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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.08.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030808023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903080802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903080802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-08
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
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Dresdner Nachrichten Lvnnabend. 8. Slunust ""'3 «E ->tr. 21 »s MM»LckIwMkdtt. des fchts « D LUIeLt m S»f-Skat«. » «UM. 0d«r»nl. der Landn>..J«f. a ».. «uk»t b»to> vamatigru 2 Bat (Dobeln» >07. jjan»w -Ska««.. — der Staralk« a>« vauvti» »erl,^«n. — Im San»tat«ror»,: «b Tr. Vlüll« Sknrrulodrrant. beaustrag« mit Wabrnebmung der Äeschast« eine« Lbt i-'v«ts >m Kriegsnimlkertum. zum Adl.-Lbel >in A«eg«miniltrrimn ernannt. Beamte der Militärverwaltung: -st Mundt, Begierung« dauvieikler. beauskragt mit Wabrnedmun, der Gesebaste eine« Baubeamte» d«u Baukreüe» V Drevde», zuni Äarnilon-Bauinspektor ernannt, st Grnnm, Oderbaurat im «neganiminenum. der Eharakler als Vedeimer 8aural. dm Sarnison-Bauintpettoren: st «»mmel de« Bauketset Riesa, Wartung de« Baukrrtse« III Dresden. st Otzwald de« Baukrelse« Sdem mtz. — »er (»darakter al« Baurai. st Dille, st Hertel, st Honig, Sr- »eime expedierend« Sekretäre im Kriegs»»»,jteriuin. st vtrunbel. Geheime« kniendanrur-SelreiSr bei derJnlendankir der<0. Dw.. st Franke. Militür, BnLhaUer denn Kriegsmblomt. st Herne, Laiaret-Ober-Jnipektor beim Giimtson-r aearett Leipzig, — der Charakter al > Nechnungsrat. — verlieben. Di« Zadlmstr. : st Ndlmraim des ». Bais. I»3. Inf -Regt».. st vier de« >2. Iilg.-Bats.. st Röder de« 8. Bois. 131. Ins.-Regt«.. - zu Lberzadl. nieistem befördert. -* Mit Mertzoctziler Gcnehminung dunen vom I. Oktober n«0.l bis Ende Scpleuiber UXtü Unterofsiziere mit einer ,'kiwen Dtenstzeit von mindestens neben Jahren gls Stadt- nendanne bei der Po l ize idi rekl i o n Dresden eingestellt iverden. -* Dos Programm ver morgen. Sonnabend, n»ttagS 12 Uhr u»S Anlali deS Geburtstages Sr M a j e st ä t des Königs uattNndenden Festiunsik ans dem 'Altmar kt lautet: 1. „Nun danket alle Gott". Choral: 2. Jubel-Ouvertüre von E. M. von Nieder: 3. Krinsllerlebe». Walzer von Straus;: >: 4. Po! r Oper „Eugen Ouegin" von Tschaikowsky: 5. Ou> in uonzen, ,,cnreoe nno xommers, iiaii. Las esanog- ant, direkt am Königlichen Schlosse gelegen, wird auch dies- aie beim Einzüge sr. Majestät m Pillnitz. durch eine Polonaise anS Ouvertüre zur r per „Rienzi" von R Wagner. 'Ausgesührt wird die Festmusik l'vu dem Philharmonischen Orchester süO Musikers unter der Direktion des >?erni Kapellmeisters H. Reh. * Anläßlich des Geburtstages des Königs sind in Pillnitz richlebene ,Festlichkeiten geplant: vonnittagS 8 Uhr werden die Mnsikchöre des Leibgrenadier-, des Gardereiter- und deS Ar- nllene-RegimentS vor Sv. Majestät spielen. Abends findet .am Königlich Sächsiichen Mililärverein Gebunstagsseier. be gehend in Konzert, Festrede und sommers, statt. Das Scbloß- rellaurant iiial. wie 'eenhafie Beleuchtung des Etablissements, die alles bisher Dage- weiene uberbieten wird, sich auszeichnen. OreSdneni, die sich dic'e Illumination, die wiederum von einer Dresdner Firma auS- ae'ührl wirs, aniehen wollen, ist