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Dresdner Nachrichten : 29.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-29
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.11.1882
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Vrvsäsv 1882. «ttchchN fM 7 U»r in der Siredüton: Mlirteusnaß« ii«. eli»nieuik»t»«»'e«!> viettcliährNa, ü Mark b» «jllge„ durch die P>n« s Mart 7l> Pia«. Nuunu. IS M«. ^uslas« 37000 lk,«ms>I. s >i, tirviiiikäat« cinariandler Ma- ,m>critl« mmbt sich die Redvelto» uichl verviudUc«.. ?in»»u«cii iiir «ms >i«l»»c>» a»r Die rtu»onc«><Vurraux v.»««I«u »«in » «»«IN! — ««5«: - r«u»« »««mp.r - .>«vatt»«n»ant. - »t«U«r UI ü'ovütz: — Mob. K««h in Maavrvüik! - 2. »arck »° v». «! — »»»)«« iu^allc! I»«»i»Hai»viiig. li<^s«irssrL--L!^i-sr«!i-SiWWL-ss-:!Srr-sS!srW> Ällmitlicli« litpiMiWibeitM Lu imcrliÄUllt, billi^Gn l'reisvn hoi onornwr FutzNirlil llarlmsim L 8ü»m, 8<I»Iv««-Str»tz»8v Ar. t V, ijs'M Wsiknsvktssusvvi'lcsuf. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Sörfenbericht, Fremdenliste. ssA^r-^!--s^i--7S!Wb««<--s! Kv!8v-^ttiltp1: 87. Zttlu'Kwr. !>nirrch« werdru M»ri«»skr»tz« I« bl« s!,chn>. « Uh« «nirnoinmen. «-»nnliig- di; Mittag»»Nlthr. («i licuuabl »ur an Lslntzentagen: qr. »!»l«i,;as,'« 'Ae. LI i« klrchm.Sllhr. — , 'i« «lnipallisl« P«itt»«ilt »all« >l- Pi. rüllgrianüidic^!eile20Pf. <0»>c o«.,raini« für da» nächit- iczijlt urichclnki» der Inserat» wirdnilbt gegeben. ri:::a>L!tige »innan-tii« klusirage bau uudekanuieu'deiioiir» iuierirei« wir u»r gegen Prännmeranbo« .>t«»llui,g durch llirieiiiiarken oder ^»i!ciiltai,!i,ug. Ächl Liibeü lvue« U> P«g. Inierare ii» >,« lptonta-g» ««liimincr oder noch einem Icstioae die Pelilzcil« 2>« Pj. II N»u<IroI.«I>,,a«, , It«I»e-t»>eIi«„, „««>«,>. ««!»«.» »»vke«IIi>», . !tz »ltmeiil.», !»-», I'Ialileloux-n, I»ui-l,1on«»>>e>>«„. »ü»<-der>»»il,e», bam.n- i ^ tinililiiixelli'ii-bon. NoI»,-a».<-I>.n c.,„. Vu-Iulleü. kr, iilusinii« I'roi-Iw,»» «esvlvu mal»» ut>z«--?nbo«, >>n-I nurk un>nni,l^ in,u<n, roil^ngi. »I. knrßsstt» Gitknv, 1>re8tt«ii, >ViI.»,l^uN« 21»». u. K«»pki«o„.zt,. 6 am 1',»^1platL. Vltnitti-Kt E). WISV8V Utmnrkt Lr>itv ^IrtiicIienkier-ltilmHunL; I)Wrn n«> AI ol8«i»«;r, Lr<?iix«trr»h8<' ». 19. ff Irrolnusiiii 8 vi lxliml Üeut86der ?orte»i' H»I/extr«tt, !,' Lsitltz üisiv tzincj Oripiiptl «ßoilldN.ieiinhiui«»!.'') ui,«1 uur bei . ff ostitz',««- I Irma ru hnstsn. IljSSb!<^Wd^bbWL^W!^r!S-:^!'^,L-LL-SL?iL- lapissvfiv-Ihlsnnfaotur. QrrÜ8»»it«'« r «IN L»1«tL<». s Aitieiuiig vom 2«. Nobbr.: Baiomcler «ach O.sar S'vsvtt. AosislUis.c I!» i'lttieild») TU» V! 7S8 M il.. jcil gelier» > Mitt. grillige». Tl,eri.,umrl>vgr. nach üirglliail,: 7rmr. l >>/^0L; ^,i,dr.Teinv. >*ür>., lichililc Teiuv. Ä.. ilivrb Ärsi Srlilld. Heiler, irdelki. Aiiüsichtm für den -!>. Novbr.: ^lord, mänig. veränderlich, leinc oder qerinac ^iederscsiinne, Namtsrosl. Mittwoch. r >. NoNb ä»I «len Wml »ermller ^I»aunvn»«n1« »ul «IIv ,I»r« IX»« Ii- n" 1u k)7bi»vUIt1«n, sblarii'Udtti t»»8v l», ,a v»» 1'Lvnutir«»», lür »»«»artb« k«> «I« i» Kal^vrl. liu »le utdie lid'n Nvl« I»^««I»lvtv LU V2 l'llt'nulkvu, tu i vv«tvrr.»Lii»ixiir. ^I«»ni»r»1»te' ru 77 ILr. »x« I. ^x1u««8»I»I»ix »n»r» noi»>i»t« n. kxpvültlvn tlei' vlo^tm r ^ru In !» Iitvn. Peraniwoellichcr Jiedacleur illr Pvtttttchkö