Volltext Seite (XML)
Nacht-Telegramme. «Sinr in einen, Tl,e,l>: kr Anäaae.) W te». >y. Oer. rem bnfotner in ZHiiiidrimn n>»l,„ie„ vor »iimg »«» Zachio». tirr »ünin nm> Terdien uni»Pri»>Wtllielm von Prentze» dri. Paris. >!!. Ort. Dor niiiii«- riian NnterinchnnnöraN, bclchloii einiliunnti. Cniiarci ineqen <>rr- Nthou» >»tl»or «io »iNNariiilie tjiiro z» cniluiic». .Verri», lardcrie Ban- langer aut. iniliullicilc», ut> die ihm non molirorc» cirannac» umrichrie- i>enei> Aeiiiirninae» uv» >Ui„chii»,Ho ne» gennn's »r»o» Um richtig loic». 28ini4»ae> antivnricie. er linde iiis- I», keine» viiidltlk in diele Uei- linigrn aeiiaüi, Aerro» crnchieie diele Äniworl nis »»aein»»»», im bcrtc eine beilluunle e riiarunn und SroiUe anvcreniails e»> niseiviinn riichcs Bornei,e» RR> 4 b IR 4 V ill Lllsn Ltaslvn orvirkt ^ Ourrmtis Isorrvkior ^.»«t'lOiruuF uotsr ! k»t«,t»«i,>t »„LSvimiiat-- Aufl. 44.000 Exeut-l. (lli»us Litt« 6ontliil.) Dresden, 18^7. s te 11 >». 13. Leo., Rn«»».!.". iiSeireidem »kl,. W. . ->I tteineu». loco 119-193. O». Naioie. I»9..«.. Noncinde, Tecde. 199,99. LinN-M», I91„99. Ninnncu ilc>n., l»> > IV- I-!>, cellir.-Stov. 119,99, 9!»v8r.Tcc9'. 11l.99, 91,'ril Mai II9,:>9. Rüdal teil. Lclobcr i^.e". April AI», 48,79. Spirillio loco!>7.n", Nouln. Dcciil. 97,99, Petroleum loco IN,,'.,. Brcol» » , >3. Lclober, lila»,»,. iMciecidciuarkll. Slnriine >n. I99L. 199",„ Octiir. ,7,18'. »tonnen Lcii». iilool». II,NN, Nnvpr. Tce. 113.99, MprU-Mai 129,99. >>Iul>"i Lrlolic,- Sioocmdcr »»9 RrN'l'r. Tecbr. >7,9». A.llkr keil. wcllce: :ttea«. >W»»«2»iorucr»' ur— :»-,vuei ». I». L »I»rl«tn8 vorm. Liok-kiowsokooiäör kkotvKrrtzpbiLoli-artist. Atelier Drv««!«», kr2x«r»tr»88v 38, pt. IiLtiti>Iim-I>li»i<!«Mvr-L»Ii»ti«rtiir, 1 M., auk 12 ri. Kack»«,.«»» 8S«WÄ-"" !»«»»«. !'i«s. vr. .lilLtzr ^ Ml Lvrs. ^ E I ^ - L884. ^ 1'MoMxo, ^ »vioriok ArmSvLv, Kmschlermeiiler. A K I» IS. ^ mit V«»tIIntI«n i«t ilik beüto kussdolilvilliul?;, rvvlello uie.üt clrüolct, clia Du.8- f «.nie, E.chi,IlM,ickj,>i' i>iii,8t»ll!<nie>it Iniuinii. 8i-I,r »arm IlLlt uuäcllujurnll ru Vcrliiltun^ vieler krauir- »UÜÜ1L t ^>l>Ui,!!l>ill>»l>, lieiten vesontlieli >>eit>H<-i. von de^leni 8el»ulltriro1 n>,<>eieU äirxii unMierti^t, in L tiriil ii^ti . 7, II k. X,iel> llUdrrilrlü 6er Lllltlm 1 keit ilem I^s<ler kslsielisteiienä, t'ertißt l,illij;t>t I^eidllsw unä Auster truueo. IieilkriMix, nutisoptiseli, ertiisnlieiul, 1- 1 1-'i. liulmtt. Könixl. IIot»potkvIi6 Vrvsävn, »m <<>v»r>rv»N,or. ist clie t-esto kussdslileiümi »H?v ^,,,jne>ns- Ordenschwindel Ccifsnrel's und sranzösisclic Sitten, Zustiindr in Irland. Städtisches Wasserwerk. Sparkasse und Lechamt, Hungernde ^eeptrsstt. S6)»lkinder, Eisenbahn-DtirchgangSwagen, Sihung der Handels- nnd Gewerbckammer, Prozejz Henichel. Freitag, 14. Tcttrr. «eraniwvltlicher Nedaktenr »ür Politisches De. Lmil Bie rev in Dresden. Man »laicht eine der „Sittciikonivdien" der neueren sranzli- sischcn Luslipieldichter vor