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Dresdner Nachrichten : 28.07.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190307282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-28
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1903
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Dresdner Nachrichten. Air. 207. Leite 2. WM Dienstag. 2X. Juli 1st<»3 Sr legt- auf ferne 1'Zähnge Schwester an und schob chr eine 'stigct ul dl- Sttru. Das Kind ist im Roslockrr Krankrnhause gestorben. Da r m st ad t. Der Großhcrzog empfing beute voruiittog den Reiä>skouimlssar für die Weltausstellung ui st. LouiS, Geh Rat bewald, m Audienz. Marburg. (Pnv.-Tel! Der Jäger von der Mühlen aus Remscheidl von der 4 Kompagilie des tl. Kurhcssischeft Jäger- 'VataillonS wurde gelegentlich eines geriugsüaigen Streites mit c.neiu Raineraden von oieseiu um einem Fußtritt derart verletzt, daß der T2jährige junge Mann gestern in der Klinik gestorb e n ist Thor». lPriv.-Tel! Z»i einer Informationsreise über die ,il den Weichieinlebeniiige» enistandeneil Hochwasserschäden ist Oberpräsldeiu Delbrück hier ringelrosten. Es wurde ein Ttt-aden von mehreren Millionen sestgeslellt und ein Antrag auf Unterstützung bei der SiaalSregiernng eingebrachl Paris. (Pno-Tels Beim IM-Rilometer-Wettfahren der Autoinvbitboote geriet ein 'Boot i» Brand. Die Insassen, Ingenieur Perignon und '.stca'chinist Pose, sprangen ins Wasser. Pole ertrank. Paris. (Prw-Tell In d,r Näh- von Nocroi stürzte das Automobil dcS Prinzen Philipp Ehimap in einen Graben. Ter Jäh rer war sofort tot. Der Prinz selbst erlitt schwere Der- letzungen an der Brust und wurde in ein benachbartes Land- »mns geschasst. — Im Militärlager von Chillons hat sich gestern auS bisher unbekanntem Grunde ein Hauptmanu deS 6. Knrassier- Nrgiments erschossen. Nom. In der Basilika San Giovanni im Lateran wur'de beute ein feierlicher Lraueraottesdienst für Paps, Leo Xlll. abgehalten, an dem das diplomatische Korps, die klerikale Aristokratie, die Ritter des Ntatteser-Ordens, die Familie Pecei und viele andere Personen teilnahmen. R o ui. Heule früh 4' ^ l>dr wurde in Florenz, Pistoia, Lucca, Pisa, San Miniato. Pontedera, Empoli, Porto Äiauricio, Zhiavari, Modena, Pmeenza, Padua, Pavia und Turin ein dichter (Lrdstob wahr^enommen. vlorenz. tPrw.-r.els Die sersmologischen Instrumente -eiglen heute früh 4 Nhr 47 Min. ein leichtes Erdbeben an. LonVo n lPriv.-Tel! Wie die Blätter melden, wird Kön >g Eduard dieses Jahr sich nicht nach Homburg, sondern nach 'Narienbad zur spur begeben. Der König sei zwar bei guter Gesundheit, beklage sich aber über zu starken Fettansatz. . Iiandaed" erfährt, König Eduard werde un September ron Marienbad »ach 'Darmsladt kommen. Das russische Rumrraar werde dann auch von Wiesbaden ans am hessischen vw'e eiinressen, worauf der König in Wiesbaden einen Ciegen- be'ucv mall-e. In Marieubad werde der König einen dreiwöchi gen Aufenthalt nehmen. London. Der K önig und die Königin sind heute morgen - , Beiiasl angekoinmen und von der Bevölkerung freudig begrubt worden. istlasgow tPriv-Tel s flu dem Eisenbahnunglück owrü >ioch gemeldete Der Lokomolivstihrer des mit Ansfliiglern "Eruiilten Zuges ubenchätzie die Lange des Bahnsteigs und fuhr in di: am Ende befindliche Puffer-Barriere hinein. Die beide» wiien Wagen wurden durch die Gewalt des Anpralls vollständig ichercinondergeichobeii. Pon den dabet Getöteten sind 4 Männer, 7 Frauen und 2 Kinder. Petersburg. Der, Groß Herzog von Mecklen burg-I ch w e ri n batte sich zu heute bei dem deutschen Bot- 'chn'ler Gra'en v. 