Ur. (imil Bicrcy ili Trc'de» Den Entscheidungen des Reichsgerichtes zu Leipzig verschafft der Telegraph fast auüncchmüloü die schnellste und großtiiiöglichste Verbreitung. Iin Altgeincineir muff man auch freudig bekennen, daß die Wahrsprüche Len» nationalen Nechtsgesi'chle lebendigen Ausdruck geben, daß das Reichsgericht seiner hohen Aufgabe mit Wirde, Unbefangenheit, Unparteilichkeit und ohne Menschcnfurcht gereckt geworden ist, sich als ein Hüter der Etesehe bewiesen hat. Dieser oberste Gerichtshof der deutschen Ration schafft durch seine Wahrsprüche in einzelnen Fälle» sogenannte Präjudize, die bei der Wiederholung ähnlicher Fälle für die Gerichte unterer Instanz maßgebend zu sc>n pflegen. Die einheitliche Rechtsprechung, dieses Ideal einer guten Rechtspflege, wird jedoch auch hierdurch nicht erreicht. Die Gerichtshöfe widersprechen sich in neuerer Zeit in ihren Entscheidungen mitunter ganz wunderbar. Dies zeigt sich besonders aus dem Gebiete des BeleidigungoprozesscS. Ricmaiid kann Etwas dagegen einzuwendcn haben» daß eine Beleidigung bestraft werden muß und der Beleidigte in der Bcrurtheilung des Beleidigers wenigstens einigen Ersatz für die ihm gewordene Unbill stndc. Wenn aber zwei, drei, womöglich vier Gerichtshöfe die ver schiedensten Urthcile darüber abgcben, ob in einem bestimmten Falle eine Beleidigung überhaupt vorliege, so muß man fragen, was zuletzt denn noch Rechtens ist? Recht lehrreich ist dabei der Gang, den der Proceß Mommsen genommen hat. Dieser Berliner Gelehrte hatte bei den letzten Reichslagswahlen in sehr heftigen Ausdrücken gegen die Wirthschastspolitik des Fürsten Bismarck, die Schutzzölle und die Fürsorge für die nothleidenden Staatsbürger geeifert und zuletzt diese ganze Politik einen „Schwindel" gescholten. Tenn Prof. Mommsen ist Freihändler und großer Iudenfreund. Er hatte seine Worte so gewählt, daß er von den „Begründern" dieser Politik in der Mehrzahl gesprochen hatte. Es war für Niemanden zweifelhaft, daß er damit in erster Linie de» Reichskanzler selbst hatte treffen wollen; dieser bezog jene Stelle der Mommscn'schcn Rede denn auch aus sich, wurde klagbar, fiel aber vor dem Berliner Gerichtshof mit seiner Klage ab. Prof. Mommsen war nämlich so wenig männlich, zu behaupten, daß er keineswegs an den Fürsten Bismarck specicll gedacht habe und da ineinte der Gerichtshof, hätten die anderen Personen klagen müssen. Diese Freisprechung Moiiiiiil'en'L sagte natürlich dem Kanzler nicht zu; er wendete beim Reichsgericht Nichtigkeit ein und das Reichsgericht gab ihm Recht. Es wies die Klage zu erneuter Verhandlung an das Berliner Gericht zurück, indem cs für zu Recht erklärte: „ES ist ein Nechtsirrthum, daß bei Beleidigung einer Mehrheit von Personen der Einzelne, welcher Strafantrag erhoben, besonders bezeichnet sein muffe. In subjektiver Hinsicht kommt cs nur daraus an, daß der Beleidiger sich bewußt gewesen, daß er alle Diejenigen babe treffen wollen, welche die neue Wirthschastspolitik vertrete», gleichviel, ob er dabei an den Fürsten Bismarck gedacht hat oder nicht. lieber diese Rechtsa»schaumig, vom 3. Nov. I. I. datirt, niag man urtheilen wie man will, einen Fehler hat sie: sie steht in direetcm Widerspruche mit einem Erkenntniß, das dasselbe oberste Reichsgericht erst am 6. Tctobcr 1881 dabin abgab: „Bei Injurien, welche sich gegen eine kollektive Einbeit richte», ist es durchaus nicht nötbig. daß der Injuriant bestimmte Personen beleidigen will, er wird vielmehr gewölmlich die unbestimmte Mehr heit der einzelnen Glieder im Auge hohen. Aus diesem Grunde muß bei Injurien gegen Kollektiv-Einheiten dem Injurianten nach- aewiesen werden, daß er bestimmte Personen, und welche bestimmte Personen er habe beleidigen wollen Da muß man doch ftagen: was heutzutage Rechtens ist. wenn der oberste deutsche Gerichtshof sich binnen 13 Monaten in ein und derselben Frage so vollkommen widersprechen kann .' Wir verwahren unS ausdrücklich dagegen, daß wir mit dein Angeklagten nur ent fernt sympatlsisircii. Pros. Mommsen erregt aus mehr als einem Grunde unsere lebhafte Antipathie. Sein unrühmliches Verhalten gerade in diesem Prozesse, wo er nicht den Mutt, hatte, sich zu sei-' nem Worte zu bekennen, wo er sich durch wohlfeile Ausflüchte und Ableugnungen vor einer Geldbuße retten zu solle» glaubte, kann die Achtung vor ihm kaum erhöhen. Am allerwenigsten hat Mommsen Anspruch als der „Fürst der Wissenschaft" verehrt zu werden, zu dem ihn die Judenpreffe stempeln möchte. Es ist wohlan der Zeit, solchen ilebertreibungen cntgegeiizutrete». Prosi Mommsen bat un-! übcrtroffene Leistungen auf dem Felde der Epigraph!! (Knude von lateinischen Inschriften) aufzuwciscn, seine Ausgabe der Pandekten ist daS Werk einer seltenen Vereinigung philologischer und juristischer Kenntnisse. Das sind aber auch seine einzigen unbestrittenen Leistungen. Seine willkürlichen Behauptungen aus dein Gebiete der Ehronologie und des Münzwescns aber haben vor der Wissenschaft ebenso wenig Bestand gehabt, wie seine Konstruktionen in der altrömischen Ge schichte. Fürst Bismarck hätte einen solchen Gegner ganz ruhig lausen lassen können, zumal er in öffentlicher Reichstagvsitzung ihm schon eine scharfe Lektion erthe lt und dabei ihn so wenig geschont hat, wie dieser nach der Behauptung der Staatsanwaltschaft den Fürsten Bismarck. Uebcrhaupt sollte man cs mit dem offnen Worte, daS von einem Politiker gesprochen wird, nicht so scharf nehmen. DaS öffentliche Leben muß darunter verkümmern, wenn der Bann der Beleidigungsgesetzgebuiig wie ein Alpdruck aus den Geistern liegt und jede Regung der Wahrheitsliehe, der Unabhängigkeit und Ucbe'rzcugnngütreuc lähmt. Wen» cs nicht muthige Männer giebt (ein solcher ist Mommsen ersahriingügemäß nicht und wir schreiben dies ganz im Allgemeinen und ohne Nutzanwendung aus ihn>, die eine verkehrte Maßregel der Mächtigen dieser Erde auch verkehrt nenne», dann ist eine Besserung der Zustände undentbar. Tic An deren, die sein den Mund halten, siiblcn nicht, daß in der Berur- tlie.lung des sreimüthigen 'Mannes auch ihre Wahrheits- und Frei, heitsliebc mit verurtheilt wurde. Jedenfalls aber leidet die Rechtssicherheit durch die sich so grell widersprechenden Ertenntnisse der Gerichte in Belcidigungsiachen. Wiederum liegt einer der nickt mehr seltenen Fälle vor, in welchen bei Preßprozeiien die Gerichtshöfe in der Ahnrtheilung desselben von mehreren Blättern repi oduzirten Artilels sich direkt widersprechen. Durch eine Korrespondenz ans Tlwni, welche in der „Germania" enthalten, von dem „Kur. Poznanski" und dem „Wesipreußiscken Bolksblatt" »achgedruckt