Volltext Seite (XML)
»» Drrsdm. lion- Aukift . »adlnna dm . sciiemtaiilima. 8nw bme» lammilime re>wni»nrle -<»- Ettn iklpcduu»,kn an. Kur Rück gabe rinael. Mamiürlvte «ine «er- dindluliktt. Selilo,,»»«»» S0V. fl». ?S0!l1MLNN'8 U»»»»in Ml Novkwir,- unä ll«klorr»l. xi»i«nc« i>»bnri»U>n»-0«sck«»>i». 1«, 3a6iI3sn- nuä tLl»n- Tageblatt fiir Politik, KÄerßMnz, MistsieiW. MmkniHt, Irmtenk-e. tLLl»«N kpveiujitkt moS«r»er unck »alttlvr Llmmarsebmaelc. 6r8»»1» L»»»»IU io I^cksr- »»»-«». »I» voN«m., vrioki., Ilpui»». I1»näUi»«59>o» oto. ?»rv»ikr»»L»r Linnium Nor n»»»«t»n nnä nsn>Moiu>t«n koiunnclllnioii»» in LumiU«, k»il»i»»nnc«, Nooneastv. v« vur»ti»»»r»»vn>tNni>o. I-'Icksr INpMU-ken. »i»»ued >>r»^ri»ck» k«i«>jrvsiiionks «to. 8vlilo»«>ätr. A«ttl«vkvu. koUtaran I »t««»» v»n»itt,vt» VteaNtSt,«. V«»I Il»ri«n»tr. 27. >m»Uon»«. I». »«inrivlistr. <8t»«t VNrINr». k'ör äis Vresttnvr ^»odrloktvn, sovis Kr »IIv OlLttor vr«t« ui»«I LIt««tv Wir^sLms ^.dLssrwx äsr ^lmoaee, äisXrsts Lnt^exvn- WM llWliilkiles»»» I» omn»: WttNLNLs'oittLXL, rie»»l»«k«r WLI8 L NLM, 8eäi»«»»tr»«, II, I^vävL paaren-8p66ialität! ß !! Noulioiton in UnnientLsoliön !! ^ M» >WMMW ^ vvrllkLra kückiKsr, -LL""°LL Z ÜWMttzill L V»M', vmätz». clor IVelt niiumt /.u KritmLssi^ea krslssn Inasruts an clis ^»«»oevn-LxpviIititti». naluntt uuä IVeitarbskSräerun^ äsr Offert-Rrisks gratis. Nk. 192. 31-Fahr-alli. Auflage: 42,000 Srpl. WINrr,ns«»n«i>aiic» Mr den tl. Juli: Wrftwin» »o» mittlerer «tärke »ei »nri»schnN»ltch mittlerer Bewölkung, mit zeit- uud ftellrnweilr» Niederschlägen. Tem»era«ur wärmer. Dresden. 188«. Sonntag, 11. Jnli. «erantworUilber RedaNem für Politisches vr. Emil Biere» in Dresden Zahlreiche Petitionen hatten den, vorigen Reichstage um Ein schreiten gegen die Laster der Trunksucht Vorgelegen; auch daö Branntwein-Monopol führte sich als ein Tugendmittel vor. Jüngst bat der Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke in seiner Jahresversammlung zu Hamburg unter seinen Erfolgen besonders die Errichtung von Kafsceschänken und Trinker-Heilanstalten hervor gehoben. Thatsache ist es, daß die Trunkenheit in vielen Theilen Deutschlands ein weit verbreitetes Laster ist und daß der Alkohol jährlich Tausende von Opfern fordert. Die Kriminalstatistik weist zudem alljährlich den engen Zusammenhang zwischen übermäßigem Schnapsgenusse und dem Verbrechen nach, die Rekrutirungslisten wissen von dem üblen Einflüsse desselben auf die Gesundheit und Körperentwickelung zu berichten. Alle Jnenärztc und fast jeder Seel sorger weiß ein trauriges Lied zu singen von den Zerrüttungen, die der Schnaps im Familienleben herbeiführt. Ganz auszurotten wird der Schnapsteusel bei uns ebenso wenig sein, wie der Opium teufe! bei den Chinesen. Aber Niemand wird leugnen, daß in der Richtung mehr wie bisher geschehen kann. Die Reichstagskommis sion bat das voriges Jahr in ihrem umfangreichen Berichte aus drücklich anerkannt. Das Laster kann aber nur mit den vereinten Kräften Aller bekämpf! werden. Hier müssen Kirche und Staat, Schule und Gemeinde, Vereine, Arbeitgeber und Arbeiter zu« sammenwirken. Was kirchliche Mäßigkeitsbruderschaftcn zu leisten im Stande sind, das zeigen