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»«1t«». »I. »ittW««». a«» ,. Lpr» »SV« — In Wurzen soll die Gensdarmerie der dort erfolgten An fertigung, resp. Verausgabung falschen Geldes auf die Spur gekommen sein. Die auS Zinn oder Zink gegossenen Falsifikate sollen in Ein- und ZweitlMerstücken und Gulden, sächsischen, preußi schen, baierschen und österreichischen Gepräges bestehen. — In Brand bei Freiberg ist ein alter bergmännischer Bau, zu der Grube Einigkeit gehörig, eingestürzt. In dem Garten eines Grundstückes mitten in der Stadt fiel ein großes Strick zusammen And noch bröckelt es fort. Dian hat da- in der Nähe befindlich« Spritzenhaus geräumt, da man noch nicht ermessen sonnte, wie weit sich der Einsturz noch erstrecken kann. — Nor einiger Zeit brannte in Nied erst ei na bei Bautzen das Haus des Webers Guhr nieder und der zukünftige Schwieger sohn Guhr's, der Weber Geißler, ward, der Brandstiftung dringend verdächtig, verhaftet; Rache soll ihn zu der Thal getrieben haben. Beim Transport Geißler's nach dem Gerichtsamt Bautzen am 23. vor. Monats entsprang derselbe und erst am 27. gelang es, den Menschen wieder zu erlangen. Inzwischen ist aber Guhr an den empfangenen Brandwunden gestorben. — Auf dem Ritlergute Stroga beiGroßcnhain ist am Mon tag das herrschaftliche Wohngebäude nicdcrgebrannt. Das Feuer entstand in einer schadhaften Lesse. — Geheime S cd w n r g c r l ch t S s i tz u n g am 30. März. Die tcs Mortes angcklagtc Elara Alwine Stclncrt anSKcssclö- baln wurde beute vom Scbwurgcrick'töboie zu >0 Jahren Zucht haus vcructbciit. Tic Staatsanwaltschaft vertrat Herr Staats anwalt Roßt.uischer, tie Vcrthcidiguiig Herr Atv. ».Stell, l. — Oeiicnt« icbc Gerichtssitzung vom 20. Marz. Johann Ernst Säring sitzt aus tcr Anklagebank wegen schweren Diebstahls, Beleidigung und Witcrstan.es gegen öffentliche Be amte. Tcrselvc war bereits beim Militär wegen Erccsscö, wegen gleichen Bcrgchcns und Eampircnö re. von rer Polizei zum Ocstcrcn bcslrait. Tie Wächter tcr Nacht hörten am 4 Novcin- ver in tcr Richtung tcs Gautcriiack'schcn Grundstücks. Ecke ter Bohrwerk- u„t Bluincnslraße, Fcnslcrgeklirre. Sie gingen nun vor, iantcn am Atelier tcS Bildhauer ,waplc zwei Fcnsterichcibcn zerbrochen und suchten nach tem 2haken ta tritt ihnen tcr An geklagte entgegen, errietet sich suchen zu bellen, denn er habe zwei .ucrlc bemerkt, to.I» alles Suchen brachte kein Resultat. Ver schiedene Wider k röche, in die er sich verwickelte, veranlassen ttc Wächter tcm S.riug die Arrctur anzuzcigen, wogegen er sich sträubte, um sich schlug und in die Schimpiworte: „L—jungen. Shittclbruter, am Tage gebt ihr bcttcln, ».'iacdlö mausen," auS- brach. Am Morgen bcs 5. »November stclltcn GcnSdarmcn Unter suchung an und fanden lin Scheuer, tirect am Kabl'schcn Atclicr. inebrcrc PN'aurcriaacn, I Lctcricbürze, eine Picisc u. s. w. In > tcrselhcn Siacist war in einer Baubude unter tcr sogenannte» Schotenbrückc an tcr Strasse nach Bautzen Angebrochen Worten und später obige Gegenstände als taranö gestohlen rccognoScirt. Tcr Angeklagte b land sich bei seiner Anetur im Besitze einer P eist, die er am selben Morgen im Geiängniß von einem LcidenS- gcräbrtci! erhalten haben will; tiese warb an ibm zumVerräthcr, ta sie alS ric aus tcr Arbcitsbute Gciiohlcnc