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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010414026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901041402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901041402
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-04
- Tag 1901-04-14
-
Monat
1901-04
-
Jahr
1901
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Dieses Wüt witd «ü> Umgedm»- a« SerugrgedShn Ni§«L^ Vrrtt«» pnd tz«c näM«, llinaebmia. wo dt« Luttoami, durch ei«»« Bote» »der «onmnIIlonLre erklat. «Watt«» da« Blatt au Wochentuae» di« nicht aut Laim- oder ft«i«rtaoe toi««», i» «wei rdetlaudaaben »de»»« «ch Mor,e»« Muedell». ftür «ückaabe «t»«taudtrr Schritt- ilütke leu» «erbindlichteü. 8«r»lvr«chautchlu» »«1 I «r. U und «r. de» Leser» von Dresden Lage vorher bereits als Abend-Ausgabe relearammildretl«: Nachrichten Lreede». zugestellt, wahrend es die Post-LdonLenteu am Morgen m einer Gesammtausgabe erhalten. Anzeigen-tani. HsgvürrSst 18S« Nerlas »an Kiopsrtz L Ueirtzardt. Die Dwadme na» Liktdldlou»«» ertola» in dcrLmwtaelchMsslelle lliid den NebenLnnakmestrlliu,n DreLken dis Nachmitra,« slldn Somi-iaid i>eiertaa» nur Marienttroti« s» von N di«'/,i Uhr Die > tvaltia« Grund «eüe ca, » Sill«» so Pia. 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Die an Bord des Dampfers „Kaiser Wilhelm der Große" vermißten Goldbarren wurden beute früh bei der Reinigung des Schiffes in der Nähe der 2- Kajüte wiedergefunden. Bremerhaven. lieber die Auffindung der Gold barren an Bord des Dampfers ..Kaiser Wilhelm der Große" wird ausführlicher gemeldet: Heute Morgen 8 Uhr war der Steward und Dirigent der Schiffskapelle Wägers damit beschäf tigt, in dem Gange vor dem Salon der 2. Kaiüte eines der oben befindlichen Kesimie zu reinigen. Er stieß dabei an einen dort liegenden Gegenstand, der, wie sich herausstellte, einer der ge stohlenen Gowbarren war. Dicht daneben lagen auch die beiden anderen Barren. Noch im Laufe des Vormittags wurden die Barren an die Direktion des Norddeutschen Lloyd in Bremen ab geliefert. Der Steward Wägers erfreut sich des besten Leumunds. Die Bremer Polizei hat nochmals die strengste llnteriuchung cin- geleitet. Leipzig. Ter Verband der Sächsischen .Haus besitzervereine hält seine diesiährige Jahresversammlung vom 15. bis 17. Juni in Plauen i. V. ab. Frankfurt a. M. Aus Bingen wird der ..Franks. Zig." ein weiteres Steigen des Rheines gemeldet. Gestern Abend 8 Uhr betrug die Pegelhöhe 4,28 Meter. Das Ueber- schwemmungsgebiet von Goulskeim nimmt an Ausdehnung zu: weiter aufwärts tritt Sickerwasser zu Tage. In der ganzen Gegend trifft man Vorsichtsmaßregeln. Die Nabe führt gleichfalls Hochwasser und bat stellenweise die Ufer überfluthet. Bei Mann heim ist der Rhein aus 7.35 Meter gestiegen. Die Gleise des Rhein-Vorlandes und die Stephanien-Promenade, sowie der Ncckarauer Wald sind überschwemmt. Das Wasser steigt noch. Kol». Die Wasserhöhc des Rheins ist 5,95 Meter, der Strom steigt weiter. Auch der Neckar steigt, wogegen die Mose! weiter fällt. Ellwangen. In einem Weiler bei Elbcrschwenden hat ein geistig nicht normaler Bauer seine Mutter durch Zertreten des KopseS ermordet. Kiel. Auf Antrag der Stadtverordneten Sartori und Niepa haben die städtischen Kollegien