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vermischtes. Ueber di« Ha«>>«raer Strehenkrevalle vom Mittwoch Frewdeniiiatt" ein«n vom Donners- cn Bericht, dem wir in Ergänzung eldungen noch folgende Einzelheiten enr- Uhr machte sich der Mol> bemerkbar. An Znaanaen zum RathauSmarkt zugleich wurden die perrenden Schutzleute plötzlich mit M a u e r st e i n e n und bringt da» »Hamouraer F taa datierten ausführlichen unterer bisherigen Meldun, . ^.Um v>> nehmen verjchiedeneu Flaschen bombardiert. Die Täter standen nicht etwa in den vorderen Siechen der Demonstranten, sondern ganz hinten, so dah sie vor der Polizei aejchützt waren. Jedesmal, wenn ein Wur» geglückt war, stimmte der Pöbel ein wahres Iiidianergeheul an. Das feuerte die Beinlinge ur den hintersten Reihen an. die Schutzleute Art zu übe mit einem wahren von Wursaefchossen aller zu überschütten. Dah diese felgen Taten wohl vorbereitet gewesen sind, geht daraus hervor, dah den Werfenden immer neues Wurfmaterial zugesührt wurde. Nun sing man auch in den vorderen Reihen an. sich die Schutzleute auss Korn zu nehmen. Nm sich ihrer Haut zu wehren, sahen sich aus allen Stellen die Schutzleute gezwuuäen, von ihrer Masse Gebrauch zu machen. Die Schutzleute wehrten sich tapfer, das hals aber nichts. eS war ihnen nicht möglich, gegen die Uebermacht etlvaS uuszurichten. Sie wuroen hinterrücks zu Boden gezwungen und ihnen die Säbel aus den Händen gewunden. Hatte man sie so wehrlos gemacht, dann wurden sie mit Fuh- tritten und Jaustschlägen traktiert. Damit aber noch nicht zenug, hieb man auch noch mit Flaschen und Mauersteinen aus »e «ln. Viele Beamte haben sehr unter der Wut des Mob zu eiden gehabt. Einem Schutzmann Gardlke wurde mit einem Mauerstein der Schädel e i n g e s ch l a g e n, so dak er nach dem Krankenhaus gebracht werden muhte. iInzwijchen wird gemeldet, dah der Schutzmann voraussichtlich mit dem Leben davon kommen wird.) Hm Lause des Mittags lies dann die Mit- teilung bei der Polizei ein, der Bemühte sei von Passanten blutüberströmt und hewuhtlos aus der Ltrahe gesunden und nach dem Krankenhause gebracht. Einem Polizeiwachtmeister ist sogar mit einem Stück Glas der Hals zer- ,nitten worden. Ja, sogar Schuhwaffen hat der Pöbel et seinem Angriff auf die Schutzleute benutzt. Soweit bis eute nachmittag bekannt war, sind gestern abenv einige zwanzig Zeomte der Schutzmannschast teils schwer, teils leicht verletzt worden. Um ein Borwärtsbringen der Polizeibeamten in die Strahcn zu verhindern, wurden auf verschiedenen Stellen Barrikaden gebaut. Sobald ein reitender Schutzmann die hin- und herwogende Menschenmenge zurückdrängen wollte, siel man dem Pferde in die Hügel, ritz ihn vom Gaul zu Boden, und er war dann der Wut der Menge preisgegeben." Uebcr die Plünderung in der Altstadt schreibt das genannte Blatt: „Nach 10 Uhr drang der Mob gröhlend in die Strohe SchopensteHk ein. Anfänglich begnügte man sich damit, die Fensterscheiben und Schaufenster einzuwerfen. Nicht lange dauerte eS und di« groben Spiegelscheiben einiger Wirtschaften und Restaurationen waren entzwei, und jchreieird ergötz sich der Mob in die Lokali- täten. Man berauschte sich an dem Niedersallcn