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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.10.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021001015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902100101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902100101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-10
- Tag 1902-10-01
-
Monat
1902-10
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.10.1902
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: verugrgebiilu: releiramm-Sdrelt«: »«chitch»»» »rr«de» Etgrüvdtl 1856. L So. vaNi-l-nuil«« Sr. 6«, ,o» QL«oo2»SvL», L7LLL0», DssssL^M. iiinrvlverlrouk >Itmarlit 2. Haupt. K«s<kiSsi§stklle: Marirnstr. L8. Mreigen-canl. Lmialinik um, «lnkiiiidiauno.n tus Nachmitlap« s Ulu Lon» un!> NeimaaS nur Marieiuirati- von >> d>s'/,lUlir Tie iwalnuc>>iuind. «efc ica. « Silvriii ro P'a, An- lundiuunor» <.ul on Privllueur.tcUe LS 'lila : d>e LlpaNiaeKeile als .Uu> «c>andt" oder au> Lcr»c»e so '1>>a. tz» Nummern »acti Lo»». und tzcici luacn i be» rwaNiac Grundzeilen so. «o dtt «c> und M P'a nocki de. »ondereni Taril Auswuniae Ani- Uage nur a>arn iüoroui-dezadlun». BelcsdlüUer weiden mu 10 Ijla. dcreckmu. » — gern'vrcckau'chlub: An» t SU. 11 und Rr. 20S8. 2« Rottt-entr. 0SLS0W VoMoorslr. 26 ÄWlIick Mßck li. clMMde MMM; tiNtellim« Ltt«, I»«2 »>t See k»I<Ie«a Seölülle pnüoiitt. I Julius ßaiekZM«il r — ^rn 1«, t. u. I. KL- ^ ß M. jjeleiikliliilijK-lleLeilMiiä«; ^ lg,- 6,v. elsklr. ludst, Uetrolomn, Herren. ^ Milt feiM küei'msi'eii. SHIn tlunil »unn«rlin,»itv« Ksbmetiz- unü l-M-lMiMMii. kullll IZalvi 1Mfmsi'8ll-8Misl-kk8Mt Mp Httt-NSs' Freisinniger Paitcitaq Hofnachlichten. König Albert. Laiideskiillnrtag, Sparverein. Mutlunaßl Witterung:! H i»,» H Azttrstrl. Fvribttdungsichuliag, Lottkrie-TailebuStaste. Gerichrsoelhanblmigcn. weiter, mild. l »"S »»SlVvUf, Vom freisinnige» Parteitage. Die langathmlgen Reden bei verschlossenen Tbürcn. die sich die freisinnige Volkspartei dieser Tage unter dem pomphaften Namen eines .Parteitages" in der Freien und Hansestadt Ham burg geleistet hat. vervollständigen in ihrer Art das bereits bekannte Material, das den greisen- und mumienhaften, versteinerte» Charakter der Herren von der freisinnigen Observanz deutlich hervortreten läßt. Es ist wirklich nicht Gehässigkeit einer geg nerischen Weltanschauung, die zu den ebenso reichliche» wie schonungslosen Kritiken der freisinnigen „Unentwegten'' Anlaß giebt. sondern der Spott, der sich über die .Mannen mit dem Stolze vor Königsthronen in der Brust" ergießt, ist wohlve,dient und gut begründet. Hervorgegangen ans der ehemaligen alt- vreußischen Fortschrittspartei, die sich unter Führern wie Waldeck. Oberbürgermeister Ziegler und Freiherr» von Hoverbeck eines hervorragenden Ansehens erfreute und feste politische Grundsätze und Ideale aus nationaler Grundlage hatte, ist der heutige Frei sinn kaum noch der Schatten seines ehemaligen Selbst und fristet nur mühsam ein künstlich verlängertes Dasein, dessen Levens- bedingnugen von Tag zu Tag mehr versagen und das zusehends dem endgiltigen Abstcrben entgcgeneilt. Das Kapital von poli tischem. nationalem und wirthschasllich-sozialem Verständnis;, das bei der alten Fortschrittspartei einmal vorhanden