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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261223013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926122301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926122301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-23
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1926
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Hr. S01 Seile 2 — »Dresdner Nachrichten* — Donnerstag. 2Z. Dezember 1S2> für d,»s Opier der früheren Räumung zu Locarno noch eine neue Aich erb eit l»be» müsse, und zivar nicht nur für öen Westen, sondern auch sür den Osten. Ein« Znlatz- svrdcrnng Poinear^s gegenüber der Poistik Irland- scheint darin tu bestehen das, er aus eine noch stärkere Bcieiliiuna Englands dringt 'ein alter Plan der noch immer an der Vor sicht der enalikchen Kabinette gescheitert ist. Aus den deiinche» Einivand hin das; eine iolche Lötung einen un- a»nel»nk>,iren cin eitigen Nachteil für Deutzchland bedeuten ivürde «oll dann Briand von ciirer allgemeinen K v »- rrolle am Rhein gesprochen und nach weitere», deiilichen widerstand utopisch klingende Ändentunaen von einer gl eich berechtigten und gegenseitigen Kontrolle Frank reich». Belgien-- nn- Deiil'chlands mit de», Sitz in Bakel ge- macht baben Wie da» genreiur ist. erstell, aus der Mitteilung eine» deutsche» Berichterstatters, daß Briand auf die weitere Frage ob daun Deutschland etwa eine ständige militärische iiontrollkvminisslon nach Metz emiende» könne nur geiächelt habe. Diele» von 'Briand geleitete Genfer Voriviel bat oskeii- bar Mangel» irge»-wolä>er 2terständig»ngs»iöas!chkeit de» Z.iveck gehabt die Debatte über die Lvndertonirolle >»> Fluß ttl erbaüen und im französischen Tin» die >^r»»dlage'siir eine im Marz geplante Konferenz zu schassen, Bon denllcher Sette ist nn» zn prüleir. ob diese Grund- läge geeignet ist. die deutschen Interesse» zu wahren. oder ob damit vielleicht nicht schon wieder ein »nangreifbgrer Rechlsstaiidpuiikt anfgegeden ist, dessen Wabruirg die Gegen- «eite von vornherein zn poliil'chen Ziigestäiidnilien zwingen konnte. Unsere Taktik in diesem Handel nnih daraus htiurus- gehe». nicht al» die um eine Gunst Bettelnden zu erscheinen, die von Frankreich grosunutig beichenkt werden, sondern al» die aus Grund gmer !>iechl»titel Forüernden, die Einlösung eines fällig gewordenen Wechsel» bei scheu, Diele» Akzept ist niedergelegt, wie schon in der Iuvcstiaatioi,»frage lm Ver sailler Vertrag, dessen Art INI besagt: „Leistet Deutschland oor Ablauf der l'< Ighre alle» ilnn an» dem gegenivärligcn Vertrag erivach'eiideii 'Beiv'iichlnugen '»einige, so werde» die B c > e tz » n a s t r » p v e » sofort , u r ü ck g e z v g e n." glich!» bindert den -eitt'chen Ankienminister. am !ll. Januar, dem Tage, an dem die Kokttrvllkommi'iion zirin Zeichen der Erfüllung der deutsche» Verpslichtiingeii zurückgezogen wird, und nachdem die finanziellen Leistungen Deutschland» im Daiveo-'l'la» ibre Regelung gefunden baben die Besgtniiig»- mächte zur Vaninuna ans t»r»nd des Versailler Vertrages aiisziiiord ru. Und nichts zwingt Um, die Entschuldung dar über dem Völkerbundsrat zu