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Itilit «k Kolm, küuixl. llotHülontuton, f Xeamnnlet II. I « I N«,»,«« l,»teil« 1. >. 0081. A R Julius HketiiilUieti i ! 4u» 8«« io, p»>t. u. i. Lt. «r ^ M öelelirlUliiMl-egmtsliile Z ei kllr 6»8. «stvtttl. Dicht. Lernst,-um. lLsrrsn. I Verviokvlll imä SedärLsn vou ZedMtsodudvn DM" ir» «->-«lae« V«nnt« D« Iunz;»i-La^luN Ott« ttttttll^i D'nllt«n^l> »>,«« Iso. I ij, I>«I^e»«üuei' M«> 1 2lllt»«t>I» Sozialdemokratie und öfientliche Moral. Eheknnslilr. Brückenneubou. Leipziger BahutzosSbau. I Mutmaßliche Witterung: > L 1 ^1 IO« Ttli»H»l.Gcrichtsverbaublliiigkn Wetlsingei!. Bolienwoctzeuhelictik. Heiteres Frostwettcr. '^1^, Z o» II«III11 >-/»»»-» Lozialdemokralie und da» sächsische Vhedrama. Die über alles Mab dreiste, frivole und widerwärtige Art, wie die Sozialdemokratie das Ehedrama am sächsischen Hose für ihre parteipolitischen Zwecke ausbcutet. erregt in steigendem Maße den Unwillen und die Empörung aller sittlich denkenden Menschen. Man merkt der sozialdemokratische» Preise förmlich das Behagen an, mit dem sie bei der tendenziösen Ausschlachlung der Angc- legenheit im Trüben zu fischen, d. h. daS ganze Volkstum mo ralisch zu vergiften und mit Ekel vor allem, waü cs achtet und liebt, zu erfüllen sucht. So erklärte u. a. die .Sächsische Arbeiterzeitung" bei dem ersten Austauazen der de- Ilagenswerten Märe in höhnischem Triumphei „Air haben uns noch niemals so wohl gefühlt wie jetzt." Dasselbe Blatt hat neuerdings für die waschechte sozialdemokratische Auslassung des betrübenden Falles einen weiteren Beleg geliefert, der in seine?» nackten Cynismus das Blut auspeitscht und dem mit sittlichen Begriffen und Empfindungen ausgestatteten Leser die bange Frage abpreßt, was aus einer Generation werden soll, die zuchtlos unter dem verwildernden Einflub einer solchen jedes Scham gefühls und jedes moralischen VerantwortungSbewußtseins baren Press« heranwächst. DaS genannte sozialdemokratische Blatt knüpft an unseren in der gesamten Presse viel beachteten Artikel an. in dem ein Fachmann die unbegreifliche Handlungs weise der Prinzessin aus eine abnorme geistige Verfassung zurück- zusühren sucht, und bringt es zu folgendem Bekenntnis: „Ter Sozialist, der das Recht der Frau ans Persönlichkeit vertritt, der die Lösung einer zerfallenen Ehe als sittliche Pflicht be- «rächtet, wird in allen Fällen, da eine Frau das Hans ihres Gatten verlädt, sei sie Prinzessin oder Tagelöhnerin, niemals in das blöde Geschrei der „Sittlichen" einsiimmcn dürfen. Was die Andeutung von Geisteskrankheit und Hbpnose anbeirisft. so liegt die Möglichkeit dafür ja vor. Aber feste,«stellt ist darüber nichts und zur Erklärung des Schrittes der Prinzessin sind solche Zu stande absolut nicht notwendig. Tie kramoihasten Versicherungen in de» Ordiiungsblättern, ohne solche Erklärung sei das Ver holten der Prinzessin cinsach nicht begreiflich, sind umagbar lächerlich." Mo „unsagbar lächerlich" ist cs nach soziawcmokratischcn Sitllichkeitsbegriffen, wenn der normal empfindende Mensch im Interesse der Ehre der Weiblichkeit nach besonderen Gründen lucht, die das sonst nicht Faßliche wenigstens begreiflich erscheinen lassen, indem sie bei der Urheberin all des Wehes m ihrer Familie eine verminderte Zurechnung-sfäh'gkeit voraussetzen. Etwas Der artiges anzunehmen, ist nach sozialdemokratischer Ansicht „nicht not wendig": darnach ist vielmehr das verhängnisvolle Tun der Prin- zessin ganz „selbstverständlich", „natürlich" und „lolgenchtig". Die moralische Verurteilung ihrer Handlungsweise ist nichts als „blödes Geschrei der Sittlichen" in daS der „ziclbewubtc" Genosse in solchen Fällen niemals einstimmen bars, weil — das Davonlaufen der Frau nach ihrem Belieben