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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031223014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903122301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903122301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-23
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.12.1903
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D« Bloc ist allzu gliicklich. sich mit einige» Elle» Vaud Stutzen im vand« sicher» zu können, er wird also nicht leichten Herzen» auf ein so «erWvllrS Hilssmittel verzichten." Auch die „Demos" widmet dem Btichluise der Devutiertenkammer einen stark iivnikch gesuchten Artikel. Unter dielen Umstünden kann e« nickt über« raschen, daß der Kvnleilpräsident CvmbeS und da« gesamte Kabinett »ch durchaus nicht in idrer Existenz bedroht fühle», obgleich der Vetter der Hegirrung in der Devutiertenkammer nur Einwendungen gegen de« iVater angenommenen Antrag Mirman erhob. Tat sache ist, dak da« gegenwärtige Regime nicht minder als die trüberen durch Ordensverleihungen vielfach politische Freunde und Parteigänger zu belohnen pflegte Auch wird init Fug und Hecht chervorgehvben. da8 in de» Departements jedes oer Regierung ergebene Mitglied des Generalrats oder eines der zahlreiche» Gemeinderäle dekoriert sei oder aus eine Dekoration hoffe. So darf an der Ansicht iestgehalten werden, daß eher alle geistlichen Orden beseitigt werden könnten, als daß daS rote Band der Ehrenlegion von den Röcken und Urberziehern der französischen Republikaner verschwindet Weit eher darf ange nommen werden, daß dieser bunte Bänderschmuck in Zukunft noch eine Bermchrung erfahrt. Die ottiewes ü aeariemro. worunter nicht etwa Offiziere verstanden werden dürfen, da z B. unter den »tticisrs äv saute auch Heilgehilfen figuriere», bilden nachgerade Legionen, und neben den roten Bänder» der Ehrenlegion, sowie den blauen dieser otticwrs cl'aeirclemio sind längst noch die grünen des wvnt« Lprieols einaesübrt worden. Herr Mi> inan wird also die end gültige Annahme und Durchführung seines t»r dringlich erklärten An träge« unter der dritte» Republik sicherlich nicht erleben. t.Nat-Zkg.") Stalle«. Der Senat hat ohne Debatte der Borlage be- tretfend Konversion der i>-«prv;entige» Rente zugesiimmt.— In der Debatte über de» Gesetzentwurf, welcher vie Regierung uim Abschluß eines provisorischen Handels Überein kommens niit Oesterreich-Ungarn und zur Ergieifnng eventneller weiterer Maßregel» ermächtigt, führte der Minister des Äeußem Tittoni au«, die Einbringung der Vorlage in duicb die Vertagung des Parlaments veranlagt. Alle Well sei in der An- erkennung einig. Vag die aus den HandelsanStausch bezüglichen Fragen init de» verschiedenen Staate» in sreundichaitlicher Weile gelöst werden müssen. So könne er versichern, dag Italien ebenso wie Oesterreich-Ungarn die beste» Absichten hätten, um de» für ein Abkommen geeignete» Boven zu finden. Wenn dennoch unglücklicherweise das Abkommen nicht ;n stände kommen sollte, so werde man bemülit sein, die italienischen Interessen zu wahren, ohne in Uebertrcibnngen im Sinne eines Zollkrieges zu verfallen. Titlom schlog mir dem Ausdruck der Hoffnung, daß er dem Parlament und dem Lande den Abschluß oeS Uedcreinlommens werde verkünden können. — DaS