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Liese« Blatt wkL d« Leser« von DreSd« und Umgebung am Tilge vorher bereit« al« Abend-Ausgabe zuacstellt, während c§ die Post-Mo:mei,i-.z am Morgen in einer Gesamtausgabe erhallen. . Lerugrgebühn viarlckläbrli« N»r »«»»„ d«l ISaNL »weimaliaer tjutraaun« durid untere Violen (»»«»»» und »»r,»»«. an San»- und Moniaae» nur einmal» »Mi »0v>. durchaudwLrttaeÜom- imisi-udre » Mi de«. » Mi »0 Bei einmaliaer Zusieltun» durch die BadSMi. iodueiveftellaeld». im Nus- land mtl entivrechendem üuichlaae. N achdruit aller Nnikel u. Oriatnal- Wiiieilunaen nur Mil deutlicher Quellenanaabei.Dresd Nachr') »utäilia. Nackträaliche Lonorar- auivrüchc bieiden unbenukiichiiat: unverlangte Manulkrivle werden nicht auidewadrt. relearamm-rldreiie: Nachrichten »re»de«. Usrlag von KiepsUi L Reitsiovdt Llnreigen-teujs. Unnabrne v«» Auiüv! . ,, - vi« naelmiliaLS a Ut»r. isim r. , Seiertaod nur Raru-!«-»:>. - vi-.l ri vis '/.»wir. ''ie liu-.-i!», reite »ca. u Eitden» a>» P-e, «r: »iindlgmigen aut öerVrmam--.,- !->-e L Pia : die Livaulge Leite a!» „g ueiandl' »der an, Teriteire ec, rin Nummern nach Gana uuv trete, lagen I de-, utvaitige Pnino>e,tr>- M. ec» de,. >/» nnü A» Me. „ach t.- tondercm Tarit. Llu^warlige <u> »inae nu> geieu DormiÄbejUiiiuua. Äcicabtuticr werden »ü! lbPfg i-crechner. Aernivrcchautchlug: Au» I Nr. U und Nr. E«. Vlv kekiM»!' flsttlienbiM gstialli-öiek, unä wolil- Ugii , bskümmlioki, wsi-äön ilen "kl! ISsf»! MS lüge! !kg8l>1Iicti8t emMIen! 8p ,er!sl llitt: MM' V 01 lei colullL vo« Svklj ltt8l idu! rsu DM" I-i ««»«Iiiel V«-^nI«-kvluiixk. losffslt Ott« UttttNSr , 4 >0. I—S, Nr. 334. kmcl: Neueste Drahtberichte. Hosnackrichtcn, Velettiiarwesen. Gesamtratssitzung, Gerlchtevechaudluiigen. Der Sonderling. Crimmitschau. ! Mittwoch, 23. Dezember 1W3. Neueste Dralitmeldunae» vom 22. Dezember. Berlin. Während der gestrige» Vorstellung im Köuigb Opernhause .zielte der rm 2. Rang sitzende ehemalige Mittelschullehrer T. mit einem geladenen Revolver aus einen anderen Theaterbesucher. Er wurde sofort aus dem Hause ent fernt. Aus der Polizeiwache stellte der Arzt fest, daß T. ge meingefährlich geisteskrank ist. Er wurde in die Irren anstalt Dalldorf gebracht. Frankfurt a. Li. Der Leutnant Hermann Lauprecht vom 81. Iiisaiiterie-Regimeiil wurde heute in seiner Wohnung er schossen ausgefunden. Ein junges Mädchen, dessen Persönlich keit bisher noch nicht fettaestellt werden tonnte, lag ebenfalls eiichossen im Zimmer. Ueber den Beweggrund zu der Tat ist noch nichts bekannt. Wiesbaden. Dem „Rhein. Courier" zufolge stieße» henke Morgen aut dem Bahnhöfe Atzniamishause» zwei Güterzüge zusammen, wodu»ch ein Zugführer schwer, ei» Heizer leicht verletzt wurde. Tos Gleis ist gesperrt, der Verkehr wird durch Umlteigen aufrecht erhalten. Bremen .Das Schulschiff des Deutschen Schulschiff- Vereins „Grotzherzogin Elisabeth" ist ain 21. Dezem ber wohlbehalten in Kingston eingetroffen und segelt am 6. Januar nach Galveston weiter. Nostock. Heute mittag lief die erste Sektion des neuen Schwimmdocks der hiesigen Neptuiiwerst glücklich vom Stapel. Die zwcile Hälfte dürste im Januar zu Wasser gelassen werden. Paris. Dem ..Echo de Paris" zufolge hat Präsident Lonbet den französischen Bolschnsier in Berlin, den er in Privataudienz empfangen hat, beauftragt, Kaiser Wilbelm anläßlich seiner Genesung