und Gefallen, die leichtfertige Zerrei bung der ehrwürdigsten Bande. d:eVerleugnung lelbst der heiligen Triebe der Mutterliebe, weil alles das, mit einem Watte die PreiSgebung der edelsten und erhabensten, nach dem Sitreugeictze zwingendsten Ausgabe» und Obliegenheiten der Frau vom sozialdemokratischen Standpunkte aus — »sittliche Pfiickt" ist. Und solche Scheußlichkeiten weiden ausgesprochen und verteidigt im Namen des „Reckits out Persönlichkeit" der Frau! Daraus vaxt das Dichterwort: .Ist daS zwar Wahnsinn, hat es doch Methode." Ja. es liegt eine fürchter liche. raffinierte, schändliche Methode in diesem Gebühren, welche das Individuum außer aller sittlichen Verantwortlichkeit stellt und cS ganz auf das anarchistische Prinzip der schrankenlosen Befriedigung aller Lüste und Leidenschaften nach Laune. Einsall und Belieben des Augenblicks verweist. Die Sozialdemokratie, die sich hier auf sittlichem Gebiete völlig mit dcni Anarchismus identifiziert, will eben die Axt an die Wurzel» der bestehende» Ordnung legen, indem sie mit teuflischer Berechnung die Heiligkeit des Familien lebens. diese Grundlage der menschliche» Gesellschaft, untergräbt und zerstört. Die heutige Sozialdemokratie steht auf dem Stand- vnnllc. daß die Zeit der gewaltsame» Revolution noch nicht da ist, und daß der umstürzlerischc Hebel deshalb an anderer Stelle angesetzt werden muß. Die „Ncoolutionierung der Geister" nennt man das neue Verfahren, das in Wahrheit nichts anderes ist. als die Planmäßige Begünstigung und Förderung einer allgemeinen „schleichenden Verlniiipung" der menschliche» Gcsclschaft, die mit Hülse des moralischen iir den politischen und sozialen Bankerott zu Gunsten des Sozialismus bincingetrieben werde» soll. Bei dic'cin ZeistörungSwcrle hat es die Sozialdemokratie in erster Linie oui die Heiligkeit der Ehe und die Reinheit dcö WeibcS als aus das festeste sittliche Bollwerk der bestehenden Oidnung abgesehen. Zu allem Unglück finden die sozioldrmokiatischen VolkS- verderber bei ihrem wevclhasten Beginnen auch noch Unterstützung durch gewisse Parasiten der Presse, dir alle bedenklichen Bor- wmnniisse möglichst im Sinne der skrupellosen Befriedigung des übelsten SensationSbedürinisseS behandeln und auch in dem Falle der sächsischen Kronprinzessin alle sittlichen Begriffe dadurch aus den Kopf stellen, dah sie für das sogenannte „heldenhafte Weib". das nur ihrerNeigung leben will, dieumnöglichstcnEntschuldigung--- gründe hcrvoriuchcn, dagegen vie schwere Verfehlung der Pr nzessin ganz in den Hinlergrund treten lassen. Wer sich noch irgendwelches Empfinden für die Heiligkeit und Unersetzlichkcit der idealen Güter bewahrt hat, die hier für unser Volk aus dem Spiele stehen, der mutz angesichts eines solchen verwerfliche» Treibens ohne Unter schied der Partcirichtung der „Kreuz-Ztg." beistiinmeu, wenn sie erklärt: „Ein unheimliches Gefühl beschleicht uns bei dem Ge danken, daß weite Krc.se unseres Volkes i» Blättern dieser Art ihre geistige Nahrung suchen, sich an Romanen berauschen, in denen das Festhalten ehelicher Treue als überwundener Ciandpunkt dargestellt wird, und in den Urhebern d efer Romane die führenden Geister unserer Literatur erblicke» möchten." Zu solcher Gemein heit und Heuchelei, zu solchem Chnismus wie in den letzten Wochen hat sich die sozialdemokratische Preise noch niemals verstiegen M t frecher Anmabung ohne gleichen ist sic sonst stets zur Hand, un saubere Vorgänge, zumal in den Kreisen der begüterten Klassen, mit sittlicher Entrüstung zu brandmarken und den „arbeitenden Klassen" die sittliche Fäulnis der Reichen zu schildern. In doppelter Richtung verspricht man sich ja hierbei Gewinn: einmal empfiehlt man sich als Tugcndwächtcr, Las andere Mal tritt man