hierzu reichlich Gelegenheit ge- vaien. da sie mittels elektrischer Bahn bis 1 Uhr nachlS oder auch per Dampfschiff die Stadt noch bequem erreichen könne». - * Vom „Verein der Saalmhaber OreSdcns und Umgebung" euialten wir folgende Erklärung: „Den Saalinhabern Dresdens wurde die Abhaltung öffentlicher Bälle am Geburtstage Ses Königs nur mit der Bedingung genehmigt, das; dieselben dafür einen regulakivmasugei' Tanztag ausiallen lasten muffen Da ein Ausrall regulalwmastiger Tanzrage aber nicht ohne geschäft liche Schädigung möaliü,' ist. sehen sich die saalinhaber gc- " ' B-ranitalttingen an oorgenannicm Tage zu geuvungen. testltche ii n ierl a s s e n —* Das anläßlich des 25. VerbandstageS des Zentral- verbandeS der städtischen Hans- und Grundbesitzer- Bereine Ocutschlands gestern abend im Kvnzcrksaale des AuS- ileliiinaSpalasles veranstaltete Festbankett nahm einen glän- i.iiden Perlaus. In Vertrcknna des Herrn Oberbürgermeisters »ahm Herr Bürgermeister Leupold mit einer Deputation teil. Oie Festlichkeit war von über tüD Personen beiuchl. Die Tafeln waren »ui frisckwn Roien belegt, bas Kvnzenvodinm prangte in einem prächtigen Palmenarrangciiicnt, aus dem sich die Büste» des Kauers uns des Königs wirkungsvoll hcranshoben. Die Dascl- iv.liik. die nllgemcine 'Anerkennung fand, sühne das Dresdner Pn'stharmoilistlie Orchester unter Leistung des Herrn Kapellmeisters Reh ans. O:e Küche des Herrn Hohlseld lie'erie ein ansgezeich neles Festmahl, das auch hinsichtlich der Scrviernng nichts zu wünschen übrig lies;. Oen er'sten Toast brachte Herr Perbands, virekior Sladirat stdarkwig aus Kauer Wilhelm und König Georg aus. Pom König traf nach wahrend des Maliles sol gendes mit Jubel ausgenommenes Oele ^rainm ein: „Herrn Ber- dandsüirekwr Hartwig. Ich danke Ihnen und den mit Ihnen norden — ... Perbandstagc veriamniellcii Mitgliedern des Verbandes .Der du derttsl de« Berba»b«toac«. besitzuEereiile^ — . bi« ihm zu teil gewo»ene brachte ein Hochstaus die Damen tzünerbeia-Elberfeld prie» mit be-etsterien Worten da« schöne Lachsenland. — Fraulei» Sringkmann-Dresden erfreute die Festteilnehmer durch den Bortroa mehrerer Lieber am Klavier und zwei von Herrn Schmidt gedichtete Tafrllieder trugen da« ihrige zur Erhöhung der Festfreude bei. —* Ein ungemein starker Andrang nach der Bogelwies mochte sich gesteni abend bemerl Schlfse zogen bei «intrrtender ' besondere ckbc.r Zu Fuß, »u Wagen und . ^ Dunkelheit Tausende hinaus. . ranstaltung de« Abend« übte offenbar die grokte »iehungskraft die zur Borfeier de« Geburtstages Sr. Majestät de« KoiuO veranstaüete Prachtbeleuchtung de« Stamm- schlosse« Wettin aus In der Richtung »ach der Schützenhalle bewegte sich eine wahre Völkerwanderung und an der östlichen Seite der Vogelwiese staute sich bald eine vieltausendköpfige Menschenmenge, welche aus die vorzüglichen Koiizcrtdarbietungcn der Kapelle des Lcib-Grenadier-Regimeiits lauschte. Schon er strahlte im Vordergründe das in mächtigen Dimensionen von Herrn DekoraiionSnialer Schlenkrich gefertigte Stammschloß unseres Königsbanses im Lickte bengalischer Flammen und in der Ferne hoben sich die llchterumiäumten Silhouette» der Loschwitzer Berg« als fester Hintergrund am Nachthimmel ab. Der vierte Teil des Musikproaramins brachte ein Monster-Kvnzert der Kapellen des 1 und 2. Grenadier-Regiments