'AlvenSleben znin Frühstück angesagt und er- ichien zu demselben m Begleikung des Flügeladjutanten v. Koekeritz Mid des ihm beigegebenen Flüg.'ladsutantcn Obersten Grafen Schuwaiow. Außerdem wohnten dem^Frühslück bei: Fregatteu- kapitan v. Dambrowski. Kapitän z. S. Freiherr v. vschimmel- mann, Generalkonsul Maron und sämtliche Mitglieder der deut- scheu Botschaft. Kopenhagen. sPriv-Tel! Der Dampfer „Bega", mit dem Nordenikiöid seine berühmte Reise unternahm, und der setz: als Wenkiichsabrer benützt wurde, ist an der Küste Grönlands von Eis- maisen z e r s ch in ettert worden Die Besatzung, aus 45 Mann be liebend, ist nach gröblichen Leiden, nachdem Ne ackt Tage in einem Boote nmhergetrieben war, bei der dänischen Kolonie Umanak gerettet worden Santiago de Chile. Die Mehrzahl der Mitglieder des diplomatischen Korps hat gegen die bei der Trauerfeier für den Papst gehaltene Rede Einspruch erhoben. 'Die Negierung hat in der amtlichen Presse ihr Bedauern über das Vorkommnis aus- gedrückt. Pontremoli (Provinz Maffacararal. Heute früh 3 Uhr wurde ein Erdbeben wabrgenommen, das ''ich gegen 5 Uyr mit gröberer Heftigkeit wiederholte und einige Häuser in der Um gegend beschädigte. Ein neues Erdbeben wurde gegen 11 Uhr verspürt. Drei Personen wurden bei demselben leicht verletzt. B e rl i n. lPriv.-Tel.) TieBörse begann die neue Woche in unveränderter Fettigkeit für Monkanpapiere. In erster Linie sumullerte die vorgestern in Rndesheim erfolgte Verlängerung LeS Cw'gerländer Nohen'ewchndikats aus drei Jahre; außerdem ».achte d-e 'Aachricht über den zwiichen dem ober'chlelischen Roh- neii'lmdikat und dem österreichischen Eisenkarlcil beschlossenen — Den Kammer de rrndie« st bet Sr. Majestät dem König hat bis mit 8. Lugust Kommechen Gras v. Rex auf Zehista überuommrn. — Prinz Abbas-Pascha Hakim nebst Gemahlin, Prim zessin Chadidja Hauem tSchwester des Kchedwe von Aegypten), träfe« mit Familie und Gefolge zu längerem Aufenthalte in Dres den ein und nahmen in SeMgs Hotel «Europäischer Hof" Wohnuitg. — Dem praktischen Arzt Dr. Mtttag in Gottleuba wurde das Ritterkreuz 1. Klasse deS AlbrechtSordenS. und dem Kirchen» Vorsteher GntSauszügler Schwenk» in Sadisdorf da» Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Dem Landrichter beim Landgericht Bautzen, D» Tuches ne, ist, nachdem er im ReichSdwnst angeslellt Word««, die Entlassung aus dem Staatsdienst bewilligt worden. — Die Leitung der Geschäfte der hiesigen D esterrcichlsch- Ungarischen Gesandtschaft bat der Legattvnssekietär Frhr. " - - - - -- nebmung der Jnteress schiießen zu sollen, der Deutschen Beruh llvmvromik!, belreffenc» Regelung des Absatzes, einen recht guten Eindruck: dasselbe gilt von der Essener Meldung über eine weitere Erhöhung deS Prei'eS für Gießerei-Roheisen. Bon Hüttenaktien w 'ren Tvrtmunder und Boebumer gebessert, Laurahiilte niedriger Reaiiiatioiieii. Deutsch - Luxemburger ohne Notiz und Handel, 'io-.eiiwerte lagen dagegen weniger lest, da die Gerüchte über Erve: rninnlien nicht verstummen wollten. Bankaktien bekundeten wag lene Haltung, Schaasshau'ener