unterbreiten, wenn nicht der .swang -er Locarno-Politik uns öte real politische Einsicht, das, mit dem Reckt allein Deutschland nicht durchtudrliigcn ver mag. dass es tu >eiuer Wehrlosigkeit vielmehr immer noch mit der Machtpolitik der Geaner rechueii musz. Dus kann aber kein (»rund 'ein. die Waffe des Art. 181 von vornherein als B. ...en. 22. Dez. Bei dem Frühstück zu Ebren des nutzere» Reichskanzlers Tr. L u t b e r im Ralhauie begriiftte der Präsident des Senats, 'Itürgerineisier Dr. D o » a n d t, den Veichskauzler a D. Vnlher »ud betonte, das; die Reise Dr. '.'»thers iiiid der Eindruck seiner Persönlichkeit in den Ländern Lndanierika» iveiterwirten nnd für Deutschlands wirtschaft liche und polttiiche Entwickelung von größter Vedeiltnng sei» werde. Hieraus dantie Dr. Luiher iiir den gastlichen Empsang und führte n. a, ans: Iu Bremen steht da» alte Wort: »H'avi- ^.ire inee--' vie.-r,' non ett nee»'-'!,'". Diese» iiaeigiicc- e>? isi wir stärker al» je zum Bewußtsein gckoiiimen und ich glaube, es gebt mit der deutschen Sersahrt öranszen anch iiir de» schlichten und einfachen Beobachter so tatkräftig und wirkungsvoll voran, dag man die neuesten Entschlüsse des Norddeutschen Llouds. die vom festen Vertrauen in die Zu- tunst zenae». völlig in sich ausziinebine» vernrag. Aber die Seefghrt ist c» ja nicht allein, und bier möchte ich dem alten Breiner Svruch eine weitere A»»deutiii>a geben: Ziti» n-vi«^r>- acbörk e^ere und zivar das '.iv.'re über See. liniere Sec- zabrk ivird in stärkstem Plage davon getragen, dag-die deiitsche Wirtschaft drüben feste Aiikiiüpsuiigsvunkie gesucht nnd gc- snnde» bat. Wenn meine Reise einen allgemeinen Zweck in beiche'''e>ieii '»re» zen gebaüt bat, so mag es der gewesen ieiil, dasz sich bei allen t'ieiegeuheiten, die mir aus dieser Reise ge boten waren, die iremde» Reaicrnngcn. wie auch in weitem Ausmaße andere Kreise der Staaten Südamerikas in dciri- ticher Weile zn irenndschastlichen Beziehnngen mii Deutsch land belgn»?» ka'>en. Auch lin'ere Menschen deutschen Blnkos da drüben müssen wieder V e r b i n d u n g mit der Hei m a t baden. Unsere deutsche» Volks- nnd Bluisgc nonen da drüben sind ja anch die Werber für die deutsche Wirtschaft. ll, liabe in vielen Uiiteriiebmnnaen ganz nberioiegend deutsche Maschinen ge sellen. und ich habe geselle», wie unsere deutsche -Industrie drüben arbeitet, um von neuem den Boden z» sinden, de» sie einstmals llatie, damit dem deutschen Vaterian-e und der deutschen Wirtschaft neue Lebensmöglichkeiten zu geben. Sv glaube ich das, das nnvion.- anch von dein vivo»- über Sec abbängk. nn- die'eS Lebe» über See wird sa von alkerslzer Berlin. 22 Dez. Der gestern au» Koiono nach Berlin zurückgckebrie Berliner litauische Gesandte Sidzi kanskas gab Pressevertretern gegenüber eine eingehende Darstellung über den Umsturz in Litauen sowie über die daraus remitierende» innen- nnd ausienpolittschen .zkvnsc- anenzcn Mit einer Dchilderimg der Gründe und der Vor geschichte der Umwälzung beginnend, machte der Gesandte n. a, folgende Ansslibrniigeii: Rach de» Maiwable» dieses ,>allrcs kam in Litauen eine ans Aozialdemokrate» und Links- deiilotratiicheii