unter Mitwirkung zweier Tambour- züge Genmltig war die Wirkung und von nachhaltigem Eindruck, als die 120 Musiker ihre Weisen auf da« Exakteste in die Abend- lnst hinausschiiietterken. Die Ouvertüre zur Over „Teil" bildete die Einleitung des Monstcrkonzertes. Als am Schlüsse die Parade- Märsche der beiden Grenadier-Regimenter und der stimmungsvolle Zapfenstreich mit a»schließendem Gebet verklungen waren, er glänzte wie mit Zauberschlao das Schloß Wettin im Glanze von >4 großen bengalischen Zylmdertlammen. von beiden Seiten knatterten in AuaenblickSdauer mehr als hundert Bombenröhren welche das entzückt aufschaucnde Publikum mit einem vielfarbiger Feuerreqen zu überschütten drohten. Von herrlicher Wirkung waren die aus dem Hintergründe aufsleigenden Edelweißbomben. Mit lautem Knall entluden sie sich in beträchtlicher Höhe und die Ausladungen senkten sich fächer- und baldachinsörmig langsam, mit den buntfarbigsten Sternen durchsetzt, zur Erde nieder. Als die vereinigten Militärkapellen die Sachienhymne anstimmten, erstrahlte noch einmal Schloß Wetlin im schönsten bengalischen Lichte. Das Arrangement des Feuerwerks war dem König!. Württemdergischen Hostie'eraiiten Weißenbach in Stuttgart übertragen worden und machte diesem wie auch die Ausführung der Illumination Herrn Fabrikanten Deputierten Oskar Fischer hier alle Ehre. -* Oie beiden Sanitätswachen lWallstraße 14 und Martchallslraße 8> nahmen im verflossenen Monat 267 Hilfe suchende in Anspruch und zwar: 234 Mal bei Tage und 33 Mal 60 schwere äußere Verletzungen, darunter 10 Knochenbrühe. sowie 16 innere, lebcnsdrohendc Erkrankungen. Die Sanitätswache in der Deutschen Städteausstellung wurde im selben Monat von 130 sstlt'esiichenden in An'prnch genommen und zwar von 93 mänw lchcn unv von 37 weiblichen Personen. -* Die Lohnbewegung der hiesigen Glasreiniger .Fensterputzer nsw.s ist aus Grund der seinerzeit mitgeteilten Zu geständnisse der Unternehmer ll8 Mk. Mindestlohn. gsHstündigc Arbeit n>wf. die vom 17. August ab in Kraft treten, endgültig beigelectt worden. —* P o l i z e i be ri ch t vom 7. August. Beim Uebcrschreiten der Friedrichs-Allee stieß gestern abend eine 70 Jahre alte Köchin nnvorsicktigerweise an ein Droichkenpferd an und fiel zu Boden, wobei »e einen Armbruch erlitt. Der Geschirrsührer ist schuldlos. —* Heute vormittag nach '?ll Uhr rückte ein Löschzug der Feuerwehr nach dem Grundstücke Gericht sstraße 25, ivo aus noch unbekannter Uriach« im Keller Feuer entstanden war Dieies vernichtete einiges Packmaterial und zerstörte einen Kellerverschlag, konnte aber, ehe es einen größeren Umfang an- nahm. von den Hausbewohnern und der Feuerwehr unterdrückt denlicher Haus- und Grimdbesitzer-Veronc herzstch für den mir iilgeistandtcil ircundiichen GruH. Georg." — Das Ehrenmitglied Se.< Zcittiulocrbandcs, Herr L berlehrcr G l a tz e l - Berlin rühmte Las schöne Oresden, das so viele Teilnehmer angezogen habe, wie üe noch „ie anr einem Verbandsluge zusammen gewesen seien. In B-;ug au» die herrlichen. Herz und Gemu' erfrischenden Dar- bieningeii könne der gegenwärtige Verbandstag wohl kaum je über- tronen iverden. Das lei aber auch nur iu einer Stadt möglich, ivo iwiichen de, iiädiii'che» Verwaltung und dem Hausbentzer- Vereiue eine wiche Harmonie vorhanden sei, wie in Dresden Au' den Wuiiich. daß