ja die katholischen Mäßigkeitsapostel Pastor Mathew in Irland und Pfarrer Ficek in Oberschlesien. Beider Verdienste um Ausrottung des Trunksuchts-Lasters werden ja auch von einem Spezialisten in dieser Frage, dem Sanitätsrath Dr. Baer, vollauf anerkannt und durch laut sprechende Ziffern der Statistik bezeugt. Wenn eine Anzahl katholischer Vereine, wie die Gesellen-, Meister-, Arbeiter-, Vincenzvereine ic., ihren Mitgliedern Mäßigkeit zur strengen Pflicht und zur Vorbedingung der Mitglied schaft machen, so sollte dies Beispiel für evangelische oder für solche Vereine, die ohne Rücksicht auf die Konfession gemeinnützige Zwecke verfolgen, nicht verloren sein. Daß der Staat auch seinerseits ohne das Monopol viel zur Bekämpfung des Lasters thun könnte, steht außer Frage. Die Beschränkung der Schankstätten auf das unab weisbare Bedürfnis die strenge Prüfung des Bedürfnisses durch die Gemeindeorgane, das Verbot des Ausschankes in Krämer- lädcn, das wären die Aufgaben des Staates in dieser Richtung. Daß in dieser Beziehung mehr als bisher geschehen könnte, erkannte auch im Vorjahrre die Reichstugskommission an. Wie die Gemein den den Alkoholismus bekämpfen können. daS zeigt das Beispiel Schwedens, wo die Gemeinden den Ausschank von Spirituosen möglichst erschweren, dagegen den Gebrauch von Kaffee und Thee nach Möglich keit erleichtern. Sehr in's Gewicht fallend könnte bei dem Kampfe gegen die Branntweinpest auch eine zielbewußte und energischeHaltung der Arbeitgeber sein. Wir denken hierbei weniger an Strafen gegen Untergebene, als vielmehr an daS eigene Beispiel, väterliche Er mahnungen, Prämien für völlige Enthaltsamkeit und alle jene Mittel, wie sie von gutgesinnten Fabrik-'oder Gutsbesitzern zur Anwendung kommen. Ter vorjährige Ncichstagskommissionsbecicht ist nicht mehr zur Verhandlung gekommen. Hoffentlich wird die wichtige Frage demnächst wieder angeregt. Um die Gemeindcwahlcn in einzelnen deutschen Städten uns zu kümmern, haben wir bisher keine Ursache gehabt. Jede Stadt und Gemeinde hat da ihre eigenen, sic vollauf beschäftigenden Sorgen. Etwas Anderes ist es aber mit den Gcmeindcrathswahlen in Straßburg. 1872 mußte der Gcmcinderath der Hauptstadt des Elsasses aufgelöst werden, da er. statt sich lediglich der städtischen An gelegenheiten anznnehmen, seine Stellung vorzugsweise zu politischen Demonstrationen mißbrauchte und nahe daran war. der Mittelpunkt und Haupthcbcl der französischen Partei gegen die Zugehörigkeit zum deutschen Reiche zu werden. Seitdem wurde die Gemeinde Straßburg durch Regierungsbeamte verwaltet; nickt gewählte Ver treter der Bürgerschaft schrieben die städtischen Steuern aus und bestimmten ihre Verwendung: nicht sic wählten den Bürgermeister und verwalteten kraft der Gciileinde-Antonomie die Stabt; dies geschah durch kommissarisch eingesetzte Reichslands-Beamte. Der frühere kaiserliche Statthalter Frhr. v. Manteuffel hätte für sein Leben gern, uni die Herzen der Straßburger im Sturme zu gewin nen, ihrer Stadt die Selbstverwaltung zurückgegeben: aber er durfte cs nicht wagen, Neuwahlen für den Gcmcinderath auszuschreiben — wurde eine französisch gesinnte Stadtvertretung gewählt, mit