Hau» ging zur Beratung deS Budgets de« Ministeriums de« Aeußerc» über. Paternv richtete an den Minister die Anirage, ob ihm bekannt sei. daß die österreichisch - ungcniiche Regierung im Konklave ein Beto gegen einen Kardinal ausgesprochen habe, ob, wenn dies der Fall fei. diplomariiche Berhand- lnngen hierüber stattgefunden haben, und welches Vorgehen Italien dabei eingeichlagen habe. Tittoni führte in Beant wortung dieser Antrags aus. daß der italienischen Regierung nichts von dieser Sache bekannt sei und sie sich an keine» Ver handlungen beteiligt habe. Während des Konklaves habe die Regierung nur nach einer einzigen Richtung hin eine Tätigkeit entfaltet, und diese sei darauf auSgegangen. vag daS Konklave in größter Freiheit sich absviele unv die öffentliche Ordnung streng aufrecht erhalten würde. (Lebhafter Beifall.) Dem Be»ichteislatter Lnmdertico. der ein energischeres Vorgehen im Svmalilaude und in Benadir wünscht, antwortete Tittoni, er wiederhole, dag Italien nicht unbekannte Gebiete aufsucbcn und sich in große AnSgaden verwickeln könne. Italien tue. was die Zivilisation von ihm ver lange, indem es sich mit England zur Verteidigung dieser Gebiete verbinde. eS könne sich jedoch nicht aus eine Politik der Aus breitung und aus militärische Expeditionen einlassen zu einer Zeit, wo alle seine Bemühungen aus die Konversion der 'Rente gerichtet leien. iLrbhastei Beifall.) Ln,l»ck. Die Zeitung .Military Mail" brachte in ihre, Ausgabe vom 18. Dezember die Aussehen erregende 'Rachricht, daß der «LtaarS'rkrelSr deS Krieges dem Krieg-Ministerium den Brsehl zur Ausarbeitung eines Planes für dir Einführung der Militärpflicht besohlen habe. Dieser Plan soll bereits auS- grarbeilrt irtn und die millttniiche Ausbildung aller jungen Leute rm Alter von 18 bis 22 Jahre» vorsehen Von der Dienstpflicht entbunden sind solche Leute, die in der Floite oder im Heere ge dient haben, seiner VoluitteerS. Milizen oder Leute de, Aeomantt,. Außerdem werden die Mannschaften der Handelsflotte nicht zur Ausbildung herangezogen. Im 18. Jahre würden die jungen Leute zu einer zweimonatigen Uebung und i» den darauffolgende» nächsten drei Jahren zu Uebungen von >e lllägiger Dauer yeran- grzogen werden. Die Getanttausbildungszeit würde demnach Ab, Monate umfassen. Man berechnet die Zahl der aus diese Weile jährlich zu Uebungen heranzuziehenden inngen Leute aus l 165000. Das AusbildunaSpersonal wäre von dem flehenden Heere zu slellen. Es ist nicht bekannt, ob die Regierung mit den Vorbereitungen für diese entscheidende Maßnahme ichon w weit gekommen ist, dag sie diese in der nächsten Session dem Parlament zur Annahme wirb unterbreiten können. Lerbieu. In einer Zuschrift an das offiziöse Blatt ..Samouprava" gebt der Leiter des Belgrader Pregbureaus, Balugdichilsch, eme Erklärung des russischen Geschäfts- iragerS Mnrawjew bekannt, worin Murawseiv jedwede Per- Hindung mit der oppositionellen serbischen Presse i» Abrede stellt und mttteilt, daß Rußland offiziell niemals die Entternimg ge wisser Offiziere aus der serbischen Armee veAangt Hobe, und dag die Gefühle des Kaisers Nikolaus für König Peter unverändert eien, schließlich erklärt Murawjew. er habe bezüglich seiner Haltung zu der Frage der Offiziere keine speziellen Instruktionen erhalten. Asien. In Tokio fand in der