die persönlichen Glückwünsche des Präsi denten zu überbringen. Vrig. Im Hanvttunnel Skr- 1 des Simplvns ist man auf erbebliche Schwierigkeiten gestoßen. Infolge Ueber- Ickwemmuna ist der Vortrieb seit vier Wochen eingestellt. Ver suche. das Wasser durch Pumpen zu entfernen, sind ersoglos ge blieben. Man hofft, vom Tunnel Nr. 2 die Quellen aubobren zu können. Gelingt dies nicht »nd sollten vielleicht noch mehr Quellen zufließen, was nach geologischen Feststellungen sehr wahr- »chetnltch ist, so wird mau gezwungen sein, den Vortrieb tni Tunnel Nr. 1 auf der Nvrdseike gänzlich einzustellen. Der Durch schlag wäie dann nicht vor dem August zu erwarten. London. Das Kriegsministerium hat 25 000 Acre Land, das an das jetzige Militärlager bei Hawlck grenzt, angekauft. Petersburg. Die hiesige japanische Gesandtschaft, bei der die „Nomoje Wremia" Erkundigungen über ein angebliches Ulti matum Japans an Rußland eingezogen hat. erklärte, sie habe darüber buchstäblich nichts gehört und halte es für angebracht, das Gerücht zu dementieren. Helsingsors. Dem Justizminisier Eneberg, dem Ver- tehrswiiiister Bergbom und dem Ches der Zivrlverwaltung Boehm ist der Adel verliehen worden. K o n sta n t in o p e l. Der türkische Kommissar in Sofia Ali Ferruh-Bcr ist auf Berufung der Regierung hier cinge- lroffen, um über die Lage in Bulgarien zu berichten. Washington. Die Vertreter mehrerer europäischer Mächte haben dem colmnbischen Kommissar Rcycs mitgetcilt, daß ihre Regierungen den Panamakanal gebaut zu sehen wünschte» und mit Columbien nicht wmpathisiercn könnten. Port Arthur. Die anläßlich des Zwischenfalles nach Cbelmulpo beorderten russischen Kriegs > chrsse sind hierher zurückgekehrt: nur ein Kreuzer ist dort zurückgeblieben. Admiral Stark ist vom Kaiser von Korea in feierlicher Audienz empfangen worden. — Die .Nowi Krai" meldet: In einem Kampfe, der sich bei dem Dorfe Naffk zwischen einer Grenzwache und Chungusen entspann, stellte sich heraus, daß sich unter den Chungusen auch chinesische Miliz befand. Das Blatt hebt heivor, infolge Nicht erfüllung des Beitrages vom 11». August 1800 seitens Chinas sei Rußland gezwungen, die Mandschurei von den Chunguseirbanden zu säubern. Der Sonderling. Eure Weihnachtsmör von Arno Hach. Draußen vor der Stadt, mitten aus dem werten Felde, stand das Haus des Sonderlings. Er hatte weder Vater noch Mutter, nicht Bruder und Schwester, niemand hatte er, nicht einmal freunde oder Bekannte. Er hielt sich absichtlich in dieser Welt- abgeschiedcnheit. Sein Einsiedlerleben war die Folge seiner selt samen Weltanschauung. Cr stellte sich das Schicksal vor als ein grausam mächtiges Weib, da« mit der Menschheit ei» ewiges Spiel treibt, bei dem es stets gewinnt und bei dem die Menschen immer verlieren. Sobald der Mensch etwas hat. was ihm lieb und teuer ist, Werk, Kind, unde, so Freunde, sobald muß er das Schicksal fürchten, es könnte ihm etwas von seinem Schatze wegranben. Der Mensch aber, der nichts hat. dem kann bas Schicksal nichts nehm-nr, höchstens ihn selbst, und dazu ist es zu habgierig, als daß es um solch schäbigen Gewinnst spielte. Daran hat das grausame Weib keine Freude. Und schließlich, was ist die sogenannte Liebe der Menschen auderes. als Eigenliebe? Eigenliebe ist alles. Die große, welt umfassende Menschenliebe ist verloren gegangen. Warum also das Kind nicht beim rechten