züvikspartcilern lradikale Banernpartcil ge bildete Regsernngsvartet ans ülndcr. die ,nm Teil auch von einer Minorität parlameittariich gestübt ivnrde, Aomobl der I n n e n - wie aiich der >k u I t n S m t n t it e r ivarcn Ao- z i a l d e m o k r a t c n und begannen bald damit, ihre Ttel- lnng i m v a r i e t p o k i t t s ch c n - Inne g » Sz )lnnvc n. Do machte die s7pnosition dein Innenminister z»m Vorwurf, dasi er die sozialdemokratische Gewerkschaftsbewegung nnd im ganzen Land a»s>lackernde Llreiks durch seine Ha Illing be- aiiiistiac. Ein Ainneitiecrlakt des »kablnctt» kam Ur erster Linie den Komninnisteu zugute und förderte öle kommunistische Bcivegnng. (»egen den Ku I t u s in i n l st e r wurde von rechtSbürgerlichcr Dcite banpksächlich der Vorivnrs erhoben, dag er in der Achulsragc die polnische Minorität nntcrstühe iiiid aus diesem Wege einer langsamen Polonisiernng Vor schub leiste, Aiiszerdem trat der Minister in schroffen Gegen satz zn de» kirchlich gesinnte» Kressen sür eine Trennung von Kirche und Diaat ein. Alle diese Vorgänge bewirkte» eine immer stärker werdende D p p o s i t t o n. die besonder» in den O s s i z i e r » k r c i s e n an Vod<» gewann. In letzter Zeit ausiauchende Geriickrte über kommnnistschc P u I s ch v o r b e r e i i u n g c » schlugen dem Imß den Bode» ans, Tie gelegentlich des Geburtstages dcS AkaatSpräsldente» in Kvwno versammelten Armeesührer und höheren Ossiziere stellt,,, in einer Beiprechniig feil das, in der ichtaUci, Haltung des Kabinetts den Kom munisten geaenübcr eine grohc Gefahr in bezug aus k dt« volschcwisicruns d«r Ar«»re -u erblicke» sei »»d unlaiKtUch »um atten »u wersen; denn Ne ist gut und siirtsttich unjerblkcchUch selbst nach dem Ntketl der sranzöstschen und englischen Presse. Der Edelst, der stch In dem Landauer Urteil oisrndart«, must uns »och mehr eine Warnung sein, das gnie Recht nicht istr papierene Berständigungsphralen ein. zutauWen und mit einer gebundlenen Marschroute in di« koininestden Rhetniandverhand^ungen zn gehen. Atzch in Frankreich wird die Rllciiisrage als da- Haupt» Problem des kommende» Jahres betrachtet. Dabei ist die innere Lage dieses Landes keineswegs so. das, Voincars unter alle» Umständen seinen hartnäckigen Widerstand gegen eine Räumung dnrchlialtk» könnte. Die Iolgen, dt« eine Iort- setznna seiner Gewaltpolitik bei einer geschickten dsutichen Mitwirkung in England und Amerika auSlöien könnten, mit de» dann drohenden vollständige» Isolierung Frankreichs und der Achuvlosigkeii seiner Währung sind so bedeirklich. dah er daran nicht achtlos vorttbcrgellen kan». Dazu kommt die in Paris immer stärker sich durchsetzende Einsicht, das, die Sicher, heit Irankreichs in Zkikuhsl weniger am Rhein als an den Leealpe » nnd an der AzurkÜ st e bedroht ist. und das, es Veil wirb, sich dort vor lieber rasch» »ge» zu sichern. Rach Pariser Korrcspvndenzmeldungen sollen diese Gründe Poinear» schon zu dem schweren Eittschlnst geführt haben, m t t B riand iür die Räumung.des Rheinlandes im Spätsommer 1l>27 eiiizittreten Er soll sich sogar Vertrauten gegenüber bereit» bindend dahin geäiikieri haben. Man wird in diese Mitteilungen