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Dresdner Nachrichten : 08.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-08
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1882
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Vrvsäsa 1888. »«il-i« «UM 37000 ptir. dikSNitiaade «inarsoiidter Ma- »itcrttu m-L> sich dl, «etacri»» nichl vtrdmdllch. Anusncen für m>» nehmkii »n: vl, «mvncni-VurkLur »»««>«»- iet» » — «u»»it violfci — Lau», »«,«».,— Auv«li»,ud«»t! — «. »»>«» m «örlltz: - «,». »»«» «, VI->-d,duri! — I. »«,« » T«. ln Hall,; — Sl«>»„ ln Hamtur». TageSkatt für UolMK, Unterhaltung, Geschästsverkelir. Lörsendericht,Fremdentiste 87. ^alirkank. Anlkral« w,rd,n «arltnllrat- » dl» RaNim. » Uhr an,»n,mmcii. Sonniag» bl» MilIa»»t»U>>r. In Neustadt nur a» lillochentagen: ar. Llostrrgallc Nr. I, bl»N»chm. SUlir. — Ti, einlkalligr Ptlilzrilc lost« >h Plze. lriilgrlandt S0 Plee. CI», Earaulik skr da» «hchl!- titgtge lkrlcheinen der Juleral, wird nicht gegeben. hlulwitrtige Uuiioncen» Aullräge donundekanulcu'llclioucii inierire» Wir nur gegen Präiiumeraiibo» Palllu«, durch Bnelmaike» über PolieiNt-hlung. Ach, Liidc» tollen Id Psg. Inserate lur die Stonlag». M»U«»«r oder nach einem Jcülaa, »te Vetilgeile 20 Pf. Äar1oii«tr. 5 Aarlvostr. 5 uutl kortUm» vlass ruiä kortlku» smpüetllt som MeKtz-lWMlUIL8-<HWMt. Xur «1LVNV8 Fabrikat, KMtMtv kreise. Illutitrirts krois-Uüvüor ckocionurum krnueo rur Voicküxuux. Loborwra» Vv«tv AL»rItv vv» M«vvr. OI»rI«t1»i»1a ÜSaiZI. U»sD«t>ieIlo vrenöen. »iR» «v»rff«i»tl»»r. ö ZV«« AL«K»LLi» lür ZV««»«» „rum Kuleu H 8«v»»tr»>»,« IV r. 4, L 4 r « i» p v m ewMotilt noill ^108868 Unxor dar llllä I»e»vi»tou « RLIvtt1ert,t«Uv ru detumut billi^ou kreisen. ^ lütla», , «irl»v»r2!«; kerttlvidtttvll«! ^ 8v«»1i-,»«i8>v IVr. 4, I '!>. -< LNr?» I WttienlNg vom 7. Mat: Barometer noch vecar I'bloll. vlallftrahe u» l«bd». « u.> 703 MM., lctt gcsiern unveritndcrl. Tbeemomeirogr. n. Meaum.: Temper. 22 «M. w^ ^ nicdr. Tenib.lt "iw. höchste Tewr . 22 "M. Naidoli-Wtnd. veiler, bunklig. Aussichten für den 8. Mai: Keine Depesche eingcgangcn Montag, 8. Mai. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 7. Nkai. .bundcncr Strick hcruntcrhängcnd. Mich wollte einst auf der Jagd " ^ ^ ^ -en - >-- -- -e .. . " ^ solch ein Brest stellen, und zischte auf der Sckwanzsvitze ausrccht- Wien. Die „Montagsrevue" bezeichnet die TimcSmeldnna > flchcnd mir entgegen. Hch legte meine «zünte auf sie an, und msirte betreffend die Vereinbarungen zwischen den Mächte« bezüglich »dr der der groslcn Nal,e von wenigen Lchrrttcn nut cincin «chrot- EgriptenS als vollständig avokripl,. schuß den ganzen Kopf weg. . B Marseille. Ter „Petit Algerien" berichtet, im Süden von . , - Ein rubrendcs Bcrsp.cl von Intelligenz und A n l, a n g I. ch - Oran ioll ein neues Gefecht stattgetunden baden, in welchem gegen kcrt emes Hund c ö ereignete sich vor Kurzem Nach,mtlagS in ilhelm, Schwiegertochter des onnabend Abend von einem 1MO Araber gefallen seien. Auch die Franzosen sollen dabei be trächtliche