erkannt wurte. Tcr Angeraute leugnet Alles aniS Frechste. Er war am Abend tcs 4. November erst tcr Gut entlassen und der Statt verwiesen, (ein Gcnstann batte ihn bis zum Waggon gebracht. I» Rate berg sei er ausgestiegen, jctoch mit einem Schlosser „Unbekannt" wieder zurück nach Brestc» aelabrcn, habe mit tcnlsclbcn, welcher die Zecoe bezahlt, mebicrc Flaicbe» Wein getrunken, tavon sei er beraustl k gewesen: in tcr Absicht nach Loschwitzzu gehen, habe er im Borbcigetcn am Brunnen teö gcucmntcn GruntslttckS seinen Durst löschen wollen sin direkter Nähe steht ein Brunnen an tcr Straßes, ta seien tie Wächter gekommen unt haben ihn arrctirt. Achtzcan Zeugen waren gclaten. Tie StaatSanwaltschast,Assessor Ur. Harnnann, liest sich knrcb tie Unschnltscrklärung tcs Ange klagten nicht bewegen tcn Strafantrag zu nmcrdrückcn; auch die scharfe Bcrkheitigung Ur. ScpaürathS konnte nur Miltcrungs- „leiiiciite hervorheben. TaS Urtheil tcS Schöffengerichls lautete: 1 Jahr x Monate Zuchthaus, 2 Jahre Ebrenverluir, Stellung unter Polizeiaufsicht :c. — B erichtig ung. Im gestrigen Ge- 'richtssixungs-tsteicrate, t!c Hauptverbantümg gegen tcn Maurer Franz Earl Tictzc wegen schwerer Diebstähle betreffend, ist am Schlüsse gesagt: Herr Staatsanwalt I)r. Harkinann hielt bic Anklage awrc'rt, während die Bcrtheitlgung, Herr Atv. Aränzcl, rieselte ani einfachen Diebstahl zurückznttlhrcn reip. NUltcrnngö- gründe hcivormbcben suchte, welcher Ansicht tcr Gerichtshof nicht bcikrat und tcn Angeklagten zu 8 Monate» Geiängniß :c. vcr- urcheilte." Wäre tcr Gcricl'tShok ter Ansicht tcs genannten Berthciäi.fcrS, tast z» Guustcn tcS vingcklagtcn Tictze „mi l terntc Umstände" bei beiten Ticbstählcn Vorbauten ieien, nicht beige- tecken, io hätte die Straie schlechtereingS nicht in bloS 8 Monaten Geiängniß bestehen kennen, iontcrn sic hatte absolut lbergl. 8 BIN, 74 tcs Rcichsstiaiaesekbuchss in wcnigstcno mehr alS einem Jahr Zuchthaus ten Angeklagten Tictze treffen müssen. — Oef'entlichc Sitzung der Stadtverord neten. Mittwoch den l.'April, Adents 6'-Uhr. Tagesord nung: Bericht tcs VerwaltungSauSschusscS über die Verlegung tcS Neustärrcr Wochenmarktes: Antrag bcS Stablv. Apotheker Hoffman», tie As hcgeubc» betr.; Bericht teS FinanzauöscbusscS über bauliche Veränderungen in rer RathStöchterichule; LesVer- waltnngs- und FinanzauSlchuffcs über tie Errichtung einer Kin- tcrpflegcaiisralt: tcö VerwalkungsauS'chusscs über ten Ankauf tcr Grnntst ckc Nr. :n unt :l2 an kcrWcißcritz; über rieantcr- wcite Regelung teS Honorars tcs Herrn Ingenieur Saalbach sür tcn Waperwerköbaii: tcS RechtSausschuffes über einen Areal- austausch w. k Herrn Bildhauer El ristomni. Geheime Sitzung. — Wirtcruirgs-Bcobaclftnng am 31. März, AbtS 5 U. Barelnetcrilai t nach Otto oä Bösolt vier: 27 Paris. Zoll ION- L. «seit gestern gesli gen ß, L.l. — Thermoineter nach Reanmnr: io Grad über Null. — Die Schloßthurmiahne zeigte West- Wind. Himmel: bewölkt, fliegen, E'b'aohc in Dresden, 31. März. Mittags: 2"oter — Niet. 2l Cent, über 0. nen die sogenannten Faktoren, wrlche ebenfalt» in rer Vitt.