worden war. fühlte sich der königliche Kreis- schulinspeklor Schröter beleidigt. Der Redakteur des „Kur. Pozn." wurde zn vierzehn Tagen Gesängniß, das „Wesipr. Bolksblatt" zu A» Mark Geldbuße vermtheilt. Nack, dielen beiden Processen sam die „Germania" in Berti» selbst an die Reihe und wurde sreige- sprochen. Wenn derartige Dinge sich so häufig ereignen, so muß nachgerade die Erkenntniß allenthalben zum Durchbruch gelangen, daß die Bcleidigungvparagraphcn im Strafgesetzbuch einer grund sätzlichen Aendcrung bedürfen. Das allgemeine Rcchtsgefühl ver langt nach einer solchen, und wird es nimmer begreifen, daß in einem Staate, da verfassiingüiiiäßig Jedermann das Recht der freien Mei nungsäußerung besitzt, Aeußerungcn strafbar sein sollen, deren be leidigender Eharnkter so zweiselbast ist. daß eine Reihe angefeliencr Juristen dort völlige Harmlosigkeit sieht, wo andere angesehene Ju risten ein Bcrbrechcn strafen zu sotten glauben. Richtersprüche stehen durchaus nicht über der Kritik der öffentlichen Meinung. Soll die Rechtssprechung der Ausdruck des nationalen Rcchtsgefübls sein, so muß sie mit diesem in beständiger Fühlung bleiben und dazu ist die öffentliche Kritik der llrtbeile. fowobl einzelner derselben als etwa wabmcbmbarcr charakteristischer Züge der jeweiligen Rechtsprechung, unentbehrlich. Wir erinnern nur daran, wie so.che Kritit, in der Preffc und im Reichstag geübt, sehr rasch einer cingerisienen scha- iloneuba't milden Bcurtheilung der Brutalitätsvcrbrcchen ein Ende macht. regeln event. zu ergreifen fei» würden und betonte gleichfalls die Notliwendigkeit der Vermehrung des Erekutivpcrionnls. Am meisten haben die neuen Provinzen zu leiden. 8", Procent der Holstein bcimiuchenden Vagabonden gehörten gar nicht dieser Provinz an. Abg. 1)r. Windthörsi weist darauf hin, daß die Leichtigkeit der Eheschließungen und die absolute Freizügigkeit viel Sckulö au der Vagabondage trage. Am meisten aber sei die durch den Kirchen- strcit kierbcigcfülirtr Lockerung alter Bande verantwortlich zu »lachen. Die Kinder würden nickt mehr in der Religion unterrichtet» was noch schlimmer, nickt darin erzogen. Minister v. Pnttkmiier erklärte es für eine llebcrtreibung, daß in der schule leine Autorität und Religion mehr herrsche. Auel, unter der Amtsfüh rung seines Vorgängers cFalk, sei nichts geschehen, was den christ lichen Religionsunterricht hätte beseitigen können. «Beifall Widerspruch im Eentrum > Abg. v. Schorleiner-Alst Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom SK. Novbr. Berlin. Abgeordnetenhaus. Der Etat der Lotterie- vcrwaltung rief eine interessante Debatte hervor. Abg. Peters (konf.) ist zwar im Prinzip auch gegen die Lotterie, meint aber, man müsse die Menschen nehmen, wie sie einmal find. Der Mensch lebe von Hoffnungen. Hede man die Lotterie auf, so lenke man bas Spielbcdiirfinß auf andere, minder solide Spiele. Die Zahl der preußischen Loose reiche nicht ans, was zum Spie! in auswärtigen Lotterien, namentlich in der sächsischen, veranlasse, obgleich das ja verboten fei. Plan solle nach Art der sächsischen Lottencverwaltung vorgcben, die durch ihre Coulanz berühmt sei; man möge Acktelloose auSgebcn. Damit werde dem Treiben der Winkclagcntcn begegnet. Er wünscht ein besseres Verfahren bei der Vcrtbeilimg der.Kollektionen. Viele