war und mit dessen Zinsen die heutigen Freisinnigen hätten wuchern können, ist längst bis auf den letzten Rest ausgezehrt und das Treiben der übrig gebliebenen kleinen freisinnigen Gruvve beschränkt sich aus dir halsstarrige Wiederholung einer gewisse» Summe alter, ad- gestandener Phrasen, auf ein ödes Plärren und Greinen über „Militarismus", .Polizeistaat", .agrarische Begehrlichkeit" und ähnliche Dinge, die des Näheren, hübsch rnbrizirt und in mathe matische Formeln gebracht, in dem freisinnigen Abc-Bnch des Herrn Eugen Richter verzeichnet stehen. Im Uebrigrn sind die großen Bewegungen und Umwälzungen aus nationalem und wirthschaftlich-sozialem Gebiete, welche die neueste Zeit im Gefolge gehabt hat, spurlos an diesen Elementen vorübergeranscht. Nach wie vor stehen sie kaltherzig und verbissen dem nationalen Gedanken gegenüber und spötteln, nörgeln und witzeln, wenn lodernde vaterländische Begeisterung das Volk sort- reißt: nach wie vor versteife» sic sich ans das von den Tbatiachen längst widerlegte GlaubenSbckenntniß einer rein mancheslerliche» Wirthichasts- und Sozialpolitik und hören nicht aus, die znm all gemeinen Gelächter gewordene Legende von der angeblich von ihnen allein in Erbpacht genommene» „freiheitlichen MnnncS- würde" immer wieder znm Besten zu geben, obwohl ihr Vcrbaltcn aus Schritt und Tritt beweist, daß einem waschechten Freisinnigen dir Manncswürde mitlammt den „heiligsten" Grundsätze» um das Linsengericht des allcrklernsten Ordens keil ist. Worauf es dem modemen Freisinn im tiefsten Grunde seines We'cns eigentlich ankommt, das hat ein seiner pivchologischer Kenner dieser Richtung der Welt verrathen durch den Hinweis, daß die Herren lediglich darnach stieben, die Söhne der hohen Finanz genau so bos- und militäriähig zu machen, wie den Nachwuchs des Adels > und ihnen dieselbe vorzugsweise Anwaltschaft aus gewisse hohe Staatsstellcn zu sickern wie diesem. Würde das einmal erreicht werden, dann ade freisinnige Oppositionspolitik! Ter .regierungs fähige" Freisinn Ware alsdann „reaktionär" bis in die Puppen und würde an Umschmeichelnng der herrschenden Gewalten das Un mögliche möglich macken. In diesem Punkte sind sich der männ liche und der weibliche Freisinn völlig eins. Der Unterschied beider Gruppen ist nur äußerlich: er bezieht sich ans Tempera ment. Manieren, materiellen Besitz und damit zusammenhängende LcbenSgewohnhencn. Ter „Parteitag" in Hamburg ist von der männlichen Nicht- ung, den sogenannten „Wassersticflcrn" des Abgeordneten Eugen Richter abgehaltcn worden. Die freisinnigen Herrschaften, die sich so gern als di« berufenen „Träger der öffentlichen Meinung" bezeichnen und denen die „Flucht in die Oeffentlichkeit" als der zuverlässigste Rettungsanker in allen Fährlichkeiten gilt, sind im Lause der Zeit gegen jedwede Kritik an ihrer eigenen parteipoliti schen Herrlichkeit überaus nervös und empfindlich geworden. Das hat zu der Gepflogenheit einer immer größeren Beschränkung der Ocssentlichkeit aus den Parteitagen geführt, und dieses Mal ist darin mit geradezu rigoroser Strenge verfahren worden. Die Delegirten zu der Hamburger Tagung wurden aus das Sorg fältigste gemustert: wenig hätte gefehlt, daß das Bcrtillon'sche Meßverfahren in Anwendung gekommen