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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 29.07.1920
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19200729011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1920072901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1920072901
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-29
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
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vre-taerAachrichtr» NMN Nr. r»r 4S gewöhnliche Lokomotiven, 19 Front-Vokomottven. 27 Panzer-Lokomotiven. 77 Persooenwags«, mg »ütenvagen. - ISO Draisinen. 1 rank. 'MM! sich MilUn en no an die ßerfter S Im Jahre 1018 käme» t-ven zur Ablteseruidg. Lokomotive» verringtzzt s> dem Kriege ivnrde» «vnailich etwa bessert. Nach der OAvbep-Re»»lsstton 'AVI Prozentsatz auf 1 Pi«t«nt»nd tzat Uch >q»»vi, 2 Prozent gehoben. Bon Monat <n si't» die Z»,hl der gebrauchdf>cht«cn -vkptznft egelmäßtosr Etse »Ga-» vssk e daher nicht mtgl»tch »»d »geWvä vorhande». Znm Abtransport »»n michtigste« Rvd,t»fferzleug«x,sMiei Bon, 1. Assdtzst'- solcher MtlltäMs. z. ß.llg Ural, und Banmwole ,«O nicht mehr alo drei Züge geste Bolkswirlici». Kongreß t» Mockau, 22. Die Wirkung der Sozialisierung des Fluß- r erkedrs ivird durch folgende Daten eines der Fluß- oäken grell beleuchtet: April 18,7 April 1918 Persone „dumpfer 268 2V Schleppdampfer mit Fra«l» 128 1 Dampser ohne Fracht 7'i - i i Flußbarken 18!» 2 Industrie: Da» allgemeine Kennzeichen kst eine ndnehinende Prc'duktivn, obivvht in vielen «och a». nei,enden ,Fabriken die 'iaht der Arbeiter zngenommen Kai. Im ganzen aber mit die Gesanftzabl der Arbeiter abge nommeii Die Löhne „eigen natürlich rapid. (fine :Nostaner Eiseiibahniverkstätle deschüftigte >8l6: >182 Arbeiter >817: ,I7!> und 1918: 1772 2lrbetter. Die Ritual,me betrug also Prozeat. Oil^ichzeUig stieg die Zahl der a r de i r s i r e i e >l Lage von 6 Prozent im Jahre 191«. „uf Pivzenr im Jahre >81". iPrcf. Isiase n inr ..Ökono mist".! Auf den in Betrieb brsindlichen Werken in Mos- l.ni n> bettet,»: am 81. Anguit 1818 11,1780 Slrheitrr, am 1. Iinri 1818 80 7"0 Ardciter. Jur die 21 b m a n d e r u » g der Arbeitslose » auso Lund von Petersburg sind bezeichnend die Zahlen der na ß g eoenden Fahrtausweise: vtine iVannlic mit Famtlic OtttüGS t«r SiichMes. rer» kagesdurckschn. 10', 881 71 e, 67*3 1782 betrug im Durchschnitt 750 Pud monatlich leine Jahre 1817 aus 118 Pud. 1818 7 881 l.t > 78 18 7.Vt 87,81» Lezeinber 1817 1 887» Januar 1818 1 ltl Februar 1818 «i 188 '"s a r r 181 n 6., til April 1818 17 818 -r ie >t o t> t e u förd e r u n g pro 'Arbeftei in normaie» Zeiten Tonne iß »1 Pud!. sie sank im »m Jahre 1818 auf 21» Pud: eine Abnahme also von 68 Pro zenr. Im Donezbassin und im Uraigebiel ergibt sich gegen 1917 eine Abnahme von 8» Prozent. !