sich abspielen zn sehen oder die spannen den Hapitel eines Pariser Sittenromans zu lesen, wenn man die Berichte überfliegt, die von dem OrdenSschwindcl des Generals trasiarel »nd seiner Mitschuldigen in die Oefscntlichkeit dringen. Eine nette Gesellschaft findet sich da zusammen: Abentenrer, Glücks ritter, verschuldete Generäle, ausgehaltcue Frauenzimmer und öffent liche Buhlerinnen, käufliche Senatoren, bestechliche Depntirte und zu gänglich!: Staatsmänner, eitle Menschen, die a»f Umwegen, auf Hintertreppen zu einem rothcn Bändchen in's Knopfloch gelangen, Spekulanten, die einflussreiche Departemcntschess nnd Abgeordnete bestechen, um vorthcilhaste Lieferungen zu erhaschen. Es fehlt bloS noch die Spionage! Man weis; seht auch, warum bei den Fran zosen das Spionagegeschrei so betäubend erscholl: es wurde geflissent lich genährt, um die Aufmerksamkeit des Volks von den wahren Bcrräthern abznlenken. Während man im ganzen Lande Jagd auf deutsche Spione machte, in jeder deutschen Kammerzose oder jedem Kellner einen Spion witterte, ein blonder Vollbart oder eine Brille als sicherstes Kennzeichen eines Spions galt nnd trotzdem kein ein ziger zur Strecke gebracht und überführt werden konnte, trieben die gefälligen Freundinnen der Kriegsmiiiistcr, Generäle nnd Staats männer mit diesen ein niederträchtiges Gewerbe. Ein wahrer Heicnkcsscl, sicherlich ein breiter und tiefer Sumpf, ans dem die etklhaitrsren Gerüche anisteigcu! Die ganze schmutzige Geschichte hat eigenchüinlichcn sranzosisrheir Zuschnitt und trägt das Gepräge inneres Nachbarvolks. Es kann Niemandem einfalle», den Pha- rn icr spielen zn wollen. Schmutzige Wäsche gicbt es in anderen Landern edcnsalls zur Genüge, auch in monarchisch regierten Staaten sind die hätztichsien Geschichten erlebt worden, in welche Generäle, Staatswürdentläger und verworfene Frauenzimmer ver wickelt waren. Aber cS mnj; andererseits auch entschieden gesagt werden, das; Tinge, wie man sic jetzt erlebt, nur unter der Republik der Franzosen Vorkommen können. Gerade weil die Anhänger republikanischer Staatssormcn die Republik als den Inbegriff der Eh'.c»hastiglcit, als die Quelle alter bürgerlicher Tugenden zn Preisen nie ermüden, ist der Hinweis nothwendig, dast nur in einer Re publik sich solche tiefgehende Fäulnis; entwickeln kan». Und die iranzosiichen Zustände körderten diesen Prozehgang ganz abionderlich- Es ist kein Zufall, das; gerade das Kricgsminlsteriiim Frankrciehs als her Nährherd dieser schmutzige» Geschichten erscheint. Ucberall ionsl gilt dao.Hccr als die berufenste Hüterin der Ehre. Man hat cs aber erlebt, das; Generäle wie Ducrvt und der nachmalige Kricgs- niiuisler Thibaudiii, die ihr Deutschland gegebenes Ehrenwort ans's Schimpflichste geluvchcn hatten, nichtsdestoweniger mit allen Ehren hohe Stellungen einnahmen und unangefochten beibchicltcn. Die sia»zös>ichc» Kammern haben der Heeresverwaltung nnermehliche Summen Geldes zur Verfügung