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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051215016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905121501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905121501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-12
- Tag 1905-12-15
-
Monat
1905-12
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.12.1905
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hinesiscyen Regierung «ach :r. .... ... Peking zwischen Baron Komura »nd der chinesischen Negierung statt- sindenden Verhandlungen verursachen Besorgnisse. Es wird befürchtet, Komura habe keinenErfolg . Man ist erregt über die Haltung de« chinesischeg Gesandten Aang gegenüber den Studenten, die eine Kundgebung gegen die Mandichus er- lassen haben. 8300 Studenten beschlossen aus einer Versamm lung. nach Hause zu fahre». 2000 haben Tokio schon verlassen. iNacht» ei«aede«de Drvctedeu veNuden »ick« Seite 4.) Ureetf»«« ». X. tvchluj,.) Urrd» Lt»konto >81,— »r«»dn«r Ban! I«I «. SltTttdahn >»»,—. Uriubardcn LI,20. liEa-lltt« LN»,70. Ungar. S«i» . PoringiNtn —. rarkiilole —. gcft. lvs.eo. spani«r rr,7!»>/„ LUrkenIol» >21,40. Lttl>- riage. >,»»«», I«. tv-amdtt, ,»n». tt Nh, »8 Mm. «»„,«»: Lrllbi. «sch,.« >»»l >8 Mllir,«»« -»Id. jNi.Uen.r ,0» Japan«, S2»/, »/. , . »0»',,«'/,»„do.»»/,«gi° v». lv, »»/.shtt,.»». — «»/. . . «>/. »°/U«M M'k» 182-/. P«rt<. <8 Uhr nachmittag.» Stent« SS.«. Italiener St-U» Porttial»!»» dS.ZL LUrtttt lunttic «»leihet 88.82'/,. Mandant >,8r,—. Staat«d»hn . L»»tt>araen —. 2, »«»»«», I«. L-iemder. »arm. n 2»/,«,, «»«>. »8>/„t»i»,«r«.a>.»I. »2-, a-/. tvru.n. »» Stu„„, ««/, » «». Llirt«» Ottamandant thanertt »>»««« es'/, «.>»>»«id> !«>» rtni» «>/. Ball. a»d 0hl» 82-, aanadaPa«. 88»/. Udl' -tl/tt». »« 8a>,««»Nt, , <t»rt. I»»> «d »18-, »78-,. >««>/, l»? 87 »7>/,!r«nd,n,: Sinhlg 1«. Dezember, «otd »n Darren,r. «ttogr 2780 «r. 2,81 <S. Silber in Barren «r. Kiloar 80.40 Br. 88.V0 Ä. »re««, 14. Dezember. BauniwoUe 80.75. Still. Perl», etrodutt-nm-rtl. «Seizen per Lezemder »2,«a, per März,Juni 2t.La, ruhig. Lrtrtlu« per De„mber 87.— »er Mat-Äugust 88,—, matt. MdiN per Dezemder d«,d8, per Mat-August dd,7L, ruhig »mfterda«. Produtten. Belicht, weil,» per März —» »er Mat —. St«ggcn ,«r l8t»r, —. per Mai . Seta-aiieloS. vertliches und SächslschcS. — Dem mit Ablauf des vorigen Monats in den Ruhestand etretenen Oberzollinspektor und Vorstand des Hauplzollamis örimma Oberzullrat Dr. uir. Grüntzig ist die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden verliehen worden. — König Friedrich August hat genehmigt, daß der Ober- hofmarsckiall Freiherr v. d. Äuslche-Streithvrst das ihm vom Herzog von Sachsen-Koburg und Gotha verliehene Groß- kreuz des Sachsen-Ernestinijchcn Hausordens, der sächsische Ge sandte an den thüringischen Höfen, Wirkl. Geh. Rat Freiherr v. Reitzenstein und der Legationssekretär o. Watzoorj die ihnen ebenfalls vom Herzog von Kvburg verliehene, aus An laß von dessen Hochzeit gestiitete Erinnerungsinedallle aunchmen und tragen. — Herr Justizrat Dr. Julius Gensel in Leipzig vollendet am 18. Dezember sein 70. Lebensjahr. — Der angckündiate Gesetzentwurf über eine anderweitiac Zusammensetzung der Ersten Kammer ist