der nicht zu regieren war. so hätte das Scheitern eines solchen Unter nehmens der deutschen Sache in den Reichslandcn mehr geschadet als genützt. Sein Amtsnachfolger, der Fürst von Hohenlohe, hat in der kurzen Zeit seiner Amtsvcrwesung durch die weniger glän zende, aber konsequentere Art, zu regieren, sich so befestigt, daß er letzt den Versuch machen kann, die Hauptstadt des Elsaß aus der staatlichen Vormundschaft zu entlasten und sie aus eigene Füße zu stellen. Gestern sairden m Straßburg die Wahlen zum Gemeinde rath statt. Allem Anscheine nach hatten vorher angesehene und lei- ^ Stanhalttr bündige ... d. h. grundsätzlich solle. Es hat sich aus den verschiedensten Parteigruppen ein Wahlkomitee gebildet, daS eine Liste ausgestellt hat, deren Namen nicht gerade entmuthigend für die deutsche Sache lauten. Es haben sich die Protestler (Fran- röslinae). Ultramontane und die deutschfreundlichen „Autonommen" Wahlaufruf vereinigt, der sich recht vertrauenerweckend " " ' ' ' 'gehalten. Die bloße Be- cuthält die Anerkennung Straßburger Bevölkerung bisher nicht'anerkennen wollte, nämlich der Zugehörigkeit zum Reiche und der Unterordnung unter die Gesetze oeS Reiches. In sofern ist die Ausstellung der Wahlliste durch die französisirenden " ' - Getrübt man dies vor einigen Wochen noch nick grundsätzlich alle Altdeutschen von der wohnen in Straßburg nicht weniger als 30,000 Altdeutsche, d. h. Reichsbeamte und aus dem deutschen Reich dort einaewandcrte Gewerbtrcibende. Sollen diele gar keine Vertreter im Straßburger Ge meinderath haben? Das ist nicht nur Unrecht, sondern es wäre unklug, wenn sich die Straßburger Bürger gewordenen Deutschen ein solches Mnndtvdtmachen gckaÜe» ließe». Wenn, wie nicht zu bezweifeln, etliche enragirte Frnnzöslingc künftig im Gcmeindcrath sitzen, ist cs ganz unbedingt nothwcndig, daß auch die Altdeutschen dort vertreten sind. Um die Wahl einer entsprechenden Anzahl Altdeutscher zu ermöglichen, läßt der Statthalter die Wahlen nicht aus einer, über die ganze Stadt sich erstreckenden Liste vornehmen, sondern hat die Stadt in 7 Wahlkreise getheilt. In dreien davon dürfen die Altdeutschen hoffen, mit Hilfe der gemäßigten Altstraß- buraer, in einem vierten, der Neustadt, sogar aus eigenen Kräften zu fiUen. Ein anderer Gcmcinderath. der Pariser, lenkt gleichfalls neuer dings die Blicke aus sich. Die Pariser Kommune denotz bisher aus guten Gründen manche Rechte nicht, welche das Gesetz allen ande ren Gemeindevertretungen Frankreichs zugestand. Weder dursten ihre Sitzungen öffentlich sein, noch hat sie das Recht, einen Bürger meister zu wählen. Jedermann sind die Gründe für diese Aus nahmestellung der französischen Hauptstadt geläufig. Man kennt den Alles überwältigenden Einfluß, den die Pariser Kommune, das Hotel de ville, das Stadthaus (wir sagen Nathhaus) wiederholt in der verhängnißvsllsten Weise auf die Geschicke Frankreichs ausae- nbt hat. Das Pariser Rathhaus war stets der Sammelpunkt aller revolutionären Kräfte; von ihm aus wurde die gesetzmäßige Landes vertretung beeinflußt, einaeschüchtert, gemaßregelt und zuni Gehor sam gegen die Beschlüsse der Jakobinerklubs gezwungen. Alle Re volutionen