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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.10.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031016026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903101602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903101602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-10
- Tag 1903-10-16
-
Monat
1903-10
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten. Frrila«, II,. Oktober tr»«»:r Sir. 2d47 Mivtnell nicht anaehört hatten; auch der neue Vizepräsident des, -* Mit heute sind die bisher in den unzulSn-lichen RSumen l Teile in oft überraschend lchnrller Zeit mit outer Vrwkb««iunadme ''ilstabes. Kodama. sei zugegen gewesen. Es sei eine Re- der Hausgrundstücke Nr. 4 und S unteraebrachten Brief, und in ihre Familien und Arbeitsstätten zurück. Riedner beglückwünscht r zur Annahme gelangt, das, Japan keinerlei Bewegung Geld-Annahmestellen des Postamts I eingezogen und in >den Vorstand zur Schaffung und weiterem Ausbau des humanen ids zulassen könne, die die Unabhängigkeit Koreas gefährde., den prächtige» Post»Neu ersailles. Der K önig und die Königin von! den. Das neue Heim wir ien, sowie Präsident Raubet mit Gemahlin trafen heute : durch den dreiteiligen Emx Generalstabes, Ködäma. sei zugegen gewesen. Es sei eine solution zur Annahme gelangt, daß Japan keinerlei Beweg ktinn.» NN» cilir't'nör Ital . . , _ ... ^ vormittag 10^ Uhr. vom zahlreich anwesende» Publikum leb Haft begrüsit, hier ei». Paris. Der „Matin" glaubt zu wissen, daß das eng lisch - f r a u z ö s i s ch e S ch ied sger i ch tsa b ko m in e n nur eineu ersten Schritt bedeute und dag weitere Verhandlungen ge pflogen werden sollen. „Petit Parisien" schreibt, das schiedsgericht- liche Uebereinkommeii bezeichne den Beginn einer neuen Äera ui völkerrechtlicher Beziehung. Das Uebereinkommeii wäre vielleicht weniger wichtig durch den Gegenstand, den es behandelt, als durch die allgemeine Tendenz. — „Figaro" meint, trotz der erschweren- später dem Verkauf siir Postwertzeichen, während das andere dem Pförtner Unterkommen bietet. Die Besetzung des Postens eines Portiers, der dem Publikum die gewünschten Auskünfte zu erteile» vermag, war ebenfalls dringend notwendig. Hierdurch dürfte den expedierenden Postbeamten manche Mühe er- spgrl bleiben und so beiden Teilen gedient werden. Im Halbrund schlicken sich die im Erdgeschoß liegenden Verkaufsschalter an. versehen mit den entsprechenden Aiisschristen zur schnellen Orien- Publikums. Die Kassettendecke des Wnndelaangcs. . zvcrkleidungcn und Schalterbauten sind dunkel ge reich verziert. An den Frontsenstern und in der Mitte s sind vierteilige Pulte ausgestellt zur Erledigung ein erfreuliches, zweifellos gewolltes Zusammentreffen, das; das etwaiger Niederschriften seitens der Besucher. Alles in allem ist Uebcreinkoinmeii gerade am Tage der Ankunft des Königs von mit diesem von der Reichspo,«Verwaltung errichteten Bau etn Werk Italien ocröfseiillichl worden sei. „Petit Röpubligue" glaubt, ! geschaffen worden, das einer Großstadt würdig ist und den Be- daß das Uebereinkommeii in den Herzen der anderen Völker einen , düifnisseii des gewaltig ciiigewachsenen Verkehrs lieft», heilsamen Einstich Hervorrufen werde Rechnung trägt. ^ . P a r i s. Die konscrvattven Blatter fuhren Beschwerde darüber,! —' H"tte und morgen „ndet die Einbenisung der