« der Arbeiter wohnen. Diesen lieg auf dem Lande . . at die Abnahme der Arbeit und die AuSIöbnung der Arbciicr ob. Zum Zwecke der letzteren sind bic gabrstverlcgcegevöthiat, aliwdcheittllch Ihren Facloren sehr bedeutende Baarmltrel zu überlenden. So lmige wir lebigllch Silber hatten, war es sehr begreiflich, baß die Fa- brlkverlegcr nicht geneigt waren, schweres Silber zu schicken und das Porto bcuür zu tragen. Dies vcrauiaktc den Handels. und Gcwcrveslanb. darauf anzutragrn. baß bas Staattpapiergtld in Sachsen erbeblich vermehrt wurde. Die sächsisch« Regierung er. kennt ihrerseits a». taß, sobald man sich von der Stlbcrwährung ab- und der Goldwährung zugewenbrt, auch da- Staatöpapicr- gcld rctncirt werten muß; sie bat tcShalb auch bereitwillig dem borliegenten Gcfctzentwursc zngcstimmt, obwohl er ten sächsische» Steuerpflichtige» erhebliche Oplcr auicilcgt. Jutessen glaube Ich, baß man bei der Rebuctio» kcö Papiergeldes sehr vorsichtig zu Werke gehen muß. namentlich die KIrculation von kleinem Papiergelde nicht auelschließe» solle. Wir haben ln dieser Be ziehung eine sehr lehrreiche Erfahrung In Sachsen gemacht. Im Jahre 4855 lrm die »Nothwentigkeil ein, die turch die starke Eircnlatlo» sehr abgenutzte» sachnschc» KasscnbllletS gegen neue umzutauschen, Tlc säch>ische Regierung schritt zu der Maßregel, größere AppointS zu 20 Tblr. und zu 50 Tblr. auszugcbcn und die Zahl der kleinern AppointS zu beschränken. Die Folge aber war. taß bic großen AppointS sehr bald in die Kasse» zurück- flössen und baß von allen Selten Anträge an bic Regierung käme», kleinere AppointS wieder hcrzustcllen. Gleichzeitig er schollen aus allen Theilen beö Landes Klagen darüber, da» die Arbeiter bei der Auslohnung gebrückt würben vaturch, baß die Favrikanten drei ober vier Arbeiter zugleich in großen »AppointS auSIobutc», bei deren Einwechselmig die Arbeiter, wie eö in tcr Natur tcr Tinge liegt, sehr erheblich verloren. Auch jetzt werben die Fabrikanien nicht geneigt sein, zur AuSlohnung der »Arbeiter Gold zu schicke» ; sie werben Papier schicken, soweit sie nicht turch Postanweisung ihren Facloren die Lohnbeträgc überweisen können. Ich fürchte daher, taß, wenn der Verkehr aus BanknotenappointS zu wo Mark retucirt würde, wir bo» Neuem tlc Klagen tcr Arbeiter hören werben, und ich stelle Ihnen zur Erwägung, ob cs in diesem Augenblick« gerathen ist, einen derartigen Gähnmgü- stoff unter die Arbeitcrbcvölkcrung zu wericn. die ja ohnehin unter den Münzwicrcn mehr leitet, aiö die wohlhabenden Klasse». Retncircn Sie ras umlauseiide StaaiSpapiergelt. welches gegen wärtig «i Millionen beträgt, nach tcn Vorschlägen teS Abg. Bambcrger noch um 2l Millionen, so folgt daraus, daß biö zum l. Januar I87t> tie Summe von 184 Millionen Thalern in kleinen AppointS dem Verkehr, welchem cö seither diente, entgeht. Nun sagt tcr Herr »Abg. Bambcrger: Tao ist sa ganz vortrcff-' lich, wir wollen ja eben, baß taS GM in Eirculation komme. Ja. meine Herren, sind Sie dessen so sicher, taß bas hierzu nötpige Gold wirklich beschafft werten kan»? »Aber, meine Herren, l-,4 Millionen Thalcr in Gold in tcn Verkehr zu bringen i» einer Zeit, wo bic llicicl ömüuzstättcn kein Gold mehr prägen können, wo sie lediglich daraus angewiesen sind, Lilbermünze» zu präge», taü « alte ich bei einer Golbansprägung von :>40 Millionen 2ba- lcr iür unmöglich, und ich bcsürchkc, wenn wir in tcr beantragten »Weise mit der Einstellung teö papierenen Elrculatloilömittclo vor- .gehen, taß kann »Beschwerten in