russischen Gesandtschaft eine Besprechung zwischen dem Minister des Aeußern Baron Komura und dem von seinem Unwohlsein ziemlich wiederhergestell- icn russischen (ffesandt-n Baron o. Rosen statt. Komura über» brachte dem Gesandte» die Antwort Japans aus die Mit teilung der russischen Regierung. Dst Antwort hat nicht den Charakter eines Ultimatums: das in Tientsin verbreitete Gerücht. Japan Hab« Rußland ein Ultimatum gestellt, entbehrt jeder Be gründung. Die Antwort Japans enthalt das Ersuchen. Rußland möge gewisse, in der russischen Mitteilung enthaltene Vorschläge, denen man besondere Bedeutung beimesse. nochmals in Erwägung ziehen. — Sechzig japanische Militäringenieure sind nach Korea entsandt worden, welche die bisher an den dort befindlichen japanischen Telegraphenlmien beschäftigten Zivilingenieure ersetzen sollen. Amtlicherseits wird erklärt, daß die Entsendung der Ingenieure keine militärisch« Bedeutung habe. Kuttst und Wissenschaft. ff Die Korigl. Hosoper bleibt heute geschlossen. Im gonigi. Scha usple lhauie gelangt heute fhalb 8 Uhr) ..Onkel Bräsig" zur Aufführung. ff R e s i d c nz th e a t c r. Am ersten Feiertag obend geht um ersten Male die Overetten-Rovität ,,F r ü h li n g s l u s t" non Jascs Strauß in Szene. Das Wert erlebte bereits in Wien zweihundert Aufführungen. Im dritten Akt kommt außer inem Walzer-Ensembie ein Ballett zur Ausführung, daS hier van siebzig Perlonei' getanzt wird und von Herrn Regisseur Carl Friese arrangiert wurde. Die Ausstattung ist neu und glänzend. 1 In der C >> r > fl v c ! r> e r d e r Frauenkirche. Donnerstag, nachmittags 4 Nbr. wiid Frau Elile Rcvhun. Konzertsängeriri und Gelang- leftrerm liier, ein Bencdietus ans einer X-moll Messe von Tuma—Otto -chmid und ..Di« Lirten" von Lvrneliuü fingen. Herr Wolsgang .Nickttei 'vielt daS Pastorale ..Still« Nacht, deilige Nacht" von ijhr. N. Psretzschner lind der Ehor wird außer den, Knopelgesangc noch zwei Weiknachtslieder dartneten. v In der ivechnachtlich geschmückten DreikänigSkirche findet am heiligen Abend 4 Udr eine Lbrtftvejprr fiatt. bei welcher außer Chorae'ängen von Praiorius, Araber I.LtiNe Noch», deilige Nacht" in der ,'iearbeimng von G Schreck) und Schoner, das Der,»li „Die lustige Nacht" "vn Laßen und Weitmaciilslikdcr von Cornelius »um Bvrtrag kommen. Frl. Dvris Walde, Ir». M. Löber und Fr. E. Richter haben ihre Mit- Wirkungzugesagt. r Zum Beiten des B i n c e n t in«-Vere in- veranftaltet Heu cveneralmusikdircktvr von Schuch Montag, den 4. Januar, unter Mitwirkung hervorragender Künstler and Künstlerinnen im Verrinshause e»n Konzert. ff D Franz DrbeliuS: »Vom heiligeeKreu z". Schlicht«, evangelische Lieder. Dresden 1903. fFr. Richters Verlag, Ludwig Ungelenk) Schlicht sind diese Lieder unsere» gefeierten Dresdner Stanzet redners, schlicht wie da- Bolk-Ii«d, dessen herzbezwingenden Tdn 0. Franz Dibelins z B in den decken Liederproben: «Vorwärts und rückwärts" und ..Gottvertrauen" glücklich trifft; und evangelisch sind sie. Venn — daS merkt man jedem einzelnen an — au» der Freude am Evangelium, au- glühender Liebe zum Heiland, arid der Seligkeit der HeilSgewißhrit sind sie geboren. k>. Dibeliris legt sie als Kranz aus daS Grab seiner früh verstorbenen Gattin ElSbeth geb. Köhler, die ihm treueste Gehilfin war in Haus und Amt. Len