vieles schöne Verhältnis in alle Zukunft wribeiieoci, mooe. klangen die Gläser. — Herr Bürgermeister Leu- oold dankte namens des Re.ies stir die anerkennenden Worte. Oie Oevutatwn !e> zu dem heutigen Feste gern gekommen. Die Witten von ihnen brächten ja den Interesten des Verbandes volles PeriiandniS entgegen, da iic selb» Grundbesitzer seien. Und er iwcwütiä- wisse aus der zebnjähngen Verwaltung des städli- c!i«n Oirundbesiyes die Leiden und Freuden des Grundbesitzers o beurteilen. Mit besonderer Genngkunnq häkten die slädlochen wolle zwu Akt geiionnnen von den durch den Mund des Herrn Perbauddireklors kundgegebenen Beskrebi'.ngcn. neben Wahrung der eigenen Iitterenen. auch den 'Mieter z» lchügcn. ihm volle Ge- cechtrgk.'li teil tverden zu lassen und Friede und Versöhnung verzustellen. Sein Hoch galt dem Zenlralverbande. — Herr :>''.'chisa:iwa!t Dr. H e t l ersd o r» -'.iNnnchen dankte dem Dresd- u:r Hausbrsitzer-Bercinc und seinem Vorstände, der vor 25 Jahren den Äm'coß zur Berbindung der dcul'chen Vereine gegeben, und wcibie dem wrnercn Bluben und Gedeihen dieies Vereins sein Stadtrar Hartwig dem Herrn Glas. — Hierauf überreichte Herr Lokalrichter Friedrich Engel-Leivzig, der während des 25jäh- r'.gen Bestehen« des VerbandeS alljährlich den Berbandstaa be ucht har. einen prächtigen Silberlorbeerkranz, dessen Silberichleife die Widmung trägt: „Seinem Friedrich Engel znm 25. Besuche * Klotzsche-Königs wald. Sonntag, den 9. August findet bei günstiger Witterung an Stelle des Gottesdienstes im Gotteshaui'e ein „Wald gottesdien st" in dem neugeschafscnen Parke statt. Derselbe beginnt früh 9 Ukr. —Sonnabend. Sonntag n»b Montag feiert der Wils briitser Turnverein ieln 40jähriges Jubiläum. Hierzu sind an über >00 Vereine Einladungen ergangen. —* Oberlandesgericht. Bon besonderem Interesse für daS G a st w i r kS g ew e r b e dürste ein Prozeß sein, der in letzter Instanz den Strafsenat deS Icichsi'chen Oberlandesgcrichts beschäf tigte. Ein kur die Stadt Döbeln am 8. November 1897 ein geführtes Biersteuerregulativ enthält die Bestimmung daß die Gnsiwirte ein Biersteuerbuch zu sichren haben, in dem verschiedene Einträge zu machen sind, namentlich über bezogenes Bier. Die Einträge haben am Tage des BierbezugS zu erfolgen »nd sollen mit Tinte geschehen, doch Ist die Benutzung eines Blei stifts nicht verboten. Am 13 Dezember v. J.^litß nun der Stadtrat bei dem Gastwirt Man ecke durch zwei Schutzleute eine Revision deS BierstruerbnchS vornehmen. Während die Beamten in einem Nebenzimmer warteten, bis der Gastwirt das Buch herbeibolke, konnten sie durch ein Fenster beobachten, daß dieser »och eiligst einige Einträge vomahm. Bei der Aushändigung des Buches gab dies M. auch ohne weiteres z» n»d bemerkte, daß er weoen des zwei Tage zuvor stattgesundenen Jahrmarktes, an dem er Bier bezogen, nicht zum Einträgen gekommen sei. Es wurde daraus wegen verspäteter Eintragung über ihn eine Ordnungsstrafe verhängt, doch richtete der Genannte an den Stadtrat ein Gesuch, in dem er um Zurücknahme des aus 5 Mk. lautenden Straf mandats bat und dinjufügte. daß er die Einträge bereits am ll. November mlt Bleistift gemacht und diese nur beimErscheimcn der Beamten mit Tinte vervesiert bade. Der Stadtmt ließ das Schreiben unbeantwortet, unterbreitete die Angelegenheit aber der