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Dresdner Nachrichten : 02.02.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187302020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-02
- Tag 1873-02-02
-
Monat
1873-02
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.02.1873
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!2 Mn Bremser der Leipzig-Dre-dener Bahn, welcher seit tem SV. December v.J. im hiesigen Krankenhause wegen Geistes störung detinirt war, hat sich in der vorgestrigen Nacht an dem Holzstaket, welcher den in seine», Krankenzimmer befindlichen Öfen umgiebt, mittelst eines Lhaivis erhängt. — In Nr. 21 unseres Blattes von diesem Jahre berich teten wir, daß ein junger Mann wegen seines rohen und empö renden Betragens gegen Frauenspersonen auf dem Wege über die alte Brücke nach Neustadt arretirt worden sei. Es war ein 22 Jahre alter Handlungscommis Namens Kahle aus Nichtewitz bei Torgau. Gegm ihn sind, wie uns mitgetheilt wird, die Be hörden mU aller Strenge vorgegangen, und ist er nach Verbüß ung einer zehntägigen Gefängnißstrafe auf Grund dieserBestraf- ung von hier ausgewiesen worden. — Jener junge Geschäftsmann von hier, Emil Davidsohn ist sein Name, welcher bekanntlich an, 17. vor. Nt. zwischen hier und Blasewitz, unweit des Lämmchens, um den geringen Betrag von 15 Pfennigen zu ersparen, unvorsichtiger Weise von der vorderen Saiten eines Pferdebahn-Waggons herabgesprungen und dem dabei das rechte Bein zerfahren worden war, ist gestern im Krankenhause an den Folgen dieser Verletzung gestorben. — Vor mehreren Abenden sind zwei vor einem Hause an der Herzogin Garten befindliche Milchglasglocken bübischer Weise durch Steinwürfe zertrümmert worden. Der Verdacht der Ver übung dieser Bosheit fällt auf zwei junge Burschen, von denen der eine mit einen, hellgrauen Nocke bekleidet gewesen ist. — Nach einer neuerlichen Notiz, die uns aus Neustadt zu geht, scheint angenommen werden zu müssen, daß sich dermalen hier ein Dieb herumtreibt, der sein Augenmerk auf Wagen- schuppen und Pferdeställe gelenkt hat, aus denen er Pferdedecken, Kleider, die dem Kutscher-personal gehören, sowie andere Gegen stände, die chm im Stalle in den Weg kamen, entwendet. In der Nacht zum vergangenen Dienstag hat er sich in einen Stall aus der Schillerstraße eingeschlicher, und einen derartigen Eoup verübt. — Sogar noch gestern — nachdem doch schon Schnee ge fallen und ziemlich kalte Winde über unsre Fluren gestrichen sind — wurde uns ein ganz mobiler Schmetterling gebracht. Ob er vielleicht seinen Winterschlaf nicht eher beginnen wollte, al- bis er einmal Schlittschuhlaufen gesehen? Wer weiß ? — Die zum Besten des Alkcrtvereinö veranstaltete Lotterie erfreut sich reger Thciliiahme, nicht blöd hierorts, sondern auch ln verschiedenen Gegenden Sachsens. Die Wahl rer zwölf Hauptgewinne ist jedenfalls eine gute zn nennen, denn Vas Angenehme ist bei jeden, dieser Gewinne mit hem Nützlichen verbunden. Wein erschiene es nicht lockend, ein seines Pianino, oder eine goldene Damciiubr, oder eine Fa- miliennäbmaschlne zu gewinnen, zumal taSLooS nur 15 Ngr. kostet! WaS nun das VerlöosungSbuch anlangt: „Blütben- strautz für die Jugend," zu welchen, die beliebtesten Ju gendschriftsteller Sachsens Drlginalbeiträge geliefert baden, (an ihrer Spitze der würdige Senior und Jubilar Gustav Nieritz), so kann man ml. Recht erwarten, kan dieses Buch für jeven Familientisch eine willkommene Gabe sein wird. — Dem Vernehmen nach sott hie Vcrloomngoangelegenheit nicht lgnge biuausgebehnt werden, sondern cd soll vie Ausstellung der Gewinne in her Osterwoche stattfinheii, und