geistlichen Beruf preist er als den schönsten in den Versen: «Bring' Sonnenschein, drin, Sonnenschein rn manche» dunkle Herz hinein!" Lramatrß packend ist die Dichturra: „Suchende Seelen". Um Worte der heiligen Schrift und die Festzerteu deS Kirchenjahres sticht unser Dichter die Rosrnranken seiner gemütslirnigen Poesie. Die evangelische Bewegung in Böhmen feiert er begeistert Wie ui seinen Predigten, so dringt v. DibeliuS auch in diesen seinen schöne» Liedern auf ein Kreuze»- und tateufroheö Christentum. — Bon «inem Berge in unserem Vatrrlande erzählt die Sage, daß dort um di« Weihnachtszeit seltene Blumen erblühen. Glück lich der Finder, der sie pflückt! Solche Blume» von lieblichem Dusle sind dies« religiösen Lieder unseres großen Ranzelredner-. Sie bringen Hellen csonnenichein in manches dunkle Herz hinein. Die Verlagsbuchhandlung hat der Sammlung ein geschmack- ooll moderne» Gewand gegeben. ff M axRnbeS. der bekannte Berliner Orientmaler, der zuletzt durch seine Bilder von der Oiienlrrise deS Deutschen Kaisers viel von sich reden gemacht, ist augenblicklich im Oderlichtsaale von Emi Richter- K unstlaton (Prager Straße» mit einer grökere» Kollektiv-Ausstellung vertreten, die den Künstler zwar nicht dervor- ragend, aber doch immerhin recht anlediuich charakterisiert. In der Hauptsache sind rS Vedutenbtlder au« Aegvvrrn. Algier und Sizi lien. die Rades diesmal vorfüdrt. meist wohl Arbeiten an» ven letzten beiden Jahren, die freilich künstlerisch nicht alle gleichwertig sind Am besten sind die Bilder auS der Wüste ausgefallen, die neben der ziemlich beträchtliche» malerischen Geschicklichkeit auch nennenS- ivcrte StliiinniiigSiiiomrnte auswetsen Nicht unnitrressont sind ferner die Bilder aus «Sizilien, die in gefälliger blldmäyiger Abrundung reizvolle landschaftliche SuietS rech» geschickt wiedergeben. während daS größte Geiiiälbr der Ausstellung: „Aci Eastrllo". das die durch Kaiser Friedrich ll. berühmt gewordene, aus steilem Fel» mitten nn Meere gelegene Veste wiedrrgtdt. als Schilderung ziemlich kübt lägt, obwohl Einzettieiten, io namentlich die Wasserreslexe im Vordergründe, koloristisch recht effektvoll behandelt sind. Im großen nick ganzen zeigt die Kollektion von Max RadeS. der frübrr ud'igenS schon erheblich besser bet nn» vertreten war. den Maler als einen geschickten Techniker, dessen Stärke in eine, gewissen koloristischen Virtuosität, in dem sicheren Gefühl Iü> da» farbig Wirksame liegt, in Vorzügen, die mit seelischer Vertietung zu vaaren >etn nächste» Bestreben sein muß. — 'Reden dieser Rades - Kollektion interessiert tm Oderlichtiaale eine Iaad- und Sport - Ausstellung am stärksten, wenn auch zunächst nur aus stofflichen Gründen. Bei näherem Hinsehen begegnet man unter diesen Bädern, die von >echS zu einer Gruppe vereinigten Berliner Malern verrühren, erfreulicherweise auch meh reren tüchtige» künstlerischen Arbeiten, dre ihren Urhebern alle Ehre machen. Namentlich gilt daS von den Leistungen Ernst Ottos, der aus BrachlS vorzüglicher Schule hervorgegangen ist. Richard Friese» und Georg Koch-, von denen die beide» letzteren sich schon oft als Tiermaler von Rang und Rus aus» beite bewährt haben. Zu den sechs Jagd- und Svortdündlern haben sich Professor Heinrich Sperling, die Münchner Joses Schnttzberaer und Karl