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wwdry b.L?en?»6, Hion» Mittag» U. angmommm in der Expedition: Johannetallee u Waisenhausstraße «. «»E.'vi,rtrtjL-t1t< « Ntzs. »et unentgeldl. Lteferung tn'v üau* Lurch die «. Post vierteMrttch LS Ngr. Einzelne Nummer» 1 Ngr. für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. M« SA. Freitag, dm 24. Januar 1862. Anzeigen i. dies. Blatte, das zur Zeit in ö2oo Exempt erscheint, finden eine erfolgreiche Verkettung. Dresden, den 21. Januar. — Se. Maj. der König hat dem Bergamtsregistrator Ferdinand Winkler in Freiberg die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber verliehen. — Se. k. k. Hoh. der Großherzog Ferdinand von Tos kana ist gestern Mittag nach Prag gereist. — Das bei Sr. Exc. dem Herrn Staatsminister des In nern und der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherrn v. Beust, vorgestern Abend stattgefundene Ballfest wurde durch die Ge genwart II. MM. des Königs und der Königin, so wie II. kk. HH. des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin/ der Prinzessinnen Sidonie und Augusta und Se. k. k. Hoheit den Großherzog von Toskana beehrt. — Der Stadtrath schärft in einer gestern erlassenen Be kanntmachung die bestehende Vorschrift ein, daß Trottoirs und Fußwege Seiten der Grundstücksbesitzer oder deren Stellvertre ter bei Schneewetter und Glätte in wegsamem Zustande zu er halten, genugsam mit die Glätte abstumpfendem Material zu bestreuen und bei eingetretenem Thauwetter von dem darauf gefrorenen Schnee oder Eis zu reinigen seien, und weist die Plätze an, auf welchen die Schneeablagerungen stattzuftnden haben. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten am 22. Januar. Unter dem Vorsitze des stellvertretenden Vor standes, Herrn Hofrath Ackermann, wurde die Sitzung durch Directorialvorträge aus der Registrande eröffnet, nachdem vor her das Register theils entschuldigt, theils unentschuldigt ausge bliebener Mitglieder des Collegiums verlesen worden war. hin ter den Negistrandeneingängen ist zu erwähnen, ein Commu- nicat des Stadtraths, in welchem die Bitte ausgesprochen ist, dem Comite des zu gründenden Rietschelmuseuins eine Unter stützung von 500 Thlrn. aus Communmitteln zu gewähren, was um so billiger erscheine, als die Gebeine des verewigten Mei sters in unserer Stadt ruhen und man durch Ehrung der Todten sich selbst ehrt. Das Collegium bewilligte die erbetene Unterstützung von 500 Thlrn. einstimmig. Stadtv. Rülke be richtete über ein Gesuch um Herstellung einer Wasserleitung auf der Bergstraße und deren Umgebung. Bereits im Jahre 1858 ist von einem Bewohner der Bergstraße ein Gesuch bezüglich der Wasserleitung eingereicht worden, auf das die Stadtverordneten aus besonderen Gründen nicht eingehen konnten; besonders aber schien der vom Wasserinspector Dachsel ausgearbeitete Kostenan schlag (3662 Thlr. I Ngr. 2 Pf.) viel zu hoch, weshalb der selbe einer nochmaligen Revision unterworfen werden sollte. Diese zweite Revision lieferte jedoch einen in den Ziffern gänz lich mit dem ersten übereinstimmenden Kostenanschlag. Das Gutachten der Finanzdeputation geht daher dahin, daß, so er wünscht auch das Projekt einer Wasserleitung auf der Berg straße wäre, dasselbe bei dem jetzigen hohen Kostenanschläge noch verschoben werden müsse, bis sich die Sachen anders ge stalten würden. Die Finanzdeputation beantragt ferner, bei der auf diesem Trakte in Aussicht stehenden Wasserleitung statt der kostspieligen steinernen Röhren eiserne oder thönerne zu verwen den. Stadtv. Jordan erstattete über einige Rechnungsangele genheiten Bericht; bei dem Anträge der Finanzdcputation, statt aller drei Jahre, wie bisher üblich, aller Jahre eine Revision des Grundwerthes zum Zwecks der Steueranlage vorzunehmen, entspann sich eine längere Debatte, an der sich die Stadtvv. Protocollant 0. Lehmann, Stellvertreter Walther, Teucher und Referent betheiligten. Das Collegium vereinigt sich schließlich dahin, den Stadtrath zu ersuchen, den Vorschlag der Finanz deputation bei einem neuen Regulative zu berücksichtigen. Nach dem dieser Bericht nach Form und Inhalt genehmigt worden, referirte Stadtv. v. Stübel über die Voranschläge der Ausga bepositionen 1—7 im Haushaltplane 1862. Bei Pos. 7, Un terhaltung von Anlagen, Straßen, Plätzen u. s. w., sind 34.819 Thlr. veranschlagt. Für Pflasterreparaturen ist ein Postulat von 2000 Thalern (früher 1400 Thlr.) angesctzt. Umpflaster ungen sollen vorgenommen werden auf der Lüttichaustraße und innern plauenschen Gaffe, wobei besonders auf die Verbreiter ung der Trottoirs Rücksicht genommen werden soll. Nach dem Regulativ von 1856 haben nämlich die Trottoirs die geringe Breite von 3 Ellen, die sich jetzt als ungenügend erweist. Wei tere Pflasterungen werden mit poussirten Steinen in der Seevor stadt (Räcknitzplatz rc.) vorgenommen werden. Für Unterhal tung nicht gepflasterter Wege sind 1109 Thlr. weniger, für die Unterhaltung von Schleußen 400 Thlr. mehr postulirt. Für Besprengung der Straßen sind 1000 Thlr. veranschlagt, hieran knüpft die Finanzdeputation den Wunsch, das Sprengen der Straßen nicht nach dem Kalender, sondern überhaupt wenn es nöthig ist vorzunehmen. Für Bedürfnißanstalten sind 700 Thlr. postulirt. Da die jetzigen Pisoirs sich als höchst unpraktisch er wiesen, will der Stadtrath drei englische eiserne Pisoirs auf stellen lassen; das Gutachten der Finanzdeputation geht dahin, nach Leipziger Muster Stände für 5 Personen errichten zu las sen, die gut gelüftet und reinlich gehalten werden könnten. Stadtv. v. Lengnick sprach sich mißbilligend aus, daß die Pfla sterung des Altmarktes sich jetzt bei Thauwetter als ganz un praktisch zeige und knüpfte daran die Frage, ob nicht diese Ar beiten einer sachverständigen Aufsicht unterstünden. Stadtv. Teucher suchte die gerügten Uebelstände zu entschuldigen, indem er die Schuld nicht den Aufsicht führenden Sachverständigen sondern andern bei der Pflasterung sich herausstellenden hinder lichen Umständen beizumessen sei. Stadtv. v Klemmer bean tragte eine Verbesserung der alten Pisoirs, Stadtv. Adler die Verbreiterung aller Trottoirs und nicht nur blos derjenigen, die 3 Ellen breit sind. Die Anträge des Stadtv. Gust. Ad. Müllerl. gehen dahin: 1) bei Neupflasterungen für ein besseres Nivellement zu sorgen, 2) bei vorkommenden Pflasterungsarbei ten dieselben ununterbrochen, unter Umständen bei Nacht fort zusetzen, damit nicht solche Störungen im Verkehr, wie vergange nen Sommer auf der Brücke Vorkommen mögen. Die Unter brechung der Arbeiten auf der Brücke schreibt Stadtv. Seifert den verspäteten Steinlieferungen zu. Stadtv. Rülke erwähnt