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Dresdner Nachrichten : 03.11.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-03
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.11.1881
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«r .««» Sommer» allwöchent- d Anregung gebenden selben mit Srko genoffen für I -en, sich das ilgrr wurde .DerFleiscj lkam«!» ^Starke bcknt. - Geiumnien. bevor sie den h« in da» Restaurant zum Ar Handarbeiter Dainme zu ein» — Flora. Nachdem di« wilbr ltch unternommenen, gar viele Bel? Gartenbesuche vorüber sind, haben nun die Wtnterversammlungen ihren Anfang genommen. die alle Freitage im eigenen Lokal« — «lle« 82 — siattfinden. Eine Zusammenstrlkmg der 188V von versendeten Gartenerzeugmsse zeigt die Ausdehnung und atung der Dresdner Gärtnerei. Es sind aufgeaeben worden aus dem «ltstädter «ahnkofe 790,480Kg. al«Frachtgut und 113.736 Kg. als Eilgut, auf den, Leipziger Bahnbos« 106,011 Lg. al» Fracht gut und 29.093 Kg. als Eilgut und aus dem Sächs.-Schief. Bahn- hoie 89,140 Kg. als Frachtgut und 2L48S Kg. als Eilgut, zusammen also 1,159,890 Kg. Gärtnerwaaren. Die Zahl der Mitglieder hat sich durch Neuauinahmcn vermehrt. Di« Gartenbauschule ist in eine günstigere Gegend, mehr nach dem Innern der Stadt und ziemltch aletchweit von den Gärtnereien der Vorstädte, verlegt wor den, nachdem ihr die Güte des Stadtraths Räume in der I. Bür gerschule bewilligt hat. Gleichzeitig hat sie durch besondere Ge hilfenklassen sich vergrößert. In der en'ten Monatsversammlung wurden Blätter, Blutben und Früchte einer Agavenart, Kourorozu tudoro^a. von Herrn K.- und H.-Gärtner Greger in Pirna vorge legt. Früher war diese Pflanze auch im hiesigen botan. Garten und zwar mit 4 Met. hohem Blütenschaft zu sehen. Nächstes Jahr wird in Zwickau eine landmirthsch. Landesausstellung stattfinden, zu welcher das K. Ministerium mich 1500 M. zu Preisen für die Ab- lheilung „Obstbau" bewilligt hat. Beschlossen wurde. Ostern 1882 wieder eine F.ühjahrSausstellung mit Berloosung zu veranstalten. — J»i Berliner Bahnho'S-Restaurant in Friedrichstadt werden wie früher in der Wintersaison jede Mittwoch Familien- Abende stattfinden, deren ungezwungene Geselligkeit, freundschaft liche Unterhaltung durch Wort und Don bei den Biirgerfamilicn der Friedrichstadt immer lebhaften Antlang fanden. Fcden Freitag bietet überdies Hen Backhoff seinen Gästen rin Frei Eonccrt durch Streichmusik — Die reichhaltige Menge und Verschiedenheit der in den ein zelnen Staaten für den Unterricht der Kinder bestimmten Lehr mittel hat in Dresden (an der Frauenkirche 22) die Errichtung eines -Lehrmittel- Nt u s e u in ü wachgerusen, in welchem alle ans die stufenweise Ausbildung des Kindes bezüglichen Unterhaltungsspiele, Anschauungsbiätter, Unterrichtsobjeete, Lchrmittelgegenstände re. ihre Vertretung finden. Eltern und Lehrern ist hier Gelegenheit geboten, Kenntnis! zu nehmen von den aufgesteilten Stücken und lehrreiche Vergleiche anzuslelicn, resp. das ihnen geeignet Scheinende käuflich zu erwerben. — Im Schaufenster dcS Herrn Hoflieferanten Schäfer, Pragerstraßc, ist beute und morgen ein Pracht» lbui» zu sehe», welches die photographische Ausbeute einer Reise nach Italien in sich schließt. Besonders reizend ist der Teckel: er enthält in künst lcrischer Fassung 5 Medaillonbiider römischer Mosaiken. Das Werk macht der hiesigen Kunslindusirie alle Eine. — Von jetzt ab schickt der geschätzte Vorstand deS städtischen Armenamtcü. Hr. Stadtrath