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Dresdner Nachrichten : 19.10.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191510198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19151019
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19151019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-10
- Tag 1915-10-19
-
Monat
1915-10
-
Jahr
1915
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.10.1915
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»a -77 « LS « - 2«» tz» « r » K s SL or » ->u werden, ist ,»gleich der Reichskanzler lReichsamt des Inner») ermächtigt ivvrüen. in geeigneten Fülle» 2lus- nahmen zuznlaßen. Der Handel, soweit er sich im Aus lände betätigt, ist damit nicht a u S g e i ct, l v s s e n. ES ist ihm ledialich in der Preissestsevung durch dir Zeniralein- taussaeiellschast ein fester Masistali gegeben. de» er bei seiner Kaltulation berücksichtigen wird. Dieser Mabstab ist anderseits iveit aenng. um de», legitimen Handel den erwünschten und notwendigen Lpielranm zu lassen. Die A»sfül>ru»gsbeüim»in>igen zn der Verordnung bestimmen darüber nur, daü der ns» der :>e n lraleinkau »sgeieüscha!t zu zahlende Preis regelmäßig de» dem ansländischrn Pro- duzenten gezahlten Einkaufspreis mit ei »ein Zuschlag vv» >«> vvm Hundert, falls der Verkäufer vnr dem 16. September l!»>5 fest aekanst batte, und mit einem Zuschlag vv» 5 vvm Hundert für alle sonstigen Fälle zuzüglich der Kosten der Einfuhr und der inländischen lagern na nicht übersteigen soll. I«i der 'V ent« er der Sisare bierinit nicht Unfrieden, so lan» er die Entscheidung eines Ausschusses anrnfe». der durch seine Vesetznng mit zwei sachverständige» des Han dels und ebeiisvvtelen der Vandwirtschast unter einem vvm Reichskanzler ernannten 'Vorsitzenden alle Gewähr sür eine sachgemäße Erledigung der an il,n gelangenden Anträge bietet. Der Ausschuß tan» von der oben wiedergegebeneu «Grundregel für die Preisbemessung abweichen, svweit die Anwendung dieser Besrinimnngen zu vssenbnren llnbillig- keiten sübren würde. Das Ergebnis dieser Regelung ist: Der legitime Handel ist an Geschäften im Auslände nicht gebindert: er darf auf eine Bewilligung angemessener Preise im Inlande rechnen, und es siebt ibm ferner in Zukunft auch in den oft »erwickellc» und besonders schwierigen r ranSvvrt und sonnigen Abwieklnngssragen der sachkundige Beirat der Bentraleinkanssgesellschaft und ibrer »msassen- den Organisalivn zur Leite, Was das Geltungsgebiet der neuen Bervrdnnng anlangt, so bezieht sie sich auf alle Er zeugnisse der eingangs erwäbnten Art. die nach dem Leo- tember I!>15 lMitiernachts ans dem AuSlande eingesttbrt ivvrüen sind und nvcb werden. Wann die Lieseruiigsver- trägc mit den Erzeugern und ausländischen Händlern ab geschlossen sind, ist unerbeblich. Inländische LicferungS- verträge sind gegenüber der zugunsten der ZentraleinkanfS- geseNichast bestellenden Liesernngspslicht ivirknngslvs. Sv- iveit Hülsensrüchte in Frage kvminen, bleibt die ältere Ber vrdnnng vvm -'u. August NN'- weiter in Geltung: doch sind »ach Beginn des >, Oktober eingefübrte Hnlsenfrüchte nach den Bvrschristen der Aussübrnngsbestinnnnngen zn der ncucn Bervrdnnng anzeigevslichlig. — Ans der Gesamtratssitznng. Als Bertreter der Lkadtgemeinde Dresden siir die Werksverwaltnng deS Ge- meindeverbandes für das El e ktri z i t ä t s iv e r t Elbtai in