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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030906014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903090601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903090601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-06
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.09.1903
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Berlin sPriv.-Tels P rinz M ax von Sachsen, Pro« fe-sor an der Universität Zreidurg in der Schweiz. war am TienS- >ag und Mittwoch m Berlin und besuchte zuerst das St. Hedwig- Krankenhaus und von hier das dosier „Zum nute» Hirten" m Eharlvllendura. Hier celedrierte er am Mittwoch, wie oi« »Ger- inania" meldet. die Messe und nakiu dann an der Sedan» leier >„> Waisenhaus Mariaschun in Wilmersdorf teil. Leipzig. »kurz nach 1 Wir tras der Kaiser mit dein König Georg und den Fürsilickikeilen hier ein. Zur Be grüßung waren der Krcishauolnianu, der Oberbürgermeister, der Polizerdireftor uns der Stadiverordneteiivorsleher zugegen. Aus ver Fahrt zum königlichen Palais, die unter Eskorte einer Schwadron Jäger zu P'erde er'olgle, wurden die Majestäten iwu der herbeigeslröiulen '1llensch> einer «linden Bestrafung der Schuldigen ün Disziplinarweae, weil sie s»ch dadurch, daß sie ihre Bejchwerden und Wünsch« nicht rcchtiiiaftig unterbreitetm. ein ZnjudordinationSvergehen zu schulden kommen lieben. Re»York. Infolge de» Eindringen» de» Geisteskranken Wetlbronner »n die Besitzung des Prälidenten Roosevelt »n Ostervay ist der geheime Sicherheitsdienst um da» Hau» de» Präsidenten bedeutend verstärkt worden. Kaiser Wilhelm und eiimenge mit stürmischen Hoch- Min. wurde nn Palais kleine L> - > »Mi« M ^ s Ik2-l « s Familienlasel abgehalten, ivädrend gleichzeitig für das Gefolge >rübsluckstaset iiu „Kaiserhof" stattiand. an welcher mich die Spitzen der leipziger Behörden leilnahmcn Die Abfahrt der Majestäten vom Palais zur großen Paradetafel im „Palmengarien" ist auf ,6 llbr angesekt. worauf dort um ^ -8 Uhr Zapfenstreich und O Uhr die Ab'akrt des Kaisers nach Leutzsch erfolgt. König Georg wird dein Kaiser bis zum Bahnhöfe daö Geleit geben. LeiPzi g. sPriv. - Tel) Ter Kaiser bat deni Oberbürger meister Iuttizrat Tr. Trönsll» und dem Polizeldilektvi Dr. Bret- ichneider den Kroiieiivlde» 2. Klasse, dem Stadtverorduetenvorstcher Rechtsamvalt Iuslszrat Tr Innck den Kronenviden !!. Klasse und dein Stadtoeiordiiekeii Pszevoisleher Baumeister Eule den Note» Adlerorden 4 Klasse verlieben. (sheinnitz Im OelSnitz-Liigauer Kohlenrevier wnrden 7'- Manu als der W u r in k r a ii k h e i t verdächtig in daS Krels- krankendaus Z.ioickau eingeüesen: 1,' von ihnen konnte» jedoch wieder entlassen werden. — In Furth bei Ebemnitz wurde ein l oi A?ja!'rlgeo N.'ri:» von eineui Zuge überfahre» und ge:.-iei. Es ! egt anicheinend Selbstmord vor. Oelsnitz i V. lPriv Tritt Im 24. städtischen L a n d r a g sw a ll l k r e i > e haben sich nunmehr die Berbältnisse ioweit geklart, als die fünf in Betiacht kommenden Kandidaten beute festlichen. Oelsnitz präienliert bereu zwei: Bürgermeister Sr. Hübichmann skoni.). Privatier Wehuer ilib.). Falkenstei» t-iingl de» Skadtrat Fabrikbesitzer Bleuer inatl.), Ancrdach eben- '.lUc- feinen BülgermeMer Achilles slibtt und die Sozialdemokraten den Volksblatl-Rcbakteur Moldslein in Zwickau. Hallen. S Tie Kaiserin tras heute vormittag in Halle . a nad bestctnigte unter Führung des Bürgermeisters MehelinratS Slaudte das Tiakonisienbaus. daS Martahaus, die Stadtmission, d ' vrankcaKen Stillungen. die Provinzial-Bliildeuaiislall und das Kinvere.