„Ekvnvmitscheskaja Shiin".» AehnUch liegen Dinge in der Textilindustrie. Im Moskauer Rauon mußten im September !8l8 18 Manufak turen geschlossen werde», nachdem zum 1. April 1018 bereits 98 Textilbetriebe ihre Arbeit eingestellt hatten. An Roh baumwolle waren im kerbst 1818 etwas über IM »OY Pud vorhandenem daß das Eingehen der letzten Spinnereien nur noch eine Frage der Zeit ist. Die Fabrikation von groben Tuchsiosse» sanl im Verlauf der ersten acht Monate um 85 Prozent gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres, nach dem sie 1818 schon um 7>r Prozent «regen 1817 abgenommen batte: in den Baumwollspinnereien betragt der ProduktionS- rücHang gegenüber der Leistung vor dem Kriege bis zu Ni Prozent. Dementsprechend arbeiteten im Jahre 1818 in den Spinnereien 11,6 Prozent, in den Webereien 28,8 Pro zent, in den Färberei» 8,2 Prozent und in den übrigen Ab teilungen der Textilwerke 21,8 Prozent der "Arbeiter im Ver gleich zum Vorjahre. Dagegen lim sich in den vier Jahren vom 1. Januar 1911 bis 1. Januar 1918 die .fahl der Textil arbeiter insgesamt um 28Z Prozent verringert. i..Prawda" und Arberlskommisi'ar Schliapnikviv in „Ekon. Sbttn"! Die Hauptursarhe der schweren Lage, in der sich die russische Indilitric befindet. schreibt der Arbeitskommissar Schljapnftow im „Ekon. Lbisn" vom 19. 'November 1918, ist das Fehlen jeglicher Disziplin und Ordnung in den Fabriken. Die -krbefterräte und FabrikkomiieeS, die zur Slufrechierhattung der Ordnung in den Fabriken eingesetzt waren, haben der allgemeinen Lache nur geschadet, sie haben die letzten Reste der Disziplin untergraben und haben ansierdem das F-ahriksinventar gründlich ge plündert. Alle diese Umstände haben uns ge zwungen, die Arbeit errätc ab Zuschüssen und an die spitze der wichtig st cu Unternehmen Diktatoren mit unumschränkten Vollmachten ü b e r L e b c n und Tod der Arbeiter zu setze ». Wir haben diesem erichüfternden Berichte nichts hinzu- zunigen. Wer Ohren hat zu Horen, der höre! Der Weg der Revolution lieg: tiar vor uns: Wo rohe Kräfte sinnlos ival- icn. da kann sich lein Oiebild gestalten! Möchte unser denk- »ches "Vaterland vor einem ähnlichen Revolittionsschicksal be- nxiliri bleiben!" en vH«» »» e!nrr nach via ilgiM» 8tMrh«L sind, lar GäGrt iveMn. D« Abschlags Ii<l»ßp«rso rg»i >i*««scp zustell« Aellstzsipitzang rdeu. Die < D,««s«n. 7». Juli. lag« »ür liehet». werden den Hinterbliebene« llnterklasien. Pie nach dem dienst gesv»»hci» paGyu nnd ent- elksxr nach vies« Zelt erlssGenen >, Ia»f«nd, Tßucrungs. bschlMsMl-luvg«» aus dt« zustel>««Gen V«»ü»e Gär ig dieser Osezüg« in >n- Teuer»»gsziis«tzGge sind fragen t» den Orte»-der 1) 80 »kd V. « v. H. e» Hinl^rbliebcnfn wevGen sich, nach Hin zurechnung des TenerungszuichlaKS je nach dem Wokinort der Hinterbliebenen und der Höhe der bisher gezahlten Bezüge auf >AMG 18" "Mt. für d>« atlelkltchcnde Witw','. auf 186 bis Am Mk. für dt« Wttw« mi, -inem Kind, auf 17.', di» 278 MI. für di« Witwe mit zwei Kindern, auf 216 bis 818 Mk. für die Witwe mit drei Kindern und auf 252 bi« 118 Mk. für die Wiiwe mit vier Kinder» erhöhen. Doch sind für alle Ortsklassen Höchstsätze festgesetzt, über die zunächst nicht binansgcgangcn werden darf: ergeben sich aus der Berechnung des TeucrungsziischlagS höhere Bezüge, so tritt eine Kürzung ein. Soweit darüber hinaus nach dem Meichsversorgirngsgesetz ooranssichtlich höhere Bezüge znüehrn. wird eine vorläufig« Iestsetziing dieser Bezüge ini» größter Beschie«kign»g erfolg««. Dg der Leuerniigsuischlag nur »en Hinterbliebenen gezahlt werden kann, deren Sruükrer