daran sich sofort dte Verlockung anreibcn. — Auch in diesem Jabre wird die in weiten Kreisen be kannte, seit 38 Jahren, bestehende Gesettschatt „Polvlwmnia" nächsten Dienstag Den 4. Februar einen Maskenball in den Räumen tcS Oteuin abhaltc». So viel wir hören, wird auch diesmal ein geschmackvoller Aufzug arrangirk. Freunde von MaSkenireutei, ist hier ein geimßrcitt'cS Gcielisclustksver- gnügen in Aussicht gestellt. — Die Verwaltung der Aetiengeiellschasl „Bairisch Brau haus" hat den in seinem Fache äußerst bewährten Braumeister Herrn Zillich, seither in her gräflich Thun'schcn Brauerei in Bodenbach tbätlg, für die Aktiengesellschaft cngagirt. Fcrncr kaufte genannte Geicttschestt, das an ihrem Eon,ple.re anstoßende Grundstück <-chälerstat>e 'Nr. lo. sotaß, da die Baupläne fertig vorliegeu und auch die Lieferung sämmtllcher Maschinen bc reitS mit der Maschinenfabrik von Münnich in Chemnitz ab, geschlossen ist, mit I. October h. I. der erweiterte Betrieb kn der s. Z, projectirten Ausdehnung beginnen kann. — Die Schlesische Boden-Credit-Aclien-Bank veröffent licht im Juseralcntheile unseres BlatteS einen ProsvcctuS, Hessen Einladung zur Subscription am Thlr. 3,400,000 4üs- prorentiae unkündbare Pfandbrief, rückzahlbar mit 110 Tblr. für je 100 Thlr. Nominal, um so mehr beachtlich sein bürste, als sich bei dem Unternehmen in der Börsen- unb KcustmcmnS- welt gut renommitte Firmen bcthelligen. — In Döhlen bei Potschappel ist gestern Nacht ein 16jähriger Glasarbeiter, Namens Anton, auf dem Bahngleise gegangen, sieht einen Zug kommen, verläßt das Gleis, betritt das andere, wird von einem ans diesem Gleise kommenden Zuge von hinten gefaßt und zur Seite geworfen. Schwer verletzt und durch dis Kälte erstarrt ist der Unglückliche früh todt aufgefunden worden. — Die „B. N." berichten über folgenden Unglücksfall. In Oppelsdorf brach am 26. Januar der ca. 7 Jahre alle Sohn des Häuslers und Webers Scholze von Wald, auf einem herrschaft lichen Teiche im Eise ein und fand alsbald durch infolge der plötzlich herbeigeführten heftigen Erkältung eingetretenen Lungen- genannt Bender, au» Marburg in Hessen, schon I» Mal wegen Diebstahls, Betrug unb Unterschlagung bestraft, u»v erst a», 28. Mai v. Z. aus dem Zuchthaufr entlassen, steht abcrmaiö unter brr Anklage dcö Diebstahls. Derselbe lxitte im August v. I. Im Hause Skr. 12 am Obergraben hier ge mein,chaitlkch mit bei» Kürschnergebllicn Mitschke und dem Schneider Miesel eine Wohnstube iniio. An, 21. entwendete der ticbische Ltubcngcnosse aus de», unverschlossenen Kleiber- schranke dem Kürschner einen Winterübcrzichcr, an Werth 15 Thlr., nnb bc», Friedrich F-erbinanb Miesel einen Sommer- übcrzicher unb ein Paar Beinkleider, a» Werth zusammen 8 Thlr Der Dieb verließ die Wovinmg und kcbrte nicht mehr in dieselbe zurück: er verkaufte die gestohlene» Sachen an de» Haiibclsman» Meier ans der Rhänltzgasi'e für 10 Thlr. Der Angeklagte ist auch er,, kürzlich vom Geeicht wegen cincö ent wendeten Kleidungsstücks, welches vor einem Klcidcrlaten auSaehängt gewesen. zu 1 Jahr 3 Monate» Zuchthaus ver- urtheilt worden: er erhob gegen dieses Erkenntnis, Einspruch und hat babcr diese Straf »och »übt angctrctc». Eine ganz gleiche Anklage liegt auch heute mR, gegen den Unverbesser liche» vor. Derselbe will jedoch glaube» machen, daß er zu dem Winterüberzicber, der im Octobcr ober November vvr de», dem Lchneidermeistcr Lambart gehörigen Eckgcwöibe, Kirchgasse 8, anShing, auf redliche Weise gekommen sei; er versteckt sich hinter vcn großen Unhckcmnte», der diesmal Richter heißt, und von dem er tcn Rock zum Verkauf über kommen haben will. Der