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' «r. 601 Seil« 10 — »Dresdner Naschten* — Donnerstag. 23. VeMn-er 1626 gnSgabe llichi besser: lind ivaS sich a» Geschwister» dazu fand, ist von der gleichen Art Es sind ja im Grruiüe keiiiL lltupelleu. sondern Berichte aus einem Kezlersaale der Psychologtr. Krankeuberlchte — uv» dem hübschen Dienstmädchen Meta, das aus sexueller llnbesriedigtbeit dazu kommt. etliä/e» Nnhejl zu stiften: von ?)vettc. der reilhcn Erbim die die Mqnner >u» sich berumtanzen läßt und -abci schließlich doch zur de- trogencn Betrügerin wird: von der adligen Ulrike, die i» Berlin ihren Adel schnell verliert und in einen, Wirst von Entartung »»ikommt. » s. s. Alle diese psychologisch intrr- cssaulen ,Hille sind von Lternheim tief ersaßt und koiiseagrnt dargcstellt. gewiß Jukosern sind seine Geschichten wichtiae 2'eilräge zur Psi>cholo«,!e de» weibliche» Wesens von heute. Aber das schart Gesehene und wahr Erkannte ist mit einer .«alte ausgezeichnet, die schaudern macht. Die Sachlichkeit deS Berichts erstarrt in völlig seelenloser Manier und in einem Deutsch, das gewiß nicht au» Deutschland stammt. Wir meinen damit nicht die metavhernlose Knappheit — sie wäre ei» Vor zug als Mittel znm Zweck. Aber die Konstruktion dieses »n- deutschesten Deutsch «- die freilich von einem ganz bestimmten Klüngel der literarischen Kritik als „sprachschöpsertsch" ge- vrieieu wird»! ,./)» diesen, Zeitpunkt zerstörte» UnglnckSiäUc deS BaterS 'Vermöge». und eines Tages, als trotz deutlicher Misere das Mädchen durch der Elter» Bemühung noch über deS Lebens Unbilden schwebte, erreichte sie ein Unfall, der ihr durch eines Fußes Verkürzung die Sicherheit, von aller Welt n,cht unterschieden durch« Leben zu geben, raubte." Da» ist. nicht wahr, »benetztes Latein? Es ist: Lternheim Hans Teß m e r. Die Erzählungen des Feldschers. Die merioolle Bitcherreibe .Merbliche Bücher", die (>ei» rich Goelntl Im Bering Haenel herausgtbl. ist durch ei» wirk liches Kleinod der stiiniicheii Litergtilr bereichert worden, ei a ch r i s Tvpeii n s . neben Alexis Kivi der bedeutendste ältere finnische Erzähler, ist in Deutschland durch seine ..Fin». ländische» Ptarcheu" und den ausgezeichnclen geschichtlichen Ute»>gii „Die Herzogin von ,vi>inlend". ans den srülier an dieser Die Ile hingewiesen ivnrde. bekannt geworden: aber erst sein Hauptwerk „Die Erzählungen des «Feldschers" laus dem schwedischen Original übersetzt von Rita Oehavist, Berlag -H. Haenel Leipzig I!»-'«>» läßt ganz erkennen, das, dieser Finne dnrctnins einen ehrenoollen Platz unter den Erzählern der Weltliteratur beanspruchen darf. Hier isr, wie bei E. A. Mener. der historische Roman zu einer Kniistfvrin geivorden, in der nicht nur das grobe geschichtliche Ereignis eine dichte risch parkende Genau erführt, sondern auch iene innere Ver nein »g einpsängl, die eS über das ZcitgeVunVene ins All gemein»,emchiiche erhebt. Ix der Genau des alten Feld scherS. der mir Napoleon an einem Tage geboren wurde inrd 'eine Erlebnisse mit harmlosem Stolze zn denen -cs groben Kai-er« in Parallele zn stelle» liebt, wird i» wenigen Striche» das Finnland zn Beginn deS 19. Jaiir'gnndeiis gezeichnet: die Geichichie» aber, die der vielgereiste O.naekwiber a»i Abend 'eines Hebens erzählt, behandeln die schwedische GroßmachtS- zeit unter t«»siav Aüols und entrolle» ein farbiges Bild des Dreißigjährigen Krieges, da« für