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Dresdner Nachrichten : 10.06.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190106103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19010610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-06
- Tag 1901-06-10
-
Monat
1901-06
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.06.1901
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VreLSnev riachrichren» Nr. »7.1». Leite 2. klM Montag. t" I>'»> >'.)<)> bt«r»im «mkkl«n aus sLcdäfcd« Steinkohlen au» den bekannt«, dr«i «bau bqänen D«4den. Iwttta» und 9ul»au-OeI»ni» 252 62» rönnen i— 71 «iS Tonnen), «ui ,cht«sit<tu Steinkohlen 4« 405 Tonnen t— l«l« Tonn«,», aus roeinisid - weitrbälncke Sieinkodlen 150V Tonnen <— «wi Tonnen», aus Steinkoülen anderen >lriprungte> 4422 Tonnen <4- 1160 Tonnen), aus düt- nniche Braunkodlen 20k >76 konnv» <— bi «57 Tonnen», auf altenburgische BraunkoNlen >2» «76 Tonnen <->- 5ti8S Tonnen», aus Braunkohl«« au» Saane» 25 227 rönnen I—5V7N Tomren) uiid aus Braunkohle» au» vreuhen .1« ,60 Tonnen 1— >1127 Taimen». Die DundlcknlNsdesörderun« an einem Tage dem,,! 26202 Tonnen oder t?27 Toimen weniger als im Mai voriaen Padres. - Wie aemeidci. winde in Trachau der Oberschutzmann Fritzsche verdöstet und der Staatsanwallichast zugesührr. Fritzscke kommt in Verdacht, am 10. Mai. früh >» der 5. Stunde, ni Meißen in einem Hause n»> Neumarkt an rinenr 15 Jahre alten M ndchen r,n Sittitchkeitsverbrechen verübt oder doch versucht zu dabe». Der Vorgang bat sich in der Weile abgespielt, das; ein Schutz mann m Unisorm das niit dem -Austragen von Backwaaren be- chaitigte Mädchen unter dem Vorgeben, ihm eine amtliche Mit Ibeilung machen zu müssen, in das.Haus und schließlich in den Heller gelockt hat. Fritzsche war »rüder als Schutzmann in Meinen angeüeut und ist an dem betreffenden Tage in Meinen gesehen Warden. Vielvejprochen wurde in der letzten Heit in P irna das -"»Nicht das» Herr Bürgermeister Schneider Pirna verlassen und in die Verwaltung der Stadt Leipzig rintreten wolle. Wie der Pim -A»z." mittkeilt, bestand eine solche -Absicht allerdings und bmand sich Herr Bürgermeister Schneider auch schon in Leipzig als L tadtratl» in engster Wahl Nachdem er aber van verschiedene» weiten gebeten worden war. in Pirna zu bleibe», hat er seine Beiverdung wieder zurückgezogen. — In K ö nigSbr ü ck herrschte gestern ein reich bewegtes Jeden, r er dem Elbaauiäiigerbunv angedörende Mannergesang verein. welcher nächstes Iadr aus ein.»lährigeS Bestehe» zurück- I licke» kann, weihte »eine Jahne. Die Brudervereine. die von nah und fern sich eingesnnden hatten, wurden in verschiedene» Lokalen der Stad» degrus.t und ordneten sich gegen 2 Uhr zum Festzug, an welchem sich über I» Vereine bctdeiligten. Der Zug bewegte sich durch die überaus reich geschmückten Straße» nach dem Marktplatz, ivo Herr Oberpiarrer Pastor Wauer die Weiherede hielt. Nach '> Udr begann im .Schützenbaus" das GesangSconcert. dessen 'ämmtliche Chöre sehr lodenswerth znm Vortrag käme». Eingeleitet ivurde dasselbe durch die Massenchörr i .Brüder reicht die Hand :»m Bunde" und .Ich kenn einen Hellen Edelstein". Mit einem .OoiumerS im .Adler" »and das Fest »einen -Abschluß. — Leipzig.!' Juni. Gestern Mittag sichren die Schneiderin Witts aus Hundslmgen und die Sprachlehrerin Maier auS Lützen ein der Pleiße in einem Kahn. -An einer Wiese wollten sie Blumen pflücke», dabei lippte der Kahn um und die beiden I„iaini»icii sielen in S Wasser Die Moser konnte sich selbst