vorläufig noch berechtigten Vweifel setze», aber doch annebmen dürfen, dasz die Negierung Poincarö bereit >ü. das Rheinlandpsand rechtzeitig und vor allem teuer zu verkaufen »ach dem Grundsatz: Beller eins gut« Kontrolle, als eine nutzlose und kostspielige Besatzung, lknd Poincarö würde sich mit einer solchen Lösung gar nicht als geschlagen zn bekennen brauchen: er hätte guten Grund. Ne vielmcyr als seine» gröscke» RachkriegSsieg zu feiern, denn es würde baS Unerhörte geschehen, dah ihm Locarno cinnrS gibt, waS ihm selbst V e r s ailles versagte. Die deutsche Politik begibt sich also, wenn Ne setzt das Rhciiilan-prvblem in Angriff nimmt, ans gefährliches Ge lände. Schärfster Widerstand gegen untragbare Vumulungen. die Starrheit eines Pvincar». verbunden mit der List cineSBriand, werden notwendig sein, um zn einem guten Ende im dcnischcu Sinne zu gelangen Voraussetzung dafür ist nicht nur die entsprechende Fähigkeit unserer vcrharrdelndcn Diplomaten sonder» auch deren Rückhalt in einer starken, entschluh» »nd tatkräftigen Regierung mll einer sicheren Mehrheit. Die- jewiacn Linkst-arteien. die sich schon wälireird der Genfer Tagung als die i>ei,,de einer starken deiiiichen A»kcnz>oliiik erwiese» haben indem sie Slresemai», mit der Reichswehr. Hetze in den glücken fiele» lln- »»fähig zur Mitarbeit an dem ailkeiipolittschcn Ziele im Jahre lV27. Nur'die bürger liche Einheitsfront kann es erreichen. übermittelt und geiörderi durch unsere groszcn Stabte an der Wasserkante. Unter den Namen, sie man am häufigsten dorr drüben hört, klingt hell brr Name Bremen. Ich bitte Sie. »iit mir zu trinken ans Seefahrt und Bremen. sW. T. BI Erklärungen an die Presse. Bremen. 22. Dezember. Der frühere Reichskanzler Dr. Luther gab Pressevertretern gegenüber einen kurzen Ueberbiick über seine Rriieei»drücke, aus dem in Ergänzung bereits wiedergegebener Mitteilungen »och hervorznhcben ist. das; Dr. Luther in der an unb sür sich kurzen Zelt seiner Rei>'e beträchtlich viel gesehen Hai, da er die weit aus grüptc Strecke seiner Reise, mimlich sic lieber- landsahrt durch Mittel- und Südamerika, im I-lngzcutz, und zwar im djcntschen Ilug. zeug zurücklcgie. Die Marichroulc ging, »achde,« ih» der Hapag-Dambscr ..München'' über de» Ozean gebracht lmtte. durch Venezuela, Eolumbie», Panama. Peru, Bolivien. Ehilc, Argcntiirien, Paraguan und llrugnan bis nach Brasilien. Dr. Lulber erklärte, dag er bei seinem ,vl»g durch diese Länder ein kebr erfreuliches Gesamtbild von Su-anierika bekomme» habe. Die Meile sei zunächst nur als Erhöluirgs- »nd Studien- sahri gedacht gewesen. Er sei jedoch dann selbst überrascht gewesen, wie sie i» immer steigendem Maste, ohne seinen 'Willen, zu einer offiziellen Angelegenheit imrrde. Er hatte den Eindruck, das, man In ihm Deutschland selbst nnd das Deutschtum ehren wollte. Mit besonderer Herzlichkeit wurde überall betont, wie kehr man ,n Südamerika die Deutschen schätze »nd wie grost ihr Aniche» sei Der Präsident von Bolivien erklärte in einer ösienttichen Rede » a.: Denifchland lei in bezng aus Kultur »nd Wissenschaft das erste Land der Welt. Irgendwelche» politischen Iragcn suchte Dr. Luther möglichst