de» Deutschen ebenso fesselnd ist wie für den «Tinnen, der i» jener Zeit zn», ersten und einzige» Maie unter der «Fahne eines Eroberers durch Mitteleuropa zog. Gcwib ist die Technik deS Romanes nicht die. die der moderne pnicholsgische 9!vmai> zur herrschenden gemacht hak, cS kb alles einfacher, in, eigentlichen Sinne epischer, aber nm >o mehr ist die Kunst zn bewundern, mit der der Dichier Sie Ereignisse ineinander verschlingt und den Leier oon Anfang bi« Ende in einer starken Spannung er hält. Lp tb das Werk für jede» genind empfindende» Men schen ein Quell reiner ,Freude und wie alle wirklich reine Kunst auch inr die reise Jugend geeignet. Die llcbersetznng ist ausgezeichnet: der Roman beweist aiUS neue, das, die von denUchem Geiste vielfältig besrnchlekc finni'chc Literatur unseren, Volkeau^erördeutlich«« bedeut«» kann, wenn sie tüm in ihren Meisterwerke» zuaä»alich^g«>m,chtEchtrd^^^E Eia Mundarlrnbuck. Da» M unbartenbuch. Bo« Jul. Lchaessler. Mit einer Sprachenkarte. 1028. Ferdc Dümmlers Berlag, Berlin und Bonn. Die deutschen Mundarten haken sich baS Recht, die sprach- ltche Horm für einen beschrankten Bereich der Dichtung und Erzählung zu bilde», schon lange erobert Seit Joh. veter Hebet l80!i mit seinen «Alemannische» Gedichten" Jür Freunde ländlicher Natur nnd Litten" vorgetreten ist und t» ihnen ein seitdem nicht tiberbotrnrs nnd nur selten erreichte» Beispiel genintt'vller nnd schalkhafter Darstellung gegeben hat, war da» Recht der Gattung unbestritten, und kein geringerer als Goethe bat Hebel warme Fürsprache geleistet, wie auch den wenige Jahre vorher erschienenen Gedichten in Nürnberger Mundart Konrad Grübel». Aus Goethe» Ermutigung konnte sich auch noch Karl v. Holtet in seinen „Schlesischen Gedichten" bernten. und ihre Ausgabe von 1M> war ihm gewidmet. Daß aber vieles von dem. was vor und nach Hebel mundartlich abgesaßt worden ist, mehr btedernirierisch, als volkstümlich mar, ergibt sich o,G der ersten Sammlung von Probe» aller deutschen Mundarten In „GermanlenS Bülkerstimme»" von Kirmenich sBand l ohne Jahrgang. II >840, 1» 1854). Gerade in diesen Jahre» trat aber die plattdeutsche Dichtung mit ihren treff lichsten Vertretern ans den Plan ln Fritz Reuters «Häuschen nnd.Rtmels" Ilß'H), Klaus Grvths „Ontckhvr»" II854) »nd John BrinkuigiliiS „Kaspar Ohm u» ik" iI8-'>4). Um die gleiche Zete auch Llvltze mit der «Frankfurter Laterne". Sommer mit den »Liedern und Klangen aus Rudolstadt" und danach viele andere in allen dculichen Mundarten biö aus unsere Tage. Die wertvollste» dieser Lammlunge» verzeichnet Schaessler am Schluß als seine Quellen. ES hätte sich empfohlen, jeder die Nummer der Probe hinznzusügen, die Ihr entnommen sind. Wieviel Erfreuliches gerade seit FirmenichS Sammlung in den Mnndarten aller Stamme gehvle» worden ist. ergibt sich schon daran«. daß von LchacsslerS 202 Proben nur zehn aus Kirmenich stammen. Schaessler hat auch durch ein Rund schreiben an etwa 209 Heimat- und andere Vereine und andere Stelle» wertvolle Hinweise und zum Teil auch neue, noch nn- gcdrnckte Proben erhallen. Da da« Buch sich in mäszigem Umfang halten und doch da» ganze weile Gebiet der deutsche» Mundarten umfasse» sollte, kann natürlich jede einzelne nur mit ganz wenigen Proben bedacht sein. Auch Hebel und Karl Sireler z. B. mit nur te einer, Reuter und Groll, nnr mit zweien. Die Mundarten sollen sich eben hier einander