erschienen. Er lautet nach dem dem Landtage zugegangenen Dekret: „Artikel I. Ziffer 5, 1b und 10 von 8 63 der VersassungSnrkunde erhalten die nachstehende veränderte Fassung: 5. je ein Abgeordneter der U n rversität Leipzig und der Technischen Hoch- Zahl" ^ . ,, . . Könige möglichster Bcrücksichtinung aller Teile des Landes nach Gc fallen zu bestimmenden Städten: Artikel II. Dem 8 63 der Bcrfassnngsurkuilde wird als neue Bestimmung hinziigcfügt: 19. fünf vom Könige aus den Kreisen des Handels, der Industrie und des Gewerbe st and es auf Lebens- zeit ernannte Mitglieder." Die Begründung führt folgendes aus: Bei den Erörterungen, welche vor und in auf eine berufsmäßige Vertretung von Industrie, Handel und Gewerbe in der Ersten Kammer abzielten. In der Zweiten Kammer wurde von den Abgeordneten Andrä und Genossen ein Antrag folgenden Inhalts eingcbracht: „die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, in Erwägung darüber cinzutrclen, in welcher Weise bei der Zusammensctzniig der Ersten Kammer den veränderten wirtschaftliche» Verhältnissen durch eine ent sprechendere Berücksichtigung der Industrie, des Handels und des Gewerbes Rechnung getragen werden kann." Roch weiter ging ein Antrag der Abgeordneten Ahnert und Genossen, welcher hinsichtlich der Ersten Kammer verlangte: „eine wesent liche Aenderung betreffs der Zusammensetzung der Ersten Ständeckammer nach der Richtung hin. das; gemäß der seit Erlab der Verfassung völlig veränderten Bedeutung der einzelnen Berufsstänoe für den sächsischen Staat, vor allem Industrie, Handel und Gewerbe ein versassungsmäbiges Recht auf eine, und -war der landwirtschaftlichen gleichwertige Vertretung er halten, dah aber auch für die Durchführung der staatliche» Aus gaben besonders wichtige Berussstände. wie namentlich Rechts- mäßiges Recht aus Vertretung znsteht. vermehrt wird". Bei der Vorberatung am 3. Februar 1904 wurden beide Anträge zugleich mit der Denkschrift der Negierung an die Gesetzgebungs-Devu- tation verwiesen und aus Grund des von dieser erstatteten Be- richtS nach Ablehnung des dem Anträge Alliiert und Genossen entsprechenden Antrags der Tepiitgtionsmiiiderheit derjenige der Tepulationsmehrheit „den Antrag des Abg. Andrä und Gen. der Kgl. Staatsregierung zur Erwägung zu überweisen" von der Zweiten Ka mm er am 28. April 1904 einstimmig angenommen. Im Rennen der Staatsregiernng erklärte der Minister des Innern den gestellten Anträgen gegenüber schon in der Ver handlung vom 3. Februar 1904. das; die Erste Ra in m e r sich, anschließend an die geschichtlichen Ueberlieferniincii, ans dem alten ständischen Prinzip des befestigten Grundbesitzes und der starken Gemeinwesen aiifzubanen habe, leineswegs aber eine Interessen vertretung, insbesondere auch keine Vertreterin agra rischer Interessen sei und sein solle. Die Erste Rammer habe zu allen Zeiten den Sinn der Unabbäiigigkeit und des Frei mutes bewährt, sei jederzeit für das Wohl des StaatSivescnS für sorglich etngetreten. habe zu Zeiten, wo der politische Barometer ins Schwanken geriet, als festes Gegengewicht gewirkt, aber doch auch den gedeihlichen Fortschritt aus allen Gebieten des vstent- lichen Lebens mit fördern geholfen. Wenn aber andererseits schon bei den Verhandlungen über