Verluste erlitten habe». Potsdam. Die Prinzessin deutschen Kronprinzen, wurde am Pri: ze i glücklich entbunden. Dublin, 7. Mai. Der ncuernannte UnterjtaatSsekrctär für Irland, Lord Cavendish und der Unterstaatssekretär Bourke proinc- nirten gestern Abend im Pbönix-Parke. Da näherte sich ihnen ein Wagen, zwei Männer stiegen ab, griffen (5avcndifh und Bourte an und brachten ihnen mehrere Stiche in Brust und Hals bei. Die beiden Minister scheinen erst nach starker Gegenwehr unterlegen zu sein. Die Mörder entflohen sofort. Bisher bat man keine Spur von ihnen entdeckt. Die Leichen der beiden Minister sind schwer verstümmelt) der ganze Plah ist blutbedcckt. Große Erregung. Dublin. lLüinmtiiche Polizcistationcn Irlands sind von der Ermordung benachrichtigt worden und alle abgchcndcn Schiffe wer den einige Zeit hindurch überwacht. Das Motiv dcS Verbrechens ist offenbar ein politisches, da die Mörder nichts, weder Geld, Schinncksachen, noch Papiere raubten. Tie Zugänge zur Residenz des LicckönigS im Phönix-Park sind durch starte PolizcidetachcnicntS bewacht. Die Königin und Gladstone wurden gestern Abend tele- phisch von der Ermordung benachrichtigt. Heute Nachmittag fand eise verlautet, der Vi »ce ll benachrichtig in London ein Miniflerrath statt. Gerüchtweise . könig, Lord Spencer, habe ans die Nachricht vou dem stattgchabtcn Morde die Abficht ausgesprochen, sein Amt sofort niederzulegen. nuten, »i»»cr weiter zurucivreiveno, cus firoinavwarls e:n i dampser pfeilschnell angesaust tain und das Tbier von Jede ausgcgcben war. Allein der Wellenschlag warf den Hund na< rechten Elbuser, auf welchem er nun den Schiffe nacheiltc, abe Dresd en, 8. Mai. — Man erwartet das Wiedereintreffen Ihrer Majestät der Königin zwischen dem 15. und 18. d. M. Der Aufenthalt in Varcsc bat der Königin nicht so recht zugesagt, theilS des gerade danialS sehr unfreundlichen Wetters halber, theils erwies sich auch die Luft daselbst als ziemlich schwer. Daher ivar die Ucbersicd- lung nach Äellagio geboten. Die Rückreise erfolgt über Venedig. — Der Hauptmann im K. Sächs. Gcncraljtabc v. Broizein wurde am Sonnabend in Berlin behufs persönlicher Meldung von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm empfange». — Die Berufung deS Hern» Oberpostdircktor geh. Post« ratlis Z f ch ü schner nach Dresden hat sich nicht nuc für die persönlichen Verhältnisse dieses Ressorts als ein Gewinn heraus- gcsiellt-, ihm sind auch erhebliche Verbesserungen im Postdicnste telbst zu danken. So wird in den nächsten Tagen daS Postamt Nr. 10 von den jetzigen in aller Weise ungenügenden Räumlich keilen auf der Pillnitzerstratze nach dein prächtigen Cckhausc Holbein strabe Nr. 6 und Swulgutstraße Nr. 1 üb er sied ein. Ein mehr jähriger Kontrakt sichen dem Postamte daselbst eine zweckmäßige Einrichtung. ES liegt ziemlich im Mittelpunkte des ausgedehnten Poslbczirks. Augenblicklich findet die Legung des 7dräht,gcn Tele graphen-Kabels aus dem alten nach dem neuen Poflamtc statt. Oberpostdircktor Zschüschner besichtigte diese Kabellegung in Beglei