Namen nennen? Das war des Sonder lings Lebensweisheit: Egoist war er, Egoist wollte er scheinen. In der Stadt fingen die Glocken an zu läuten. Er öffnete das Fenster und hörte, wie die Schläge der metallenen Munde, ein ehernes Gebrüll, zu ihm herübcrzitterten und schwangen durch die kalte, klare Lust über das schimmernde Feld. Ja, richtig! Es war Weihnachten! Die Menschen feierten cs als Fest der Liebe, ihrer Liebe, der Eigenliebe! Ob sic wohl wußten, daß es estr uraltes Menschheitssest war, das Generationen schon festlich begangen hatten, che die Botschaft von Bethlehem kam? Ob die Leute wußten, daß die Wieder geburt des Lichtes. Winlersonnwendfeier, so alt war, als die Menschheit? Sie feierten es als Fest der Liebe: und plötzlich mußte er daran denken, wie sie sich jetzt in den Straßen lieblos und gefühllos aneinander vorbeidrängten, jeder nur auf sich und die ih« Zunächststehendci, bedacht. Sonst war der Krieg aller gegen alles OerUicheS mid Sächsisches. Dresden. 22. Dezember. -7* So. Majestät der K onia jagte heute mit mehreren Herren auf Hosteriyltzer Revier und traf hierzu vormittags halb 9 Uhr am Sammelpunkte in Hosterwitz ein. Gegen mittag frühstückte dm König mit den Schützen in der Königl. Billa zu äzostcrwitz. Tie Iagdtafel findet im Resiüenzschlosse statt. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe hat heute die Villa Strehlen verlassen und Wohnung im Nesidenzscblosse bezogen. Mittags empfing sie noch d-.n Pfarrer der Ehristusparochic Lic. thcol. Richter behufs Entgegennahme der Glückwünsche an läßlich des bevorstchcndeu Jahreswechsels. —* Am Moutag besuchten Ibre Majestät die Königin- Witwe und Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Johann Georg das Levcrwcirengeichäst von Adolf Näter, Prager Stiaße 29, und bewirkten daselbst Einkäufe. , Ihre Kömgl. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnte gestern nachmittag in Begleitung der Hordamc Freiin v. Gärtner den Christbescheningeu un Dienstbvtcnheim in der Friedrichstraße, so>vio un EInabclh-Vcrein in der Käüsfcrstraße und im Waisen- Hause am Oueckbrunnen bei. —* Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mat bilde be suchte die Wcihnachtsausstellungen der Königl. Hofbuchhandiung, Schloßstraße 92, und des König!. Hoflieferanten I. Olivicr, Prager Straße 5. —* Die Prinzessin Helene von Sck-onburg- Waldenburg geb. Gräfin von Stolberg-Wernigerode besuchte in Begleitung von Prinzessin Mathilde das Putz- und Mode warengeschäft von L. Weidrg, Waisenhausstraße 34, und machte dort verschiedene Einkäufe. —* Am Freitag den 18. Dezember fand die Bescherung in der Kleinlinderschulc zrr Sibyllen 0 rt statt. Unter einem strahlenden Christbaume lagen allerlei Kleidungsstücke und Spiel sachen ausgebreitet. welche die .Königin-Witwe . Carola von Sachse» den Kleinen in bekannter Nsrsorge zugedacht hatte. Nach lieblichen WcibnachtsgesängeiE und einem trefflich cinge- übten WcihnachtSsestkviel richtete Herr Pastor Katterwc aus Peuke unter Zugrundelegung eines Schriftwortes an die zahl reich erschienenen Eltern eine Ansprache, in welcher er die Seg- irunacil der Anstalt, in welcher zwei Albcrtinerinnen im Dien»! 'zur Dank- ermahnte. Einbescherung im Königl. Eckstoß an, wo sich eine große Menschenmenge ein- gefunden hatte. An 62 Mädchen und 47 Knaben teilte Herr Schloß- Verwalter Müller wertvolle Kleidungsstücke aus, welche Hand werkern aus Sibylleuort in Arbeit gegeben worden waren. 