gewannen 1>„ Prozent, da- > cgeii wigten nckr Transporlwerte mehr zur Abschwächung geneigt. Am Reiiienmarkre notierten Spanier höher auf Paris. Deut- > h> orciorozen'iae Neichsanleihe per Ulilmo IU Pfg. höher. Der Tehliis! der Bvoe war fehr still. Privotdiskoiit 3 Prozent. — Ter hiciige Ge ireide markt verkehrte in fester Haltung. Neaenmcldniigen aus verschiedenen Gegenden Deutschlands ver- anlasüen die '.'tbgcbcr von Roggen zur Zurückhaltung, auch Ruß land zeigte 'ich mit seinen Offerten sehr reserviert. Von den aus- ländlichen Börsen meldeten dagegen Amerika und Oeslerreich- llngarn höhere, Paris niedrigere Preise. Am hiesigen Platze waren Weizen und Roggen bei einiger 'Frage, »amenilich für den letzteren Artikel, 5i) Pfg. b's 75 Pfg. höher gehalten. Mehl aut öenanvtei. Fulterarlikel lagen im Liesernrigshandel fest: Hafer per wktober 1.50 Mk anziehend, spätere Sichten behauptet. Mais- Lie'ernnaen wurden durchschnittlich 50 Pfg. besser bezahlt, wäh- > no Loko-Mais schwach war. Rüböl gab 10 Pfg. nach. Zum Schluß der Vörie war Getreide weiter gefragt. Weizen und Roggen 1 Mk. höher als vorgestern. — Wetter: Teilweise bedeckt, etwas Neaen. Südweitwind. .»raxtiurl a. M. «-Slutz i «redit rm.2». Diskont- 187,M. Dro«»ner Dank —. ^lcrakslahn —. Lombarden . Laurahütte —. Ungar. Gold 'Isorutgicieu —Türken'oie . still. Pa,'s. <3 Nhr naLm.. Rente S7.52'',. Italiener Spanier 90.90. 2ortuqie,>n 31.2V. Türken 32.17'/^. Türkenlose l2S.—. Lttonranbant KSS.—. >^l.,at4baü'l —Lombarden —. ,^est. Paris. Produktenmarkt. Wciren ver Juli ?5 15. per Sevtbr.»Tezbr. 22 >5, ruhig. 5virikU2 v-r ^,ulr 43 25. ver Seot.-Dezember 36,2), matt. Rübol per Juli 49,75, r .r ^evtember-Dezenkber 52.Lö, fest. Amsterdam. Produkten - Bericht. Weizen per Noobr. —, per Marz ZkoggGt ner Oktober —.—. per Viäri . G-schüttSlo'Z. London. «Probuktenberickt z (.'Ngl. Weiren seit. >Sb. boher. fremder last etivatz t .irer. amertk. Map. fest. ' Sd. höher Donauer stetig, engl. Mehl fest. Sh. höher nit-rik. bessere NaDkraqen zu voUen Preiien. -lerne trüg«, '/, Sh. niedriger» Hafer luhig. »/« 2H- niedrtger. — Letter: —. Oertliches nnd Sächsisches. — So. Majestät der König wohnte am Sonntag mit der Prinzess in Mathilde dem Gottesdienste in der Schloß kapelle zu Pillnitz bei und nahm nachmittags 2 Nhr^an der F a m i l i en ta fe t bei der Kön igin - Wit wc in Villa Strehlen — Ter König empfing gestern mittag den Fürsten Karl zu L öwenstet»-Wertheii». — Tie K o i, ig i n - W i t w e erteilte Sonntag vormittag dem Geiicmlleiitnaiit v. d. Armee Basse, sowie dem Vorstände des Pcstnlorzivereins, bestehend ans de» Herren Schuldirektoren Baron und Wiedemaiin und Lehrer Krantz. >m Residenzschlosse Audienz. Ter Vorstand übcrbrachte der Königin die Glückwünsche des Vereins zum bevorstehende» 70. Geburtstage. — Der Kronprinz hat sich, einer Einladung des Fürsten zu Waldeck und Pinmvnt folgend, gestern vormittag zu einem mehrtägigen Jagdaiifcntkalte nach Arolsen begebe». In seiner Begleitung benndet sich der persönliche Adnitant Hauptmann v. Zrschau. v. Lederer^TrattnernbiS auf weiteres ühenwmme». — Am Sonntag bat in Leipzig eine Besprechung des Vorstandes des Nationalliberalen Landesvereins und der naiiooalliberalrn Fraktion de« Landtage» statt gefunden. Die Tagesordnung bildete die Frage der Aenderung des sächsischen LandtagSwablrechtS. Dle