vorstellen und zeigen, daß deut sches Gemüt und deutscher Humor in jeder von ihnen ge winnenden »nd doch eigcngriiacn Ausdruck finden können. Daß der Humor in der Auswahl bei welle», überwiegt. ist m der enge» Zusammengehörigkeit von mundartlicher Erzählung und heiterer Gemütlichkeit begründet. Aber auch unter den etwa dreißig ernsten Stücken sind ergreifende, wie „Dct Witte Miäken" «Nr. 120). KoschatS „Verlusten bin i" «Nr. 15) „nd die beide» flämische» „Langzaam, ln vale Stcalen" von Pol du Mont" «Nr. 11») und „De Beek" «Bach) von Decroos «Nr. l20), nicht erst zu rede» von GrvthS „Del Moor" «Nr. 14») und StvrmS „Gode Nacht" «Nr. 144). — BollendS tn der Aus wahl des Heiteren zeigt Schaessler gute» Geschmack. Unbehag lich ist mir hier nur Nr. 7: „Der rote Vua". wegen der völligen Unmöglichkeit des peinlichen Vorgänge«. Dafür zieht eine lange Reihe köstlicher Ltncke in gebundener und ungebundener Form an „ns vorbei. Auch gute Bekannte darunter, wie Ltolves «Wie kann nor e Mensch »et von Franksort sei" sNr. 70), NoseggerS „Darf ich'« Dirndl lieben?" «Nr. 17), Grübel« „Ae Lchlostcr hat an Gsell» g'kat" «Nr. 28). SommerS Rätsel vom Ardäpielklus" «Nr.01), „Und wenn n» der Pott c» Lock hett" «gleich in zwei Fastnnge», Nr. 180 und 142) u. a. m. Soll ich von den mir noch neu?« eine Anzahl brrvorheben. so tut mir wirklich dt« Wahl weh. Ich will aber doch zwei rin. ander verwandte nennen. Tarnowd »De« Süllen" lMr.ib«) und v. Lilieneron» „Mit Nabel und Tweern". iNr. k»7). LtrUg« Mundarten, wie die von Bamberg und Srlanaen llnb «it Redensarten vertreten Stwad knapp Nnd die doch so ver. dretteten Bchnadabüpseln wegMkvmmen: ich könnt« da mit etaer besseren Auswahl dienen Schwer verständliche Wort« Nnd glet« am Fuß der Seilen erklärt, wohl eher manch« zu viel: aber für einige vcrmiste ich doch die Erklärung, wie »-B. sür beide Betivortc in „Du plattrter Deist mit bei m leetschttr Vsrteß" iS 8) - BoranSgelchnkt «st der Probensammlung L. 2 blö 40 eine slott geschriebene Einführung in Wesen und Gliederung der deutsche» Mundarten Die Sprachenkarte leistet so viel, als im Räume einer Buchleite möglich ist - Möge da« äußerst verdienstliche Buch vielen Freunden den«, scher Sprache und Art die gleiche Freude bereiten, die e« mir gemacht hat. Dr. Heinrich Stlirenburg. Do» Büchern und ihre« Schöpfer» sT Goethes «Wahlverwandtschaften" ungarisch. An die schmierige AusgaLe, rin stilistisch ,'o geklärte» Werk wie GoeihcS «Wgihlvcrioandkschaften" zu übersetzen, hat sich in Ungarn Dr. Margit Wende gewagt. Nachdem früher schon ein ähnlicher Versuch mißlungen, säzeint auch dieser nicht völlig geglückt zu sei». Wenigstens rückt die Kritik, die im übrigen den Fleiß und das Verständnis der ileberictzuna anerkennt, daß Ne Goechcs einfache Klassizität nicht als gebändigte, abgeklärte Fülle, sondern al» Simplizität deute. Auch die Wie-dergabe des Titels durch „Seelikche Verwandtichaslcn" wir) mit Recht beanstaiUwt. weil dadurch da» Gleichnis deö chemischen Pro- zestc» zerstört wird, unter dem Goethe Problem und Hand- l»ng angeschaut misten will. ss Der größte Bncheindrnck der Kindheit. Die „Lite- rarischc Welt" veröfsentlicht eine Reihe von Antworten, die rwrschiedenc Künstler und Dichter aus die Frage nach dem größte» Bucheindruck ihrer Kindheit gegeben haben. DaS Ergebnis ist an sich nicht überraschend: es bestätigt, daß auch sür den späteren Schassende» die