Kunze, wiederum Sammler in den Häusern umher, die ein Scherslcin erbitten solle» für die auch dies mal. wie alljährlich, im GewerbebauSiaale vom Arinenanite zu arrangircnde E h r i st b e s cb c r u n g an ca. 4M bedürftige, fleißige und würdige Schüler und Schülerinnen der hiesigen Bezirküschulen. Wer es irgend vermag, lasse solche Samnitcr, die sich durch einen gedruckten, mit dem Stempel deS Armenaintcs und der Unterschrift dessen Vorstandes versehenen Sanunclbogen legitimiren werden, nicht leer von sich geben; die kleinste Summe oder eine Gabe in Natu ralien. wie sie sich zur Bescherung etwa eignen, ivird dankbar an euonnnen und wird dazu beitragen, die Dasein für die armen inder reichlicher zu belasten. — Am 13. vor. MtS. kam zu einer Arbeitersebesrau in Jessen ein blasses hageres Bettelweib von etwa 25 Fahren. Tic Frau war mit ihren Kindern allein und die Fremde bat, sich von den letzteren Trcierbrödchen und Wurst holen lassen zu dürfen, trank dann auch Kaffee mit. Doch war das Benehmen der Fremden sehr ängstlich und endlich entdeckte die Arbeiterssrau an den Bewegungen, daß sic wohl einen Mann vor sich habe, bemerkte auch ein Päckchen, in welchem sie deutlich mit der Hand ein Pistol und Pulver suhlte. Nun lief die Frau zur Polizei. Inzwischen war das Mann-Weib aber verschwunden, batte auch eine braune Jacke und einen Korb mitgenommen. Der Beschreibung nach soll man es hier mit dem auö der Strafanstalt Lichtenburg entsprungenen Verbrecher Namcns Franz Kircbberg aus Klostermannsseld zu tlmn haben und wird seit dem unablässig aus den Burschen vigilirt. — Die gesammle Schützengesellschasl in D a u ch a bat dieser Tage bei einem ihrer Mitglieder, dem Schulnnachermcister Wilhelm Schäffler, welchem am 10. v. M. Drillinge geboren wurden, Patbe gestanden. Fn restlichem Zuge ward mit den Täuflingen zur Kirche marschirt, wo die Ehargirten als Tautpathen am Altar mit Platz nahmen, während sich die Anderen im Schiff ausstelllen. Später zog man vorn Kindtausshause aus mit Musik nach dem Schützcn- bauS. woselbst der Verein eine opulente Tauffestlichkeit aus seine Kosten hergericbtet hatte; nur war dem Kindlaussvater daS schwierige Amt auferlegt worden, seine gelammten Gäste persönlich zu bedienen. — Am Montag Morgen »and man den Schneidcrgesellen Franz Reimer aus Stolpe, Provinz Pommern, der in Zöblitz in Arbeit stand, an einem iiacb Olbernbau führenden Fußwege todt auf. Tic Ursache s Lies Todes ist unbekannt. — Am 20. v. M. langten im Bahnhof in A vor f mit dem 10-lIhr-Zugc aus Aue zwei Fndividuen an, die nach Egcr werter fahren wollten, aber dem Gendarmcriebrigadier Schleifer doch so viel Interesse einfl.ißten, daß er sie fcffhielt, ivaü sich als sehr gut gethan erwies. Beide sind Hauptgauner. Ter eine ist ein schon zu 10 Fahren Zuchthaus verurtheilter aber entsprungener, längst ge suchter Verbrecher. Sie führten unter ihren Effekten eine ganze Sammlung Diebeswcrkzeuge mit sich, wie Brecheisen, Meisel, Bob rer :c., aucn über 10>u Mart baares Geld wurde bei ihnen zum Theil eingenäht gesunden; unter einem Rocttrogen entdeckte man sogar eine goldene Ubr. — Am l. November d. F. ist ein Dbeil des Wohnhauses des dem Herrn von Kaisertreu in S ch w e i n s darf gehörigen Stadt- gutes abgebrannt. Bereits vor einigen Wochen war in demselben > Gute Feuer ausgebrochen, aber durch die hcrbcigceilten Feuerwehren der Nachbarorte noch rechtzeitig gelöscht worden. — Sehr zur Vorsicht malmt folgender Fall. Wachtmeister W. am Amtsgericht Falkenstein feuchtete in voriger Woche gum mirte EouvertS mit dem Munde an und bald daraus schwoll sein Gesicht so furchtbar an, daß die 2lugen kaum mehr zu sehen waren., . ... ^ ^ „ ^er Arzt konNalirte Bl»»»eroitt,,„>, .