Art und Weise des Vorgehens der Regierung wnrde getadelt: insbesondere winde» schwere Bedenken gegen die geplante Etnbernfung einer Versamm lung von Mitgliedern de» Landtage» und anderer Personen zur Beratung der Regierung-Vorschläge geäußert. Durch eine solche Versammlung werde ein Faktor zwischen Regierung und Stände- vrrsaninilung geschaffen, der der Verfassung fremd n»d mit der Verantwortlichkeit der Regierung gegenüber dr» Stäi,dekai»n>eri, nicht vereinbar sei. Die Regierung gerate in eine peinitche Lage, wenn sie den Beschlüssen der von ihr einbrrusenen Versammlung nicht folge. Noch kritischer aber werde ihre Stellung, wenn sie diese Beschlüsse akzeptiere. Wenn die Regierung bei interne» Erwägungen sich des Rate» einzelner Männer bediene, so sei da» etwas andere». Viel bedenklicher »liisse es erscheine», wenn sie ihre Vorschläge einer von ihr einberlisrnrn Versammlung vorlege. Ties sei im konstitutionellen Sinne ein höchst gesähr- licher Präiudiztall. In eine sehr kritische Lage würde» auch die LandtagSmitglirder geraten, wenn sie an der betreffenden Ver sammlung teilnehmen. da sie aus der Versammlung eine gewisse moralische Bindung mitnelimen würden. Sie wurden also gewisser maßen befangen erscheinen gegenüber einer sehr verantworilichen Bkmteilung der Reglcrnngsvvrlage. Unter diesen Umständen durste es sich nicht empfehlen, daß Mitglieder der nationalliberalcn Partei, namentlich Mitglieder dr» Landtagrs an der geplanten Versammlung teilnehmen. Eine Gefahr, daß bei dein Fernbleiben die Partei ihre Einwirkung aus die tiinstige Gestattung des Wahl rechts verliere, sei nicht vorhanden. Die Partei werde sich bei der nächsten Generalveriamnilung über die Wahlrechlsändernng schlinsig machen und we»de die zu erwartenden NegicrungSvorschläge einer Kritik unterziehe» und dann mit verfassiingSniäßigen Mitteln (Einvernehmen mit der Landtagssraktion, Vorstellungen bei der Regierung. Petitionen an de» Landtag) ihren Einfluß geltend machen. Aus alledem wurde von einer Besprechung einzelner In der fraglichen Versammlung in Betracht kommender Punkte ab gesehen. ES wurde jedoch zum Ausdruck gebracht, daß sich eine angemessene Aenderung des Wahlrechts unter Beibehaltung der letzigen Einkeilung der Wahlkreise nicht werde erreichen lassen, und daß die Beseitigung der Unterscheidung zwischen slüdtnchen und ländlichen Wahlkreisen, die nach den sächsischen Verhältnissen eine innere Berechtigung nicht mehr habe, mit alle» Kräften zu erstreben sei. wie ja auch die Landtagssraktion beim letzten Landtage dasür cingetretcn ist. — Aus Anlaß deS Eisenbahnunfalles auf dem Halte punkte B » chholz hat sich Herr Finnnzministei Tr. Rüger mit einigen Räten des Finanzministeriums am Sonnabend nach Buch- twtz begebe», um sich an Ort und Stelle über den Unfall Bericht erstatten zu lassen. Hierbei hat sich bestätigt, daß die Ursache des Unfalls lediglich in der vorzeitigen Umstellung der EiiifahrtSweiche unter dom von Wetpert einsahrende» Zuge zu tuchen ist. Das Maß der hierbei vorliegenden Verschuldung des für die Weicben- nmstkllung verantwortlichen Beamten wird durch die eingcleileke gerichtliche Untersuchung sestgestellt werde». Was die betriebs technischen Einrichtungen des Haltepunktes anlangt, so entsprechen diese nach Mitteilung des amtlichen »Dresdner Journals" voll ständig