wäre, um nur ja den Unterschlupf irgend einer nicht ganz „koscheren" Persönlichkeit zu verhindern. Sogar „zuverlässige und anerkannte Parteimitglieder" fanden keine Gnade: vielmehr wurde der Antrag eines der Delegir- ten, solche als Znhörer zuzulassen, abgrlehnt und der Antrag- steiler bekam eine schlechte Nummer in seiner „Konduitenliste". Die Berichterstattung über den Hamburger Parteitag beschränkt sich auf Richter-offiziöse „Waschzettel", die aber auch nicht einmal gratis verabfolgt werden, sondern ganze 5 Reichsmark kosten. Für daS. was darin steht, ist dieser Preis geradezu enorm, und dir freisinnigen Blätter, die so viel dafür anlcgen, verdienen ob ihrer Opferwilligkeit alle Anerkennung. Ter Inhalt der Waschzettel bestätigt, was für Kenner des Freisinns von vornherein seslstand. daß aus dem Hamburger Parteitage im Wesentlichen nur leeres Stroh gedroschen worden ist. indem hauptsächlich das bereits bis zum Ueberdruß in der gelamm ten radikalen Presse durchgeknctele Thema von dem „Brotwuchcr" oariirt wurde. Der Reichstagsabgcordncte Schmidt-Elberseld be merkte dazu selbstgefällig, die freisinnige Bolkspartei lehne cs ab, „im Dienste von Sonderinteressen stehende Steuerpolitik" zu treiben. Ei, ei! Hm, hm! Wer lacht denn da hinter der Scene? Darf man vielleicht fragen, wie cs mit den Beziehungen der frei sinnigen „Unabhängigen" zu dem Handelsvertragsverein. zu dem Bankicrtage und — zuletzt, nicht am wenigsten — zu den Münchener Großbrauereien steht? Wenn dann derselbe Abgeordnete weiter sagte, die „vielfach zaghaften und zurückhaltenden" Kreise des liberalen Bürgcrthums sollten endlich einsehen, daß es sich bei dem Zolltarif am letzten Ende um eine» politischen Kampf handele, so ist ihm darin auch von gegnerischer Seite unbedingt beizustimmcn. Der preußische Landwirthschastsminister, Herr von Podbiclski, in eigener Person war es ja, der im letzten Reichstage die Freisinnigen darauf scstnogelte. daß ihre angebliche Bekämpfung der wirthschast- lichen Bestrebungen der Schutzzöllner in Wahrheit auf ein voliti- sches Motiv hinausläust, indem sie durch die wirthschaftliche Schwächung des konservativen Grundbesitzes auch dessen politischen Einfluß brechen und ihren eigenen an die Stelle setzen wollen. Daß ein führender Freisinniger diesen Stand der Dinge auf deni Hamburger Parteitage selbst anerkannt hat, ist lehr bemcr'cns- werth, und das Zugeständniß wird von den Freunden des nationalen Arbeitsschutzes mit der Versicherung gelegentlicher Verwendung gern acceptirt. Ter Ton. dessen sich die freisinnigen Redner de- fleißigten. scheint sich manchmal zu der vollen „wasserstieslcri- schcn" Höhe emporgeschwungcn zu haben. Co sprach einer der Delegirten von der „Gefräßigkeit" der Agrarier, wünschte, daß ihnen „der Knochen im Halse stecken bleiben möge", und meinte, die freisinnige Partei würde „einfach der Teufel holen", wenn sic die „Hungcrpolitik" mitmachen wollte. lieber die sonstigen Redc- blüthcn d'cscs Genres schweigt des Waschzettclocrfasscrs Höflichkeit. Das Interessanteste an dem ganzen „Parteitage" war die Rede, die der Gcncralgcwallige Eugen Richter auf dem Fcst- lommerse hielt. Es klang etwas wie Resignation durch Herrn Richters Ausführungen hindurch, als ob die Schwingen seines Geistes