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Dresdner Nachrichten : 13.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192702136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-13
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.02.1927
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Nr. 73 Seite 2S — .Dresdner No^-richten" — Sonakaq, 13. Aebrvar ISir stand hatte in meiner pantschen Angst fast zu funktionieren aufgehört begriff ich dies alles und der Schreck schnürt« mir fast die Kehle zu. Tao jung« Mädchen schien den Unhold nicht zu bemerken, und auch er selbst n>ar zu sehr mit seinem goldenen Spiel» zeug beschäftigt, als daß er dt« Anwesenheit etncS anderen Menschen bemerkt hätte Aber plötzlich machte das junge Mädchen eine Bewegung. die die -lusmerkiamkeit de» Mond süchtigen erregte, Er blieb stehen, lief, die Münze fallen und starrte die weibliche Gestalt vor sich an . . . und ich sah etwas wie Mordlusr in seine» irren Augen ausgltmmen." RannorS Stimme ivar zu einem lxlßen Flüstern herab- gesiniken und Schweiblropfe» standen auf seiner Stirne. Tr trank wieder ein Glas Kognak, und nur mühsam errang sich das weitere seinen Lippen. ..Da stand ich nun, ein Mann. deS armen Mädchens ein zige pilie. und nmr nicht sähig, einzuichreiten. Ich sah die Bestie i» Menschengestalt sich au das schöne Wild heran- piiiläx» und die Zunge lag mir wie ein vertrocknetes Stück Hol; im Munde Die Glaswände trennten mich von dem unglücklichen Geschöpf mehr, als eiserne Vitterstäbe eS hätten tun können. Nur noch zehn, jetzt nur noch fünf Schritte n>ar der Unmensch von leine», Opfer entfernt, nn» streckte er die Hand ans nun griff seine Hand nach der Kehle deS schönen Me'chöpseS. Da sühllc ich mich endlich von dem Druck be freit der mich bis nun batte umklammert gehalten. Mit den Fäulien lobte ich gegen die Glaswände. die mich vvm Neben- ranm trennte». ES gab ein Krachen und Splittern, daß voir den anderen Wanden das Echo ividerhallie Blutig schnitt ich mir die Lande, aber alS ich nun in den Nebensaal hinüber- mollte. da bemerkte ich d.rs, mich wieder eine Glaswand von ihn, trenne, und wieder sah ich durch sic hindurch die Un glückliche mil ihrem Verfolger ringen. Und wieder dnrchichlug ich Glaswände. und wieder ver gebens. Aber ich konnie nun sehen, daß daS iungc Mädchen die Lände des 'Wahiisiiiiiigen von ihrer Kehle abgewehrt hatte und bailig einen AuSiveg luchte. Aber Schrill für Schritt folgte ihr der Mondsüchtige, die Angen wie ein Hvpnoiiicnr aus sie gerichtet. Ich sah die Lände 'lebend gegen mich bebe», ich hörte einen leichte» Schrei und dann war plötzlich Finsternis um mich her. Der verdammte Mond hatte sich gerade in diesem Augenblick hil' er die Wolken verkrochen. Ach muh in diesem Augenblick beinahe s-p ivahnsinnig ge- wcAii ein ivie der Verbrecher nn Nebenraum. Der Godanke, wiS jetzt nebenan Vorgehen muhte, beraubte mich schier der Beüuuuug. Im Dunkeln stürzte ich mich gegen die GlaS. wände, deren ;wei ich wieder durchschlug, während daS Blut mir über