilsährkae Schul mädchen Bruno aus Cotta beim Spiele» aus einem Floße von diesem abgeglitten, in die Elbe gesnllen und ertrunken. Rettungsversuche waren vergeblich, auch hat man bis jetzt die Leiche noch nicht bergen können. Da« Mädchen, dessen Mutter in Löbtau wobnt. und daS sich bei Meaeeltcrn in Eotta bcsanb. hätte heute seinen GrbnrtStag gehabt. Ter Vater des Kindes ist im HoibraubauS zu Eorta al« Kutscher tätig. — Am vergangenen Sonnabend ist. ebenfalls beim Spielen auf einem Floß, auch der ungeiähr 13 Jahre alte Sohn drS Stellmachers bei den Etsen- bahnwerkstäiten Hafcrkorn in Eotta in der Elbe ertrunken. Gestern nachmittag ist nun der Leichnam de« Verunglückten an der Brnßnitzer Dampfschiffbaltestelle angeschwvmnicn und geborgen worden. — Polizcibericht, 27. Juls. Unterhalb der Hafen- Mündung sprang gestern nachmittag ein 43 Jahre alter Arbeiter in selbstmörderischer Absicht rn die Elbe, wurde jedoch alsbald wieder herausgczogen. Ter Mann war früher im Stadtirrcn- und Siechenhause untergebracht. — Von einer Droschke wurde ^»i Freitag nachmittag am Leisniger Platze ein 4 Jahre alles Mäd chen überfahren und erlitt mehrere leichtere Verletzungen. — Von der Toreinfahrt eines Grundstückes in ver Schnorr- firaße wurden in de» Nacht zum Sonnabend vier Firmen schilder abgerissen und mit tortgenommen und cm größeres Porzcllanschiid zerschlage». Di- Täter sind noch nicht ermittelt. — Auf dem Zentral-Schlachthof waren gestern 4 Ochsen, Prima-Qualität, ausgestellt, welche ihr Dasein als Münchner Delikateßsaftwürstchen im Äuaustinerbräu des Herrn Gustav Jrltzsche auf der Vogelwiese beschließen werden. — (Lin Panorama von Dresden ausoerBogelver- lvekiive erschien soeben in reizvoller AnMbrung von A, Mnbnlski» in C. Weiekea Bering, Ainalienftrasie 9 Das Bild zeichnet sich onrch woht- gelungcnePersickiive und vortreffliche Einielauvarbenung cmS. Auch tasien die einzelnen Straßen,I,ge und hervorragende» Gebäude in bezug nui Aaiur- treue »ichtü zu wiimcbcn übrig. Bon dem Bilde find zwei Ausgaben er- ichwnen: eme in Talcbensormat für 1,28 M., die sich als Orienicerunas- mitlel und Andenken für Fremde eignet, die andere als BilvauSgabe für >,8it M. Diel« letztere gcbt einen schönen Zimmcrlchmuck für LoielS usw. ab. Beide Blätter find in allen Buch- und Papierhandlungen zu haben. — Verschiedene kleine Mitteilungen. Auf der , Walds chlvßchen-Terrasse" findet heute großes Militär- konzert statt, ausgesührt von der gesamten Knvelte des 177. In fanterie-Regiments. Der Eintritt ist frei. — Im Waldparke zu Bühlau wird heule wiederum ein Konzert abgehalte». Beginn 5 Uhr. — Das Bergrcstaurant „ L o s ch w i tz l> o h e " veranstaltet heute nachmittag ebcnsalls ein Kvnzeit. bei dem daS Trompeter- korps des Gaidereitcr-Rcgiments spielen wird. — Zu einem größeren Exzeß kam es in der Nacht zum Sonntag in einem Rettauraitt ui Loichwi tz. Dort gerieten eine Anzahl angelriinlener Tschechen nitter einander in Streit, der dato in Tätlichkeiten ausarteie. Schließlich griffen mehrere Gäste ein und entfernte» die rauflustige» Tschechen. — Bei Ausführung der Fahrt nachmittags I Uhr 45 Min ab Dresden wurde unierhalb Birkwitz ein im Elbstrome treibender, etwa 15jähriger junger Mann, weicher dem Ertrinken nahe war, durch die Besatzungsmannschaft des Personen- Kampfers „Lcitmcritz" gerettet und dem mittlerweile heran gekommenen Fährmeister übergeben. — Ein m der Kötitzer Strohstofsabrlk beschäftigter Arbeiter verunglückte