nach bei» 81. Iu!r 1811 im Heeresdienst gestanden hat. so kann die Zahlung nur gegen Vorlage einer Bescheinigung erfolge», die von den Hinierbliebeiien selbst zu unterschrciven ist. Ei» Vor druck für dieie Bescheinig»»,, ivird den Hinterbliebenen znKleich mit einen, Ben.ichli<htig»ingsschreibrn im Laufe des Monat» Juli dnrch die Pvitanstalten und 'mistigen Zahlstellen der Hiiiteibll.ebenenbezüge zugchen und ist bei der Auszahlung der HnUerhliebenenl'czsige unterschrieben »orznlegen. Die Htme,bliebeneu der vor dein 81. Jul, 1811 „,is dem .Heeresdienst ansgrschiedeneu MNitsirper Ionen können leider vor-äusig bei der Zahlung des Teue- inngszuschlages nicht mit berücksichtigt werden, da das Reichsversorgungsgcsetz diese Hinterbliebenen nicht mii- umfastt. Eine Neuregelung der Versorgung dieser Hinter bliebenen ist jedoch in Vorbereitung. "Auch .Hinterbliebe nen von Offizieren kann der Tciierungsznschlag nicht ge währt werde», weil die gegenwärtigen Bezüge von Osfi- ziershinterbliebenen zum Teil schon die nach dem Rcichs- vcrsorgungegesctz znstehenden Gebührnii'i'e erreichen. So weit durch diese Beschränkung Härten entstehen, was namentlich bei Eltern gefallener Offiziere der I-all sein wirb, werden sich die amtlichen I-ttriorgestcllcn für .Kriegs hinterbliebene dieser Hinterbliebenen besonders annehmen. Steuerabzug in Höhe von 1V Prozent hat auch S»G« Jul» zu erfolgen. Vom l. « u g u st d. Z. ab treten erst die uer- letchterungen ein. dt« t» dem weletz zur ergänzenden Regelung des Lteusraüsug,« vom Arbeitslohn va« S1. 2mli ilHV fsitaelegt sind. Das Lanürsstnanzami »achsen rikrd in -en Wjlchsien Tagen eine ausführliche Notiz üher diese jZrag« Mrüfsentltchen. A v »in «artetltag des «ondeMßlsstgr BerdeMes findet vom 29. Zult bis 8. August inPre-oeil statt. Nus dlektm Anlaß veranstaltet der Student,^H,ka»retn .A rivn' t.M. V. yvritag abend von >48 Uhr an t«arosien Saal« der Dre»b»r< .Gtausmannschaft einen Srstkvminrrs. —* Die TonunG, -er Hauptmarkthale ist auf mehrere Wochen ander Betrieb gtfetzt. weil sie gründlich gereinigt und instand gesetzt werben «ub. —» Das Rsuzert de« Vts»»er«q«,a^»iuo ,«sat»a»ia- murd« wcgen zu geringer Läugerzahl tnfolg« fchlechte« Wetiir« ah. gesagt. ttzer e —* Oberbürgermeister Bl üher ist vom 26. Juli bis unt 28. August beurlaubt. Tie Vertretung hat Bürgermeister Dr. Kretzschmar übernommen. —* Ministerdesuch in Hirschselbe. Das staatliche Elektrizitätswerk und das B r a u n k o h l e n w e r k in Hirschfelde erhielten Montag den Besuch des Iinanzministers Dr. R e i n h o l d. In Begleitung oes Ministers befanden sich Ministerialdirektor ttleheimrai Inst, 0>eh. Bergrak Iischcr, (Äeneraldirellor Müller. Direktor Woerle vom I-rnanzministcrium, sowie die Abgeordneten stadtrat Schwager und Stadtv. Schembor aus Zittau. Rach einander wurden das Elektrizitätswerk, der Kohlenabbau mit seine» großzügigen Bcsördcrungsanlagen. die noch im Bgu befindliche Olencratorenanlagc, die Brikeltfabrik und schließlich die ebenfalls zum Teil noch im Bau befindlichen Arbeitcrwohnhäuscr eingehend besichtigt. Die Besichtigung nahm mehr als drei Stunden in Anspruch. Darauf fand noch eine Zusammenkunft des Ministers mit Mitgliedern der Betriebsräte