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Ntt Auflösung entgegen. Er war seit s Jahren brr treueste und besonnenste Arbeiter in der Fabrik und hinterläßt eine Frau und vier Knaben. — Die neuen Stadtverordnetenwahlen in Leipzig sind im liberalen Sinne ausgefallen Von den 1400 ab gegebenen Stimmen kamen 1000 bis 1100 auf die Liste der liberalen Partei. — Das Lotteriespiel in unserem lieben Sachsenlande hat eine ominöse Verb-eitung gewonnen, in jedem Städt chen, ja fast auf jedem großen Dorfe finden sich LooSver- treiber vor. In großen Städten wird man von Loosen wahrhaft heimgesucht, nicht blos von Collecteuren der ei genen Stadt, sondern sogar von fern her, wobei Leipzig eine Hauptrolle spielt. Wenn man nun 10 bis 20 Loose zugesch'ckt e-hält, was fängt man dann an? Spielt man sie alle? DaS geht nicht, wenn man gleichwohl verlockt wird. Oder spielt man blos von solchen Collecteuren, die das Glück gepachtet haben? Wer 4000 bis 5000 Num» mein in seiner Collrcte hat, muß natürlich auch einmal einen großen Gewinn davontragen, daß es aber nicht alle mal der Fall, hat unS die Erfahrung gelehrt. DaS Glück kehrt ebenso gut in eine Wollbude, wir in das Gewölbe eines BanquierS ein; es findet den genügsamen Collec- teur eben so wie den Haopiagenten. Die Zeit des Aber glaubens ist vorbei, wo man sagte, nein, ich spiele nur da und dort, der hat das meiste Glück. Das Glück der For tuna, insbesondere bei der Lotterie, ist zu wandelbar, dies sahen schon die lotterielosin Griechen und Römer rin, tonst hätten sie derselben keine Kugel als Gestell unter die Füße gegeben. Auf Loose zu pochen, zu sagen, dieses oder je nes gewinnt, weil die S oder 13 darin aufgeht, oder weil sie mein Geburtsjahr, mein Alter enthält, oder weil sie mir geträumt hat und wie die Gründe alle heißen, ist thöricht und für unser aufgeklärtes Zeitalter unpassend. Was nun thun mit den zugesrndeten Loosen? Man läßt eins ziehen oder zieht eins von denselben, wenn man eins oder zwei spielen will, und sendet die anderen zurück, so ist man aus aller Verlegenheit und alle groß gedruckten Annoncen können Einen nicht mehr rühren, man ist mit sich im Klaren. — Heute, am 25. Nov, vor 100 Jahren, wurde die Stadt Chemnitz im 7jährigen Kriege hart heimge- sucht. Wie Leipzig und Dreöden während drS 7jährigen Krieges eine furchtbare LeidenSzeit bestanden, so auch die damals schon blühende Fabrikstadt Chemnitz. Sie hat nur allein 850,000 Thlr. baare Brandschatzunasgelder und 100,000 Thlr. andere Kriegsleistungen bezahlen müssen, die Einquartierungen, die Rekrutirungen, die Beköstigun gen und die zahllosen Handelsverluste ungerechnet. Am 25. Nov. 1759 forderten die Preußen 400,000 Thlr., und als diese nicht aufgebracht werden konnten, wurden Soldaten in die Stadt — bis zu vierzig Mann auf daS Haus — eingelegt, die täglich der Mann acht gute Gro schen vom Hauswirlh bekommen mußten, bis daß die Kriegssteuer bezahlt war- Dies wiederholte sich drei bis vier Mal noch furchtbarer. Wie ist doch Gott täg lich für die unschätzbare Wohlthat friedlicher Zeiten zu danken l — In Leipzig kehrt man, wenn eS geschneit hat, sogleich den Schnee hinweg und fast täglich sieht man die Straßen reinigen. In Dresden kehrt man wöchentlich nur zweimal; allein die befahrendsten Straßen haben schon von einem Tage ein schauriges Ansehen. Die Rein lichkeit, die man den Holländern nachrühmt, hat einen ungemein guten Klang. Dresden, daö Elbflorenz, daS Paradier der Kremden würde eine Musterstadt heißen , wenn holländische Reinlichkeit zu Haus« wäre. Und was in den Kuhställen möglich ist, könnt« auch auf