den für derartig einfache Verkehrsstellen allenthalben zur Aiiwendting kommenden Anordnungen. Auch ist die Konstruktion der Weiche in durchaus gurem Zustande gefnndcn worden. — Ter Verleger des .Erzgeb. Grenzb.", welcher mit seiner Tochicr. sowie mit dem getesteten Kaiisman» Grund und dessen Gattin im drittletzten Wagen des verungliicklen .Zuges saß. schreibt über die Katastrophe: »Kur; vor der Einfahrt in den Halte punkt Bnchholz verspürten wir einen starken Stoß, wie wenn der Wagen über einen großen Stein gefahren wäre, im selbe» Moment aber bemerkten wir mit Entsetze», daß der Zug entgleist war und die Wagen in wilden Sprüngen über die Schwellen sausten. Plötzlich stürzt« infolge eines besonder» heftigen Stoßes nnier Wagen um und wurde nun von dem immer noch nicht zum Stillstand gebrachten Zuge auf dein Bahnkörper entlang geschleift. Mein Kind fest umklammernd, erwaitete ich mm die Katastrophe, die nach meiner Meinung durch die vollständige Zertrümmerung nnseleS hin- und hergelchleuderten Wagens solgen mußte. Rings um ei» kaum mehr menschliches Geschrei der Verwundeten und der durch Angst Gefolterten, ei» icdcr auf Rettung bedacht und doch die Unmöglichkeit einer wichen einsehenv. Es waren die sürchter- ltch'ten Augenblicke, welche ich ie erlebt. Plötzlich lag iliiscr Wagen still. Mit einem Gefühl unbelchreibllcher Erleichtecung stellte ich fest, daß wir durch ein Wunder, ich und mein Kind, völlig unverletzt geblieben waren. Durch das Wngenscnster aus- steigend, konnte ich aber sofort die Größe des Unglücks übersehen 'Nur wenige Insassen der betroffenen Wagen waren unverlehrt davon gekommen. Gleich Herrn Grund «aß auch der getötete Husar Langer in demselben Wagen. Die unglücklichen Franc» hatten im folgenden Wagen gellsten. Die Annahme, daß tue Ge töteten sich durch Herausspriiigen aus dem Wagen bätten retten wollen, ist durchaus unrichtig. Grund sowohl wie Langer saßen a»f der rechten Sette des Wagens und suchten sich beim Entgleisen testzuhalten, durch die kolossalen Stöße aber, welche der über die Schwellen springende entgleiste Wagen erlitt, wurden beide zum gegenüberliegenden Fenster hincuisgeschlendett und zermalmt. Beim Entgleisen rief Grund seiner Frau noch zu: .Ich glaube, cS passiert etwas, der Zug ist entgleist." Frau Grund wollte ihm noch zurusen. er solle sich sesthalten. aber im selben Augenblick wurde er schon hlnausgeichleudert. und Frau G. stürzte zu Bode», glücklicherweise ohne »ch ernstlich Schaven zuzufiiaen." — Der Berichterstatter stellt in keinem Blatte fest, daß die öffentliche Meinung die Verhältnisse aus dem Haltepunkte Buchholz ver urteilt. — Am Sonntag mittag wurde aus dem Trinitatis-Fried hofe unter großer Beteiligung der nach längerem Leiden im Atter von 61 Jahren verstorbene Herr Stadtverordnete Karl Hertz sch zur Ruhe bestattet. Die Gedächtnisrede hielt Herr Pastor Dr. Neuberl über das Schriftwort: „Schlage mit dciner^Sichel und enue. denn die Zeit zu ernten ist gekommen". Seitens des Allgemeinen Dresdner Hausbesitzervcreiiis widmete Herr Stadt rat H a r t w i g dem Entschlafenen einen ehrenden Nachruf, während Herr Dr. Net sch seinem treuen Kollegen im Stadtverordneten- Kolleaium Worte des Dankes und des Abschieds nachricf. Ge sänge des Fricdhofchores umrahmten die ernste Feier. — Die Sächsische Tcxtil-Berufsgenossenschaft , itz in Leipzig! hielt Sonirabend. den 25. Juli, hier un Restau rant zu den „Drei Raben" ihre 19. ordentliche Genossen- schafts'Bcrsommluna unter Vorsitz des Herrn Geheimen Kommerzienrats Konsul» Offermann-Leipzig ab. 