der beiden staatlichen Werke statt. Hierbei kam es zu einer recht ersprießlichen "Aussprache, bei der die Arbeiter-Vertreter nicht nur dringliche Wünsche der Arbeiter schaft zum Ausdruck brachten, sondern auch aus ihren Er fahrungen heraus manchen praktischen Wink gaben. Be sonders snmpathisch nahm der Herr Minister ein durch den Betriebsrat norgeiragenes Angebot der Bergarbeiter-schatt auf, wonach diese sich bereit erklärte, eine Sonntags schicht ohne jede Vergütung zu leisten, wenn der Ertrag (cs komme» 1500 bis 17»» Zentner Briketts in Frages unter die bedürftigen Alters- und I n v a l i d e u r e „ t n e r in der Amtshaiiptmannschast Zittau kostenlos verteilt wird. Dle kssöldene Hochzeit feierten am 25. Juni Pri- »cttus <H>rit«i» Ne n-del «nü sein« Gattin gev. Roßberg. Pfarrer Rofcherg segnöte daS Paar ein und übergab im Kamen des «»angeUich.lutherischen Lanütskonsistoriums eine EhrenLibel und für den .Kirchenvorstand der Sinnen- Gemeinde ein Neues Schmuckiestament. —* Der Steuerabzug. Die vom l»ewerkichaftsbund der Angestellten verbreitete Ansicht, daß der Steuerabzug erst vom 1. Angnsi d. A. ab «inziltreten hätte, ist irrig. Der * «in T»d<«»pser -«» BrskGunßltzcks i, der Straße. Am 2Z-rnstog abend. 14l» Uhr. ist bas alte ArbeitslnädAen Elsa Nttzschkc. däs. nKk , bei dem Brandunglück schwere Verbreunuktzs» fast bin ganzen Körper erlitt, im Krankenhause IvGankstatzt nach entsetzlichen Qualen gestorben. Die Eltern deS «-glück lichen Mädchens wohnen in Gpstritz. Die übrigen Schwer- verletzten hasst man am Leben zu erhalten. Die Gertrud Berger, die bei den Eitern in der Loutsensiraße wohin, trug bei dem Sprung ans dem I-enster «inen Unterschenkel- brnch davon. Die direkt über der Expiosivnsstellc ivohneude Schneiderin Iran Po risch zog sich, als sie mit dam Töchterchen des Besitzers der Wohnung, der gerade nicht anwesend war, durch das I-enster auf ein -arunlerstehekdes Dach sprang, eine Verstauchung der Wirbelsäule s»«,e Ileischwunden am Oberschenkel und Unken Ellbogen zu. Der amlllctx Bericht der Feuerwehr über daS Unglück lautet: Die Feuerwehr wurde Dienstag 1».7,5 Uhr vor mittags durch Neichssernsprecher »ach Pillnitzer Straße 5» gcrufc». Bei Ankunft der Ieurrwehr brannte fast bas ge samte >. Obergeschoß eines freistehenden Iallrik Hinter gebälldeS, in dem eine Papierstreichhvlzfabrik betrieben wurde. Der Ieuelwehr ivurde beim Eintreffen mitgeteili. daß es noch »ich! seststünde. ob alle Leute daS brennende Ltvekivert verlasscu hätte», da viel« beraaegespruilgen wären, itzleichzeitig mit dem Absuchen de» (»eschossrs er folgte der Löschaugriss von zivri Seiten des Gebäudes imitteis zweier Tchlauchlcilungcns über eine vorhandene Leiter, die später durch eine mechanische Leiter ersetzt wurde, und über die Treppe. Infolge der überaus großen Heftigkeit des Ieners konnte dieses trotz de» energischen -Angriffes erst »ach längerem Wassergeben gelöscht werben. Die aufgestapeite große Menge an leicht brennbaren und explosiven Waren erzengle eine äußerst intensive Hitze. Erst nach etwa ciiihalbsittndigcr Löschtätigkett konnte die Olefahr für das übrige Gebäude, besonders für die dar über befindliche vergualnfte Wohnung, als beseitigt gelten. Personen