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/ 83. Jahrgang, ^lr 123. Dienstag, 4. Mai 1W9. Vezu,««,»ühr A»i-Nad,l I^r D'«.- »«i »«, «»I>9»» <«» Bonn, und M-mwar» «» »mmaN z.L0 MI. Nirv, misworltn.Snm. »<>?on-r, » d0 Mk. »«> »t»mai>g»« Lu. -«Huna durch dt« Voll »Miobn» ÄrsirUgrlv, Di» d«n Ürlrrn oou Drr»d«n u. U,nurdun, «m La«» »ordr» >»> ^strkliru Adcnd>Au»> ^drn »rdaltr» dt« -uo- «Lrli,,rn «rgr»rr m» IR» drr Mor,»«.Slit«,ad« «tnnWrrn »ugrsirui. Nachdruck nur mtl d> u». vch>r Ourllrnangud« j,Dr»«d Nachr.'t ,u> M>g. — UnurUnnu,« Uonuckrtvl« wrrdrn »Ich« uujdrwahn. Trlkgrnmn,.Adresse: Nachrichten Dresden. Skrnjpterlxr: l.1 » 200« > 3«0l. chsgvünSst 18S« Druck und Verlag von Liepsch Sc Reichardt in Dresden. Lodvvk 4b Lo. vsrolL-vdaeolLäe. LvkIietc.-1-Lrrtsn 8r. Llizj. ä. K.-nick v Seelrssn. Limel verkant: bce«ilrn, Ktw»rkt2. Anzeigen-Tau! Annahme von Ankuii- dtgungeu b»s nack"n 8 Uhr, Sonutae,« nur Mar»enstraf'.e 88 « 11 Li« ' Uhr I c etntpalritie Lrund»e>>? (ea. 8 Ltiben) 26 H . Kaortlten .l<achrick.i. i au« Dresden 20 V' . Eeschüjte An/ieigen u> j der Pnoatseile Zr, e 80 ^s.; dle z,veljpauii,e Zeile a.rextiette 60 i?-. — Iit Äumtnern „«»? bau« u Feiertagen, die e-.nlvaltig«' Gru'-v' Lril« 30Pf.,ausPrioai» seit» «O Pf., Famillci" Nachr»chten a Tre-dei, die Ärund »eile 2b P? Auswärtige Slustruqe nur ge^e.i vorausbe- -ahlu-ig. - Jedes Be legblau tostet 10 Ps. HauptgeschSstsstelle: Marienstraße 38 40. mr»nr»r»o»n,»nl«ru«naa»»irr» von » I'ig. an Oc»rr»rr»r»v c»Ieo. - «»I-U,, HV. - kesichfuet »./»>. LodaUar Kttttielic.1i l^rou8«t5ek< i» 8»natd-^I«'<1njlly iu 8U0er. Onmü 1'itL >Vu!t»ud»loNuttg 8t. l.ttuis 1S04. -s- ^ «, Ilaillur «I»« »Int In» M»I rnr H orI»«»ui>kN»e «v««» Ikvanleticlt, bv ko im ekon^vs uoci vjriikLMSK« strkniviinjtki rur lteim^ucur. ^uitnuoiumx (Iss Links unck clsr Liikte. b'iasebs I Raric, vsiAtlirirt 1,20 Llark. Salomoais-Apotlislk«. k? ^ i l>> i-i/-t k-^ cr-r HOk-OITr Lp»aislksdritz für l, s ch s e. di/airin.^adra»!»« et«2k> > Letr« fiatnkor-ct-Srrss». l.eliemsi'ell. Keise-Ai'tjilel. wsit.§sdSQc1si.s "Lnswakl in lilidliiick- »I»I Itw-Itckunm. LäoU Nkäler, liMtll liküki'^gl'kiiMiglgk^Iissl 28 kruder 8ti 21i. Arrv orkiczs Lssov. Mntmatzliche Witterung: Kühl, vielfach heiter. Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg traf gestern zum Besuch am Königlichen Hof in Dresden ei». Das grohe Los der Sächsischen Landeslotterie siel gestern nach Leipzig auf Nr. 87038. Hn Leipzig ereignete sich gestern abend ein« schwere Erplojion, durch die 2 Malermeister ums Leben kamen. Ein gewaltiger Fabrikbia »d legte in Werdau die Schochschen und Singerjchen Etablissements in Asche. Aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und aus Frankreich werden Schneesälle und starker Frost ge meldet. Der erste Entwurf für das neue Strafgesetzbuch wird voraussichtlich im Juli fertiggesielll sein. Die Zeichnung auf die neuen Reichs- und Preuhen- A>t leihen ist nur relativ befriedigend ausgefallen. Der frühere württembcrgische Ministerpräsident Freiherr v Mittnacht ist in Friedrichshafen a. B. gestorben. Zn K o n st a n t i n o p e l befürchtet man. dah der Thron- rpechset nur provisorisch und eine weitere Veränderung z» erwarten sei. Italiens Stellung im Dreibund N'ird neuerdings in der Pariser