der Glas scherben, und im Nu hatte man auch di« Spiegelscheiben einiger grober Geschäfte zertrümmert. Biele ergriffen zugleich di« in dem Schaufenster ausgestellten Waren und zogen damit fort. Machtlos standen die Eigentümer den Räubern gegenüber. Der Mob schlug zunächst die Spiegelscheiben ein und verjagte dann di« Ladeirbcsitzer m die oberen Stockwerke, wo sie sich sogar einfchliehen muhten. In mehrere» gälten wurden sie sogar mit Totschlägen bedroht. Nun ging's daran, alle B.Halter zu er- brechen und auSzuplündern. Am schlimmsten ist wohl der Gold- Warenhändler Rosenbrock davon betroffen. Ihm lxtt man seinen ganzen Laden ousgeraubt. für 30 000 Mark Lochen sind ihm gestohlen worden. Auch in den benachbarten Strahen sind die Geschäftsleute nicht verschont geblieben. Ii der Brandstwiete wurden sämtliche Fensterscheiben des Hock, Parterres der Wechslerbank eingeworsen. Nach Zertrümmern einer Spicaelscheibe im Erdaeschoh der Wechslerbank drang der Mob in das Kontor des Maurermeisters Wartender« ein, demolierte alles, schleppte die Trümmer auf die Strohe, errichtete einen Scheiterhaufen und zündete ihn an. Mehrere Laternenpfähle sind über der Erde abgebrochen und fortgeschleppt worden." ** Sturmnachrichten. Der Sturm hat in der Reichs- bauptstadt schwer gewütet. Ter Sturm am Freitag ge hört zu den heftigsten, welche die Reichshaupl- jtadt seit langer Heit betroffen baden. Die wirkende Ursache dafür ist zweifellos in einem barometrischen Minimum zu suchen, bas mit 745 Millimetern Tiefe über Süd-England lag und seither mit grober Geschwindigkeit etwa nordostwärts in den Kontinent vorgeorungen zu sein scheint. Bei Annäherung der Depression stetste sich unter starkem Fallen des Barometers zunächst der heftige Rweiüall «in, und auf der Rückseite der vorbcigezogenen Depression tobte dann der heftige Weststurm, dessen Wirkungen sicherlich im gröberen Teile Norddeutsch lands ebenso spürbar waren wie in Berlin. Um die Wetter lage ganz zu überleben, muh man freilich noch weitere Nach- richten abwarten. Der letzte gröbere Sturm, der Berlin be- troffen bat. ereignete sich vor 2-^, Jahren am ^9. April 1903 T-cr Berlin nur von gerin für ie letzten «rosten. ringe über ganz Nmddöutschland dahinbrausenden Stürme aus West fanden dagegen am 12. Februar 1894 und am 6. bis 7. Dezem ber 1895 statt. — Die Windstärke am Freitag dürste zeitweilin Stärke S der 12teiligen Beaufort-Skala erreicht haben. Weitere Meldungen von Sturmschäden laufen aus allen Gegenden der Stadt ein. An der Ecke der Invaliden- und Scharnhorst-Strahe auf dem dortigen fiska- lffchen Bauplap« drohte vorgestern ein großer eiserner Kran ein zustürzen. Die Feuerwehr beseitigte die Gefahr. Bor der Apostelkirch« in der Kurfürstcnstraße waren die Drähte von Telephonleitungen von den Befestigungen auf die Dächer heruntergefallen: sie lagen zum Teil auf der Stromleitung der strahenbahn und zum Teck aus einem Oberlichte. In der Oranienburger Strahe 51 war eine Dachluke abgestürzt und in der Kronenstrahe 75 drohte die Hinkbekleidun« eines Hauses jerabzufallen. Am Strakauer Platze 23 neben der Handwerker- chule in der Andreasstrahe waren zwei Schornsteine einaestürzt, tten