Verletzte Lambart kann beute den licberzichcr. an Werth 13 Thlr., der auch an genannten Hanbelsmann ,sür 6 Thlr.) verkauft werden, wieder in Emvtang nehmen. Herr StaatSanwalt Ist-. Franke als auch das Schöffengericht finden den Angeklagten beider Diebstähle schuldig. Der Vorsitzende, Herr Gerichtorath Einert, verkün dete daS aus 2 Jahre und 8 Monate Zuchthaus, 4jährigen Ehrenrcchtovcrlust und Zulässigkeit von Polizeiaufsicht lau tende Urthcll. — Elbliöve in Dresden, 1. Februar Mittags: 2 Ellen 3 Zoll oder l Meter 20 Cent, unter Null. Netteste Telegiimme der Dresdner Nachrichten. Hamburg, 31. Januar. Der Dampfer „Murillo", welcher das Auswandererschiff „Northfleeth" niedergerannt hat, ist als spanisches Schiss eingetragen, und ist es deshalb noch zweifelhaft, ob eine Bestrafung desselben zu erzielen ist; man hofft jedoch den Nachweis führen zu können, daß die Eigen- thümer Engländer sind, in welchem Falle sie von den englischen Gerichten zur Rechenschaft gezogen werden könnten. London, 1. Februar. Tie gegen die hiesigen GaSarbeiter erkannte Gefängnißstrafe von eine», Jahre ist vom Minister des Innern, Bruce, auf vier Monate herabgesetzt. Lissabon, 31. Januar. In Folge eines unter den Ma schinisten und Heizern der portugiesischen Eisenbahn auSgebro- chenen Strikes ist die Beförderung der Güterzüge eingestellt. Die Curierzüge cursiren noch und werden von den ausländischen An gestellten geführt. Die Regierung wird das Einschreiten der Gerichte gegen die Sinkenden veranlassen. Die Eisenbahn-Com pagnien wollen noch mehr ausländisches Personal zur Wieder aufnahme des Betriebes heranziehen. New - Pork, 51. Januar, lieber die aufständischen Be wegungen unter den Modoc-Jndianern im Oregongebiete wird hierher gemeldet, daß letztere zu Unterhandlungen mit den Be hörden der Vereinigten Staaten geneigt sind. — In dem Be trugsprozesse gegen Tweed hat sich die Jury nicht einigen kön nen und das Verfahren eingestellt, lieber diesen Ausgang des Prozesses herrscht allgemeine Entrüstung. TageSsseschtchte. Deutsches Reich. Der preußische „StaatSanzclger"! bringt ein Verzeichnis, von Personen, welche sich während reS Krieges von 1870-7l durch patriotische Handlungen außer-! halb' tcS Kriegöschauplascs ausgezeichnet und dafür Orden ^ und Ehrenzeichen erhalten haben. Das Verzeichnis, stillt 24.! sage vier und zwanzig Spalten. — Der Offizier, welcher in Köln die von uns gemeldete Säbelaffaire veranlaßt, hat sich erhängt. Vor einigen Tagen wurde in Köln der Besitzer eines hiesigen Bcittlocaies begraben, der von Soldaten mit Sah.-in todtgeschlagen worden war. weil er sich geweigert, den Sol daten nach der Polizeistunde Getränke zu verabfolgen. In der Debatte tcS preußischen Abgeordneten - HauseS äußerte Abg. Ur. Wintthorst u. A.: Nehmen Sic tief Ge-! setze an, dann ist in der Timt kein Friede erreicht: sondern dann beginnt ein Kamps, denen Ende ich nicht abschcn kann/ Dann werden cö allerdings beide Eonfssionen sein, über die eine schwere Zeit hercinbcicht: sie werden die alleräußersten Bedrückungen, Verfolgungen und Schädigungen erfahren: darüber täusche Ich mich nicht; aber Sie werden erleben, das, auch das Staatöwcsen dadurch auf daS tiefste, schmerzlichste und bctrübendste erschüttert werden wird und im schließlichen Ende, darüber bin ich nicht zwciieihatt, wird allerdings der Sieg den Kirchen verbleiben, nicht dem Staate. Die Kirche hat die Verdeikung, der Staat nicht, »nd diesen Kamps ge winnt der, der am längsten lebt lOhv! linköl. Ja, meine Herren, die da Ovo l rufen, darin liegt auch ein Trost, weil allerdings diejenigen. welche mit besonderem Behagen dielen Streit