tung des Poslrathü Steinhardt, Vorstandes der Tclegraphenabthci- lung, und des Vorstehers Obcrpostsckrctärs Nitzschke. In Zukunst sollen die Telegramme nach diesem dichtbevölkerten Stadttheue nicht mehr von der Ecnttalstation auf der Waisenhausstraße, sondern von dem Postamte am Holbeinplatze direkt nuögctragcn werden, so daß sie weit schleuniger in die Hände der Adressaten gelangen. Die Telegraphen - Boten werden dazu auch unter Umständen die Pferdebahn benutzen. — Der frühere hochverdiente Kgl. Sächs. Gendarmerie-Ober- Inspektor v. Cerrini hat nach Wiederherstellung seiner Gesund heit in Rom einen Landaufenthalt in Hostcrwitz genommen. — Den mit eisernen Geduldsfäden auSstasfirten Besitzern der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn winkt nun endlich Er lösung. Ende Avril hat das König!. Finanzministerium den Liqui datoren dieser Eisenbahngesellschaft den Betrag von gegen 5M.000 Mark in Baar und in KautionSefsekten auSgczahlt. Einer Rück zahlung an die Aktionäre steht doch wohl nun Nichts mehr im Wege? — Teplitz-Schönau,4.Mai. Der erste Tag der offiziellen Sommerkurfaison war ein vielversprechender Anfang dcS KurlcbenS. Von früh V«7 Uhr konzcrtirte im Kurgartcn die Kurkapcllc. Zahl reiche Kurgäste hatten sich eingcfunden, viele von ihnen lagen der Trinkkur ob und schlürften ihren Becher im offenen Trinktempel. Das Mittagskonzert im Schlotzgartcn versammelte eine Menge Zu hörer, welche in dem wunderhcrrlichcn Garten fröhlich promcnirtcn. Das Stadtthcater ivar noch vierwöchentlicher Pause schon Tags vor-! her wieder eröffnet. Die Badeanstalten sind in bestem Stand gesetzt pfändete und daS zur Badekur erforderliche Thermalwasser ist in überreichem fand der Maße vorhanden. — Während unsere Striescncr Arbeiter, wenn sie ans der Heim fahrt 5 Pfennige sparen wollen, die Pferdebahn getreulich am Lämmchen verlassen, wo die Grenze der 15 Pfennig-Taxe ist, kommt es bei bessersituirten Besitzern und Einwohnern öfter vor, daß sie .chlind" mitsahren, bis der Kondukteur sie kerunterlonrplimcntirt. Dieser wird sofort entlassen, wenn er Passagiere für 15 Pf. über obige Grenze mitfährt, und deshalb verlangte denn auch Sonnabend Mittag der Kondukteur eines Wagens von einen« S unserer Umgebung. In Niedcrpomitz betrat eine Familie, die ein schwarzes Hündchen bei sich batte, daS Dampfschiff nach Pillnitz. Ta jedoch der kleine Vierfüßler etivas zurückgeblieben war, so mußte er. indem das Schiff schnell absüeß, zurUckaclassen werden. Plötzlich hörten die Passagiere das Thier ein entsetzliches Geheul auSslvßcn, als ur er sich von ieiner Herrschaft getrennt sah, allein gleichzeitig sprang er auch mit einem mächtigen Satz in die Elbe und versuchte den« Dampser in nachzuschlvinimen. Weinend baten die Mitglieder der genannten Familie den Kapitän, daS Schiff anzuhnlten und daS arme Thier aufzunchmcn, daS ging aber nicht an. So schwamm cs etwa 8 Mi nuten, »nnier weiter zurückblcibcnd, als stromabwärts ein Kettcn- bier von Jedermann nach dem .