die Wahlgesetze vvn 1868 eine. Ver tretung von Industrie und Handel in der Ersten Kammer erwogen worden sei, so habe die Regierung »nit Rücksicht aus die erfolg reiche urü> forderliche Wirksamkeit, welche schon jetzt einzelne, durch Königliche Ernennung bernfene'Vertreter vvn Handel und Industrie in der Ersten Kammer ansgeübt hätten, gegen eine mäßige Ver mehrung dieser Vertreter von ihrem Standpunkte kein Bedenke», unter der Voraussetzung, daß ein deincntsprcchender überein,lim- mender Antrag beider Kammern an die Regierung gelangen sollte Die Erste Kammer hatte im vorigen Landtage leine Gelegenheit mehr, zu dieser Frage Stellung zu nehme». Inzwischen haben aber die in dieser Richtung gehenden Wünsche sich immer mehr vertieft und weitere Kreise erfaßt. Und da die Regierung sich zu der Annahme berechtigt glaubt, daß man auch innerhalb der Ersten Kammer einer entsprechenden Vermehrung ihrer Mitglieder nicht grundsätzlich abgeneigt ist, so hat sich die Negierung, ohne den ursprünglich vorausgesetzten formellen Antrag beider Kammern ab- zuwarte», zu der gegenwärtigen Vorlage entschlossen, welche die Erste Kammer um sechs Mitglieder — süns Vertreter vonHandel, Industrie und Gewerbe (Artikel 2i und einen Vertreter der Technischen Hochschule zu Dresdc n (Artikel 1, Ziffer 5) — vermehrt. Dabei soll und kann an der eigentlichen Grnndlaye der Ersten Kammer, dem ständischen P»in- ziv. auch hierdurch nichts geändert werde». Auch die neuen Mit glieder solle» nicht Jnlcressenverlretcr sei», sondern sachkundige Berater und Teilnehmer an den Arbeiten der Erste» Kammer. Deshalb ist auch die Ernennung der Vertreter von Handel, Industrie und Gewerbe durch den König ins Auge gefaßt worden. Wohl ist hier und da der Wunsch laut geworben, daß den Handels- und G ewerbekam m er» das Wahl- oder ändening im Jahre^wOtz sich mit großer Entschiedenheit gegen die urkunde erfolgenden Ernennungen nach freier Wahl auf weitere Angehörige dieser Berussstände fallen könne», doch sollen hierbei auch hervorragende Aerzte, Lehrer. Künstler und der gleichen. sowie außer Dienst befindliche Staats- zznd Ge il» e i» d e t> e a in t e in Betracht komme». Die Bedeutung, welche die technischen Wissenschaften gegenwärtig auch auf den Gebieten der Gesetzgebung »nd Verwaltung erlangt haben, und der Aufschwung, welchen die Technische Hochschule zu Dresden gcnoinnien hat, rechtfertigen es. daß ihr nunmehr ein Vertreter in derselben Weise wie der Universität Leipzig ciimeräuint werde. Endlich erscheint es angczeigt, de» Sitz, den die Stadt Eh e m- n i tz i» der Ersten Kammer ans Grund königlicher Vernfnng seit UW mit alleiniger Ausnahme der Jahre >819.30 stets eingenommen hat, ständig zu machen und damit dieses große, in geistiger und gewerblicher Beziehung hochentwickelte und anfgeblühte Gemeinde- weten auch in dieser Hinsicht den Städte» Dresden und Leipzig gleichzuslelleu. Da hiermit eine Vermehrung der Städtcpcrtrcter nicht verbunden werden soll, bedarf nicht nur Ziffer lo, sondern auch Ziffer 16 von 8 63 «in Ziffer 15 waren bisher nur Dresden und Leipzig genannt und ln Ziffer l6 hieß es bisher „in 6 Städten") der Verfassnngsnrknnde einer entsprechenden Aende worden. — 'Die P e t i t i o n s-D ep u ta t i v n der Zweiten