gingen vom Pariser Nachhause ans; die Gemeindever tretung von Paris regierte Frankreich und die 1789er Nationalver sammlung, ihre Nachfolgerinnen, der Konvent, die Parlamente von 1830, 1848 und 1870/71 wissen davon zu erzählen, wie die Rothen der Pariser Kommune die Geschicke Frankreichs mit sich sortgerissen haben. Alle Regierungen Frankreichs, die sich aus die Dauer ein richten wollten, fürchteten die Pariser Kommune und auch die jetzige Republik fand noch nicht den Much, Paris loszubinden. Es giebt für Paris noch keinen Bürgermeister, sondern nur einen „Vorsitzen den des Gemeinderaths": >eder der 18 Bezirke der Hauptstadt hat seinen besonderen Maire, als wäre er eine besondere Stadt. Schon lange drängen di« Radikale» auf Errichtung einer „Centralmairm". Jetzl hat ein Gesetz dem Gemeinderath die Oeffentlichkeit der Sitzungen, die er bisher entbehrte, gewährt. Ter Gemeniderath wollte schon am Tage nach dem betr. Senatsbeschluß, noch bevor das neue Gesetz im Amtsblatte veröffentlicht war, die Galerien dem Publikum öffnen; der Seinepräfekt erhob Einsprache, aber der Vor sitzende, Hovelacque, erzwang die Zulassung des Publikums. Neber kurz oder lang wird Paris und Lvon (das in gleicher Lage ist) einen Bürgermeister der Kommune haben, und was das für rzrank- reich bedeutet, darüber reden die Blätter seiner Geschichte eine flammende Sprache. lebhaft, österreichische Prioritäten gut behauptet, Rudolf-Bahn. 5vroz. Lombarden, Prag-Duxer gefragt und höher. Privatdiskont 1?,» Proz. Sranlsurt a. M„ 10. Juli, llrrdit 222>/„ SiamSdavn >80>/„ Lom- »ur»rn —. «aii/ger —. Eavvtcr 72,3«. «»rir. Unaar. Boldrcnie 8d,1ü. Gotthard». —. DrcSdnrr Bank —. LiSconto LÜ5.S«. LuftloS. Wie«, 1«. Juli. Kredit 27V,1«. StaatStabu 22«,—. Lombarden —. Galizier —. Slliethal -. Ung. Gold 108.50. Staalobahu S„ll. Bari». I«. Juli. Bchlnh. «cnte 83.05. »nleide 110,75. Italiener SS,15. Gtaatödahn 153,75. Lomdardcu 232,5«. do. Prioritäten —. «panier «i»,5V. lkßypter 3V2.0«. Ottomanen 5lv. Neue «»leihe 82,15. Ruhig. London, 1«. Juli. «orm. 11 Uhr 1« Min. Tonsol« I«I>/„. I873«r Raffen S8>/„ Italiener »8>/-. Lombarden S>/„. Aonu. Türken 11'/,. Iproc. inndirtc Amerikaner 128>/>. Iproc. Unaar. Goldrente 83«/,. Ocftcrr. Gold- rentc —. Prcuh. SonsolS I«S7,. Eandter 7I>». Nene Eahptcr S1-/,. Garant, lkghpter SS»',. Ottomaadank !«'/,. Suez-Aktien 8Ü>/,. Spanier -,—. — Stim- mnng r Ruhig. — Wetter: Slhön. Brr » l » n , I». Jnli, Naihm. «Setreidemarktf. Spiritus Pr. 10« Liter IO» Proe. Pr. Jnli-Angust 3«.«», Pr. Angust-Septbr. 3«,SV, Pr. Srpt.-Oet. 36,«». R°a«rn pr. Jnli-Angust 133,5«, Pr. «ept.-Oetbr. 131,0», »r. Oct.-Rov. 135,0«. RUdil loco pr. Jnii-Angnst , Pr. Scptbr.-Octoder 13,0«. Zink umsatzlos. — Wetter: Rege». S«ettin, 1«. Jnli. «aihmltt. 1 Uhr. «Setreidemarktf. wrtzen behauptet, lm, 152-151. »r. Jnli-Auauft 155.««. pr. Sept.-Oct. 155.Ü«. Roagen unperänbert, loca 123-12«, pr. Jnii-Angnft 126.»». »r. Septemder-Vetober 127^». Rüböl fest, pr. Jnli-Angnst 13,0«, pr. September-Oktober 13,««. Spirit«» geschästSlo», loeo 3S.8«. »r. Jnli-Angnft 36,7», »r. «ugnft-September 36,8«, »r. September- Ortbr. 