umgekehrter Richtung derbclge, führt werten, alS sic inr Lause ter letzten Jahre durch rle rasche Ausdehnung ter Eirculationsmittel entstanden sind. Der Erzbischof ». Paulus Melchers von Köln, ist März früh Bl) Uhr gefänglich eingczogen worden, blieb uugcstört. Von tcn Mitgliedern teS Straßburger suSpentlrtcn Ge meinterathö ist am Sonnabend mit allen gegen 2 Stimmen bc> »Beschluß gcfatzt worden, turch eine Deputation von 5 Gemeinte- rälbcn tem Oderpräsidcntcn tie Mtlthcllung zugeden zu lassen, taß tcr Gcmcintcrath jeden Maire, weichen tie Regierung an» ter Mitte tessctbcn ernennen werte, anerkennen unt bis k.stff» seine Functionen unter einem provisorischen Vorsitzenden wieder aufnchmcn wolle. Das „Elsässer Journal" knüpft an diesen Be schluß tic zuversichtliche Erwartung, daß demselben ein »Ausgleich tcr zwischen tcm Obcrpräsitium und tcm Gemeinteratbe obwal tenden Differenzen folgen werde. Voraussichtlich wird Julius Klein für tcn »Losten des Maires bezeichnet werten. Der icühcre Protest tcs GemcinterathS ist turch dieses Entgegenkommen, das vom Gcineindcrathe einstimmig, einschließlich tcs früheren MaireS, Lauth, beschlossen wurde, faktisch zurückgcnommen, lieber einen Doppclnwrb in Berlin berichtet die „V. Z.": »Laui Humke, ein ca. Ilijähriger Hantlungsdiencr, in Krotoschi» geboren, conbitionirtc zuletzt in Schwerin a. Warthe und kam von tort vor ca. :stL)!onatcn nach Berlin, woselbst er sofort tic Wobnimz in »Besitz nahm, in ter er taS Leben eines Mit menschen, wie sein eigenes gewaltsam schloß. Er hatte in der gancen Zeit scincö Hierseins eine Stellung nicht inne, fordern lebte lediglich von teu Ergebnissen seiner Bettel- und Drohbriefe an Venrantte unk Freunde. Er hielt sich in ter bildschönen ca, Njährigen Mathilde Bcrcntt eine Geliebte. Mittwoch, den 25. v. Ni. gegen 10 U»r hörte bic Wirthin bc« Humke drei Schüsse hintcrcinanter aus testen Zimmer kommen» sic eilte an die Thürc, fand dieselbe verschlossen und bat bringend ten im Zim mer sich bewegenden Humke zu öffnen. Die Antwort, tie sic erhielt, war ter weitere Schall zweier Schüsse und ein daran, iolgenteS Winseln und Totcsröcheln. Polizei und Schlosser würben brrbeigeruien, ta lagen bei Ocfsuuna teS Zimmers Humke und ole Berendt Im Ballstaat, aus dem Bette tobt. Die »Bcrentt hatte drei Schüsse erhalten. Humke hatte sich ln ten Munt geschossen. Etn sechsläustgcr Revolver lag nebtst ihm. Aul tcm Tische lag eine Art Testamr«. Die NamenSnnter- verdlenl; eö Ist die plastische Darstellung nebst Umgegend, tm Reste« mit aroß»r kelt «m Maßslabc l: 500 von Steffen - Nirmand die Gelegenheit unbenutzt ble Stätte anschc», am denen tie großen westhlstorlschrn Begk« drnbelten des alten mit neuen Testament» gespielt haben; ganz vorzüglich kann Schulen und Pensionaten der Besuch an daS Herz gelegt werten, wir sind doch jetzt In ter LcitcnSwoch« und laßt bas' - - d«u ' ak »Bild dlcicr heiligen Statt gewiß in leben» iühlrn- , gcr erzen lststorlsche Erlnnerungcii auielstchcn. -j- Für Wagncr-Frcuntr weilen »vir mit, taß in ter zweiten Hälfte teS Juni zu Weimar mehrere Aufführungen von Richard Wagncr's „Tristan und Isolde" stattsinte». Herr v. Verfall in München hat taS brrübnite Ehepaar Vogel für die Rollen teS Tristan unt ter Jsolte nach Weimar beurlaubt und Frl. Brandt wirb die