Evssebande ivnrde Herr Ltadtbanrat Wahl, als sein Stellvertreter Herr Direktor As-eng und als Bertreter für die Berbandsversgininlung ander den beiden Genannten Herr Ltadtrat Dr. Korner geivälili. — Die Amtsdaner der i jetzigen Bertreter für die städtischen Arveiter- a nSschüsie ist in ttiücksicht ans die gegenwärtigen Zeit-! «nrstände bis Ende des Jahres 1916 verlängert worden. — Ha»dcevensionsverva»d sächsischer Gemeinden. Dcr bandeSpensiviiSverband sächsischer Gemeinden, der mit Be ginn des Sabres Ulll ins Heben getreten ist, bat sich recht günstig fvrkentwietelt. Zurzeit geboren dem Berbande an:j >«< bievidierte Ltädte, 18 mittlere und kleine Ltädte, 25!1 Landgemeinden, dt» Lchnkaemeinden, l Kirchgemeinde, 8 selb ständige Gntsbezirte, ul Berbande tdavvn 18 Bezirksver- bändej, zusammen 152 Aiitglieder. Das Verbandsvermögen bezisfert sich bereits ans über l Million Mark. In Rcichs- lriegsanleibe bat der Handespensivnsverband 156 696 Ast. angelegt. Besonders segensreich wirkt der Verband in der gegenwärtige» .Kriegszeit, indem er die seinen Mitgliedern zur Vast sattenden Pennvnsbeträge übernimmt. Do sind be reits in -7 Jütten für Kriegerwitwe» und in 65 Fällen für -Kriegenvaisen den «Gemeinden die Pensionen zn erstatten. Er gewäbrt auch den Hinterbiiebencn der im Kriege ver minten Beamten nach dem Kvnigl, Lachs. Gesetze vom A-', Juni Gi.z die Pensionen in votier Höbe. Eine weitere Anzahl von Pensionserstattniigen insvlge der KriegSsterbe- fätte barre» noch ibrer Erledigung. Der Verband bat seine» Litz in Dresden, die Geschäftsstelle befindet sich beim Ltadt- rat zn Heie-nig, Der 'Vorstand bestellt ans neun Mitgliedern,- Vorsitzender des Verbandes ist Herr Vürgermeister ä) > >l ert, Veisnig. Die Kassengeschäfte sübrt das Kvnigl. Miliisleriuni des Innern in Dresden. Die Verbands- gcschästssielle beim Ltadtrat zu Veisnig nimmt sedcrzcit An meldungen znm 'Beitritt entgegen. — Fiinszig-Iahrseicr des Kvnigl. Lächs. Militärver eins „Kameradschaft". Am Lvnntag abend beging der Königs. Lachs. Mititärverein „Kaineradschaft" im Saale des Palmengarten die Feier seines sünszigjährigen Be stehens, Zn Anbetracht des Ernstes der Zeit war von einem prunkt,asten Jene Abstand genvminen worden: in schlichter, aber eindrucksvoller Weise fand der Gedenktag im Rahmen einer Fe »sitz» na mit anschliesiendent K v »i in e r s statt. Die 'Büste des Königs grünte die zabl- reicben Teilnehmer ans einer Blattpslanzengrnppe, über der die beiden Iabnen deS ZnbelvercinS entsaltet waren. Anher den Vorständen einiger Vrndcrvereinc von Dres den und Umgegend batte sich Vezirksvvrsteber Götze mit den übrigen Kameraden des Bezirksvorstandes eingefun den, um zugleich die Vertretung des Vnndespräsidiums mit ansznnbcn. Vach Einleitniig des Abends mit dem Krvnnngsmarich aus der Over .Die Iolknnger" und einem von Irl. Marg. Ambrosius ansürncksvvtt gesprochenen Prolog begrünten Mitglieder des Mannergesangvereins Lüngerkreis" die Erschienenen, worauf der Vorsteher Herrn. Vöwe berzltche Worte des Willkomms namens des Gesamtvvrstnndes an alle richtete. Allgemeiner Gesang leitete über zn der I-esta„spräche des Vorstehers Karton- »agensabrikant Oscar I-i s ch c r. Redner gedachte - der Gründer und der verdienstvollen Mitglieder des Inbel- vereinS, der viel zur Vindernng der 2>ot unter den Ka meraden beigetragen hat, wie die für wohltätige Unter stützungen