gelähmt wäre» und er sich müde fühlte. Wer mag wissen, was in der Seele dieses Mannes vorgcht, der in seiner knorrigen Eigenart von der Natur w:e zum parteipolitischen Diktator ge- schasfen erscheint und nun im Alter Blatt um Blatt vom Baume des Freisinns abfallcn sicht, sodoß er dastcht als „ein entlaubter Stamm"? Zwar fand er noch vielfach die alten Töne jenes beißenden Sarkasmus, in dem er Meister ist. So zog er über die „mittlere Linie" des Reichskanzlers her, „die sich verschiebt, je nachdem die äußeren Enden sich verschieben" und deren „Enden von den Junkern verlängert werden". Auch die Nationallibcralcn bekamen ihr Fett weg. „Nationallibera!" meinte Herr Richter, „könne Jeder sein." Man finde darunter Leute mit „hanseatischen" Anschauungen uns solche, „die denken, wie die schärfsten Agrarier". Hätte „diese Partei" emcn festen Standpunkt in wirthschaftlichcn Fragen eingenommen, n e wäre „die jetzige Misere" entstanden. Zum Schlüsse entpuppte.Herr Richter sich als — amtsmüdc! Man nenne ihn einen Partcitprannc», ober, so beliebte er jovial zu scherzen, „er könne doch seinen Willen nicht durchsetzen". Er habe längst erkannt, daß er den Anforderungen, die er selbst an sich stelle, keineswegs genüge, und wenn er trotzdem noch immer aktiv sei, so komme das nur dader, weil cs ihm „wie einem alten Kavallericpfcrd gehe, das beim Trompctcnsignal wieder losstürme". Nun sei er aber entschlossen, ein Ende zu machen. „Nur diesen Wahlkamps" wolle er noch leiten, dann müsse es „Schluß!" heißen und er werde „die Last auf jüngere Schulteri^übcrtragen". „Ich bringe mein Glas der Jugend in der Partei, der Hofjnung unserer Zukunst!" So beendete Herr Richter unter „jubelnder Zustimm ung" seine ersichtlich von einer gewissen elegischen Stimmung ge tragenen Ausführungen. Daß der Gcncralgewaltigc über die freisinnige Mangelhaftigkeit der Zeitläufte Aergcr und Verdruß empfindet, ist ja nur zu begreiflich, indessen wird cs mit dem „Rücktritt" trotzdem nicht so fix gehen. Naturen wie Herr Richter, denen das Herrschen, Befehlen und Tyrannisircn in Fleisch und Blut übergegangen ist. nehmen schließlich auch mit einem halben Dutzend Getreuer vorlieb, wenn diese nur pünktlich Ordre parircn und vor dem Herrn und Meister hübsch stramm stehen. Auch hat Herr Richter ja eine gute Entschuldigung zur Hand, wenn er schließlich doch nicht geht. Die Partei wird ihn nämlich keinesfalls gutwillig abtrctcn lassen und Herr Richter braucht sich dann nur auf seinen auf dem Hamburger Parteitage gcthancn Anspruch zu berufen, daß „er seinen Willen nicht durchsetzen könne", um sein serneLes Verbleiben im Amte zu rechtfertigen. Die freisinnige Partei kann Herrn Richter um so weniger entbehren, als von dem jugendlichen Nachwuchs«:, a» den der volkspartcilichc Führer seinen Appell richtet, schlechtweg gar nichts zu spüren ist: die nationale Jugend sicht unter anderen Jahnen als diejenigen sind, denen der Freisinn folgt, und die radikale Jugend lernt in der sozial demokratischen Lehre alles Andere als Hochachtung vor dem Frei sinn. Tie freisinnige Partei hat thatsächlich in .Herrn Richter s mächtiger Persönlichkeit, der trotz aller politischen Irrungen und Wirrungen eine beherrschende Intelligenz und ein erhebliches Organisationstalent nicht abgejprochen werden können, ihre letzte Stütze. Doch auch Herr Richter selbst ist schon brüchig geworden und so lassen sich denn aus den modernen Freisinn zutreffend die Uhland'schcn Verse anwendcn: „Nur eine einzige Säule zeugt von entschwundner Pracht: — Auch diese, schon geborsten, kann stürzen über Nacht!" Neueste Traktmeldunqen vvm 30 September. tNachts eingehende Depeschen befinden sich Seite 4.1 Berlin. sPrw.