Märchen, nnd Abenteuer, ltteratur tn ihren topischen Erscheinungen entscheidend ist. Daß Andersen «von Brno Holz und Asta Nielsen) und Jule» Berne «von Kleiber >r»d Max Brod« doppelt geirannt werden, gestattet bet dem geringen Umsang deS Materials keinen Schluß. Immerhin ist cS charakteristisch, daß, abgesehen von der Abentenerdichtttna, auch unter de» Märchen der phanta- sttschcn de» mehr idollischei» vvrgezogen werden: den Robinson nennt Orlik. den Don Quichote -Heinrich Mann, Ledcrstrumps Max Dlcvogt, Tausendiiiideine Nacht Alfred Wolfcnftein: die Märchen der Brüder Grimm sind dagegen nicht vertreten. Nicht ganz so scheint cS ans dem englischen Sprachgebiet zu sein, wie die mehr rationalistisch gerichteten Vertreter du Jugendliteratur „David Copperfield" und „Ltttle Lord Fauntlervo" beweisen, die von Chaplin und Mary Picksord genannt werdeiu Nur ein einziger unter den Antwortenden erlebte seinen größten literarischen RindheitSeindruck dnrch ein Buch, das nicht zur Jugendliteratur zu zählen istr Max Pallcnberg durch Schillers „Räuber". ss A«sstellnng von EraSmnsrvon-Rotterdam'RcNanleu. In Basel wo Eraömus eine Reihe rm, Jahren lebte und auch sein griechisches Neues Testament schrieb, werden zurzeit tm Historischen Museum Schriftstücke und Bilder ausgestellt, die tn Beziehung zu dem großen Humanisten stehen Darunter sind sein Doktvrdiplom. das eigenhäudia geschriebene Testa ment. Schreiben des französische,, Königs Franz I.. Karls V. »nd KöniaS Ferdinand l. und Urkunden die stch auf die Ver leihung von Pfründe» an EraSmuS beziehen. Prachtexemplare seiner von Frohen gedruckten Schriften »nd zahlreiche Bild nisse. darunter solche von Dürer und Holbein aeben der A»s- stellnna neben dem historischen und philosophischen auch hohes künstlerisches Jnterene. »ßeüsn ölselimillsg Vor kottsekuklünrsf Paul prrvdillstc slr VVoltinseMLENgat M»M iMsdenöliei» S'/2 vkr (iss vonligüirlia Voramb«i'-ps0gi'smm W»» TSglle», nsestmttkags unel adsnck» Tnnn etsr gulsn Ssnsllncstakk — Var Vorvsel««»» »0e ü«n Kat dagonnan Usus k-ieklek" h titr -§k6 6is kietitiZs (i»<,r,6! Xaehstelieiictc-z TnZebc,t oiorig- artiL auk ckom dlaclcts! r- § -- >v 4) Ü 4- tiau5 ktictitsr dir. lO" klau; siicchtec dir. 12 ' .tkaus liiekiter Kr. 15' jo 100 8>ücti >0.- jo 100 8,üeic.4 12.- jo lOO 8>0ek>5.— 5- , lkauz ktickter Kc 20" je 100 8iü<I<.F 20.— .tsa»8 siicckner Kc. 25" je 100 8,0elc. « 25.— I0-8t0ck-k'cobenwocck6n akko-. Lv >ien. Von 20. - sn pai lolcei nark, allen clsutseiien Plätzen! .4<A, //ebse ycr/er- ZVe äricrcVr/.'irnanr,. 8ceä Oie rtoeA cn«/ „//acccc Kte/i/ee" LiScrereri /cce cker, />«,,« .'ccick Oce üe-ctec, ckork. Oeccm et/' Ae.-icAcc'/nck ^cce /.cc,cr/trc,„«.>i/e«/?' ruck Oecccem 8rc,A z/cicti ckoec ,,/tncici Kt<>t,/er" //ccGex)»etc/ »»oI,sss,r,«8 kUiolilsD cüsxvrren-Orniwo, l.an<lkau»8lrnke 8 Von I liiri 3 tstir ^-erehio'i»en uz. Kasenselle KaninfeUe Fieaenfelle Felle ,eder 'Uri Vau > Starer, Felletnkauf 22 6rlmser 8tr.22 L««»I LioN» mil »ovrotd»«»»«! «chl« v»drrv».,ug I>»r 143 Mü. Jsnlrse»,. äcksikl-rcsiulis rpr 5ommek»5eupl<e . ok^ksoeK-st ttorcptstroö« v ^ Listen 5>s sin 6 bzonslsr, ibe p'^sriiom) <»»»>»> MW t-sskvcksr <,s5kse«1« d4sussts IVIocisIIs oevaUsn-^. Kraestskt L Qo.« (.lnösnaustesüs is S»dr. Sd«r»1«ln, tUkrnseßt ? 8st»r. Tvntae, örnnaoe Ltesüs ,6 Aisoiing L SeNtakn««', WsNstesSo 8 vr«»<1on-6t. Ende. 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