einmüthig zur Gunsten der Kanal- vorlaae eine Kundgebung beschlossen, in der der Erwartung Ausdruck gegeben wird, daß die Provinz Schleswig-Holstein später durch Ausbau des Elbe-Kiel-Kanals mit dem großen preußischen Wafferstrußennetze in direkte Verbindung komme. Wien. In einer Besprechung der morgigen Ankunft des deutschen Kronprinzen hebt die .Neue Freie Presse" hervor: Ebenso wie jüngst Kaiser Franz Joseph in Berlin werde auch der Kronprinz in Wien sich wie in der Heimath fühlen können. Die bevorstehenden Festtage seien in erster Linie ein Familienfest und gerade die Ausschaltung jeglicher Politik mache sie politisch denkwürdig. Die Politik könne nur Interessengemein schaften. aber keine Herzensbündnisse stiften und keine Herzlichkeit diktiren. Ein weiterer Beweis der Freundschaft zwischen der Be völkerung beider Reiche liege in der gleichzeitigen Anwesenheit der Kölner Sänger und deren überaus warmer Aufnahme in Wien. — DaS .Wiener Taabl." schreibt: Das gegenseitige Freund- ichaftSverhältnIß zwischen den Häusern HabSburg und Hobenzollern habe einen selbst bel Blutsverwandten und benachbarten Höfen nur seltenen Grad von Wärme und Herzlichkeit erlangt. Der deutsche Kronprinz sei in Wien eines herzlichen Willkommens sicher, denn für die Wiener seien die Mitglieder des Hauses Hohen- zollern stets liebe Gäste, deren Kommen mit Freudigkeit rntgegen- gesehen werde. Wien. Der Dichter Rudolf Wanvek. welcher im Januar d. I. nach verübtem Einbruch verfolgt wurde und hierbei drei Personen erschoß und zwei schwer verwundete, wurde heute zum Tode verurtneilt. Er verweigerte vor Gericht jede Auslage. Paris. Der ^GauloiS" behauptet, daß die dem russischen Geschwader in Toulon ertbeiltc Abfakrtsordre durch ein Tele gramm des französischen Botschafters in Rom veranlaßt worden sei Dieser habe in einer Depesche an Tcleassv erklärt, daß die gleichzeitige Anwesenheit des russischen und des ilalienischen Ge schwaders in Toulon ein Ding der Unmöglichkeit sei. und daß der russische Admiral Virilem mit seinen Schiffen sofort Toulon verlassen müsse, falls die begonnenen ausgezeichneten diplomati schen Bezielmiiaen zwischen Frankreich und Italien nicht wieder in Frage gestellt werden sollten DelcassS habe dieses Telegramm dem russischen Botschafter in Paris übermittelt, der den Grasen Lambsdorff »„verweilt von dem Wunsche der französischen Regier ung verständigt habe. Paris. Der .Matin" veröffentlicht ein Telegramm de-Ver treters des Filipinos Agoncillo. in welchem es heißl. daß der Filipinos-General San Diko zum Nachfolger Äguinaldo's und gleichzeitig zum Dictator gewählt wurde. Paris. Nach einer amtlichen Statistik ergaben die Ein nahmen aus den indirekten Steuern im Mär; einen Minder-Ertrag von 22114 490 Frcs. gegenüber dem Voranschlag und eine Abnahme von 28129!MFrcs. gegenüber dem März 1000. London. Wie .Daily Mail" erfährt, beträgt die Summe der englischen Entichädigungsfordcrnnge» 0 Mill. Pfd. St. ..Daily Telegraph" meldet aus Washington. Rußland verlange eine Entschädigungssumme, die über die von Deutschland geforderte hinausgehc. Es verlangt entschädigt zu werde» für die Kosten der Erhaltung von 123 000 Mann Truppen in China, für die Beschädigungen der transmandschurische» Bahn und für Anderes. London. Die .Times" melden ans Shanghai: In einem Schreiben der britischen Regierung an den Vicekonio von Nanking wird seinem Patriotismus und der Hartnäckigkeit, mit der er gegen das Mandschurei-Abkommen Einspruch erhoben hat, Anerkennung gezollt und er zu dem erzielten Erfolge beglückwünscht. Petersbtzrg. Die .Nowoje Wremja" schreibt, sie sei weit entfernt von dem Gedanken, in den Touloncr Festlich keiten den ersten Schritt zuin Abschluß eines Bündnisses oder des Verfalls des Dreibundes zu sehen. Aber auch die bloßeFreundichast zwilchen Italien und Frankreich bringe Veränderungen hervor in den politischen Kombinationen der europäischen Mächte. Italien werde, wenn es mit der Verlängerung des Dreibundes einverstanden sei, in dem Wortlaut des Vertrages sedensalls Veränderungen beantrage», da seine Freundschaft mit Frankreich solche erfordere. Für Rußland seien die Tonloner Festlichkeiten hocherfteulich. Die Wiederherstellung herzlicher Beziehungen zwischen Frankreich zmd Italien sei ein neues Pfand de- Friedens. An dem Werke dtztz,F««d«uL„zu ar beiten sei aber die heutige Aufgabe der ruisitchen Politik. Das Blatt sieht in den Touloner Festlichkeiten eine Friedenskundgebung, die darum besonders erfreulich sei, well einer der Theilnekmer an dieser Kundgebung dem Dreibund angehöre, der zwar keine kriegerischen Zwecke verfolge, den Frieden aber durch Nüttel schütze und aufrecht erhalle, die nicht weniger drückend seien, als der Krieg. OertlicheS »md Sächsisches. Dresden, 13. April. —* Sc. Majestät der König emvsing heute Mittag l Uhr in den Gemächern der sogenannten Reitschule im zweiten Stock des Residenzschlosses den Könial. Gwßbritonnischen außerordentlichen Botschafter Herzog v. Avercorn und nahm von diesem die Notifikation über das Ableben der Königin Victoria und die Thronbesteigung des Königs Eduard VII. von Großbritannien ent gegen. Der Botschafter, in dessen Begleitung sich die Herren Colonel Earl of Kintorr, Major General Archibald Hunter, Cavtain Maraues of Hamilton, 1. Lis Guards, und Mr George R. Clerk, befanden, wurde zur Audienz durch den König!- Ecremonicnineister Grasen v- Rer vom Hotel Bellevue mittelst König!. Hofeguipage abgebolt. Bei der Einfahrt in daS Schloß trat die Schloßwnche zur Ehrenerweisung in's Gewehr. Im Vestibül vor der Haupt treppe des Schlosses empfing Kammerherr v. Carkowitz-Maxen den Botschafter und geleitete ihn nach dein zweiten Stock, wo ihn die Herren vom Königlichen großen Dienst erwarteten. Bor dem Ein gang zur Reitschule erwies eine Paradewachc des Gardereitcr Regiments die militärischen Ehrenbezeigungen. Der Königliche Hvs hatte zu dieser Audienz Gala angelegt und auf der Haupttreppe eine zahlreiche Hoslivieedienerschaft in Parade austrcten lassen Sc. Majestät der König trug Generalsumiorm und das große blaue Band mit dem Medaillon und dem Stern des Hosenband ordenS und empfing den außerordentliche» Botschafter in Gegenwart des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten Staat-Ministers v. Metzsch, des siinktionirenden Lberkammerherrn. des Generals und Flügeladintanten vom Dienst, des CercmonicnmeisterS. des. Kammcrherrn vom Dienst, des Stadtkommandanten, der Komma» deine deS Leib Grenadier- und des Gardcreiter-RcgimentS. sowie des Haiiptiiianns und Rittmeisters vom