-Tel.j Sächsische Orden erhielten: das Komihurkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens: Oberst Graf von Sponeck, Flügclodjutant des Großherzogs von Baden, Oberst von Rohrichcidt, Kommandeur des Grenadier-Regiments König Fried rich III., Oberst Schalcha v. Ehrcnseld, Kommandeur des Dra goner-Regiments König Friedrich ill.: das Ofsizierskreuz desselben Z Ordens: Oberstleutnant v. Vollard-Bockclberg, Kommandeur des« Leib-Grenadicr-Regiuients Großer Kurfürst, und Oberstleutnant » von Mühlen'eld, Kommandeur des 2. schlesischen Jägerbataillons Z Nr. 6; die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse desselben Ordens: T Major Freiherr Ra tz von Frentz un Grenadicr-Regiment König § Friedrich Wilhelm II., Adiutaist beim Generalkommando des? 0. Armeekorps: dos Ritterkreuz 1. Klasse desselben Ordens: Major » v. Schmclian im Grenadier-Regiment König Friedrich III., Maior ^ Gras von Matuschka. Freiherr v. Tovpoiczan und Spaetgen beim Z Stabe des Leibgrenadier-Regimcnts Großer Kurfürst, Hauptmami Munter im Jäger-Bataillon v. Reumann, Adjutant der II. Ti-» Vision, die Hauptleute Gras von Reischach, Gras von Korsf gen, » Schmisittg-Kcrßenbrock und Frhr, v, Harslall, sämmtlich im Gre-« nadier-Rcgiwent König Friedrich III., die Hauptleute v, Otto und- von der Legen im 2. schlesische» Jägcrbcstaillon Nr. «Z, die Rilt-S meister v. Frankcnbcrg und Proschnitz, v. Rothkirch und Panthenau, T Gras v. Gcßlcr, v. Prittwitz und Gastro» und v. Borck, sämmtlich Z im Lcib-Grcn.-Reg. Großer Kurfürst; das Ritterkreuz 2. Kl. best. - Ordens: die Oberltn, v. Fcrentheil und Gruppender«;, v. Bregerlow f" und v. Wedelt, sämmtlich im Grenadier-Regiment „Könige Friedrich III.", die Oberleutnants v. Graevenih und v. Scheve bei < dem 2. schlesischen Jägerbataillon Nr. 6. die Oberleutnants Grafen - v. Earmcr, Freiherr v. Tschauuner und Ouaritz, Gras von A Schweinitz und Kram, Freiherr v. Kauder und v. Johnston, Z sämmtlich im Leid-Kürcijsier-Rcgiment „Großer Kurfürst", die' Leutnants Freiherr v. Schweinitz, v. Obernitz, Freiherr Schenck? v. Geyern und v. Mitschkc-Eoltande, säminflich im Grenadier- s, Regiment „König Friedrich III.", Leutnant v. Grästendorsf im Z 2. schlesischen Jägcrbatailton Nr. 6, die Leutnants v. Schwichow, Gras v. Hardenberg, v. Licres und Wilekau und v. Mutius, sämnit- - lich im Lciv-Knrassicr-Ncgmicnl „Großer Kurfürst": das All gemeine Ehrenzeichen niit der Kriegsdekoration: die Bice- Feldwebc! Rcimnck und Hergescll, der Untcrostizicr Mejer und der Musketier Nagel, sämmtlich im 1. Oslasiatischen Infanterie- Regiment: das Allgemeine Ehrenzeichen: der Musikdirigcist Rcmedl, die Feldwebel Beier und Reumann, sämmtlich im Grenadicr-Regiment „König Friedrich III.", Feldwebel Eggert im 2. schlesischen Jäoerbataillon Nr. 6. Feldwebel Neumann im I. ostasiatstchcn Infanterie-Regimen:, Stadstrompeter Schall. Wachtmeister Gaurnhn, Vicc-Wachlmcistcr Lipvc und Unteroffi zier Lux, sämmtlich im Lcib-Grenadicr-Regiment „Großer Kur- nirst". Sergeant Eidner im GrcnadicrNegimcist „König Friedrich III.", Untcrostizicr Mache und Sanitäts-Scrgeam Hünekcn beim 1. osiasiatiscben Infanterie-Regiment. Berlin. lPriv.