verausgabte Summe von insgesamt 1«U2-lI Atari am treffendsten beweist. Durch Zinvcndnngen an die Krieg-.organisaUon und Sendungen von Viebesgabcn wurden i>21 Atart verausgabt. Seit Gründung des Ver eins stehen die Mitglieder des Königshanses dein Verein »abe. Redner schlvh mit einem dreifachen Hurra ans Kaiser und König, sowie unsere tapferen Soldaten und Heerführer. Im Mittelpunkte des Abends stand die E h r u n g v o n M itglieüern , die dem Jnbelverein über -"> Jahre angehöre». Bezirksvorsteher Götze übcr- brachte die iSriihe und t^liickiviinsche des Bundespräsidiums ilnd Bezirksvorstandes und hob das 'Ansehen hervor, dessen sich der Jnbelverein als Zweitältester Königs. Sächs. Mi- litärverein Dresdens erfreut. Unter der tatkräftigen Vei- tnng seines- Vorstehers Herrn Oscar I-ischer ist der Ver ein zn schöner 'Blüte gelangt, lt» Mitglieder gehören dem Verein länger als 27> Jahre an. Redner überreichte dein Sekretär Ernst Emil K lotsche, der dem Gesamtvorstand des Inbelvereins über 25 Jahre, davon 21 Jahre als Kassierer angehört, eine vom Bundesprüsidinm gewidmete Ehrenurkunde. Icrner erhielt der Jubilar das Ehren zeichen des Vereins und eine goldene Uhrkctte nebst An hänger mit Widmung. Reiche Anerkennung wurde dem Vorsitzenden Osear Iischer gezollt sür seine verdienst- oollc Tätigkeit in der Heilung des Vereins, der von ihm seit 18 Jahren vertreten wird: im Gesamtvorstand ist Herr Iischer seit ">5 Jahren tätig. In Würdigung seiner Ver dienste erfolgte die Ernennnng des .Herrn I-ischer zum Ehrenvorstehcr des Inbelvereins, worüber ihm eine Ur >unde nebst tragbarem Ehrenzeichen ausgehündigt wurde. Die Inbilare dankten für die ihnen zuteil gewordenen Ehrungen. Herr I-ischer slistetc ein Album zur Samm lung der aus dem Ielde eingegangenen I-eldpvstkarten. Iran Martha Grosiniaiin sang das „Vaterunser" von E. Krebs und löste damit eine andachtsvolle Stivnnnng ans. I-rl. Hotte Grosiniaiin lenkte mit dem ergreifenden '.'jede „Die letzte Wacht" die Gedanken ans die Kamerad schaft im I-clde. Die 'Begleitung der beiden lebten Gesänge führte Irl. Hanni Gros,mann in feinsinnigster Weise ans. Stiftung Heimatdank Königreich Sachsen bUdet den »rnndstock der NSchstensiirsorge für Kriegsbeschädigte und Krirgehinterblieben, im Königreich Sachsen. Ein vom Stabstrvmpeter Stock dem Jnbelverein geivtd- meler Marsch brachte de» offiziellen Teil zum Abschluß. Bei dem nachfolgenden Kommers wechselten allgemeine Gesänge mit Ansprachen. Das aubervrdentlichc Vorstands mitglied Prokurist Grvsiman» feierte unsere tapferen Lvldate» im Ielde und brachte ein begeistert ausgenvm- meneS Hvch aus sie aus. Eine vvn ihm angeregte Samm- lnng zu Liebesgaben'ergab de» ansehnlichen Betrag vvn über 8» Mark. Vvn den Vrreinsinitgltvdern sind üü zum Kriegsdteilst einberufen. Besondere Irende rief es hervor, das, sich unter den zahlreichen Glückwunichtelegrannnen und Schreiben mehrere ans dem Ielde befanden. Sie wurden mit donnernden Hochrufen auf die Kameraden be antwortet. Eine fröhliche Ltiinniniig rief das Zeitbildchen von Felicitas Hev „Das Kriegskränzchen" oder „Die Tatendurstigen" hervor, das von allen Mttwirkenden mit Irische und lebenswahr gespielt wurde. Der Leiter Herr Iischer brachte das Stück mit einer wohlgelnngenen Gruppe, die Huldigung unseres Kaisers darstellend, zu einem wirkungsvollen Mschlust. Hebhaster Beifall wurde