Schloßdicnst. Der be absichtigtc Empsang bei Ihrer Majestät der Königin mußte wegen des »och nicht gehobenen Unwohlseins derielben unterbleiben. — Nach beendeter Audienz wurde der Botschafter vom Kammer Herrn v. Carlowitz-Maxen wieder nach dem Vestibül geleitet, von wo er sich in Begleitung des Königl. Ceremonienmeiiters zu den Empfängen bei den Königlichen Prinzen begab. Im An schluß an diesen feierlichen Empfang ertheilte Se. Majestät der König in Gegenwart des Staatsministers der auswärtigen Angelegenheiten v. Metzsch und der Herren vom Königlichen Dienst dem König!. Großbritannischen Minister-Residenten Sir Condic Stephen behufs Entgegennahme seines neuen Beglaubigung- schreibens Audienz. Dem Minister-Residenten wurden ebenfalls militärische Honneurs durch die Paradewache des Gardereitcr- Regiments erwiesen. Nach der Audienz bei den Prinzlicheo Herrschaften kehrten die Herren der außerordentlichen Botschaft nach dem Hotel Bellevue zurück. Vor dem Hotel hatte die englische Kolonie Dresdens Ausstellung genommen und begrüßte die Bot schaft mit „Cheers" iHvchrusen). Gleich »ach ihrer Rückkehr iu's Hotel um 2 Uhr nahmen die Herren das Frühstuck ein. Heute Abend tt Uhr findet aus Anlaß der Anwesenheit der außerordentlichen Botschaft ini Bankctiaalc des Resideuzschlosses Königliche Galatascl statt, an der Se. Maiestät der König und Ihre König! Hoheiten die Prinzen Friedrich August und Johann Georg mit den Herren des Königl. großen und des Prinzlichen Dienstes Theil nehme» werden. Ihre Dcajestät die Königin bleibt auch der Tafel mit Rücksicht auf die ihr noch auserlegte Schonung fern. "Außer den obengenannten Herreu der Großbritannischen außerordentlichen Botschaft und dem hiesigen Großbritannischen Minister-Residenten Sir Condie Stephen sind noch die Herren Königl. Staatsminister Dr. Schmig, v. Metzsch. General der Infanterie Edler v. d. Planitz und Dr. v. Sehdewitz, sowie der kommandirende General des 12. Armeekorps. General leutnant Freiherr v. Hauien, ferner der Polizeipräsident Le Maistrc. der Lcgationsrath im Ministerium der auswärtigen Angelegen heften v. Noskitz-Drzcwiccki und der der Botschaft zugetheille Hauptmann Graf von Pfeil und Klcin-Ellguth mit Einladungen zu dieser Tafel ausgezeichnet worden. —* Ihre Königl. Hoheit der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg beabsichtigen in diesem Jahre eine längere Reise nach Südfrankreich und Spanien zu unternehmen. Wie au: seinen bisherigen größeren Reisen wird der Prinz auch auf der bevorstehenden eniften Studien obliegen. —* Am ll. d. M. begingen der Privatmann Herr Johann Karl Gottlieb Rietichcl, der Schneiderllmungsmeisier Herr August Müder und der Schnciderinmmgsmeistcr Herr Karl August Grahl die Feier ihres 50jährigen Bürgerjubiläums. Den Genannten wurde aus diesem Anlässe ein Glückwunschschreiben der städtischen Körperschaften nberiandt. —* Der Fall von Beust vor dem Kgl. Kriegsgericht. Heute Vormittag fand vor dem Kriegsgcricht der 32. Division die Haiiptverhandlung gegen den Hauptmann und Kompagnie chef im 13. Jägerbataillon Horst v. Beust statt. Das Kriegs rath Dr. Müller und Hauptmann v. Ejchwcgc, während die Anklage Herr Kricgsgenchtsrath Dr. Kanmann vertrat. Als Zeugen waren geladen der praktische Arzt Herr Dr. med. Schau mann, der