„..v.,.,... .. aber bald den Blicken Aller entschwand. Ein paar Stunden später traf Schreiber dieses die Familie wieder in der Meixmühle in tiefer Trauer über den Verlust des treuen HundeS, als plötzlich das kleine Thier athcm- loS aus dem Walde gerannt kan« und bellend und wedelnd jene um sprang. Das kluge und treue Hündchen hatte also in einer so großen Entfernung und «n einer ihm ganz unbekannten Gegend seine Herr schaft glücklich wicdcrgcsundcn. — P o liz e i b e r i ch t. In einer Vlcchwaarensabrik wurde vorgestern Nachmittag ein Mctalldrückcr am Arm und Handgelenk beschädigt und deshalb durch einen Mitarbeiter de», Stadt- lrankenhausc zugcsührt. — Am 5. d.M. wurde a» dcrMelanchthon- straße ein Arbeiter, als er nahe an einem Pferde vorübcrging, von demselben in einen Finger der auSgcstrecktcn rechten Hand ge bissen. — Von der Königl. Polizcidirckton München wird laut hier eingcgangcncr Requisition der 20 Jahre alte Mühlburfche Josef Kern wegen in der Nacht zum 3. Mai in Schwaben, Bez.- Ämt EbcrLbcrg, verübten Raubmordes verfolgt. Der Ge nannte ist ziemlich stark, blond, bartlos, blaß, hat etwas aufgewor fene Oberlippe und aufgestülpte Nase. Die geraubte Aaariumme beträgt ungefähr 70 Mk. — Die Wiencrstraße wird zwischen Carola- und Pragcrstrahe vom 10- bis mit 13. d. M. wegen Chaussirung für den Fährverkehr g crrt sein. — In einem Kräutcrgewölbc der Windmühlenstraße inLcipzig entzündete sich vorgestern Mittag in dem im Hintergebäude gelegenen Keller, wäbrcnd der Prinzipal und lein Marltbclscr einige Flaschen mit Äenzin hcransholten, durch einen noch nicht ausgcklärlcn Um stand eine Ouantiär Benzin, wobei im Keller selbst Feuer entstand. Leider wurde der Marktlielfcr, Namens Hermann Echwarzburgcr, schwer dabei verletzt, so daß er in das Krankenhaus gebracht werden niußte. Als die herbeigeholte Feuerwehr cingriff, um das ent standene Feuer zu dänrpfen, explodirtcn, während die Leute unten nn Keller waren, Behältnisse mit Benzin und geriethcn in Brand. Hierbei verunglückten außer dein Brandmeister Grünbcrg noch sieben Feuerwehrmänner, und zwar die Feuerwehrmänner Müller 1., Karl und Pege schwer, während die Feuerwehrmänner Kinne, Necke, Gäbclcin und Mchrke leicht verwundet wurden. Die crstercn vier mußten ebenfalls nach dem Krankenhaus gebracht werden. — Am Freitag Nachmittag geriethcn auf dem Dresdner Güter hahnhof inLeipzig 49 Balten Baumwolle in Brand und sind sämmtlich ein Rauh der Flammen geworden. Die brennende Masse ward natürlich sofort von dem Eisenbahnwagen — einem offenen der hannöverschen Staatsbahn, welcher eben zur Abfahrt bereit stand — hcrabgcrissen, trotzdem brannte noch ani Sonnabend früh die Wolle innerlich weiter. ES wird Selbstentzündung an genommen. — In Elsterberg hält daS Scharlachsieber noch immer an; cS kommen viele neueErkrankungcn vorund ncucOpscrwerdcn gefordert. — Der Steinbrecher Ramisch auS Ostrau bei Schandau stürzte am 3. d. von einer in der Nähe des Schandauer Schützen- Hauses gelegenen hohen Steinwand herab und mußte schwer verletzt weggetraacn werden. — Am 3. d. wurde im sogen. Trübeltciche in