Henning, sowie der Karlsruher Otto Iikentscher gesellt, die ebenfalls mit guten, zum Teil sogar vortrefflichen Arbeiten vertreten sind. Eine für Dresden neue Persönlichkeit, der wir in der WeihnachtS-Ausnellung des Richlerichen KunstsalooS zum erstenmal begegnen, ist der römische Bildhauer Lerche. Er bat erne größere Reche von meist kleineren Plastiken i» gevronnter Faience, Ton io. ausgestellt, von denen einige recht originell erfunden und reizvoll in der AuSiütnuno sind. Freilich steht ihr künstlerischer Wert nicht aus der gleichen Höhr, wie die zum Teil ganz envim hoben Preise, die für die elnzelnrn Stücke angeietzt sind. Nicht io hoch scheint sich Margarete T ra u t w e > n - Breslau einzuschätzen. deren Stickereien außer ordentlich preiswert sind, obwohl sie zu dev kunstgewerblich am meisten aparte» Arbeiten diese» Genres gehöien. die man in de, letzten Zeit an dieser Stelle gesehen hat. — AiS eine Wridnachts-- ausstelluna, das Wort in seinem besten Sinne verstanden, lägt sich auch die Weihnachlsmesie der Dresdner Kunstaenosjen- schaft beieichnen. die in den VeieinSläumen der Genossenschaft l Schösseraasse 1. 2 > untergebrocht ist. S» bringt eine ziemlich umfangrelche Kollektion von Bildern. Zeichnungen, Plastiken und kunstgewerblichen Arbeiten, die iamt und sonders von Mitgliedern der Dresdner Kuiijigeiiossenschaft hennhien. Da die Autoren dieser Kunstwerke alle hier auss beste akkreditierte und schon mehr- sach eingehend arwürdigte Künstler sind, so erübrigt sich eine Be- svrechung der einzelnen Arbeiten von selbst. Besondere Anerken nung verdient das Bestreben der Leitung der diesiühriaen Weih. nachtSmesse, da« tunstlensche Niveau der eingesandte» Werke aus einer gewissen Höhe zu halten. waS früher bekanntlich nicht immer der Fall war. Nachdrückliche Hervorhebung verdient ferner die niedrige Notierung der Preise, die gewiß auch für das größere Publikum «in Ansporn dafür sein wird, dirse» oder jenes Stück out der die«,ädrigen WeidnachtSmesse der Dresdner Sunslgenossrn- ichast zu erwerben. Für ein Bild, tür eine Zeichnung, für eine kleine Plastik ilt ia immer noch Platz aus dem Weihnachtstisch. Den trefflichen Künstlern, die ja samt und sonders nicht aus Rosen gebettet und in der Mehrzahl aufs Verdienen angewiesen sind, wäre von Herzen ein möglichst umfangreicher Absatz ihrer Ein sendungen zu wünschen I —ll. s Am letzten Sonnabend wurde zu Leipzig in den Räumen der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften die 8. Jahres Versammlung der Königs. Sächsischen Kommission 'ür Geschichte unter dem Vorsitze des Herrn StaatsmimsterS )r. v. seydewitz abaebasten. Ausgeichieden ist aus dem Kreise der ordentlichen Mitglieder der Kommission seit der letzten JahreS- sitzung der inzwischen verstorbene Professor Dr, Knothe in Dresden. Neu emgetreten sind ^ ^ » emgetreten sind durch königliche Ernennung die Herren Professoren Dr. Bnchholz und Brandenburg in Leipzig, lieber den Stand der wissenschaftlichen Arbeiten wurde ausführlich berichtet. -ß Das nunmehr über 100 Jahre alte Stadttheater gebäude za Zittau soll nach emem bereits im vorigen Jahr« von der Stadtvertretung gefaßten Beschlüsse um ge baut werden. Die Kosten, die ursprünglich aus 62500 Mk. veranschlagt waren, haben sich, da vom städtischen Banamte weitergehende Verände rungen als ursprünglich geplant worden sind, nach einem neuen Proiekte um 5- bis 10000 Mk. verteuert. Da das neue Projekt vorteilhafter ist. haben die städtische» Kollegien weitere 5000 Mk. nachverwilligt. Ter Umbau soll bis »ochsten Herbst fertig- gestellt sein. 1 August Kurz, der langjährige Regisseur deS alten „Wallner TheaterS" in Berlin, ist vorgestern ln München gestor ben. Der Verewigte hat ein wechselvolles Leben hinter sich. 