Gelickt und Lände rann. Lauschend stand ich dann da. mit angchaltenem Atem und Messt«« hergestcllt. Mein Stammbaum blickt aus ein» lange Vergangenheit zurück, ich darf stolz auk meine Sippe lein, denn ste ist immer nützlich gewesen, selbst als sie ech« golden« Ge wänder trug und mit edlen Steinen geschmückt ivar." Er bat recht, der kleine Kerl; uralt ist fein Dasein, wtrd doch kn Nordlandlied bereit» vom Fingcrhut gerodet: Valdur schickt Odin leinen Ring ans HelaS gleich als Andenken, und Nauna. sein Weib, ihren Ftngerdut a» Frigg«. Im dreizehnten Jahrhundert komm» schon in ulten Werken der „Heiligen Hildegard" das Wort „Bingerhuth" vor. AUo war er bereits damals vorhanden. Einen Amsterdamer «tzoldschmted. NiklaS Brnschoten, nennt man auch als Erfinder. Stitla« ichivarmle für seine reizende S4ase Frau von Keuhe- larr. Al» er eine» Tages bet ihr erschien, um ihr einen farben prächtigen Tukpcilstrauh mit feurigen viicke» und mohlgeletz- ten Reden zu überreichen, mühte sie sich gerade, eine Nähnadel durch einen derbe» Sivsf zu steche» und verletzte sich den zarten Daumen dabei so schwer, dah das Blut hoch anfspritzte und die Blumen purpurn benetzte, die ihr der Beiter eben verehrt, und die sie gleich neben ihre Näherei gelegt haite, nm den Anblick der „holdseligen Kinder FloraS" bei der Arbeit nicht zu misten. Nikla» war entsetz,, als er das Blut seiner Angebeteten fliehe» sah. und zitierte bei dem Gedanken, dah sich ein derartige» Un- glück wioderhvlcn könnte. DaS durfte nicht sei»! Doch wie war eS mit Sicherheit zu verhüten. Tag und Nacht sann der ritterliche Beiter unermiidllch darüber nach, bis ihm plötzlich die Erleuchtung kam: er muhte dem zarten, mihlzandclten Daumen der anmutigen Base eine» Panzer schaffen, der ihn vor wetteren Verwundungen spitzer Nadeln schützte. Sofort ging er an die Arbeit. Er schmiedete aus Gold eine zierliche Glocke, die den Damnen seinerHerzrnS- dame unter sichere Hut »ahm. versah das Gvldglöcklein mit kleine» Vertiefungen, um das Abgleitcn spitzer Nadeln Ui ver hindern. und zog sich durch seine Erfindung den Heiken Dank seiner Angebeteten zu. Sie ivar glücklich und ungemein stolz, die Besitzerin des ersten FingerhutcS zu sein. Muhmen und Iugen-dgeipieliniicn bestaunten da» Wunderwerk und »wüten ein gleiches besitzen. NtklaS Beuschoten erhielt nun so zahlreiche Bestellungen auf Ftngerhüte. dah er kaum die vielem Auftraggeber be- friodtgen konnte und bald zu den wohlhabendsten Bewohnern Amsterdams gehörte. Das Bewusstsein, den Frauen einen großen Dienst durch seine Erfindung erivlc-sen z« haben, war ihm ein höherer Lohn, als aller Reichtum, den er gewann. Die geschäftstüchtigen Engländer wurden bald aus Ben- schotenS Erfindung aufmerksam und bemächtigten sich schleu nigst des neuen Erwerbszweiges. Sie führte» die Fingcrhiite auch im Auslände ein und fertigte» ste nicht mehr aus Gold. In kurzer Zeit verbreitete sich die kleine Glocke über die wntc:e darauf, ei» Geräusch z»vcc»el>men ^ mir. >m ganze gebildete Welt und wurde bald überall berg.