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hält in deutlicher und gedrängter Kürze eine genaue An gabe dcr Preise, der Ankunft und des Abgangs aller' Ei senbahnzüge und Postvcrbindungen, was so vollständig zu sammengefaßt irgend wo anders wohl kaum zu finden sein möchte. Mit Courskarte für 4^ Ngr., ohne dieselbe für 4 Ngr. ist das Büchelchen bei allen K. S. Postanstal ten, in Dresden beim Hofpostamts - Einschreibebureau zu haben. — Der 18. Jahresbericht des unter dem Schutze I. M. der Königin Maria hier bestehenden Vereins für Arbeit- und Arbeiter-Nachweisung auf das Jahr 1858 wclst nach, daß in diesem Zeiträume 3173 Arbeitsvermit- telungen expedirt worden sind. Seit dem Bestehen der Anstalt sind 36,835 Arbeit-Nachwrisungen expedirt worden. Von den 763 männlichen Arbeitern wurden bestellt und qng-nommrn: 28 zum Aufwarten, 2 zum Aschefahren, 2 zum Anstreichen, 5 zum Bogenfangen, 3 als Boten, 2 zum Blumenausschlagen, 12 als Copisten, 7 zum Cigar renmachen, 10 als Diener, 1 zum Dütenpappen, 5 als Drehburschcn, 3 zum Flaschenreinigen, 4 als Flickschnei der, 3 zu Fabrikarbeiten, 7 als Gärtncrburschen, 90 zu Gartenarbeiten, 16 zum Grubenräumen, 1 als Gärtner, 229 zu Handarbeiten, 11 zum Holzmachen, 4 als Haus burschen, 4 als Hausknecht, 3 als Hausmann, 21 zum Kohlentragen, 6 zum Krankenwarten, 2 zum Kleiderreini gen, 87 als Laufburschen, 8 zum Logisräumen, 6 zum Lasttragen, 16 als Markthelfer, 2 zum Möbelausklopfen, 2 als Oelanstreicher, 2 zum Probentragen, 3 als Papp arbeiter, 89 als Raddreher, 22 zum Roßhaarzupfen, 2 zum Schleußcnreinigen, 5 zum Stieselputzen, 6 zum Säcke abtragen, 2 zum Sandklopfen, 6 Lum Steinelesen, 2 zum Teppichausklopfen, 3 zum Wassertragen, 2 zum Weinle gen, 4 zum Zeitungstragen; von den 2410 weiblichen Ar beitern: 369 zum Aufwarten, 11 zum Auswaschen, 2 zu Blumenarbciten, 2 zum Bettenausklopfen, 4 zum Cigar- rcnwickeln, 2 zum Fensterwaschcn, 12 zu Gartenarbeiten, 1 zum Goldiegen, 21 als Hausmädchen, 2 zum Holz hacken, 2 zum Hasenfelleschneiden, 9 zum Jäte«, 21 zum Kinderwarten, 26 zum Krankenwarten, 3 als Köchinnen, 6 als Kinderfrauen, 19 als Kindermädchen, 18 zumKoh- lentragen, 17 z»m Kartoffellesen, 3 zum Kartoffcllegen, 9 als Laufmädchen, 140 zum Lastttagen, 8 zum Laub rechen, 30 zum Nähen (fein), 38 zum Nähen (mittel), 2 zum Papicrglätten, 4 zum Pflanzen, 5 zum Platten, 10 zum Noßhaarzupfcn, 1226 zum Scheuern, 5 als Stuben mädchen, 25 zum Stricken, 2 zum Schneidern, 4 als Ver käuferinnen, 324 zum Waschen, 2 zum Wollekrämpeln. Die Einnahme betrug incl. dcr Geschenke des Königlichen Hauses, dcr städtischen Bewilligung und dcr Beiträge der Mitglieder in Summa 502 Thlr. 18 Ngr. 9 Pf.; die Ausgabe 396 Thlr. 12 Ngr. 4 Pf, so daß auf das Jahr 1859 ein Uebcrschuß von 106 Tblr. 6 Ngr. 5 Pf. ver bleibt. Hierüber im Depot: 200 Thlr. Nom.-Werth Sachs.-Schles. Eisenb.-Actien, erkauft von dem, dem Ver eine von dem verstorbenen Hm. Ober-Appell-Ter.-Vice- Präsidenten 0. Hänel ausgesetzten Legate von 200 Lhlrn. Der aus 81 Mitgliedern bestehende Verein bittet durch seinen Vorstand um recht fleißige Benutzung seiner völlig unentgcldlich exprdirenden Anstalt, so wie um Beitritt zu dem Vereine, dcr so wenig Last auflegt und so reichen inneren Lohn bietet. — Man schreibt uns unterm 12. d. aus Meißen: Mit dcr gestrigen Aufführung von MeyerbeerS .Robert der Teufel" schloß Hr. Theaterdirectnr Meinhardt den Cyclus seiner Borstellunzen. Der Kunstgenuß des Abends wurde durch daS Gastspiel des Fräulein Müller, Solo tänzerin vom K. Hoftheatcr zu Dresden, erhöht, welche die Rolle der Helene freundlichst übernommen hatte. Für ihre treffliche Leistung wurde ihr der wohlverdiente Beifall eines zahlreichen Publikums zu Lheil. Möchten wir recht oft das Vergnügen haben, die