Staatsanwaltschaft, die gegen M das Verfahren wegen veriuchtrn Betrugs einlciteie. weil vieler verdächtig erschien, die Behauptung. ,-ich-n astadeligen Aristokratin erheben können. Aber in einem! Bnew von ihm an seinen Freund Peiresc beißt cs: „Ich habe mich' w einer neuen Heirat enlichloiscn. da ich mick zu den Enlbeh- ung» des Zöl'bats noch »ickr veranlagt fühle. Obschon wir die EnIKMlamkcil für die höchste Tugend aniehen sollten, ist cs uns doch erlaubt, unieren Sinnen eine rechtmäßige Be'riedrgung zu gewähren, indem wir dabei Gott für das bewilligte Vergnügen erkenntlich sind. Ich habe alio eine junge Frau, tue Tochter ehr- samer. aber bürgerlicher Ellern genommen, obschon mir jeder zu einer Dame vom Hofe riet. Aber ich fürchtete, bei meiner Frau den dem 'Adel eigentümlichen Stolz zu finden, und zog daher eine Gefährtin vor, die nicht errötet, wenn sie mich zum Pinsel greifen sieht. Osten gestanden, hing ich zu sehr an der Freiheit, um ste gegen die Umarmungen eines alten Weibes auszutaulchen." Oas waren die Gründe, die RnbenS bewogen, am 0. Dezem ber M!0 seine Ebe mit Helene Fonrnient, der jüngsten der sieben rochter des Seiden und Teppichhändlers Daniel Fourment, ein- zngehen. Helene halt - auch vier Brüser, wovon der zweite, Daniel. d:e Schweiler der ersten Frau Rubens' geheiratet hatte. Eine der alteren Schwestern Helenens. Siimnna. war an einen gewissen Arnold Lunden verheiratet uns seit menreren Jahren euies -er Lieblingsmodelle des Malers, der 'ie m mehreren Bildnisse» ver ewigt bat. Das bekannteste davon »st „Der Tttohhut" in der Nanonalgalerie z» London Oie Ehronique Scandaleuie da. maliger Zeit behaupict sogar, daß Suiamia die Geliebte ihres mikünsligen Schnmgers gewesen sei, doch ist dies falsch. Rubens ohltc bei seiner ziveiken Heirat st», sei» ältester^ Sohn 'Albert 26 Jahre. Dieser war >0 Jahre älter als seine Stiefmutter, die erst einige Monate vorher ihr 16. Lebensjahr erreicht hatte. Der Künstler besaß in ihr allcS. was er verlangt hatte: ein schönes Weib und ein »m'ergleublichks Modell. Ihre blaucn 'Augen, ihr aoloblonde« Haar. d.M über der Stirn gerade abgeschmtten war und diese zum Teil bedeck!.-, ihre rosigen, von einem stetigen lebensfrohen Kindeslächeln geschwungenen Lippen, ihre üppigen Forr.icn, ihre blendende Haut, kurz, alles machte sie zu einem vollkommenen Typus der vigmiichen Schönheit. Nickens wurde nimmer müde, seine junge Frau zu male». Er setzte sie aus seine Gemälde, machte sie zur Madonna und Göttin, zum Erzenacl und zur Bacchantin und zeigte sie in allen mä s -stellt! liehen luogen und Gewändern aus zahlreichen Porträts, bar allein, bald mit ihm oder ihren Kindern. Das erstaunlichste und wahrscheinlich früheste dieser Bildnisse ist da- gegenwärtig im Kaiserlichen Museum »u Wien untergebrachte. Helene Fourment ist siebend als Kniebild dargestellt. Sie trägt nur ein Spitzen- bchc dargestellt. Sie trägt nur ein Spitzen Häubchen und einen schwarzen Pelz, der ober so angeordnet ist, daß er nur den Rücken bedeckt. Das Gemälde ist eine begeisterte, fast unverschämte Verherrlichung des lebenströmendenFleisches. Auch andere Künstler haben nackte Frauen gemalt, aber diese waren Berussmodelle. Rubens allein hat den Kultus der Kunst so weit getrieben, daß er die Mutter seiner Kinder unverhüllt der vor- witzigen Bewunderung späterer