wiederholt gespendet. Die schlichte Ieier, die von dem Ernst der Jetztzeit getragen war, verlief in bester Kamerad- schast, sie wird daher allen Teilnehmern in guter Erinncr- »ng bleiben. — Städtischer Eierverkauf in Leipzig. Heute, wie schon gestern, findet ein V e r k a » f v st e r r c i ch i s ch - u n g a r i -> scher Eierdurch den Rat statt. Der Verlaus der Eier, deren Preis 17 Psg. für das Stück beträgt, erfolgt nur an Leipziger Einwohner. — Die Handelskammer Plauen über die Preiöfteige» rnng der Lebensmittel. Die Handelskammer Plauen hat sich in ihrer letzten Sitzung mit Mahnahmen zur Bekämp fung der Preissteigerung sür Lebensmittel befasst und eine Entschließung angenommen, i» der es heißt: Die Handels kammer Plauen verurteilt aufs schärfste die Iülle, in denen Iirmcn vder Personen aus dem Groß- oder Kleinhandel sich die gegenwärtigen schwierigen Verhältnisse aus dem LebenSmittelmarkte in unverantwortlicher Selbstsucht zu nutze machen, um durch Stellung unangemessen hoher Preise einen ungerechtfertigten Gewinn zu erzielen. Sic kann es aber atS gesetzlich berufene Vertreterin des Handels auch nicht zulasscn, daß derartige Fälle verallgemeinert werden und dem Ralirungömittelhandcl, der einen volks wirtschaftlich unentbehrlichen VernfSstand darstellt, die Schuld an der gegenwärtigen Teuerung überhaupt zu- geichvbcn wird. Diese ist vielmehr zum weitaus größten Teil auf die durch den Krieg bedingte Gestaltung der ge samten wirtschaftlichen Verhältnisse, vor allem auf die be schränkte und erschwerte Beschaffung zahlreicher notwen diger Bedarfsgegenstände, zurückzuführen. — Eine größere Anzabl von Austauschverwundeten, die vor einigen Tagen aus Sndfrgnkreich hier angekommen und im Reserve-Lazarett 111 untergebracht sind, folgten am Sonnabend nachmittag einer Einladung nach dem „Italie nischen Dörfchen" zu einem gemütlichen Beisammensein. Rach einer Bewirtung der Verwundeten mit Kaffee, Ge bäck nsw. begrüßte Sc. Exzellenz Herr Oberhosmeister a. D. v. Malvrtic die tapferen Svldatcn mit herzlichen Worten, worauf Herr -Hofschauspicler Paul Neu mann mit meisterhaftem Ausdruck einen stimmungsvollen Prolog sprach. Daran schlossen sich mnsikaltsche und deklamatorische Vvrträge des Fräuleins Johanna Lauck lLieder zur Laute». des Herrn und der Iran Kanunermuftkus Steg- lich (Violine und Gesangs, des Herrn Hosschauspielers Lehmann (Deklamation) und des Herrn Tvnkünstlers K v h s e r - Evssebande iVeglcttnng». Die durchweg aus künstlerischer Hdhe stehende» Darbietungen fanden stürmi schen Beifall und sorgten sür eine überaus fröhliche Stim mung. Erst i» den Abendstunden verließen die Austausch- verwundeten unter herzlichem Dank die gastliche Stätte. — Die S11. Berlnstllst« der sächsischen Armee ist gestern ausgegeben worden. Inhalt: In sanierte: Reserve- Regimenter Nr. 101, 1»4. 1(16, 167. Fußartillerie: Regiment Nr. 12. Reserve-Bataillon Nr. 12. Batterie Nr. 126. Leichte Ieldhaubitzcn-Abteilung Nr. 162. Sani- t ä tö - F o r m a t i o n e n: Kompagnien 'Nr. 2. 1». A.-.K.: 'Nr. 126. Reservc-Kvmpagnic Nr. '2, 12. Res.-A.-K. Frei willige Krankenpflege. Train: Reserve-Fnhrpark- Kolonne Nr. 1, 12. Res.-A.-K. Reserve-Bäckerci-Kvlonne 'Nr. 63, 27. Res.-A.