dlesiährigen da« in ArmentiSres gegen 10 000 Ausständige haben eine Straße' Re kru lcn zu., den J„fa»terietruppe,iteilen statt. Es herrschte nlüiidern und ein Hans anziinden können, ohne daß auch nur ein einziger scstgenounnen wäre, obwohl dort 4090 Sokdalen sich bcsiinden haben. Erst gestern wurden die Rädelsführer verhaftet, darunter zwei, die zwei Priester überfallen und mit Messerstichen verwundet batten eingezogen und tn l den Vorstand zur Schaffung bau an der Annenstratze verlegt wor. > Werke». Der Anstaltsarzt. Herr Dr. Lenk, in Kötzschenbroda er- rkt vornebm und apart. Betritt man örterte hieraus die Fragen derienigen Krankheitsfälle. für welche - Umgang v die große Vorhalle, so fallen « dir GenelungSbeinie als geeignet zu erachten ieieii: er wleS an dri zunächst zwei geschmackvoll auögesuhrte HolzstLinbauten mS Auge.! Hand der Erfahrungen während seiner beinahe Uhährigen Lätig- Äie die Jn^ri^ten besagen, dient daS linksgelegene Häuschen kelt als Hausarzt dieser Heime daraus hin, da« leichte Lungen- auS diesem Anlässe heute aus »meren StaatSbahnen, namentlich aus de» in der Näbe größerer Garniionstädte gelegenen Linien, ein ungewöhnlich lebhgfler Verkehr. In größerer oder kleinerer Anzahl fanden sich die lungen Vaterlandsverteidiger schon von den zeitigen Morgenstunden ad aus den Bahnhöfen ein und harrten. Lille. Das Referendum der Ausständigen p on i W» größte» Teile in froher Laune. des ElsenbabnzugeS. welcher Armenliores wird am nächsten Sonntag erfolgen. Die Slim- ""ch dem »ene» Heim bringen tollte. Vielfach war aus den ien vernr:e:lt. P e te rsburg Meldungen vor. di > Aus Port -Arthur liegt eine Reihe von eine ruhigere Stimmung in Japan er- .»neu tauen. Aus Toste, wurde nack Port -Arthur gedrahtet, d:e Gcrücbie über ausgedehnte Vorbereitungen zum Kriege seien unbegr indet und die Meldungen über eine erregte Stimmung aus- '.vaiiftfti. Dem Manifest der Progreüisten messt man in Japan aerunae Bedeutung bei. „Nown Kraft zufolge, lud der japanische Kriegsminister 28 Redakteure ein. klärte sie über die Lage auf und emviak! ihnen, bei ibren Auslassungen möglichste Vorsicht u» beobachten. Wie das genannte Oraan des Statrhalters. st weist auch „Priamurskija Wiedomosii" die Unmöglichkeit der Räumung der Mandschurei nach, so lange der Aufstand in Ebina sortdauere. Das Blatt betont, das Militär und MaraniS Ist seien entschieden gegen einen Krieg. Japan werde daher schwerlich seine Besonnen heit verlieren. „Rown Kraj" tritt stir Errichtung von Handels- schulen und Seemaiinsklassen in Ostasien ein. Die Berufs bildung werde Rußland im strnen Osten von der Abhängigkeit von den -Ausländern befreien. Tokio. Die im Umlauf befindlichen beunruhigenden , Meldungen sind übertrieben^ Die letzten hier bekannt^ciewor> bähndosc nach Görlitz verkehrende» Persone»zuge von Dresden- > -.fteustadr bis Bangen und ferner noch aus den Strecken Zwickau— planen i. V-, Leipzig—Elirmnitz und Leivrig-Döbeln. Für morgen ist ebenstlls ans verschiedenen Hauptbahnen die Abfertigung «von Vor- oder fAachzügeu vorgesehen. —* Zu H a n p t geschw o re ii e n für die 6. diesjährige ! Schwnrgerichlsperiode sind durch die heute mittag erfolgte Aus losung folgende Herren berufen worden: Bernhard Odrich, > Kammergulspächter in Dresden: Karl Wilhelm Eduard Kolbe. ! Dr. phil., Generaldirektor. Hosral in Radcbcul; Johann Andreas Nägel, Fabrikdirektor in Döhlen: Julius Hermann Locke. Fabrik- l benner und Kommerz enral in Meißen: Friedrich Ernst Nötel- > ii»iller, Geniemdevoriland in Trachau: Rudolf Ludwig Müller, Dr. med.. privatisierender Arzl in Blascwitz: Julius Heinrich Theodor Leo. Dr. phil., privatisierender -Apotheker in Dresden; -Arthur Kaden, Major z. D. in Dresden: Friedrich Oswald : Psitzmann, Rentner in Loschwitz: Karl Friedrich August Pade, Töpsermeister in Dresden; Christian Ernst v. Egidp, Oberst- 'leuluaiii a. D. inNicderlvßnitz; Gnst.