und Londoner Presse wie der levstast tvinmentieri, und zwar u, einer Weite, die nur zu deutlich den Acrger darüber verrät, üav der Erfolg des deuisch-vsterrcichischeil Zusammengehens in der Orientkrisis auch in den keilenden römischen Kreisen einen starken mvra- liisstci, Einünict stinierlassen n»d die Slelluug des Ber einigten Königreiches im Dreibünde neu befestigt Hai. Der iiaiieniiche Verbündete ist bckaiintcrmastcn innerhalb der Dreihiiiidaruppe ein mehr oder weniger unzuverlässiger Faktor. Rur inlange Erispi das He st in der Hand hatte, war es anders. Erispi war Zeit seines Lebens vom ersten Augenblicke an, wo der Bismarcksche Gedanke des AnichlusscS Zlaliens an das deutsch-österreichische Bündnis in seiner Seele aeznndet hatte, ein völlig ehrlicher und .'iNverlässiger Anhänger der mit einer io hervorragenden sricdenerhaltcnden Kraft ausgerüsteten kontinentalen Mächtcgruppicrniig. und während seiner Amtszeit hat eS keine Schwankungen im italienischen Dreibund-Barometer gegeben. Rach ihm aber machten sich mit wechselnder Stärke die Einflüsterungen der Londoner nnd Pariser Diplomatie in Rom aeltcnd, denen die mastgebcnden römischen Stellen sich um so zugänglicher zeigte», je mehr die von Paris »i'S künstlich angefachte irredcntistischc Bewegung mit ihrer gegen Oesterreich gerichteten Spihc in ZiaUcn Oberwasser gewann »nd je höher die Gefahr eines europäischen Kvn- siittS stiea. bei dem die langgestreckte italienische Küste dem ersten unmittelbaren Anprall eines vereinigten eng- l!sch-sran-.ösiichen FloltenstostcS ansgesetzt gewesen wäre. So vollzog nch aitniähiich in dem Verhältnis ZialienS zn dem deutschen »nt> österreichüchen Verbündeten eine Wand lung. die bis dicht an die Grenze des Abfalls des Ber einigten Königreichs vom Dreibünde heransührtc. Tie nationale ölieniiiche Meinung Deutschlands hat gegenüber der dreiiinndseindüchen Bewegung in Zlalie» stets völlig lalies Blut behalte» und ist über die eigentlichen Drieü- Iraste dieier Strömung niemals im niiklarcu gewesen. Ans deutscher Seite bat man sich darauf beschränkt, dem italienl'che» Bnvdesgennss.-» >„ der kritischen Zeit in sach licher Weise die handgreiflichen Vorteile, die ihm die Zu- gestörigksii zum Dreibünde gewährt, vor Augen zn führe» und die Ziiveriätsigkeii der deutsch-österreichischen Frennd- schaii im Geaenial; ,» den nunerkennbar eigennützige», lediglich von deni'chseindiirlien Absichten geleitete» Plänen der Westmächie i„ das rechte Licht zu rücken. Wenn setzt das Schwergewicht der Verhältnisse selbst die vcraiitwurt- lichen italienischen Stellen wieder z» der Einsicht gebracht Kai. dast die wahre Wohlfahrt des Landes am beste» durch de» engen Anuhlns, an de» Dreibund gewahrt wird, so können wir diese Entwicklung selbstverständiich »>ir mit Genngtniiiig begrünen »nd dabei dem Wunsche Ausdruck verleihen, das; der Wandel, der sich in de» An>cha«nngeN der italienischen Regierung ziignnsten des Trcibunüuer- üaitnisies noll.zoge» Hai, »vn nachhaltigem Bestand sein möge. Soweit als Garantie für die Ziikmist die verantwort lichen Stellen des Bereiiriglen Königreichs in Betracht kommen, bietet dir Lage im gegenwärtigen Augenblick besser: Aussichten, als sic seit langer Zeit vorhanden gewesen sind. Der italienische Minister des