Pulsnitz dasige DrcckSlcrmcistcr E. H. ertrunken ausgefundcn. — In der Mutdcnthal Papierfabrik verunglückte am 4. d. der Arbeiter Harzer auS Freibcrg. Beim Ocffncn ocö Hadernkochers verbrannte er sich durch auSströmendc Dämpfe dermaßen am ganzen Körper, daß er ins Krankenhaus tranSportirt werden mußte. — Landgericht. Der Schuhmacher und Invalid Hermann UrsinuS brauchte in» Deccmber v. I. höchst nothwcndig Geld und die Aussicht, sich auf reellem Wege finanzielle Mittel zu verschaffen, war ihn« gründlich benommen, denn auf seine nächste, bereits vcr- bcnsionörate batte er leinen Anspruch mehr. Dennoch chon bestrafte Mann einen AuSweg, indem er sich zu einem Pfandleiher bemühte und sein Gesuch um eine Anleihe unter Ueberrcichung dcS Pcnsionsbuches mit der Bemerkung unterstützte: „Sic kriegen ja den 1. März, wenn Sie hinaufgehen, 108 Mark." Im guten Glauben an die Wabrlieit dieser Angabe erhielt UrsinuS auch den gewünschten Betrag von 95 M. eingchändigt und in einem späteren Falle wußte er den Pfandleiher durch die Finte: „Sie haben ja die Sicherbeit in der Hand!" nochmals umzustimmen und zu einem weiteren Darlehn von 10 Mark geneigt zu Außerdem verschaffte sich aber der Angeklagte der zuletzt wegen BelrugS und Urkuildcntälschui'.g vom Herzog!. Kriininal- gericht zu Altenburg mit 4 Iahrm Zuchthaus vorbestrafte Schncider- gesclle Johann Valentin Fischer ließ sich trotz seiner schlimmen Er fahrungen von weiteren Schwindeleien nicht ablialten. Anfangs März erhiellder damals inÄabenauaushültlichcNadclheld von cinemArbeiter 5Ä.eingchändigt, um diese»,Hosenstoff aus derstlesidenzinitzubringen; allein er fand es vorlhcilhaslcr. das Geld für sich zu verbrauchen und an diese UnterschlagungSsünde knüpste er dann, um für das Zuchthaus reis «u werden, ein Fälschungsmanöv.r. Fischer hatte in Freibcrg einen Nock versetzt und darauf einen Pfandschein über 2 Mark 10 Pf. erhallen, welchen Betrog er nun durch den Zusatz einer Null hinter die 2 in 20 M. 10 Pf. verwandelte, auch im Zusammen hänge damit die in Buchstaben geschriebene Tarlehnsfuinine von „Zwei Marl" :e. durch Vcuoandlimg des „i" bci dem Worte „Zwei" in „n" und Hinzusügung der Silbe „z«g" in „Zwanzig M." re. ab- andertc. Demnächst begab sich der Urian zu dem Trödler Kaden in Deucbn und bot diesem den maltraitirtcn Pfandschein für 15 M. zum Kaufe an ; K. erkannte jedoch die plumpe Fälschung sofort n»r> führte den verdutzten Schneider dicscrhalb der Polizei zu. Die Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsrath Ortmann belegte den Angeklagten gemäß des von Herrn Staatsanwalt Stein gestellten Airtrages mit 1 Jahr 3 Tagen Zuchthaus und 3 Jahren Ehrcnrechtsvcrluft. Elbhöhe tu Dresden, 7. Mai, Mittags: 74 Cent, unter E Fenillcrol». -h K. Hofthcater, Neustadt. Zum 1. Mal: „Reis von Reiflingen'" Schwant in sünf(!) Alten von G. v. Moser. Konsio- tiren «vir zunächst den Erfolg, so darf inan ihn, alisnahmlich vcS2.Aktcs, ziemlich lebhaft nennen. DaS volle Haus lachte viel, sehr viel, und wenn man sich gleich darauf ärgerte, daß inan gelacht