aiiö.znivcichen. Er gab aber z». -äst die von ihm an geregte Uebcrseeflagge Schwär, Weist-Rot mit der schwarz- rot-goldenen Gösch in Südamerika »»bedingt grollen Anklang gefunden habe. In Buenos Aires habe er nur diele I-arben- zniamineiisteUung gesehen. Dr. Luther, der bei Gchcimrai Siiinnnna Gast des Bremer Senats jst. will morgen früh nach Berlin zurückkehren. Hieraus entwickelte» sich dann die bekannte» 'Z^orgänge. Die 'Bevölkerung des Landes fand sich ohne jedes Bluivergicstc» j» die neue Lage. Alle Gerüchte über Zusammenstöste oder gar Gefechte sind tendenziös und vollkommen aus der Lust >>eaiisfen. Es entstand nun die Irage. ob die Konsolidie rung der Lag» aus revolutionär diktatorischem oder ver- sassungömästlgem Wege erreicht werden sollte. Man cntschlost sich einstimmig zn letzterem nnd bewog die Regierung nach ihrer Hasienilallung zu einem freiwilligen Rücktritt. Da auch der Staatspräsident sich veranlastt sah. sein Amt iiiedcrzulegen, trat das Militär an den Führer der natio nalen Partei 2 u» c i o n a mii der Bitte heran, die Staats- leiiung zu übernehmen. Der der Smctvna-Pariei angehö- rcnde neue Ministerpräsident Woldcmaras bildete das Ka binett. Zusammenfalle»- lässt sich fest stellen, das, sich der Umschwung vollkommen schmerzlos vollzogen Hai, Was die Anstenpoliiik anlangt, io sei mit Irgendwelche» Umorieniierunge» oder Aendcrnngen nicht zu rechnen. Eine Annäherung an Polen sei. wie dies schon Ministerpräsident Woldcmaras betonte, infolge der Wilnasrage vollkommen ausgeschlossen, doch könne auch In dieser Beziehung von aggressiven Tendenzen keine Rede sein. Wirtschaftlich sei. betonte der Gesandte Litauen aus Deutschland und Rn hl and angewiesen und werbe anfrichlsg bemüht sein, gnic Beziehungen zn den beiden grollen Nachbarn nusrechtziicihalten. Ilnlerbrechung-erÄan-elsoerlragsverhan-lungen mii Pole». Warschau, 21. Dez. Die polnische Delegation für die deiitsch-pvlNischcn Handclsvertragsvcrhandlungen ist heute »ach Warschau ziiriirkgekchrt. Der Leiter der Delegation er klärte, das, die Unterbrechung der Verhandlungen aus die Regiernngskrise in Deutschland zurückzusührcn sei. Außer dem bestünden große Meinungsverschiedenheiten in der ssraae der Anöfuhr von landwirtschastliche» Produkten, Birh. Holz »nd -o-ke. sT. U l Das Aheinlan- zum Landauer Schandurteil. Sotleuz. 22. Dezember. DaS Landauer Kriegsgerichts, urtett hat im besetzten Rheinland eine» geradezu nieder, schmetternden Eindruck gemacht. Man glaubt all„<. mein, das ll .eil als Beweis dakür ansehen zu müsse», »as, dt« Bevölkerung der Rheinlande immer noch trotz Locarno und Gent . r Willkür der Velatzuiigshehörden aüSgcsetzt. ist nnd -aß noch Irtnerle« Anzeichen dafür steten, daß anch bei den BesastunaSdehörden der Geist »»» Locarno eingczoge, ist. In Kreisen rheinischer Politiker wird ans da» energischste betont, daß die Dinge, ko. wie sie zurzeit laufen, nicht ivutter geben können, und daß die Versprechungen der Alliierten aus Abänderuiu» der Verhältnisse im besetzten Gebiet von den Ausführungsorganen nick« ei »gehalten werden. Man erwartet daher aus da» bestimmtest«, daß sich die 4ll:r. llner Negierung endlich zu einer energischen