-Oi>irt, >-w„ dndnrU, bnü 8i,. Hrncarnmnn „ntlqcinM'cn, icdvil, licgt dic Temvcralnr m „nn; rculichland noch »nlcr .ronuncirie ^luivcrgiriung, eingelimen onourcn, oan olc hc,,, Slcsncimum. rimli im Innern grnnlrcichs tcirskiu noili gri'siwciicr. Klebmaffc mtolge der etwas nusgesprungenen Lberlippe umntttelbar K eben seiner beiden vvabrricht und Wei- auSznhten »v laffen. Der rück» mit einer 121ägigen Gesängniß- lm Wiedemer trat am 22. Augl , da einen ihm bekannten Beruj dessen Frau und verfügten sich di« iweg antraten. fliachtS gegen 2 Uhr r. mo e» »wischen ihnen und dem ^ ... einem lebhaften Wortwechsel kam. Letzterer oll sich insofern kommunistisch benommen haben, al« er ohne Wei tereS nach dem von Starke bestellten Bier griff und soll fernerem« oppositionelle Bemerkung Starke's mit einem Schimpfworte be antwortet haben. Wiedeiner stellte, wie er versichert, milden Worten: „Na. ich werde den Friedensrichter machen, gebt Jeder drei Glas Lagerbier I" vorläufig die deutsche Einigkeit rvieder her, als es aber spater wieder heimwärts und zunächst nach der Elb- Uebersahrttstatton ging, kan, eS wieder zu Sticheleien »wischen den Parteien und schließlich gar zu Thätbchkeite». W. soll schließlich Damme'» über Kops, rechte Schulter und Hand geschlagen haben, bestreitet die» aber mit dem Hinweis, er würde doch einen solch' alten, schwächlichen Mann nicht prügeln und giedt nur zu, sich seiner Haut gemehrt zu haben, wie Damme niit dem Schirme auf ihn los vagntc. Auf dem Heimweg muß eü überhaupt ziemlich fidel zugegangen sein, denn W. erzählte u. A.: ^Damme ftcl östcrsch mal hi» und mir bah'n egal über',, gelacht." DaS Schöffengericht erachtete Wiedcmer'n der Körpccvcrletzuiig unter Annahme »>i dernder Umstände schuldig und belegte rhn dieserhalb mit 30 Mark Geldstrafe. — „Er hat mich in schlechte» Ruf gebracht!" seufzte die Diciistmagd Bertha Therese Rehfeld, über das Motiv befragt, warum sie dem mit ibr in Gaustritz dienenden Knecht Johann Lesche das Militär-Führungs-Attest von der 12. Eompagnie des 4. Jnsanterie-Regimemü Nr. 103 heimlich aus der Labe genommen und daun in Stücke zerrissen habe. Die ländliche Schöne war »ämlich der Meinung, L- werde militärischcrseitü bestraft werde», wenn ihm das erwähnte Zcugniß abhanden gekommen sei und dies wollte sic als Revanche für die ihr angeblich widerfahrene Unbill betrachten. Herr Staatsanwalt Vikariatsrath Lufft hielt in Rück sicht aus die bisherige Uiibeicholtcicheit und den gereizten Zustand der Sünderin eine milde Strafe wegen Vernichtuna einer Urkunde am Platze und erkannte hiernach die Strafkammer ans 1 Tag Ge fängnis!. Von dem Herrn Vorsitzenden befragt, ob sie sich dem Urthcil unterwerfe, wußte die Rcbfcld gar nicht, was sie 'sagen sollte: kurz darauf besann sic sich aber aus de», Eorridor und erklärte mit den Worten: „Nu, was füll ich ober wegen den een' Tag noch cmal reinlaafcn" ihre Bereitwilligkeit zur sofortigen Ver büßung der Strafe. — Der Ol'stpächter Johann Friedrich Ernst Riedei verletzte am 18. August Abends in der Schänke z» Kötitz die dem Landesherr», Sr. Maj. dem König'Albert, gebübrende Ehr erbietung durch eine im angetrunkenen Zustande enotgte höchst ve lcidiaende Aeußerung u. i»uß dies mit 3Monate» Gefängnis! büßen.