wurden In dem fraglichen 1. Obergeschoß bzw. auf der Treppe nicht mehr vorgesunden. Bor Ankunst Ger Feuerwehr waren die durch das vermutlich explosionsartig um sich greifende Feuer höchst gefährdeten Personen zum Teil über die Leiter hcruntergesliegen, zum Teil waren sie einfach durchs Fenster aus den Hof gesprungen. Im ganzen haben sich N Personen in Sicherheit gebracht, weiche größtenteils Brandwunden, darunter vier schwere, bzw durch das Hernnterspringen auch noch andere "Verletzungen davongetragc» haben. Fünf der genannten Personen wur den mittels der sofort nachgerückten Kraftkrankenwagen in das KraniciftiauS Iohannstadt geschasst, nachdem ihnen «in Arzt die ersten Notverbände angelegt hatte. Die Auf- rättinungsarbciien waren 12.13 Mir nachmittags beendet, lieber die Enistch»»gS»rsach-e ist Bestimmtes nickt anzn- geben. Der Fabritbetrieb sollte verlegt werden, und waren die "Vorbereitungen dazu gerade im Gange. Die beiden Arbeilsränme mit Roh- und Fertigwaren, sowie Mobilia- und Maschinen und der Borsaal sind größtenteils aus gebrannt. Von den "Beamten der Feuerwehr haben ei« Brandftigenicur und zwei Feuerwehrmänner Brand wunden erlitten. -* Ei« dreister Diebstahl wurde am letzten Sonntag bei einem FIcischermcister in der Großen ha iner Straße 207, verübt. Ol egen 142 Uhr nachmittags wurde das allein anwesende 18 jährige Dienstmädchen durch Klingeln zum Leffncil der Vorsaaltür veranlaßt. Draußen stand ein Unbekannter, der sich nach der Herrschaft erkun digte. AIS er von dem Dienstmädchen erfuhr, daß die Herrschaft weggegangen fei, drängte er sich mit dem Mäd chen in den Vorsaal hinein, klinkte die Tür ein. warf das Mädchen zu Boden, band sie an Händen und Füßen mit Stricke» und preßte ihr rin mitgcbrachtcS wctßeS Taschen tuch, daS den Buchstaben „dl" rot cingestickt trägt, in den Mund. Dann erbrach der Unbekannte einen Schrank und stahl daraus wertvolle Schmucksachcn. u. a> «in goldenes 'Medaillon mit dem Kvpibild eines Ehepaares, einen matt goldenen Schlangenring Um Kopf einen Smaragd und einen Brillant), eine goldene Brosche iverschlungcne Glicderform mit Rubin), eine goldene DamcnuHr, bereu Teckel mit blauer Emaillcvcrziernng versehen ist, und eine lange goldene Damenhalskette. Mit dem Diebesgut ergriff der Täter die Flucht. Das bedauernswerte Mädchen war so gebunden, daß cS sich selbst nicht helfen konnte. ES konnte erst gegen 8 Uhr abends durch einen Herrn, der W Kunsl un- Wissenschaft. ! * Universität Leipzig. Dem Dr. phft. Benno L andS- b c r g c r aus Friedck ist die Lchrberechtignng für semitische Plnlogie und dem Du. vbil. Friedrich Oertcl an» Leipzig die ftir alte Geschichte in der Philosophischen Fakul- >ät erteilt worden. * Ehrendoktor. Rektor »nd Senat der Technischen Hoch schule Dar m st c> d i beschlossen aus 'Antrag der chemischen Abteilung, Sracftsminister a. D. Theobor Moellec, Berlin, wegen 'einer großen 'Verdienste um die Kriegsled::- tndttstrie den Titel eines Dr.