das Dach durchschlagen und drohte die Decke einzustürzen oe be K Unwetters eine Baukatostrophe hervorgerufen, bei welcher drei Personen verunglückten. Auf dem Grundstück Thorwaldsen- strah« 8 wird zurzeit ein Neubau errichtet, der bis zur ersten Etage gedichen ist. Vorgestern in der Mittagsstunde stürzte plötz lich unter lautem Poltern die Giebelwand ein und zwei Arbeiter, sowie der Bauunternehmer wurden unter den Trümmern be> ist E- wurde mit einem Schädelbruch und schweren inneren Ver lehungen davongetraqen. Leichtere Verletzungen hatte der Arbeiter Neumonn erlitten. Nachdem den beiden Schwer verwundeten an Ort und Stelle von einem hinzugerufenen Arzt No-tverbände angelegt worden, wurden sie in einem Kranken wagen in daS Elisabeth-Krankenhaus überführt. Wegen des ge fahrvollen Sturmes wurden vorläufig die Arbeiten auf dem Baue eingestellt. — Auf einem Neubau an der Lithauerstrahe wurde der Himmermann Gustav Nitschke vom Dach beruntergewebt und lebensgefährlich verletzt N. war mit dem Verlegen von Balken beschäftigt, und als er am Rande deS Daches stand, ersahte ihn plötzlich ein Windstoh und warf ihn in die Tiefe hinab. Arbeitskollegen brachten den Verunglückten nach der Unfallstation 16 m der Warschauer Strahe, wo b«i ihm ein schwerer Beckenbruch, innere Ver letzungen und Kontusionen am Kopf« und am Arm festgestellt wurden. N. kam in das Krankenhaus Am Friedrichshain. — In Köpenick hat der Orkan die städtijch « Äade-Anstalt an der Oberspree vernichtet. Mächtige Wellen schlugen an die Anstalt heran und lösten eine Planke nach der anderen. Ein grober Teil der Badeanstalt ist vollständig weggejchwemmt worden. — Aus dem Müggelsee kenterten vier Ruder boote. Trotz de» gewaltigen Wellenganges, welcher infolge deS Sturmes aus dein See herrschte, batten sich mehrere Wag- l^ls'ge m Ruderbooten dem stürmischen Element anvertraut. Die Fahrzeuge kenterten jedoch sämtlich noch in der Nähe d«S Ufers. Es gelang ihnen allen, durch Schwimmen das Ufer zu rtfetzu»- siede »ichsi« Seite., KtlN-AlÄl'kSjl. L4 0brl8U»n»tr. 34, rrlumnlr tl»vo»«t«n-4. Spiechz 9 6. 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Uollioforaut I4i»ut8 s«li«o>»-l8t> »!»»e. 8 Seiluaj voll 8-ansn I,e>ckeu L'änncken h»>, Komme ia «ler lielarkettdeä Srvsise klsvell8od6 Strs88e 14. vurod oivo nato-g^in»««»«, strong iockivicknslls unck sortskültig« Dsdoncklnnx siuck vislo. sekou aukjzs^obens lirauko noch pprottot vorcksn l-Ianclal'bsiiSN B«»oI»Skt«nof^ado § ro deäeileitl deribMelrle« Vgtzlrssri» Vsrovr. keMMztr. 5. „KSt« Itr»«,, «>«1^ t4nr»i«r»li>»« n»tt Llvtotz: 881 tSöv-,«-»-l'« ni»»»It<t«»ii«-» vor «»t-liinen n«2W Soeben er'chien diese, für jede» Kapitalisten wichtige Bro schüre, heronSaegebe» von 2l. Ball. Preis 75 Psg. Zn beziehen direkt oder gegen Einsendung von 75 Pfa in Briesm. d. Beel. Bors.-Korr.-Bur. I». k'nllt, Berlin KV-, Regentenilr. II. s 8seIi8.8psi'-i»nll!seM-8M zu Dreöd.n. Wilsdruffer Straße 40, 1. An- und Verkauf von Wertpapieren. — Annahme von Bareinlagen gegen kl'/z—4' Bkizinsuiig p. a. — Sorgfältigste Ansiühning von Börsenaufträgen für hier und Berlin. 8 st-lm. leichter verülenrt. 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