— Der Dienstknecht Ernst Emil Ziegler aus Naundörscheu machte sich neuerdings der Vornahme unzüchtiger Haudlungcm gegenüber der »och nicht 10 Fahre alten Tochter seiner eigenen Schwester schuldig und wurde wegen dieses SittiichkeitsverbrecheiiS unter mildernden Umständen zu 10 Monaten Gefciugniß vcrmthcilk. — Ein trotz seiner Fugend außerordentlich frecher Dieb betritt in dem am 14. November 1803 zu Dresden geborenen Kellner Paul Emil Rudolph die Anklagebank. Der nichtsnutzige Bursche war am 10. Oktober im „Hotel Lingkc" entlassen worden, verließ aber nicht sofort das Haus, sondern begab sich in das in der 5. Etage gelegene Schlaf zimmer des Dienstpersonals und stahl de», BierauSgever Winkler , in Wien mck^ eit liefert, welch« A Journalistik entgegen bring Personen, Staatsmänner kunst deö italieniß üdbahnbose eine Scene ab, d ng Kronprin» Rudo nächster Nähe der und hold«, Würdenträger, welche ai prinz 'ttä"e? ösrs dich U»,treffen der italienischen Male- »de« sich klbstverslimdlich auck dir Vertreter »»«Journale, die bei solchen Anlässen reget- einen Brillnnlriiig im Werthe von 05 Bit. aus den im Schranke befindlichen Hosen. Am übernächsten Abend schlich sich Rudolpb, der keinen Funken von Scham und Reue in der gestrigen Haupt Verhandlung zeigte, in das Hotel ein und wartete, in einem Winkel j »Vaiin des verborge», ab, bis der Bicrausgcbcr Winkler das Nachtlager aus suchte und eingescblafcn war. Es genirtc den Dieb nicht, daß noch drei Personen außer W. in dem Lotaie schliefen, denn nachdem R. annehmen konnte, daß Winkler schlief, schlich er sich an dessen Lager, zog die Hosen unter" dem Kopfe des ermatteten Schäfers hervor und entfernte sich mit dem darin befindlichen Porte monnaie hinaus ans den Vorsaai. Hier zähste der freche Bursche bei», Vollmondschciue in aller GcniüthSruhe den etwa 130 M. be tragenden Inhalt durch, eignete sich einen Betrag von mindestens 50 Nt. an und steckte dann das Portemonnaie wieder in die Hosen. Fn der Nacht zum t3. Oktober versuchte Rudolph ein zweites Mal, den Bierausgeber genau m derselben Weise zu bestehlen; diesmal wachte W. jedoch zur rechten Zeit auf und verfolgte den flüchtigen Spitzbuben bis in ein Gastzimmer,! um denselben erst ganz gehörig durchzublünen und dann der Polizei zu übergeben. Die Straf kammer erkannte auf l Fahr 10 Monate Gefängnis!. — Llindpcrichi. dcn!!. N-wcnidci. Sirafkammcr U.„ iZMir Hnütnvcrhlind- lnna acacn den Taacurbciicr giicdrich Hermann Slriv ans GraiicMiain IN!» den gadrttarvciter Wilden« Tdeodor Siiepiq an - «»»'drücke wegen sadrlSijiger Brand- tiiftuna. IN ,legen die Ticnnlncchle ,z»>cdr>ch Wallen» sachlec nnd gciedvtch Angail .('einig, den Händaidcilc» gncdrich Lchgvichnh an» Bramiedorf wegen Dicdiial'ld dc.i. HclNcrej. in',., gegen de» c>jgarreng>i>c>ier Idiepli gnlirniaini an. Lchioilcndvcs ivegcn Uulcnchlggnng. >! gegen ?,lied>ich Cari caan and Redpen dci Lichag wegen ciuiachc» Ticdslaiil - :c. IS gegen den Lauster Uari Unrl Arndt au- stiadcdcrä ivcgen TiedstahlS. >2st, aegen chnsiav Adoldl, aivilschaid an„ Tandenheii» wegen ichwcic» iedstadls nnd cruiwendnng lwu Genustmitlcln. »gegen die ünUchcrd-Estcfran ^ ' — eunia Ulnisiiane Griise ged. Sode ane .cuivdriv wegen Ticbsigliid. I2-<, gegen den MniUer in,!' '>>Ud!wiier euiliiii ArNnir ('ttichcr an- Dildciu wcaen NUckialldicistial»-.'