'Nachdem, er aus dem Walliicr-Tkicaler auSgcschicdev war. über nahm er in schwieriger Zeit und unter schwierigen Verhältnissen die Dticktion des Berliner .Ostcnd-TbraterS". dem er eme kurze Blütezeit gab. Mit dem verstorbenen vortrefflichen Schauspieler Nanzcnbcrg in der Hcnwtrolle. brachte er über hundertmal unter dem Aiidrange eine» lehr lnteiessanteii Publikum« Eriist v Wilben- biu.hS kraftvolles Drama „Das neue Gebot" zur Aufführung Lvätcr ließ er W'IbrndruchS „Väter und Söhne an der gleichen Bühne folgen. Auch JbienS .VoikSsetiid' brachte Kurz im .Ostend Theater" zuerst zur Darstellung. Später führte er in der Hauvtsochr Sommerdirektioncn mit iebr gutem Perwnal in Ham burg. Prag und Dresden, wo er mehrere Jahre im Resi - denztbeater Einkehr dielt. Kurze Zeit gehörte Kurz auch dem Vorstand der Bühnengenossenschasl an ff Eine Herdrr Geselllchaft hat sich anläßlich des hundertsten Todestages HeckerS ln Beilin onter dem Präsidium des Kultusministers Dr. Stickt gebildet. Dir Gesellschaft stellt eS sich zur Ausgabe. Arbeiten und Unternehmungen tm Sinne Herders ninuiegen und zu fördein. Die Herder-Gesellschaft will sich der Goelhe-Gelellichast angliedern ff Dem Bonner Musikdirektor Felix Krakomp wurde die Mitteilung daß der Kaiser ihn zum beratenden Mitglied« der Konnnilsion zur Veranstaltung einer Sammlung deutscher Balls lieber ernannt bade. Krakamv ist v« Letter des Bonner Männeraesonczverein». der, well er ungekrönt ans dem Kaffrrwetisinaen in Frankfurt hervorglng. den bekannten Beschluß faßte, da» Preisrichterkollrglum um Aeußerung darüber auf- ,»fordern, warum der Verein keinen Prel» davontmo- ff Rudolf Bunge in Coethen, Verfasser früher vlel ae- aebener Dramen und als Librettist de» .Trompeter von Sak- kingen" viel genannt, feiert Neujahr sein KOjährlges Dichter- juviläum. Er hat dazu ei» dramatische- Bud au- unserer Zeit verfaßt, das den Titel „Auf allerhöchste« Befehl" führt und eine ergreifende Handlung an ernem kleinen Jurften- hose auf sozialpolitischem Hintergründe darstellt ff Kapellmeister Karl Müller. der in der letzten Sarsou Dirigent des Metropolitan-Opera-Hous« in Newyork war. wur de von Frau Kosima Wagner für die Waanerschule in Bayreuth verpflichtet. — Kapellmeister Michael Balling von den vereinigten Theatern in Breslau ist an Stelle Felix Mottls nach Karlsruhe engagiert worden. ff Beethovens Sterbrhaus. Bekanntlich hat sich in Wien ein Komitee gebildet, das sich die Ausgabe gestellt hatte, die Erhaltung jenes Traktes des «terbehauses Beethoven-, in welchem sich die Wohnung des Meisters befand, dauernd iu sichen, Namens des Komstecs führte Geheiiurat Schwer di« Unterband- lang?,, mit dem stifte Helligenkreuz. Dessen Vertreter gaben ihre prinzipielle Zustimmung zur Erhaltung des Beetboven-Traktes. doch stellte sich heraus, daß infolge der ZestversäumniS wegen vollständiger Umarbeitung der