-vl und kebnc mittags nach Akerseburg zurück. Frankfurt a. M. Wie die „Franks. Zeitung" auS Koullaniinopel meldet, ist die für heute angesetzt gewesene Auö- .l' r >' jbung der Einlösung der Septembercouvons > r Serien-Türken mit dem erhöhten Satz von IsP Prozent bis usonrag verschoben worden. Homberg. Ans Schacht 4 der Zeche „Rheinpreußen" durch- ' diug ein Förderkorb eine Bühne, wodurch drei Bergleute in die Tieie gestürzt und getötet wurden. Köln. IPriv.-Tel.) Ein Gewährsmann der „Köln. Zig." iw:le eine Unterredung mit einem der Leitung der Bewegung nahestehenden Makedonier. Dieser erklärte, daß das make- donuelx? Komitee über ungeheure Dnnaiiütinassen, Sorcngstoffe, 7" Flallcken Pestbaiillen, Gewebre, Munition und Geld verfüge. Man sei 'elr entschlossen, wenn nickt ein Krieg zwischen Bulgarien und der Türkei oder eine europäische Ein mischung erfolge, die makedonischen Slädte mit Dynamit zu zer stören. die Döner zu verbrennen, die Brunnen und Wasserleitun gen zu verseuchen. Das Komitee rechnet bestimmt mit dem Aus- drucke des bulaansch-türkiicben Krieges, da sonst leicht die Anarchie nach Bulgarien yeiragen werden könne. Bor solche Wabl gestellt, werde das Fürstentum den Krieg vorzichn. Daraus gründe sich die gesamte Hoffnung Makedoniens. BreSlau. In Zalenze <Oberschlesiens stießen zwei Motorwagen der elektrischen Bahn io heilig zusammen, daß beide Wagen oollnändig zerirümmert wurden, Fünf Passagiere und >e ein Motorsichrer, Schaffner und Kontrolleur erlitten schwere Verletzungen, während verschiedene andere Personen mit leichteren Wunden davonkamen. Forst lLausiks, Eine Versammlung der hiesigen, Textil arbeiter beschloß, bei den Meistern, die Waren für Lrimmit- schau liefern, sowrt in den AuSsland zu treten, falls die Meister nach einer an sie ergangenen Aufforderung weiterliesern. München lPrw.-rei.I Tie Leiche des Generalmusikdirektors Hermann Zumve wurde am Freitag nachmittag h-^6 Uhr nach dem östlichen Friedhofe überführt, wo die Beerdigung am Sonn lag nachmittag ^-4 Uhr erfolgt. * Wien. Tie „N. Fr. Pr." meldet aus Konstantiuopel: ^er Hiffsdragoman der russischen Botschaft, der Armenier Hadsibian. wurde auf der Straße von der türkischen Polizei verhaftet. Wien. Tie „N. Fr. Pr." meldet aus Belgrad: Schon seit Sagen sind in ganz Serbien die Truoven konsign iert, König Peter bemüht sich, den schweren Konflikt in der Armee gütlich beizulegen. In allen Garnisonen geht es lärmend zu. Tie i erballelen Offiziere werden rücksichtsvoll behandelt. Strenge Bestrafung bleibt ausgeschlossen. Man befürchtet noch immer e'uen blusigen Zusammenstoß. Wien. Nach hier vorliegenden Meldungen wird in ganz Südrußland eine Kundgebung des makedonischen Komitees in großem Maße vorbereitet, die zum Frcibeits- '-muffe ciu'iordert. — Aus dem Manche des 9. böhmischen Land- eörregiments von Sew:l nach Hobenelbe stürzten infolge der :'om- Hitze 42 Mann ohnmächtig nieder. 