trübere Beamte würden ans ihre Pension verzichten, wenn man ebnen eine Kollektion gebe. Datei würde aber eine besondere Menlchenklaffe bevorzugt (jüdische Kaufleute». Man möge doch hierbei aucb die soziale Frage im Auge behalten (Bravo!) Abg. Stroffer hätte nicht gewünscht, daß eine Anregung zur Vcr- mebrung ver Lottericloof'e gegeben werde. Aus der Gewinn sucht der Menschen dürfe der Staat keine Geivinnguelte machen. Abg. Rcichensperger-Köln: Wenn man gegen die Gewinn sucht losgcben wolle, so dürfe man nicht nach llinen, wndcrn man müsse nach Oben vvrgeben sei cinzudäimneii und nach Möglichkeit durch bobe Lteiicrn unschäd lich zu machen. Er besiuwortct den Petcrs'schcn Wunsch in Beciig auf'Kollettionen. Der Reg.-Kommiffar erwiderte, es würden solcheLcute zu Kollekteuren gewählt, die mitten im Leben ständen und durch ibrc Berliältiiiffe und ilir Vermögen eine gewisse Garantie böte». Abg. Straffer: Das Eine tlm», das Andere nicht taffen. Er hoffe, daß der Reichstag das Sinnige in Bezug auf das Börienipicl tlmn werde. Abg. v. Minigerode: Die Aussprache des Arg. Reichen- ipcrger gebe ihm die Gcwißbeit, daß die Eoniervativen im Reichs tage mit ihrem Anträge auf proeenlnalc Börsenfleucr Bundes geiwssen finden werden «Beifall». Abg. Stcnzel: Das Lotterie- nlio aeae» das Böiieil,viel H<-ii-s «ard« N7. «u« Loofe—. crfi. SU»«rrcnt« .. c«s,crr.cu°l!>rcnic -. U,»,.M-Idreitt' fpiel könne unter llinflniiden auch nwratifirend wirken. «Obo!) Tic .Hoffnung helfe fo Manchem über manche Unaiinehiiilichkeiteil' I,i„- wcg. Tcnwralisircnd wirkt die Lotterie meist aus die, die das große Loos gewinnen. In der iächfstchen, braunichiveigifchcn und Hamburger Lotterie würden in Preußen ca. 3»»«ß'D,» Lome geipielt. Abg. Or. Windtborit konstatirt, daß im Eentrui» eine Begeiste rung für die Lottcne nickst vorhanden sei. Er sei bereit, jeden Tag für Beseitigung der Lotterien zu stimme». Preußen könne allein »nt der Aushebung der Lotterie nicht vorgehc». Tie Lotterie sei Gift. Gefährlich sei vor allen Tinge» das Heran- neben der Kollekteure zum Spiel; die spielen wollten, möct» ten zu den Kollekteuren kommen. Tem Spiel an der Börse mnffe ein Ende gemacht werben, aber auch dem Spiele anderswo — dein hnearospiel in de» vornehmen Gesellschaften und auf den Rennplätzen. »Beifall.» Aba. Stroffer erwiedert dem lints, zog eine Parallele zwischen der Freiheit der ivoblthätigen Schwestern nno der der Bagabonden. Sv lange die Freizügigkeit in ihrer jetzigen Form erhalten bleibe, würden auch Al,000 Gendarinen mein nichts bessern können. Es möge ja ans Gesundheitsrücksichten ganz gut sei», die Bagabonden bcr ihrem Eintritt in das Gefüngniß zu reinigen und z» speisen; aber eine tüchtige Tracht Prügel sei besser. Tie Polizei sei machtlos gegenüber den Vagabonden, die eine förmliche Organisation besäßen. Religion uns bessere Erziehung! Abgeordneter Hansen (national-liberal) crkläit sich gleichfalls gegen die zu große Milde in den Strafanstalten, zugleich aber auch gegen die milden Erkenntnisse der Gerichte. Ebenso ist er gegen die Leichtigkeit, mit der Ehen cingegaiigen werden können. Abg. Stroffer anerkennt die Richtigkeit per angeführten Ursachen und führt dazu noch andere an: die gewerblichen Verhältnisse, das Kncipenleben re. Viele Gewerbe würden fast aussch.icßlich