'Dem von Herrn Direktor Tr. Löbner vorgeleaten Geschäftsbericht aus das Jahr 1902 zusolge zählte die Genosscnschast 4279 Mitglieder lBetriebe) und 202473 versicherte Personen igcgen 3623 Betriebe mit 187 183 versicherten Personen im Vorjahre!. Lurch die gesetz liche Bestimmung, daß von 1901 an drei Jahre lang dem jeweiligen Bestände deS Reservefonds je 10 Prozent zugeschlagcn werde» müssen, erhöhte sich der Bedarf der Genosscnschast für 1901 schon allein um rund 71000 Mk., für 1902 um rund 87 500 Mk.; dazu treten noch die erhöhten Entschädigungsleistungen der Ge nossenschaft. Die Steigerung der Beiträge durch die weitere An- sammlung von Reservefonds hat in allen Jndustriekreisen und darüber hinaus den schon seiner Zeit bei der Eindringung der bezüglichen Anträge im Reichstage erhobenen Widerspruch gegen die Erhöhung der vorhandenen Reservefonds neu geweckt, und der Vorstand hat geglaubt, diejer Protestbewegung i» Wo hi ssen der Genossenjchastsmttgncder sich ««- nisprecheild hat er auch im Verbände ... strÄchafteu für die von diesem gegen den 8 3t des Geiverbe-Nukall-Bersicherungs-Gefetzt» bei» Bunde», rat. Reichstag und Reichskanzler erhobenen Vorstellungen a«. stimmt. Die Bermögensüberstchl schlietzt Ende 1902 mit 2 307 Litt Mark 5 Pfg tlnkl. 188804t Mk? 13 Psg Reservefonds) ab Der Haushalisplau für 190t wurde einstimmig genehmigt. Es olgte hierauf der Bericht über den derzeitigen Stand deS Betriebs- onds. Auf 'Antrag de» Vorstandes wurde beschlossen, dle An- ummluna eines eisernen Betriebsfonds, der jetzt auf 7«sS<X) Mk. angeivachsen ist, angesicht» der gesteigerten Bedürfnisse sott- zlisetzen, bis zunächst die Summe von lOVOOO Mk. erreicht ist. Die im vorigen Jahre beschlossene Revision des Geiahrentariss ist in die Wege geleitet worden, auch die Revision der Unfall- verhtttuiigsvorschrisleu ist zu einem wesentlichen Teile bewirkt. Ueber de» Geschäftsgang der Verwaltungsstelle ist noch zu be richten, daß im Jahre 1902 insgesamt 2221 Unfallanzeigen gegen 2058 im Vorjahre erstattet wurden. Die Zahl der berufungs- sähigen Bescheide stellt sich auf 1235 igegen 1257 im Vorzahrel. Vor dem Könial. LandeSversicherungSantt in Dresden wurden 53 Rekurse verhandelt, davon bestätigten 27 Entscheidungen de» Bescheid der Genossenschaft. Neuaewählt tmrrden in den Bor- stand als Mitglieder die Herren Albert Kegliär-Erimmstschau und Oskar Lange-Fatkeustein, sowie als des letztere» Ersatzmann Herr Gustav Etz-Auerbach. Alle übrigen ausscheidenden Vorstands- niilaiieder und deren Ersatzmänner nmrden wiedergewöhlt. Vom Vorstände sind gewählt die Herren: Geh. Kommerzienrat Konsul Ofscrinann-Lcipjlg, Direktor der Leipziger Wollkämmerei, als Vorsitzender, Kol»i»erzie»rat Siöhr»Leipzig-Plagwitz, in Firma Käninigarnspiiinerei Stöhr u. Eo., als stellvertretender Vor sitzender, und Kommerzienrat Ehret-Giauchau, m Firma Jierir- kra»b u. Ehret, als Schriftführer. — Als Haupigeschworene für die im September unter Vorsitz des Herrn LandaerichtSdirektors Bockwitz beginnende fünfte diesjährige Schwurgerichtsperiode des hiesigen Schwurgerichts wurden ausgclost: Major z. D. Arthur