-AdolsMaxFranz, Gemcindc- ' Vorstand in Kaitz; Heinrich August Fleck, Städtgutsbcsitzer in Dohna; Tuisko Alfred Raumann, Rentner in Niederstßnitz; denen Tatsachen sind folgende: Baron v Rost» und der Minister ^corg v. Hangk, Rentner in Dresden; Rudolf v. Stuckrad Oberst- des Aeußeren halten gestern eine Besprechung, deren Ergebnis un bekannt rit. -Auswärtigen Die iaoani'cbe Preß' Amtes über die Lage beobachtet aus Anstichen des nllschwcigen. OertlicheS uud TüchsischeS. Dresden. 15. Oktober. —* Se. Moiestät der König und Ihre König!. Hoheit Vrinze i s i n M athiide und gestern nachmittag '.r6 Uhr zu Wagen von Rehefeld nach PiUnisi zuruckgekehrt. — * Ihre Maiestät die Königin- W it >ve ist heute nach- s mittag von Rehe'eld nach Villa Strebten ziirückgekehrt. . Majestät der König hat die erste Magistratsperson, Meißen. lcutnant a. D. in Dresden: Georg Ferdinand Bruno Reicherdt, Eisenbahndireklor a. D. in Dresden : Dr. Georg Hübner, Apotheker m Dresden: -Albert Bruno Scheibe, Oberst z. D. in Dresden; Hugo Hoesch, Kommerzienrat in Hütten; Gustav Hermann Hoppe, Rentner in Dresden: Johannes Alfred Pleißner, Ingenieur in Plauen; Gustav Fleischer, Rittergutsbesitzer in Klein-Wolmsdors; Kuno von der Hagen, Rittmeister a. T. in Serkowitz; Clemens K nderman», Rentner in Kötzschenbroda; Karl -Hugo Bernhard Eonradi, König!. Hoflieferant, Fabrikant in Dresden: Albert Karl ! Reinhardt, Apotheker in Dresden; Eugen Meinert. Dr. jur., ! Rittergutsbesitzer in Dresden: Bernhard Paul Adolf .Heckmann, siFabrikdirekstr in Meißen; Dr. Julius Heinde, Oberbcrgrat in der Stavt Meißen zum Mitglicdc der Ersten Stündekammcr er nannt. —* Für die Brandkalamitwen in Falken st rin haben Ihre Könial. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Johann Georg zur Linderung der eisten Not je MO Mk. gespendet. —* Tie Z.i t t a ii e r Handelskammer beschäftigte sich «n ihrer letzten Sitzung mit dem Vorschläge der Handelskammer in Chemnitz, dahin zu wirken, daß dem Handel »nd der Industrie das Recht eingeräumt wird, eine nach der Bevölkerungszisser benv. nach der Steuerleistung ihrer Bedenknng cntiprechende An zahl von ständigen Vertretern in die Erste Kammer zu entsenden, ferner daß eine für Handel und Industrie günstigere Zusammen des Vorstandes der Dresdner Orts letzung der Zweiten Kammer herbeigestihrt werde, indem entweder' die Zahl der städtischen Wahlkreise vermehrt wird oder eine andere —* Aus Einladung Krankenkasse fanden sich am letztvergangenen Dienstag nach mittag 66 Kassenärzte winichüeßiich der beiden Vertrauensärzte) 5 Vorstandsmitglieder, beide Btireauvorstände und Herr Bau meister Starke in dem G e n e > u n g s h e i m zu Alt« Wettinsdöhe Männerheim und Frauenheiml zu einem Be suche desselben ein. Nach einer eingehenden Besichtigung der beiden Heime begrüßte der Vorsitzende der Dresdner Orts-Kranken kasse. Herr Fräßdvif. die Herren Kassenärzte »nd