hatte, so ist man vielleicht zu rigoros gewesen einem Schwank gegenüber, der am Ende urharmlos verläuft. Ob freilich die Hosbühne der pas sendste Platz ist, bci so cfcringwerthigcn Sachen, ob endlich eine Gesellschaft so leistungsfähiger vornehmer Hosschnuspielcr erforder lich wäre, um einen 2 rstündigcn Kalauer abzuwicketn — das kann bezweifelt werde». Wohl hat die tolle Laune, der Unsinn seine Neckte, der Uebcrmuth. Aber daruni handelt es sich nicht. An Robert und Bertram, nn die herzhafte Wiener Posse, selbst an den schärferen Berliner Blödsinn reicht daS Opus nicht heran, cs ist nüchtern, „um einen bautechnischcn Ausdruck zu gebrauchen — eben erdig". Oder „um einen artilleristischen Ausdruck zu gebrauchen — unter der Kanone". (Dies zugleich als Probe der Wortwitzhöhe!, Am besten kritisirt Hr. v. Moser selbst sein Stück; denn «m 4. oder 5. Akt fragt der Held: „Warum ivcrd' ich dein« in einem fort bin und hcrgcfchobcn wie ein Billardball, da ist ja gar kein Witz dabei." Bitte, Hr. v. Reif, jrage» Sie den Dichter! Die besten Thceblättcr geben bci'm zweiten Aufblühen nur ein sehr wässeriges Getränt, und wenn es wahr ist, daß Herr v. Moser, um die Trilogie zu vervollständigen, die Figuren des Reis, Folgen, der Priska, der -Hofmeister u. s. w. eilt drittes Mal aufbrühcn will, in einem Schlnßstück „Reis als Ehemann", so wäre das ein schlimmer Fehler. So interessant sind die Charaktere alle nicht, um eure Entwickelung zu rechtfertigen. .Herr Bauer als Reif war wieder vortrefflich. Er hat den Satz „Unter Kameraden ist das ganz egal" abgelegt, dafür findet er alles „stulvoll" und namentlich hat die Natur Ilka's Schwester, Priska, außerordentlich „stulvoll" auSgcführt, weswegen sich Reis «m 5. Akt mit ihr verlobt. Aber, erscheint auch die Erfindung müde in dem neuen Stück, die Situationen unruhig und gewaltsam, so wird trotz- elne Reihe von Widcrholungen den Dichter trösten über den gcnS von einem Sprachlehrer machen. (Engländer, sagt man!) daß er abstcige oder nachzahle. Beides Ursinus auch noch anderweit auf betrügerische Manier Geld lehnte dieser ab und an der Prinzenstratze ermunterte man vom be-! bez. suchte er sich solches zu verschaffen und erfolgte dicscrhalb von segnenden Wagen aus den Beamten, sich durch Konfiskation des ^ der IV. Strafkammer seine Vcrmthcilung zu 3 Monaten Gcsängniß Hutes des Herrn ein Pfand oder eine Legitimation zu sichern. Aber und Erstattung der Kosten. — Leopoldinc verchei. Wittig geborene der Herr borcke den Kondukteur gegen die Zaunwand und schlug ihn j Lommatzsch, eine bereits wegen Diebstahls vorbestrafte Person, e.ni^ m,i so blutig in's Gesicht» daß I erfand eine eigene Manier, ihre Mitmenschen zu bestehlen. Sie suchte und fand binnen 3 Wochen bei verschiedenen Schneidern Arbeit und entfernte sich dann unter irgend einem Vorwand, in dem einen Falle schon nach '/rstündigem Äusentbait, und hieß dabei diverse Gegenstände, die ihr gerade in den Wurf kamen, initgehen, während sic die Sachen dann unter falschen! Namen versetzte. .Zunächst brachte die Diebin den