Kaden in Dresden, prw. Apotheker Hugo Rösuer in Dresden, Fabrikbesitzer Dr. vl»l. Johannes Nnauth in Dresden, prio. Apotheker Karl Richard Ulbricht in Blasewitz. Rentner Gustav Ludwig Pfahl in Rade- beul. Kausnianu Julius Hermann Philivp in Dresden, Kauf mann Rudolf Alerauder Zocher in Dresden, Gutsbesitzer Her mann Klaus in Geißlitz bei Großenhain, Rentner und Oekonoinic- rat Oskar Winkler in Blasewitz. Fabrikbesitzer Johann Richard Henoch in Dresden, Privat»« Hermann Bremme in Dohna, Rittergulspachier Robert Steiger in Löthain bei Meißen. Pro- duktenbäiidler Karl Gustav Adam in Wilsdruff, Oberst z. D. Paul v. Schcibner in Blasewitz. Rittergutsbesitzer und Oekononiierat Theodor Bahrmann in Tauscha bei Radeburg, Oberst z. D. 'Alexander Salvator v. Pcrcira in 'Dresden, Generalarzt a. D. Dr. med. Friedrich Wilhelm Ferdinand Lange in Dresden, General- major z. D. Eamillo v. Watzdorf in 'Dresden, Kvnsmann Otto Putschen in Dresden, Kamniergutspächler Benno Hartmann in GroßsedliU bei Pirna. Fabrikdirekior Johann Andreas Nägel in Döhle». Gärtnereibesitzer Ernst Bruno Rostig in Lcmbegast, Rsttcr. gutspäckter 'Arthur Lehmann in Taubenheim bei Meißen, Kauf mann Oskar Paul Hagemaun in Dresden, Professor und Dozent an der Geheslistung Dr. jnr. und phil. Eduard Heinrich Richard Robert Wullke in Vlascwitz, Gutsbesitzer und Gemcindevotsland Friedrich Hcrrnsdorf in Kleinpestitz, Rentner Karl Heinrich Klare in Lanbegast, Kaufmann Robert Richard Schimpfst, in Großen- bain, Kaninianli nnd Haupt mann d. L. Benno Wilhelm Hnltzsch in Meinzschachwitz und Oberförster Benno Eppendorf in Weißig am Raschütz bei Großenhain. — 'Nach dem Bericht der Dresdner Handelskammer sind im Jahre 1!»02 in Dresden 285 135 Fremde in Gasthäusern und 15 301 in Pensionen abgesticgen. ohne dauernden Aufenthalt hier zu nehmen. Im Vorfahre waren die entsprechenden Zahlen wesent lich niedriger, 271795 beuv. 12378. Dagegen äußert sich die Aktiengesellschaft »Hotel Bellevue" dahin, daß die wirtschaftliche Lage »nd die WitternngSverhältnisse des Jahres 1902 einen Rück gang im Hotelgeichäst hcrbeigeiiihrt. die Ankünfte von Reisenden von 8305 aus 7796. die Uebcrnachlungen von 31247 ans 28935 zurückgegangen seien. Tie Aktiengesellschaft »Europäischer Hoff be;eich»et in ihrem Berichte den Geschäftsgang als mittelmäßig, der Fremdenverkchr habe zu wünichen übrig gelassen, die wirtschaft liche Lage zu Einschränlinigen genötigt, der llniiatz in Getränke» sei vielleicht durch die Bewegung gegen den Aikoholaemiß beein- ftnßt worden, nnd die Betriebskosten Wien durch die Schanmwein- srener und die gesetzliche Regelung der Ruhezeit tür Angestellte erhöht worden. Ein Hotel Dresdens spricht von nnvcränderlcm Umsatz nnd Verkehr, ein anderes klagt, daß dem Wirt persönlich bekannte Gäste i» neuerer Zeit häufig Zkreditaniprüche erbeben Einer der größten Dresdner Hvtelbetrlcbe hebt besonders hervor, daß früher Licht, Heizung, Bedienung rc. einzeln bezahlt worden «eien, beute legten elektrische Beleuchtung, Dampfheizung. Fahrstuhl mit Bedienung und sonstige kostspielige Beguemlichkeiten dem Wirte bedeutende Kosten aus. für die er jedoch in dem unver änderten Ziiiinicrvreile kein Entgelt empfange. In dein Bericht ivird schließlich betont, daß die zunehmenden Fremdenpensioiikii den Verkehr der Hotels bedeutend beeinträchtigen. Der