20 Konfirmanden bekamen Schuhwerk und nach Maß gefertigte Ober- und Unterkleider. Ein dreistimmiger, wohlgeschulter Kinderchor trug unter Leitung des Herrn Lehrers Vofsmann ansprechende Weihiiachtslicder vor, worauf Herr Pastor Katterwc den Kindern unter Anlehnung an die Äeihnochtsgcschichie den Segen des Festes ans Herz legte. Helle Freude strahlte aus aller Angen, und fromme Fürbitte für das sächsische Königs haus stieg aus dankbaren Herzen zum Himmel emvor. —" Das Königl. Ministerium des Innern Hai. nachdem die ehemalige dem Gelchästsbereiche der Kommission sür dos Vcterinär- weien unterstehende Tierarzneischute in Dresden durch die Tier ärztliche Hochschule ersetzt und damit direkt dem Königl. Ministe rium unterstellt worden ist, vor etiriger Zeit auch eine Verordnung erlassen, durch welche die Zusammensetzung und die Ausgabe der K 0 mmissr 0 n für das Betectnürwesen im Königreich Sachsen anderweit geregelt werden. Hiernach be stellt die Kommission künftig aus einem mit dem Vorsitze und der Geschäflsletlung beauftragten Königl. Kommissar, dem Landestier- arzte, dem Landcstierznchldireklor und einer Anzahl Professoren der Tierärztlichen Hochschule als ordentliche» Mitgliedern. Bei Beratungen, bei welchen die Interessen der Landeskultur oder der Pferdezucht oder der Militärverwaltung berührt werden, treten zu der Konimiision je nach de» zur Beratung vorliegenden Gegen ständen der Generalsekretär des Lnndeskulturrates und zwei von letzterem zu wählende praktische Landwirte, der Landstallmeister, Er schaute zum Fenster hinaus und merkte nicht, wie allmäh lich die Dämmerung der stärkeren Schwester Nacht hatte weichen müssen. Bläulich lag die Lust über der schneeweißen Fläche. Er holte tief Atem. Wie herrlich, diese Stille, die heilige Einsam keit! Da, mit einem Male war es, als störe etwas seine Ruhe, als spürte er irgendwo etwas, wie ein heimliches Nagen. Ein samkeit! Das war's! Die Einsamkeit rn seinem Hause. Was wollte er? Menschen wollte er nicht! Er wußte nur, daß er die Einsamkeit in seinem Hause als etwas Schreckliches empfand. Draußen wärs vielleicht besser: da. wo das Feld zu Emde ging, war Wald. Er stellte siclfis vor. wie schön es fern müsse, um diese Zeit ganz allein im Walde zu wandeln, die grünen Taimen über und über mit Schnee veflockt. Er ging an seinem Hause vorbei nach dem Walde. Ganz leise fingen zarte, sanfte Flocken an. herabzusinken: erst nur hier und da eine und dann immer mehr und mehr! Es war so etwas stilles, heimlich Beruhigendes, die fallen den Flocke», und doch war cs wie Musik darinnen. Stille Nacht, heilige Nacht! Er merkte nicht im Schreiten, wie lick der Flockensall verstärkt hatte, wie bald neben, bald vor ihm sich dir Flaumfederchen verdichteten und schließlich Form und Gestalt an- nahmcn, greifbare Gestalt. Er fuhr aus seinem Nachdenken aus. Wer hatte da so silberhell gelacht? Em weißes Wesen huschte neben ihm her. Geräuschlos wie der, Schatten bei Mondlicht. Er blieb stehen. Das weiße Wesen blieb auch stehe». Was es war, konnte er nicht erkennen, cs sah aus wie ein Weil», das über und über in weihe Spinnwebenschlcicr gehüllt ist. Auch das Ge sicht war i» Schleiern verborgen. „Wer bist Du?" fragte er erstaunt. „Ich bin die Flockcnfce", sagte die weiße Gestalt, und es klang, als