Kammer hat eine allgemein interessante Petition behandelt. Ter Petent Moritz Firl in Dresden liatte im Jahre 1898 aus fernen Mitteln für den wegen betrügerischen Bankrotts usw. zu 19 Mvnalen Gefängnis verurteilten Kaufmann Karl Hugo Meißner aus Blajewitz, der damals sein Geschäftsführer und Generalbevollmächtigter war und durch Gnadenakt des Königs Albert ein« dreimonatliche Beurlaubung erhielt, eine Kaution von 8000 Mk. in bar gelegt. Vor Ablauf des dem Meißner bewilligten Urlaubs floh derselbe nach dem Ausland. Daraufhin wnrde die hinterlegte Kaution der 6000 Mk. als dem Könial. Sächi. Staatsfiskus Versalien erklärt. Am 11. September 1903 hat Firl Meißner der König!. Staatsanwaltschaft persönlich zugeführt und Meißner hat seinen Strafrest in der König!. Gefangencnanstalt Hoheneck auch voll verbüßt. Der Petent bitter wegen Mittellosigkeit um Rückgabe der Kaution. Die Mehrheit beantragt, die Petition aus sich beruhen zu lassen. Dagegen beantragt die Minorität der Deputation, bestehend ans dem Berichterstatter und Abgeordneten Bahner, die Kammer wolle beschließen: u> die Petition des Moritz Firl der König!. StaalsreLiernng zur Berücksichtigung zu überweisen und bi die Könial. Staatsregierung zu ermächtigen, unter Abzug der durch die längere Unterbrechung der Strafvollstreckung etwa ausge laufenen Mehrkosten, einen entsprechenden Betrag im Staats haushalts-Etat cinzustellen. — Infolge Mandatsniederlegiing deS seitherigen Abgeordneten zum Reichstage für den 16. Wahlkreis des Königreichs Sachsen hat in diesem Wahlkreise eine Ersatzwahl stattzusinden. Hierzu ist der 13. Februar als Wahltag bestimmt und der Bürger meister Dr. Sturm in Chemnitz als Wahlkommissar bestellt worden. — Zum Stadtrat für Dresden wurde in der gestrigen Stodt- verordnctensitzung Herr Stadtverordneter Kaufmann Ahlhelm gewählt. Durch den Wahlausschuß, Referent Stadtverordneter Nechnungsrat Müller II, waren zur Wähl die Herren Kauf mann Ahlhelm und Vizevvrstehcr Hofrat Dr. Battmann vor- gcschlagen worden. Bei der Wahl wurden 67 Zettel abgegeben, von denen 2 ungültig waren, 1 lautete auf den L-tadtverordneten Hantke, 29 auf Hofrat Dr. Battmann und 35 aus Kaufmann Ahlhelm. — In der gestrigen öffentlichen Sitzung der Stadt- verordnctcn, die unter oem Vorsitze des Vorstehers, Herrn Justiz rats Dr. Stöckel stattsand, ist aus der Registrande hervor- zuhcben: das Schreiben des Rates vom 6. Dezember, betr. den Beschluß der Stadtverordneten, den Rat zu ersuchen, den Herrn Oberbürgeripeister zur Bekanntgabe der Vorgänge zu ermächtigen, die seinem in der Interpellation der Stadtver ordneten Ahlhelm und Genossen vom 16. November erwähnten Schreiben an den Rat vom 16. September 1905 (Beteiligung von Stadtverordneten an Arbeiten oder Lieferungen für die städtischen Behörde»! zu Grunde gelegen haben. Vom Rate ist dazu ein Antwortschreiben eingegangen, das besagt, daß der Ober bürgermeister dem Rat die Angelegenheiten oorgelragen und daß der Rat beschlossen habe, keine weiteren Mitteilun gen in der Angelegenheit zu machen, als der Oberbürger, mcister bei seiner Beantwortung der Interpellation im Sladt- oerordnetenjaale gegeben habe. Die Stadtverordneten, die sich bisher um slädlilche Lieferungen und Arbeiten bemüht