-K. Liste Nr. -t der aus Frankreich zurückgekehrten preußischen A u S t a u s ch g e s a n g e - ncn. — A u ß e r s ä ch s i s ch c Truppenteile. Die Verlustlisten der sächsischen Armee, deren Ab druck bekanntlich verboten ist, liegen außer bei allen Ge meindeämtern in Dresden auch im Militär- und Quarticramt, Serrestraßc 4/6, sowie in der AuS- kunftsstellc des Roten Kreuzes, Dresden- Altstadt, Tasche nberg 3 (Künigl. Pakais), zur unentgelt lichen Einsichtnahme aus. — Strohdecke« sür Schützengräben. Die BezirkSanstalt Hilbersdorf bei Freiberg schreibt uns unter Bezugnahme auf die von uns empfohlenen Strohdecken für Schützen gräben folgendes: „Der 'Vorschlag, Ltrohdecken zn ver wenden. ist au und für sich gewiß empfehlenswert, jedvch dürfen die Decken, die auch wir anfertigen, wie wir auö langjähriger Erfahrung wisse«, nicht wie die Gärtnerdecken angefcrtigt werden, sondern die Decken müssen sür die S^stbengräben mit W a ch S t c e r fa d e n und viel enger gestrickt werden, wenn sie halten solle«, wett sie ihrem Zweck sonst wenig entsprechen werden und nicht genug wetterbeständig sind." Deutsches Reich. Zam Geburtstage der Kaiserin. Ihre Majestät die Kaiserin wünscht ihren Geburtstag, dem Ernste der Zeit entsprechend, in aller Stille zu verleben. Es würde in ihrem Sinne sein, wenn alle, die sonst ihre Liebe und Anhänglichkeit durch Glückwünsche zum Ausdruck zu bringen pflegten, in diesem Jahre davon abständen. Ihre Majestät weiß, daß es dessen nicht be darf. um sie des treuen Gedenkens Unzähliger versichert zu halten. (W. T. B.) Beim Fürsten Günther vo« Schwarzburg sind seit etwa acht Tagen Zustände akuter Herz schwäche aufgetreten, die ihm vollste Ruhe und Zurück gezogenheit zur Pflicht machen. Er wird sich einer ernsten Nur unterziehen müssen. Fürst Günther ist 66 Jahre alt und in kinderloser Ehe vermählt mit Anna Luise Prinzessin vo» Schönbnrg-Waldenburg. Präsnmptivcr Thronfolger ist Prinz Günther Sizzo von Schwarzburg. Herr ans Grvß-Harthau und Goldbach im Königreich «Dachsen. Abgeordneter Wamhoss s. Wie der „Deutsche Eurter" meldet, ist der national liberale Reichstags- und Landtagsabgeordnete Wamhoss gestorben. lW. T. B.) Während des Druckes «acht» eingegansene neueste Draht-Meldungen. 8. Amsterdam. lEig. Drahtmeld.) Nach Blätkermel- diingeii ans London soll Asanith den 'Rücktritt Gre»s abgclehnt und im Ministerrat erklärt haben, daß er bei einem Rücktritt Greys gleichfalls demissionieren werde. Köln. lEig. Dialitmeld.) Ter parlamentarische Mit arbeiter der „Times" beschäftigt sich mit ernstlichen Schwie rigkeiten, die das englische Kabinett bedrohen. Er scheint der Ansicht zu sein, daß wenigstens Earsvn zurttck- trctcn wird. ES herrschten weit auseinandergehcndc Mei nungsverschiedenheiten über daö Vorgehen auf dem Balkan. („Köln. Ztg.") Mailand. Wie „Sccolv" meldet, hat der Kriegsminister Z u ppelli gestern den ganzen Tag über mit dem König und Eadorna im Hanpiguartier Unterredungen gehabt, über deren Inhalt und Ergebnisse strengstes Stillschweigen gewahrt wird. iW. T. V.) Köln. lEig. Drahtmeld.) Einem Haager Telegramm der .Menen Zur. Ztg." zufolge dauern die diplomatischen Verhandlungen zwischen London und Nom über eine Teilnah nie Italiens a m B a l k a » k r i c g fort. Insvlge des Widerstandes des Generalissimus Eadorna habe indessen bisher keine Entscheidnirg getroffen ivcrden können. l„Köln. Ztg.") Berlin. Die Einzahlunge» auf die dritte Kriegs anleihe betrugen bis zum 15. Oktober 7576,6 Millionen Mark oder 2,6 Prvz. der Gesamtzeichnung. iW. T. B.) Berlin. Unter