bereits scrliggestellten Pläne, durch Verlust von Mietzins usw. dem Stifte große materielle Opfer auf erlegt würden. Außerdem ist die Demolierung des HauseS schon io weit vorgeschritten, daß eure großangelegte Aktion, wie sie er- forderlich gewesen wäre, um den zur Durchführung nötigen Be- trag aufznbringen. nicht mehr durchführbar ist. AuS diesem Grunde mußte von dem Plan, Abstand genommen werden. Auch eine zweite, von Wiener Musikkrc'sen im letzten Augenblicke an- geregte Aktion scheiterte an den geschilderten Verhältnissen. Eine Kommission hat bereits Namens der Gemeinde Wien vom Stifte Heiligenkreuz jene Objekte der Wohnung übernommen, die noch aus Beethovens Zeit stammen und von der Gemeinde Wien in einem Be ethoven-Z immer vereint und dauernd erhalte» werden sollen. ff Zun, erstenmal während der langen Geschichte ihre« Be stehens Halle die Pariser Ovrr am letzten Donnerstag Motor wagen aus idrer Bühne. Die Beiaittaffinia war eine Gala vorstellung zu Ehren der großen Menge ausländischer Gäste, die von der Ausomobilansslellung im Grand Palais nach Paris gelockt worden waren. DaS Programm war von dem .Aniomodilklub von Frankreich" entworfen. 'Nach MozaitS .Entrührung aus dem Serail" kam das Hauptereignis de« Abends, ein .Automobil- Ballett der Nativ ne >," mit Musik von Paul Vidal. unter Leitung von Gailhard. dem Direktor der Oper. Acht Länder wurde» vorgefflhrt: jeder Gniove von Tänzen fuhr ein Motor wagen voraus oder e» folgte thr. Die Automobile wäre» keines wegs Reciliisilensahrzeuge. sonder» wirkliche viersitzige elektrische De Dion-Wagen: sie waren in Blumen gehüllt und iunkellen prächtig, als sie um die Bühne wildesten und der Glanz der Raniprnlichier darin reflektiert wurde. Die Apotheose des Motor Wagens schloß mir dem Auftreten eines schönen Automobils, das von einer sehr hübschen iniigen Dame gelenkt wurde, die ei» Banner mit der Auffchiist .Automobittinb von Frankreich" hoch- bielt. Das Bühnenbild mit den vielfarbigen Kostümen und Blumen und den Motoiwaaen im Hinterauinde war sehr glänzend and schön, und als das Orchester die Marseillaise Ö) spielte, brachte das Publikum, das daS ganze Overnhaus füllte. Hochrufe aus. ff Der Pariser Goncourt-Preis «5000 FrancSi lall John Antonie 8! au für seinen Roman „Tores «nnewie' verliehen weiden. ff Umberto Grordanos „Siberia" errang bei der Uraufführung im Skalathecttec in Mailand einen Achtung«- erfolg. Der Komponist wurde nach jedem Akte wiederholt gerufen. . ' -' c Während de- Druck- erngegangene Drahtmeldungen vom 22. bez. 23. Dezember. * London. Eine dem Rrnterschen Bureau aus Petersburg unterm 2l-Dezember von einem Privatkorresvondentenzugegangenc Depesche besagt, daS Verhältnis zwischen Rußland und Japan sei unverändert. Das russische Äu-iväitige Amt teile nicht die in E»a>c»id vorherrschende pessimistische Stimmung. Die englische» Meldungen seien van Anfang ab pessimistisch gewesen. Aber das Pelersdurger Auswärtige Amt lehe keinen Grund, weshalb es die Hoffnung aus eine friedliche Regelung der MeirmngZverschiedenheilen verliere» iolllc * London. Der hiesige lavanitche Generalkonsul erklärte heute einem Vertreter de- Reuterscheo Bureaus: Viele oder min bestens manche Gerüchte über das Bevvrstede» des Kriege- zwischen Japan und Rußland sind ein Werk von Spekulanten Er teile