1s sind schwer erkrankt, ! Karl Budapest. Finanzminister v. Lukacs. der heute vom cönig m 'Audienz emollinaen wurde, hat die ihm angebotens Bll- K ng des Kabinetts teils mit Rücksicht auf seine Gesundheit, teils ":s Erna ntugen sachlicher Art abaclchnt. Briissek. Internationaler Kongreß für Volks- In der ersten und zweite» Sektion, die heute zu- Kii' meittroien. wurde über die Mittel zur Verhütung der Tuberkulose '-.raien. Marmorek von dem Paueurscheu Institut teilte mit. daß 'S 'ttu.-r'B Mirreilungen hinsichtlich des neuen Serums aeqen die Diverkuloie machen iverde. Nichtsdesl»weniger entwickelte sich ue rebaue über die Sliesrie des Professors Koch, welcher be -K'UpIet. raß die Rindertuberkuloie auff den Menschen nicht über- tragbar sei, Professor Tejong von der Universität Lende» wachte eine längere Mitteilung, aus der liervorgektt, er glaube, daß die R-ndertnberkulose aur den Menschen übertragbar fei. Tie 'Behörden hätten daher die Pflicht, zu verhindern, daß die Tuber- lulwe durch den Genuß von qesundheilsichädlichem Flei'ch und von ttinzierter Milch verbreitet werde. Gratia-Brüiiel führte aus es sei der Beweis erbracht ivordeu daß die Tuberkulose von Men schen auf das Rind sich übertragen lasse, Ter Beweis von der Uebertraabarkeit der Tuberkulose vom Rind auf den Menschen ki'i'iie selbstverständlich durch Versuche aus den Menschen nicht a siihrt werden. Er habe jedoch durch Versuche mit 1>» A'ücli. d.'ucn cr Milch von tuberkulösen Kühen gegeben habe, seitgestellt, daß von dicsini 14 an Tuberkulose verstorben seien. Weiler hätten >ciuc Unteriuchungcn hiiisichllicii der Riiiderluberkuloie ergeben, daß bei 16 Prozent der tuberkulö'en Kinder die Krankheit von ?em Genuß der Milch von tuberkulösen Küken herrühre, daraus solae, daß die Tuberkulose de"> Rindes übertragbar sei, Kosscl. cm Schiller des Proiesiors Koch ist der Ansicht, doß das Uebertragen der Tuberkulose vom Menschen ans das Rind nur lokale Resultate ergeben batte und sich daher aus ihnen cm be- Nimmtcr Schluß nicht ziehen lasse. K on st a n t i n o v c i Ter Großvezier erklärte gestern meh° ! >rcn Tivlomatcn. daß das B a n d e » n n w c s e n im Pilajet Monastir infolge der jüngsten energischen Operalionen^ beinahe nlerdriickt und die irrcaeleitetc Landbevölkerung >m Sandichak Kirkkslissc. die sich den Bälden angeichlossen hatte, größtenteils -uruckgcksbn sei. Tieie Angaben iL'einen insofern zutreffend m lein, als von den zuletzt gemeldeten Operationen gegen vier Hauvttruvvs von Banden im Büchet Nkonastir drei als gelungen z» betrachten sind, weil diese Bande» größtenteils vernichtet wur den. Nur die aut der Höbe von Peristcri hausende Bande ist entkommen. Im S-andichac Kirkkilisse sind tatsächlich viele bul garische Dorfbewohner in ihre Wohnstätten znruckvkehrt. Die mnzlichc Säuberung der beiden tzanv>ichauplätze des Banben- unweiens dürfte noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Belgrad Wie ans Risch gemeldet wird, hat Prinz A.rs en . der Bruder dcS Königs, es übernommen, die beiden gegne rischen Lager der Armee zu versöhnen. Die Regierung besteht aus König Eduard gratulierten dem Präsidenten telegraphisch zu seiner Errettung aus der Gefahr. — Eine Anzahl gefährlicher -Be» brecher, me im StaatSgesängnis zu Birmingham srllabamaj ge fangen saßen, spreiigteii einen Teil des Gefängnis-Ge bäudes mit Dynamit in die Luft und bcnutzten die dadurch ent stehende Panik zu einem Fluchtversuch«. Die Gefängniswärter feuerten auf die Fliehenden, die Tmiüinitpalronen gegen ihre Ver folger schleuderten. Bier der fliehenden Sträflinge wurden von den Kugeln der Wärter getroffen, davon zwei tödlich, einer entkam. Vu>>«, <> Uhr nachm.c «ri», »1.7». It»u«»«r »orr» Soant« »iE V-riuK«!