mit der detaillierten Beschreibung der pikanten Skandale in crsolgreichc Konkurrenz mit lener Presse, die nur vom Skandale und der lüsternen Behandlung oller möglichen Privat- und Familienangelegenheiten lebt, und zwar bei den bürgerlichen und vornehmen Kreisen, die von der Sozialdemokratie nichts, von den gemeinsten „Affären" aber alles wissen wollen. Auf dieses Lesepublikum ist es auch gemünzt, wenn man in dem „Fall Kronprinzessin" die Moral bei Seite läßt und lieber das heldenhafte, nach Freiheit ringende Weib vertritt. DaS ist ja viel interessanter und eröffnet bei manchem Vertreter des bigst lifo, sowohl männlichen w e weiblichen Geschlechts, besser das Ver- ständniS für die Annehmbarkeit sozialdemokratischer Lehren als tausend Seiten gelehrter Erönerungcn. Ganz in de» Rahmen der gekennzeichneten sittlichen Austastung der Sozialdemokratie patzt auch die Art h nein, wie sie das Ehe- drama am sächsischen Hose zu -iner aiitimonarchischcn Hetze ver wertet. So hcibt es in der sozialistische» Zeitschrift „Tie Neue Zeit": „Was sich >n diesem Spiele der enlgegcnaesetzten Tendenzen innerhalb der Monarchie vollzieht, das ist isickstS anderes als ihre historisch« Auslösung. In ihrer alten historischen Form ist sie längst tot und begraben. Heute existiert sic mir von dem Klassen- kampse zwischen Bourgeoisie und Proletariat, der ihr. solange er noch unentschieden tobt, einen Ei»stutz und eine Macht ge währt. die im umgekehrten Verhältnis zu dem stehe,!, was sie historisch hinter sich hat. Der mutige Trotz, den die sächsische Kronprinzessin im Kampfe gegen ihre Klasse gezeigt hat. mag sie sonst „Fehltritte" begangen haben, soviel sie will, wiegt an wirklicher Kraft unzählige Reden von den vernichtenden Wirkungen der monarchischen Gewalt auf." Der „Vorwärts" variiert dieses Thema in seiner Eigenart, indem er erklärt, „die einfachste und radikalste Lösung der „monarchischen Frage" bestände darin, daß man jede» Ehebrecher unter den Monarchen ins Irrenhaus oder ins Kloster sperrte". Daß die Sozialdemokratie als solche republikanisch gesinnt ist und die Monarchie grundsätzlich haßt, folgt aus ihrem Charakter als revolutionäre Partei, die mit leidcnschastlichcm Fanatismus der Theorie von der alleinigen „Vollssouvcränetät" und der „allgemeinen Gleichheit" huldigt. Dazu kommt noch als bciondcrer Grund der iozialdcmokratischen Abneigung gegen die Monarchie die erfahrungsgemäß viel größere Widerstandsfähigkeit, die ein monarchischer Staat gegen revolutio näre Vorstöße besitzt. Hieraus ist cs zu erklären, daß die Sozial- dcmokratic alles an den Haaren herbeizieht. was ihr nur irgend geeignet erscheint, die monarchische Autorität zu erschüttern. Zu dem Zwecke scheut man aus sozialdemokratischer Seite vor keiner Entstellung und Verdrehung der Wahrheit zurück: zu demselben Zwecke cntblödct man sich auch nicht, so offenkundig schwere Vrrschlfingen, wie sie die kronvrinzcisin begangen hat, weil sie ihre Spitze nicht gegen das „souveräne Volk", sondern gegen die „monarchische Kaste" selbst richten, als ein moralisches Helden- und Märtyrertum zu verherrlichen. Wer daraufhin die sozial demokratische Presse aufmerksam liest, stößt aus Schritt und Tritt aus niederträchtige Bosheiten »nd versteckte Gemeinheiten gegen die Träger des monarchischen Prinzips, von denen cs in sozialistischen Blättern wimmelt, und zwar meistens in einer Form, die durch den Strafrichter unfaßbar ist, aber von dem sozialistischen Lcscpublikum selbst in den verhülltesten Andeutungen nur zu wohl verstanden wird. Neueste Drahtmeldungen vom 17. Januar. iNachts eingehende Deveschen befinden sich Seite 4.) Berlin. sPriv.