gestellt nnd doch nicht die min deste Fürsorge der Cviitrvle einer richtigen und ehrlichen Ver wendung getroffen. Mächtig blühte da der Weizen der Stellen läger, Aiincclicscrantcn und Berufspolitiker. Kricgsminister von; Schlage ThibandinS und Boulangcrs, die Abgötter der Radikalen, dunlcn gar nicht wagen, sich der Znnmthungen von Schmarotzern zn erwehren. Was die Günstlinge Rochcsorts, der Rothen und der Sozialisten von der Heeresverwaltung an Geldern, Gnadenbewciicn nnd Vvrthcilbaftcn Lieferungen forderten, mussten dir Kricgsininislcr gewähren, sonst wären sie am längste» Minister gewesen. Eine Abstimmung der gesälligen Deputirtenkaminer hätte vc wsort gestürzt. Der Auswurf der Gesellschaft drängte sich in der jranzösijchcn Heeresverwaltung und in de» allmächtigen Aus schusten der Tcpntirtenkanimcr zusammen. Mittelst anrüchiger Frauenzimmer hatten die Rothen die ganze Heeresverwaltung an der Strippe. Rochesort ist jetzt aus einmal höchst gewissenhaft und kleinlaut geworden: wäre nicht sein Gönner Boulangcr mit m die Sclnnutzaeschichtc verwickelt worden, wie würde der edle Bollsncniid Rochciort i» Entrüstung aufschänmcn I Echt sranzösisch ist auch die Art, wie man die Enthüllungen vriwerthct. Sie gellen als der wirksamste Hebel, »in verhasste Gcgner zn stürzen. Die genitthigten Republikaner verhehlen gar nicht, das; sie die Wiederkehr Bonlangcrs unmöglich machen wollen. Tiefer bctchuldigt seinen Amtsiiachiolger und Vorgesetzten geradezu, das Ganze zu diesem Zwecke eingeleitet zu haben. Wie tick Bon- langer mit einer solchen Anklage die Disziplin erschüttert, mack! ihm lerne Sorge. Die Radikalen suchen sich dadurch zu ent lasten. das; sic an den skandalösen Fall Roustan erinnern, der unter der Negierung der gemäßigten Republikaner sich ercig ncie. Roustan war damals allgewaltiger französischer Generat ion stil in Tunis und verschaffte dem Manne einer Frau, mit der er in nnsanbcren Beziehungen stand, das Großkrcuz der Ehrenlegion, obwohl dieser Mensch ein notorischer Betrüger mid Spitzbube war; er erhob einen cilsFalschmünzer steckbriefli . verfolgten Italiener zum Direktor der Münze in Tnnis und ließ ihn mit der Ehrcnlcgwn schmücken. Als ob das Ansgraben der Sünden der Gemäßigten die jetzt enthüllter« Schmutzaeschichtrn der rochen Republikaner rechtfertigte! Der russische Großfürst, der sich bor Kurzem bereit erklärte, als Freiwilliger in das französische Hcer zu treten, wird sich's nach dem jetzt Erlebten wohl noch ein mal überlegen. ES ist leider wahr: die französische» Sitte» amen» kmnsiic» sich immer mehr. Die französische Demokratie bürgert allmählich die Griindsätzk der amerikanischen Schwcsterrepublik bei sich ein, wonach die herrschende Partei die Staatsämter als Beute erhält, die sie zum Vortheil der einzelnen Stelleninhaber aus- schlnchlet. Wer vor der Stnatskrippe sicht, wäre rin Thor, wenn er nicht daraus fräße. Eine, persönliche Verantwortlichkeit, das Bstichlaesnhl gegen