-stellt. In ein den rvcg wci ^n o.lie Akwr die Katakomben Fr,irifs„rt am Main gab eS im sechzehnten Jahrhundert unter Dunkel.. konnte» nicht stiller lein als dieser Ork War alles schon vorüber? Oder würgte daS Ungeheuer sein Opfer im Nebenraum gerade zu Tode? Mit au» oe'trccklen Armen irrte ich de» dunklen Raum entlang, aber ich konnie iiichis spüren, nichts sehen, nichts hören. Was 'ollte ich nun tun? Neue Scheiben zerschlagen, um dann eilnusehe». dah es wieder die unrichtigen geivcsen? Ader doch !>tt ich es, zerlchlua eine und sah, bah eS die unrichtige war dann wieder eine mit demselben Erfolg und nun eine dritte. AIS ich die dritte durchschlagen hatte, brach der Mond zwischen den Wolken hervor und überflutete daS kleine Zimmer mit seinem Licht. . . . Und da fand ich ste endlich." Armier stockte Dann sprach er wieder gaicz mechanisch weiter, als spräche er gar nicht selber, sondern eine geheimnisvolle Macht ans ihm. Aber der Blick seiner Augen verriet den ganze» Jammer, der in diesem Augenblick seine Seele be herrschte. „Ich iand ne . . . aber zu spät. Verstehst b». iva» ich meine? Beim ersten Blick aus das junge Mädchen wußte ich. Sa» eS loi iei und »er.Ausdruck wahnsinnigen Schreckens, der aus dem Geücht mit den gebrochenen Augen lag. wird mir noch in meiner Sterbestunde vor Augen stehen. Was muhte ste doch gelitten haben! Ihr Mörder stand über ste gebeugt und betrachtete sein Werk mit fröhlich irrem Blick. Als er mich bemerkte, wollte er sich davonstehlen. Ich lieh ihm aber keine Zeit dazu. Ich grcki ihm nach der Kehle, warf ihn zu Bode» und schlug seinen Schädel unaufhörlich, als sei er ein Stück Holz, aus das splitternde Glas. Siehst du. mit diesen meinen Händen töleie ich ihn. wie er mit den seinen daS unglückliche Geschöpf gerötet haue Dann fühlte ich mich ein wenig erleichtert. Ich kniete neben daS junge Weib hin und schloß ihm Li« Augen, weil ich den Blick, der in ihnen stand, nicht länger ertragen konnie. Gau, nahe bei ihrem gemordeten Körper sah ich etwas im Mondlich! flimmern. Ich hob eS aus und sah, bah eS ein Minmlnibildchen ihres eigene» GcüchtchettS war, baS sie wahrscheinlich bei sich getragen und daS ihr auS der Tasche ges.illen war. Ich stcckie cs zu mir . . . und einen Augen blick später wuhtc ich schon nicht mehr, was um mich her vor- giug. Der große Blutverlust, den ich erlitten, und die Nervenerregung liehen mich ohnmächtig über die beiden Leich name hi »fallen. Als ich wieder zu mir kam. befand ich mich in meinem Hotelzimmer. Dian erzählte mir späler. zwei Wächlcr des „NarrenpalasteS" hätten mich in einem Wagen hierher- gebrachi. Am nächsten Tage erschien ber Besitzer des..Narren- palastcs" in meinem Zimmer. Er wieS ans die Notwendig keit hin mit niemandem über das. waS ich erlebt hatte, zu sprechen. Die Angelegenheit veröffentlichen, hlehe, sein Unternehme» für ewig ruinieren. Lange und flehend sprach der Mann an? mich ein und besiegte meine Skrupel. Ich wünschte ja nichiS anderes, als Rom so schnell als möglich verlasten zu können, um nie wieder cttvas