inivfern tödlich, daß er durch herab- rollcnde Slrobballen an ein eisernes Gitter gedrückt wurde, dadurch einen Schäoelbruch erlitt und im Friedrichstädter Kranken hause zu Dresden verstarb. — In Sebnitz wurde am Sonntag vormittag der Besitzer der chemischen Fabrik und bei den letzten Reichstagswahlen im 4. Wahlkreise sDresden-Neustadtj aufgestellt gewesene Kandidat der deutsch-freisinnigen Partei, Herr Arthur Stroh bach, ent eelt in seiner Fabrik aufaefunden. Man vermutet, daß er )urch Gase erstickt ist. Der Verstorbene wollte mit dem 10 Uhr- Zuge seiner voraufgefahrcnen Gattin nach Dresden folgen, ging aber vorher noch zur Erledigung von Geschäften nach der Fabrik. Als er zu diesem Zuge nicht erschien, wurden Nachforschungen angestellt, wobei man die Leiche in sitzender Stellung fand. Vor drei Jahren starb ein Bruder von ihm ebenso plötzlich auf gleich rätselyaffe Weise in Innsbruck. — Bei ziemlich hohem Wasserstande havarierte am Sonn- abend nachmittag vor Niedergrund bei Tctschen der mit Braunkohlen beladene Dcckkahn des Schiffseigners Böttcher aus Elster b. Torgau total. Besagtes Schiff lag gestern ganz aus Grund und wird vom Strome überflutet, während das kürzlich vor Krippen leicht havarierte Schiff des Schiffseigners Herzog aus Aken wieder flott war und die Reise fortseyte. — Lommatzsch, 27. Juli. An der Jagdgrenze auf Gcr- tihsch-Thecichützer Flur wurde ein Anstandsiägcr von einem an deren Schützen, welcher sich ebenfalls zum Erlegen eines Rehbocks cingefuuden hatte, angeschossen. Eine größere Anzahl Schrote drangen ihm in den Körper, — Leipzig, 27. Juli. Gestern abend fuhr aiif der Reihen- hainer Straße ein Radfahrer, der Braugehilfe Ihle von hier, nnt seinem Rover an einen ihm entgegenkommenden Motor wagen an^ward auf die Straße geschleudert und verstarb in- olge des Sturzes. Er hinterläßt Fron und zwei Kinder. — Leipzig, 26. Juli. In der Rahe der Friedenseiche im Rosenthal hat sich gestern der 47 Jahre alte, aus Schkeuditz gebürtige Fabrikdirektor Martin Jeßniher erschossen. — Crimmitschau, 26. Juli. Am Sonnabend haben sich zwei stark besuchte Textilarbeitervcrsam ml ungen mit der Forderung des Zehnstnndentaaes beschäftigt und fol gende Resolution gefaßt: „Die Arbeiterschaft erklärt, daß die Ein- rihrung des zehnstündigen Arbeitstages in den Textilfabriken Crimmitschaus zur Notwendigkeit wird. Sie erblickt in der Ver kürzung der Arbeitszeit eine in kultureller und gesundheitlicher Hin- icht notwendig werdende Tat und verweist auf die seit Jahren von )cr Textilarbeiters-Hast Crimmitschaus gefaßten Beschlüsse, 1. Januar 1902 in Kraft getreten sind, hat sich der Verein be friedigend entwickelt. Er hat cs seiner festen Organisation zu verdanken, daß er durch die andauernde Ungunst der auch im Berichtsjahre herrschenden Verhältnisse nickt allzu sehr in Mit leidenschaft gezogen worden ist. Die rückläufige Konjunktur machte sich natürlich in erster Linie bei der Stellenvermittlung bemerk bar. Trotzdem sich die Anzahl der Aufträge gegen das Vor fahr um 353 verminderte, konnte der Verein 69 Stellen mehr besitzen, als im Jahre 1901: im ganzen wurden 5475 Stellen besetzt. Die Stellenvermittlungs-Abteilungen in Berlin, Breslau und Frankfurt a. M. vermittelten insgesamt 1060 Stellen, 351 enen Jahres, tellcnvermitt- sick auf sirein ist mehr als im gleichen Zeiträume des v Im Frühfvhr 1903 ist in Düsseldorf die vierte lniigs-AbteiliMg eröffnet worden, deren Wirkungskreis Rheinland und