retten. e Wulf ivurde durch den Jischeimeiiler Müller und den Forsl- , ii'seh 'r Schmalz auS dem Waiier gezogen und in s Krankenhaus aelnachi Dari nt sie jedoch, ohne daS Bewußtsein wiedercrlangt zu habe», verstorben — Der sozialdemokratische RcichStaczS-Abgeordiiete Tr. S ch ö »- ! a ii k Leipzig, dessen Ueberführnna in eine Nerve» .Heilanstalt . eiiiiaer Ieii gemelder ivurde, soll an einem unheilbaren Rücken- markSleiden erkrankt sei». — In -N i s ch w i tz bei Wurzen sind die Maiern so stark aus getreten. daß die Schule geschlossen werben mußte. — In W aIbhci m ist am Freitag ein Na beiges Mädchen, wahrend die Mutter zur Besorgung nothweiidiger -Arbeiten au» > tur c Heit die Wohnung verlassen hatte, aus dem Fenster der im B Stock gelegenen Wohnung au» die Straße hcrabgeslnrzl und bald darnach a» den erlittenen Verletzungen gestorben. — Iti G aucr st ä d t ivurde» durch ein Großfcucr 5 Wohn- > hänier und 2 Scheunen total cingräichcrl. Es »vird Brandsliitung i vermulhet. Einige Knechte in Greitschütz bei Pegau entfernten ! unbefugter Weise die Steifen eines zum -Abbruch hestiuimlc» Ge B andes, woraus eine der-'.Kauern umüct und den 12jährigen Knaben ! Hermann Rüdiger erschlug. — -Am Donnerstag früh von >1 bis l ilhr sind in Bram- sbach wieder zwei starke lind zwei schwache Erdstöße criolgk, denen von t bis 5 Uhr noch vier Stöße »rügten, wovon der um halb '> Uhr ein stärkerer war. IKachniittagS in der :>. Stunde ivurde» zwei schwächere und ^ <7 Uhr wieder ein stärkerer Stoß bemerkt In Schönberg am Kapellenbcrg winde Mittwoch -,'Ibeiid gegen 7 Uhr ein niilerirdiicheS. nach Südost verlausendes -Köllen wahrgenoliimen. Von Donnerstag Morgen B t U!>r an er'olgteii in kurze» Zwischenpausen vier Erderichntteiiiiigen, deren erste und letzte ziemlich stark waren. — Z w i cka u. 0. Juni. Heute Nachmittag fand hier eine von etwa IB» Personen hesuchte Pengminlung der Katholiken ans Zwickau und dem Pogtlande statt. Den Vorsitz führte Hawaii! Noi:. das Etireiipräsidiui» war dem Grafe» Schönburg- I «-'ianchan übertragen worden: anwesend waren ferner Baron Schöil- ! borg tz auneiiheim und ReichstagSabc». Racke Mainz. der die Hauvt- ! rede hielt. U. a. wurde der Anichlutz an den kalb. Volksverein für . Hi - kath. Teiitichland empfohlen und eine Resolution für den j tzvleranzantrag deS Eeiitruiiis angenommen. — Gera, ", Juni. Der -Arbeiter Mund i» Hohcndodclcbcn I oe> iuclite die im Hauie »vobnendc Wittwe Peters zu ermorde n. ' Als er sein Spier todt glaubte, erhängte sich Mund au» dem Bode» Der Znitand der Frau ist hostnuiigStoS. Tie Ursache der Fhar ii» in Jamilienzerwürniissen zu suchen. — Ocisentliche Versteigerungen in den Königl. -?l in i s g e r i ch t e n. Freitag , den »1. Juni. Dresden : Baugewcrke Wilhelm Emil AdamB Baustcllengrundslücke in Lödrau. Gohtiier aiio Tr. Lchnndt < Straße. lZ2M und 12 «00 M. Dresden: Kautz mann Iobmmcs Änwn Marlin Barlkotd's Vorder» und Linlerwobn- ne Bude nebs! boirauni daiew't, Ziegelstraße 62. 16 215 M. Virna : Ennt Scnertts. Louis Hermann Liebscher's und Moritz Hermann Bundes oknhans nedn himergebaude in Gommern, 22 025 M . ferner Wobn- niS mil Hintergebäude und ffleöchercianlage, Eiskeller. Stallung, Hotz - luin und Garten daselbst, 1,2 800 M. Pirna : Friedrich -August Kitlan's bSobirbnus mit Hoiraum und Garten m Grccko'chachwitz, 32 000M. (5dem n,tz : Benba vwdu vem>. Ablbetm aeb. Michael's zwei Wohnbauier mü -wn Seitengebäuden, cwe, Remisen, sowie Garten und hofraum dalelbit, . echovauerstraße 64. 