ob lauter Silnerglöckchen ziisammciiklängen. „Du bist einjam. Ich will Dir Gejelftchast leisten." „Ich brauche keine Gesellschaft!" cntgcgnete er schloss „Hui, bist Du barsch mit nur!" sagte die Floaeiifec. „Bist Du immer so?" .Jawohl," antwortete cr, „ich bi» immer so.' ,und warum?" „Well derjenige, der sich in Gesellschaft befindet, sich nur zur Halste selbst angeyört. und ich möchte gern sür mich allein sein um mir iclbst ganz angeboren zv können." ein voni König!. KriegSminifteriiim z» bezeichnender Offizier und ein Korvsrokarzt als außerordentliche Mitglieder. Nach dem Er wessen des Vorsitzenden können weitere Professoren und Dozenten der Tieräcstlichen Hochschule, ernzelne BezirkStierärzle und andere Sachverständige mit beratender Stimme zugezogcn werden. Der Wirkimgskicis der Kommission mnrciß! die Aufsicht über die Bc zirlötierärzte und die nndeien Velenumbeamten, sowie über das tierärztliche Personal im Lande überhaupt, die Abnahme der auits und bezirkstieiücztlichen Prüfungen, sowie die Prüfung der Hist sctuniede, die Abgabe von Gutachten über Gegenstände des Beter:- närwesens 'und die Mitwirkung bei Ausfübrung dahin gehörige. landGvolizeilicher Maizregeln und Veranstaltungen. Ter Kom Mission steht es aber auch ;n. ans Grund der gemachten Wahr nelummgen ans dem Gebiete der praktischen Vekerstiärpolizei dv Vorgesetzten Behörde unaufgefordert gutachtliche Berichte und Vor schläge zu unterbreiten. Für die in den Wirkungskreis des Landes knlturrates und der landwirtschaftlichen KreiSvereinc fallenden, die Vetcrinärmisseiischast und Vcteriiiärvoiizei berührenden Gegenstände hat sie den genannten Stellen anj Ersuchen sachkundigen Beirat ' > gewähren. —* Am 1. Weihnachtsfeieriag sind nur die Skulpturen- samnrlung und das Zoologische Museum, am 2. Feiertage dagegen die übrigen Soimnlunger: wie an So»» tagen geöffnet. —* Mitteilungen aus der Gesamtrats-Sitzurrg. Der Rat beschloß betreffs der Veicmftaltviig einer villiaen Au- - caüe der Geschick» te der Stadt Tresden von 1871 vis 1902 die De. Güntzsche Stiftung mit der Herstellung einer solchen An gabe im eigenen Verlage zu beauftragen, den Preis eines Epen, plars am etwa 1,50 Mark fcstzuietzen und die städtischen Geschäfts stellen mit dem Vertriebe des Werkes zu beaustragen. — Weite, nahm der Rat Kenntnis von den Eingaben des Inmingearu. schusscs, sowie des Allgemeinen Handwerkervereins, betreffend du Einführung einer Umsatzsteuer sür Warenhäuser und Zweiggeschäfte, und beschloß, den Stadtverordneten bei Mitteilung dieser Eingabe die Erklärung abzuaeberst daß der Rat bereit lei, bei der endgültigen Feststellung des Entwarftü einer solchen WarenhcmSsteucr mitzuwrrken. — Betreffs der Petition der Innung der Baumeister^ Mißstände iw-Bau gewerbe, wurde beschlossen, diere Petition der .Königlich Sächsischen Staatsregierung unter entsprechender -laffächlrckzer Begründung mit Zahlen LN Dresdner Vorgängen befürwortend zu überreichen. — Die Stadtverordneten haben in einer ihz.er letzten- Sitzungen emgegen der Ratsvorlage beschlossen, ein So, Staotgemeinde zuacrallenes Vermächtnis vvn 2000 Mark des Kaufmanns Beck, mit dem die Unterhaltung einer Grabstelle bedingungsweise verknüpft lvar. namens der Stadt anzunehmen. Ter Rat trat diesem abweichenden Beschlüsse im Hinblick auf die besondere Lage des Falles bei. —Die Stadtverordneten haben erstattete dem