vom Narrenpalast hören zu müssen Noch am selben Tag verlieh ich die Stadt, in der ich so Schreckliches erlebt hatte, nahm den ersten Dampfer, der nach Amerika fuhr. . . . und da bin ich nun. Aber jetzt, da ich mein Herz erleichtert habe, will ich wieder gehen ich fühle mich sehr müde. ..Leb' wohl, alter Bursche," sagte Earston herzlich ..last dich bald wieder bei mir sehen. UcbrigenS . . da lallt mir ein, . . . was tatest du eigentlich mit der Miniatur von der du sprachest?" ,^Ich habe ste nebenan in meinem Hotelzimmer ans- bewalirk. Wenn du ste gerne sehen würdest, kann Ich ste dir ja später durch den Hotelboy herüberschickcn. Auf Wieder sehen !" -US lein Freund gegangen war, zündete sich Earston eine neue Zigarette an und stellte sich an» Fenster, ganz in Gedanken über das schreckliche Erlebnis seines Freundes versunken. Ein Klopfen an der Türe entriß ihn seinen Träumereien und im nächsten Augenblick stand ei» Hotel bon oor ihm der ihm ein kleines Päckchen überreichte. Ah, die Miniatur, dachte Earston, gab dem Boy «In Trinkgeld und trat wieder ans Fenster, um von dem besseren Lichte zu profilieren. Nachdenklich öffnete er daS Päckchen und neugierig heftete er sein« Blicke aus daS kleine Bildchen, das ;nm Vorschein gekommen war. Einen Augenblick lang stand er wie in tiefem Erstaune» da. Dann aber, als fände die schreckliche Wahrheit erst nach und nach ihren Weg in sein Gehirn, begann er zu wanken und lank dann in einen Lehn stuhl nieder, der beim Fenster stand. „Peggn" heulte er wie ein zu Tode getroffenes Tier, „oh, mein Gott, Peggy!" - Don aller Sippe. Von M. D o b c c e » z - E b e r l e i n. Flimmcrndc Sonnenstrahlen fluten durch ein offenes Fenster »nd entlocken schmeichelnd dem gclbglänzcndcn Finger- Hut. der ans -cm Nähtisch liegt, ein blitzendes Brtllantscucr- wcrk. Das kleine TIng sprüht und leuchtet, als wollte eS sich brüsten: „Seht nur. ich kann auch blinken, als wäre ich auS reinem Golde, wie meine Ahnen, und nicht aus schlichtem vielen anderen Gcwerblcrn auch sogenannte „Fingerhllter", die Hans Sachs mit folgenden Reimen besang: AuS Messing mach' ich „Fingerhüt", blcchiveih werden im Feuer glüt, dann in Eulen blank geirle'-en, darnach Löcher darin gehicbcn. gar mancherlei Art. eng und weit, für Schuster und Schneider bereit, für Seidcnsticker und Näherin, des Handwerks ich ein Meister bin! Vor ungefähr 5N Jahren fehlte selten ans einem Weih nachtstische das kleine, nützliche Geschenk: der silberne Finger- Hut! Irgendein weibliches Wesen hatte ihn ersehnt und sah nun entzückt aus die Ekrbe nieder, die, aus hellblaue oder rosa Walte gebettet, im weihen Pappschächtclchen lag und oft von einem bunten Siel« gekrönt wurde, in dem sich -er Christ Uchterglanz brach. Noch heute bevorzugen unsere Frauen den Fingcrhut aus Silber, und manch liebes Erbstück findet man dieser Art an fleißiger Frauenhand. Während der EntwertungSzett stellte in Dresden ein fin diger Fabrikant ülc kleinen Sckutzglocken aus Aluminium Fünszigpfennigern her. Tie Geldstücke, die aus -er