«» M.l» rürkrn »0.7». DirNiliol« lli.SO. LU,«and«>» »71.—. Staacsdahn —. Lomdardrn —. Arst. vartl. Produktrnmorlt. wegen per Levtdr. 70.10 p«r Ian.-LprU 70i», d«h, Sviruu« »er Sepipr. »7.7». per «ac-Sugusi »1.7», ru»>». And«! »er Sepltr. 1»,—, per Ianuar-ülprii »I.LO. dehauptet. Amsterdam. Produllen . vericht. Welzen per Roobr. —, p«r Rar, —. Roggen per LNobil , per >I>lLr, —. üleichaitllo«. Oertlicheö und Sächsisches. ^ — Zu der gestrigen großen Parade des XIX. s2. Kgl. Sächs. Armeekorps bei Lindenthal herrschte prachtvolles Kaiserwctler. Bereits frühzeitig entwickelte sich eine wahre Völkerwanderung a»S Leipzig heraus. Ter Verkehr auf dem Magdeburger Bahnbofe konnte kaum bewältigt werden. Gar bald war auch die geräumige Tribüne bis auf den letzten Platz ge füllt. Inzwischen rückten die 24 Truppenteile, die an der Parade teilimhmci,. aus de» vvrgeschriebencu Wegen heran und standen früh 9 Uhr 90 Minuten 20 Schritt hinter den markierten Paradc- limen bereit. Die Paradeausslellung leitete der kommandierende General des XIX. Armeekorps General der Infanterie o. Treitschke. Koiiimandien wurde das erste Treffen, das aus der 24. Division lLelpzigj und der 40. Division lEhemnitzj be stand, vom Divisionskommandeur Generalleutnant Graf Vitz thum v. Eckslädt, das zweite, das die zusammengesetzte 24. Ka- valleriebrrgade, die 24. Feldartilleriebrigade und die 40. Fcld- artilleriebrigade uiiifaßte. vom Divisionskommandeur General leutnant v. Rabeiihorsi. Die Breitenausdehnung des ersten Treffens betrug etwa 1400 Meter. Die Fußtruppen standen in Doppelkolonne, die Kavallerie in Paradckolonne. die Eskadron Jäger zu Pferde, die den rechten Flügel des ersten Treffens bil dete. in Linie, die Feldartillerie in Breitkolonne. der Train in Linie. Auf dem rechren Flügel des ersten Treffens hatten die berittenen Offiziere, Sanitätsoffiziere und oberen Militärbeamten Aufstellung genommen, die »ur als Zusciiauer erschienen waren, während Sie unberittenen in großer Anzahl vor der rechten Seite der Tribüne standen. 9 Uhr 4', Minuten traf der Kaiser in Begleitung des Prinzen Eitel Friedrich mit LMtderzug von Merseburg kommend aus der Paradehaliestelle bei Wahren ein. Hier tvar der König Georg von Leipzig aus 9 Uhr 35 M>n. angekommen und halte di« Meldungen der sremdherrlichen Offi ziere entgegeiigenommen. Ein Sonderzug mit den weiteren a» der Parade teilnehmenden fürstlichen Gästen war bereits vormittags 9 Uhr 10 Min. auf Haltestelle Wahren eingetroffcn. Beide Majestäten begrüßten sich aufs herzlichste und weilten in lebhafter Unterhaltung noch gegen 6 Minuten allein vor der Haltestelle, stiegen dann zu Prerde und ritten durch das Spalier der in Stärke von etwa 3000 Mann mit ihren Fahnen anfmarschierten Mllitärvereine nach dem Südosiausganae des Paradeviatzes. In- zwilchen waren die fürstlichen Gäste und sremdherrlichen Offiziere von den hierzu besonders befehligten -Offizieren auf anderem Wege nach dem Paradeplahe geleitet worden. Außer den beiden Monarchen, dem Kronprinzen und dem Prinzen Johann Georg von Sachsen und dem Prinzen Eitel Friedrich von Preußen wohnten der Parade noch bei der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, der Herzog von Aosla