82 850 M. -Attenberg: Johann Friedrich Lstter'ü Grunditncke in Georgenield und Allenberg, 2260 und 000 M. Annaberg: c'initic Erneüinc Atinnn verw. Götz geb. Schicser's hauSarundstück. io äoo M. Lciong : Bauunternehmer Friedrich Hermann König s Grund» i'iuck (unvollenoeies Wobnbaus» da'elbsi. Kronprinzslratze 13, 68 500 M. — ronnabenv. den 15. Aum. Dresden: Bauunternehmer Mar Alexander Aodcr'd Feld bez. Bauiiellenarund'üickc in Cotta bcz. Löbtau: 640 M.. 12 vo M.. 8600 M.. 80,0 M.. >2 080 M.. 2200 M. Dresden: Stell- machermeister Emst Reinbold Möbius' Wobnbaus mit Hintergebäude, hof- raum und Vorgarten in Löbtau, Volichavpclcrilratze 8. 72 000 M. Marien- bcrg: Ehräiian Gotttieb Sicgcrl's Wobnbaus und Feld in Kühnhaide, 4450 M. Dresden: Fabrikbesitzer Tkeodor AteranLer Mnrtowsky's Bau stelle in Löbtau Meisewixerslraße», 22 000 M. Dresden : Kaufmann Franz Otto Heinrich Zimmer mann's BaMlellengrundftück in Trachau. 64 080 M. Wunen : Privatmann Ernst Tkeodor Münder's Wobnbaus. LtallgebSude. Schuvoen und Garten ni Pausitz, 2250 M. Rochlitz: Wilbclm Nödel's Grundstücke in Povvitz und Rochiitz, Wokn-, Seilen- und Wirihichallsgebäude, Scheune. Felder und Wiesen. 44 005 M. Schwarzenberg : Johann Ernst .zimmermann's Brandstätte und Garten in Mittwewa, 600 M. jausichlicß- I-ch BrandschSdenvergüüing.» Dresden: Kauimann Oskar helmrich's Rcstanrationsarrmdstück in Strikten. -Augsburaerstrasze >05. 104 >10 M. Kamen» i Iobann Radc's Fsldarundflück ,n Rackclwitz. 1060 M. Großen bau,: Tischlermeister ttziistav .Hermann händler's Gmnduück in Quersa, 5050 M. Colditz: Fabrikarbeiter Friedrich Bernhard Micdacl's Wohnhaus mit hotraum oaielbst, 1480 M. — Aufgehoben: Tic auf den II. ds. angrietzie V e r st e i g e i u n g der dem Baumeister Friedrich Emil Friedet gehörigen Grundstücke in Löbtau wird einstweilen eingestellt. s Tage-geschichte. Deutsches Ncich. Ter Kaiser, der om Itt. Juni 1883 a>S Prinz Wilhelm die dritte reitende Batterie des 1. Garde-Jeld- -Artillene Regiments übeniahnl und seitdem diesen Tag alljährlich bei dem Offizierkorps des Regiments zu verleben pflegte, ist durch anderweite Dispositionen verhindert, in diesem Jahre den Tag genau sestzlihalten und hatte deshalb den Sonnabend Abend zum Zusammensein mit den v in zieren auseriehen. Erst in »päter Stunde verließ er das Kaiernement. — Der Kaiser wird seine Reise zur diesjährigen Kieler Woche dazu benutzen, der Stadt H amburg an, 17. o. M- einen Bemch abzustatten, und wird ui der preu- »siichen Gesandtschaft absteigen, wo aus diesem Anlaß am Abend ein Diner stattfindet. Es ist u. A. auch ein Besuch des Kaisers im Ratdbaus vorgesehen, wo bereits die nöthigen Vorbereitungen dazn getroffen werden. Fenier wird der Kaiser dann am 18. d. M. an der llnterelbe-Regatta des Norddeutschen ReaattavcrcinS theil nehmen und im Anschluß daran auch dein Festmahl beiwohnen, das diesmal auf der ^Prinzessin Victoria Ln»c" stattsindcn wird. lieber die ivcitcren z o l l p o l i t i i ch c n P o rb cre i t n n g cn bemerkt die .Nationatlib. Korr."». Ter BnndeSrath loird voraus sichtlich noch bi- Ende Juni Sitzungen obhalten und Ansang Juli wirchschaftlichkn. Handels« mrd Gewerbelachverständigen bemtden. Renn der vundeSratd km Oktober wieder »uka, wird sich daS Urcheil der BundeSregierunaen über den A< weit besrsüat baden, daß die Instruktionen für die stimm ^. BundeSbevollmSchtlaten erfvlaen können. Je nach dem im B rath eine Einigung leichter oder schwerer herbeigefü-rt «ich. der Reichstag den Zolltarif vorgelegt erhalten, wenn