Auswärtigen Titioni ist ein so auögesprvchencr Alchäuger des Dreibundes, das, er in den Kreisen der Dreibundgcgner geradezu als der bestge haßte Mann gelten darf, und König Biktvr Emanuel lll. selbst hat bei der jüngsten Begegnung mit König Eduard VII. von England mit anerkennenswerter Sorg falt auch den leisesten Anschein vermieden, der als eine An- luiherung au die früheren dreibunüfeindlichen Tendenzen der West;»achte gedeutet werden könnte. Um den Unterschied zwischen einst und jetzt richtig zu würdigen, muß man sich die internationale Lage vergegenwärtigen, wie sie vor zEi Zähren bestand. Damals sollte die Zusammenkunft des englischen Staatsoberhauptes mit dem italienischen König in Verbindung mit der Revaler Begegnung zwischen König Eduard und Zar Nikolaus gewissermaßen das offi zielle Siegel ans die Loslüsun« Italiens -vom Dreibünde drücken. Wenn auch die Bundestreuc Viktor Emanuels stark genug ivar, um in kritischer Stunde sich zu bewahren und der englischen Politik iu ihren letzten Zielen die Ge folgschaft zu verweigern, so trug doch die damalige Zu sammenkunft den unzweifelhaften Charakter einer drei- bundfeindlichcn Demonstration und wurde als solche auch von der deutschen Presse voll empfunden »nd gewürdigt. Und nun heute die Begegnung derselben Monarchen zu Baja am Golfe von Neapel! Die gänzlich abweichende In szenierung ist so ausfällig, daß man unwillkürlich zn dem Ausrufe gedrängt wird: ^Wic anders wipkt dies Zeichen auf mich ein!" Während das Ereignis von <Yaöta von englischer Seile zu einem hochpolitische» Staatsakt aufge- banicht und mit einem gewaltigen Reklameapparat der Welt schon wochenlang vorher verkündet wurde, ist die jetzige Begegnung ganz still und geräuschlos, nahezu völlig unbemerkt vorübcrgegangen nnd lu>t in keiner Weise die Grenzen eines reinen -Höslichkcitsaktes überschritten. Wenn trotzdem König Viktor Emanuel Ul. sich entschloß, einen gewissen politischen Zug in die Zusammenkunft hincin- znbringen durch die Mitnahme seines Ministers dcS Aus wärtigen Tittoni, so muß darin mit Rücksicht aus die Per sönlichkeit Tittonis, der allen Dreibuiidgegnern ein Dorn im Auge ist, eine geradezu ostentative Bekundung einer dreibundsreundlichen Gesinnung erblickt werden, durch die König Viktor Emannel III. augenscheinlich im vollen Um fange wieder gut machen wollte, was er in Gaöta an ziel- bewußter Vertretung der Dreibundpolitik hatte vermißen lassen. Nimmt man hierzu noch die Tatsache der gleich zeitigen Verbreitung der offiziösen italienischen Meldung über das bevorstehende Zusammentreffen König Viktor EmanuclS mit Kaiser Wilhelm II.. so kann es keinem Zweifel unterliegen, daß der Herrscher des Vereinigten Königreiches im vollen Motze seine Schuldigkeit getan hat, um jede ivköglichkeit einer Mißdeutung seiner damaligen Begegnung mit König Eduard auszuichließen und auch die Entsendung italienischer Kriegsschiffe zur Begrüßung deS Präsidenten Falliäres bei dessen Anwesenheit in Nizza jedes Beiwerkes zu entkleiden, das dicier Maßnahme eine andere Bedeutung als die eines der gewöhnlichen Regel entsprechenden Aktes der intenmtionale» Etikette beilegen konnte. Im Gegensatz zu dieser sinnpathischen Haltung der offi ziellen Kreise Italiens macht sich in der Preise des Landes nach wie vor