und Prinz Leopold von Bayern. Ebenso »ahmen die Militärbeoollmqchtiglcn und Militärattaches von Bayern, Wiirilqmberg. Italien, Rußland,,Spanien, .Frank- reich, Nordamerika, Axgelttmzen, Japan und,<Äroßbritannien teil: auch war der fächsMe Kriegsminister Gcffdral der Infanterie Frhr. v. Hausen zugegen. Mit dem Kaiser kamen ferner an: Gencraiselbmar'chall Gras Waldersee, Generaloberst o. Hahnke, der preuüffche Kriegsminister v. Einem und General der Kaval lerie Graf v. Schließen. Ehef des Geiieralsiabs der Armee. Als die Monarchen das Paraöefeld selbst betraten, präsentierten alle Truopen das Gewehr und sämtliche Mu-sikkorps und Spielleute bliesen und fchlugen gleichzeitig den Präsenliermarsch und die Paradepost. Gleichzeitig erscholl ein allgemeines dreifaches, weit hinhaltendes Hurra der Truppen. Nunmehr erfolgte das Ad retten der Fronten, das vom rechten Flügel des ersten Treffens aus slaltiand. Tie Musikkorps gingen hierbei zur Nationalhymne über. Von den einzelnen Truppen wurde der Gruß des Kaisers laut und kräftig mit „Guten Morgen. Majestät" erwidert. Das zweite Treffen wurde vom linken Flügel aus abgeritten. Nach- dem das Abreiten der Fronten vorüber war, sprengten die Mo narchen nach dem Aiifftellungsvlah für die Abnahme der Parade märsche vor der Tribüne. Die Vorbeimärsche erfolgten recht- winklia zur Paradeaufftellung in der Richtung nach Osten, Der erste Vorbeimarsch erfolgte für die Jäger zu Pferde in Zügen, für die Fußiruppen in Kompagnicfronten, für die Korpslelc- graphcnableilung in Lime, für die Kavallerie m Eskadron- 'ronten mir kalben Abständen, für die Feldartillerie in AbteilungS- sronten. für den Train in Kompagmefrontcn. sämtlich im Schritt, Als erster ritt der kommandierende General vor der Eskadron Jäger zu Pferde salutierend vorüber. Ter Vorbeimarsch wurde durchaus stramm und >n tadelloser Richtung ousgcsührt. Der König führte sein Infanterie-Regiment Nr. 106 einmal vor während der Kronprinz und Prinz Johann Georg ihre Jnfan- leric-tRegimciiter Nr 104 bez. 107 je iwcimol vorführtcn. Ein beioiidcrs belebtes Bild gewährten die Bewegungen der Kavallerie und Artillerie ini Trabe Nach Beendigung des Parademarsches wurden die ln,zwischen »ach dem Paradcfcid geführten Militär- vcrelne nochmals vom Kaiser besichtigt und begrüßt. Hieraus er folgte die Kritik durch den Kaiser, nach deren Schluß sich die Mcnarchcn unter Vorantritt der 2 Eskadron des 18. Ulanen- Regiments »ach der .Haltestelle Wabren zurückbeaaben und hier unter dem Jubel der Zuichauermcnge den bereitstehenden Svnder- zug zur Fahrt nach Leipzig bestiegen. — Ein großer Empfang des Kaisers war hier auf ausvcücklichcn Wunich unterblieben. 'Beim Einzug in die Stadl war der Weg nach dem Palais zu beiden Seiten dicht besetzt von einer überaus zahlreichen Menschen- menge, welche die Monarchen init begeisterten Zurufen und Hüte- und Tücherschwenken begrüßte. Außer dem Schmuck, den private Hand an die am Wege gelegenen Gebäude gelegt hatte, war für eine würdige Ausschmückung der Einzngsstraße Sorge 'getragen worden. Tem vierspännigen PhaNton n In Daumont mit einem 'Bereiter und zw>-i Vorreltern. in dem der Kaiser und der König satzen. ritt eine Häiilc der Eskadron Jäger zu Pferde voran, die andere Hälfte folgte ibm. Dan» kamen noch etwa 20 weitere königliche und andere Wagen, welche die übrigen Fürstlichkeiten, iowie die Suiten und sremdherrlichen Offiziere und Militär- attach.