halten. hatten dies nur durchaus innerhalb der zuläs sigen Grenzen getan. Der Stadt sei durch derlei Vergebungen keinerlei Nachteil erwachsen. Eine weitere öffentliche Diskussion dieser Angelegenheit erachte der Rat nicht für förderlich für das 'Wohl der Stadt. In Zukunft werde der Rat die Vergebung der in Rede stehenden städtischen Lieferungen nur den zuständigen R'atSansschüffen n»lc»siellen, nicht mehr luie bisher de» gemilchten Ansschüffcn, in denen auch Stadtverordnete über die Geschicke solcher Vergebungen init zu bestimmen halte». — Eine kurze Debatte ries ein Ratsschreibcn über die vorübergehende Durchfüh rung der Wagen der Straßenbahnlinie Waldsihlößchcn-Bühlau »ach dem Nenftädtcr Bahnhof hervor, in der <t.-V. Dr. Pilling die Ratsniaßnahine als nnzurcichcnd bezeichnet!:; das Kollegium äußerte sich jedoch znslunmend zu dem Ralsschrciben. — Entgegen der Reihensolge der miprünglichen Tagesordnung wnrde die StadtratSwahl an erster Stelle vorgenommen; ihr Resultat ist an anderer Stelle des Blattes wicdcrgcgcbcn. — Den Bericht des Bereinigten Rechts- und Verwaltungs-Ausschusses gab St.-V. Krumbicgel iibcr den Entwurf einer neuen Bau ordnung für die Stadt Dresden, den Entwurf zu einem Ortsgesetze, das Obla sie »buch für die Stadt Dresden betr., und den Entwurf zu einem OrtSgesetze, die Anlage und Be nutzung der Wasserklosetts vctr., sowie über eine Ein gabe des D ü r e r - Bi U n de s, die künstlerische Gestaltung des Stadtbildes und der einzelnen Gebäude dadurch zu fördern, daß Bebauungspläne von Künstlern ausgestellt werden, ein Schreiben der S ch n h g e m e i n ich a f f für Bau lieso- ranten in der Kreishauptmannschaft Dresden, sowie einer großen Anzahl hiesiger Innungen, mit der Bitte um Ausnahme einiger ihre Interessen als Bau lieferanten schützender Bestimmungen in die neue Bauord nung und ein Schreib..» der O r t sk r a n k c n ka i s e Dresden, die um die Ausnahme einer Bestimmung in die neue Bauord nung bittet, die die Zurückweisung solcher Personen als Bauender vorsieht, die bei früheren Neubauten ihren Verpflichtungen zur Leistung der Kasscnbeiträge nicht ncichgckommen sind. Ter Refe rent stellte die vorliegende, aus 184 Paragraphen bestehende Bauordnung als ein besonders wichtiges und zugleich gelungenes Werk-dar, um dessen Zustandekommen sich namentlich Herr Ltadt- rat Dr. Kretzschmar bemüht hat, der auch den der Bauordnung beigegebencu gedruckten Bericht verfaßt hat. Der Berichterstatter befaßte sich mit der Bauordnung vorzüglich im juristischen Sinne und schloß sein Referat mit der Bitte an den Rat, bei der Handhabung des Gesetzes ebenso entgegenkommend gegen die Bürgerschaft zn »erfahren, wie bei der Abfassung des Gesetzes. Mehr in technischem Sinne würdigte die Vorlage das Korreferat des Herrn St.