er w zuiammrvtritt. oder ihn erst später entgegen nehmen. Ein Tkeil der deutlchen Truppe» wird bei der Rückkehr au China in Triest landen und seinen Weg durch Oesterrei nehme». Die halbamtliche .Berliner Korr." meldet zum G umb inner Mordprvzeß: Ts» Nr. 13k deS .Vorwärts" sind über den verstorbenen Rittmeister V. Krosigk Behauptungen ausaestellt, die der Wahrheit nicht entsprechen. ES ist nicht wahr, daß Rittmeister v. Krosigk einen Untergebenen erschlagen hat und deshalb zu 2 Jahren Festung verurtheilt und nach Verdickung von st Monaten der Strafe begnadiat worden ist. Auch ist er weder im Avancement zurückgesetzt, noch sind ihm die Strafbefugnisse entzogen worden. Zurückverietzung im Avancement und Entziehung der Strafbefugnisse sehen die militärischen Dienstvorschriften nicht vor und ist daher die Festsetzung derartiger Maßregeln als Strafe nicht möglich. Rittmeister v. Krosigk ist allerdings wegen Mißhandlung dezw. vorschristSwldriger Behandlung Untergebener in d«r Jahren 1882 und l8st«> kriegsgerichtlich mit l-l Tagen Stubenarrest und mit l Monaten Festungshaft bestraft worden. I» beiden Fällen waren die Mißhandlungen geringfügiger Natur und hatten Schädigungen an der Gesundheit der Untergebenen nicht zur Folge. Oesterreich. Die Verzinsung de» in den österreichischen Staats bahnen investirten Kapitals ist in dem verflossenen Jahre aus 2.0t> Prozent gesunken. Das Anlagekapital der im Eigenthnm des Staates stehenden Bahnen wird nämlich am Ende des Jahres lststst ausaewiesen mit 2528.4 Millionen Kronen. Die Verschlechterung des Ergebnisses gegenüber dem Vorjahre ist aus schließlich eine Folge der erhöhten Ausgabe und namentlich des KoblenarbeiterstreikS. Der Gesammffchade». den die StaatSbahncn auS dem Kohleiiarheiteistreik erlitte», wird mit 8,2 Millionen Kronen angegeben. AuS Elementarereignisscn, Hochwasser schäden ic. ,st ein Verlust von 2.3 Millionen Kronen eingetreten. Tie Steigerung der Materialienpreiie brachte eine Mehrausgabe von 757 MO Kronen. Die Einführung tauchschwacher Kohlen bei der Wiener Stadtbahn kostete 610000 Kronen. Da die deutschen Landesausschüsse und die Vertreter der deutschen Korporationen zur Einweihung der Motdaubrücke in Prag bei Gelegenheit der Anwesenheit des Kaisers czechffche Ein ladungen erholten haben, werden sie der Brückenweihe sembleibcn. Ungarn. Die Ankunst der B u ren d ep u tat i on in Pest gestaltete sich zu einer überaus bewegten Kundgebung' etwa 40 000 Menschen erwarteten die Ankunst in Folge eines JrrthumS aus einem anderen Bahnhöfe. Dewet wurde infolgedessen bei seiner Ankunft nicht begrüßt und begab sich in s Hotel. Als das Komitee den Jrrthum erfuhr, wurde Dewet auS dem Hotel geholt und im Triumph durch die Stadt geführt. Viele Tamende Mensche» folgten dem mit Traiisvaalsakiien geschmückten Wage» Dewet'S unter Nbsingung des KoffuthlredeS und der Marseillaise sowie unter Schmahrusen auf England. Der Umzug dauerte bis gegen 1 l Ilhr NacklS. Die Polizei hatte keine Veranlassung einzuschreilen. In dem riesigen Gedränge wurden zahlreiche Personen ohnmächtig. In -Anwesenheit von etwa MOOO Menichen legte die Bmen- devutativn einen mächtigen Lorbeerkran; am Sockel der Statue deS Dichters Petöiy nieder, wobei begeisterte Reden gehalten wurden. Die politischen Persönlichkeiten hielten sich den Kundgebungen für die Buren ser». wogegen die Bevölkerung ihnen entgegrnjubelt. Bezeichnend ist der Umstand, daß der englische Gencralkontul einen längeren Urlaub angetrcten hat. Frankreict». Zwilchen dem