. erron des Süd!, der Wiener und Provinj-Joiirnale, die bT, solchen Anlässen rege mäßig und mit großer Zuvorkoinnlenheit in die vorderste Schaulnuc gestellt norden, um den Ätillionen Lesern das Gesehene recht genau «nv aussübriich erjählcn zu kSnneu. Unter den anwesenden Jour nalisten bnand sich auch Herr Futtaku, Herausgeber der „Budapests Korrespondenz", ein ungemein rühriger Kollege, dessen Blatt sowohl von de« Lester als Wiener Journalisten stark benutzt wird, weil es in der Regel gute Fnsormatlone« enthält. Krpnprin» Rudolph hatte eben den Flügeladjuiantcu Major von Rohonczn zu dessen Avancement beglückwünscht, al» sich sein Auge der Gruppe von Journalisten zuivaudte. Der Kronprinz brach das Gespräch mit Hr». von Rohoncz» ab, schritt auf die Fournalistengruvve zu und sprach Hrn. Fnttakn in sehr leutseliger Weise «ntt de» Worten an: „Was bringt Sie nach Wien V Die Delegation oder die Ankunft des Königs von Italien t" — „Beides, Kaiserlich« Hoheit", erwi derte der durch diese Ansprache hocherfreute Journalist. „'Nicht wahr," kubr der Kronprinz fort, „bei den Manövern in Miskolc» ginas lustiger zu, obwohl Sie stark beschäftigt waren."... Alle die be sternten Würdenträger und hohen Generale sahen verwundert, wie der Sohn des Kaisers sich in ein Gespräch mit einem simplen Eivi- listcn einließ, dessen Brust kein OedrnSzeichcn bedeckte, und eS konnte nicht schien, daß inan in Hrn. Futtaku irgend einen hohen Funk tionär oder vornehmen Gast witterte, der sich offenbar ein wenig zurückgezogen hielt. Erst unmittelbar bevor der Hoszug in die Halle Anfuhr, brach der Kronprinz mit freundlicher Handvewegung die Unterredung ah, die wieder einmal de» erfreulichen Beweis von der liebenoivürdigen Unbefangenheit und Vorurthcilsloslgkeit des erlauchten Verfassers der „Orientreise" geliefert hat. Man kan» wohl behaupten, daß in jedem anderen Lande der Welt die Jour nalistik sich dieser Episode bemächtigt nnd mit gerechtem Ltolzc haarklein zur Kcnntmß deö Publikums gebracht hätte, wie der kü»s tigc Beherrscher des Reiches mit „Zeitungöichreibern" verkehrt. Fn Oesterreich hält man cü leider in solchen Fällen anders, es fehlt jene neidlose Kollegialität, welche beispielsweise die französische Journalistik in so hohem Grade anszeichnet und jede dem Erstiegen erwiesene Eine als selbst empfangen betrachtet. Die ganze Journa listik sollte in einem solchen Falle sich geehrt fühlen und daraus bedacht sei», derlei Vorkommnisse so rasch als möglich unter das große Publikum zu bringen, in dessen Reihen, wie man weiß, noch manches lächerliche oder gehässige Vorurtheil gegen die Journalistik im Allgemeinen und ihre Vertreter vorherisschs. In Wien waren am Dienstag ans den österreichischen Alpen ländern und auö Mähren ungefähr 150 Bauern zur Gedenkfeier der Aufhebung der Leibeigenschaft cingctrofscn. Die Bauern, welche meistens in Nationaltracht waren, nahmen vor dem Monumcnl Kaiser Foscs's ll. entblößten Hauptes Aufstellung und legten auf den Sockel des Denkmals zwei Kranze nieder. Sodann begaben sie sich in die Kapuzinerkirche, wo ihnen ausnahmsweise der Zutritt Vormittags in die Kaiscrgrust gestattet wurde. Ans den Sarg des Kaisers Josef legten sie drei Kränze nieder. Um 12 Uhr versammelten sich die Vauerndcputationen zum Festmahl. Im großen Saale des „Hotel Zillingrr" war aus einem Podium jener historische Pflug ausgestellt, de» Kaiser Josef eigenhändig bei Raußnitz in Mähren geführt und den das Museum i» Brünn zu dieser Feier überlassen hatte. Obeihalb des Pflngeü war ein prachtvoller Kranz von künst lichen Schneeglöckchen mit der Inschrift auf schwarzen Schleifen: „Dem unvergeßlichen Kaiser Foseff, gewidmet von