den Staat verflüchtigt sich bei den Beamten einer Republik immer mehr. Das Bild wäre trostlos, gebräche es an ein zelnen Lichtblicken. Der jetzige KriegSministec erscheint als ein Mann von Ehre, der mit Unerbittlichkeit vorgeht, nur die befleckte Ehre des Heeres zu reinigen. Geachtete Leitungen dringen auf üiithnllnng aller Sckwiudeloien, „man muß glühen cs Eisen an die faule Stelle setzen", ruft das „19. Jahrhundert" aus. Die große Masse des französischen Volks, warum soll man das nicht sagen, bleibt von dieser Fäulnis; der cs beherrschenden verschiedenen republikanischen Gruppen unberührt; eS wird nur von ihnen nusgkbciltct; an sich ist eS genügsam, arbeitsam nnd im großen Ganzen so ehrenliait wie andere gesittete Völker auch. Das gesellickaitliche Drama, bas sich aiigenblicklich in Paris abipielt, ist die Folge einer Rcgierungssorin, die das ganze Ltaatslcben aus die Wahlen stellt. Die Republik öffnet dem wüsten Treiben aller Leidenschaften nnd Begierden Thor nnd Thür. Wer dem Volte am besten zu schmeicheln versteht, wird Abgeordneter und Minister und glaubt damit das Recht erhalten zn haben, seine Stellung auSziibcuten, so lange es irgend geht. Er bält sich dazu, denn die nächsten Wahlen können Andere, die aber nicht minder hungrig sind, in die fette» Acniter bringen. So wird im 'Rainen des Volkes das Volk ansgebeutelt. Die englische Regierung hat in Irland eine arge Schlappe er listen, an der sic lange zu leiden haben wird. Wie berichtet, konnte der Bürgermeister von Dublin wegen Theilnahme an der gesetzlich vei hotcnen irischen Liga, trotz aller zu Tage liegenden Schuld, nicht verurlhcilt werden, weil die Regierung es bciiänint haste, richtige Zeugen uuizubringcn. Unter dem niieiineßliche» Hohngesrhrci der Irländer musste die Justiz den schuldigen, pflichtvergessenen Be amten entlassen. Die reichstrene» Bewohner Irlands machen der Regierung die heftigsten Vorwürfe wegen ihrer unglaublichen Un geschicklichkeit, die bereits zur Folge hat, das; der revolutionäre Geist sich ernuithigt fühlt und iinincr weiter um sich greift. Le» irischen Zuständen gegenüber gievt es sür^Hrgland mir ein Zwei faches in der Politik: entweder muß dicRcgikriMg mit der Irland beherrschenden Liga Frieden schließen oder sie unerbittlich Nieder schlage». Das konicrvativc Ministerium Salisburh glaubt, daß weitere Zugeständnisse an die Liga nninvglich sind und zur gänz lichen Lvstrennung Irlands von Gcoßvriianme» iühren müssen; sie hat sich daher zum Ausrollen der Liga entschlossen nnd sich dazu mit einer Anzahl scharicr Zwangögesetzc ausriiiten lassen. Kommt cS aber mm zu ihrer Anwcndnng, so versagt Alles. Theils an? Scheu, in die Rechte von Bürgern euiznaceiien, obwohl diese offenen Hochvcrrath betreiben, theils ans Tölpelhaftigkeit ihrer eigenen Beamten bringt sich die Reaier»l-g um-aste Ergebnisse ihres Einschreitens. Alle Maßregeln sind zaghaft nnd schwankend, dann koinnien wieder andere, die vom blinden