Antisemiten Map RSgis und dem algerische» Journalisten Laderdesguc fand ein Sädelduell statt, dessen Fortsetzung nach 18 crnebnißlosen Gängen verschoben worden war. Bei der Fortsetzung beS Zweikampfes wurde Regis gleich zu Beginn am Vorderarm verwundet, woraus der Kamps eingestellt wurde. Türkei. Die Zahl der ausständige» -Araber in Jemen, einer Landicbast in Sndarabien, wird auf 250.00" geschätzt. Tie türkischen Truppen sind machtlos und die Situation ist »ehr gesährlich. Asien. Li-Huiig-Tichang bat ein kaiserliches Dekret em pfangen. worin ihm mitgctheilt wird, daß der H o s von Singaniu nach Peking abreiie. wo er am I. September znrückerwartet wird. Amerika. Die Reitning zwischen der amerikanischen Re gierung und der kubanische n Kvnpcntivn soll ernst geworden icin. DaS Kabinct in Washington empfing eine Depesche ous Havana, der zufolge die Konvention die bedingSlvie -Annahme der amerikanischen Bedingungen absolut verweigere. ES verlautet, General Wood in Havana werde vom KncqSamt insluiiit werden, die Konvention nvthigensalls gewaltsam ausznlöscn, jaÜS sie nicht nachgebe. — Wetterbericht der vamburger Lerwarte vom 0. Juni. Ter »ochste Luftdruck ist über Verkost-Europa auögebreitct. Minima über 757 Mm. Befinden sich über Jütland und nördlich von Schottland. In Deutschland ist eö etwas wärnicr. iin Osten nicisi heiter, im -Korkwesten trübe: crm Sennnt-ens traten an der Küste stellenweise Gewitter aus. Wahr scheinlich ist wärmeres, rukiges Wetter mil Niederschlägen. wS!?f- s« zu nehmen. «. ^«tzt zieh, da sie ihm di« Buren und Enal Luden, sewkt. doch . ein Komplott der Nihilisten oder du» Kronprinzessin in Rom einigermaßen zu k>... er: .ES ist also doch am gestrigen Tag« ei Früher war er oenöihigt. die eigene Phantasie zu H um sich ein ««flehen erregende» Ereianik auSzumal. . «S Zeitungen, die Gm auch dies« Arbeit «spa««. da Begebenheiten de« Tage« im Bude vorführen. «aS natürlich «st fabelhaster Schnelligkeit geschehen muß. wem e» nicht heißen soll: Zu spät i Kaum ist da» Denkmal enthüllt, kaumitt der Parade marsch Vor dem Kaiser vorüder, io ist auch da» LltchS bereit« fix und sertia. und während die letzt« Rakete in Hamburg zischend »um Rachthlmmel «mvorsteigt. befindet sich der mit Illustration versehene Artikk: »Da« großartige Feuerwerk am Aifterbassin" bereits in Berlin unter der Presse. Geschwindigkeit ist doch zu weilen Herereil Heute bekommt ber Leser die Anführer der Sozialdemokraten zu iehen. wie sie gemütblich beim Frühschoppen im Restaurant drS ReichStagSdouseS sitzen: morgen den neuen Staatsminister in der Galauniform oder im bequemen HauSrork im Kreise seiner Familie, und in der nächsten Spalte sieht man daS Porträt eines Verbrecher« und sein unglückliches Opfer. Aber die Welt begnügt sich nicht immer mit Aeußerlichkeiten, sie will auch den Kern derDmgr ergründen und fragt gewissenhaft: Wirk Wo? und Warm» ?! — wie die Kinder, wenn sie in da« Alter konimen. wo der Verstand erwacht. Der Nein» Han« war entzückt, wenn ihn, der gute Onkel die Uhr an « Obr dielt, aber wie der Junge größer wurde, genügte ihm da« leise Tia-tack nicht mehr. Er wollte wissen, woher die ewige Unruhe kommt und in einer stillen Stunde ergreift er die schöne Taschenuhr d«S Vm>a« und nimmt da« Werk auseinander, um jedes Rädchen, jede Schraube ganz genau zu beieben. Ganz ähnlich machen «S die Erwachsenen, nen berühmten Mann von fern zu bewundern, genügt ihnen auf Knust und Wissenschaft. tz In der Königl. Hosoper wird hentc Richard Wagner's Nibelunaen-Ehclus