-Tcl.) Reichstag Abg. Rosicke- Dcssau streif. Vereinig > begründet seine Interpellation, „welche Maßnahmen der Reichskanzler zu treffen gedenke, um den im 8 1 des neuen Zolltarisaesebcs enthaltenen Begriff Malz gerste scstzustcllen". In der berühmten oder berüchtigten Sitzung am 13. 'Dezember hätten sich die Zolltarifanhängcr nicht erst die Mühe gegeben, den Begriff zu definieren, und der Reichs kanzler sei auf die Frage, durch welche Merkmale Malzgerste zolltechmsch von der Futtcrgerste zu unterscheiden sei, die Antwort , schuldig geblieben. Ebenso habe der offene Brief, den er. Red»,». ! an den Reichskanzler gerichtet, kein Ergebnis gehabt, Gerste las sich überbaut» nicht nach bestimmten Merkmalen in Malz- uv? Futlergersie scheiden. Wolle man wirklich etwa olle Gerste a, Malzgerste verzollen, die als solche verwendet werden kann, w werde überhaupt keine Gerste zu einem niedrigeren Satze, als 4 Mark emgesührt werden können. Die vorgeschlagencii mamiia- iachcn Mittel, die Probe aus die Keunsähigkcit durch Darren ol» das Schroten der Gerste, seien teils zu zeitraubend und gcge. > über de» ciiigcsührten Mengen schon deshalb linauwendbar, i s zu löslspiclig. UebcrdieS sei geschrittene Gerste überhaupt kein Gerste mehr. Eine so umfangreich« und für den Staat so cß trägliche Industrie, wie die Brauindustric, dürfe doch nicht steuci licki'zum x ersiichsobjek, gemacht werden. Regierung und Reichste hätten sich mit dem Beichlussc vom 13. Dezember vor der ganze. Welt blamiert. Das Beste wäre eS, den ganzen Zolltarif v streichen, damit die Bahn für die Handelsverträge wieder jr,i werde Redner legt eine Reihe aon Proben von Malzgerste und Futlergersie vor und fordert die Herren zur Entscheidung darüber auft ob cs bei der einzelnen Probe sich um Malz- oder Futter-, gersie handle. lHciterkeit.) — Staatssekretär v. Thiclman,»: Auf die persönliche Apostrophierung des Reichskanzlers will ich nicht eingehen, da sie mit der Interpellation in keinem Zusammen- hange steht. Die Interpellation geht von der Unterstellung aus daß Malz- und Fuitergcrsle verschiedene Zollsätze erhalten sollen Woher «chövst der Interessent und woher schönst der Interpellant diese Annahme? sLttiirmische Heiterkeit links.) In dem Tarif stehl für Gerste 7 Mark; in F 1 des Gesetzes heißt es, daß der Satz für Malzgerste nicht unter 4 Mark betragen soll; daß die Futtergcrste von uns billiger tarifiert werden soll, steht aber weder das Gesetz »och der Tarif vor. lErneule stürmische tzeiter-j keit.s Bis setzt haben mit keiner fremden Macht Handelsvertrags-^ Verhandlungen begonnen. Es sind an uns auch noch von keiner! Seite Anforderungen bestimmter Art aus Tarifherabsetzunaelsi herangctreten. Wenn solche Wünsche an uns gelangen, so Werdens wir uns noch sehr überlegen, ob wir ihnen stattgeben. Herr, Rösicke hat von einem Ziveimarlzoll aus Futtergcrste gesprochen. Ja, wer sagt Ihnen, daß dieser Satz beschlossen werden wird? Dieser Satz ist einstweilen lediglich von den Interpellanten an genommen. Herr Rösicke hat von den Mitteln, Darren und. Schroten, gesprochen und gesagt, die Kosten dieser Maßnahme»! würden io hohe sein, daß kein Vorteil bei der Einsuhr hcrous°s kommen würde. Io, dann ist cS doch erst recht nickst notwendige daß der Bunvcsrat einen Unterschied zwischen Futter» und Malz-, gersie mache, und daß er sich beute schon darüber onssvrcchen! müßte. Es Höne doch niemand im Auslände Anlaß, sich so hohe" kosten zu machen und ebenso wenig liege dann für uns Anlaß vor, derart un Zoll zu unterscheiden. Aus die Frage des Inter-! pellanten nach den vom Reichskanzler beabsichtigte» Maßnahmen brauche ich noch alledem nicht mehr einzuachen. Jedenfalls hat der Bundesrat entichicdcn freie Hand, jeden Entschluß aufzv- schicben. solange bis uns eine fremde Regierung entsvrcchende An- forderiineen stellt. Ob wir