-s nach ibren O.uartieren brachten. Der Kaiser nahm als Gast des Königs im Königl, Palais Quartier, Uni 6 Uhr fand im „Palmengarlen" großes Poradcdiner zu etwa 250 Kuverts statt. Am Eingänge des Etablissements waren wirkungsvolle Tekorationcn geschaffen worden und im großen Festsaalc. in dem die Paradetascl hergenchtet war. hatte die gärtnerische Kunst Wunderbares geleistet. — Im nahezu vollendeten 75 Lebensjahre ist gestern hier Herr Fabrikbesitzer Karl Julius Klaebe gestorben Im öffent lichen Leben entwickelte der Entschlafene eine mehrfache ersprießliche Tätigkeit. So gehörte er dem Stadtverordneten-Kollegium 17Johre lang bi? Mitte der 90er Jahre an. Er war in dem Kollegium in mehreren Ausschüsse» tätig. Auch war er viele Jahre im LandeS- kirchenvllisliind der deutsch-katholischen Gemeinde oi» Kassierer wirksam. -Die Vertreter von ungefähr 80 Städten tagten, wie bereits im letzten Abendblatt kurz mitgeteilt, auf Ein ladung des Rates der «8ädt Dresden am Freitag vormittag im hiesigen Stadtverordnetensaale, um über den 8 13 des Zoll- iguna der Verbrauch»«!,. Oberbürgermeister Beutler hieß hü s auf die «ed«At»A» der Tag«», hm, »u>e» ß 18 b' i Gemeinde» tz e. tzülsenfrüchi auf Bückware lpril 1910 ab tarifgejetze» lBrleitii aabenj zu beraten. Herr Herren willkommen und wie- , die sich mit dem im Reichstag ««genommenen tarisgesetzes zu befasse« habe, nach dem den Gerne« . der Erhebung von Abgaben auf Getreide, Hülfenfrüchte, r»d^ ander« Mühlenfabrikat«, desgleichen auf Backwaren, Fletsch, gleischuchren und Fett vom 1. April 1910 ab entzogen wird. Hierauf erfolgte die Bildung de» Bureau». Di« Bersamm- tung wÄ,lt« Herrn Oberbürgermeister Beutler »um 1. und " rrn Bürgermeister Back-Straßburg »um stellverlrelenden Herr Oberbürgermeister Deutler erinnerte an die altene vorbereitende Sitzung, bei der Gemeinden . . , ö, Elsaß-Lothringens vertreten waren, und machte darauf aufmerksam, daß es notia sei. erst die Vorträge der beiden u hören, um sich über die Materie und die Art und ise de» Vorgehens Klarheit zu verschaffen. Nach einer kurzen Hst» ^ Referenten zu hören, um sich r Weise de» Vorgehen» Klarheit . CieichäftSordnungsdebatte und nachdem festgeftellt war, daß gegen 80 istädte' vertreten feien, gab Herr Stadtrat Boedicker einen Auszug auS seinem Mainzer Referat indem er di« Wirkung jenes ReichslagsbeschlusseS schilderte und betonte, wie tief einschneidend er wirken müsse. Bei der geschlossenen Majorität de» Reichs- zu machen gewesen, obwohl Ulan hier und da wohl , wie stark dieses Gesetz die Finanzverhältnisse der tädte berühre. 1900 seien in ganz Deutschland tage» lei nichts zu machen empfunden habe, wie ' betreffenden Städte 15 607 893 Mark an Verbrauchssteuern aufgebracht worden, darunter Gnd 4 300000 Mark in Bayern, über 4 Millionen Mark in Preußen, gegen 1 500 000 Mark in Sachsen usw. Es gäbe Re gierungen, die den Bestrebungen der Städte, den 8 13 wieder fallen z» lallen, sympathisch gegenliberständen. So habe zum Beispiel Minister v. Hammerstein >m Herrenhause für den weiteren Aus- bau der indirekten Steuern gesprochen, sei also dem Reichstags- beschluß ganz abhold. Herr Oberbürgermeister Köhler-Worms begründete sodann eine Resolution, die ähnlich der seinerzeit in Mainz gefaßte» lautete. Redner hob hierbei hervor, daß das neue