mit Lehrlingen betrieben. Er verweist auf die guten Erfolge der Co- lonie Wilhclmsthal bei Minden, welche den Leuten Be»chüftiguiig biete. Darauf wird die Weite: berat!,ung vertagt. Roch sei erwähnt, daß Minister Putltaincr eine Lcuei'che der Kaiferin aus Evblenz an den Kaiser inittbcilte. Danach ist der Rhein gegen gegern um 2 - - „r> iz um r iveggcriffeiL . ' „ T Lerli n. Der Gescycntwur, über den Erlaß der vier unter sten Klassensteuerstufen. die Besteuerung und den Vertrieb von Alkoholgctränken und Erzeugnissen der Tabakfabnkntion ist erschienen. Personen, welche Wein, Bier. Branntwein und Tabakfabrikate als Wiederverkäufe«: an andere Personen verkaufen oder öffentlich scilbicten, haben bei einem Ialiresuinsatz von lOOO- Looo Mk. Steuer für Bier 16, Wein 20, Tabak 21. Branntwein 32 Mark zu entrichten und steigt bis zu 50M Mark llmf'atz die Steuer für je 1000 Mark um 16, 20, 24 und 32 Mark. De»' Stcuerbctrag bis 70«»0 Mark Umsatz be trägt 88, I l2, 132, 172, bis 10,000 Mart Umsatz 126. 160. 102 und 276 Mark. Pari ü Der Ministerrath berietst die über von England für eine Eventualität der Aushebung der europäischen Evntrole in Egvvten angebotcnen Eonipcnsationen. London. Unterhaus. Gladitone theilt mit, daß außer dem bereits bewilligten Kriegseredit die Kriegskosten bis 1. Oktober für die 'Armee und Flotte 1,060,000 Psd. St. beklagen. England ivird also 3,3M,«M zu tragen haben. Die Kosten des inti'cben Eontigents betragen 1,110,000 Psd. St und werden voraussichtlich von Egvpten geUagen werden« Berliner Börse. Die heutige Börse setzte still und unter gestriger Nachbörse ein. Spekulationswertbc gingen zurück, besserten sich indessen gegen den Schluß wieder. Deutsche Bahnen hatten das meiste Inter, sie. blieben aber mir tbcilweise fest. Ocsterreiclmche Bahnen waren ziemlich fest, Banken wichen später etwas, Kasia- wertstc und Bcrgwerte fest, Indnstric blieben still, deutsche Fonds waren nickt ganz fest, »iusscn belebt. jtranktnr» . eivtiib'. ciickM .'17- ,,. LlaaUU'iUn: 2!irp,„ Sun!» Pae>erre>uc —. ÄoUzlcr sei'/-. 77cr Ruch'»! —. Süci'villifcl» —. s.OeiciiKnilnh« —. Rcm'slc Ungar. GosdaiUclb« - . :». criciuaalcitzc . Un» gariich« Pavlcrrknkc —. Tisconlo —. crgiwur 7-- .. owMiareralm 117. gcs!. Wie», 2,. Avi'br., eilx'iw.p ürcdtl 2,-:».sv. j-la,il.'I>. .»>.>«>. Sambard!-!! IM.eo, Nordwesiralm 2ol,<-». Mark»w:rn Ld.io. Ung. a'rcdu 2»i e.',. Gcsil'ail-la:. Pari», 2-. SUwci:li>kr. ILclilub.) Nciuc >0, »7. AlUctlie >>1,7». IloUcncr SS.ti >. SlaalSdalin 7:»>.<<>. Lombarde» 255.7,'.. b,,. Prieliiatc» 2-7. Sg:»?!cr 21». vcsicrr. «ZolLreiileBeweg«. Lokales und Sächsisches. Am Sonntag Mittag nahm Ihre Mai- die Königin die 'Vorstellung der neuernanntcn T Miere im König!. Restdenzschloüe entgegen. Tie 'Vorstellung wurde duich L berlwniieiüer Excellenz von Lütiichan vollzogen. 