zu führen scheinen, sterblich sind und nach ihnen eine i andere, hoffentlich ruhigere Generation folgen wird. Wenn« der Berichterstatter Ist-. Gneist gestern seinem Unternehmen! gleichsam die Weihe crthciltc, indem er sagte: Wenn cö Gottes Werk ist.'wirk'S vesteben; wenn Menschenwerk. wird's mtter- - - - - - , gehen; so war bas beinahe etwas BlaSphemischeS. iOsto! -poplexre seinen Tod. links und Unruhe«. Präsident: Ich muß tcn Redner unter- — Am 29. v. M. in der 4. Morgenstunde kam in dem l brechen: er bar» diesen Ausdruck dem Berichterstatter und ter Hinterhaus eines auf der langen Gasse in Pulsnitz gelegenen!-^ede gegenüber , die hier im Hause Lehalten,werdcn, nicht »18 gegen »r Stimmen den Bericht de» Finanzausschüsse» " Grundlage der Sprcialbrbatte an .N'l ' - Thiers den her Gottesdienste wurde der ^ Ehren empfangen. Ein Geist. . - - testet am Eingänge der Kapelle, und als Thiers die Schwelle betrat, hielt ihm der Geistliche den Weihwedei hin. Statt aber nur die Fingerspitzen daran zu netzen, nahm der Präsi dent den Wedel selbst in die Hand und begann nach recht» und links ln KrcuzrSform das Weihwasser auszusprenaen. Dann reichte er den Wedel seinem Hintermann Herrn Grevy. Dieser wußte vollends nicht, was er mit dem Wedel anfanaen sollte, aber schnell entschlossen eilte er dem vorauSsck,reitendem Präsidenten nach und legte den Wedel unter seinen vet- sirchl. wo ihn der Meßner des andern TagS nach eifrigem Suchen fand. Der „Eveneinent" bringt den Bericht über dick Gericht», Verhandlung gegen einen l-stährlgen Taugenichts, der beschul digt war, unter der Führung eines preußischen Artillerie- Leutnants „Schein" längere Zelt mit den deutschen Truppen »mhcrgezogcn zu sein, den Deutschen als Spion und dem Leutnant „Scholn" nebenhin zu Zwecken eines schändlichen vctsöniichcn Umganges gekirnt zu haben. Nach SluSsage de» „Evenement" sind beide Beschuldigungen envtesen worden, und hat der Negierunaö-Commlssar de GarroS „seinem schö nen Plaitopcr mit Warme" die Worte bcigefügt: „Eine ein zige Genugthuung ist mir In diesem Proceß zu Theil gewor den; cs ist die, die tlcle UnsittlickKeit unserer Feinde eonsta- tiren zu können, unserer Feinde, welche gewisse Leute als Vor bilder der Tugend hinzustette» gewagt haben! Unb die, welche den jungen Menschen so schändlicher Weise benutzten, warm preußische Offiziere, Offiziere, die ein Kind mit jenem scheuß liche» Vervrechc» besudelten, welches das alte französische Gesetz mit dem Fcuertode bestraftel DaS sind fürwahr die selben Menschen, weiche BazcilleS verbrannt, die Frauen ge schändet, die Einwobner in den Flammen haben umkommen lassen", lieber das Tbatsächliche ist nähere Auskunft abzu- wartcn; die Befriedigung, die ein Mensch über die voraus gesetzte tieie Verkommenheit seiner Nachbarn auSsprlcht, ist für ihn selbst so charakteristisch, daß der Hinweis darauf für seine Person genügt; die schmutzige Wäsche unserer Nachbarn an's Licht zu ziehen, ist auch nicht unsere Sache, daß aber ein Ncgierungö - Eommiffar In öffentlicher Verhandlung, selbst wenn tasF-aclum ricdlig wäre, woraus er ampiclt, eine ganze Armee wegen eines einzelnen UebeltbätcrS aiö tief unsittlich hinstcUt, daS überschreitet denn doch die Grenzen dessen, waS man der nalionalcn Schwäche Nachsicht. Graf Arnim soll an de» Minister des Auswärtigen hie Anfrage gerichtet haben, ob jene Worte wirklich gesprochen seien. Die Antwort und das Weitere blcibcn abzuwarten. Die Zabl der Personen, welche in Paris als der Be- thcNigmig an der Internationale verdächtig verhaftet wurden, beträgt biö setzt ungefähr 130. Wie eS hesßt, begeben sich die Mitglieder