Berücksichtigung der auf die dritte Kriegsanleihe in der Berichtswoche geleisteten sehr erheblichen Einzahlungen sind die Veränderungen im Re ichsbank anSweise diesmal verhältnismäßig geringfügig. Wenn die Entlastung nicht allzu groß, so ist das darauf znrückzuführen, daß erhebliche Beträge vvn Schatzanwcisnngen, die sich noch im Verkehr befanden und in der ersten Oktoberliälfie füllig wurden, bei der Reichskasie zur Einlösung gelangten, wodurch naturgemäß die Mittel des Reiches erheblich in Anspruch genommen wurden, so daß eine Entlastung der Reichsbank an Schatzanweisungen aus blieb. Die bankmäßige Deckung und die Kapitalsanlage haben sich gegen die Vorwoche wenig verändert. Bei den Darlehenskassen sind die ansgeliehcncn Beträge um 56 Mil lionen auf 1761,7 Millionen zurückgegangen. Die Be wegung bei den fremden Geldern ist noch größer, als sie i» der anSgewiescnen Zahl zum Ausdruck kommt, weil die RegicrnngSguthnben erheblich gestiegen sind und die Privat- guthaben nicht unerheblich abgenommen baden. Ter Gold bestand erhöhte sich um 6,6 ans 2426,6 Millionen. Der Be stand an TarlchenSkassenscheincn ist um 57,9 auf 781,5 Millionen zurückgegangen. Tie Golddeckung des Noten- nmlauss stieg nm 6,8 Prozent ans 42 Prozent und die Deckung der sämtlich täglich fülligen Verbindlichkeiten durch Gold vvn 6,2 auf 62,5 Prozent. Für die Zwecke der dritten Kriegsanleihe wurden in der letzten Bankwoche Sic Dar lehenskassen mit dem sehr geringfügigen Betrage vvn 24,7 Millionen in Anspruch genommen, so daß sich am 15. Oktbr. diese Darlehen ans 216 Millionen beliefen, die in dem vor erwähnten Darlchenshestandc mit enthalten sind. iWTB.) Berlin. Heute vormittag fand die erste Sitzung deS Beirates der R e i ch s p r ü f ü n g s st e l l e für Lebens mitt e l o r e i s e statt, die von dem Stellvertreter deS Reichskanzlers, Exzellenz Delbrück, persönlich eröffnet wurde. Nach einem einleitenden Berichte über den Anf- gabcnkreis der Rcichsprttfungsstesle. insbesondere Liese rungs- und Vcrbranchsregelung, wurde allseitig anerkannt, daß schnelles Eingreifen und daher sofortiges Zusammcn- trctcn der zn wählenden Ausschüsse erforderlich sei. In großen Zügen legte der Vorsitzende ein Programm sür die Arbeit dieser 'Ausschüsse dar. 'Nach allgemeiner Aussprache wurden vier Ausschüsse il. Vieh, Fleisch, Wurstwaren. Fische; 2. Milch, Butter, Käse, Eier; 6. Kartoffeln, Ge müse, Obst; 4. Kolonialwaren, Vvrkvst und Teigwaren) ge wählt, die schon heute und morgen ihre Tätigkeit be ginnen. iW. T. V.) London. Das Pressebnrcau veröffentlicht eine» vom Ministerium des Innern ausgestellten Bericht über den durch den Zeppelin-Angriff vom 16. Oktober angcrichteten Schaben. Es heißt darin: Die Verdunkelung der Hauptstadt und die Hük>c, in der die Zeppeline flogen, verhinderte sie, wichtige Oertlichkeiten zu finden, wie das lctztemal. Aus dem Berliner amtlichen Berichte geht her vor, daß die Flieger über die Plätze, die sie mit Bomben belegten, im Irrtum sind. Wenn sie ein anderes Ziel ver folgten, als auf gut Muck Nichttämpfer zu töten und Eigen tum zu verwüsten, so mißlang die Absicht vollständig. Mit einer Ausnahme wurden nur Bauten beschädigt, die mit dem Kriege nichts zn tun haben. Die 127 Personen, die getötet und verwundet wurden, sind außer zwei Sol baten, die auf der Straße getroffen wurde», alle Zivilisten. Infolge der frühen Stunde wurde die Anwesenheit des Feindes vvn viel mehr Personen bemerkt, als bei frühere» Gelegenheiten. Hunderte und Tausende, die die Bomben hörten, blieben ruhig. 