Ester eingegeden waren. Die Negierung scheint okt selbst nicht z» wissen, was sie eigentlich will. Dieser Zug von Unentschlossenheit geht neuerdings durch die aciaunnte britnchc Politik. Wie bedenklich eine derartige Haltung für die Entwickelung der inneren Verhältnisse werden muß, zeigt die »encslc Gestattung der Tinge i» Irland zur Genüge. Das; Großbritannien gleichzeitig durch seine schwächliche nnd wankel- mnlhige Stellung allen auswärtigen Fragen gegenüber sein euro päisches Ansehen mehr und mehr herabjctzt, nnterliegt cbcninlls keinem Zweifel und scheint mir in jenen Kreisen nicht verstanden zn werden, wo man durch cm entschlossenes Anitrelen das fchwin- dcndc Ansehen, wenigstens äußerlich, vielleicht noch festigen könnte. Miiüitcrralh wird die Entscheidung über die Entschädigung an den protestniistich-ninkrilaiiischen Geistlichen stattsiudc», welchen die spa nischen Behörden ans den Earolmcnmfeln cingcipcrrt und ausge- wiescn hasten. Tie Berliner Börse ccösineie mast ans Angebot ans dem Niisscnmarkte, später trat eine Bciesligung ein. Dieieil»: trat zu nächst für Bauten hervor. Bergwerke waren aiiiangs uh mach, später, besonders Bochumer hoher Deutsche Bahnen wa>:» ohne einheitliche Tendenz, prositirten aber später gleichfalls von der Be festigung, östencichische Bahnen fanden wenig Jnlecesse. Vonimn- dc» Fonds blieben Russen rückläufig. Im Kassaverke'.le waren Bahnen still nnd wenig verändert, Banken schwach. Industrien >m Durchschnitt reckt fest, deutsche Fonds fest und ruhig, öslcrr, Prio ritäten leblos. Privntdiökant 2',s Proz. Arankfort a. M., >3. Oktober. Credit 229,üg, Skooirbabn 184'/«. eow- baedcn 7U/>ii. tSolizicr 174'/,. Eg aler 71,89. »vroc. U» ar. tSoldrcnle 89,19. DiSeonto I»7,ti9. 89er Russen—. La»ra 91,09. Echni. Roroolt —. Ziemlich fest. Wie», lii. Oetober. ikredit 28:!.?». LlaatSbiiiin —. Nonidarvcn —. Galizier —. Marinoic» —. Urig. Credit —. U»g. Gold —. Nnlii». P a r t d, 13. Octobcr. cZchluA.» Rente 8I.9ö. Nuletbc I09,i2. gllaltener 98,88. StaatSbad» 477,99. Lombarden IM,29, do. Prioritittc» —. svanier 97,2.'. Gnübter 381,87. Ottomanen 49.'»,92. Nene Anlcllic —. Türke» —. Weichend. London, 13. Octobcr, Born». II Mir >9 AN». Coniols 192'/,,. !873cr Nuffe» 91. Italiener 97'/«. Lombarde» 7 »ono. Türken I ! ,. 4vroe. snndirie Amerikaner 128. Inroc. Maar. Golbrcnte 79 /,. Oeftcrr. Gold- renic 89. Prcutz. ConsolS I91>/«. GaNvtcc 79. Rcnr Eaübtcr 93'/«- Garant.. 8-iiivter 98'/«. Ottomaiibank 9>.„ 8ncz-2Icticil 79. Spanier 99"/«. — Vtim- muna: Träge. — Weiler: »alt. A »i st c r d a m , 13. Octobcr. Produkte» «schlnbi. Weizen Per November 183, pcr März —. Roaac» der Oltober 97, per März 199. »»ari» «Pro du klein. 13. Ociober. »LchiuN.i Wetten Der Lclolicr 22,oo. mr 2l»»le,r-)>rn! rr.io. ruüio. Srnritnz »er Lcwbee 44.29. ver Iaimar- Arnil 44.75. rnliia. Rubel vcr Ociober 97.79. der Ianne.r Avril M.oa. licimnvtcl. Reukste Telegramme ver „Dresdner Rachr." vom l3 Oct Berlin. Die Abreise des Kaisers von Baden-Baden erfolgt am Ist. d. Das Befinden der Kaiserin ist nicht befriedigend.