Direktor des Privatdetektiv-Instituts Jahuke. der Privat ... .. St , mann nicht zu ermitteln geweien war. Vor Eintritt in die Kunst und Wissenschaft. tz* Wochenspielplan der Königl. Hoftheater. Opernhaus Sonntag: „Der Freischütz . Montag: .Der Wildschütz". Dienstag: .Fra Diavolo". Mittwoch. .Alda". Donnerstag: „Nansikaa". Freitag: „Mignon". Sonnabend: „Der Dämon". Sonntag: „Nausikaa". — Schauspielhaus. Sonntag: „Doktor Klaus". Montag: „Einsame Menschen" Dienstag: „Hasemann's Töchter". Mittwoch: „Die versunkene Glocke". Donnerstag: .Maria Stuart". Freitag: .Johannis feuer". Sonnabend: „Flachsmann als Erzieher . Sonntag: Zum ersten Male: .,Dic ZwillingSschwester". tz* Fräulein Gertrud Richard, die frühere Heroine unseres Königl. HoischauspielS. die ihre hiesige Stellung seiner Zeit wegen schwerer Erkrankung aufzugeben gezwungen war. aber ihren ständigen Wohnsitz auch weiter in Dresden hat. erzielte als Elisabeth und Pompadour anläßlich eines Gastspiels in Hannover einen außerordentlich starken Erfolg. tz* Der Direktor des Breslauer StadttheatcrSDr. Theodor Löwe versendet im Hinblick auf die gestern gebrachte Notiz bezüglich der Entziehung der städtischen Subvention folgende Mft- theilung: .Die Streichung der persönlichen Subvention von zwanzigtausend Mark durch die Breslauer Stadtverordneten versammlung ist nicht als ein Mißtrauensvotum, sonder» ans for malen Gründen erfolgt. Man erkannte zwar das Bedürfnis; nicht cm. die Summe auch für daS nächste Jahr in den Etat zu setzen, behielt sich aber vor, eventuell im Herbst auf Grund einer be sonderen Vorlage eine Beihilfe jür die Theaterdirektion zu be schließen." f* Der Senat.der freien und Hansestadt Hamburg be- - > M Kilometer südöstlich von Hamburg, aber noch ans hambnrgischem Gebiet und zwar auf ziemlich steiler Höhe, eine neue Stern- w arte zu erbauen. Die Kosten für diese nenc, nach modernen Ansdrderungen cmSzurüstende Sternwarte sind ans eine halbe Million Mark veranschlagt: vorbereitende Schritte für die nisthlae» Wriiffderwerbnngen sind bereits gethan. Skizze» aus dem südafrikanische« Krieg. II. Die Schwester». (Fortsetzung.» Es war Nachts auf dem Bahnhof. Im Spciseiaal fand ein kleines Herreneffcn statt, zu dem ich eingeladen war. Sv gegen 1 Uhr in der Nacht hörten wir langiam, fast geräuschlos, ohne Abgabe eines Signals, einen Zug einfahren, und neugicrg geworden, da um diese Zeit kein Zug clnzukommen hatte, traten wir hinaus auf die Pfattform- Es war ein langer Zug mit zwei Maschinen, wohl Io Wagen, nichts als offene Viehwagen, und alle vollgepfrofi nilt — Frauen und Kindern! 50 bis W Frauen und Kinder mochten in jeden Wagen gepfercht sein, so viel als nur hinein gingen. Die Meiste» mußten eingekeilt in der Masse stehen, zum Sitzen oder gar zum Liegen war kein Platz. Und wie sahen die Unglücklichen aus, die Gott weiß wie lange schon in dieser fürchterlichen Situation, dem eiskalt medcrrieselnven Regen schutzlos ausgesctzt, durch die "Nacht fahren mochten! Jammerbilder, die mich an Tolstoi s Schilder nngen der sibirischen Gesaiigenentransportc erinnerten. Die Kleidung in Fetzen, ohne Decken, meist barhäuptig, die nassen, zerzausten Haare iu Strähnen um den Kopf klebend, die Gesichter gespensterhaft, durchsichtig weiß und verfallen, die Augen