verehrte Künstlerin auf un serer Bübne tanzen zu sehen. — Man schreibt der „Allg. Zlg." aus Leipzig: .Phi lippine Welser" von O. v. Redwitz hat in der ersten Auf führung bei unS wenig Glück gemacht; eS ist, meint man hier, zu viel fromme Lyrik und zu wenig Handlung in dem Stücke. — Die „M. Bl." berichten, wie wir auch schon kurz mittheilten, daß der Mörder des Bergmann Pahlitzsch in der Person des noch nicht 15jährigrn Carl Edmund Wüstner auS den Haidehäusern bei Hohentanne entdeckt worden sei. Die That habe Wüstner mit einem si'chtenen Knüttel ausgeführt und bereits cingestanden. Als Motiv führt der zur Haft gebrachte Mörder Geldmangel und drückende Schulden an. Das psychologische Räthsrl, wie ein so jugendlicher Mensch ein so scheußliches Verbrechen aussühren kann, und die Unwahrscheinlichkeit, daß der Mör der mit einem sichtenen Knüttel den Leichnam in der Weise entstellt habe, wie mitgetheilt, wird durch die Untersuchung darüber gelöst werden. — In den letzten Lagen haben sich in den Schach ten bei Zwickau folgende Unglücksfälle zugetragen: Am vorigen Montag ist der Bergaibeiter Gcorai im Forst schachte 14 Ellen hinabgestürzt und hat sich dabei den Schädel eingcschlagen und die Milz zerrissen, was seinen alsbaldigen Tod zur Folge halte. Auf dem Hoffnungö- schachte ist dcr Bergarbeiter Rödig auf einem Bremsberge während dcr Förderung von einer Tonne getroffen wor den, wodurch ihm beide Beine zerquetscht wurden; derselbe ist nach der Amputation gestorben. Die lOjähr. Albine ^ Dölling von Zwickau ist auf der Halte beim alten Bür gerschacht, wo sie Stcinkohlcnstückchen zusammensuchte, aus dcr Maschine ausgeworfenen hkißen Schlacken mit ihren Kleidern zu nahe gekommen, welche Feuer singen, in Folge dessen das Kind am größten Theile seines Körpers schwer« Brandwunden davongelragen hat. — Thermometerstand auf dcr alten Elbbrücke gestern Nacht 12 Uhr: 1 Grad über 0. Tagesgeschichte. Berlin, 12. Jan. Das Londoner .Court Journal" wie derholt seine Angabe, daß, sollte die Prinzesstn Friedrich Wil helm von Preußen einen Sohn gebären, die Königin Victor!« gegen Ostern nach Berlin reisen wird, um Pathcnstille zu ver treten. Doch werde in diesem Falle die Königin kaum länger denn 14 Tage von England abwesend sein. Vom Main, 12. Januar. Die Einmüthigkiit, womit man in Süd-Dcntschland den frivolen Bedrohungen des Welt frieden- von Paris und Turin aus begegnet, läßt erwarten, daß die großen Worte ohne Thaten bleiben werden. Der Staats streich vom Dccember, womit die Revolution zu Boden geschla gen wurde, ist denn doch noch nicht so aus dem Gedächtnisse der Gegenwart geschwunden, um seinem Urheber zu gestatten, einen Staatsstreich in umgekehrter Richtung zu versuchen. Wie sehr sich auch alle conservativen Interessen durch Ludwig Napoleon- Benehmen verletzt fishlen, so find doch die Empfindungen der Radikalen und Demokraten noch weit entschiedener gegen ihn und gränzen an Unversöhnlichkeit. Mit Freuden bemerkt man hier da» Einverständniß der beiden deutschen Großmächte, worin die beste Bürgschaft für Abwehr aller Gefahren liegt. Museum, «gl. «semaldegaterie tm Zwinger, Sonn- u. Feterrags Raturhtstorischeö Museum im Zwinger, Montag, Mittwoch (von IS—3 U.), Dienstag, Donnerstag u. Freitag (von 10—4 U.) Donnerst, u. Sonnabend n. Anmeld. 6 Pers. 1 Thlr., Pers. b Rgr, freier Ekntr., Mont. u. Mittw. (v. 1V—4 U.) geg. Karten ä 5 Ngr.,* Dir.: Prof. Reichenbach. Sonnabends (v. It>—1 u.) gegen Führung (« Pers 3 Thlr.) 2 Mineralogische- Museum im Zwinger, Dienst, u. Freit, freier Historische- Museum im Zwinger. Gegen Karten ä 2 Thlr. Eintritt v. 10—12 Uhr. Mont., Mittw. u. Donnerst, v. »—12U. für S Personen gültig. Director; KrauMng, GophimAr. 6. gegen S Ngr. Eintrittsgeld. Direktor: Professor Veinitz.