wies daraufhin, daß seitens des Vorstandes durch die Erweiterung der Helme alles geschehen «ei. was man von solchen Anstalten zu verlange» berech tigt sei. Die Besichtigung durch die Aerzte habe den Zweck gehabt, diele Heime in Erinnerung zu bringen, damit sie snr bedürftige Patienten auch genügend benutzt würden. Hierbei gedachte der Wahlkieis-Eiiiteistlna unter Wegfall der Scheidung in städtische Vorsitzende auch des Verkiältniiles der Kasse zu den Äerzken, hob und ländliche Wahlkreise erfolgt. In bezug auf dir Zusammen-! hervor, daß dasselbe als rin vorzügliches zu bezeichnen sei und daß wluing der Ersten Skändckammer trat die Kammer den Ehcmnitzcr der Vorstand sich immer bemühe, den Wünschen derHerren, soweit l Vorschlägen bei. in bezug ans die Wablkreis-Abänderiing war man tunlich, entgegen zu kommen. Er schloß mit dem Wunsche eines jedoch abweichender Anschauung, weil man die Wirkung einer' daneindcn Bestandes des gegenwärtrgen Verhältnisses. Ver änderen Wahlkreis-Einteilung nicht ermessen könne. bevor über die Iranensarzt Hoirat Tr. Behrens dankte tm Namen der Herren Neugestaltung des Wahlrechts selbst entschieden ist. Da die! Aerzte siir die Einladung und versicherte, daß sie gewiß gern ge- Industne sich immer mehr nach dem Laude ziehe, so würde sie! kommen seien. Die Besichtigung habe vollauf befriedigt; alle Heil- "ielleicht von der Vermehrung der sladti'chen Wadlkiene eher! fakloren. welche die Aerzle angewendet wissen wolle», seien in der Nachteil als Vorteil haben. Daher erklärte man in bezug ans die vortrefflichen Einrichtung der Heime berücksichtigt worden. Alle Zweite Kammer nur. daß das Uebergewicht des Landes über die Leidenden, die nicht, oder nicht mehr ins Krankenhaus gehören, Trädte nicht mehr begründet fest und erhob den Anspruch, daß fänden hier alle Bedingungen vereint, unter denen sie Gesundheit Handel und Jndnstne eine ihrer Bedeutung angemessene Vertretung und Kräftigung finden können: Viel Licht und Sonne, stanbfleie, in der Zweiten Kammer gewährt werden möge. ozonhaltige Lütt, kräftige Ernährung, vorzügliches Wasser, peinliche — Die L a n d e s k i r ch l i ch e G e m e i n > ch a st zu Dresden Ordnung und Sauberkeit. Hautpflege und Ruhe und nicht zum versammelt nch nächsten Sonntag, abends 8'/z Uhr, imPfnndschen letzten eine liebevolle Behandlung seitens der Schwestern. Die aale. Prießiistzstiaße IO. Neustadt, wo Herr Pastor Aoetaranian! Resultate, die von den Vertrauensärzten beobachtet worden seien. spitzenlatarrde nur im Männerheim behandelt werden könnten Lungenkranke in vorgerücktem Stadium, hochgradig Herzleidende und schwere Asthma» und Neivenletdeude seien von der Ausnahme immer auszuichlieke». Dir Anstalten hätten nicht den Charakter von Krantenanstallru, sondern rollten nur zur Ergänzung von solchen dienen. Herr Dr. Lenk richtet schließlich die Bitte an die Aerzte, dafür iei» zu wollen, daß alle Kranken, die einer Erholung in der geichllderte» Weile bedürfen, auch de» Heime» zugrwieren würden. Vertrauensarzt Dr. Burkdardt erklärte es als wünschen? wert, wenn sich die Kassenärzte an de» von jetzt ab alljährlich stnttsindende» 2 dis 3 Versammlungen belcillgr» wollten, um in denselben allgemeine Frage» zu behandeln, die ictzr fast alle großen Kassen und -Aerzte l» Denilchland aMS ernsteste beschäftigen. Heu Sanitätsrat Dr Findelsen dankte schließlich dem Vorstände siir die gebotene