Westfalen erstreckt. Der Beitritt zum Vere im verflossenen Jahre recht lebhaft gewesen: am Schluffe des Jahres 1902 gehörten dem Vereine 66811 Mitglieder, einschließ lich 2146 Lehrlinge, an, und diese Zahl ist heute schon auf über 68 000 gestiegen. Durch die verschiedenen Unterstützungs-Abteilun gen, für deren Inanspruchnahme kein besonderer Beitrag erhoben wird, wurden un letzten Jahre etwa 13000 Mk, ausgezablt. Die übrigen Wohlfahrts - Einrichtungen des Vereins, wie die Kranken- und Begräbnis-Kasse, e. H„ die Pensionskaffe, die Hinterbliebenen- und Alters-Versorgungs-Kasse und die Spar- und Darlchnskasse. e, G. m. b. H.. haben ihre Ausgaben voll und ganz erfüllt. — Zum Besten der „Prinz Johann Georg.Stillung" ehemaliger Kameraden des 107. Regiments findet am kommen den 18. August, dem Gedenktage der Schlacht von St, Privat, ein zroßcs Gartenfest im Etablissement „Linckeschcs Bad" tatt. Für das Fest ist bereits ein besonderer Ausschuß tätig, dem die Herren Generalleutnant z. D. v, Zeschau als Ehrenvorsitzender, Generalmajor v. Schweinitz und Generalmajor z. D. Meißner, sowie Herr Kriegsrat Walde, Vortragender Rat im Kriegsmini, fterium, angchören. — Der am Sonnabend früh zwischen Ucbigau und Kaditz an geschwommene weibliche Leichnam wurde in der Person der Ver käuferin Fräulein Rosa Heinze. wohnhaft zu Pieschen, rekognos ziert. Es liegt der Verdacht nahe, daß Fräulein Heinze das Opfer eines Mörders geworden ist. sie wurde seit Dienstag abend, nachdem sie das Geschäft des Juweliers Stolte auf der Amalienst— —-- --- - - - - - «der dos ge verlassen hatte, vermißt und fehlte jeder Anhalt verschwinden des lebenslustigen jungen Mädchens. . ,, , , ,, Sie erwartet, daß das Unternehmertum sich nicht länger ablehnend . 7^ x. - ^r Frage geqenüberstellt und beanftraat deshalb den Gesamt bericht, Unter der Herrschatt der neuen Satzungen^ die am Vorstand der Filiale des Deutschen Textilarbeiterverbandes, beim hiesigen Spinner- und Fabrikaittcnvcrcin Schritte einznleiicn, welche zur Durchführung der zehnstüiidigen Arbeitszeit unter Bei behaltung des Lohnes für die Hillsarbeiter, sowie zchnprozentiger Lohnerhöhung für die Akkordorbeitcr zu führen geeignet sind. Des weiteren wird der Vorstand mit allen in dieser Angelegenheit ich notwendig machenden Schritten beauftragt.'' Die Antwort rer Fabrikanten wird bis nächsten Freitag verlangt. In Be tracht kommen 73 Betriebe mit 6- bis 7000 Arbeitern sdavon 3800 organisierst: auf jeden Fall soll versucht werden, die Angelegen heit ans friedlichem Wege zum Austrag zu bringen, wobei aber an den einmal gestellten Forderungen unbedingt fcstzuhalten sei. — Meerane, 26, Juli. Die hier wohnenden Schnlknaben Haage, Lenke und M. Leonhardt hatten sich zusammengetan und führten in unserer Stadt teils gemeinschaftlich, teils allein die raffiniertesten Diebstähle aus. Von der Zwickaner Ferien strafkammer erhielt nun der Schilfknabe Haage -I Jahre Gesang, nis, während die Schnlknaben Lenke 3 Wochen und Leonhardt 10 Tage Osisängnis bekamen, — Nautenkrani, D.. das lick, auch dieleS Jahr eines regen Zuspruchs erfreut, gestaltet sich immer mehr zur regelrechten Sommer frische und zum woblgklrcditlerten Luftkurort aus. NeueAnnebmlichkeiten find in diesen! Jabre auch geschaffen worden, indem der ErzgebirgSzwcigverein dwelbst ein neues Flußbad und Herr Kaufmann Franzte eine Badeanstalt errichtet bat, woselbst Wannenbäder und insbesondere Fichiennadelbäver genommen werden können. Bei