Jahrhunderte aussetzte. Ob das üppige Aeußere Helene Fourments eine besonders zartfühlende Seele barg, ist zweifelhaft, aber sie war treu, und zehn Jahre hindurch führte Rubens, bald ans seinem Schlosse Steen bei Vit- vorde, bald in seinem Antwerpener Hause ein glückliches Leben. Er machte großen 'Aufwand, aber ohne lleberstürzung. Täglich ging er zur Messe, machte dann einen Spazierritt den Festungs- wällcn entlang, widmete daraus eine Stunde irgend einer geist reichen Unterhaltung mit Künstlern oder Gelehrten, warf einen Blick auf seine reichen Sammlungen von Kunstwerken und ver brachte den Rest des TageS bei der Arbeit und im Schoße seiner Familie. Helene Fourment gab zwei Söhnen und drei Töchtern das Leben. Als ihr Gatte 1640 noch langer Krankheit starb, erwartete sic noch Mutterfreuden. Rubens war lange krank, aber noch wenige Tage vor seinem Tode machte er Entwürfe ru Gemälden. Durch sein Testament übervorteilte er seine Witwe, soweit es nach Antwervener Ortsaebrauch möglich war. Als tüchtige Bürgerssrau suchte sie zum Nachteil der Kinder auS erster Ehe an sich zu reißen, was sie konnte. Uebrigens geizte sie bei der Beerdigung ihres Mannes nicht mit Totenmessen in Kirchen und Klöstern, lotvie mit «roßen Gelagen. Dann ver- gak Helene Fourment den Gatten und berühmten Künstler, der ihr Unsterblichkeit verliehen hatte, und ging eine neue Ebe ein. Vermischte«. ** Auf der Hochgall stürzte ein Leipziger Tour ist ab mtd verletzte sich cm Händen und Füßen. — Ein gewaltiger Bergsturz vom Hirberniark bei Täufers richtete großen Schaden an Ein -Hannoverscher Tourist stürzte beim Edclweißvflückcn an den Wänden des Pragser MtldseeS in den See ab. wurde aber gerettet. Er hatte sich mir leicht verletzt. «ch den Sladtwt zu ihrer Zurücknahme zu veranlasse«. Der A». gett^te wurde auch für udrrfübrt erachtet u»d vom Schoss«,- tdrer Zurück»al für überführt seine hieraearn Le? eingelegte inauzen und vom Schöffe,- Berufung «,»« uzen batten die Ucke, MIticht um die Strafe wurde auch Üericht verurteilt. Seil , -- vom Landaertcht verworfen. Beide Juck zruauna gewonnen, daß es dem Angrklag selbst, Rinder» »eseu ist. M. sion Gebrauch, aerüat wurde mit der Begründ»»!, dl« vom sravnr Geldstrafen seien nicht dazu da. dA Vermögen einer vermedren. folglich köau« auch nicht vo« einer . schädigung der Stadt dir Rede sein. Dem Anträge tzaatSanwalt« «ras Vitzthum v. Eckstadt gmnäk verwarf dÄ berlandesgericht unter Vorsitz de« SenatgpMdenten Such dl« lktiao Revision und legte dem Ar gtrn sämtliche Kosten aus. In der Urteildegnindung wnrd« aukgrsührt. daß e« toi , . Revisionsrüge, wonach es an einem erstrebten Vorteil digten und an einer beabsichtigten Bermögensschädh über der Gemeinde fehle, tetnem Zweifel unterliegen die Stadt einen rechtmäßigen Anspruch aus daS N Angeklagten in Höhe der auSgeworfrnen Strafe batte, behaupte. eS wäre ihm um einen idealen Gesichtspunkt >u tun aeweirn, um das Ebrenrübrige zu vermeiden. daS nun einmal jeder Strafe anhaste. >o hätte er ebenso gerichtlich« Entscheidung bean tragen sollen, ganz abaeseben davon, daß auch Insoweit der Border- richter das Gegenteil seftg ' " ' zu der »ul. ing gegen- könne. dc>K möge» de« «nn M. das Gegenteil seftgestellt bade. Amtliche Bekanntmachungen. Mit der Verbreiterung und Ncupflasterung der P orSbirg st raße, zwischen dem