mit einer Aufführung der „Walküre" fort gesetzt. Das Königl. Hosschauipicl läßt Björnson's Drama „lieber unsere Kraft" in -Lcene gehen. tz Im Residenztheater spielt heute Abend Frau Adele Sandrvck in Schnitzler s dreiakligem Schauspiel .Liebelei" zmn ersten Male die Christine und in des gleichen Autors Ein alter . Abichiedsso » ver" die Amsic. tz Im Lereinshause findet heute, Montag. Abends 8 Uhr, das Eoncert deS Fi Nische »Studenten - M ännergesang- Vereins .Suomcn Laulu" aus Hclsingsors unter Leitung seines Dirigenten Herrn H. Ktemetti statt. z R ei id e nth ea ler. Ter verblaßten Herrlichkeit der Tmnas'ichen . Francillon" gab die Kunst Adele Sand- rvck' s für zwei kurze Theaterabende flüchtigen Schimmer. Tie Komödie gehört zwar nicht zu den besten Tdeienstücken des großen Vorläufers Sardou's — dazu fehlt ihr jenes äußerste Raffinement in der Ersindung und Ausgestaltung einer fesselnden Jabel, das Dumas sonst mit sicherem Foruigefühl und möglichster Eleganz beweist —. versteht aber durch die anregende Art in der Behand lung des zur Diskussion gestellten Themas noch in,wer so zuintcr- essiren. daß man sich das Schauspiel als Rahmen für seine dank bare Titelrolle wohl einmal gefallen läßt. Dazu konnte man sich vorgestern um so eher verstehen, als die Rolle Frau Sandrock reichlich Gelegenheit gab. ihr darstellerisches Vermögen und ihre schauspielerische Intelligenz in einem bei Weitem vvrlheilhasteren Lichte wie als Eameliendame zu zeigen: man vergaß darüber sogar bisweilen, daß die Künstlerin im Grunde genommen auch dieser Nolle schon entwachsen ist und daß ihre mehr zur massiven, ja monumentalen Tarstellungsweiie neigende Begabung, die sie zu einer trefflichen Heroine und Heldenmutter machen müßte, für die kapriziöse Jrancillon nicht gerade am geeignetesten ist. Die Anlage und Durchführung der Rolle wies diesmal vor Allem einen einhcitlichcn Stil auf. so daß namentlich in den großen Scenen, die ,a bei Dumas stets etwas von pathetischer Theatralik an sich haben, die Wirkung ihrer Darstellung fast immer eine ungetrübte war. Auch bemühte sich Iran «-androck vorgestern Abend, langsamer und deutlicher zu sprechen, wodurch der Dialog, dem übrigens reichliche Striche nichts geschadet hätten. lebendiger und frischer anmuthetc. — Unterstützt wurde der Gast des Hauses in seinen Bemühungen, der Komödie einen vollen Erfolg zu er spielen, durch die Mitglieder des Residenztheaters mit redlichen» Jleiße: daß sie es nicht über mehr oder minder bescheidene Ver suche brachten, daraus ist ihnen und der Regie bei der .Gastlpiel- betz" kein Vorwurf zu machen. DaS Publikum war sehr beifalls lustig und zeichnete namentlich Frau Sandrock an den Aktschlüssen, wiederholt auch bei offener Scene durch demonstrativen Applaus aus- IV. Ernst und Scherz. Das heutige Geschlecht ist recht neugierig, oder — nm rs höflicher anszuosiicken: ungemein wißbegierig! Der Abonnent wünscht jeden Morgen etwas Reiies zu erfahren und ist enttäuscht, wen» ihm »eine Zeitung nicht zum Frühstück mindestens eine blutige Schlacht vom chinesischen Kriegsschauplatz oder ein Gefecht zwischen läßt und ihnen Rede steht. Daß der Vater lehr böse war. als er die Uhr in den Händen seine- Söhncheiiü fand, läßt sich denken, und welcher Loh» ihm zu Theil wurde, kann man sich auch vor stellen : mancher Reporter, ber sich, mit Notizbuch und Bleistift bewaffnet, bei einer berühmten Persönlichkeit etndrängte, ist viel schneller die Treppe hinunter gekommen, als er sie zuvor erstiegen batte — kurz: Undank ist der Welt Lohn, und ungezähmte Wlß- vegierde wird nicht immer nach Gebühr bewundert. Neuerdings ist man darauf gekommen, die Leute schriftlich au-zufrage«: mau stellt zeitweilig sogenannte Rundfragen, besonders zur Sommer zeit. wenn die hohe Politik eine Pause macht, wenn sich dir Diplomaten an der See oder iin Hochgebirge von den Anstreng ungen des letzten Winters erholten, denn da fehlt'» dem Zeitungs schreiber an Stoff, -und die alte Seekchlange ist aus der Mode gekommen, und sammt der Ente mit 6 Beinen, und dem bemoosten Karpfen, der zur Zeit Karls des Großen schon gelebt haben soll, in die Rumpelkammer verwiesen worden. Solche Kindereien ziehen jetzt nicht mehrt Dafür ersinnt der Zeitungsschreiber gern eine recht knifsllche Frage und schickt sie an alle Leute, die ihm geeignet scheinen, dieselbe zu beantworteu. und harrt der Dinge, die da kommen sollen. Daß ihm Einige nicht antworten werden, da» weiß er im Voraus, aber Einige sind gewiß so gutmitthig. chm ernsthast zu antworten, und wird er vielleicht derb abgetrumpft, so läßt er sich darüber keine grauen Haare wachse» — witzige Ant worten machen seinen Leiern den meisten Spaß und weiter hat'S ja keiuen Zweck. Welche Rundfragen hat man «m Laufe der Zeit tchon gestellt! In Amerika fragte man die reichsten Leute, die Besitzer von Millionen oder gar von Milliarden: wie sie sich ilircn Neichthum erworben hätten? und bekam auch von den Meisten mit amerikanischer Offenheit die gewünschte Auskunft, die ich ost wie ein Kapitel ans einem Roman auSnahm. Der Ecke batte mit Schweselhötzchen und Ras,rieste gehandelt, der Andere als Schuhputzer seinen Lebenslauf beaonnen: der Tritte war Lauf bursche in einer Maichiiteiifabrik gewesen, und der Vierte batte, vor Hunger und Durst säst verschmachtet, auf der Straße ein Stück Gold gefunden. daS ihm zur Entdeckung einer Wotdmine verkäst, di« ihn zum reichen Mann machte. In Deutschland wendete man sich an ge lehrte Männer mit der Frage: „Was sind nach Ihrer Meinung die beiten Bücher, die ie in der Welt geschrieben worden? Wollen Sie uns IM vortreffliche Bücher nennen?" Einzelne Gelehrte haben aewissenhast ausgeschrieben, welche Bücher sie für vortreff lich hielten, aber Einer antwortete: er hätte in seinem ganzen Leben nur drei gute Bücher gelesen und wäre überzeugt, daß es überhaupt nur lo Bücher in der ganzen Welt gäbe, die dieDruck- koslcn Iverlh wäre»! In Frankreich hat man die Schriftsteller ansgesrngt, uni ihnen das Geheimnis, ihres geistigen Schaffens zu entlocke». „Wie viel Stunden arbeiten Sie täglich? Gelingt« Jhiieir am Morgen oder am Abend besser? Wo nehmen Sie das Sitzet iür Ihre Romane oder für Ihre Dramen her? Aus dem Leben oder aus Ihrer eigenen Phantasie? Wie ist eS Ihnen zu Mathe, wen» Ihr Stück zum erste» Male gegeben wird?" Auch diese Fragen sind beantwortet worden. Ter Eine kann nur am frühen Morgen arbeiten, der Andere in der Nacht, wenn ringsum Alles schläft, und ein Dritter sagt: „Wenn mir etwas einsällt. nehme ich einen Bogen Papier und die Feder zur Hand und schreibe es mit Tinte nieder. Weiter kann ich nichts sagen!" Die Komponisten und die Dichter kamen gleichfalls an die Reihe.lund wurden über die Art und Weise ihres Schaffens befragt. Dem Einen gelang eS nur in der Stille deS Wcttdes. dem Anderen am User des brausenden Meeres. Herr A. konnte sich nur zur Arbeit entschließen, nachdem er von seinem Verleger mehrere Mahnbriese erhalten, und Herr B. war erst dann in der richtigen Stimmung zum Kvmponiren. wen» er Richard