—LandlagSabg. von Bismarck-Flatow, ei» Vetter des Reichskanzlers, ist gestorben. — Die beiden hiesigen Radfahrer Spititz und Stmnpi begannen gestern Abend in der Radfahrerreimbah» eine Fahrt nm den bestehenden A-Stnndkii-Weltrckord an« dem Znieirad zn schlagen, d. h. eine größere Distanz mnerhcöb ll> Stunden zu fahren als dies der cng- Iiichc Fahrer Mill vermochte, der in dreier Zeit 478 Kilometer zn- rücklcgte. — Die Meinvircn des Herzogs Ernst 1l. von Sachscn- Cvbnrg-Gotha erscheinen in den nächsten Wochen hier unter dem Titel „Aus meinem Leben nnd ans luciner Zeit". Berlin. Staatssekretär bvn Bötticher bcgicbt sich morgen nach Friedrichs'»he zur Feststellung der Grnnvzügc der Alters- nnd Invalide» Versicherung sowie Beipicchung der übrigen Reichstags arbeiten. — Ani der Tagesordnung der heutigen BlindeSrathsitzung stehen u.'a. der Ersatz für das ans den« Ncichsvcrsichernngsanit auS- geichiedene Mitglied desselben, den sächsischen Gchcimrath Böttcher. — Gegenüber der Misthcilung französischer Blätter, wonach ein deutsches fkricgsichisf in den Hasen von Cartagena eiugclauicn sei, ohne die üblichen Salulichnsse abzngeben, woran! ei» Kanonen schuß von der Festung ihm de» Hauptmast zerschmettert habe, bemerkt die „Krcuiztg.", daß sich im Mittelnieer gegenwärtig nur em einziges deutsches Kriegsschiff, die alle „Loreley" aushalte, die sich ruhig aus der Station in Kvnstcmtinopel befinde. — Gegenüber der vatikanischen Meldung der „Pvlit. Eorr." wird von Karlsruhe auS offiziös erklärt, daß die badische Regierung mit dem päpst lichen Stuhle ebenivwenig wie mit Herrn von Schlözcr unter handelte. Käme also eine Vorlage an den Landtag, so würde sie ohne jede Mitwirkung des päpstlichen Stuhles ausgearbeitet sein. Leipzig. In Lein Prozesse Thnmmel-Wicniaiin wegen Be leidigung der römischen Kirche und des rheinischen Richterstandes wurde das Urtheil des Elberselder Landgerichts vom Reichsgericht wegen nicht Beschlußfassung über die Ladung bon Sachverständigen aufgehoben und zur Verhandlung an das Landgericht Kassel ver wiesen. Pastor Thümmel war vom Elberselder Landgericht zn 9 Monaten, Buchhändler Wiemann zu 2 Monaten Gesängniß ver- urtheilt worden. Wien. Erzherzog Johann Salvator beabsichtigt eine mehr- monatliche Seereise zu wisseiischastlichen Zwecken anzntrctcii nnd kaufte hierzu einen Scbooner in England. — Die durch die Delc- girten der türkischen Staatsschnldeiivenvaltuiig gemachten Schritte wegen Regelung der bulgarischen Tribntschnld an die Türkei blieben erfolglos. Stambulow erklärte, der Moment de, Regelung dieser Frage werde erst gekommen sein, wenn die Großmächte gemäß dem Berliner Vertrage die an die Gläubiger der Türkei zu leistende Schuldguote kestaeletzt baben werden. Paris. General d'Andlau ist noch nicht aufgefunden. Man sankt nicht mehr an einen Selbstmord und