Gesetz einen schweren Eingriff in die Kommunaffteueraesetz acbung der einzelnen Staaten bedeute, werde doch dadurch der Landesgcietzgebuiig in einzelnen Bundcsstaalcn ein wichtiges Recht genommen. Nur dieser sollte das Recht zustehen, die Kom mnnalbefteueruiig zu regeln, nicht aber dem Reichstage, da die Ver hältnisse in den einzelnen Staaten allzu verschieden seien. Mit den wachsenden Aufgaben der Städte seien auch wachsende Aus gaben verbunden, und wenn im Jahre 1910 plötzlich ein so jäher Uebergang erfolge, werde sich der Fehlgriff erst in seiner vollen schlimmen Wirkung zeigen. Redner empfahl dringend die An nahme der Resolution und die Ueberweisuny des Dr. Lehmann- schen Zusatzantrages als bloßeS Material an den Ausschiß Dieser Zusatzantrag lautet: „Die Versammlung wolle den nach Punkt 3 der Resolution zu bildenden Ausschuß ersuchen, durch Um- frage bei den beteiligten Gemeinden fcstzustellen. wie hoch für jede derselben sich berechnen ns die im letzten Etatsjahre eyielten Ein- nahmen aus den Abgaben auf die in 8 13 des Zolltwnfgesetzes bezcichncten Verzcbrungsgegenstände, b> das Verhältnis der im Ge letzten Etatsjahre für die zu den direkten Slaalssteuern sbeides äusWießlich der Grund- steuernd <Z die im Falle des Inkrafttretens von 8 13 des Zoll tarifgesetzes notwendige Steuererhöhnng nach Prozenten der direk ten Slaalssteuern sausschließlich der Grundsteuer^ ckj der Aus- wand für die Pensionierung der durch 8 13 des Zolltarisgesetzes überflüssig werdenden Beamten, und unter Zugrundelegung der durch die vorbezcichneten Erhebungen gewonnenen Ziffern im Namen und Auftrag der bei der 'Versammlung vertretenen Stadt gemeinden sowie derjenigen, welche später ihren Anschluß erklären werden, beim Bundesrate und Reichstage eine Petition einzu reichen um Wiedcrbeseitigimg des 8 13, nach Befinden dessen Er-, setzung durch eine Bestimmung, nach welcher vom Jnkrchltreten des Gesetzes ab Abgaben auf Getreide, Hülfenfrüchte. Mehl und andere Mühlenfabriwte, desgleichen auf Backwaren, Bich. Fleisch. Fleischware und Fett für Rechnung von Kommunen oder Korpora- tionen nicht neu eingeführt oder in ihren -Sätzen erhöht werden dürfen" — Herr Stadtrat Dr. Lehmann begründete seinen An trag und erklärte, daß cr sich mit dem Vorschlag seines Vorredners bescheiden wolle. An dem folgenden Meinungsaustausch beteiligten sich die Abgeordneten von Aachen, Breslau. Darmstadt. Dresden, Metz, Straßbnrg, Augsburg, Biebrich, Mainz, die sich im Prin zip mit der Resolution einverstanden erklärten, nur kleine Abände rungen wünschten und Darlegungen der in ihrer Stadt, beziehent lich in ihrem Staat herrschenden Verhältnisse gaben. Her- Oberbürgermeister Beutler erläuterte nochmals, wie anaasicht» der politiiclwn Sachlage »n Reiche und bei der Zusammemetzung des Reichstages die Schritt« zu unternehmen seien, wenn ein Er folg hcrbcigeführt werden solle. Bei der nun folgenden Abstim mung wurde die bereits im Abendblatt wörtlich mitgcteilte Reso- Intimi angenommen. Die Veriammlung überwies den Dr. Leh- mannschen Zufatzantrag als Material dem gefchäftssührenden Ausschuß. Herr Oberbürgermeister Geh. Jinanzrat Beutler schloß darauf die Sitzung. — Die Vorschrift des 8 47, Absatz 3. Satz 1 der Verordnung, die Ausführung des Einkommenstenergesebes vom 24. Juli 1900 betreffend, wird dahin abgeändert: In der Am- sorderung zur