den Bauern aus Mähren. Steiermark und Kürnthcn." Die Festrede hielt der Ob- BauernvorcmS von Spielfeld, Mikusch. Zwei 'Attentate auf böhmischen Eisenbahnen gleichzeitig — das ist doch ein Bischen zu viel. Unmittelbar nach 'Abfahrt des Mitter- nachtzngcs der Franz Joseph-Bahn aus der Pilsener Station Über siel, da das Vestibüle des Bahnhofs menschenleer war^ der Bahn- Telegraphist Novotm, den Kassirer, führte mit dem Lchirinknopi einen wuchtigen Hieb gegen dessen Schläfe und versuchte m räube rischer 'Absicht ihn zu knebeln. Aus den Hilferuf des Angefallenen stürzte der Kellner herbei, gegen welchen Novotm, sich wehrte, ebenso Erst als der der dcunchcn cr>. Sopenhaern . . Lt.vII'.olin . . Havaranda . . Sl. Pricccbnrg Moskau . . - Sau.burs , . Mcnici . . . 'Lans .... Mnnilicn. . Llip.»!, . . . Berlin . . . Wien .... BreSIau . . . Meteorologische Beobachtungen Lcrwarie i» Hamdurg aw I. Aovrmccr um 8 Ubr Morgcn». 7^ 4. ff 77> ZS 772 Z 3 «iu». ieicht ieiiln iciiiii ikücr süU ßiM'ach leiNN Iciicr gnq icichi leiser (p!,i iciibi Irichi weil«». woliiq woMa brdelki betritt Tun» !>aii' bcdclki bcdccki Tun» bcSccli brd«Ii bedrili bcdccki >> — r I> Ra,!».. Schncc. Ucbcrsichr der Wincrinig. Tic scsicin criräbnic Tcvrcision Uc,>i wcsNich von tcn BrilisUmi Inscin n„d Ual ibrcn itiniiuu i!i>cr !>ao Rordscc„cbiel ansgcdrlltti. Ivo dic Wiudc i'ci lanasaiucm i'Iuürischcn nach Liidoii umiicganucn lind. Siuf vcn Hcbridc» nn!> am Kanal in da- Baromelcr iclir rasch ncsaucn, !a dasi wciiercs Aus- iiiichc» bcr Wmde siir da- nordivcsiiichc Tcnlschland Ivaliiuscimich ,n. 'L>ci mri» ichivachcr Snüdcwc-iung isi iidci c-cnirai Enrova da- Wcilcr lall mid zicmiich iriibc, »doch ohnc wckcniiichc viicderschiägc. Im nordösliichcn Tciuniiland dal crhcbiichc mit dem Blute in Berührung gekommen ist. Das Befinden des geffrhrticb Erkrankten gebt der Besserung langsam entgegen. — 'Aus der Straße zwilchen Klingenthal und Markneukirchcn sind in der Nacht zum Sonnabend drei Herren, weiche in einer Kulichc fuhren, von trei Männern angesatlcn worden, der Anfall ward indessen zweimal abgeschlagen. Tie bereits verhafteten Angreifer sind Markncutirchencr Arbeiter, die jedenfalls einen Racheakt beabsichtigt batten. Per st eige r u n g c n in den 'Amtsgerichten: am 4. Novbr. ipzig: Fricdr. Eter's Grundstück das. 0000 M ; Zwenkau: Friedr. - Wasserstanb der tklde und Moldau am 2. Novbr.: BudweiS -i- 2, Prag -j- 20, Pardubitz -t- 23, Meinik, -j- 16, Leitmeritz -j- 24, Dresden — 74. TaftcSsicschichte. > Deutsches Reich. König Ludwig ist in der Nacht zum 31. October plötzlich nach sechsmonatlichcr Abwesenheit in Mün chen cingctroffcn, wird einige Separat-Vorstellungcn im Theater besuchen und alsbald nach Hohenschwangau nbrcisen, ivo er wahr- schciittich drei oder vier Monate bleiben ivird. Berliner Börsen Courier", Salomon Rcinh. Manect s Grundstjict das. 0000 Ni,; Grimma: Aug. Knanth'o ' Ter Redakteur des '„Berliner Börsen Courier". Sal 0 m 0 n GnmdsNick.dM. sO.Püs M-: e,resden: or>edr. Wüb.,Weber s Grund ^ Fra c n kel, wurde wegen gröblicher Schmähungen und chren- stPck dasMioM) Nt; — den 5.: Dresden: Amalie Hostert s Grund-! rühriger Beschuldigungen des Oberstlicutcnaiit a. D. Blankenburg, stuck in Lckullwitz 3800 Ni. ! Redakteurs .eines Antisemiten - Blattes, der „Schlesischen Ztg.", A m tSgcricht. Am 20. September Abends machte sich j Herrn Korn, endlich wegen fortgesetzten SkandalircnS die Arrctur eines gewissen 2llsred Pablisch im Restaurant znni Körnergartcn