Rate hierüber Bvrtrag und stellte fest, daß Mi-.: nberhcmvt nicht gezahlt werden und daß die geringe Ab ^abe, die den Vereinen mit 2 Mark für die Stunde jetzt adge- »rdert wird, lediglich einen Bestrag zu den Kosten für Beheizum- nd Beleuchtung der Turnhallen dorstellt, der den wirklichen Aist. ordert und . . wand übrigens nur bis zur Höhe von ungefähr 40 vom Hundert deckt. Ter Rat gewährte darüber hinaus ungefähr noch 4009 ' ' ick» - ----- - - Mark jährlich Zuschuß für diese Zwecke aus Mitteln der Schul- gemeinde. — Die Stadtverordneten haben den Rat mehrfach e>- jvcht, die Bestimmungen der Ortsgcsetzc abzuändern, die tick» mit der Errickstung von mehr als drei Wohnungen in den Dach geschossen und von Zulassung von vier Geschossen an mehr als 17 Meter breiten Straßen beschäftigen: im Hinblick auf den vor liegenden Entwurf einer Gesamtbauordmurg für die Stadt Dre-. den beschloß der Rat, diese Anträge bei Gelegenheit der Beratung über das neue Lrtsgesetz mit zu erledigen. — Der Vorstand des Albert-Vereins hat vor einiger Zeit mit dem Rate Bep. Handlungen wegen Erhöhung der Vergütung gepflogen, die Lem Vereine für die Zuweisung von Albertinerinncn zum Pfleg«, dienste des StadtkrankcnhauscS vertragsmäßig gewährt wird. Di-- Vergütung sür die Albertinerurnen soll jährlich aus je 480 Mark erhöht werden. — 'Den Hilfsärzten bei den Stad:- „Du bist selbstsüchtig!" „O nein! Au mir verliert die Menschheit nicht viel, ich Hst: uur ehrlich und bezeichne die Dinge als das, was sie sind." „Tn gefällst mir! Leute Deines Schlages trifft man feste», ick werde Dich w'der Deinen Willen begleiten," erwiderte Fiockensee. Der Sonderling gab ihr keine Antwort, sondern ruhig seines Weges weiter. Geräuschlos glitt die Flockeniee neben ihm her. Das ging st eine lange Weile, daß sie eins »eben dein andern schweige!,» her gingen. Endlich fing die Flockcnfce wieder zu reden an. „Hast Du niemals Sehnsucht nach einem Menschen empsunse>- nach einem Menschen, mit dem Tu Tein ganzes Wesen, Tei l Hoffen und Bangen teilen kannst?" „Niemals," sagte cr kurz. „Ei. daun hast Tu ja kein Herz rm Leibe." ..Ich weiß nickt, kann sein," murmelte er. ick liebe ich," sagte die Flockenfee. „Ich habe auch kein g'Ng >,: und ich lebe so fröhlich und vergnügt dahrir Er lächelte spöttisch. „Du liebst mich?" fragte er, m Atem sagst Du, daß Tu kein Herz hast? Wie ko „und rn komisch das Er einem Ä klingt!" „Verstehe mich recht!" meiule die Flockcnfee. „Ich liebe Dich als etivas mir Wesensgleiches, als etwas, was von meiner Art ist. Es ist ein altes Naturgesetz, das dos Gleiche sich dem Gleichen gern gesellt." Der Mann aaö ihr keine Antwort, »nd wieder schritten sie eine lange Zeit schivcig'am dahin. DoS Nachtdunkel war fieser, die Kälte beißender geworden. Die Flockenfee umtäudelte ihn, bald war sie vor, bald neben ihm. Der Schnee fiel nicht mehr in dichten, leichten Fedcrchen, sondern als scharfe, stechende Köruckre». - " „Bist Du müde?" fragte ihn die weiße Gestalt „Nein!" antwortete cr schroff, fast bellend. „Ich will Dir etwas zeigen, waS Dich freuen wird; setze Dich hier aus d'escn Baumstamm, ich will mich au Dich schmreom, und Dich mit meinen F-ederlein wohl zudecken, daß Du aas Wff- stehen vergissest in Zeit und Ewigkeit!" „Ich will mich «ch» sehen." schrie er sie an. „machst daß Du kortkvmmft; ich wU M- Dir keine ^--meurickait -rab-m" , Z /