der Internationale alte mit Musikrollen in ihre Versammlungen. Sic wollen so den Glauben erregen, baßste eine Gesanggesclischast bildeten. Spanien. In Madrid fand am 30. Januar, Nach mittags 5 Uhr, die oikiciette Vorstellung des neu geborenen Prinzen dem vorgcschriebenen Cercmoniel gemäß vor den spanischen hohen Würdenträgern statt. Am Abend waren die öffentlichen Gebäude illuminirt. Sagasta und Deputirte der eonscrvative» Partei hatten sich zur Beglückwünschung nach dem königlichen Palast begeben. Die Taufe des königlichen Prinzen ist ans den 2. Februar festgesetzt worden, derselbe soll die Namen Louis Amakenö Joseph Maria Ferdinand Franz erhalten. Die Nordcncnöahn nimmt weder Passagiere noch Waaren für Maina und andere Stationen der baökischen Provinzen an. England. Merkwürdig ist cS, daß von dem in den Grund gebohrten Schiffe Norbfleeth mit Ausnahme eines KindcricichnamS noch keine Leichen an's liier geschwemmt worden sink. Die Küstenbcwohner behaupten, der neunte Tag werde die Leichen schon bringen. Man vermuthct, daß viele in dem Zwischendeck während der Katastrophe« sich befanden und dal-cr pon der Sec nicht an's Land geworfen werden. Die Taucher beginnen nun mit ihrer traurigen Arbeit und sie werden viele der Verunglückten finden. ES ist nunmehr positiv scstgcstellt, daß der „Murillo" das Fahrzeug ist. weiches daö Anöwandcrerschiff „Northsteet" nie dergerannt hak. Japan. Dem brltstchcn sten DIee-Consul zu Nedbo zufolge Bevölkerung von 16,061,ivv, eine - - . -L Hauses Feuer aus welches dieses" sowie zwei Hintergebäude des ^ 'awü ^ic'Sawe^^'^'^^ Nachbarhauses zerstörte " Leider verunglückte dabei der Schlosser meister und Spritzenführer Löschner, indem er bei Führung des Schlauches von einer Mauer herunterstürzte und sich, wie das »P. W." berichtet, außer noch einigen Verletzungen einen Bein bruch zuzog. — Subhastationen. Morgenwerdechsubhastirtinden Gerichtsämtern: Meißen: Gustav Schütze s Gartcnnahrung Thlr.. 180 Thlr.; Lc!p- Lindenau, ImtO Thlr " chütz. 000 Daun darf der nicht sagen. — Der Redner fährt fort«: Ich glaube, wir können uns beruhigen; cö ist lediglich ei» Menschenwerk; cS ist ei» Bauwerk, bei welchem der Fürst Reichskanzler der Bauherr, der Vorstand des Bin» dcS-Ministenums der Baumeister, der Berichterstatter Oi-.Gncist der Leipzig wollen unS also beruhigen, ., ... , ser Herren unter die Götter versetzt. Die Gesetze werden von Majoritäten gemacht, die eine sehr unfreundliche Stimmung Thlr.; gegen die Katholiken kocumcntircn, die so weit geht, daß sie Tbir.; Geseke, welche die Neaieruua nicht elnzubringen wagt, auö -wuiuncnums ocr'Ljaumeliicr, ocr verienicriiancr rai-.rviwlii Oberarbciter, her Polier, und der Professor Frictbcra in pzig der Handlanger ist. tSchr gut! im Centruin». Wir ilcn unS also beruhigen; denn zur Zeit ist noch keiner dic- Zschopau: Carl Webcr'ö Wohngebäude. 1115 Thlr.; DreS-j eigener Initiative der Negierung apportirt. (Riste links den: Johann Hehne'ö HauS, Alaunstraßc 58, 6500 Thlr. Odol Große Unruhe. Pfui!». Präsident v. Forckcnbcck ken: Johann Heytie'S Haus, Alaunstraßc 58, 6500 Thlr tazict. — Verlautbarungen im Handelsregister. Erloschen die Firma: A. Utlistt u. Co. hier. Eingetr. die Firma: I. Asch; Inhaber: Herr Isidor Asch hier. In die Firma: Lüder und Kaumann ist Herr Alwin Svicßvach als Prokurist eingetreten. - Gerichtssitzung am 27. Januar. In der unter Ausschlllß der Oeffentiichkcit wider den pensionirten k. k. Re- aimentöarzt vr. Jöwalb aus Trcntschcn in Ungarn abgchal- renen Hauptverhcmdlimg, für welche Anklage wegen Beleidig ung eine» auswärtigen »stcgentcn vorlag, ward der Angeklagte