-Ing. ehrenhalber zu verleihen. * Die zweite Dozentin an der Berliner Universität. In der philosophischen Fakultät der Berliner Universität bat sich jetzt die zweite Privatdozenlin habilitiert, nachdem Fräulein Paula -Hertwig schon vor längerer Zeit ihr vor- anging: Fräulein Rhoda Erd mann, für das Fach der Zoologie: „Viru» <l>>oft--.ftn>u" nennt sie nach -em Muster von „vir die lateinische Einladung zu ihrer An trittsvorlesung. f* Ein Forschnugsinstitut für die deutsche Zement, iudnftrie. Während der Tagung des "Vereins deutscher Portlandzementfabrikanten in Heidelberg trat der Wissenschaftliche Ausschuß der gesamten deutschen Zement- Industrie zusammen, nnd beschloß die Errichtung eine» Forschungsinstitutes für die Zeinentindustrie. Die prak tische Arbeit wird zunächst dnrch die Einrichtung einer Wärmestelle begonnen: darüber hinaus ist Fühlung m.t hervorragende» Forschern für den Ausbau des Institutes genommen. Inwieweit die Zementmasclsinenindustri« an den Arbeiten zn beteiligen ist. wird von weiteren Berhand- lirngen abhängig sein. Di« deutsche .Iementindustrie hat vor dem Ausland den Borzug. daß die technischen Leiter der Isabrlken fast ohne Ausnahme «kademtker sind. f* Di« Ta«zschnl« Elizabeth Dnnca« ist nach sechsjLhri- gem Aufenthalt in Amerika mit ihren deutschen und ameri kanischen Schülerinnen t» der Schweiz «tngctroffen. Die Schule wird sich zunächst in Zürich niederlafsen und von hier ans die Wiedereinrichtung ihres Darmstäbter Hause» betreiben, das ihr von deutschen Patriziern ans der dem früheren Großherzog von Heften gehörigen Marien- höh« bei Darmftadt errichtet worden war. f* Ei« politisches Messe» M«Ie«o. Rudolf Ktellen, Der tzervorragenbe Historiker der Uaitwrsitst Upsala, läßt nächstens einen „Grundriß zn einem System der Politik" erscheinen. ES ist das System, zu dem er in seinen früheren Schriften: „Schweden". „Tie Großmächte der Gegenwart", „Der Staat als Lebensform" die Grund linien zog. ß* Ei« sächsischer Bsich«rfreund aus alter Zeit. Die Bibliophilie steht heute in ihrer Blüte: aber zn allen Zeiten Hai cs leidenschaftliche Verehrer des Buches gegeben, die in der Sammlung kostbarer Werke ihr höchstes Lebensziel sahen. Bon einem solchen bedeutenden Bücherfreund, dem man in Frankreich eingehende Beachtung gewidmet, mit -cm man sich in Drittschland aber noch nicht beschäftigt hat, berichtet Günther Hildebrandt in der schönen bei Horst Stobbc in München erscheinenden Zeitschrift „Die Bücher stube". Es handelt sich um den sächsischen Grafen Hoym. der in der Geschichte alS sächsischer Gesandter am französischen Hof und als Kabinrttminister im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle spielte, dann aber durch seinen Gegner, den Grafen Brühl, gestürzt wurde und sich in der Gefangenschaft mit 42 Jahren 1788 selbst da- Leben nahm. 1713, während seines ersten Pariser AufentbafteS. begann er mit der Anlage seiner großartigen Büchersammlung. In den ersten zehn Jahren seiner Sammeltätigkeit gab Hoym MONO Livres ans: im nächsten Jahr aber war die Summe bereit- auf 7,8 000 Livres ge stiegen. 