Parti« der »Brangäne singen. ch Die englische Bühnenccnsur hat daö Gesuch der Direktoren des lranzösische» Theaters in Lvnton, Emst de Girardi»»» „8up- >>Ijeo ll'mis Ich»,wo", Duma ö „Oomi-HIoncko", Sarbon S „Sera- phine" und Octavc Feuillet S „Julie" aufführc» zu türlen, mit kein Bemerken. daß diele Stücke, »ach ihrem Tone und ihrer Tendenz für tie Bühnen in England nicht geeignet se>m, abgeschlagen. Man kann dieses Vorgehen nur billige», allenfalls mit tem Betauen,, daß tie Engländer sich ästhetisch feialühllger beweisen, alS — taS »Volk der Denker. ch Pa ulLi» daII 'S „Gegenwart" bringt al» Beilage zu Ibrcr S!r. il das Rcinnio der Gerichtsverhandlung gegen taü Blatt wegen - Gotteslästerung. Gewöhnlich pflegt man sti, ein geachtete« bestcundetcö Journal von Zeit zu Zeit einige enipschlcnbe Worte zu sagen. Die preußische Justiz hat Inkcß diesmal durch den Prcßproccß die Reclamc für taS Blatt so anSgieblg besorgt, taß man sich mir freuen kann. »Nach unserer Auflassung enwaltcn tie bereuten »Artikel nur eine allgemeine Sithre, ohne Spur einer »Verlästerung - oder eö ist dtc KintcS- reie: im Himmel gäbe eö nur Reisbrei und Honigscmmcln zu esstn, auch Gotteslästerung. Lintau verthcltigtc sich selbst, eln- sav und recht. Hat rer Schäker vielleicht gefürchtet, ircigesprochcn zu»vertkn? Er sprach so s e h r modcst! Elalsiich ist tic Moli» vinmg deS Urthcilö, rmgeiähr Io: tcr Richter glaubt nicht an tie GstteSläkterung; aber tie sjesultliche!!) Germania bade — A-rgerniß genommen an tcn Llrtikcin unt deshalb könne dem Staatsanwalt tcr »Antrag an! mchrmonatliche Einkerkerung n ch t nachgegeben werten. Aber Lintau wurte hiermit zu 4 Wochen Geiängniß vernrthcilt. Die »Berufung ist natürlich sofort argemeltet. ,u wcrvcn, ocnn oor» lag rpcno au, einem gcwcniigen ose» llzellö von mächtigen Ketten gehalten, eine Panzersregatte der aus einen gegebenen Wink in tie Fluche» hinavziiglclren, wcl iortin und iür immer ihre Träger fein sollen. Die Fahrt wäh Tstficsfitschtchte. TttttschcS »Tkeich. I» her Debatte über die Neichskapcn- schcine im llieicl öiaac hielt tcr sächsische 'Kuntescommistar v. ^toslitz-'Walliviy eine Reoe, ter wir, nach tcm Dr. I-, FolgentcS cntnep'.nen: Tcr Ab z. »Bambcrger hat wictcrholt tcr sächsischen Regierung tcn chouonci gcinachi, taß sie sich turch tie Emission von S ta, tspapicrgcld in unverpältnißmäßig starkem Maße wirkb- ichaillich pcniwtigt habe, »Wenn ein tcrärtiger »Vorwurs so oit wickcrho't wirb, >o wirk er schließ ich geglaubt, und um nicht zeitlebens als armer Süntcr ani diesen »Bänken zu sitzen, halte ich mich verpflichtet, tie Verhältnisse tarzulcgcn, unter tenen Sachsen tazu ackommcn ist, eine verhält»,ßmaßig große Menge von Staa spapiergelb zu cmittircn. Es ist richtig, ter Ursprung der Aufgabe tcs sächsischen Papiergeldes ging hervor aus ttaan- zicllen Vcricgcnhcilen: er ist zurückzu'iihrcn a«i rle. Leiten, tie durch tcn ficbcnläheigcn Krieg über Sachsen herdeigciührt wor den sind. Das erste Papiergeld Sachsens — Ihr Millionen - wurde crcirt 1772; es ist später im Lause der französischen Kriege vcro.ichn worden, wurde dann aber reduclrt, sobald die sächsische Regierung sich dazu in der Lage sah, und zwar dis am 2'/--Millio nen. Dies war tcr Bestand im Jabre 1840, und von da an wurde das StaatSpapicrgelb