Rückseite eine Achrengarbe zeigen, von dem Spruch umgürtet: .Sich regen, bringt Segen!", wurden massenhaft zu hohen Preisen ausgckaust: es muhte sich ein vorzügliche» Geschäft mit den au» ihnen gestallten Fingerhüten machen lassen Wenn unseren Mittelfinger — früher trug man den Hut aus dem Daumen — auch mir eine schlichte Glocke au» Aluminium schützt, wolle» wir deS Spruches eingedenk sein: „Sich regen, bringt Segen!" Ee n Aul. Von LtcSbet Dill. Er kich Bill und war kein Engländer, aber er sah so au» Groß, schlank, sehnig, trainiert, muskulös und nebenbei auch elegant. Wenn Bill rin paar Handschuhe aussuchte. brauchte er dazu ein paar Stunden, denn Bill l-attc seine eigenen An- stchien Uber das. was ihm stand, getragen oder nicht getragen wurde. Wenn er eine» Hut brauchte, letzte er alle Laden fräulein» der Hutläden der Stabt in Bewegung, ohne daS eigentlich zu linden, was ihm vorschivebte. Ein alter Hut macher hatte ihm einmal scnszend gesagt, die Hutfabrik, die den Lut fabriziert, der vor Ihnen Gnade findet, muh noch erfunden werden. Bill kam nach London. Er begleitete seine Mutter dort hin und der erste Eindruck war: Mein Hut gekällt mir nicht mehr. Bill muh einen neuen Hut haben. Seine Mutter be gleitete ihn. Sic bat ihre Kusine. Ne beute nicht zum Ellen zu erwarten, da Bill eine «richtige VrF.v.ung rorhabe. die jedenfalls lange Zeit beansvrucken würde. Sie betraten ein grobes Londoner Hutgeschäst- Erster Klasse, selbstverständlich. Reihen von Hüten. Schränke voll Hüte. Schaufenster voll Hüte, standen da. Sin alter kleiner Herr begrüßte Ne stumm. Ich wünsche, begann Bill, einen -Hut Der alte Herr betrachtete ihn stumm, nahm ein Maß. umspannte Dills Kops, griff in einen Schrank brachte einen steifen, schwarzen Hut. reichte ihm Bill . . Tbat's nour bat. Sir. Bill war etwa» verduzt. setzte aber geborsam den Hut auf den Kops Er paßte wie angegossen aber die Art de» alten -Herrn grtmmie tbn. ber ko einfach über keinen Kops verfügte. Zeigen Ste mir andere Hüte sagte Bill. „Tbat's nour hat" wieder holte der kleine Mann »nd sah Bill furchtlos nnb fest mit seinen eisgrauen englischen Augen an. ohne sich zu rühren. Bill wurde rot- Ich bitte mir andere Hüte zu zeigen, wiederholte er. wo rauf der alte Herr unentwegt, den Hut in der Hand, stehen blieb und zum drittenmal sagte: „Thai s no»r lmt, <Nr". mit einer solchen überzeugenden Sicherheit, daß der verblüffte Bill den Hut aiisicnte. bezahlte und ging. Und al» er sich d-raußcn im Spiegel betrachtete, fand er. daß der Hut ihm stand. Und fcdeSmal. wenn er ihn aufsetzt, muh er am den alten Hntmachcr denken mit seinem hypnotisierenden Tßat'S your hat. Sir". Wenn Frauen zerstreu! sin-... Bvn HanS Natonek. Wie fange ich es bloh an. diese Goschichtc zu erzählen, die keine Geschickte, sondern eine wahre Begebenl-cit ist? Kein Mensch wird mir glauben, dah das folgende wirklich passiert ist. und ich täte wohl am klügsten, diesen wirklichen Vorfall für eine erfundene Geschichte aiiSzugcben. lTaS Umgekehrte habe ich >a oft genug getan.) Doch