Politik ansrafsen wird und vor einer Ioriketzuna der Be. sprechungen über die Nheinlandränmnng schon im Verfolg der in Locarno gegebenen Zulage» auf Rückivirkung eine A b- änderung der „»haltbaren Z u st ä » d e in der savungSzone h-rbeiführt. In diesem Zusammenhang wird Deutschland besonders daraus achten müsse», daß bei den für den März vorgesehene» neuen Verhandlui^en über die Rbciula»' nniitta unier keinen Umständen eine neue Kontrolle sür das besetzte Gebiet in Gestalt von Zivilkommisstonen ge schaffen wirb, da daS Landauer KriegSgerichisurietl bewiesen hat. daß die Negierungen In den allilcrie» Hauptstädten nicht I» der Lage sind, ihre Ausführungsorgane zu einer vcr ständnisvollen und liberale» Behandlung der Bevölkerung der besetzten Gebiete anzuhaltcn. Man wird ,S t« ganze» Rheinland tm Gedächtnis behalte», daß anch heute noch schwerste Verbrechen an deutschen StaatSang-'hürigcn bei der Praxi» der alliierten Militärgerichte keine dem allgemeinen Rechtsempfinden entsprechende Sühne sinden. Die deutschen an die französischen Sozialisten. Berlin. 22. Dez. Der Vorstand der Sozialdcmo» kra tischen Partei Deutschlands hat laut „Bor- wärtö" heute mittag an den Vorstand der sranzölt- kchei, sozIalistischen Partei nachstehendes Telegramm „.richtet: Das Landancr KricgSgerichtSnrteil erzeugt in ganz Dcntschland tiefe Entrüstung, nach unserer Ucberzeuguna mit vollem Recht. Der Freispruch RvucicrS und die gleich,eilige Verurteilung der deutschen Angeklagten, darunter angesehener Republikaner, siird geeignet, der deittsch - französischen Ent spannung entgegen.,»wirken, die von den Regierungen und von der Mehrheit beider Völker erstrebt wird. Wir ersuchen Euch unverzüglich bei der französischen Regierung vorstellig zu werden, um mindestens ans Anlast des WcihirachtSfesteS die sofortige Enthafluirg der Verurteilten zu erwirken, un- belchadet der notwendigen Revision des Urteils, gez. Müller, KelS. Crispien. iW T. BI * Ebenso wie der .LZoriväris", der von dem Leutnant Noucier sagt, „die Franzosen halten ihn uns nachgemacht" kan» auch die „Dresdner Volkszeiiung". das Unksioziallstislhe Organ, sich nicht enil-alien, ihre vernricilende Kritik nrii mast- lose» Ausfällen gegen die Reichswehr zu verbrämen. Sic schreibt m a.: „Warum denn in die Ferne schweifen? Wir baben hier in Sachsen klassischen Boden für solche Mlrachtungeu. Während der R e t ch S w e h r e x e k u t t v c lU28 erlebten wir Exzesse machiir»nken-cr SoldaicSka. die sich neben Germer», heim durchaus sehen lassen können. Einwohner wurden mlst- handelt. In Gruppen friedlicher Bevölkerung wurde hlnein- geichossen. sächsische Arbeiter wurden an NeichSwchrpferde ge bunden und miigeschlcift. Man mag nn» zur Entkräftung dieser Beispiele auf den oder senen llnterickziod zwischen Gcrmershein, und den Reichswehrexzeffe» in Sachsen vermessen: die militaristische Brutalität bleibt hier und da dieselbe. Und höchstens zwei Unterschiede siechen scharf hervor. Der eine, daß hier die Soldateska gegen deutsche Bevölkern»» blutige Gewalttaten verübte, während es sich in Germershcim immerhin um den Exzeß eines fremden Offiziers handelte, -er sich von einer