die von auswärts beeinflußte dreibnndscind- lichc Richtung ziemlich stark bemerkbar und wirkt bis in die Reihen der Abgeordneten hinein, unter denen die von dem Deputierten Barzilai geführte Gruppe bereits eine Interpellation in der Kammer über die Stellung Italiens im Dreibund augetüiidigt hat. Die Gegner des Dreibun des suchen geflissentlich die Meinung zu verbreiten, als ob Italien in Berlin und Wien „als Rull" behandelt würde: ». a. wird ans das letzte politische Expos,des Freiherr» von Aehreuthal verwiesen, der Italien geflissentlich igiwriert habe, wogegen ein Blick ans die Rede Herrn von Aehrcnthals sofort die Unrichtigkeit dieser Behauptung er gibt, da seine Ausführungen sich ausdrücklich aus den Dreibund, nicht bloß aus das deutsch-österreichische Bünd nis beziehen. Gleichzeitig setzt ein Teil der Londoner nnd Parlier Presse mit erneutem Hochdruck das gewohnte üble Geschäft der politischen Verdächtigung Deutschlands und Oesterreichs fort. Gewissen englischen Organen ist plötzlich das österreichische F-lottcnpvogramm auf die Nerven gefallen. Sic fühlen sich gemüßigt, den Italienern war nend znz»r»se». daß Oesterreichs in Aussicht geiivmmcnc neue „Dreadnoughts" dazu bestimmt seien, im Adriatischc» Meere dieselbe Rolle gegenüber Italien zu spielen, wie die brutsche F-lotte gegenüber England. Die Pariser Presse bläst zum Teil in dasselbe Horn und stellt sich, als glaube sie an eine Gefährdung von Tunis und Algier durch die österreichischen Rüstungen zur Sec. Um das Mißtrauen Italiens besonders rege zu machen, tischt ein Pariser Blatt sogar angebliche Aeußerungen deutscher Fürstlich keilen auf, wie sic eben nur der grenzenlosen politische i Naivität eines gewissen ausländischen Lesepublikums ge boten werden dürfen. Danach sollen der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und die bayrischen Prinzen Ludwig und Leopold während eines Festmahls im intimen Kreise „einen frischen, frohen Kampf im Mittelmeere" in baldige Aussicht gestellt und Prinz Ludwig kurz darauf in einer Versammlung des Flottenvereins von der durch die deutsch-österreichische Flottcnmacht repräsentierten „deut schen Wacht am Mittelmeer" gesprochen haben. Das alles ist natürlich nichts als krasser Mumpitz: es zeigt aber aus jeden Kall, mit welchen skrupellosen Mitteln nach wie vor von gewissen Organen der deutschfeindlichen westmächtlichen Presse gearbeitet wird, um die Stellung Italiens im Drei bund zu erschüttern. Demgegenüber ist es erfreulich, sest- zustellen, daß in der einsichtsvollen italienischen Presse sich nachdrückliche Stimmen gegen die öreibundfeinblichei, Treibereien regen und an das nationale Ehrgefühl Italiens appellieren, das verlange, daß „Italiens Wort gvldcswert sei": Italien müsse an dem Dreibunde sesthal- ten, weil in ihm die stärkste Garantie der Sicherheit und der realen Interesse» des Landes enthalten sei. Es wird interessant sein, zn beobachten, mit welchem Grade von Energie sich bei der bevorstehenden Parlamentsdebatte das offizielle Bekenntnis der italienischen Regierung und der ihr Gefolgschaft leistenden Mehrheit zum Dreibünde gegen über der Opposition durchzuringen vermag. Neueste Drahtmeldungen vom 3. Mai. Zum tiv. Geburtstag des Fürsten Bülow. Berlin. lPriv.