meint, daß er sich in ariS oder dessen Umgebung versteckt halte. Die radikalen Blätter, namentlich „Paris" greifen Wilson in unglaublich heftiger Weise Ferro» scheint nicht die Absicht zu haben, gegen Boulanger seiner Unterredungen mit Zeltungsberichterstastcrn vorzu- arhe». Mit Ausnahme der «Rep. Franc." scheinen die Blätter für die schweren, von Boulanger begangenen Vergehen gegen die Dis ziplin kein rechtes Vcrständniß zn haben. Madrid. Im gestrigen Ministerrath wurde die Legung eines Kabels zwischen Ceuta uno Alaskas beschlossen. — Ministerpräsi dent Saaasta verlangt für die nächste Session die Diskussion der Militärreform, de- Gesetzes über die Geschworenengerichte, über die Civilehe und Revision des Strafgesetzbuches. Im nächsten Lokales und Sächsisches. — Sc. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August nahm am vergangenen Sonnabend au eurer Parforcejagd des HetztlubS zu Großenhain Theil und wohnte dann auch in der Ilnisorin des 18. Husaren - Regiments dem Jagd-Tiner im Offiziers-Easino dort- jelbst bei. — Das Ritterkreuz erster Klasse des königlich iächstichen A ! b rec./ts-Ord >.»s estneste» der Rittergutsbesitzer Paul Rie best zu Halle a. S., Sekondclenlnant der Rö'crve drs KönigS- Hniarcn-Ncgiments (1. Rheinischen) Nr. 7, und der herzoglich braunschweigische Amtsrnth Grove zn Netiche im Kreiie Oels: das Ritterkreuz 2. Klaffe desselben Ordens der Stiitssorstmeisler Großer zn Joachinislein bei Radmcritz. — Gestern Neil lag traf Se. Königl. Hoheit der Kronprinz Konstanti n von Gric ch enland in Leipzig ein, nm daselbst an der Uiiivcrsilät seine Studien zu beginnen. Ter Prinz kam von Wien und fuhr '. ist Uhr durch Dresden. — Tie „Zittauer Mvrgcnzcitniig" proklamirt in dem 3. länd lichen Wahlkreis, der seilher durch den Rittergutsbesitzer Tr. Pfeiffer vertreten war. nild iii dcin die Eailelparteicii an dessen Stelle den Fabrikbesitzer nnd Eonnurrzieiirath Preibisch in Reichenau als Eank'idat ausgestellt haben, den Friedensrichter Samuel Wenzcl 1 in Lbewdcrwitz als Eandidatcn. Ta ihn die „Zittaner Morgen- zcitnng" empfiehlt, ist Herr Samuel Wenzel jedenfalls em wasch echter Richtcrianer. — Aus dem Kongreß für G e s ni, d h e i ts P il c g e (Hygiene), der vor Kurzem in Wien getagt hat, war nicht bloS die Sladtge- mcliide Dresden, sondern auch die kgl. sächsische Staaksregicrnng in hervorragender Weise ycrtrcten. Seitens des Miiustenuins des Jnncru waren nach Wien abgevldiict: der Referent für Medizinal aiigelegcnheiten. Geh. Medizinatrath Dr. Günther, wwic als Ver treter der vier Medizinalbezirke die Geh. Mcdizinalrälhe Dr. Erd- man»-Dresden, Dr. Heise-Zittau, Dr. Butter-Zwickau und Dr. Siegel-Leipzig, ferner vier Bezirksärzte. endlich a!S Vertreter dcr Thicrheilkundc Pros. Dr. Stedamgrotzkn. Auch der Eher des Militär-Saiiitälsweiens, Generalarzt Dr. Roth uno seine getreue Stütze, Oberstabsarzt Tr. Hetbig, wohnten dem Kongresse bei. Diese stattliche Vertretung beweist, welchen hohen Werth die Staa!.