guter Frequenz sollen auch noch Koblen- iäurebclder einaerichtct werden, Wobnungsnachweiie sowie sonstige Aus künfte erteilt stets gern das Gemeindeamt Morgenröte-Rautenkranz. -Am 1. August wird die Deutsche Ga »-Aus stellung für Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft kn Schluckenau eröffnet. Dieselbe dauert bis 8. September. — Militärgericht. Das Kriegsgericht der 32. Division verhandelt gegen den 1879 zu Schwarzhausen bei Gotha geborenen Soldaten Heinrich August Streck von der 8. Kompagnie des 103. Infanterie-Regiments in Bantzen wegen unerlaubter Ent fernung von der Truppe, Unterscl-lagung. verleumderischer Belei digung usw. Der Angeklagte hat am zweiten Pfingstfeiertagc ohne Urlauo seine Garnison verlassen und mit einem vorher entliehenen Rade seine in Wattersdorf wohnende Schwester besucht. Hier hat er die rechtzcktige Rückkehr nach Bautzen verpaßt, sodaß er, als er am nächsten Morgen dort anlangte, aus Furcht vor Strafe nicht nach seiner Kaserne ging, sondern in der Richtung nach Dresden weiterfuhr. Unterwegs besuchte er siine Verwandten in Medingen und Klotzsche, denen er über sein Kommen unwahre Angaben machte. In letzterem Orte gab er sein Rad einem Jayr- radhändler, da es defekt geworden war, in Reparatur, erhielt dafür ein anderes geliehen, das er in Dresden, als seine Geldmittel erschöpft waren, für 25 Mk, verkaufte. Ferner ist der Angeklagte beschuldigt, in der Nacht zum 13,Juni eine Kellnerin beleidigt und in der Nacht zum 19. Juni, in der er durch zwei »priminaigendarmen sestgenommen wurde, in den Zwingeraniagen genächtigt zu l-abcn. Während der ganzen Zeit seines Fernbleibens hat Streck, der von seinem Kompagniechcs ungünstig beurteilt wird, Uniform getragen. Der Beschuldigte bestreitet, daß er sich habe dauernd von seinem Truppenteil entfernen wollen. Unter Zubilligung mildernder Umstände erkennt das Gericht auf 2 Monaie 3 Wochen Gefängnis und 1 Tag Hast: 3 Wochen Gcfängn's und 1 Tag Hast gelten als durch die Untersuchungshaft verbüßt. Von Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenslandes wird abgesehen, — Wegen tät lichen Bergreifens an einem Vorgesetzten und Widcrsetzung Hot sich der 22 Jahre alte Soldat Ernst Friedrich Schüler von der 2, Kompagnie des 13. Jäger-Bataillons zu verantworten. Der Angeklagte, dem als Verteidiger Herr Rechtsanwalt Tr. Fritziche zur Seite steht, hatte am 5. Juli einen Ausflug nach Ros.ihal unternommen und kehrte spät abends stark betrunken nach Dresden zurück. Da er kein Nachtzeichen besaß, versuchte er auf der nach der Feldherrenstraße zu gelegenen Seite der Jägerkasirne eine daselbst angebrachte Bretterplanke zu übersteigen, wurde ober vom Posten bemerkt und zurückgezogen, Sch. bat den Posten, ihn doch gehen zu lassen: als er damit aber keinen Erfolg hatte, versetzte er dem Posten, der als solcher sein Vorgesetzter war, einen Stoß mit der Hand gegen die Brust, sodaß dieser mehrere Schritte zurücktaumeite und schwang sich dann im selben Augenblick über das Gerüst, Vor Gericht behauptet der Angeklagte, daß er damals sinnlos betrunken gewesen sei und sich auf nichts mehr besinnen könne. Durch che Beweisaufnahme hält man dies jedoch für widerlegt, nimmt in- dessen, dem Anttnge des Vertreters der Anklage gemäß, einen minderschweren Fall an und erkennt auf die zulässige Mindcststraje, 1 Jahr Gesängms: 2 Wvchen gellen als verbüßt. — Landgericht. Wegen fahrlässiger Gefährdung deS Straßenbahnbetriebs ist de^ bei einer