Jürstenplatz und der Mosenstraßc, soll am 17. August begonnen iverden. DaS städtische Bolksbad Annen st ratze 37 bleibt Sonn tag den 9. d. M. wegen Reinigung geschloffen. Tagesgeschichte. X Tenffche« Reich. Nc Herzogs Ernst von . wird der Trinkspruch des Sachsen-Altenbura bekannt, mit dem er den Huldtmingchpruch seines Schwiegersöhne- Prinz Albrecht von Preußen bei der Tafel beantwortete. Er lautet: Ich spreche meinen tiefgefühlten 'Dank auS Der Tank aebiüiii Mot« „Ich spreche meinen tiefgefühlten 'Dank auS. Der Dank gebührt Eurer König! Hoheit und den hohen Verwandten und Gästen dafür, daß Sie gekommen sind, mir Glück zu wünschen. Gottes "lute hat über mir und meiner Regierunä gewaltet und mir e Gnade geschenkt, fünfzig Jahre an der Spitze meine« Uten- uraer Landes zu stehen. Wenn ich auf die geschichtlich« Ent- icklnng meines Landes zurückblicke, kann ich eS nur tun voll Güte^ha^ über^mir ^und meiner Regierung, gewaltet und^mir bürg wiä „ .... ... .. .. .... ... DankeS dafür, wie gnädig Gotte» Hand über mir und meinem Lande gewaltet, wie er uns auch durch schwere Zeiten hindurch geführt hat. Ich gedenke auch der Pflichttreue meiner Beamte» und der Anhänglichkeit der Altenburger, die Freude und Leid mit mir und meinem Haust geteilt haben: dessen Liebe »st mir so rciä-lich zu teil geworden, daß ich gerührt und innig bewegt auch dastir danken muß. Ich bitte Sie,.sogen Sic es draußen in stabt und Land, daß ich für die Beweise von Liebe und Treue von Herzen danke, die mir auch in Zukunft erhalten bleiben möge». Und wenn leider auch am politischen Himmel sich Wolken zeigen: ich vertraue auf das feste Band, das zwische» Fürst und Volk besteht. Mögen beide auch fernerhin fest zu- sammensteken. Ich trinke auf das Wohl meine« lieben Me», bnrger Landes! Hurra, churra, Hurra!" lOsfenbar sind mit dem Hintveis auf die „Wolken" die inneren Parteiverbältnisse ün Reicks ^ie" Frankfurter Ztg." meldet a»S Konstantinopel: Der Attachee der deutschen Gesandtschaft in Athen. Rittmeister v. Bauinbach. der Hier aus Urlaub weilte, ist im deutsche« Hospital am TvvbuS gestorben. X Um eine Abäirderung des ReichstagswahlrechtL c,-:.« r.i» -i— ea> ist Herr Ballten. x Zu den so viel erörterten .Unstimmigkeiten' im Staats ministenum wird der „Rhein.-Wests. Atg.' von -bklondeier Seite' geschrieben, daßGrasBülow in der Tat den ersten Anstoß zu der plötzlichen Freigebigkeit gegeben, welche die in Bern« an wesenden Minister nach ansänglichcr Zurühaltung gegenüber der Ueberschweminungsnot bekundeten. Der Ministerpräsi dent soll dazu durch einen Bericht seines Freundes. Fürsten Licb- nowSky, der auch in Norderney in seiner Nähe weilt, veranlaßt worden iein Letzterer halte an dem dem bisherigen Oberpräß. dritten Fürsten Hatzfeldt in BreSlau gegebenen AbscbicdSeffen Mitte Juli teilaenomincn und dabei konstatieren können, welche» unglücklichen Eindruck die Sparsamkeit der Regierung in der Provinz gemocht batte. Daraus habe denn Gras Bulow nach erfolgter Autoritativ» durch den Kaller die viel erörtert« Anregung gegeben. ^ , X Wolsgang Heine steht unter den Führeni der Berliner Sozialdemokratie mit seinen Ansichten über den sozialdemo- krati scheu'Vizepräsidenten des Reichstages nicht mehr allein. Es wird berichtet: Der Stadtverordnete Dr. Frenden berg bot sich i» einer Versammlung des vierten