- regiernng Sachfens den Beschlüssen des Kongreiseü für Gcinnd- heilspstcgc bemiißt. .Hoffentlich legen die Berichte ja vieler be- deulendcr Acrzle über die Beichiüffe des Kongresses, der sich »ui Entichiedciiheit nir größeren ölrbeiterichiitz ausgesprochen Hai. cs der sachs. StaatSrcgierung nahe, im Buudcsralh sich für die Arbeiter- schntzaiilräge ansznsprcchcn. — In Wien hat in diesen Wochen die Nachricht von den „h nngeruden Schulkinder n" einen icinaliviiellen Eindruck aus die Bcvölkrrnng dcr Kaiicrstadt gemacht. Es hat sich nämlich nach genauen Erhebungen bei den Schulleitern der Kommunal und Parvchialichiilcii heransgesteUt. das; im vorigen Wmler bis weit in das gegenwärtige Schuljahr Herrin eine große Menge Schiitkiiidci. besonders solche im ersten Schulalter, früh zur Schule gelommcir sind, ohne Nahrung genossen zn habest, und das; schon aus dicicm Grunde der Erfolg des Unterrichts ein sehr zweifelhafter sein mußte. Ter Appell einiger Mcnscheilfleimde nnd Lehrer ist den Wienern in s Herz gedrungen und man bemüht, sich von allen Seiten, der Kalamität abziihctscn. So schlimm ist es in Dresden noch nicht: aber diealvßstäd tischen Berhälkniffc Dresdens werfen auch schon dunkle Schatten ans die Kindcrwctt dcr unbeinistellen Bevölkerung. Deshalb ist cs als eine wohlthatige und zweckmäßige Einrichtung deS Vereins gegen Armennolh nnd Bettelei zn bezeichnen, daß der selbe seit einigen Jadrcn während der Wintcrinonate diejenigen Schulkinder dcr BczirkSschnlcn, welche über Mittag nicht in die elter liche Wohnung können, oder doch dort trine warme Mahlzeit finden, eine Suppe verabreichen läßt. Zum bevorstehenden Winter, Ivo das Ersatzmittel für Bord und andere Nahrungsmittel, das Obst, ziem lich theuer und dcr Arniutb nicht zugänglich fein wird, dürfte eine Vermehrung dcr Kinderspeisung Wohl ängczeigt erscheinen; inter essant nicht blos, sondern auch beherzigenswert!) dürfte die Beant wortung der Frage sein: ob auch bei uns die in Wien konstatirtc Thatsachc zu verzeichnen sei, daß eine Anzahl Kinder früh hungernd >nr Schule kommen ( In jedem Falle aber würde der Verein gegen tlrmciinoth die verstärkte» Gaben mitleidiger Herzen und Menschen- srcnnde zu Gunsten armer Kinder verwenden. — Die Voranschläge zu den außerhalb deS städtischen Haus haltes stehenden nächstjährigen Haushaltpläncn für das Wasser werk, die Sparkasse und das Leih amt sind jetzt von dem Stadtrath nach Form und Inhalt genehmigt worden. Der Vor anschlag für das Wasserwerk schließt niit 841,12) Mk. in Ausgabe und Einnahme ab. Die Einnahmen erhöhen sich »in 52.075 Mk. gegenüber dem lausenden Jahre. Diese Erhöhung erklärt sich zum Theil dadurch, daß zum ersten Male 20,000 Mk. Zinsen voir dem nach Tilgung dcr fchwebenden Schuld seit Beginn des Jahres 1886 aebildricn Reserve-, ErweiterimgL- und Erneuernngs-Fönds. --S '(chugvz sgvI) nv y<;l rw.r n^rMlma L gg„V-8-UUVIM L 'uspssaa iMlML r- HWlhrx