den Stra ßen vorgefunden werden. Man wende ein, die Damen brauchen ja keine langen Kleider zu tragen, um den Stra« ßenichmutz aufzuraffen. Wer will gegen die Mode, die Tyrannin der Zeit, etwas schaffen! Nein, Reinlichkeit empfiehlt und macht Ehre, darum sollte daS sonst so ge priesene Dresden besonders nach dieser Ehre streben, zu mal seine Einwohner so gemüthlich, gesitzlirbend und von Natur Reinlichkeit lieben. Könnten die belebteste» Stra ßen, wi, Schloß-, Wilsdruffer«, große Meißner-, Hein richs-, Frauengasse und Landhausstraße u s. w. nicht täglich von dem Baufuhrenschmutz und Pferdedünger ge reinigt werden? — Von den Fremden, die unsere Stadt auf längere oder kürzere Zeit berühren und die insbesondere von Leip zig, Braunschweig, Hannover und Osnabrück kommen, wird durchweg behauptet, daß daS Dresdner Ga- am schlechtesten brenne, während in genannten Orten die Lam pen etwas näher stünden und auch die Flamm« »in wei ßes Licht besitze. Wahr ist es, daß z. B. bei Vollmond das Gaslicht gänzlich gespart wird, und doch kann der freundliche Mond nicht sogleich die finstern und engen Sassen erhellen. So ist es z. B. auf der kleinen Kirch- gaffe vulgo Schuhmachergasse bei Vollmond und auSge- löschtem Gaslicht so stockfinster, daß eS oft voikam, daß sich an einandrr Vorübergehende auf höchst unangenehme Weise berührten. Dürften vielleicht solche enge und da bei so wichtige BerbindungSgaffen nicht bei solchen Lagen erhellt bleiben. Tagesgeschichte. Berlin, 23. November. Nach einer Mitthrilung des Mainzer Journ." wäre der kurhessische Gesandte m Berlin in Folge der Haltung Preußen- in der Berfas- sungSfroge »bereits so gut als abberusen.' (Er ist einst weilen nach Dresden gereist.) Breslau, 22 November. Einige hies. Kaufleute hatten von mehreren Lotterie-Einnehmern zur ersten Klaffe 120ster Lotterie Loose bezogen und solche theilweise selbst, theilweise in Gemeinschaft mit auswärtigen Geschäftsfreun den gespielt, theils Letzteren auch ganz überlassen. Die von diesen Loosen nach Warschau gekommenen Exemplare wurden daselbst, in Folge einer Denunciation confiscirt und davon die k. preuß. General-Lotte ie-Dirrction durch die kais. ruff. Gesandtschaft in Berlin benachrichtigt, mit dem Ersuchen, die etwa darauf gefallenen Gewinne nur an den polnischen Staatsschatz zu zahlen. Inzwischen hatten die hierorts wohnenden Spieler, auf Grund de- Z. 12 des Lotterieplans vorschriftsmäßige Anzeige über den Verlust der Loose gemacht; die jetzige General-Lotterie- Direction erachtet jedoch, abweichend von den Ansichten der frührrn Direktionen, den §. 12 des LotterieplaneS in die sem Falle noch nicht für anwendbar, indem sie behauptet, daß die auf solche Weise den Spielern entfremdeten Loos« nicht als abhanden gekommen betrachtet und notirt wer den könnten; sie g'ebt vielmehr den Einnehmern, von de nen diese Loose entnommen waren, auf, die Loose 4. Kl. nur dem Präsentanten der 3. Klaffe auszuhändigen, und sollte die Präsentation nicht bis zum 18. Oct. c. g.schehen sein, dir Loose 4. Klasse anderweitig zu verkaufen. Nach dem der kais russische Fiscus auf die von der General- Lotterie-Direction angebotenen Loose 4. Kl. verzichtet und nur auf die Gewinne 3. Kl. Anspruch gemacht hat, ver« VI. Nach Wieu r »df. »VN Neust. Rchr«. 1»«o, v. Allst. Heilgymnastische Hebungen unter persönlicher Leitung von «ch». 1 (Wien), Mg«. 7 (Prag), » («odenbach), v. Reust. Mttt. v. weck. Flemming, besonder« für Damen und Kinder, Ostra. " Mg«, r«. 8", «itt. I, Rch». ». « Lg« Auswahl «. M. «e,gaffe ro «st« «t. «in. Ab. »«. «cht«. r«, tu «ch». »«. «cht«. gang s»hn«gassr.