solchen Anforderungen nachacbcn würden, weiß ick jetzt must. Es gib« übrigens noch andere Mittel, als die vom Intervellaitteu anaesührtcn, Darren und Schroieu. z. B. die Verwenduiigsfoittrolle. Ais jetzt liegt ober für uns kein Anlaß vor. eme solche Unterscheidung für nötig zu halten. iHeiterkei! links.) — Abg. Graf Ltolberg ikons.) ist von der Antwort des Staatssekretärs befriedigt. Eine Unterscheidung der Zollsätze sei möglich, aber doch noch gar nicht^nötig. Erst bei di?. Hanoeisvcrtraqsverhandlungen werde diese Frage akut. — Ab?. Müller-Mcininge.l sireis. VolkSp): Rach dieser Antwort de? Staaisiekretärs müsse man fast an eine Dnvicrung glauben. Wall? man nun nicht differenzieren, dann seien die Agrarier die Herein gefallene'.!, und die Bauern, die die Fnttergerste brauchten, würde? die Zölle bezahlen müssen. Der Staatssekretär hat offenbar de? Zweck der Interpellation gar nicht verstanden. Es muß eine authentisch Interpretaiion darüber gegeben werden, was unter Malzgerste zu verstehen sei, nachdem dieses Wort in das Gc'tt, Ausnahme gefunden. Die Regierungen wüßten aber überhau'? noch kein Mittel znr Unlcricheidnng nnd Dissercnzicrung. D-? Zweck der Interpellation lei erreicht. Die Regierung Hobe gezciai. daß sie unfähig sei. Klarheit zu ichassen. — Abg. Jäger lZcim > rechtfertigt die Beschlüße der Mehrheit zum Zolltarif. — Aba Wurm lSoz) außen sich im Sinne des Abgeordneten Müll-? Meiningen — Abg. G a m v lReichsv ) führt aue-, daß für d' Landwirlichatt ein Bedürfnis für den Zukam da» Fattcrgen ' und überhaupt Futtermittel» i» dem behaupteten Maße gar nicht bestehe. Mindestens 80 bis 90 Prozent der Futterworen erzeug der Bauer selbst. Sei der kleine Reit, den er z»Iauieii mini . wirklich etwas verteuert, so würde der Bauer dadurch schadlv gehalten, daß bekanullich der Viehvrcis. BulterpreiS usw., si? nach dein F>i!tcr»nt!clpre>se richte. Befriedigten auch nicht immer die Erklärungen des Staatssekretärs, heute sind wir einmal zu frieden. lGroßc Heiterkeit ttuks). — Abg. Dr. Sattler ium - lib.s meuir im Gegensatz zum Vorredner, daß die Bauern alle dings aus Bezug van Futtermitteln angewiesen seien. inSbeiond«! sin nordwestlichen Deulichiaiid. Im übrigen hätten er und seii' Freunde vom Siaatsielrelär eine andere Antwort, als eine aus weichende. nicht erwartet, da die ganze Frage letzt noch nickst alu! und spruchrcis sei. — Abg. Rösicke-Dcfsau: Der Reichskanzler habe am 19. Dezember die Differenzierung der Gersie nach Bi ?- nnd F-utterwarc geradezu als Entickuildigiing dasiir aegeß. daß, entgegen seinen bestimmtesten Versicherungen, dennoch lui Gerste über 9 Mk. hinaus gegangen werde. Wenn der Swa. - ickrctär das ianoricrc, so stelle er de,, Reichskanzler in noch »sin dagcwescncr Weise bloß. Tatsache sei, daß die Regierungen noch keine Ahnung Härten, wie sie dieie Gesetzesbestimmungen au?- führen sollten. — Abgeordneter Nißlcl skons.) erwidert dein Vorredner, die Brauer würden durch cmcn höheren Gerstenzoll nicht leiden: jedenfalls müsse inan in erster Lime an die landwirtschaftlichen Produzenten denken. — Abg Di. Barth streif. Vereinig.): Die ganzen Erklärungen vom Regie- rungstischc crlvic)en sich nach der heutigen Antwort des Staats sekretärs als leere rhetorische Schaustellungen. Redner nennt ge legentlich den Beschluß des Hauses, bctr. den Antrag Karder", einen Rcchtsbruch, welchen Ausspruch Präsident Graf Balleslrem rügt. Schließlich kündigt Redner an, seine Freunde würden bei der ersten Gelegenheit, die sich bietet, von dem Reichskanzler eine anchenlische Interpretation seiner damaligen Erklärung ver langen. — Mg. Dr. Sattler lnat.-lib.) bemerkt noch, seine Freunde hätten dem Zolltarisgelctz vor Weihnachten allerdings in 1»! s s « s-s »LZ T -- L ^ IS