-V. Architekt Schü wichen, der namentlich die Folgen des Gesetzes auf die Bauweise in etnzelncn Stadtvierteln behandelte. (Während des Referates wurde mit- geteilt, daß Hcllerstraße 5 ein Feuer ausgebrochen seist Dresden marschiere mit dieser Bauordnung an der Spitze aller deutschen Großstädte. (Während der Referate hatte Herr Vizevorsteher Rechtsanwalt Dr. HäckeI de» Vorsitz übcrnvmmenst Das Gut achten der vereinigtcnAuüschüffc ging ocilsin: „Das Kollegium wolle ' " ' ' " c O dem Entwürfe der Bauordnung, dem Entwürfe der Ortsgeietze, das Oblastenbilch für die Stadt Dresden, und die Anlage und asserklosetts betr, mit einigen im Berichte des Uebertragung pol sie , . Wahlen an diese Kammern ausgesprochen hatten, um sie vor politischen Parteiungen zu bewahren, stieben diesen vom König aus den Kreisen von Handel, Industrie und Gewerbe zu berufenden fünf Mitgliedern werden, wie bisher, so euch künftig die auf Grund von 8 63. Ziffer 17 der VcrsassnngS- Rechts- niid Verwalt»,lgsausschusies beantragten Abänderungen zusttminen, von der Eingabe des Dürer-Bundes, von der Ein gabe der Schutzgemeinschaft für Baulieferauten in der Kreis- hauptmannschaft Dresden und einiger Innungen Kenntnis nehmen und damit dies« Eingaben. lowie das Schreiben der Ortskrankenkasse Dresden für erledigt erklären." Ein Antrag des Herrn St.-B. Dr. Plettner, der bereits wieder zurück- gezogen war, wnrde von diesem wieder ausgenommen. Er wen det sich gegen «inen Paragravhen der Bauordnung, in dem den Privatkltnrken eine gewisse Beschränkung auserleat werde da- durch, daß man ihre Zulassung in einzelnen Gegenden der Stadt von der Zustimmung der Umwohnenden abhängig machen wolle. Emen 2.Antrag auf geringeAenderungen begründete Herr Gt.-B. NeuIchtld. Herr St.-B. Schubert I kritisierte die Bau ordnung vor allem in den Bestimmungen der Beiträge -uv Straßenherstellung vvn den Anliegern, indem er erklärte, daß die neue Bauordnung dem Anlieger außerordentliche Lasten aus- erlege. Auch wendete er sich gegen daü vorgesehene Recht des Rates, den Zeitpunkt des Ausbaues von Straßen zu bestimme». Die Stadt baue überhaupt keine Straßen mehr, sondern die Anlieger bauten sie. Vor allem sei die Belastung der Anlieger für den Quadratmeter außerordentlich verschieden. Zur Jllustne- rung dieser Härten gab der Antragsteller ein Beispiel in Auto- granun in die Hände der Mitglieder des Kollegiums und bat um Abstellung aller Schwierigkeiten, die sich aus dieser ver schiedenartigen Behandlung der Anlieger ergeben. In Preußen würden die Aiiticaerleisttingen anders bemessen, wir richteten uns sonst gern nach Preußen, das könnten wir hier auch einmal tun. Herr Stadtrat Dr. Krctzsch m a r dankte für die freund liche Aufnahme, die seine Arbeit gesunden habe, er dankte zu gleich im Namen seiner Mitarbeiter allen, die die Arbeit haben ordern helfen. Gegen den Antrag des St.-V. Dr. Plettuer teilte er dar, daß die Bauordnung die Kliniken habe davor chützen wollen, als „Gewerbebetriebe" aus einigen Gegenden rer Stadt ganz ausgeschlossen zu sein. Zum Antrag Neu child gab er weiter eine Erklärung, daß das Ministerium des Innern eine Regelung des Schutzes de». Baulieseranten nicht im Wege der Ortsgejctzgebnng erfolgen lassen könne. Außer- dem sei Hegenivärlig das Reich mit der Gesetzgebung über einen solchen Schutz beschäftigt. Bei Besprechung der Ausstellung des St.-V. Sckubert 1 wendete er sich gegen dessen Ausführungen, die eine Erleichterung des Bauens herbeiwünschten, während man doch bisher gerade dem Rat in Dresden vorgeioorfen habe, daß er das Banen zu sehr erleichtert habe. (Rufe: Bravolf St.