feindliche» Bevölkerung verhöhnt und angcseindet fühlte. Und der zweite Unterschied: der traurige Lchiestheld Roucier stand immerhin alS Angeklag ter vor einem srairzösischen Kriegsgericht, während wir niegehört haben, das, irgendwelche von Rcichswehrangehörigen tn Sach sen verübte Untaten je vor ein deutsches Gericht gezogen wurden." Die abgrundtiefe Gehässigkeit dielleS Ergusses kann wohl kaum noch übcrboiei» werden. Nie würde ein fremdes sozia listisches Organ cS ivage». in solcher unerhörter Weise die eigene nationale Würde zu verleugnen Wenn die offiziell« deutsche Sozialdemokratie ihrer E»tti>st»ng über Landau gegenüber den französischen Genossen Ausdruck gibt ko hätte sie allen Anlaß, auch solche Leistungen von Parteiblättern tn ihre Entrüstung mit einzubezichcn. Die französischen Truppen an -er Grenze Italiens. Bisher SÜ01IW Mann znsammengezogen. Paris, 22. Dez. Rach einer Meldung der rechtsstehenden ..Libertu" haben die Franzosen an der italienischen Grenz« zwischen N i, za und Grenoble bisher über Lüü llüü Mann znsammengezogen, die kriegsmäßig mit schwerer Artillerie, Tanks, Vombenslngzcugcn uiw. ausgerüstet sind. DaS Blatt macht sür die hierdurch entstehenden Unkosten die Links- t'-arlcic» lwrantmorllich, die durch ihre haßerfüllten Polemiken gegen den Faschismus und Mussolini diese VorsichtSrnast- uahmen heransgcsordert haben. Die -eulschen Stellen in Gens schon besetz!. Berlin. 12. Dezember- Durch die Prelle ist in den letzte» Tagen eine Mitteilung gegangen, »ach der im Zusammen hang mit dem Eintritt Deutschlands in den Völkerbund eine große Zahl von S t e l l e n beim Internationalen Arbeitsamt zur Besetzung mit Deutschen ausgeschrieben werden sollten. Diese Nachricht ist fast In vollcm Um- f a » g e » » r i ch i I g. Es sind zwar eine Reibe von Deutschen zum Internationalen Arbeitsamt cinbcrusen worden, da gegen ist zurzeit » nr noch eine Stelle zur Besetzung mit einem Deutschen ausgeschrieben. Von der Absicht weiterer Ansschrctbnngen ist der deutschen Regierung nichts bekannt Umbildung lm Relchswehrmlnislerlum Berlin. 2>. Dezember. Bei der M a r I n e. L e t t u n g des R c i ch v w e h r m > n I st c r , » m ö sind ans der bis herigen Marlne-Frledcnskommlssion und der Marine-Trle- gatton bet de» AbrüstungSverhaiidliittgcn in Genf unter der Bezeichn,,«» VölkerbnndSabtellungcn zwei nenc Adteilnngen gebildet worden, die unter der Leitung der Konteradmtrgle Frctherrn von Frcnbrrq »nd Ratsch stehen »nd sich mit allen Bölkcrbnndsfragen zu befalle» haben, soweit diese die Marine und Seerüstnngcn beirefsen. Berlin, 22. Dez. Der Ek>ef der .Heeresleitung. General -H r n e. lnit sich gestern nach Königsberg begeben, »m dort daS Wcihnachtssest zn verbringe«. Er wird am 1. Januar wieder in Berlin ctntressen. »Ii»t atiortielrlr os» r« kstte NSuinc >1» v.-,nei<I«n 6uk«t> aln rtin«n«k,n»rmom«i»5 von Viplom-Optlker N»»I« St»»-« KN,« Kortt»,tr»a« l> D Dr. Lulher über seine Reiseeinöriicke. Die Feier im Bremer Rathaus Der Manische Gesanöle über -en Umsturz. Wie es zur Krise kam. sichten den Beschluß, wenn nötig, aus gewaltsamen Wege Acnderuug zn schassen.
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