c» sei riskiert- man glaube wir oder man glaube mir nicht — dies ist keine Skizze, sondern eine Bericht: Frau L., ein« Dame ber ersten Gesellschaft, kommt so- eben auS dem Modesalon der Frau M.. wo ste eine neue Abendrobe anvrobtert hat. Unten wartet das Auto. Frau L.. die noch einige Besorgungen zu erledigen hat. verspürt unter, weg» Appetit, -rttcki den kleinen Gummlballon und betritt ein distinguierte» Kaffee. ES war recht warm tu de« einem elektrische» Kisten erwärmten LoupS. Frau L. ent- lebtgt sich ihre» Mantel» und ihr Herzschlag hoch. Ne siebt . es ist «in unfaßbares närrisches Trugbild - im Spiegel »ine Gestalt in TestouS. ohne Kleid — bet Gott ohne Kletb. sie steht sich selbst, genau lo. wt« ste zur kl«, probe stand vor dem hohen dreiteiligen Spiegel! Tcm Kellner klappt ber Mund hörbar auf. der Geschäftsführer »er. ltrrt die Contenance prallt zurück, aegen einen Kellner, der gerade Geschirr heranirägt. das auf dem Baden zerklirri. Ein junges Mädchen schreit auf. eine tiefe dröhnende Las» wälz» sich behaglich dnrch bas Vokal ein aranenbaltcc Solo. Einige Gälte sind aufgesprungen und wt« versteinert stein» geblieben. Und inmitten Frau im kurzen Spineniimerroch über der zarten Schulter nur ein dünne» Achselban' 1er Pelz ist ihren Händen entglitten und schmiegt sich wie et, große» brave» Tier an ihre seidenen KnSe. DaS iß dc>ch nur ein Traum, fühlt Ne. während ihr Blick wie leblos in bat Spiegelbild starrt, so ein verrückter, quälender, läülaer un» zuletzt lustiger Traum, wo man plötzlich in bloßem Hemd im Kaffeebaus steht. Eine Dame hat sich aufgerasft und Frau ln de» Mantel gehüllt. Man bringt die noch immer Fastungslole im Krankenauto in die Nervenkltntk. Ungefähr zur gleichen Zeit hat die Inhaberin See Modr- falonö da» vergessene Kletb entdeckt, eilt ln die Wohnung der Frau L.. trifft aber hier nur den Gatten an. Avck diel» ist ziemlich verdutzt über die Lsjlle ohne Inhalt, und „ährend man noch überlegt, wo die Dame ohne Kleid wohl binden sei» mag. komm! de« Chauffeur in höchster Erregung und berichtet, daß man die Herrin in einem Kranke,mutt-, dem er nachgesahrcn sei. in die Nervenklinik gebracht Hab Alle drei, der Elatte. der Ehaufseur nnd die tiefbestürzte Mode» kttnstlertn fahren in Windeseile in die Anstalt und bringe» der Frau L. das Kleid, da» schrecklich vergessene, erlösende Kleid. Die vielbeschäftigte, stets aufgeregte, zappelige In- haberin des Modesalons hat cs sich feierlich geschworen, ihre Gedanke» bei der Anprobe zu konzentrieren: denn wenn ;mei Frcinkn zerstreut und i» ein Gespräch über die letzte leiLatio- uclle Premiere vertieft sind iund dabei auch noch die Mode im Kopf Habens, dann kann eS allerdinaS passieren, -aß eine gut «»gezogene Frau die erste Schneiderin der Stadt un- angezogen verläßt. Rülsel. >. Silben-RStsel. Zum hunderljähtigen Todestag», a «AI etam cieo ctin cko an er er pr» gon hau ir ja k»i Inni len li lin ma ma nör o c, vr ps ps pen pneu re ncsto m „ng teg, ti ti tilc vau raan rep. Aus vorstehenden Süden sind Wörter zu bilden, deren Anfang»« buchstoben, von vorn nach unten, uns dritte Buchstaben, von unten „ach oben spielen, »inen bahnbrechenden Erzieher der Jugend nernrn. Die einzelnen Wörter deoeuien: l Lullreisrn. 