erste Verein Dresdner Gast- und Schankwirte berichtet von unveränderten Verhältnissen. — Tie bakteriologische Nntersuchnngsanffalt der Stadt Dresden hat im Jahre 1902 bedeutend mehr Unter suchungen zu erledigen gehabt, als im Jahre 1901. Die höchsten Zahlen erreichten die Untersuchungen auf Diphtherie, auf Tuber kulose und auf Typhusbazillen. Die Gesamtzahl der Diphtherie- untersnchnngeu betrug 731 gegen 661 im Vorjahre und ist dem nach nicht unbeträchtlich gestiegen. Positive Resultate wurden in 183 Fällen, also in rund 25 Prozent erzielt, lieber den Ausfall der Untersuchungen konnten die Antragsteller in der Regel erst nach Anstellung des Kiiltiirversuches, bei dem ausschließlich Löfslersches Serum zur Verwendung kam. in Kenntnis gesetzt wer den. Die Zahl der Untersuchungen auf Tubcrkelbazillen hat auch im Jahre 19<»2 eine Steigerung erfahren: denn sie rst von 472 iin Jahre 1901 aus 504 gestiegen. Allerdings ist die Zahl der Ans- wursuntersuchungeu etwas gegen das Vorjahr gefallen, was darauf zilrnckzusiihren ist, daß die hiesige Ortskrankenkasse eine eigene Unterstichungsanstalt für Auswununtersuchungen eingerichtet hat. Bel den Untersuchungen, die de» Dvpstus krbckonuüLlrz betreffen, fielen nnier 93 Fällen 39 positiv aus. — Die Gesamteinnahmen aus dem Dresdner Jahr markts- und Wochen marktsverkehr im Jahre 1902 betrugen 39 773 Mark gegen 40 917 Mark im Vorjabre. Fett gehalten habe» an Jahrmärkten 0509 Gewerbtreibeiide gegen 6533 im Jahre 1901. Tie drei Jahrmärkte brachten insgesamt 20 416Mark ein. davon 17 643 Mark Budengeld. 2759 Mark Lvseaebühren. Dle Einnahmen von den Wocheninärkten und vom Christmärkte be trugen zusammen 19:357 Mark In der Hanptmarktballe wurden vereinnahmt zusammen 169 061 Mark (Standgeld 95 662 Mark), t» der Markthalle aus dem Antonsplntze 146 655 Mark (Standgeld 129 803 Mark', in der Ncnstndter Markthalle 20 873Mark (Stand geld 1982! Mark). Es haben somit die drei städtischen Markt hallen eine Geiamteinnahmc von 336 489 Mark erbracht. — Die nach Klotzschc-Känigswald verkehrende Heidebahn mußte aus ministerielle Anordnung bis auf weiteres ihren Be trieb cinstelleu infolge ungenügender Sicherheit in der Führung der elektrischen Oberleitung. Auf die Klagen her Anwohner über das Geräusch der gleislosen Bahn und den von ihr cnif- acwirbelten Staub hat das Ministerium nicht eingehen können, da die Anwohner mit diesen Uebelständen schon ber der gutacht lichen Aeußerung über die Erteilung der Genehmigung zum Be triebe zu rechnen gehabt hätte». — In der BortragShallc der Deutschen St >'idte - AuS- stellnug wird heute der Vortrag Spaziergang durch DrrSden-Altstadt wiederholt (mit 80 Lichtbildern nach Aus nahmen von Mitgliedern der Dresdner Gesellschaft zur Förderung der Amateurvhotograt'hie). Dazu kommen Bilder aus Dresden» Großindustrie und Großhandel: Emil Wünsche Nachf, Unger und -Hoffman», Vereinigte Fabriken photographischer Papiere, Sekt kellerei Bussard. Vortragender ist Herr Richard Eivrnack vom Central-Tbeater. (Eintritt 10 Pfennige. Schluß der Vorträge 31. Jnli.) — Unter Teilnahme von 196 Vertretern von 76 Vereinen tagte am 35. und 26. d. M. in Leipzig der 35. VerbandS- tag deS Verbandes Sächsischer Konsumvereine. Die Kwetzchaoptmannschaft hatteeinenBettreter zu den Verhandlung«
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