ties cingestmken. sieberglänzend. die ansgcmergelten. verkommenen Körper von Fiebersrost geschüttelt, die Zähne klappernd. Und die Kinder! Die Kleinen glichen mehr tobten als lebenden Weicn, au Verzehrung gestorbenen Kinderreichen; und die großen, die noch die Kräfte dazu hatten, meinten vor sich hin und wimmerten — vor Hunger, vor Kälte, in Krankheit und Schmerzen. Die Frauen waren meist ruhig: die Tbränen ivaren längst versiegt: abgestumpft gegen Alles, gegen das Elend der an ihren vertrockneten Brüsten verhungernden Säuglinge, gegen das wimmernde Stammeln der sterbenskranken Lieblinge, gegen den eigenen anälenden Hunger, gegen das durch den Körper rasende Fieber, dumpf, entseelt, lebend tobt standen sie da. unfähig iimznfallcn. weil eingekeilt in die Masse gleicher Weie» . . . Wir schritten die Wagen entlang, ciit'etftvon diesem Elend, unfähig zu sprechen . . . Da rief plötzlich eine malle Stimme meinen Namen. Ick wendete mich um und sah Margarethe du Plessis' tobten bleiches Gesicht über den Schutzstäben eines der Wagen auftaucheu Ich ging aus sie zu und reichte ihr die Hand. Src war glühcno heiß, die eingefallenen großen Augen flammten in unheimlichem Feuer und auf den vorstehenden Backenknochen brannten große rothc Flecke. „Sie haben Fieber." tagte ich. „sogar lehr starkes: sie muffei! unbedingt hier vom Wagen 'runter, ich werde Sie. mftcu bringen." . . . Sic schüttelte den Kops: „Das ist nicht erlaub:, wegen der Antteckung. Wir müssen in's Lager zurück. Es ist amsi Alles ganz egal'. Viele sind 'chon unterwegs gestorben." — „Wo kommen Sic denn her?" — „Von Barbcrton. Die linieren willen uns ausnebmcn. wir wurden nach ihren Positionen geschickt. o!r. sic hatten sic verlassen. Wir sind drei Tage offne alle Nahrung hcriniigerirrl. Dann fanden uns englische Truppen: nun bring: man uns wieder zurück." Die Maschinen zogen an. Ich konnte nichts weiter fragen. Raich rollten die Wagen au uns vorüber, ans dem Lichtglanz de, elektrischen Bogciilamvrn hinaus in die finitere Nuchl. in de» strömende» Rege». Wir blickten ihnen nach, bis die rotbc Laterne, die hinten am letzten Wagen hing, im Dunkel verjckmmndcn war In den Sveisesaal zurückgekebrt, laßen wir nicht mehr lange zu lammen. Tic Bowle mundete nicht mehr und die ichwercn Im Porten hgtten ihr Aroma verloren. Geredet wurde auch nicht mehr viel. Ter Tod, das Elend hatten »ns gestreift . . . Schon am nächsten Abend iah ich Gcrtbic du Picssis Ich war von einem Freund, der im Begriff stand, das Land zu verlassen, zu Tick, einem vornehm gehaltene» Kellcrrestaurant zu einem Abschiedseffen unter vier Augen eingeladcn. Gerade 'ür er», geniüthlickes ttzte-a-tete eignet sich das hübsch ausgcstalte Lola': kleine Tische, buntfarbige elektrische Lampen, ans jedem Tisch frische, blühende Blumen und Kerzen hinter bunte» Schinnen, nette Silber-Imitationen. Jnrdiniere». Aussätze, Menubalter, riefe beaueine Arinstühlc. In einer Ecke, von Blattpflanzen verdeckt, die Hauskapelle. Banjos und Guitarren : diskrete, weiche Klänge- „loill^iu bat". Tich wurde bcionders nach Schluß von Evnccrten und Theatervolftellimgen sreonentirt. die ab und zu auch jetzt im Kriege, »reist zn Woliltiiätigleitszwecken. abgehalten wurden. Arrch
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