die Ansicht des Londoner lapaniichen Gesandten, daß der Krieg nicht aurbricht. Er habe nichts über die Meldung gehört, daß die Japaner in England arifgefvrdert morden seien, sich zur Rückkehr in die Heimat bereit zu ballen. * Kischinew. Zu dem gestern gemeldeten Urteile in den, Prozeß wegen der gegen die Jude» gerichteten Unruhe» ist noch nachzutragen. daß die Anklage aus vorherige Beiabreduna der Schuldigen vom Gerichtshof verworfen wurde. Slvkv »ovd xvstrls« Drahtberichl«. Hofnachrichten, Veterinärwesen. GesomtraiSsitznng. Crimmitschau. Gerichtsverhandlungen. Der Sonderling Wetterbericht de- Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts tu Chemnitz vom 22 Dezember 8 Uhr morgens lTemveratur nach CrlsiuS). Wetterlage in Europa am 22 Dezember 8 Uhr früh: Ltrrno» «tzeNNanM Hävarand. Sku»««,»« vtoedoim «i»p«nda,. «eine! Swinem. 4 Lt»««, S,ik bamba. l '4 AlchNMg u. v»Lrse ««t»»r r» 5 »««ton«. L «»»« tr . Nlchtuna u. Stark »etw. rv l? dMMinde« Zs Winde« 7>I ft«is i»d«lN »>,88V» Mm. Siegen »7,N'8iV lei-», bedeck, so vv »Mtg bedeckt 57.8 stürm, bedeckt 7«>»V8rV leicht bedeckt 77.8 Inch, Dunst 78 e-80 leicht bedeckt 78 88iV leicht Dunst 78 8IV schwnch Dunst 7«,id8W schw. Redet 7« !t>0 irisch dedcckt ltzelde» IZcill, «ünster « loerlin -lstoribrnbe - IckranN. M. -iMe, « -Port» Ib 1 0 Manchen 8 2 iRom IN,«, st olUdemn» 7 77, S letcht Reiel z-,- 7« 80 >,«»0bedeckt 77 880 leicht d,d«tt 7S XO schwach dideckt leicht wolkig schwach bedecki ! 80 NO srilch Nebel »hat»»«» L. wollen! «UL «edel 7- Der Lustdnick bat noch weiter ,»genommen und erreicht ün Maximum tm Oben des Crdietls nahezu 780 Mm.; die Minima nordwestlich von Irland und bei den vosoten bestehen ohne wesentliche Aenderung fort. Bei ruhigem, trübein. vielsaa, nebligen» Wetter herrscht in Zentral-Eurom» meist Frost, der unter — r, Kr. herabgeht tt!hem»itz — S.s Gr., Mün.Dcn — 6.S Gr s. Prognose stir de» 2S. Dezember. Weller: Trocken, wenn auch mehr oder weniger trüb. Temperatur: llnternormol. Wmd- mlvrung: Südof!. Barometer: Hoch Witterung ln Sachsen am 21. Dezember. Station i Az« I m Lemp. — Wind Station See, »Sh- L«mp. WM» ri § L Z Dre«d«n . llb >.v i.b L8V 2 Felder, S98 -0.7 .-l.i SSO r iieioti« ' >17 a ^ a.„ 80 s S-bn««bera «8« -3 b -Ü.8 0 «oldi, l ISS l> i -aa >V8VV u Elster bst» -7.» -z.r 80 1 Bautzen 2«»2 0.6 -«I Still 0.1 «»endkr, 7», '-b.O St» gtttau ! ib« 0? -o.r sna o.a Reitzenboin 772 -4.8 .-»b 8 r »» Ldemnttz »ist .2 .1 8 ! — zichleidera 17» -rs «rv » Unter ftcllenwetser Aufklärung sand ain St. Dezember bei rubigem Wetter «ine weitere Temperaiilr-Abnabm« Kalt. Die Minima gingen lm Kebirae unter — b Gr herab zNeieenbain — 8,S Gr ), die Mtttelweae schwankten um dt« Normale, die M»rima erreichten von 300 Meter ab nicht m«hr den Nullpunkt tEistags. Kchneeliei«: Reitzenhain >». »Uenb«g «. FtckUelberg 70 Zentimeter. Dresden, r». Dezember. Barometer von Optiker Eduard DEgan» tvorm. Vsk. Bbsold). WaNsirahe S. Abend« 8 Udr: 789 Millimeter, « ae- Kt-aen. Tbermomeirograpd nach Celslu«. Temperatur: höchst« l.» G». Wärme, niedrigste. 0.5 Gr. Wärme. Leiter. Nordoftmtnd. Wafferttand der «lbe »i«d Moldau. BudwelS Prag Pardubitz Melnik Leltmeritz Dresden 21. De,br 12 ff-71 -ff 82 ff-82 22. . -ff 8 ff- v- 7b 72 -ff M - N ff 52 — 4L
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