-Tcl.j Dem Reichskanzler Fürsten Bülv w sind zu seinem «0. Geburtstage von allen Seiten Glückwünsche in außerordentlich großer Zahl zugc- gange». Ans Korfu traf ein Telegramm ein, in dem der Kaiser den Fürsten in warmen Ausdrücken beglück wünschte und ihn seines vollsten Vertrauens versicherte. Als Geburtstagsgeschenk ließ der Kaiser dem Reichslanz ler sein Bild mit eigenhändiger Unterschrift, eine Reprodni civil des Laszloschcn Gemäldes, zugehen. Ferner gratulier ten die Prinzen des Königlichen Hauses, der Prinz-Regem von Bayer», Prinz Ludwig von Bayern, die Großherzogin Luise von Baden, der Großhcrzog von Mecklenburg Strclitz, der Großhcrzog von Oldenburg, der Herzog Regent von Braunschwcig, der König von Rumänien und andere Fürstlichkeiten. Berlin. sPriv.-Tcl.s Die offiziöse „Nordd. All gemeine Ztg." widmet dem Reichskanzler Fürsten B ü l v w zu dessen 6 v. G eburtSta ge einen längeren Artikel, i» dein sie das Wirken des Kanzlers in der ans würtigen und inneren Politik eingehend würdigt. Es heißt darin ». a.: Hat Fürst Bülow mit aller Bestimmt heit abgelehnt, sich in seiner staatsmännische» BcwcgungS sreiheit durch politische Dogmen und Doktrinen cinengen zu lassen, so knüpft seine Politik doch an viele Fragen von grundlegender Bedeutung an die großen Bismarcksche» Traditionen an. In der auswärtigen Politik ist er ein entschiedener Gegner der Einmischung in fremde Auge legenhciten, die keine deutschen Interessen berühren, um so entschiedener trat er sür die Wahrung unserer Inter essen und Rechte für die Entfaltung der politischen Kräne im friedlichen Wettbewerb mit anderen Nationen ein. Wie bisher betrachtet Fürst Bülow das Deutschland in seiner hcnte bestehenden territoriale» Begrenzung als die bleibende Basis aller politische» Betätigung, und er ist jeder Abeniencrpvlitik abhold. Wo aber das Ansehen Denüchlaiids, ivichtiae nationale Interessen aus dem Spiele stehen, beißt es mit fester- »nd nationaler Entschlossenheit ;»>- nationalen Sache stehe» und auch vor ernsten Koni plitativnen nicht zur-ückiveicheii. Treue gegen sich selbst »nd Treue gegen die Bundesgenossen hat sich für die deutsche Raiivn als führende Prinzipiell i» ihre» Beziehungen zu anderen Staate» noch stets bewährt. Für die Anschau ungen des Reichskanzlers über die Rviivendigkcit und Möglichkeit einer staatliche» Beeinflussung der wirtschasl- lichen Entwicklung der Ratio» sind in zahlreichen Hand lnngen und Kundgebungen des Fürsten Bülow beredte Zeugnisse nicdergelegi. Daß die Lgudivirischgst ans natio nale» und wirtschastlichen Bcivegglündev dem Auslände gegenüber wettbewerbsfähig erhalten bleiben müsse, ist ein Grundsatz, für den der leitende Staatsmann jederzeit ei» getreten ist. Zugleich hat er aber einer Uebcrspannnng des der Landivirtschast gewährten Schutzes, durch die die Lcbcnsbcdiilgnilgcn der anderen große» Ermerbsstäude hätten iintergraben werden müssen, cntgegcngewirkt. N» leugbare Tatsache ist, daß während der Kanzlerschaft des Fürste» Bttlöw unsere ökonomische Lage einen Aufschwung von nie vorher beobachtetem Umfange ge nommcn hat. Ein unversöhnlicher Gegner der dem Staat »nd der Gesellschaft feindliche» Sozialdemokratie, ist Fürst Bülow ein ankr-jchiiger Förderer der berechtigten Interessen der Arbeiter. Tie sozialpolitische Fürsorge sür die Wirt»