noihwendig und über diese Prozedur ereiserte sich der Bruder drS Attestaten, Maler Eduard Ernst Pablisch derart, daß er sich zwischen den betreffenden Gendarm und den brüderlichen Kraivailmcichcr drängte und hier durch, den erileren an, 'Arme scslhattend, die, wenn auch nur ganz kurze Freilassung seines Bruders erwirkte. Wegen Gefangen hcfrciung vor das Sck ' wegen Beleidigung des Ministers Maybach »g: den in Rede siebenden und des Fürsten Bismarck zu l'O Jahr Gcfängniß vcrurthcilt und sofort verhaftet. Es waren in der Thal abscheuliche Beschuldigun gen, zu denen sich Herr Fraenkrl in der Hitze der Judcndebatte batte Hinreißen lassen. Die Redakteure der „Volkszritung" nnd der „Bert. B.-Ztg.", welche die Artikel dcS „Börsciicourirr", jedoch mit Hinwcglassung der gröblichen Ehrverletzungen, abgedruckt hatten, wurden sreigeiprochc» Tchöffciigcricht verwiesen, stellte der Angeklagte i DaS Frankfurter Auvstcllungsdeftcit beträgt, wie nun den Vorgang in einem ganz harmlosen Lichte > offiziell festgestcllt ist. 800,000 Mark, dic Garanticzcichncr werden dar, indem er behauptete, den Beamten ganz freundlich nach dem! voll herangczogcn werden. wurde der Restaurateur, der zu Hilfe kam. angefallen. Erst als der Portier und Leute aus der Eilgut-Kasse herbeüiefen, versuchte No- votun durch 'Anreuiieu mit dem Kopf gegen die Wand sich selbst z» tödte». Er wurde überwältigt und gefesselt cibgeführt. — Aus der Strecke Frnuenbcrg Netolih der Kaiser Franz Joseph-Bahn wurde ein Bnbufrevel verübt, der leicht die schlimmsten Folgen halte nach sich ziehen können. Es wurde» nämlich bei Zdudan mehr als lOO Nägel auS den Schwellen gezogen. Ter Gendarmerie gelang cs, dic Thätcr zu cruiren. Es sind dies 6 Bursche im Alter von kaum 15 Jahren. Bei mehreren Polcnarbeiterführern in Lemberg hat die Polizei Hausdurchsuchungen vorgenommen und die Vorgefundene Korrespondenz saisirt. Aehnlichc Durchsuchungen haben auch, in dasigrn Druckereien stnttgesundc». Auch in Prag wurden viele Sozialdemokraten verhaftet, wovon 16 jetzt noch in Untersuchungs haft sich befinden, darunter Zapotocky und Zoula. Auch viele Haus suchungen wurden vorgcnommen. Ungarn. Fn der Weiß'schcn Branntweinschänke in der Mohrcngasse zu Pest gcricthen Samstag zwei polnische Juden in Streit, weil einer derselben trotz des Sabbatbcs Cigarren rauchte und der andere ihm darüber heftige Vorwürfe machte. DeS Streites Ende war, daß Zwiebl am linken Ar», und im Rücken mit Messer stichen schwer verwundet i»S Rochusspital überführt wurde. Frankrciet,. Paris, 30. Oktober. (Or.-Korr.) Aus Blois trifft hier die Nachricht ein, daß gestern im Schloß de la Moke, in der Nähe von Chambord, der General Graf de Laint-Priest ver schieden ist. Ter General war eine von der Gegenwart etwas ver gessene Persönlichkeit. Er hat ein 'Alter von nicht weniyer als 02 Fahren erreicht und lebte seit einem Vicrteljahrhundert m voll ständiger Zurückgezogenheit. Als der dritte Sohn eines der letzten Minister Ludwig XVl. geboren, wurde er von dem Kvnigund der unglückiichcn Marie Antoinette über dic Taufe gehalten. Während der Zeit der Emigration in Rußland wurde er von der Kaiserin Katharina liebevoll erzogen, in deren Dienste er auch als Offizier trat. F», Fahre 1814 sollte er auf Befehl Napoleon's erschossen werden, aber durch Zufall wurde der Befehl unterschlagen. Im Fahre vorher batte er einen Schuß mitten in die Brust erhalten. Da >lm das Projektil fast gänzlich durchbohrt hatte, war dasselbe nicht zu entfernen und