-Tcl.j Tic Großherzogin Paul Friedrich von Mccklcnburg-Lchwerm ist aus Dresden hier angekommen. — Reichstapspräsident Graf Ballestrem wohnte der heutigen Sitzung der Zolltarislommiiiion bei und hatte eine Unterredung mit dem Vorsitzenden der Kommission, Abgeordneten Rettich. — Die Zolltariskommission berstih heute über die Eisenzölle. Für Gußeisen wurde eine Ermäßigung der in erster Lesung de- schlosscncn Zölle vorgenommcn und in der Hauptsache wurden die Lätze der Vorlage wieder hergestellt. In der ersten Lesung hatte die Kommission in das Zolltariigesctz eine Bestimmung ansge- nomincn. wonach die Kommunal-Schlackt- und Mahlstcucr "erboien werden soll. De nationallibcralcn Mitglieder der Kommission de- antragcn mm. diesen Beschluß durch cmc Resolution zu ersetzen, durch die die verbündeten Regierungen ersucht werden, dem Reichs tage einen Gesetzentwurf oorzulcgen, der bestimmt, daß für Rech nung der Kommnncn oder Korporationen spätestens vom i. Januar 1010 an Abgaben für Getreide, Hülscnsrüchte, Mehl und andere Müdlcntabrilate, mit Ausnahme der zur Bierbcreitnng bestimm ten Malze, desgleichen von Backwaarcn, Vieh, Fleischwaarcn und Fett nicht mehr erhoben werden dürfen. Berlin. lPriv.-Tcl.s Vor der 2. Strafkammer des La»d- gerichts 1 begann heute der Prozeß gegen den vcrantwortiichcil Redakteur der „Staatsbürger-Zeitung", Dr. Paul Bötticher, und de» Verleger derselben Zeitung Wilhelm Bnihn wegen 'Be leidigung. Angeklagter Dr. Bötticher wird beschuldigt durch 26 Ar tikel der „Tt^tsbürger-Zeitung", die sich mit den Konitzcr Bor gängeii beicha ugtcn, Angeklagter Brukn durch zwei Artikel, Richter. Staaisanwältc und Vcrwaltlinasbe''ördeii und Beamu, sowie Privatversonen im Sinne der l l und 186 beleidigt zu Hoden. Brnhn soll nur Privatoersoucn .'clcidigt haben. Die Angeklagten haben einen "'.nsangreichcn Wahrheitsbeweis ange- trcten, sowohl nach der Ric' inng der gegen die Beamten erhobene» Vorwürfe, als auch bezüglich der weiteren Behauptungen, daß die beiden Lewvs dezw. andere Leute jüdischen Glaubens, an der Mordthal bcthciligt resv. Mitwisser seien. Es sind nicht weniger als 120 Zeugen kommDarisck vernommen worden. Rechtsanwalt Dr. Heine, der Berthechiger der Angeklagten, erklärte, sic,stünden aus dem Standpunkt, daß z» der Zeit, als die Artikel erschienen, der dringendste Verdacht der Thätcrschaft ans den Lewys unv den Juden ruhte. Sie stünden auch jetzt noch ans dem Standpunkte, daß dieser Verdacht berechtigt sei. Sie wollten sich mit den Aus sagen der 120 Zeugen zunächst begnügen. Die Vorwürfe gegen die Beamten hielten sie amrccbt. Der Vorsitzende erklärt darauf, das! unter diesen Umständen die Bcwc sausnahme auf den Konitzcr Mord näher werde ciiigebe» und die ganze Angelegenheit von den Anfängen an werde verhandeln müssen. Der Vorsitzende lieh sich usrssun m -P1I or » » OA IsS '-^ssü -!>» ,.s«'k>D
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