1728 kaufte er aus der Brrsteigerung der Bücher des großen Staatsmannes Eoibert für weiter« 31000 Livres. Bei seiner Adrette ans Paris Im Jahre 1728 hatte er im ganzen 88 278 Livres aufgcwandt. Als er starb, hatte er für selüe Bibliothek die Summe von 121273 Livres anS- gegeben. Den Katalog seiner Sammlung ließ er sich allein 8000 Livres kosten. Für diese Summen aber hatte er auch herrliche Kostbarkeiten zuiammengrbracht. Er besaß nicht weniger al» 70 verschieden« Horaz-Ausgaben, vier Exem plare des Psalters von 1833, aus Pergament gedruckt die Mainzer Bibel von 1482, BrantS Rarrenichisf von 1497 und andere Frühwerke brr Truckkunst. Unier den Mann- skrtpten war ein Breviarium besonders kostbar, in einem Band au» braunem Maroquin gebunden, verschwenderisch mit Goldstempeln und Ledcrintarsien geschmückt, lieber. Haupt legte Hoym großen Gert aus prachtvolle Einbände. Bon dem seltenen blauen Maroquin hielt er immer ein kleines Lager von 200 bis 300 Fellen, um die berühmten Buchbinder, di« für ihn arbeiteten, zu versorgen. Uebrr bi« Einbände de» großen Binder» Padrlvup gerät Hoym» Biograph Pichon geradezu in einen Zustand dtbliophiler Verzückung. Als dieie .Herrlichkeiten auf der Bersteigerung 1738 in Paris wieder zerstreut wurden, da brachten sie 87>ltOO Livres, also über JOltOO Livres weniger, als Hoym ausgegeben hatte. s* Andersen-Fund«. Fünf Originalmanuskripte des großen Märchendichters H. Eh. Andersen sind, wie die Kopcnhagener „Politiken" melden, kürzlich bei einem Pariser Antiqnar aufgefunden und von dem dänischen Ber- lagsbuchhändler Munksgaard erworben worden. Es handelt sich um die Handschriften zu den Märchen „Das kleine Meer- wcibchcn", „Deo Königs neue Kleider". „Der fliegende Koffer", „Die Störche", „Der Paradicsgarien", die alle vom Dichter mit Korrekturen versehen sind. Diese wichtigen Manuskripte sollen für das Andersen-Haus in Odense er worben werden. Dom Opfer zum Werk. Bon Karl Sche sfler. Karl Schesfler ist der geistige Führer des kürzlich zu- sammen mit dem Deutschen Gerkbund und dem Dttrerbunb begründeten „Bundes der Erneuerung", und wir geben hier seinen Aufruf darum wieder, weil sich nach den Tagen von Spa in um so stärkerem Maße zeigen wird, -aß politische und wirtschaftliche Programme allein keines falls die deutsche Zukunft sickiern können. Scheffler schreibt: Faßt man zusammen, wogegen sich der Wille zur Erneuerung wenden soll, so kann man sage«: es muß der großen Albernheit, die jahrzehntelang in all unserem Tun. in unserer Arbeit und in unserem Feierabend ge wesen ist. der Garaus gemacht werden. Unser Arbeiten war eine mühselig« Hast, ein Anspannen aller Nerven, um AeußerltcheS zu erwerben, zu mehren umd sestzuhattvn. eine ungeheure Anstrengung ohne zureichenden geistigen und seelischen Inhalt: und unsere Ruhezeit war ausgefüllt mir leeren "L4ergnttgungrn. Zerstreuungen und mit unechtem Lcbcnskomsort. Alle sind in diesen Strudel von Arbeit n«d Zerstreuung hineingcrisscn worden, keiner hat sich ganz dem Taumel entziehen können. Nnd so ist die ganz« Nation in einer unheimlichen Weise der Albernheit verfallen. Bei erstaunlichen Elnzcileistunaen war st« ideenlos in der Arbeit und kindisch in der Ruhe. Das kommt daher, weil di« Deut- sche» ihrem besseren Selbst entfliehen wollten: sic haben wie toll gearbeitet und gelebt. ,nn nicht zn sich selbst zu komme». Alle waren, alle sind noch heute verzweifelt. Und aus dt«. s,r Berzwelflung heraus »verden sie albern. Berzwitkilt aber sind sie. weil sie den Verlockung«» erleaen sind, al» d«,
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