-V. Striegler rief im Interesse der Handwerker zum Schutze des Mittelstandes auf. indem er unter anderem äußerte, cttvas Praktisches habe am Ratstijche noch nie guten Weg ge sunden. (Dieser Ansdruck wnrde vom Vorsitzenden für unzu lässig erklärtst Der gute Mittelstand schwinde unter solcher Gesetzgebung allerdings, denn cs würden immer »lehr kleine und mittlere Handwerker bankerott und vermehrten das Proleta riat. Wie der neue Mittelstand anssehe, habe die letzte Stadt- oerordncteimiahl gezeigt, der alte sei vciterlandstreu gewesen. — Die Vorschläge des AnSlchusses wurden schließlich mit großer Mehrheit angenommen. — Aus der übrigen Tages ordnung ist noch zu erwähnen, daß die Errichtung einer zweiten Turnhalle für die 35. Bezirksschulc in Vorstadt Löbtau, sowie eine Zentralheiziingsanlage für diese und die bestehende Turnhalle bewillig! wurde. — Beim Bericht des Finanzaus- >ch»sses zum Vorschlag des Rates, vom 1. Januar an 30 Kanzlei- Hilfsarbeiter-Stellen in Expedienlenstellen zn verwandeln (Be richterstatter St.-V. Vizevvrstehcr Hofrat Dr. Bcittmannf, beantragte He^r St.-V. Sack, noch weitere 10 Hilfsarbeiter- Stellen umzuwandcln, da tatsächlich die Lage der Hilfsarbeiter schlimm sei. denn es wären unter ihnen etwa 50 mit mehr als he' 25 und bis z» 28 Jahren, oie mehr als 5 Dienstjahre haben. Das Kollegium stimmte der Ratsvorlage zu, lehnte aber den Antrag Sack ab. — Schluß der Sitzung 10 Minuten vor 11 Uhr. Es folgte eine geheime Sitzung. — Das Rechnungswert der Lotterie für daS König A l b e r t - D e n k m a l in Meißen, eine Nebeiiunternebiiiuna. des zu dem gleichen Zwecke veranstalteten großen Basars, io. jetzt abgeschlossen worden. Es hat sich ein Reinertrag von rund 6000 Mr. ergeben. — Am Dienstag feierte Herr Kantor Fischer an der Er - löserkirche das Jubiläum seiner Diährigen Tätigkeit als Kantor und Organist der Kilchengemeinde Vorstadt Striesen. Nachdem der Jubilar in den Morgenstunden vom Kirchenchor durch ein Ständchen begrüßt und mit einer sinnigen Gabe über rascht worden war. wurden ihm im Laufe des Tages durch eine Deputation des Kirchenvorstcindes die herzlichsten Glückwünsche überbracht mit der Mitteilung einer persönlichen Gehaltserhöhung. — König Friedrich August besuchte das Svielwaren- haus von B. A. Müller. König!. Sachs. Hoflieferant, Prager Straße 32/31, und machte dort Einkäufe. — Ihre Majestät die Königin-Witwe besuchte gestern das Magazin des Königs. HostihrinacherS und Ratsnhrmachers Jo hannes Ruois und das Puppenspezialgeschcjst von L. Iar ° din, Johann Georgen-Altee 4, und machle dort Einkäuic. — Der am 22. November in Dresden-Striesen verstorbene frühere Bamneister und spätere Rentner Pollcik hat sowohl der Stadt Kamen,;, in der er lange Jahre als Baumeister tätig war. a!s auch seinem Geburtsorte Milstrich bei Kamen.; testa mentarisch g r ö ß e r e V e r m ä ch l n i ss e zugedacht. Die Kleiukiuderbcwahranstalt bat 10 000 Mk, das städtische Hospital 8000 Mk. und der Ort bez. die Schule Milstrich 20 000 MI. erhalten. — Morgen, Sonnabend, finden im Central-Theater zwei Vorstellungen statt, und zwar wird nachmittags >/->4 Uhr bei ermäßigten Preisen „Die M ä nsekönigin " oder „Wie der W a ld i n d i e S t a d t kam". Weihnachtsmärchen bv» F. A, Geißler, Musik von G. Piktrich. wiederholt. während abends >s8 Uhr „La Passcrclle" („Die Notbrücke"/ mit