Mögllchkett. zn eingehender Besichtigung der Heime, in jeder Werse - »'wie für die Worte des -Vorsitzenden mit der Versicherung, daß es auch das ernsteste Bestreben der Kassenärzte lest, würde, »ur Er l,littung des guten Einvernehinens mit dem Kassenvorstanoe das ihre beizutragcn. — Von de» erwähnten Heimen gewährt dar Männerheim von jetzt ab 75 Pfleglinge» und daS Frauenheim tiO Pfleglingen Ausnahme. Dir Anstalten sind auSichueßlich aus den Mitteln der OrtS-Krankenkasse Dresden geschaffen und gelte» nach dem Urteile vieler sachverständiger Besucher aus allen Teile» Deutschlands als Mnsteranltalten ihrer Art. —* Die „Gesellschaft für Literatur undKunst" hielt gestern im Weißen Saale der „Drei Raben" ihren zweiten Vortragsabend ab. der den Manen Ludwig Richters gewid met war. Gehöre doch dieser, wie der Vorsitzende Dr. Oettel ein leitend bemerkte, infolge seiner Größe zu iciien Künstlern, die zehn andere anszuwiegen im stände «eien. Aus diesem Grunde wolle l der Verein zur Ehrung des seltenen Menschen das Seinigc bei tragen. Hierauf betrat Herr Pros. Dr. I. L. Svonsel das mit der Büste Richters geschmückte Podium, um in eingehender Wehe die Bedeutung des volkstümlichsten der Künstler des Ist. Jahr hunderts zu würdige». In dieser Beziehung sei er weder von Menzel noch von Schwind erreicht worden, uiiv nur mit Albrech! Dürer vergleichbar, an dessen Werke er angrknüvst hübe. Ter Sinn für reizvolle Gestaltung machte sich schon bei ihm als Gelüste ft-ines Vaters bei der handwerksmäßigen Herstellung der Städtc- bilder. die später durch die Photographie eine Ablösung erfuhren, beineikbar. Eine scharte Beobachtungsgabe und poetische Ver klärung des kleinbürgerliche» Lebens kam hinzu »nd blieb ihm auch »ach seiner Nvmreise eigen, von der er 18-26 zurückkebtte Sic war ihm durch ein Stipendium des Dresdner Buchhändlers Arnold ermöglicht worden und wirkte ungemein befruchtend aus leine Tätigkeit als Landschastsmaler. Tie Sehnsucht nach Italien über kam ihn später auch in den engen kleinbürgerlichen Verhältnissen Meißens, bis eine Wanderung ins deutsch-böhmische Elbtal ihn die Schönheiten der Heimat erkennen ließ, der sich Reisen nach dem Ric!engebirge und dem Harz auschlossen. Die Verbindung mit dem Leipziger Buchhändler Wiegand nach der Uebersiedlung an die Dresdner Kunstakademie lenkte Richter von der Oelmalerei ab und Mite ihn dem Jllustrationsfach zu. Auf diesem Gebiete, seiner eigensten Schöpfung, hat er wahrhaft Großes geschaffen, bis ihn ein Augenleiden zwang, den Zeichenstfft ans der Hand zu legen. Das drittehalb Tausend übersteigt die Summe seiner Werke, die ihn zum Liebling von Arm und Reich gemacht haben und von denen der Redner eine Anzahl berausgrifs und des näheren schil derte. Viel Verdruß bereitete dem mit reicher Phantasie begabten Künstler die Ungeschicklichkeit der Holzschneider, die anfangs die englische Stahlstich-Manier nachahmten. Die Bemühungen zur Heranbildung tüchtiger Kräfte blieben nickt ohne Erfolg, wodurch die Zeichnungen Richters an ihrer Ursprünglichkeit weniger ein- büßtcn. So sehr nun auch der Künstler die sächsische Note bei behalten. sei er doch der Eigenart der anderen Stämme gerecht geworden. Ten Höhepunkt seines Schaffens bedeuteten die von reinem Sohne heransgegebenen großen Bildersolgen. die auch im hiesigen König!. Kupserstichkabinett iür jedermann zur Einsicht aus liegen. Mit einer