37,7«. Petroleum loeo versteuert Usance In, Proe. Tara 10,8«. Amsterdam «Produkte»», I«. In». «Schluß.» Weizen per November 212, ruhig- Roggen »er Oktober 127, still. Neueste Telegramme der..Dresdner Nachr." vom 10. Juli. Berlin. Der Kaiser begiebt sich morgen Nachmittag von Bad Ems zum Besuche der Kaiierin nach Koblenz und ain Dwnsta nach Mainau. — Das zu einem zweitägigen Besuch des . — Die „Nat.-Ztg. bemerkt zur Meldung des Czas von der bevor- ' ^ ^ pxr ' e Kaiserpaar trifft am 7. August rutschen Kaisers in Gastei» ein' Iduna des Ezas von der bevor stehenden Dreikäiserzusainmenkunft und ocr Minister des Aeußeren behufs der Erneuerung der Vereinbarungen von Skierniewicc. deren Frist im nächsten Jahre abläust: Eine Reihe von Vorkommnissen und diplomatischen Reisen der letzten Zeit deuteten allerdings dar auf hin, daß in der angegebenen Richtung Verhandlungen stattfin den mögen. Es sei anznnehnien, daß die Dreilaiserzusnmmenknnft. wenn sie überhaupt diesmal auf deutschem Boden stattsinde, etwa in Kiel oder Kömasberg geschehe. — Prinz Friedrich August van Sachsen, der am Dienstag hier eintraf, nahm während seines nur kurzen Aufenthaltes eine große Anzahl Sehenswürdigkeiten in Augenschein. Er ist vorgestern nach London abgereist. Von Eng land aus beabsichtigt der Prinz, Frankreich und Italien zu besuchen und dann nach Dresden znrückzukehren. (Diese von Berliner Blättern gebrachten Angaben beruhen jedenfalls auf einer Verwechselung. Die Reo.) — Das Panzerschiff „Sachsen" ist aus Swinemünde in Kiel eingctroffen. — Nach einer Warm brunner Depesche ist die diesmalige Ueberschwcmmung des Hirsch berger Tliales theilweise noch größer, als die letzte. Hirschbcrg und die umliegenden Ortschaften, sowie das gcsammte Zacken - Gebiet stehen unter Wasser. — Die offiziellen Berichte über den diesjähri gen Saatenstand in Preußen lauten im Ganze» befriedigend. Roggen und Weizen stellen eine Mittclernte in Aussicht. Auch Hafer, Gerste und Kartoffeln versprechen einen normalen Ertrag. Wien. Dem ungarischen Regierungsblatt „Ncmzet" wird auS Bukarest gemeldet, das dortige Verweilen höherer ruspscherOffiziere stehe im ZusanimenhaM mit der Abschließung einer russisch-rnmä- nischenKonvention rurisicberungdesDurchmarschcs russischer Truppen durch Rumänien für den Fall einer russischen Besetzung Bulgariens. Darauf wird die Einbcrnning des Ministerraths und der Vorsitz des Königs in Sinaia zurückgcführt. Die Bevölkerung zeigt sich beunruhigt, weil die russischen Trupvenkonzenkirungcn in Bessarabien > Plänen bezügliclNier Besetzung Buk mit den Plänen bezüglich der Bei« Zulgariens in Zusammen- yloß. Nun gebracht werden. (Wie offiziös aber gemeldet wird, ist vor- tehende Mitiheilung vollständig erfunden.) — Anläßlich des (estrigen Festes am Bord de- deutschen Dampfers „Braun- chweig" in Triest sandte der Statthalter Baron Pretis inS Ausscg dem Triester Vertreter des nordd. Lloyd olgendes Telegramm: Leider verhindert der Einladung zu olgen, begleite ich das junge Unternehmen, welches hoffentlich zu einem neuen Bande der Interessengemeinschaft zwischen dem deut schen Reiche und unserer Monarchie sich gestalten wird, mit meinen besten Wünschen. — Das deutsche Panzerschiff „Prinz