Wahlkreises dafür ausgesprochen, den Anspruch auf die Bizepräsidentenstelle gellend zu machen, ohne an den höfischen Repräsentatwnspslichtcn Anstoß zu nehmen. Zum Bergleiche wies Redner darauf hm, daß die ozialdemokrattichen Stadtverordneten in Berlin nicht davor znrückschrecken, sich die mit dem Bilde Friedrich Wilhelm UI. ge zierte goldene Amtskctte umzulcgcn. Ein anderer Redner, der dem Referenten bcistimmte. führte auch die Vizepräsidentschaft des Abg. Bock im Gochcnschen Landtage als Beispiel an. daß durch die Nebernahmc einer mit Repräsentcrtionspflichten verbundenen Stellung der Partei kein Schaden geschehe. ^ Die Mchrzahl der Versammelten stellte sich jedoch aus den Standpunkt Singers und sprach sich entschieden gegen die .Hofgaunrrei" als eines Sozialdemokraten unwürdig aus. X Eine sozialdemokratische Massen-Demon» tration wird für den nächsten Sonntag aus den Mu^el- sergen bei Friedrichshagen vorbereitet. Dort findet ein Massen- gescmgssest des sozialdemokratischen Arbeiter-Sängerbundes statt: man rechnet aus einen Besuch von über 50000 Personen. De Bahnvcrwallung hat eine Reihe von Extrazügen vorgesehen, ebenso haben die Dampsergcstlljchasten für den nächsten Sonn tag besondere Vorbereitungen getroffen, um den Verkehr zu be wältigen. Die musikalischen Darbietungen werden von 200 Ge- angvereinen und verschiedenen Musikkapellen ausgcführt. X England. Unterhaus In Beantwortung einer An lage teilt Balsour mit. ein Rundschreiben betreffend den Kongo- taat werde binnen kurzem an die beteiligten Mächte versendet und veröffentlicht iverden. sobald es diesen Mächten vorlieae. Was der geplanten Abtretung eines Teiles deS Bahr el Ghasal an den .Kongostaat betreffe, so nähmen die Verhandlungen noch ihren Fortgang, und er könne über den Gegenstand keine Mitteilung machen. — Das Unterhaus nahm in dritter Lesung die Vorlage betreffend die Brüsseler Zuckerkonvention mit 119 gegen 57 Stimmen an. X Italien. „Giornale d'Italia" berichtet: Ein Kardinal habe einem Berichterstatter des ÄlatteS gegenüber geäußert, Gart» wäre zum Papst gewählt worden, um einen hauptsächlich reli- iösen Papst zu erhalten. Hinsichtlich der Haltung gegenüber Italien hätte ver Papst sich dahin ausgesprochen, der Papst würde einen Kampf zu vermeiden suchen, aber eine Versöhnung wäre eine Utopie. X 'Der Papst hat beschlossen, nächsten Montag «in ge- Heimes Konsistorium behufs Ernennung einiger Kardinale abzuhalten, iodann am Donnerstag ein öffentliches Konsistorium, in dem der Kardinal-Hut den von Leo XIII. ernannten Kardinalen, die chn noch nicht erhalten haben, aufgesetzt werden soll. X Ministerpräsident Zanardelll sandte an die Präsekten der Provinz Rom ein Telegramm, worin er seine Zufriedenheit ousspricht über die zur Aiffrechterhaltung der Ordnung während des Konklaves ergriffenen Maßregeln. x In Neapel endete der Prozeß gegen den ehemaligen Depu- tlekten Castle, den stütze,en Bürgermeister Tummout« und jetzl- reiche Mitangeklagte wegen Unterschlagungen tm Amt« u»h Mi Schaden de, Gemeinde Neapel begangener Betrügereien. Ca»« und Summonte wurden je zu 3 Jadre» und 1 Mona» Gefängnis. 1000 Lire Geldstrafe und 1 Kahr Ebrverstrst verurteilt. N Angeklagte erhielten W bis 2 Ml lich« Geldstrafen ' I« Angeklagte wuchert st^oÄeochem »nd bestächt.
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