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sonder» in Bezug auf Lon jeglichen Stich und Stein druck verdunkeln. — Se. k. H. der Prinz von Oranien, welcher am Dienstag Abend zu einem mehrtägigen Besucht von Wei mar hier ringetroffen und im Hotel de Gare abgetreten ist, hat vorgestern Vormittag der königl. Familie seinen Besuch abgestattrt, Nachmittags bei Ihren königl. Maje stäten das Diner eingenommen und Abends der Vorstel lung im königl. Hostheater beigewohnt. Gestern Vormit tag hat der hohe Gast di« vorzüglichsten Kunstsammlun gen besucht und war Nachmittags zum Diner bei Ihren königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Georg. In der Begleitung Sr. k. H. b.finden sich der Hofmarschall Graf v. Bylandt, die Adjutanten Major v. d. Bosch und Baron v. Pallandt, so wie der LegationS- secretair v. d. Hoeven. — Am vergangenen Sonnabend Nachmittag hat sich in Cschdorf bei Schönfeld ein sehr trauriger Unglücksfall zugttragen. Der dasige Jäger deS Ritterguts hat schon seit längerer Zeit Jagd auf einen Dachs gemacht, und am obengenannten Lage will derselbe in Begleitung noch einer Person seine Beute holen. Der Dachs befindet sich un ter einer, gegen 10 Ellen tiefen Sandgrube, und als der Jäger seinen Fang auSführen will, so stürzt die Wand ein und verschüttet den Unglücklichen. Wäre sogleich Hilfe dagewesen, so hätte man denselben noch retten können, allein da einige Zeit verging, ehe Menschenhände den Sandhaufen wegschaffen konnten, so war derselbe tobt. — Vorgestern Abend gegen 9 Uhr ging in Engels Restauration plötzlich das Gaslicht aus. Die reich ver- sämmrlten Gäste, welche in dicker Finsterniß dasaßen, hat ten nichts Eiligeres zu thun, als unisono die Gasbeleuch tung auszupft,fen. Allgemeine Stockung in politischer Rede, Dcatspiel und Unterhaltung; Generalpausen in Es sen und Lrinken; der Zigruner-Ehor in »Preciosa', als er singt: .Die Nacht, die rabenschwarze Nacht!' Härte sich keine bessere Situation wünschen können. Für wahr! ein zweiter Laun hätte Gespenstergeschichten erzäh len können. Da — aus der Gäste zagendem Ehor, trat der Oberkellner LouiS hervor: Sr gokelt auf, er gokelt nieder, Da« Saolicht doch, e« kam nicht wieder Und — Allen ging aus ein Seifensieder, das heißt, es wurden zwei Lalglichter heieingebracht. Jetzt enistand die brennende Frage: »Woran liegr'ö?' und da erklang rS: Zum Teufel ist der Spiritu« Und es ist auSgeblieben Wahrscheinlich auch da« Wasser, das Die Sasuhr sonst getrieben. Wohl an zwanzig Minuten währte dieser Zustand, wo jeder Gast dem andern gelrost eine Backpfeife geben konntte, ohne einen Verräther zu finden. Gleich ven Schatten Olsians schwebten neue Ankömmlinge durch die Glaslbür herein, welche in diesem Moment das Local jedenfalls für den Vorhof eines Vehmgerichtö oder eine Herberge für Etockjesulten halten mußten. — Endlich aber, zur Freude aller Lichtfreunde, Puff! die erste und — Puffl die zweite Flamme. Ein langgedehntes: Ah! ging aus dem Munde aller Gäste; daS unterbrochene Opferfest de» Gambrinus und gestörter Beefsteak - Vertilgung wurde wieder ausge nommen; die Bierdeckel klappten, vorüber das Leid, und — Alles war Frieden und Seligkeit. — Eingeflickte Redensarten. Nur allzu oft treffen wir Menschen, die sich angewöhnt haben, im Laufe ihres GeiprächS eine Floskel, eine Redensart anzubringen, die ihnen sö geläufig geworden ist, daß sie gar nicht wis sen, wenn solche über die Zunge geht. So girbt es in Dresden Personen, die stets und immer mit den Worten um sich werfen: »Lassen Sie sich sagen!' Sie sind ordentlich mit dieser Redensart verwachsen, es können nicht zehn Worte ungehemmt über ihre