Damenschneider Wcichbrodt auf ist vielleicht nur eme Finte, jedenfalls aber! der Schcffelgasse um eine Cylindernbr re. im Wcrthe von 90 Mark EmeKreuzotter thut nlckstS von alledem, waS! und^verschaffte sich darauf durch Versatz 37 M. woraus sie am sie ' " - " (wie es scheint, mit einem Instrument) . er taumelte. Aus der allgemeinen Rauferei nahm man den durch so merkwürdige Rechtsbegriffe hervorragenden „gebildeten" Herrn auf daS Gemeindeamt nach Blasewitz mit. — Von eincn, hiesigen hochgeachteten Arzt und Naturforscher wird uns geschrieben: „In Ihrer Nr. vom 5. Mai erzählen Sie ciire Geschichte von einem Waldhäuer und einer Kreuzotter. Die ganze Geschichte ist vielleicht nur eine Finte, scdenfaN zoologischer Blödsinn, ' in jenem Falte gethan haben soll. Wäre sie auf den Kopf des aldhäucrS gekommen, so hatte ne den Waldhäner mit ihren Gift- > von 15 M. und 2 Schlüssel entführte. Zwei Tage später zähnen gehauen »nd böse vergrftct. Ist der Vorfall wirklich pasfirt,! in dem Hanse Cbristianstraße 13, vierte Etage, ein Winter so handelt cü sich um die der Kreuzotter m Farbe ähnliche, meist z (Werth 25 Mark) in die Hände und schließlich verschwand etwas größere, sehr bissige, angnffSlustiae, aber ungiftige D a l in a - ' " ' - tinische Natter, die dermalen auch schon in Mitteldeutschland vorkommt. Sie beißt, springt, klettert auf Bäume, stellt sich aufrecht, geht zischend aus den Feind loS nnd dergleichen mehr. Weidenden Kühen hängt sie sich an die Zitzen der Euter und beißt die Kühe dahinein, Ihnen die Milch auSsaugeud. Wenn ' ^ ^ Sannerz wütbend davonlüuft, hängt sie gesogen, ain Euter der springenden Kuh, SO. März von einem Dorsaalc einen Daincnniaiitel im Werthe — v r: cvn ^ O»...c..''t- Lr,, fiel i c-Palel v sie a ihr alctot . . aus der Wohnung des Schneidermeisters Tittmann unter Mitnahme eines Regenmantels und eines darin befindlichen Spitzentuchcs. Herr Staatsanwalt DikariatSratl' Lufft trat in Rücksicht auf daS von der Angeklagten bewiesene Raffinement bei Ausführung der Diebereien sowie unter Bezugnahme auf die kurze Spanne Zeit, . . . „ den Verlust kritischer Anerkennung — nur darf »«an das neue Werk nicht an „Krieg im Friede««" messen, das ein ebenso frisches, aller liebstes, wabres und neckendes Spicgelbildchcn gesellschaftlicher Zu stände ist, wie die Fortsetzung und Ausbeutung unintcressanter aus siel. Einige Szenen sind trotzdem drollig genug, um den trivialen Dialog vergessen zu machen. In der Darstellung ivar Herr Dctr- mer sehr bemerkcnLiverth als (nun vcrhcirathetcr) Apotheker, den jugendllch feurigen Liebhaber so trefflich tiinidc komisch zu sehe», hat überrascht. Nicht sehr liebenswürdig, durch die etwas herbe Rolle vielleicht zur Schroffheit verführt, gab Fräulein Flvffel seine Gattin (geborene Stadtrath Henkel aus Krieg «in Frieden) während Herr Swoboda als Onkel ungemein sein charaktcrisirte. .Herr Rickelscn, Fräulein Diacono, Arndt, Hahn, Frau Wolf, Herr Kobcr- stcin, Kramer, v. Osten, Hagen «>. A. m. waren um den Erfolg be müht. Anstatt etiva Fräul. Löffler, die