Wagner's iämmtliche Werke gründlich durchstudirt batte. Selbstverständlich hat man auch das »chöne Geschlecht bei den Umfragen nicht unberücksichtigt gelassen, und von den Damen, die meistens red- und schieibselig zu sein pflegen, bereitwillig Auskunft erhalten. Man fragte berühmte Bühnenkünstlerinnen, ob sie das Lampenfleber je gehabt hätte», welche Nolle ihnen die liebste >ei und was sic bei ihrem Spiele fühlten? .Ich zittere jedes Mal. wenn ich aufireten soll, wie Espenlaub — mir stt's. als sollte ich hingerichtet werden", ant wortet Irl. M-, während Frl. Z. versichert: sie wüßte gar nicht, was Lnmpenfieber für eine Krankheit ici! .Ich mg', was in meiner Rolle steht, so gut ich'S kann lind Hab' meinen Svaß über die Leute, die da unten im Parauet sitzen und vor Rührung weinen." Als man Sängerinnen die wichtige Frage vorleat«, was sie zu genießen pflegten, ehe sie in der Oper austräten, va ant wortete die Eine: .Ein rohes Ei mit Zucker und Cognac, recht schaumig gerührt," die Zweite: „Ich es,e Austern oder Herings milch." Die Dritte aß gebackene Pflaumen, und die Vierte ge nehmigte ein Glas Sekt. Der Geschmack ist eben gar zu ver schieden! Auch das pikante Thema: .Der Kuß auf der Bühne" ist angeschnitten worden. Soll er in Hstar» gegeben oder nur ffngirt werden? .WoS ? Ich soll auf der Bühne einen Mann küssen, der mir ganz fremd ist, den ich vielleicht nicht leiden mag? Das fehlte mir gerade noch I klebrigen« ist das durch die Tbeater- gesetze verboten und kostet Strafe!" schreibt Frau W. .Ein Kuß vor Hunderten von Zuschauern gegeben. daS ist doch gar kein Kux — daS gehört einfach zum Stück. Man giebt ihn und empfängt ihn. und denkt sich nichts dabei!" so antwortet Irl. Die neueste Umfrage, von der man gehört bat, betraf die Freibillets und wurde an eine größere Anzahl von Theaterdirektoren gerichtet. .Was halten Sie von FreibilletS?" Nur ein Einziger soll geant wortet haben: .Ta ich den ganzen Tag mit der Erledigung von Gesuchen um Freibillets beschäftigt bin, so hatte ich bisher keine Zeit, über Ihre Frage nachzudenken!" Wer weiß, welche Umfragen mit der Zeit noch gestellt werden, wer weiß, welche Antworten man erhalten wird! Sollte ober ein Künstler ungeduldig über das viele Fragen während seiner Ferien die Einladung eine» reichen Kunstfreundes annehmen, sich in seiner Villa am Meer oder in deni rebenumsponnenen SchwetzerhanS unweit de» historischen Rütli auSzuruhen, so wird ihm vielleicht, wenn di« Abschiedsstunde naht, eine besondere Uebenaschung zu Theil. Ta überreicht ihm die Hausfrau lächelnd ein Album und bittet ihn drmgeud, sich wie icder Gast, den ihr HauS beherbergt hat, einzuschreibrn. Wer kann einer so schönen, lrebenswürdigen Dome euren Wunsch ab- schlagen? Auf dem Umschläge steht mit Golddruck: Erkenne Dich selbst! Fragen zur Selbstcharakterlstlk. Und nnn folgen eine lange Reihe von Fragen nach den Eigenschaften, nach den Lieb habereien, nach der Lieblingsiprise. nach dem Lieblingsschriftsteller, nach dem LirblingShelden. nach LirbllnaSnamen. nach Tempera ment, nach den Ansichten über LrbenSglück x. .Mein Gott I Wie wißbegierig sind doch heutzutage die Menschen!" stöhnt der Künstler verzwriflungsvoll. .Jetzt weiß ich wirtlich nicht, waSich schreiben soll!" Da fällt sein Blick auf die letzte Frage: .Wie heißt Dein Motto?" und lächelnd ergreift er die Feder und schreibt: .Ein Narr kann in einer Stunde mehr fragen als «st», Wester in einem Jahre beantworten I" Punktum t
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