Deklaration tst dem Beitragspflichtigen zu dem- Abgabe eine Frist von drei Wochen einzuräume», welche aus Ansuchen deS Beitragspflichtigen durch die Gemeindebehörde um eine weitere Woche verlängert werden kann, dakern durch eine solche Verlängerung nicht die Ciiibaltung des in 8 52 für die Ab gabe der Deklarationen an die Bezirlsstcuereinnahme geordnete» Termines gefährdet wird. — Nach jetzt vorliegenden endgültigen Festsetzungen gestalteten sich die Betriebsergebnisse der Sächsischen Staats- eisen bahnen im April d. I. wie folgt: Befördert wurden 5 824 429 Perfonen und 2 069 916 Tonnen -Güter und dafür ins- gesamt 9 889576 Mark vereinnahmt. Auf den Personenverkehr entfielen hiervon 3475 430 Mark, auf den Güterverkehr 6414148 Mark. Die diesjährige April-Einnahme überstieg demnach die jenige vom Vorjahre »m 448347 Mark. Die Gesamteinnahme vom Monat Januar bis mit April l. I. ergab 36173960 Mark, das sind 2097638 Mark mehr als im gleichen Zeiträume 1902. - Die Einnahme bei der Zittau-Reichcnbergcr Bahn be trug bei einer Beförderung von 56 054 Perfonen 24 258 Mark und von 29046 Tonnen Güter 38694 Mark, mithin zusammen 62952 'Mark. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres ist dies eine Mindereinnahme von 7013 Mark. Die Gcfamteinnahme in den Monaten Januar bis mit April 1903 an 249221 Mark blieb hinter derjenigen im selben Zeitabschnitte des Vorjahres um 3015 Mark zurück. — Bei der Zittau-Oylbin-Jonsdorser Ei!enb.ahn betrugen die Einnahmen 7335 Mark, das sind 256 Mark mehr als im gleichen Monat 1902. Befördert würden 22889 Per sonen <Ei»naI,me 5203 Marks und '2559 Tonnen Güter sEin- nähme 21132 Marls Tie gesamte Einnahmen vom Januar bis mit April 1903 umfassen 23 212 Mark, das sind 20Ai Mark mehr als im gleichen Zeitraum 1902. — Die nächste Prüfung für den höheren StaatSsorst» dienst wird im Mai, spätestens im Juni 1904 von der dazu eingesetzten Konimission in Tharandt abgehaltcn werden. Schrift liche Anmeldungen und in der Zeit vom I. Oftober bis 30. Novem ber bei dem Finanzministerium unmittelbar einzureichen. -D>e Sächsische Slaatsbahnverwaltung gewährt auf ihren Linien unter den üblichen Bedingungen frachtfreien Rück- transport der ausgestellten Tiere und sonstigen Gegenstände für folgende Ausstellungen: 1. X V. Foxterrier - Ausstellung in 'München am 12. und 13 September: 2. Ausstellung landvstrt- ichaftlicher Maschinen und Geräte in München vom 26. September bis 4. Oktober: 3. Ausstellung von Junggeflügel in Hannover vom 17. bis 2V. Oktober. — In der Deutschen StädteauSstellung wird Herr Schriftsteller Hermann Häsker im Roten Saale des Aus- steNniigsvalastes beute mittag 12 Uhr über das Thema „Groß stadtstraße", Montag den 7. September, nachm. 3 Uhr. über Ab teilung II der Deutschen Städteausstelluna (Stadterweiterunaen. Baupvlizei. Wohnungswesen) und abends '/«6 Uhr wiederholt uv« die..Großstadtstraße" sprechen. — Anläßlich des Deutschen StädtetageS ist von einem patrto- tisch gesinnten Hern, in WlSmar an den Vorsitzenden der Deut- ichen Städteausstellung. Herrn Oberbürgermeister Beutler, eine Eiesamtansicht der Stadt Wismar von der Landseite mit einem Schreiben zugesandt worden, in dem dieser erste Schritt zur «erelniauna der deutschen Städte aller Bundesstaaten M «mer kraftvoll dauernden Verbindung und zur weiteren Förde»
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