bis aus tie Summe von 12 »Millionen vermehrt. ES geschah dies aber nicht etwa ans finanziellen »Ver legenheiten denn damals konnic tcr sächsische Staat zu ll Proc. ^»arlehcn anfnchmen, io VIA a>S ibm beliebte —, es geschah ticS v.elmchr ani viciiach wiederholte »Anträge bcS Handels- und Ge- wcrbcskanbcs in Sachsen selbst. Es beruht dies aus den eigen schritten unter temselbcn sind aber auch taS Einzige, waö tic Behörtc bis jetzt namentstch über taS MStwen weiß und er fahren konnte. Im Ucbrigen zeigten alle aufgeiunkenen Briese in seinem Zimmer, von beiderseitigem großen Hange zu einer lrankbatten Romantik. Italien. AuS Palermo melket man, daß ter von te» Räubern eingefangen gewesene Baron Porcari zu keiner Familie -urückgekchrl ist. Er mußte ein Lösegcld von 10,000 Franken in Gold unb anßertem noch eine bedeutende Summe in Papiorgelb bezahlen. Spanien. Die amtliche „Gaceta" enthält ein an die Ne gierung gerichtetes Telegramm aus Somorrostra, welches tic Belebung ter Dörfer Mnrlcta und Bariada durch die Truppen wiederholt bestätigt und melket, taß der definitive »Angriff aus San Petro-ke-Adanto noch ausgcschobcn ist, weil die Position nach allen Richtungen von Lawgräben durchzogen unt stark be festigt ist. Außer ten Generälen Loma und Primo di Rivero ist auä» tcr »Brigadier Terrcro verwuntet. Primo tl Rivero ist zum Gencrasticutcnant ernannt worden. Am Sonnabend Morgen bat baS Kleingewebrieucr wieder begonnen: eine »cn angelegte vorgeschobene »Batterie richtet ihr Feuer hcmptsächlich auf tic Kirche von San Pedro. Eine von carlistlicher Seite in Bavonne eingeltroffene De pesche melket, taß der vom Marschau Scrrano am 27. März wieder ausgenommene Kamps ten ganzen Tag über gedauert bat, aber am 28. nicht fortgesetzt worben ist. Die Earusten wollen dieser Nachricht zufolge alle Positionen der zweiten Vertheldi- aungslinie. die Anhöhen von Avant» mit einbegriffen, auch am 27. behauptet haben. Die telegraphischen »Verbindungen teö Scrranoschen Hauptquartiers sollen unterbrochen sein. AuS Elizondo geht lauS carlislischer O.uelles folgendes Tetraramm zu: Alle am 28. März versuchten Angriffe des Marschaus Scr rano 'aus die Stellung der Carilstcn sind aba ibaeschlagei Die Regierungstrupven haben etwa 4000 Mann, tie 1000 Niann verloren. Feuilleton. -!- Die Pollinlsche italienische OperN'Gesellschaft wird am 8. ober 10. b. M. ihr Gastspiel am hiesigen Hostheatcr beginnen. . , Pollini'S Gesellschaft, zu denen Mitgliedern, wie bekannt, die thmnlichcn Vcrhaltnificn der Industrie, zum Tl,eil allertlngS auch i bochberühmte D- ströe Artünt unb bcrcn Gemahl PadiUa aiö baram, baß zu scncr Zeit cin Bank'vstcm in Tentschlanb sick, nech ausgezeichnetste zählen, hat noch aiö treffliche Künstler: Herrn —- -- --- - -- Mm,ni ivorzügl. Tenor), »Vossi (Buffo,. Manni -c. ^ "iaSauale", Vermischtes. » Der Stapellau, der deutschen Panzer st e g a t t e „K a i s e r". Der io. März war sür manchen Tcut- shcn Londons ein Tag der Freute unt der Gcnugthuung: cö var ei» Lag. tcr ihnen, tcn in tcr greinte wobnentc», einen icncn Beweis iieierle von ter Fürsorge tcs einigen unt starken iZatcrlantcö, nicht bloß sich selbst, seine Grenzen und Küsten Egen scintliche »Angriffe zu Riützcn, sondern auch seine Kinder n tcr Fremde. Ein nencS Bollwerk, eine neue