Auslassung Ludwig Richte,- an seinem 8ü. Ge burtstage. daß leine kühnsten Träume Erfüllung gesunden Wten, schloß der Redner seinen von liebevollstem Versenken in den Stofs lind Verehrung des Meisters zeugenden Vortrag. Das Audilorium svendetr leinen Ausführungen wohlverdienten lebhafte» Bestall, worauf geschäftliche Mitteilungen folgten. Als Vorbereitung;u dem im November staktfindeiiden 1. Konzert (Russische Tondichteri hält Herr Direktor Kaden am 28. Oktober einen Vortrag: „Uebcr russische Musik". —* Als Gelände für das vierte Jagdreiten der Offiziere der Feldartillerie-Brigade in Pirna war der Eovitzer Exerzierplatz mit Umgebung gewählt worden. Zum Ritt hatten sich gegen 40 Herren eingeffinden. Tie Jagd führte im flotten Tempo vom nordöstliche» Platzeingang über die ständigen Hinder nisse, wendete sich über die Mitte des Platzes nach dem logen Galoppierweg im Tcinnicht und von dort »ach Ueberschreitung der Pirna—Pillnitzer Kunststraße in Richtung ans die südlich Jessen gelegene Ziegelei. In Höbe des Exerzierplatzes wurde wieder eine «üdliche Richtung eingcichlagen und sodann nach Durchschreiten der Saiidgrnbc die Jagd auf dem Platz freigegobe». Als Sieger gingen Oberleutnant Snlzberger und Leutnant Martins durch das Ziel. Ter Master konnte an :15 Teilnehmer Brüche veiteilen —* P o l i z e i b e r r ch t, 15. Oktober. I» einem Abteile des gestern nachmittag V«4 Uhr von Stctzlch hier angekommenen Eilen- babnzuges wurde ein PiivatuS aus einem Nachbarorte tot vor- gcfiinden und polizeilich aufgehoben. Nach ärttlichem Aussprüche ist der Tod infolge eines H erz i ch la g eS eingetreien. - Vor gestern stürzte ein mit dem Malen eine? Saales beschäftigter Dekorationsmaler von der dazu benützten Leiter und zog sich einen von dcr deutschen Orientmissivn. ein geborener Türke, von seiner Arbeit unter den Muhainedaiiern Bulgariens erzählen Wird. Ter Eintritt ist frei! ^ ^ . . , , . , Kn i es ch e i b en bru ch zu. — In der Zeit vom 1. bis 8. d. M. erwiesen sich im Turchichnttt als gute, m einzelnen Fällen als > sind aus einem Grundstücke der Gutenbergstraße 3 oder 4 Ballen glänzende. Niedergedrückt und elend kommen dleRekonvaleszenten: Gä niefedern ohne Kiele gestohlen und vermutlich hier zumeist in die Heime, irüch und munter kehren sie zum großen l verkauft worden. Jeder Ballen ist etwa 70 Kilogiamm schwer »nd Tabei soll und kann >a natürlich gar nicht geleugnet werden, caß LaS Berliner Leben mir beängstigender Schnelligkeit in die -Breite wächst »nd an Tiefe verliert. Das gilt für alle Stände .ird streift. Die Lust an oberflächlichen Zerstreuungen ninintt o.ändig zu. Ihr kommt ja auch die unheimliche Zahl unserer V e r g n ü g u n g s jt ä! k e n entgegen. Sie schießen wie Pilze nach ."armem Regen aus dem Berliner Hoden hervor Man muß schon eine förmliche Statistik aufstellcn, um z» ermitteln, wie wele sogenannter Varu'tös es hier gibt. Manche Gegenden sind ftrmlich damit überiät. und im Norden, im lateinischen Viertel Berlins, wo die Slndeitte» zumeist haußen, gibt es eine !angc Straße, in der sich beinahe Haus für Haus derartige minder- «vertigo Singipielballen befinden. Tie hiesige Polizei, die iicitür- Üch zuerst di« böftn Folgen einer solchen Entwicklung z» spüren bekommt, will jetzt gegen diese Anhäufung von Variötc's plan- mäßig Vorgehen. Wenn nur nicht die Folge dieses an sich löblichen Entschlusses sein wird, daß sie