Friedrich Karl" wird auf der Rückfahrt von der Sudabay den österreichischen KricgShasen Pola berühren, wo Vorkehrungen für einen ehrenvollen Empfang und große Festlichkeiten vorbereitet werden. Paris. DaS Individuum, welches gestern in der Kammer einen Revolverschuß abseuerte, ist ein durch die Reblaus ruinirier irrsinnig gewordener Weinbauer Capus. Die Berliner Börse eröffnele bei ziemlich lebhaften Um sätzen zu niedrigen Kurse». Später wurde sie fester, das Geschäft aber stiller. Banken waren anfangs schwächer, später befestigt. Bahnen waren wenig beachtet, Bergwerke inatt auf Nachrichten hm von dem Scheitern des chinesischen Geschäftes und -er Aushebung des deutsch-englischen Schiencn-Cartells. Später konnten sich Bergwerke etivas befestigen. Fremde Renten ziemlich fest. Im Kassavcrkehrc waren deutsche Bahnen ruhig, österreichische gut behauptet, Banken still» Bergwerke schwächer und unbelebt. Industrien wieder ziemlich I Lokales und Sächsisches. — Der Postdircktor August Karl Heinrich Schmaltz in Lim- bach erhielt das Ritterkreuz 2. Kl. vom Albrcchtsorden. — Während ein hiesiges Blatt vorige Woche den Prinzen Friedrich August über Breslau nach Berlin reisen ließ, hat Se. Kgl. Hoheit von dem Badeort Schmecks m Ungarn aus mehrere Tage hindurch Ausflüge nach der Hohen Tatra unter nommen, das romantische Kolbacher Thal besichtigt und die Schlagendorfcr Spitze bestiegen. — Aus Anlaß des Geburtsfestes Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Johann Georg brachte gestern früh die Kapelle des Schützen- Regiments demselben eine Morgenmnsik in Hosterwitz. — Die in Berlin erscheinende „Germania" stänkert nicht bloS in den bayrischen Angelegenheiten, sondern versucht auch in Sachsen den Samen der Unzufriedenheit auszustrcueii. Jenes Blatt wird aber von dein hier erscheinenden „Katholiichen Kirchenblatte" ge hörig heimacleuchtet. Die „Germania" hatte nämlich bemängelt, daß die Erhebung der katholischen Kirchenanlagen durch das prote-, stantische Kultusministerium erfolge, daß der ausgeschriebene Satz. von 16 rcsp. 8Psg. zu hoch sei und Viele veranlasse, ihrem Glauben den Rücken zu kehren, und daß die Zahl der Katholiken trotz der rapiden Bevölkerungszunahme auf etwa 70,OM beharre. Dem gegenüber führt das hiesige „Kathvl. Kirchenbl." aus, „daß das kgl. Kultusministerium zwar die Parochialanlage für die Katholiken anslchrcibt und die weltlichen Behörden eventuell im Wege der Zwangsvollsweckung von den nirgends kehlenden säumigen Steuer zahlern die Steuer bestreiken, daß aber die Ausschreibung der Steuer erst erfolgt, nachdem das katholisch-geistliche Konsistorium im Königreiche Sachsen, zumeist aus die Berichte der einzelnen Pfarr ämter, den Bedarf ausgestellt und das hochivürdigste apostolische Vikariat, sowie das Kgl. Kultusministerium denselben gevrüst und gutgeheißen hat. Eine solche, gewiffermassen doppelte Kontrole der obersten kirchlichen und staatlichen Behörde dürfte sicher keinem Steuerzahler einen Anlaß zur Beschwerde geben. Die katholischen Kirchenanlagcn betragen aber bei einein Einkommvn von 4—500 Mk. nur 16 Psg., bei einem Einkommen zwischen 1900 bis 2209 Mk. steigen sie höchstens ans 480 