frelgesprochen. — Oesscntliche Gerlchtösitzun g am L8. Januar. Der Schneidermeister Leonhard August Völker, Opol Große Unruhe. Pfui!». Präsident v. Forckcnbcck: F-attö ich den Redner richtig verstanden habe, bat er gesagt, die jMaiörität apportirt der Regierung Gesetze. Nach dem gewöhnliche» Sprachgebrauch, in weichem ich diese Worte verstehe, ist dies eine Verletzung -der Majorität dcö HauseS, die ich nicht dulden kann. Ich rufe den Redner zur Ordnung. »Bestall,. Abg. Windihorst: Ich muß mich naiürlich cincr solchcn Verweisung untcrwcrscn; ich crlanbe mir aber zu be merken, daß avvortiren beißt entgcgcubriugcn. Präsident: Ich folge meinem Princip; ich lasse mich ans eine Diskussion nicht ein. Ich avvcilirc aber an den Sprachgebrauch iin ganzen Lande, ob ich »liecht habe oder der Abgeordnete Wiudihvrst. Oesterreich. DaS Unterhaus verwarf tcn Antrag der änßerstcn Linken aus 'Ablehnung des Budgets und »ahm mit hat Japan eine weibliche männliche von 16.733.608, zusammen von 32,704,890 Seelen. In Bcdko wohnen der letzte» Zählung gemäß 780,821 Per sonen und zwar 116,812 inäniuichen und 369,509 weiblichen Geschlechts. Bcddo ist cino schr große, aber nur in den Ge- schäftstbehen stark bevölkerte Stadt. Die Hauptstadt bedeckt einen Flächenraum von etwa 28 englischen Quabratmeileu, und ist demnach nach London räumlich die größte Stadt der Welt. Der militärische SMdithcii enthält den Palast des Mikado, der eine Onadratmelle cinnlmmt, die RegierungS- gcbäude u. s. w. - Alle Schauspieler und Jongleurs wurden benachrichtigt, daß sie Ihre Proielsion noch tvritere drei Jabre ansüben dvrien. Nach dieser Zeit müssen sie ledoch eine nütz liche Beschäftigung crgrei cn. BIS dahin aber hat die sapa« nisiichc Regierung vielleicht schon den Nutzen der Theater Un gesehen unb nimmt tieleS Gesetz zu Gunsten der Jünger Thaliaö zurück. — Ein Erlaß wurde veröffentlicht, welcher den Männer» von Japan gestattet (nach einer anderen Ver sion sie unter Androhung einer bedeutenden Geldstrafe zwingt) ihr Haar wachsen zu lassen und nicht mehr abrasiren zu müssn», doch muß dasselbe ln einem Knoten am Kopf zusammengedun» den werden. Feuilleton. Das vierte Sinfonie-Concert der K. Kapelle, im Gewerbehaus, brachte in vorzüglichen Ausführungen Beethoven's Ouvertüre „Zur Weihe des Hauses", Men del s s o h n' s „Melusine" und Haydn' s entzückende, anmuthige „Militärsinfonie." Neu war eine Sinfonie von Felix Drä- seke. „Mcrkwürd'ger Fall" — heißt's in den Meistersingern. Ans die leidige Art, ein sonderbares Werk zu verspotten — das Sonderbare verspottet sich leicht — verzichten wir. Auch würde ganz abweisender Tadel nicht passend sein. Das gewöhnlich Ge weine weise man ab, aus ihm droht Gefahr für den guten Ge schmack. Jrvthümer eines bedeutenden Talente« richten sich von selbst, sie bringen selten Schaden. Die Sinfonie Dräseke'S ist keineswegs schön, obwohl Schönes in ihr vorkommt. Man muß, um sie richtig zu taxiren, daö euriculum vit»s des Autors in Betracht ziehen. Dräseke ist 1835 in Coburg geboren. In Leipzig absolvirte er das Conservatorium, studirte Composition unter 1R-. Rietz, ging dann zu Liszt nach Weimar; später verkehrte er in der Schweiz mit R Wagner. Gegenwärtig lebt Dräseke in Lausanne. In Weimar gab es 1857 ein tolles Genielebert. Liszt hielt einen kleinen Hof und cS fehlte nimmer an Anregungen und Anspornungen, aber an Kritik. Man trieb Selbsteulät». Die Welt da draußen glaubte man ignoriren oder befeinden zu können; kein Wunder also, wenn späterhin „die Welt da draußen" die jungen krastgenialen Weimaraner iguorirte oder befeindete.
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