hiesigen Verkehrsanstalt beschäftigte Kutscher Ernst Hermann Theoder Wunderlich uon der 6. Strafkammer unter Anklage gestellt. Der Beschuldigte passierte am 3, Mai mit einem zwcispännigen Kutschwagen die Bcmtzener Straße, fuhr über die Straßenbahngleise und achtete nicht darauf, daß ein Straßenbahnwagen dahcrkam. Es kam zum Zusammenstoß beider Wagen. Wunderlich hat keine Jahr- lassigkeit mit 6 Mark Geldstrafe oder 1 Tag Gefängnis zu büßen, — Der Arbeiter William Wahner beabsichtigte bei einer in Dresden- Neustadt wohnenden Masseuse ein möbliertes Zimmer zu mieten, fand aber nicht das genügende Entgegenkommen und gab sich, um siine Absicht zu erreichen, als Polizcibeamter aus, Wege» Anmaßung eines öffentlichen Amtes wird er nach geheimer Beweis- aufnahme zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Da der An geklagte sluchiocrdächtig ist, wird Haftbefehl gegen ihn erlassen, — Der vom Schöffengericht Pirna wegen Unterschlagung vorbe strafte Schulknabe Karl Otto Schlorke aus Allenberg schlich sich kurz nach Verbüßung seiner Strafe in die Wohnung eines Waldwärters ein und stahl 27 Mark Bargeld, 24 Mark wurden noch in seinem Besitz gefunden, den Rest hatte er vernascht, Ter Angeklagte wird zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. — Die Bluinciiarbeiteriii Elsa Knmttla Weidner aus Nadeberg entnahm im Jahre 1901 von zwei hiesigen Firmen je eine Nähmaschine ans Abzahlung und verkaufte sie. Zugunsten der Angeklagten nimmt der Gerichtshof nur Unterschlagung an und wirst alS Strafe 4 Monate Gefängnis aus. — Ter vielfach vor bestrafte Arbeiter Ernst Louis Rößler aus Ebcrsbach verübte in einem hiesigen Restaurant einen Zechbctrug und wird als rück fälliger Betrüger zu 5 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehr verlust verurteilt. — D-er Arbeiter Otto Peukcrt aus Marbach bei Roßwein erbrach in Cotla eine Scheune und stahl einen Sack Kartoffeln, do> ein im Rückfalle begangener, schwerer Dieb stahl vorliegt, erkennt die 5. Ferienstraskammer auf 1 Jahr Ge fängnis und 3 Jahre Ehrverlust, — Von arger Not getrieben — Frau und Kinder waren krank — unterschlug der vormalige Schneider, jetzige Kassierer Friedrich Wilhelm Heinrich Mauers» berger zum Schaden einer hiesigen Großsirma im Zeiträume eines Jahres 2678 Mark. Bei dem Angeklagten fand man noch etwa 800 Mark in bar vor. 500 Mark will er verloren haben. Da der Buchhalter der Fabrik Nachweise forderte, fälschte M, eine Anzahl Quittungen. Der Angeklagte Ivird zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis veriirteitt. — Amtsgericht. Der ISjähria« Arbeitsbursche Eduard Martin Hohlsilo verübte einen groben Vertrauensbrnch. Er hatte von seinem Arbettsbcrrn den Auftrag erhalten, zehn Flaschen Wein zu einem Besteller nach Loschwitz zu schaffen: -ur bequemeren Transportierung erhielt er einen Handwagen mit, den er mit samt dem Wein unterwegs verpfändete. Hinterher ist dann von Verwandten H.'s Ersatz geleistet worden. Der trotz seiner Jugend nicht mehr unbescholtene Angeklagte wird zu 1 Woche Gefängnis verurteilt, die als durch die Untersuchungshaft verbüßt gilt. — Der Buchhalter Oskar Bernhard Hofmann, geboren 1879 zu Remse bei Glauchau, brach von einem Blumenkasten eines hiesigen Hotels etliche blühende Pelargonienzweige ab, die er zu einem Strauße vereinigte. Dabei faßte ihn die Polizei ab, die ferner and, daß er einen fremden Serviettenring bei sich hatte, dessen Wert auf 75 Psa. beziffert wird. Den Ring hatte