2. Schweizer Tal, 3 Pkiio oph. 4 lchwesiscder D chler 5. berühmte ilalirni'che Geigen- daueriamilie, S. italienischer Haien lDenedig). 7. nordomerihanücher Unionsstaat 8. Elast in Nord-Holland S. groker E'smber. >>1. Teil von Grobbnlannien. >1. bedeutender Maler (Düsseldorfs. >2. iellent Blume, lö. Klassiker, l4. Sternbild, (ch gilt als rin Buchstabe.) 2. Wori-Zusammensehrälsel. amt, ctioir, eliron, lennler. innung,. nervsn, opker, nchlllirsl. tirckler, trank, türm. ukr. Aus diesen l2 Wörtern sollen 6 zulommengeseht« Wörter geformt werden. Diese sind sosann Io zu ordnen, dah die Anfangsbuchstaben der zweiten ll'orldeilavdtcil» und darauf die Anfangsbuchstaben der ersten Worlbestandlell«. beides von oben nach unten gelesen, den Istrl einer Oper von Mozart wtedcrgrben. 3. Scharade. Die ersten beiden sind des Lebens Flammen, Denn ohne sie wär's Lcbcn ewig kalt! Das Baterlac d. aus dem die Holden stammen. Das zaudern sie mit magicher Gewoltl Nur dann, wenn ste uns liebevoll um »weben, Wird uns ;u ihrem Valeiland das Leben. Die dritte Silbe, einzig klein, Ist zwar allüberall begehrt. Dotz dringt in Herz und Feld sie ein, Dann nimmt sie beiden ihren Wert. Eie prunkt und glänzt und bühl und scnükt. Hat hohen Wert osi. wahren, wenn sie nliht. Im Reich der Phoniaste gar viel sie gilt, Denn dort isi sie der Treue ichönes Bild. Das Ganze nennt ein altes Niliernest, Dos wcit und dreck stch stalllich ichen iaht. An Böhmens Grenz' und Lrzaedi'ges Gauen. Dor! könnt Ihr's fast von jedem Punkt erschauen Denlisporrdild. Am Stammtisch. ch- Welche S Fehler enlhäll diejes B>iü? >»sl>I»nge» de» Eitle» t, der legi«, chrndfporldild. >. W»U» 7. »kinrxtiunu« r. »»»ko«» «. Irfvi,«!, a WIo»«e s. e. <UIU» >o. Tinckion,««,» a. N»nu >t. Ido» 1. rüttln»«» 1L »u«di, 0»tt>n,. «OM n, (a«>i.22.ga».I7rs. Nraunichweia <a»t> >r. E»dr. 2. vp»rn.Suchr!lll»I: I. »ntom«, 2. Un,IIn>>. Z. oinnrnk, 4 «»ryanlk^ S Mt««t-Ntn. 0. 7, zZwa. 8. Norm», d. «r»duk»<In»»r. chudcrmann. S. Krnploarammt n»a««tui,r, nr»«k, ttNlNnä. Win« M««,«» Non»»«-,», Nr,»t»nl». 0«Nuu ,uun,, llrunN»»»«-, p,r<>>-r«nn«n. V«rr»ierunu,pa»>«» SrN»U,iro»ak«n MM,». «»»»«»,«. chm'stchlan» moN >,d'N und ««nn «l» sl,r»,n inistsrn. lkkmrich Uwtz.) a>an»n SI» ltch ,«IN l. N,tn I D»» Schr»idNIch m mit »In»in Dietrich gedfiorl, t>„ n»ch '« SchliigrUoch II,»I. 2.«BUd,r. ' N.tiil ck« war»» zw»> D-»d». wl» au» dcn Iudlpurin d»n>vra«d> ' Ist St« v»k»n DtNrich, vichl»umpl und oiU« W»rtlack>»n zurück. S. O'»nd»„unz <g»intn>, S. Z Uhr. DK txnmtn» S,lall»n» Udr dtk« aut Z I>»d»n 7 Nach!» um a Udr. Dt» Dt»d» dotl>" «m, .g»N» tv chlkumpll d»n»dl. I D-r d»u> I^plch, nur »in« V«rl«r»rl>ch» MI,» ln« A»v,n»'M«»r. ». Wadrlchrmlich «,,«»> w»ttV, da dk Dl^» «ul d«n Pardck Auhlpurrn KtnI-rü-k«". 10. chm Papur- »«r» i> nlchi »»rdandm.
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