iin muntern Kouvletgcsang und in frischen Dienstmädchen sich oster hcrvorthat, gab ein Fräul. Bäckers aus Görlitz mit kecken«, resolutem und gewandten Spiel die FörstcrStochtcr, welche Dienstgeist für alles in« Stück zu sein und etivaS fragwürdig KoripletS zu singen bat. Sicher war die Dame selbst, die noch ganz jung ist, nicht in Neöinüllcr's Sommertbcater cngagirt — aber ganz ähnliche Talente, die dort sehr gefielen. O. ll. , L. V. Die lOMste Vorstellung im Residenztheatcr unter der Direktion Karl gab diesem populären Institute eine ebenso willkommene als ehrenvolle Gelegenheit zu einer Fcstvor- slcllung. Heute soll hier nicht die Bilanz gezogen werden, inwie weit in, Residenzthcater künstlerische Intentionen und Vollbringen sich decken. Man kann sich an die Thatsache halten, daß der Muien- tcmpcl in der Circusstraße eine nolhwcndige Ergänzung dcS Knnst- Icbcns unserer Stadt bedeutet, daß «hin die Snmpathicn des Publikums treu blieben, welches einzelne Mißgriffe und Mangel haftes gern vergißt, um desto unbesangcner die «nteressantcn, ab wechselnde» »nd freundlichen Gaben der heiteren Muse dort zu genießen. Ein Prolog zur lOOOstcn Karl - Vorstellung ivar gewiß angczcigt, aber der Prolog von 1>r. Koppel-Ellfe!d? — nein! Die holprigen Knüttelverse dieser Gelcgciiliciisoichiiiiiq standen auf schwächeren Füßen als die Karl'sche Direktion. Ter Vcrsifex war sichtlich bemüht, Humor zu cntwickeln. Aber das Mißgeschick, das den Anssätzen der sonst oft witzigen und espritvollcn Feder Herrn Koppel's so häufig anhaftet, verfolgte ihn auch bei dem ««»» Svrcchei« geschriebenen Worte. Auch ist cs verletzend, den Direktor eines Theaters in einem Prologe einzelne Mitglieder seiner Bühne hcr- ausgreisen und loden zu lassen, die anderen aber zu verkneifen. Solche Taktlosigkeit n«ag, geschrieben in einer wenig gelesenen Zeitung, hingchen — gesprochen, an ein großes Publikum gerichtet und von diesem gehört, vcrdieilt sie eine Rüge. Direktor Karl sprach den Prolog »selbst, d. h. er las ihn ab, stockend und total heiser. Der Platzregen von Bouquets nnd Kränzen, der nachher aus ihn niedersicl, galt nicht dein Proiogsprccher, sondern dein gewissenhaften, umsichtige» und trefflichen Direktor Karl. Dann trat Herr Regisseur Wilbclmi hervor und übergab seinem Che Regisseur Wilbclmi hervor und übergab seinem Chef NamenS dcS gcsammten Personals dankend einen Lorbcorkranz von dem Umfang eines Wagenrads? nein, eines Reifens, durch den —, . eine CrrcuSreiterin zweimal den Lalta mortalo effcktuiren kann. Es >. Wenn nun die Kuh vor «imerhalb welcher die Wrttig gestohlen hatte, der Annahme mildern- folgte die erste Ausinbrnug der „Gräfin Tubarrn", einer immer noch brS sie sich satt! der Umstände entgegen, und lautete das Erkenntnis: auf 7 Monate i komische» Operette Millöcker's. Es ist eine mtis.-. bescheidene >. nne cm an das Euter ge-! Gesängnrß und 1 Jahr Ehrenrechtsverlust. — Ter su>oi» wiederholt.! Gabe: die Musik durchaus nickt originell, ater annnrllna und in
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