schwimmende rrutzbnrg gegen alle äußeren Feinte tcö »Vaterlandes, wurte an diesem Tage, begleitet von einer erhebenden Feier, seinem leuchten Elemente übergeben. Ilm die Mittagsstunde versaiinncitc sich aus am 31. einem bunt beflaggte» Themse - Dampfer, welcher am Fuße tcr Die Ruhe sogenannten „SprcchrrSbrücke" hinter dem »p-ariainenisgcbäutc vor Anker lag, eine meist anS Deutschen bestehende Gesellschaft von Herren und Damen, um die Themse herunter nach PvMr. nach der dortigen großen Werst der Gebrüder Samnba geführt zu werben, denn dort lag theiiS aus einem gewaltigen Gerüst, ' " bereit, welche währte ungckähr eine Stunde, denn der Fluß war von einander kreuzen- orn tzahrzeugcn so voll, daß stelle»»- st«"' s-hutsam gefahren werten mußte, und alS taö »Boot bc » in Poplar an legte, sah man den eisernen Rumpf de» .-ästigen Fregatte, geschmückt mit ten deutschen unb englischen Farben, gleich einem Ungeihüm hoch über seine Umgebung cmperragcn. RingS um sie herum, aus tcn nachbarlichen Schiffen unb aus den Gerüsten terrr, tle im Bau begriffen waren, hatten sich viele Tausende von Menschen angesammclr, um den Stapcliaus mit anzuschcn, und eö entwickelte sich ein gar wundersam lcvhaitcs »Bild längs teS mächtigen Flusses, tcr selber ein ewiges Wunder von Leben und Bewegung ist. ES vergingen hieraus kaum 20 Minuten, biS »Alles scrtig war, um baS Schiff hinabgieitcn zu lassen i» das flüssige Element, das seine Bestimmung ist. Geleitet von Hrn. Samuta. trat eine schlanke, schöne Fraucugeslalt am die rechle Seite deS Kielö: eS war vie Tauspathin, oder besser gesagt, ble Prlcste-in, tie den Tausaet aus »Befehl und im Namen unseres Kaisers vollziehen sollte; eS war Gräfin Marie Münster. Und sic erfaßte tic vom Deck in einem bunten Seile herabbängcnve, mit einem schönen »Blumen- tranß geschmückte Ehampagnrrstasche und sprach soigcnteWorie: .Durch Se. Majestät tcn Kaiser und König bin ich beaustragt, a» diesem Schiffe die übliche Tguie zu vollziehen. Möge Sr. Valcftät Schiff, dem ich hiermit den Namen „.vaiscr" gebe, stctö glicklich alle Meere befahren zum Schutze und Wöhle tcs großen destschcn Vaterlandes. Möge eS seinem Namen und seiner Bc- stimi'ung stets Ehre machen. Lueoess Ivr tsto Laissr!" Ein kräfflaeS kurzes Hin- unb Hcrschwingen der Flasche in der Hand her jungfräulichen Prlestcrin, und hin flog sie an die eiserne Wan» vtzs Schiffes, zerbrach unb benetzte es mit ihrem Naß. — Doms war der erste Act der Feier vollendet. Sinn überreichte Herr Zamuda ter jungen Gräfin taS scharfe mit Silber beschla gene Ztemnieiscn unb ten Hammer, damit sie die letzten Baute zcrschnehe, welche ten „Kaiser" noch von seinem feuchten Ele mente «trennt hielten. Eine lautlose Stille benschte in ter ganzen ilrrsammlung, alS schnM nach elnantcr tie Schläge aus LaS Steihncisen fielen. Und wohl mochte ter schönen Tochter Teutschlasts bei ihrem Werke daö Herz tm Busen pochen, wohl mochte ihrtHant zittern, wohl ihre Wangen glühen voll banger Erwartung. Doch baS Tau ist zerschnitten. Aller »Augen richte» sich aus de» Tiel teö Schiffes und siehe da. tas gewaltige Ge- bäute, eS be>rrgt sich — nicht. Aber ta auf einmal zeigt sich ein kleiner Raum zwischen tem Kiel und tcr Plattform; er w rd größer, größer wd größer, und dann mit Donner und Krachen stürmt der