Zunge gehen, da er tönt'- wieder: »Lassen Sie sich sagen!' — Ein Anderer hat sich wieder dir Floskel: »Verstehst Du' angewöhnt. In einem noch so kleinen Redesatz kommt daS »Verstehst Du' wenigstens fünf bis sechs Mal vor. — Wahrhaft unangenehm klingt drittens: »Hat er gesagt!' Wir kennen einen sonst sehr braven und guten Mann, aber das stete: „Hat er gesagt', wenn er etwas erzählt, die- ist eine wahre Kneipzange für daS menschliche Trommel fell, ein widerhaariger Igel im Ohrgewinde des Hörers. Um sich einen Begriff von dieser Ohrenmaltraitirung zu machen, wollen wir nur einen kleinen Satz ansühren. Der Mann hat z. B. mit einem Anderen ein Geschäft abge schlossen, und da erzählt er nun, wie folgt: „Ja, hat er gesagt, dreißig Lhaler will ich geben, hat er gesagt. Wenn Sie aber für diesen Preis nicht wollen, hat er gesagt, so kann aus unserem Handel nichts werden, hat er ge sagt!" — Wir meinen daher, es sei gut, auf sich selbst zu achten, wenn die Zunge sich zu solchen Extratouren Hinreißen läßt. Am besten hilft in solchen Fällen rin so genannter „Aufmutzer", oder, wie eS einmal in einer Abendgesellschaft geschah, jedeSmal eine Strafe von einem Neugroschen. Nachdem so ein Wortverschwender an einem Abend zwanzig Neugroschen sitzen ließ, gewöhnte er sich die Sache ganz prächtig ab. — Der jugendliche Erbfürst von Lhurn und Taxis, Gemahl der Herzogin Helene in Baiern (Schwester der Kaiserin von Oesterreich), wird mit nächstem Monat sich nach Dresden begeben, um hier seinen dauernden Wohn sitz zu nehmen. — Man meldet aus Eger: Den 10. Nov. Nachm. 5 Uhr bei einer Barometerhöhe von 27" 6^'" hörte die FranzenSqurlle zu laufen auf, und den 12. früh 1 Uhr, bei einer Barometerhöhe von 27" 5'", sing sie wieder zu laufen an, und so zwar, daß sie bis zum 14. Nov. früh 9 Uhr bei einem Rückschreiten deö Barometer- auf 27" 1'" schon wieder auf 4 Maß während einer Minute sich gehoben hatte. Es hat sich daher die Voraussetzung, daß nur der große Luftdruck Ursache des momentanen Versie« chenS sei, vollkommen bewahrheitet. Im Jahre 1832 den 3. April wurde an der Wiesenquelle rin ganz gleiches Ausbleiben bei einem gleichzeitigen Erdbeben in Italien beobachtet. UebrigenS zeigte nicht die Franzensquelle allein, sondern alle Quellen zu Franzensbad eine Verminderung am Ablauf. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Heute Vorm. 9 Uhr Verhandlungstermin auf Antrag C. A. LindnerS gegen Fr. A. Pfanne wegen Hausfriedens bruchs; 10 Uhr gegen Amalie Aug. Schönsildrr wegen Widersetzlichkeit; II Uhr gegen F. W. Haufe wegen Ent wendung von Eßwaaren; halb 12 Uhr, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit, Privatanklagsachen I. C. FmdeisenS gegen Anna Rosine Lehmann. — Am 23. d. Vorm. 10 Uhr verunglückte der Ma schinenwärter Plöhl in der Fabrik der Heiren Götze und Sohn in Glauchau beim Putzen der Dampfmaschine. Derselbe ist jedenfalls vom Schwungrade erfaßt worden, welches ihm beide Beine unterhalb des Knies, so wie den linken Arm zerschmettert und den rechten Oberarm bedeu tend beschädigt hat. Er sieht bei vollem Bewußtsein sei- I. Nach Leipzig! »b f. Personen». Ul. Rach Tharandt, » t> f.: Mg«. 7", Sich» r u. 4, >d. Mg«. 4", A (Köln), »m. 10. Mitt. 17, Nchm. 7" (Part«), Ab. — Xnk.: «a«. 7«. «». »». «chm. V». Ab. ». »» (Köln). - Ank.; Mas. s«o, Mitt. 1» Wim), Rchm. 4, Ad. IV Nach »erltu r Abf.r Früh a, Sich». , — «nl.r "" - y Mitt. 17», Ab. » u. Rcht«. ir«». vm 10. Mitt. 2» * V. Rach «Srtttzr »df.: «^«.S, «m. 10,Rch«.4«. Ab- - «cht«. 11. - »uLr Mg«.»»,«»«.7«.k«4. ' i*>, 10, Rcht«. 17. ll. Rach Chemnitzr «bf.: Mg«. S«. vm. . «d. ö». - §nrr Lg«.»«. Mitt. ir. »ich«, r«. «b. 1».