sich noch mehr über die ganze Stadt verbreiten werden. Merkwürdig ist, daß daneben auch die besseren Theater beständig lick' vermehren, und nur kurze Zeit vergebt, ohne daß mindestens ein neues Theaterprojekt auftaucht. Allerdings'verwirklicht sich immer nur ein sehr geringer Teil dieser Vläne. Ob der soeben der Ocffcntlichkcit unterbreitete Plan dcr Errichtung eines großartigen, oen Zwecken der Musik und der bil denden ,st ünste dienenden P a I a sie s bessere Aussichten bat, bleibt cibznwarten, E-n Bedürfnis stir einen 'Neben weltstädsi'chcn Bau, in dem sich vor allem ein mindestens 100M Menschen fassen der Saal befinden müßte, ist ganz nnüveiftlbast vorhanden. Ein isicher Rieftnraum lebst hier, und dieser Mangel macht sich viel fach fühlbar. Wenn hier ein großer stongreß oder eine sonstige Masftnversammlnna stattnndet, dann muß man entweder zu einem Zirkus seine Zuflucht nehmen oder um die Gastfreundschaft des, Reichstags- oder des preußischen -Abgeordnetenhauses bitten. Das i ist geiviß kein auf die Dauer haltbarer Zustand, -Aber auch die! wenigen stonzertsäle, die «vir gegenwärtig hier haben, entsprechen in ihrer Ausdehnung nicht mehr den heutigen Verhältnissen, Es ist daher begreiflich, daß sich Männer, wie unser Geigerkönig Joachim,^und unser Hoskavellmciiler und längster Ehrendoktor Richard Strauß, bereitwillig an die Stütze dieses Unternehmens gestellt haben, Ihre glanzenden Namen werden vielleicht schneller, als es wirst der Fall wäre, unftre Kavitalisten zur Hcrgnbe der erforderlichen Millionen veranlassen, die sogar, wenn die Sache I einigermaßen gut geht, noch eine ansehnliche Verzinsung in Aus-i sicht haben. Es wird übrigens behauptet, daß von anderer Seite bereits ein ähnliches Unternehmen geplant sei und daß hierfür so- gor schon die nötigen Gelder beisammen seien. Wir könnten also unter Umständen gleich mit zwei derartigen Musikpalästen beglückt werden, von denen allerdings wohl nur einer vorläufig lebensfähig sein würde. Unftre Musikkrcise beschäftigen sich augenblicklich noch mit' einer anderen Frage, die anscheinend mehr persönlicher Natur, tat sächlich aber von allgemeinerer Bedeutung ist. Vor süns Jahren kam ein blutjunges Mädchen ans Prag hierher an die Königliche Oper, eine ganz nnsenige -Anfängerin, die mir eine festen schöne Stimme und eine allerdings ungewöhnlich große Begabung mit- bracbte. Sie nannte sich E m in t> D eslin n und trat mit ruhren- lündcrn gegenüber von einer oft viel zu weitgetriebenen Liebens-1 Würdigkeit und Gastlichkeit ist, an gutem, sonnigem Wetter wahr lich von Anfang an nicht gefehlt. Sie trat zuerst in einer Mcyerbcer- ^ scheu Oper au«, in der man doch eigentlich nur noch ganz fertige, Künstlerinnen ertragen kann. Aber man nahm ihre eckigen Be-: wegnngen, ihre unbeholfenen Gehversuche aus den weltbedeutendcn Brettern nachsichtig hin und lobte um so lauter und wärmer ihre wundervolle Stimme »nd ihre musikalische Schlagfertigkeit. Von Leistung zu Leistung wuchs die Anerkennung der Berliner Kritik und des Berliner Publikums, und noch waren nicht zwei Johre, ins Land gegangen, so stand Fräulein Dcstinn bereits hier an der ersten Stelle, hätte sich einen weithin reichenden Ruhm erworben ' und nmrde sogar bald daraus zu den Bayrenther Festspielen be-' rufen. Man'sollte meinen, daß eine Künstlerin, die ohne jede Protektion, lediglich infolge ihrer Begabung und der