Hofmann aus einer Schankwirtschaft mitgenommen, in der er an einen Bekannten telephoniert hatte. Wie diese heißt, oder wo sie sich befindet, weiß der mit den Oertlichkeilen Dresdens nicht vertraute Angeklagte nicht anzugeben. Der herrenlose Serviettenring wie auch die vertrockneten Blumenreste liegen in der Verhandlung aus dem qrünen Tische aus. Hofmann ist des Diebstahls in zwei Fällen chnldig, in einem Falle liegt Zusammentreffen mit Sachbeschä digung vor. Die ans 4 Tage Gefängnis festgesetzte Strafe gilt als durch die Untersuchungshaft verbüßt, sodaß H, am Schlüsse der Verhandlung wieder freigelassen wird. — Der vorbestrafte Kohlenhändler Emst Hermann Hecht aus Oberpesterwitz erschien am Abend des 24. Februar bei einer in Neustadt wohnenden Expcdientcnchefrau und schwatzte dieser vor, ihr Ehemann schicke ihn, sie solle ihm Kohlen abkanfen. Hecht hielt mit einem Wagen auf der Straße, ans dem sich nach seiner Angabe 12 Hektoliter beste Nußkohle befänden, die der Elremann bereits gesehen und mit dem er auch schon den Preis in Hohe von 17 Mk, festgesetzt habe. Die Frau glaubte den Wvrten .Hechts und nahm für 16 Mr, die Kohlen ab, mußte aber bald erfahren, daß sie minderwertige Ware erhalten halte und daß auch das Maß nicht stimmte. Hier für liegen jedoch greifbare Beweise, die zu einer Verurteilung führen könnten, nicht vor: nur für die Art, wie Hecht die Kohlen an den Mann brachte, indem er der Frau vorredete, von ihrem Manne geschickt zu sein, erhält er wegen Betrugs 1 Woche Gefängnis. — Der 18jährige Handarbeiter Joseph Jiritczck aus Mähren führte einen dreisten Zechbctrug aus. Er kam am Abend des 17. d. M. in ein angesehenes Restaurant, aß und trank, ohne zu bezahlen und verschwand darauf unter Mitnahme eines Rcgcnichirms, der einem hier auf Besuch weilenden Stadtverordneten aus Göttingen gehörte. Weit kam der Zechpreller nicht, denn der Kellner setzte ihm sofort nach. Es wird auf 1 Woche Gefängnis erkannt, — Im KeichnfiSbcrciche des Ministeriums des K « l tn s und öffentlichen Unterrichts sind erledigt: eine Lebrerstelle an der kaibolilchen Schule in C b c in n i tz, Zoll.: das Apoftoliici>e Vikariat in Dresden. Sicllcneinkommen 1700 M. und steigend bis 3600 M. Be- iverbungsgcsuche bis 19. August bei der.fiollciturbcvörde cinzureichen: — die Schiilstelle zu Belmsdc» rf bei Bischofswerda. Koll.: die oberste Schulbehörde, Anher freier Wohnung im Schulbause und Gartengenus! 1208 M. Besoldung, >«8 M. für Fortbildiingsschul- und Turnunterricht, bez. 80 M. der Frau für Hanvarbeitsunierrichi. Bewerbungsgebiche bi« l7. August an Bezirksschutinipektor Schulrat Schütze, Bautzen. Zu be setz c n : die 8, ständige Lehrerstelle in Leuben bei Niesa. Koll. : daS Ministerium des Kultus usw. 1200 M. Gestalt, 180 M. persönliche Zulage. NO M. für FortbildungSlchuIuiiterrtcht und freie Wohnung, Gesuche dis 9. August an BczirkSschulinspektor Schulrat Dr. Gelbe, Meißen, Ueberficht über den Inseratenteil. SUN Famlllcn»achrlchten . . . 5. 6 Privatbesprechungen.... 6 Unterrichts-Ankündigungen . 6 BergnügnngSanzeigen . 6. 7, 8 Angebotene Stellen . . . 13 Stellrn-Gesuche . . . 13. 14 Geldverleür 14 «rite 14 . 7 Mietgesuche u. Angebote . Pensionen Grundstücks- und GelchSsts- An- u. Verkäufe . . . k 7 Bebördl. Bekanntmachungen 11 Versteigerungen ..... 7 Im übrigen Anzeigen verschiedener Art. Drerdirev Nachrichten. Nr. 207. Seite ». ^ Dienstag. «8. Juli Lvnz
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