'Man regte sich womöglich noch weniger auf, als bei früheren Gelegeiilnnten. Die amtliche Mahnung, Zusluchtstättcn aufzusnchen, wurde besser be achtet. Sobald die Luftschiffe fort waren, hörte die Be schießung auf. Die meisten, die nur die Beschießung ab- gcwartet hatten, gingen z« Bett, ohne sich viel um eine» neuerlichen Angriff zu kümmern. In den Tlzeatern, wo das Schießen und die Explosionen gehört wurden, entstand keine Panik. In f ü n f D i st r i k t e n wurde Schaden a » gerichtct. In dem ersten wurden Wohnhäuser wenig beschädigt und nur einige große Läden haben gelitten. Die Straßen sind hier breit. Vier Bomben fielen auf die Straßen, eine fünfte fiel in den Hinterhof eines großen Gebäudes, in dem sich viele Menschen befanden. Eine Bvmbe drang in einen Tunnel mit den Hauptleitungen für Gas und Wasser. Es entstand «in Brand, der zwar keinen großen Umfang annahm, aber mehrere Stunden dauerte. Durch diese Bombe wurden die Häuser im Umkreise ernstlich beschädigt und alle Fenster ringsumher zertrümmert. Die Getöteten waren entweder ans der Straße getroffen worden oder hatten sich in den zweiten Stockwerken befunden. Eine starke Bombe siel in den Garten eines großen MictSliäuserblvcks. Mehrere Zimmcr des Erdgeschosses wurden völlig zerstört und auch im ersten Stock wurde großer Schaden angerichtet. Eine andere Bombe fiel auf einen anderen Häuserblock und zerstörte das erste Stockwerk. Unfälle sind hier nicht vorgetvmmen, obwohl einige Personen nur mit knapper Not der Gefahr entronnen sind. Im dritten Bezirk wurden zwei Geschäfts Häuser beschädigt, die aus Eisenbeton gebaut waren. Eine Bombe fiel a»f das Dach, richtete aber wenig Schaden an. Eine andere explodierte vor dem Eingang. Der größte Schaden wurde hier an den Fenster» »nd Decken und den gegenüberliegenden Häusern angcrichtet. Die dritte Bombe fiel ans das Dach eines kleinen alten Hotels. Die obersten drct Stockwerke wurden gänzlich zerstört. Die Bcwohncr waren aber bereits nach den tiescrgelegenen Stockwerken izcflttchtet und blieben unverletzt. Der vierte Distrikt ist ein armes Arbeiterviertel. In den meisten Häusern wohnt eine große Zahl Menschen. Hier ivnrden mehr Bomben geworfen, als anderswo. Der Schaden betras ausschließlich kleine Geschäftsleute, wie arme Familien, die den größten Mut an den Tag legte». Eine Gruppe kleiner Häuser wurde durch eine einzige Bombe ganz vernichtet. Eine Bombe siel ans einen Kuhstall: eine Kuh winde ge tötet. Das -Haus des Besitzers des Stalles ivnrde schwer beschädigt. Der fünfte Distrikt war eine 'Vorstadt, wo sich keine einzige Fabrik und kein Magazin befinden, »ur einige Läden. Unbegrcislichermclse wurden hier sehr viele Bomben geworfen. Es ivar wohl Schnellfeuer beabsichtigt. Das Bombardement dauerte mehr als eine Minute. Die ersten und letzten Bomben lagen nur 666 Pards voneinander ent fernt. Fünf Bomben sielen im Abstande von 66 ?jards nieder, drct in einem kleinen Garten. Nur drei Hänfer wurden wirklich getroffen. Die Explosion war kräftig ge nug, nm die -Häuser selbst ans großen Abstand zu zer stören. -Hier wurde viel Schaden angerichtet: viele Per sonen sind tot vder verwundet, iW. T. B,)
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