eilengpanzerte Niese seine abschüssige Bahn hinab in den hoch auischaunenden Fluß, weit hinaus, dann sällt tcr kleine Anker und er liegt, wenn auch nicht graciöS, so doch stolz und trauend aus dem Vaster. Ein dreimaliges tonncriitcS Hurrah ter Gesellschaft und der Tausente, die von London herbeigcclll waren, begleitete tat Schiff aus seiner kurzen Bahn von dem ieslcn Lande it die tzluihcn. Man schwenkte die Hüte, drückte einander die Hinde, sah das schöne Schiff um. die Ecke verschwin den und vcrschvand dann selber um die Ecke, um in hübsch der» zierten, Rainn« ein Dejeuner elnzunchincn, welches der Bauherr seinen Gästen streitet hatte. * KauIha ch - Anetdoten. Kauibach unt Schwanthaler konnten sich tze so recht leiden. Die gewaltige welthistorische »Natur, der nnindliche Humor und die vernichtende Satpre Kanl- bachS war für Schwanthaler ebenso wenig zugänglich, als dessen zarte, duftige Romantik für Kauibach verständlich. Wenn sie zusaiffmenkamq, blieben kleine Plänkeleien nie aus. Eines Tages freute sich Säipanthaler ln ironischer Weise, taß Kauibach vcr- heirathet und «ater, also doch nicht der „einzige" Kauibach sei. Kaulbach tagten bedauerte»mir, daß Schwanthaler nickst ver- heiratbet sei. Barum 1 fragte Jener verwundert. „Nun, erwiderte Kaulbach, da kinnte doch nach Ihrem Tote Ihre Frau taö Ge schäft sortseeen.s Diesen verniclstcnten Witz hat Schwanthaler ev worden Earlisten zu verzeich- „Rngolctto". nicht gebildet batte und auch das »P-dslwescn damals noch nicht so entwickelt war. Tic sächsische Industrie ist bekanntlich in allen Branchen, worin sie ans dem Weltmarkt concurrirt, eine Haus industrie, baS heißt, bic »Arbeiten werten zum größten Tbcile nicht in geschloffenen EfabllssemcntS gefertigt, iontcrn tic großen Untcrnebmcr wobnen In ten Stätten, und die Arbeiter, welche für dieselben arbeiten, wohnen im ganzen Laute zerstreut in den tercssantcS Kunstwerk äirSgesteÜst welches In selnrr'natiirwa'hren UN Dörfern. Als Mittelglied zwischcissihnen und tcn Verlegern die-> ünv treuen AuSsührung^'die ncn. Außer DonizcttiS „Don PaSguale". Vcrdl'S .. Roisini'S-,,Barbier" w., wird noch eine hier nie gehörte Flotow'sche Over: ,.p,'oml»v" (der Schatten), ein geistreiches, graziöses Werk des deutsche» Eomponlstcn, zur Alistübrung gelangen. Seit einigen Tagen ist hier, im Gewandhaus, ein sehr tu- Ichrß Aufmerksamkeit aller Kunstfreunde ihm nie vergehe! können, unb er machte dem gewaltigen Manne viele Feinde im München. DaS turchgrciientste Kunsturtbcil. das wohl je aegLen wurde, gab Kauldäch als junger Manu in Rom. Der kamstige sächsische Gesandte in Rom malte leiden schaftlich und zwä große Biltcr. Ein solches hatte er mm wieder alS Earton entwmcn und Kaulbach unt Eornclluo zu sied ciu- gelaten, damit sil darüber urtheilen möchten. Er iübrtc >ic in sein »Atelier, zog Ten Vorhang teS Cartonö weg und entfernte sick), damit sie umestört Ihre Meinungen tarübcr anStanichcn könnten. DaS Bill stellt Hagar in der Wüste vor, wie sic ibrcn Sohn JSmael „elies Bogenschusses Weite" von sich ausicht. Der »Maler hatte stä streng an die Bibel gehalten und demnach folgende Grupvirnm gemacht. Neckstö in der äußersten Ecke. Hagar; NnkS in ter sußersten Ecke, JSmael, »nt zwischen Beiten nngciähr zwei O.uatffitsnß Wüsib, nichts als Wüste. Kaulbach