wohlwollenden Gerechtigkeit der Diecttcrlestuna, der Kritik und des Publikums eine so schnelle und glänzende Laufbahn zurückgelegt hat, nur von der dankbarsten Gesinnung erfüllt sei, und kein lebhafteres Ver langen hege, als sie bei jeder Gelegenheit auch nach außen hin zu betätigen. Frl. Dcstinn hat aber jüngst iure Dankbarkeit >n eigentümlicher Art bekundet. Im „Theater oes, Westens" wurde vor einiger Zeit Smetanas Oper „Dalibor" aufgeführt, eins der schwächeren Werke des tschechischen Komponisten, Die Berliner Kritik svrach sich darüber wenig günstig aus. und darob entbrannte das tschechische Herz der Berliner Primadonna in Hellem Zorn,! Sic veröffentlichte in einer tschechischen Mnsikzeitung einen giftigen Artikel, worin sie nicht nur die Berliner Kritik, die sie immer so sehr verhätschelt hat, gehässig angriff. sondern auch die Königliche Oper verunglimpfte. Die Lame, die sich in erster Linie nicht als Künstlerin, fondcrn als Tschechin zu fühlen scheint, schrieb nämlich u, a.: „Unsere Hofopcr, die genug Zeit findet, um Werke, wie d'Alberts „Improvisator", ein Gemengsel des ärgsten Dilettantismus, . . . aufzuführen, die genug Zeit und Geld hat zum Nciieinstudieren, Kostümieren und -Aiisfichren von Briiils „Goldenem Kreuz", verschließt ihre Tore fest vor Eindringlingen von der Art eines Smetana, Das sind keine Kassenersolge, und um etwas anderes bandelt cs sich nicht, Kunst? Das ist Neben sache!" Abgesehen davon, daß es nicht wahr ist, daß die Berliner Hofoper ihre Tore sest vor Smetana verschließt, da dessen beste Oper „Tie verkaufte Braut" sich ständig auf ihrem Spielplane be findet. ist es doch unerhört, daß eine Sängerin es wagt, in einem deutschfeindlichen Blatte des Auslandes das Opernhaus des deut schen Kaisers, das Kunstinstitut, dem sie angehört und das ihr den Weg zum Wcltrnhm gebahnt hat, in solcher Weise hcrunterzurcißen. Man kann wohl behaupten: Derartiges darf sich eine Fremde nur in Deutschland erlauben, wird sich keine Künstlerin in einem ande ren Lande heranszunchmen wagen. Man braucht sich ja nur ein mal die Frage vorznlegen, was einer an der Pariser Großen Oper angestellten Künstlerin geschehen würde, die in einem Blatte ihrer Heimat die dortigen Zustände ähnlich besprechen wollte — oder gar einer deutschen Sängerin der Budapester Oper, die in einer Berliner Zeitung solches wagen würde, Ter Deutsche ist in der gleichen Dingen noch immer von einer schier unerschöpflich«» Gut mütigkeit, und deshalb nimmt sich alle Welt heraus, daraufhin zu sündigen, vielleicht nur, um sich vor den Landsleuten eine unter diesen Umständen recht billige Ruhmeskrone zu erwerben. An und für sich ist es ja gewiß sehr löblich, wenn jeder seine Nationalität hochhält und sie nicht vernachlässigt, auch wenn es ihm im AuSlandc noch so gut geht. Aber er darf doch nie und nimmer das warme Nest, das jenes ihm bereitet bat, undankbar beschmutzen. Ein solches Verhalten verdient den allerschärsstcn Tadel und rann nichr beschönigt werden. Leider aber haben sich bereits einige »gm- mutige" Berliner Blätter gefunden, die bcreitNnllig^ versichern Irl. Destinn habe das gar nicht „so" gemeint, die Sache sei un nötig aufgebauscht, und man brauche sich nicht weiter darüber anfzuregcn. Man nennt dies auf deutsch bekanntlich „Objektivität", was man etwa mit „WaschlÜppigkeit" übersetzen könnte.
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