somit schien man auf ein langes Leben des Grafen nicht hoffen zu können. Fndessen durch einen Fall öffnete sich dic Wunde von 'Neuem und es gelang, eine glückliche Operation vorzunehmen. Nack, vollständiger Genesung dem Herzog v. Angou- lcmc als Adjuvant beigegeben, suchte er während der ..Hundert Tage" die südlichen Provinzen Frankreichs «gegen Napoleon auf- zuwicgcln. Fndessen, er mutzte fliehen, wurde aber ge fangen genommen und »ach Tunis gebracht. Nach Napoleon's zweitem Sturz kehrte er bald nach Frankreich zurück und 1823 war er Brigadckommandcur im spanischen Feldzug, in welchem erwegen seiner glänzenden Erfolge zum Äensrallieutenant befördert wurde. Später trat er zur diplomatischen Karriere über. Nacheinander Ge sandter in Berlin und Madrids trug ihm der König Ferdinand' den Titel eines Herzog« von Älmazan an, den aber der General, dessen Stolz dem Nuslande nicht« verdanken wollte, nur für seinen ältesten Solm annahm. Tie Revolution von 1830 unterbrach seine Karriere. 'Vierzig Jahre alt, im Besitz der höchsten Würden, brachte er seinem alten König eine glänzende Zukunst zum Opfer. Erging nach Italien zur Herzogin von Berry und blieb bei derselben bis zu deren und seiner Gefangenschaft. Nach sechs Monaten erfolgte seine Freisprechung, aber während der ganzen Dauer der Juli monarchie zog er sich in's Privatleben zurück. Beim Sturze der Dynastie Orleans spicltc er eine Hauptrolle in der gesetzgebenden ; sp,c! Versammlung. Sem gerader Sinn, sein verträglicher Charakter, „ gezogen werden. seine höchst liberalen Anschauungen hatten ihm in oen Augen seiner Grunde der Arreti» gefragt und sich dann ruhig entfernt zu haben,! A»S Minden vom 27. d. schreibt man in Ergänzung der!Genossen eine hohe Autorität geschaffen. Unter dem Kaiserreich allein rmch die Beweisnusnaimie würbe die Schuld P.'s völlig i telegraphischen Meldung: Kurz vor 4 Uhr beute Nachmittag begab ^ enthielt er sich jeder politischen Thntigkcit und lebte seitdem ver klär geneckt und der »»beiugte Gesangenbekreier, dem Antrag des sich der nach Koblenz versetzte Leutnant Mellin vom bannöveriichen seiner Tochter im Kreise seiner Enkel. An den Grafen von Cham- Herrn AmkSamvals Ick. Weingart gemäß, zu I Monat Gcsängniß Pionnierbataillo» 'Nr. lO in das Pulvermagazin im Fort U (Neu- bord, seinen Nachbar, knüpften sich seine letzten Hoffnungen. Ein vcrurtbe lt, wobei das vcrivandlschnttiichc Verhällniß zwischen dem stadt», um die Uebergabe desselben an seinen Nachfolger vorzu-^ Besuch desselben, bei icincr Rückkehr nach Frankreich im Jahre 1871» Angeklagten und dem befreiten Gefangenen »och strafmildernd in bereiten. Kurze Zeit nach seinem Eintritt in den Bau erfolgte eine, war die letzte, stolze Freude seines Lebens, die Wagschale fiel. — Kaum hatte der Handarbeiter Oscar Fcrdi-> gewaltige Detonation: das Schießmalerinl war cxvlodirt, hatte das Paris, 30. Oktober. (Or.-Korr.) Es ist noch kein« halbe, nand Bierey eine ihm wegen Betrugs zucrkniuite scchswöchentlichc, Gebäude gänzlich zerstört und den genannten Offizier unter den, daß auf dem Boulevard de la Billette ein Herr von eine«, Gesängnißstrafe hinter seinem Rücken. so beaab er sich zu den Trümmern begraben. Tie Ursachen der Explosion lind noch! strolche anaesallrn wurde. Aus die Hilferufe de« Angefälle««,' Wauen zweier noch in Strafhaft befindlichen Männer und schwtn-' nicht testaest-Nt. waren Wächter herbeigeetlt, um den Räuber festzunehmen. Da»i
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