Mine. Rejanc als Jacguelinc gegeben wird. — Der Direktion ist c§ gelungen, das Dezember-Programm um eine ganz außerordentliche Attraktion zu bereichern. Es sind dies Eozimas 18 Japaner „ T ie H c!d cn vom Ja ln" (Original Japanese Guardsl. Tie Truppe, welche durchweg ans Männern besieht, die als Soldaten ans dem Kriegs schauplätze gestanden habe», produziert sich in militärischen Evolu tionen, die eine» Einblick in die Art und Weise der militärischen Ausbildung dieses Volkes eröffne». Bei den Svmpalhie», die man dem empvrstrebcnde» Reiche des Mikado entgegenbringt. dürfte das kurze Gastspiel der Japaner im Ecntral-Thcater das größte Interesse erregen. Tie Japaner treten erstmalig Sonntag, den 17. d. M., in der abends Uhr beginnenden Variels-Vor- slellnng auf. Die StockiiiM» im Eiserllmhilverkehr Preußens führten, wie bereits telegraphisch kurz gemeldet, am Mittwoch im Abgeordnetenhaus« in Berlin zu einer interessanten Aus einandersetzung zwischen Regierung und Volksvertretern. Ten Anstoß dazu hotte die Jnterpellalwu Hilbck und Genossen ge geben: „Welche Maßnahmen gedenk! die Regierung zn ergreifen, um den großen Stockungen un Eisenbahnverkehr oorzu'oeugen, welche in diesem Jahre in einein nie gesehenen Umfange ausge treten sind und die wirtschaftliche Entwicklung des ganzen Landes bedrohen?" Besonders kam dabei der Wagcnmangel zur Sprache. Abg. Dr. Voltz führte dabei umer heiligen Klagen gegen die preußische Effenbahnverwaltung über die Kalamiiäl im obev- schlcsffchen Iudustriercvicr folgendes aus: „In der ersten Halste des Oktober Hallen wir in Obcrschlesie» an zwölf Tagen einen die Größe der Kalamität au. Die Bergoautreibcudeu haben zunächst den Schaden erhöhter Selbstkosten und ferner den Scha- den, daß sie an einem Tage bis zu 25 Proz. de§ Abiakbcdarses nicht befriedigen könne». In 4bs> Monaten habe» die ober schlesischen Werke 45 800 Waggons Absatz verloren. Es ist auch nicht richtig, daß dieser Amatz später nachgeholt wird, denn inzwischen wird englische Kohle genommen, und der Verlust der heimischen Werke ist also ein dauernder. Ferner hat der Kon- suilicnt große Schäden. Wenn ein harter Winter kommt, leide! der Konsument unter dem Mangel der Kohlenvorräte. Die letzten Leidiragenden. aber nicht in geringstem Maße, sind die Bergarbeiter, welche bei den Löhnen einbüßcn. Fragen, Sie. woran es liegt, daß sie keine Beschäftigung haben, so heißt es, der Staat hm keine Wagen. ÄlsoZvieder der Staat! Dann wird der Arbeiter unzusriedcii und Sozialdemokrat. In der Zeit, wo die Arbeiter Geld für Weiknachlcn zurncklegen wolle», müssen sie feiern. Der Mangel an offenen Wagen ist allerdings immer nur zeitweise vorhanden, aber a» gedeckten Güterwagen ist doch das ganze Jahr hindurch Mangel, das habe ich sowohl von der Landwirtschaft wie von der Industrie gehört. Ich bitte nun ganz energisch, namentlich die gedeckten Wagen zu vermehren, und zwar auch die Schmalspiirwagcm Wo liegt nun die Schuld'? Man muß anerkennen, daß die Beamten angesichts dieses Waaenmangels auch in Oberschlesien das Menschen mögliche geleistet hoben. 'Der Fehler liegt aber am System, diese Dvesöirer Nachrichten. Nr. 317. Seite 3. tILl Freitag, 15. Dcze:ubcr 1VUK
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