Psg. Deshalb wechselt wohl Niemand seinen Glauben! Die Ucbcrtritte von Kattwliken zu anderen Bekenntnissen haben 1884 nur 41 (nickst wie die „Germania" gelogen, 246) betragen; fast ebensoviele sind zur katholiichen Kirche zurückgekehrt. Uebrigens ist die Zahl der Katholiken in Sachlcn von 1834 von 27,398 auf 72,946 im Jalire 1880 gestiegen und die neueste Volkszähluiia wird ein weiteres Wachsen zeigen. Mit Recht äußert daher das Kath. Kirchenblatt seinen Unwillen gegen die „Germania", Unfrieden zu stiften. — Der furchtbare Regen, der am Freitag Nachmittag, Abend und die ganze Nacht bis Sonnabend über Dresden und Umgegend niedcrstürztc, hat vielerlei Verwüstungen und Störungen angerichtet. Durch die Ucbcrslnthung der Kaitzbach wurde im Großen Garten an einer Stelle der breite Dammweg durchbrochen und die Wasser- masscn stürzten sich ,n den alten wie den neuen Carolasee. Zn Frcitag's Restauration am Carolasee vermochte man nur noch auf einem Wege zu gelangen, denn die Seen waren über alle anderen Wege getreten- Im Allgemeinen allerdings ein schöner Anblick, wenn auch im anderen Sinne nicht erfreulich! Seinen Abfluß aus den Seen bahnte sich das Wasser unweit des Schifferhäuschens in einer Breite von einigen 20 Ellen selbst, sodaß die große, hoch gewölbte Steinbrückc, wie sie den Landgraben in der Richtung jener neuen Straße nach der Neicker Gasanstalt zu übcrbrückt, die Massen gar nicht mehr verschlingen konnte. Dicht hinter dieser Brücke versuchte ein kühner Reiter gestern Vormittag den Weitcrritt aus diesem Wege nach Reick zu erzwingen, mußte aber sehr bald davon abschcn, denn nach wenigen Nietern versank das Pferd schon bis an den Leib in den Fluchen. Die Bnulowrics am neuen See und das ganze Bauwerk wurden von den Fluchen und dem Winde umhergctricbcn. Auch der untere Theil der Bürgerwicicn bis zum Zoolog. Garten hin bildet wieder, wie im März d. I., einen einzigen See. An dem Damm vom Seidnitzer Landgruben beim Großen Garten, der auch durchbrochen ist, arbeiteten gestern Pioniere, uni das Wasser von Seidnitz fern zu halten. Leute aus der Gegend von Goldener Hohe rc. behaupteten, cs sei ein Wolkenbuich nieocr- aeganaen. Die Verwüstungen sind in jener Gegend bedeutend. In Mockritz wurden allein 4 Brücken wegaerissen und in die Par- tcrreivvhnuiigcnH verschiedener Häuser strömte das Wasser ein — was noch in verschiedenen anoeren Ortschaften bei tickergclcacncn Gebäuden und Gärten ja leider der Fall gcivcicn sein wird. Der Lockwitzbach stieg in 2 Stunden über3 Meter. Die Wiesen stehen dort ringsum unterÄasser. Leider ist auf den wcitenFluren zwischen Gruna, Reick, Prohlis, Leubnitz u. s. w. alles Getreide vollständig iiicdergelegt Das bekannte Feld hinter der russischen Kirche, welches bereits im März zu einen. Sec umaewandelt war, steht auch ,ctzt wieder unter Wasser, welches seinen Weg auch herein in die Strayen und tiefer gelegenen Gärten fand; die Feuerwehr mußte vorgestern und gestern gim Auspumpcn mehrfach am Bismarckplatz, in der Falkenstraße, wickaucrstraßc, Uhlandstraßc und Trompetcrslraße zu Hitze acru- Die Bewohner der Pricßnitzstraße waren gestern Z2.W» «s W» s.L» w - H i'M t. .»8 sv rst rn werden,