'Nach dieser Vorstellung erfolgte die 'Vor stellung bei Ihrer König!. .Iolieit Prinzeß Georg durch Herrn Hos- mai'chäll Freisten» v. Gutschnükt, Tas vorgestrige Sinke«« des Wa >«cr st a udes der Elbe hat sich seit vorgestern Abend und >m Laute des gestrigen Tages in fortwälnendcs Stengen umgemandeit und durste heule Morgen bei uns leicht eine Höste von 327 Etm. über Null erreichen, du gestern 'Nachm, l Uhr von Leitnieritz bei iortwästrendem Steigen ein Wasserstaus von 310 Etm. gemeldet wurde. Aus Prag wurde gestern 'Nachm, t Ustr gemeldet, daß die Moldau seit früh !) lUv um »! Eeiitlmcrcr gefallen sei. dies ist aber für den Elb- wafferstand in Trespen nicht maßgebend, da unser Strom noch viel Zulaus anderer Flüsse empfängt. Tie Sachs. Bölimiiche . . . . Tanips'chiissastrt machte sich vorgestern schon parat, «stre Fahrten el, daß die'Ansichten über Moral aber auseimmder-! wenigstens zwischen Lojchwitz - Blasewitz und Pillnitz wieder aus- - doch war dies wegen des gestern wieder cingetrctenen Wavcrwiichics nicht möglich. In den Keller«« und tiefcrgclegencii , Häusern unserer Stadt rechts und links der Eibe statte sich der L.'as Bölsenfpict wende sich bei strengen Maßregeln nur anderen! u»gebetene inäiierige Ciaft bereits gestern eingeknndeii nnd scheint Plätzen zu, ohne feilst z>>. rn> schwinden. Der LoHeiie-Etat sich unn Sll'adc»« de» Beivoimer und.Hausbesitzer 'Abg. gingen. Abg. v. Eimern: Die Börse sei nicht blos ein Spicl- rempel, soirdcm babe noch andere 'Ausgaben. Es sei schwer, dem Börienipiel ein Ende eu machen, ohne dos solide Ge'chn'l ui treffen. zu, ohne feUM ;n «oird genehmigt. Beim Seestaiidlii»gsetal «inoet es Anerkennung, baß die Begebung der 'Anleihen i durch die esceliandlung und ohne ' ' " er o au« der Rechten im vorigen Jahre ein Konsortium von Bankiers diesem Jahrhundert erreicht haben. Neuwied steht mite» Waffe«, s Pionnieze fink« nach dort al'gegangen. Me,sichen sind nicht vernn noch mehr breit machen zu «vollen. - In Prag iil das Wapcr seit gestern Vorm. 0 Uhr 6 Elm. getanen. Leitnieritz 1 lllir Nachm. 3b» Elm. über Null. Dresden 12 llbr Mittags 201 und Abends o Ul»r 207 Etm. über Null, im langsamen Steigen. — Mit Eröffnung desSehwiinn, bades zur „H offnung" «Fallenstraße Nr. »7» bat der Besitzer, Herr 'Wagner, in der Tl'at einem längst ge'ühlten BedürOii'ic abgeholfen".' Tiefe so oft miß .... — „... - biRucl'lich verwendete Pbraie ist liier völlig ,iin Trt«'. Der Betuck' glückt. Ter Minister hat sofort de.» Koste, Nachnckil davon gegeben I geigelt »ich m den Wimernwiiatci, zittestends und es bietet bei der >»«b «vird sich bei Gefahr leibst an Lr« und Stelle begeben. - Hellen Beleuchtung Ahcnds c«ne» zanberarligen Anblick, in den« Vciin Ministerium dco Innern kam cs zu einer längere» V cbatlc! Waffenchloffc so viele jugendlich schöne Gestalten sich in dem »affen über das Vagabondcnwesen. Der 'Abg. Landralb v. Poiadowski! Element tummeln zu icben. In deu, Schwinwihaistii sind die Damen« brachte die Sache zur Sprache unv wies dabei auf die Notlnvei,big-i tage Montags und Tonncrskags von 0 -12 llbr irub Lienstaas keil einer Vermehrung der Landgeiidarnierie hm. Tie Vagabonden und Freitags »bei von 1 - «7 lllu Nackm. Alle librige st-it von frill'7 b,s übten Terrorismus aus; es werde heute nickt mein ans Mitleid, Abends 0 llln ist der Herrenwelt rciervirt. Die Wärme des Wassers sondern aus Furcht gegc'.en. Er fragte die Regierung, was, übersteigt im Banin nickt t!> Grad. Daß mit dem Schwimmbassin sie dagegen zu thun «gedenke. Munster v. Puttkamer erwiderte,«auch Wann«!, une« innifch» TanipRsider ve,bunten ffi-t, sei nur daß er heule »och nicht mitthellen könne, weiche geje^fiche Maß- der Lollstöndigkeit halber bciue,kt.
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